Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020-155 - Das Thema Wenig Hoffnung auf Durchbruch bei Brexit-Gesprächen - Bundesverband deutscher ...

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Bankenbrief

Bankenbrief - Ausgabe 2020-155

 Das Thema

 Wenig Hoffnung auf Durchbruch bei Brexit-Gesprächen
 Die Gespräche zwischen den Unterhändlern Großbritanniens und der Europäi‐
 schen Union (EU) über ein Anschlussabkommen für die Zeit nach der Brexit-
 Übergangsphase gehen in eine neue Runde. Zum Auftakt trifft sich EU-
 Chefunterhändler Michel Barnier heute Abend zu einem Dinner mit seinem
 britischen Gegenüber David Frost in Brüssel. Streitfragen der Gespräche sind
 weiterhin die Forderungen der EU nach gleichen Wettbewerbsbedingungen
 und nach einem ausgewogenen Fischereiabkommen. Die bisherigen Verhand‐
 lungsrunden waren weitgehend ergebnislos verlaufen. Barnier hatte es Ende
 Juli als unwahrscheinlich bezeichnet, dass bis Ende 2020 ein Abkommen für
 die Zeit nach der Brexit-Übergangsphase zustande kommt. Großbritannien
 hatte die Staatengemeinschaft Ende Januar verlassen. Bis Jahresende gehört
 das Land noch übergangsweise zum EU-Binnenmarkt und zur Zollunion.
 Verhandelt wird nun über ein Anschlussabkommen nach der Übergangsphase
 – ansonsten droht ab Januar ein harter wirtschaftlicher Bruch mit Zöllen und
 Handelshemmnissen. Parallel dazu arbeiten Brüssel und London an
 Regelungen für die Finanzbranche nach dem Austritt Großbritanniens aus
 dem Binnenmarkt. Nach Angaben des Vizepräsidenten der EU-Kommission,
 Valdis Dombrovskis, gab es Fortschritte beim Äquivalenzregime. London habe
 auf Fragebögen zur gegenseitigen Bewertung der Finanzregelwerke geant‐
 wortet, die von der Kommission verschickt worden seien. Allerdings müssten
 die in London ansässigen Banken wohl noch über das Ende dieses Jahres
 hinaus warten, um zu erfahren, welche Äquivalenzregeln der EU künftig für sie
 gelten werden. Barnier hatte zuletzt betont, die EU werde Äquivalenz
 ausschließlich in Bereichen gewähren, die im Interesse der EU lägen. Der
 Bankenverband hatte im Juli bereits zügig Klarheit über die künftigen Regeln
 im Finanzbereich gefordert.

 [dw.com]
 [saarbruecker-zeitung.de]
 [ft.com] (Interview Dombrovskis/bezahlpflichtig)
 [sueddeutsche.de] (Zitat Barnier)

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 [finanznachrichten.de] (Bankenverband im Juli)

 Meldungen

 Neue Durchsuchungen bei Banken wegen Cum-Ex-
 Geschäften
 In den Ermittlungen um Steuerhinterziehung bei Cum-Ex-Aktiengeschäften
 hat es erneut eine Razzia bei Banken gegeben. Staatsanwälte, Steuerfahnder,
 Beamte des Landeskriminalamts Nordrhein-Westfalen und des Bundeskrimi‐
 nalamts sowie EDV-Experten haben heute Morgen Büros von Geldhäusern in
 Hamburg, Frankfurt und München durchsucht. Das Verfahren um Cum-Ex-
 Geschäfte und ähnliche Deals richte sich gegen Verantwortliche und Mitar‐
 beiter der Banken, erklärte die Staatsanwaltschaft Köln. Es gehe darum,
 Beweismittel zu finden, die für die Cum-Ex-Ermittlungen für die Tatzeiträume
 von 2010 bis 2016 wichtig sein könnten. Laut Medienberichten gab es Durch‐
 suchungen bei der Privatbank Hauck & Aufhäuser in Frankfurt und München
 sowie der Varengold Bank in Hamburg.

 [tagesschau.de]

 BVI: Fonds steigern Neugeschäft
 Die deutsche Fondsbranche hat von einer kräftigen Erholung der Aktien‐
 märkte im zweiten Quartal 2020 profitiert und im ersten Halbjahr netto 37,9
 Milliarden Euro neue Gelder eingeworben. Im ersten Halbjahr 2019 hatten die
 Fondsgesellschaften noch ein Neugeschäft von netto 41,9 Milliarden Euro
 verbucht. Wie der BVI Bundesverband Investment und Asset Management
 heute in Frankfurt mitteilte, überstiegen bei Publikumsfonds die Zuflüsse im
 zweiten Quartal die Abflüsse des ersten Quartals. Dennoch lag das verwaltete
 Vermögen der Branche per Ende Juni mit 3,33 Billionen Euro unter dem
 Rekordstand von 3,4 Billionen per Ende Dezember.

 [fundresearch.de]

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 Deutlich mehr Verdachtsfälle auf Geldwäsche
 Die Zahl der Verdachtsfälle auf Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung in
 Deutschland ist stark gestiegen. Das geht aus dem heute vorgelegten Jahres‐
 bericht der Financial Intelligence Unit (FIU) für 2019 hervor. Demnach erhöhte
 sich die Zahl der Meldungen binnen Jahresfrist um knapp 50 Prozent auf
 114.914 Verdachtsfälle. Die meisten Verdachtsmeldungen stammten aus dem
 Finanzsektor. Zudem meldete die Zentralstelle für Finanztransaktionsuntersu‐
 chungen einen Anstieg der Verdachtsmeldungen im Zusammenhang mit
 Krypto-Währungen. Nach Angaben von Behördenchef Christof Schulte sollen
 daher künftig vermehrt auch Transaktionen, die unter dem Einsatz neuer
 Zahlungstechnologien vorgenommen wurden, untersucht werden.

 [spiegel.de]

 Norwegischer Staatsfonds macht Milliardenverlust
 Der norwegische Staatsfonds hat im ersten Halbjahr 2020 infolge der Corona-
 Krise einen Verlust von 188 Milliarden Kronen (18 Milliarden Euro) ausge‐
 wiesen. Grund dafür seien Verluste im Aktien- und Immobilienportfolio
 gewesen, erläuterte der weltgrößte Staatsfonds heute. "Auch wenn sich die
 Märkte im zweiten Quartal gut erholt haben, sind wir immer noch Zeuge
 beträchtlicher Unsicherheit", sagte der stellvertretende Geschäftsführer des
 Fonds, Trond Grande. Der Fonds hält Beteiligungen an 9.200 Unternehmen
 und besitzt 1,5 Prozent aller weltweit börsennotierten Aktien.

 [finanzen.net]

 Berichte: Ant Financial schielt auf Geschäft mit
 Verbraucherkrediten
 Der chinesische Finanzkonzern Ant Financial will einem Medienbericht zufolge
 nun auch in das Geschäft mit Verbraucherkrediten einsteigen. Das vor einem
 Börsengang stehende Unternehmen wolle dazu mit der Nanyang Commercial
 Bank, dem Software-Anbieter China TransInfo Technology und
 dem chinesischen Batterie-Hersteller Contemporary Amperex Technology
 (CATL) ein Gemeinschaftsunternehmen gründen, berichteten Medien heute
 unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Gründer
 wollten rund 8 Milliarden Yuan (1 Milliarde Euro) an Grundkapital einbringen.

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 Die Unternehmen äußerten sich bislang nicht dazu. Ant Financial betreibt mit
 Alipay den führenden Bezahldienst in China.

 [wiwo.de]

 Citigroup klagt gegen Hedgefonds
 Die US-Großbank Citigroup will den Hedgefonds Brigade Capital Management
 nach einer Fehlüberweisung gerichtlich zur Rückgabe von rund 175 Millionen
 Dollar (147 Millionen Euro) bewegen. Im Gegensatz zu vielen anderen
 Empfängern der irrtümlichen Transaktion weigere sich Brigade, seinen Anteil
 zurückzuerstatten, berichteten Medien heute unter Berufung auf eine Klage
 von Citigroup bei einem US-Gericht. Brigade Capital äußerte sich bislang nicht
 dazu. Citigroup hatte vergangene Woche versehentlich einen fast 900
 Millionen Dollar (758 Millionen Euro) teuren Kredit des Kosmetikherstellers
 Revlon an die Gläubiger zurückgezahlt. Eigentlich wollte die Bank nur die
 fälligen Zinsen überweisen.

 [de.reuters.com]

 Die Köpfe

 De Guindos: Banken werden sich nur langsam von
 Corona-Schock erholen
 Europas Banken werden nach den Worten des Vize-Präsidenten der Europäi‐
 schen Zentralbank (EZB), Luis de Guindos, noch eine Weile brauchen, um sich
 vollständig von den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise zu
 erholen. Es sei wenig wahrscheinlich, dass dies vor 2022 gelingen werde,
 sagte der Ökonom heute in Madrid.

 [boerse-online.de]

 Kanadas Finanzminister Morneau tritt zurück
 Mitten in der Corona-Krise hat der kanadische Finanzminister Bill Morneau
 sein Amt zur Verfügung gestellt. Er werde sich nicht wieder für ein Parlaments‐
 mandat bewerben, sondern Generalsekretär der Industriestaatenorganisation
 OECD werden, erklärte Morneau bereits gestern. "Es ist angemessen, dass der

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 Ministerpräsident jemanden mit längerfristigen Ambitionen für das Amt
 findet, da ich mich dafür nicht mehr bewerben werde", sagte er. Zuvor war
 der Minister wegen eines Ausgabenskandals und Streitigkeiten mit Premiermi‐
 nister Justin Trudeau kritisiert worden. Als mögliche Nachfolgerin für Morneau
 gilt die Vize-Ministerpräsidentin Chrystia Freeland.

 [deutschlandfunk.de]

 Britischer Ex-Schatzkanzler Javid geht zu JP Morgan
 Der frühere britische Schatzkanzler Sajid Javid heuert bei der US-Großbank JP
 Morgan als leitender Berater an. Das gab die Investmentbank gestern Abend
 bekannt. Javid amtierte von Juli 2019 bis Februar 2020 als britischer Schatz‐
 kanzler. Er startete seine Karriere in der Finanzbranche bei der US-Bank Chase
 Manhattan, die später mit JP Morgan fusionierte.

 [uk.reuters.com]

 Der Tweet des Tages

 Machst du Dir Sorgen, dass etwas beim #kontaktlosen Zahlen schief gehen
 kann? Unsere Kollegin Nicole Hellmich erklärt, was rechtmäßig ist und wer für
 mögliche Schäden haftet. Weitere Infos unter go.bdb.de/rlTz3

 [twitter.com]

 Am Vortag meistgeklickt

 Ideen für virtuelle Betriebsfeste
 Firmenfeiern in Corona-Zeiten mit Abstandsgebot und Maskenpflicht sind eine
 kniffelige Sache. Statt diese ausfallen zu lassen, können virtuelle Zusammen‐
 künfte dafür genutzt werden, sich als Team besser kennenzulernen. Wer etwa
 auf den gemeinsamen Restaurantbesuch verzichten muss, kann trotzdem
 zusammen essen: Lieferservices bieten etwa Kochboxen mit Rezepten an, mit
 denen die Kollegen zu Hause im Videochat eine virtuelle Kochshow veran‐
 stalten können. Eine weitere Alternative zur Betriebsfeier wäre ein

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 sogenanntes "Escape Game", bei dem ein Team virtuell in einem
 abgesperrten Raum verschiedene Rätsel lösen muss, um an den Türschlüssel
 zu kommen. Weitere Ideen für digitale Betriebsevents lesen Sie hier:

 [impulse.de]

 Was morgen wichtig wird

 In Frankfurt verkündet die Deutsche Börse, wer Wirecard im Dax ersetzt. – In
 Brüssel werden die Verbraucherpreise für die Eurozone im Juli bekannt
 gegeben. – In Washington veröffentlicht das Federal Open Market Committee
 (FOMC) der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) die Protokolle der Sitzung
 vom 28. bis 29. Juli.

 Der Nachschlag

 So verbessern Sie Ihre Ausstrahlung – Charisma
 beginnt im Kopf
 Nicht nur Kompetenz und Leistung sind wichtig für den beruflichen Erfolg. Wer
 etwa als Chef Menschen für sich gewinnen und motivieren will, benötigt eine
 überzeugende Ausstrahlung und eine liebenswürdige Persönlichkeit. Laut
 Diplom-Psychologin Eva Wlodarek lässt sich das eigene Charisma mit
 einfachen Übungen deutlich stärken. Zunächst einmal sollten Sie positiv über
 sich selbst denken sowie auf eine offene Körpersprache und Höflichkeit
 achten. Freundlich zu sein, sei keineswegs ein Zeichen von Schwäche,
 sondern von Stärke und Klugheit, sagt Wlodarek. Wichtig sei auch, den
 eigenen Stil zu entwickeln. Sogar bei festgelegtem Dresscode sind persön‐
 liche Elemente möglich. Weitere Tipps für mehr Charisma lesen Sie hier:

 [e-fellows.net]

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