Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2021-181 - Das Thema Evergrande-Krise spitzt sich zu - Bundesverband deutscher ...

Die Seite wird erstellt Niko-Veit Krauß
 
WEITER LESEN
Bankenbrief

Bankenbrief - Ausgabe 2021-181

 Das Thema

 Evergrande-Krise spitzt sich zu
 Die Krise des chinesischen Immobilienkonzerns Evergrande hat heute erneut
 zu herben Verlusten an der Hongkonger Börse geführt. Der Hongkonger
 Leitindex büßte zwischenzeitlich um 4 Prozent ein und fiel auf den tiefsten
 Stand seit Oktober 2020. Die Evergrande-Aktie brach zeitweise um 19 Prozent
 ein. Der Konzern hat Schulden von mehr als 256 Milliarden Euro angehäuft.
 Experten sehen einen Zahlungsausfall als immer wahrscheinlicher an. In
 dieser Woche sind mehrere Zinszahlungen fällig. Verzweifelte Privatanleger
 stürmten bereits den Hauptsitz der Firma in Shenzhen und forderten ihr Geld
 zurück. Die chinesische Regierung informierte die betroffenen Banken, dass
 Evergrande seine in der kommenden Woche fälligen Zins- und Tilgungszah‐
 lungen womöglich nicht begleichen werde. Über das Wochenende bot der
 angeschlagene chinesische Immobilienkonzern seinen Anlegern an, sie mit
 Immobilien zu entschädigen. Das Angebot richtet sich demnach an Käufer
 von Vermögensverwaltungsprodukten des Unternehmens. Zudem räumte
 Evergrande ein Fehlverhalten mehrerer hochrangiger Manager ein.

 [nzz.ch]
 [ft.com] (bezahlpflichtig)
 [spiegel.de]
 [reuters.com]

 Meldungen

 Deutsche Bank erwirbt Fintech Better Payment
 Die Deutsche Bank übernimmt den Berliner Zahlungsdienstleister Better
 Payment. Wie die Bank heute mitteilte, will sie mit dem Zukauf des Start-ups
 ihre Marktanteile in der Zahlungsabwicklung und -akzeptanz ausbauen und
 die technischen Lösungen des Anbieters in den kommenden zwölf Monaten in

            Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin
                                                                                    Seite 1/7
            Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief

 ihre Produktpalette integrieren. Zudem sei geplant, weitere Bank- und
 Zahlungsdienstleistungen auch über die Kanäle von Better Payment
 anzubieten. "Mit Better Payment bekommen wir in der Zahlungsabwicklung
 einen breiteren Marktzugang. Durch das Know-how der Mitarbeiter, die beste‐
 henden Händlerbeziehungen und die technischen Lösungen von Better
 Payment können wir unser Wachstum auf dem wichtigen deutschen Markt
 beschleunigen", sagte Kilian Thalhammer, Leiter Merchant Solutions bei der
 Deutschen Bank. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt.

 [kreditwesen.de]

 Fed vor Ankündigung zu Tapering
 Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) steht vor einer wesentlichen Vorent‐
 scheidung für ihren Weg aus dem Krisenmodus. Marktteilnehmer erwarten,
 dass sie angesichts der hohen US-Inflationsrate und der Erholung am Arbeits‐
 markt nach der Corona-Krise auf der Zinssitzung des Offenmarktausschusses
 am Dienstag und Mittwoch ein klares Signal für eine Drosselung ihrer milliar‐
 denschweren Anleihekäufe geben wird. Die Volkswirte der Notenbank wollen
 zur Sitzung neue Prognosen zur Entwicklung von Konjunktur, Arbeitsmarkt und
 Inflation vorlegen. "Ich gehe davon aus, dass die US-Währungshüter die
 wirtschaftliche Entwicklung noch etwas länger beobachten wollen und rechne
 daher mit einem endgültigen Entschluss erst beim nächsten Notenbanktreffen
 im November", sagte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib. Commerzbank-
 Chefökonom Jörg Krämer erwartet für Mittwoch "ein klares Signal" für ein
 Tapering: "Spätestens Anfang 2022 dürfte die Fed dann tatsächlich beginnen,
 das Kaufvolumen mehr und mehr herunterzufahren."

 [reuters.com]

 Zuwachs bei der Dax-Familie
 Ab heute stehen zehn zusätzliche Unternehmen auf dem Dax-Kurszettel.
 Damit wächst die Zahl der Konzerne in der ersten Börsenliga von bisher 30
 auf 40. Ziel der Erweiterung ist es, die deutsche Wirtschaft breiter abzubilden.
 Unter den zehn Neulingen ist Airbus das Unternehmen mit dem größten
 Börsenwert. Künftig will die Deutsche Börse die Zusammensetzung des
 Dax zweimal statt einmal jährlich regulär überprüfen. Neu aufgenommen
 werden nur noch profitable Unternehmen. Gleichzeitig wird der MDax von 60
 auf 50 Titel verkleinert.

             Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin
                                                                                     Seite 2/7
             Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief

 [tagesschau.de]
 [faz.net]

 FMS-WM macht Fortschritte beim Portfolioabbau
 Die bundeseigene Abwicklungsanstalt FMS Wertmanagement (FMS-WM)
 kommt beim Abbau der Altlasten des früheren Immobilien- und Staatsfinan‐
 ziers Hypo Real Estate (HRE) voran. Das übernommene Portfolio sei im ersten
 Halbjahr 2021 um 5 Milliarden auf 57,8 Milliarden Euro geschrumpft, teilte die
 staatliche "Bad Bank" heute in München mit. Damit sind nun über zwei Drittel
 des ursprünglichen HRE-Portfolios von gut 175 Milliarden Euro abgebaut. Im
 ersten Halbjahr erwirtschaftete die FMS-WM einen Gewinn von 28 Millionen
 Euro. Für das Geschäftsjahr 2021 erwartet der Vorstand ein mindestens ausge‐
 glichenes Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit. Der im Februar angekün‐
 digte Verkauf der irischen Depfa Bank an die österreichische Bawag-Gruppe
 stehe kurz vor dem Abschluss.

 [sueddeutsche.de]

 Bawag kündigt höhere Ausschüttungen an
 Die österreichische Bank Bawag will ihre Dividende erhöhen. Bis 2025 solle
 der Vorsteuergewinn auf über 750 Millionen Euro und die Dividende auf mehr
 als 4 Euro je Aktie steigen, teilte das Institut heute mit. In diesem Jahr soll ein
 Vorsteuergewinn von rund 575 Millionen Euro erzielt werden, nachdem dieser
 im Corona-Jahr 2020 auf rund 371 Millionen Euro einbrach. Zudem rechnet
 die Bawag für 2021 mit Risikokosten von unter 100 Millionen Euro nach 225
 Millionen Euro im Vorjahr. Ausschütten will das Geldhaus für 2021 rund 2,60
 Euro je Aktie, für 2022 mehr als 3 Euro. Ab 2022 soll die Ausschüttungsquote
 von bisher 50 auf 55 Prozent erhöht werden. Erreicht werden soll dies durch
 ein Wachstum der operativen Kernerträge sowie Effizienzsteigerungen.

 [finanzen.at]

 Gastblog zur Bundestagswahl 2021: FDP plädiert für
 Regulatory Sandboxing

       Die FDP will Start-ups der Finanzbranche in der kommenden Legislatur‐
 periode mehr Freiräume bieten, um Finanzinnovationen in Deutschland

             Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin
                                                                                     Seite 3/7
             Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief

 voranzubringen. Dazu gehöre auch, Regulatory Sandboxing zu erlauben,
 erklärte der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion,
 Christian Dürr, in einem heute vom Bankenverband online veröffentlichten
 Gastbeitrag. "Wir wollen in begrenztem Maße jungen Finanzunternehmen
 mehr regulatorische Freiheiten einräumen, damit Finanzinnovationen noch
 stärker als bisher in Deutschland und nicht anderswo entwickelt
 werden." Zudem sollte insbesondere in Deutschland die Rolle der Banken als
 verlässliche Finanzierungspartner gestärkt und nicht mit ständig wachsender
 Bürokratie geschwächt werden, ergänzte Dürr. Die Umsetzung von Basel III
 dürfe nicht zu überhöhten Kapitalanforderungen führen. Den vollständigen
 Gastbeitrag lesen Sie hier:

 [bankenverband.de]

 Die Köpfe

 ING-Chef Jue baut auf Zustimmung von Kunden zu
 Gebühren
 Die Direktbank ING will nach Angaben ihres Chefs Nick Jue trotz vorüber‐
 gehend wegbrechender Kontogebühren nach einem BGH-Urteil vom April
 nicht härter auf die Kostenbremse treten. "Die Zahl der Kunden, die bei uns
 die 4,90 Euro fürs Girokonto zahlen, ist nicht groß. Dass die Gebühren wegen
 des BGH-Urteils jetzt für einige Monate nicht reinkommen, kostet natürlich,
 aber das ist kein Riesenbetrag", sagte Jue in einem heute veröffentlichten
 Interview. "Ich werde das jedenfalls nicht mit Einsparungen an anderer Stelle
 kompensieren."

 [zeit.de]

 Scholz weist Vorwürfe wegen Geldwäsche-Ermittlungen
 zurück
 Finanzminister Olaf Scholz hat im Finanzausschuss des Bundestages Vorwürfe
 gegen die Anti-Geldwäsche-Einheit FIU zurückgewiesen. Scholz sagte heute
 nach der Sitzung in Berlin, die Behörde habe in den vergangenen drei Jahren
 mehr hinbekommen als in 30 Jahren. Scholz betonte erneut, die FIU sei
 personell aufgestockt worden und habe eine moderne IT-Struktur bekommen.

             Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin
                                                                                     Seite 4/7
             Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief

 Das Meldungsaufkommen werde weiter steigen. Die Kriterien, welche Geldwä‐
 schemeldungen an Behörden weitergegeben werden, würden weiter
 verbessert. Die Grünen warfen dem Finanzminister vor, die Sitzung zur Selbst‐
 darstellung genutzt zu haben. "Wieder hat Scholz als Finanzminister alle
 Verantwortung für das Chaos bei der Anti-Geldwäsche-Behörde FIU und bei
 der Geldwäschebekämpfung von sich gewiesen", erklärte die Finanzpolitikerin
 Lisa Paus. "Olaf Scholz hat nicht genug getan zur Bekämpfung von
 Geldwäsche."

 [deutschlandfunk.de]
 [sueddeutsche.de]

 Yellen warnt vor Finanzkrise
 US-Finanzministerin Janet Yellen hat im Kongress erneut auf eine Erhöhung
 der US-Schuldenobergrenze gepocht. Wenn die USA ihren Verpflichtungen
 nicht nachkommen könnten, würde dies eine historische Finanzkrise auslösen,
 mahnte Yellen in einem gestern veröffentlichten Gastbeitrag. "Wir würden aus
 dieser Krise als eine dauerhaft geschwächte Nation hervorgehen." Eine durch
 Zahlungsunfähigkeit der US-Regierung ausgelöste Krise würde die wirtschaft‐
 lichen Schäden durch die anhaltende Corona-Pandemie verschlimmern, die
 Märkte in Aufruhr versetzen und die US-Wirtschaft in die Rezession stürzen.
 Millionen Arbeitsplätze würden verloren gehen und die Zinsen dauerhaft
 steigen.

 [handelszeitung.ch]

 EZB-Direktorin Schnabel: Anleihekäufe und Guidance
 ergänzen sich
 Die Europäische Zentralbank (EZB) wird ihre Anleihekäufe nach Angaben
 ihrer Direktorin Isabel Schnabel vorerst weiterhin an das Leitzinsniveau
 koppeln. "Im frühen Stadium einer Erholung kann Forward Guidance noch
 kein vollständiger Ersatz für Asset-Käufe sein. Forward Guidance und Asset-
 Käufe sollten sowohl als Substitute als auch als einander ergänzende Instru‐
 mente betrachtet werden", sagte Schnabel laut einem heute veröffentlichten
 Redetext bei einer Konferenz der lettischen Zentralbank.

 [finanzen.net]

            Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin
                                                                                    Seite 5/7
            Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief

 Der Tweet des Tages

 #Digitalisierung, Dekarbonisierung, demografischer Wandel – um diese
 Herausforderungen zu stemmen, schreibt @christianduerr, Fraktionsvize bei
 der @fdpbt, brauchen wir einen wettbewerbsfähigen Finanzplatz. Mehr in
 unserem Gastblog zur #Btw21:

 [twitter.com]

 Am Freitag meistgeklickt

 Insider: Cerberus erwägt Übernahme des
 Bundesanteils an Commerzbank
 Der Finanzinvestor Cerberus interessiert sich einem heutigen Medienbericht
 zufolge für den Kauf der Staatsbeteiligung an der Commerzbank. Der Investor
 aus New York könne sich gut vorstellen, den 15,6-Prozent-Anteil des Bundes
 nach der Bundestagswahl zu übernehmen, hieß es unter Berufung auf
 mehrere mit dem Thema vertraute Personen. Die Commerzbank-Aktie legte
 heute kurz nach Handelsstart um gut 4 Prozent auf 5,62 Euro zu. Cerberus-
 Deutschlandchef David Knower soll in vertraulichen Gesprächsrunden seine
 Bereitschaft signalisiert haben, einen Erwerb des Staatsanteils zu prüfen.
 Cerberus ist seit 2017 an der Commerzbank beteiligt und hält derzeit etwas
 mehr als 5 Prozent.

 [handelsblatt.com]
 [finanzen.net]

 Was morgen wichtig wird

 In Frankfurt veröffentlicht die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapier‐
 besitz (DSW) ihre Aufsichtsratsstudie. – Der Vizepräsident der Europäischen
 Zentralbank (EZB), Luis de Guindos, nimmt an der Online-Konferenz "Zukunft
 Europas – Stärkung des europäischen Finanzsektors" der Financial Times teil. –

            Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin
                                                                                    Seite 6/7
            Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief

 EZB-Chefbankenaufseher Andrea Enria hält bei einer Konferenz des spani‐
 schen Bankenverbands eine Rede. – Die Organisation für wirtschaftliche
 Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) gibt online ihre Konjunkturprognose
 bekannt. – In Washington beginnt die zweitägige Zinssitzung des Offenmark‐
 tausschusses der US-Notenbank Federal Reserve (Fed).

 Der Nachschlag

 Blockchain-Zeugnisse für die Bewerbung
 Häufig enthalten Bewerbungen falsche Angaben. Die Technologie der Block‐
 chain ermöglicht es, digitale Zeugnisse bei Bewerbungen oder auf dem
 Smartphone sicher zu teilen und zugleich zu verifizieren. Erste Anwendungen
 existieren bereits. Hochschulen und Firmen zögern aber noch mit der Nutzung
 und stellen Zeugnisse wegen Sicherheitsbedenken lieber in Papierform aus.
 Doch das dürfte sich bald ändern. Wann Sie voraussichtlich mit ersten Bewer‐
 bungen mit Blockchain-Zertifikaten rechnen können, lesen Sie hier:

 [wiwo.de]

            Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin
                                                                                    Seite 7/7
            Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Sie können auch lesen