Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020-224 - Das Thema EZB warnt vor verfrühtem Ende von Corona-Hilfen - Bundesverband deutscher ...

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Bankenbrief

Bankenbrief - Ausgabe 2020-224

 Das Thema

 EZB warnt vor verfrühtem Ende von Corona-Hilfen
 Die Europäische Zentralbank (EZB) hat sich angesichts der zweiten Pandemie-
 Welle gegen eine vorschnelle Beendigung wirtschaftlicher Hilfsmaßnahmen
 im Euroraum ausgesprochen. Falls die konjunkturelle Erholung ausgebremst
 werde und das Wachstum schwächer als erwartet ausfalle, könnte ein früher
 Ausstieg aus den Hilfen die Zahl der Unternehmensinsolvenzen erheblich
 steigen lassen, mahnte die Notenbank in einem heute veröffentlichten Beitrag
 aus ihrem Finanzstabilitätsbericht. Dies hätte auch Folgen für Banken: Bei
 einem abrupten Ende der Maßnahmen würden die Finanzierungsrisiken
 steigen. Firmen wären dann verwundbarer als während der globalen Finanz‐
 krise. Angesichts der absehbaren Verlängerung des Teil-Lockdowns in
 Deutschland pochte auch der Bundesverband der Deutschen Volksbanken
 und Raiffeisenbanken (BVR) heute auf weitere Steuererleichterungen für
 Unternehmen. BVR-Präsidentin Marija Kolak betonte, der Ansatz der Länderin‐
 itiative von Bayern, Baden-Württemberg und Hessen über eine verbesserte
 Verlustverrechnung gehe genau in die richtige Richtung. Unternehmen
 erhielten so zusätzlichen Spielraum für ihre Liquiditätsplanung, den sie
 gerade im Umfeld der coronabedingten Einschränkungen bräuchten. Laut
 einer heute veröffentlichte Studie des ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische
 Wirtschaftsforschung und der Universität Mannheim profitieren gerade kleine
 Firmen wenig von steuerlichen Vergünstigungen in ihrer aktuellen Form. "Der
 Gesetzgeber vollzieht mit dem zweiten Corona-Steuerhilfegesetz zwar einen
 schnellen, aber keinen allzu großen 'Wumms'", erklärte ZEW-Forschungspro‐
 fessor Christoph Spengel. "Mit Blick auf das Ausmaß der Krise greifen die
 Maßnahmen zu kurz. Die Corona-Krise trifft die deutsche Wirtschaft noch viel
 härter als die Finanzkrise. Deshalb wären weitergehende Maßnahmen
 angemessen."

 [de.reuters.com]
 [handelsblatt.com]
 [finanzen.net]
 [twitter.com]

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 Meldungen

 Teil-Lockdown bis 20. Dezember absehbar
 Die Ministerpräsidenten der Länder wollen den Teil-Lockdown von Gastro‐
 nomie, Freizeit- und Kultureinrichtungen um drei Wochen verlängern.
 Sachsen-Anhalts Regierungschef Reiner Haseloff sagte heute, die SPD- und
 unionsgeführten Länder hätten eine weitgehende Einigung erzielt. Man wolle
 noch im Tagesverlauf weiter beraten. Ein noch offener Streitpunkt bei der
 Runde mit Kanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsidenten am Mittwoch
 dürften regionale Unterschiede je nach Infektionsgeschehen sein. Umstritten
 sind auch die Kontakteinschränkungen über die Feiertage. Zudem rechnen
 die Länder damit, dass der Bund die Kosten für Verdienstausfälle etwa in der
 Gastronomie übernimmt. Die Kanzlerin will am Donnerstag nach den
 Beratungen eine Regierungserklärung abgeben.

 [tagesschau.de]
 [deutschlandfunk.de]

 Crédit Agricole will Präsenz in Norditalien ausbauen
 Die französische Großbank Crédit Agricole will die italienische Bank Credito
 Valtellinese (Creval) übernehmen. Die Franzosen bieten 737 Millionen Euro,
 wie Crédit Agricole heute mitteilte. Durch die Übernahme würde das Geldhaus
 seinen Marktanteil in der Region Lombardei um die italienische Wirtschafts‐
 metropole Mailand auf 6 Prozent verdoppeln. Den Angaben zufolge bietet
 Crédit Agricole 10,50 Euro je Creval-Aktie.

 [de.reuters.com]

 Pictet expandiert nach China
 Der Schweizer Vermögensverwalter Pictet Asset Management hat eine Nieder‐
 lassung in Shanghai eröffnet. "Wir werden unsere Onshore-Operationen in
 China mit einem Schwerpunkt auf grenzüberschreitende Investitionen
 beginnen, bevor wir schrittweise lokale Investitionskapazitäten aufbauen",
 erklärte Pictet-Managerin Junjie Watkins. Die US-Investmentgesellschaft Pimco

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 registrierte sich dieses Jahr ebenfalls bei der Asset Management Association
 of China (AMAC), um vor Ort private Fonds auflegen zu können.

 [institutional-money.com]

 Eurozone: Zweite Corona-Welle belastet
 Unternehmensstimmung
 Die zweite Infektionswelle in der Corona-Pandemie belastet die Wirtschaft im
 Euroraum. Im November hat sich die Stimmung der Einkaufsmanager deutlich
 eingetrübt und lässt erneut ein Schrumpfen der wirtschaftlichen Aktivitäten
 erwarten. Der Einkaufsmanagerindex des britischen Instituts IHS Markit fiel
 um 4,9 Punkte auf 45,1 Zähler, wie das Forschungsunternehmen heute in
 London mitteilte. Der Stimmungsindikator ist damit bereits den vierten Monat
 in Folge gefallen und liegt deutlich unter der Wachstumsschwelle von 50
 Punkten.

 [boersen-zeitung.de]

 Credit Suisse öffnet API-Schnittstellen im Interbanken-
 Geschäft
 Die Schweizer Großbank Credit Suisse gewährt Bankenpartnern über API-
 Schnittstellen Einblick in den Wertschriften- und Devisenhandel. Wie das
 Geldhaus heute mitteilte, können Partnerbanken künftig über eine neue
 digitale Schnittstelle in Echtzeit Informationen zu Wertpapier-Transaktionen
 abrufen. Über eine weitere API würden Devisengeschäfte mit Handelsdetails
 und einer eindeutigen Kennung der Gegenpartei registriert. Weitere Schnitt‐
 stellen unter anderem in den Bereichen Kontostand und Rechnungsstellung
 seien in Arbeit.

 [finews.ch]

 Die Köpfe

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 EZB-Ökonom Lane sieht Raum für weitere
 Zinssenkungen
 EZB-Chefvolkswirt Philip Lane schließt eine weitere Verschärfung des Negativ‐
 zinses nicht aus. "Wir glauben nicht, dass wir uns an der Untergrenze
 befinden. Wir glauben, dass es in Zukunft Raum für weitere Kürzungen gibt",
 sagte Lane in einem heute veröffentlichten Interview. "Wir glauben immer
 noch, dass eine Senkung der Zinssätze eine gangbare Option ist." Die
 Zentralbank müsse jedoch entscheiden, welche Instrumente derzeit am effek‐
 tivsten seien. Das EZB-Notkaufprogramm für Wertpapiere (PEPP) und günstige
 Langfristkredite für Geschäftsbanken (TLTRO) hätten sich in der Pandemie als
 wirkungsvoll erwiesen.

 [wiwo.de]

 Britischer Minister Sunak: Kein Brexit-Handelspakt um
 jeden Preis
 Der britische Finanzminister Rishi Sunak hält nichts von einem Brexit-Handel‐
 spakt "um jeden Preis". "Wir machen Fortschritte in den Gesprächen und ich
 bleibe hoffnungsvoll, dass wir eine Lösung finden werden", sagte Sunak
 gestern in einem Interview. Ein solches Abkommen würde sicherlich
 kurzfristig vieles erleichtern. Allerdings dürfte die Corona-Krise den größten
 Einfluss auf die britische Wirtschaft im kommenden Jahr haben. Am Samstag
 vereinbarten Großbritannien und Kanada ein vorläufiges Handelsabkommen,
 um ihre wirtschaftlichen Beziehungen weiterhin sicherzustellen.

 [theguardian.com]

 Schellenberg wird Partner bei M.M.Warburg
 Matthias Schellenberg wird neuer Partner der Hamburger M.M.Warburg Bank.
 Schellenberg sei ab Dezember für die Bereiche Markets and Institutional
 Banking und Corporate Finance zuständig, teilte das Geldhaus heute mit. In
 der Führung der Privatbank tritt er an die Seite der Partner Joachim Olearius,
 Peter Rentrop-Schmid und Patrick Tessmann. Bis Juni dieses Jahres war Schel‐
 lenberg den Angaben zufolge Vorstandsvorsitzender der Privatbank Merck
 Finck. Zuvor war er unter anderem bei KPMG, Commerz Financial Products und
 Dresdner Kleinwort Benson tätig.

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 [private-banking-magazin.de]

 Der Tweet des Tages

 Die Nachfrage nach #Gold ist in Deutschland außergewöhnlich hoch. Selbst
 in den USA wurde in absoluten Zahlen weniger von dem Edelmetall gekauft
 als hierzulande, obwohl das Land rund vier Mal so viele Einwohner hat.
 #Investitionen #Geldanlage

 [twitter.com]

 Am Freitag meistgeklickt

 Lagarde und Sewing dringen auf Fortschritte bei
 Kapitalmarktunion
 EZB-Chefin Christine Lagarde hat für die Zukunft größere Fortschritte bei der
 Vereinheitlichung der europäischen Finanz- und Kapitalmärkte gefordert. In
 der Welt nach der Pandemie sei der Abschluss der Kapitalmarktunion kein
 Kann, sondern ein Muss, sagte die Präsidentin der Europäischen Zentralbank
 (EZB) heute auf dem European Banking Congress. Auch Deutsche-Bank-Chef
 Christian Sewing sprach sich auf der Veranstaltung für ein Vorankommen bei
 diesem Thema aus. Dies sei notwendig, auch um den Umbau zu einer
 grüneren Wirtschaft finanzieren zu können, erklärte er. Es sei klar, dass im
 Moment die Bekämpfung der Pandemie Vorrang genieße. "Ich denke jedoch,
 dass die Unterstützung für die Kapitalmarktunion größer und größer wird."
 Den Umbau zu einer ökologischeren Wirtschaft könnten die Finanzinstitute
 nicht alleine finanzieren – auch andere, so die Unternehmen, die Politik und
 die Aufsicht, müssten dazu beitragen, betonte Sewing. "Es gibt viel Kapazität
 bei uns Banken, diese Transformation zu finanzieren. Aber die Transformation
 ist gigantisch." Die Deutsche Bank wie andere Institute setzen auf die ESG
 (Environmental, Social and Governance)-Kriterien und bieten Investoren und
 Kreditnehmern entsprechende Anleihen oder sonstige Finanzierungen an.
 "Der Appetit von Investoren auf solche Produkte ist riesig", berichtete Sewing.
 Die Regularien dürften hierfür aber nicht gleich zu strikt sein, besser sei es,
 sie gegebenenfalls anzupassen. Der Konzernchef warnte davor, die

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 Geldhäuser durch schärfere Kapitalvorgaben wie Basel III und den Beiträgen
 zum europäischen Bankenrettungsfonds zu stark zu belasten. "Wir brauchen
 eine ausbalancierte Regulierung, damit wir nicht nur die Pandemie
 bekämpfen, sondern auch die künftige Transformation begleiten können",
 sagte Sewing.

 [faz.net]
 [finanzbusiness.de]
 [finanzen.net]
 [de.reuters.com]
 [handelsblatt.com] (bezahlpflichtig)

 Was morgen wichtig wird

 In Frankfurt will die Deutsche Börse die Ergebnisse ihrer Umfrage zur Reform
 des Leitindex Dax veröffentlichen. – Die Bundesbank veranstaltet im Rahmen
 ihrer "Euro 20+"-Konferenz einen Workshop zum Thema "Cash, Card or
 Crypto" mit ihrem Vorstand Johannes Beermann. – In Wiesbaden legt das
 Statistische Bundesamt Daten zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) für das dritte
 Quartal 2020 vor. – In München veröffentlicht das Ifo Institut für Wirtschaftsfor‐
 schung seinen Geschäftsklimaindex für November.

 Der Nachschlag

 Umfrage: Jobsuchende zwiespältig bei digitaler
 Bewerbung
 Vorstellungsgespräche und Jobsuche verlagern sich zunehmend auf digitale
 Kanäle. Eine Umfrage der Karriere-Plattform StepStone und des Bundesver‐
 bands der Personalmanager (BPM) ergab, dass Jobsuchende die digitale
 Bewerbung zwar mögen, aber auch von ihr abgeschreckt werden können. Der
 Erhebung zufolge haben sich im Laufe dieses Jahres Video-Interviews zum
 zentralen Instrument für Vorstellungsgespräche entwickelt. Drei von vier
 Personalern sehen digitale Kompetenzen infolge der Pandemie relevanter

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 denn je zuvor – auch langfristig. Eine gute digitale Bewerbung kann bereits
 ein Nachweis dafür sein. Lesen Sie hier weitere Ergebnisse der Studie:

 [capital.de]

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