BDB Landesnachrichten - Bund Deutscher Baumeister ...

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BDB Landesnachrichten - Bund Deutscher Baumeister ...
Landesverband
      Hessen
                                                                      4/2017
    Thüringen

                                Bund Deutscher Baumeister
                                Architekten und Ingenieure e.V.

                BDB Landesnachrichten

                „   LV Hessen - RheinMain CongressCenter Wiesbaden -
                    Baustellenführung mit dem Architekten Ferdinand Heide

                „   BG Sömmerda-Weimar - Seminar "Thüringer BauOrdnung"

                „   BG Südhessen-Nassau - Alnatura Bauprojekt in Darmstadt
                    voll im Zeitplan

                „   BG Westthüringen - Fachexkursion: Stuttgart – Neubau des
                    Hauptbahnhofs Stuttgart 21
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Bund Deutscher Baumeister,
                                                                                                  Architekten und Ingenieure e.V.

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    Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure e.V. (BDB) · www.baumeister-online.de
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EDITORIAL

                                                Baumeistertag 2017 im Rückblick

                                                Liebe Kolleginnen und Kollegen,

                                                auf dem Baumeistertag in Berlin wurden richtungsweisende Entscheidungen getroffen.

                                                Erfreulich aus hessischer Sicht ist, dass Reinhard Präger (BG Südhessen-Nassau) als
                                                Berater Sachverständige gewählt wurde. Damit ist er neben dem Landesvorsitzenden
                                                Mitglied im Bundesvorstand.
                                                Als Bundeskassenprüfer wurde Frank Ulrich (BG Gießen-Wetzlar) gewählt.
                                                Bedauerlich ist, dass der angedachte Wechsel von Hubert Borchert vom Vizepräsiden-
                                                ten zum Präsidialmitglied keine Mehrheit fand. Thüringen und Hessen verlieren ihren di-
                                                rekten Ansprechpartner im Präsidium. Damit ist auch kein ostdeutscher Vertreter mehr
                                                im Präsidium.

                                                Erfreulich war die Annahme hessischer Anträge mit Unterstützung anderer Landesver-
                                                bände.
                                                So wurde beschlossen beim AHO die Erarbeitung eines Leistungsbildes „Barrierefreies
                                                Bauen“ zu beantragen. Es wurde mittlerweile seitens des BDB zur Mitarbeit in der Ar-
                                                beitsgruppe die Initiatorin des Antrags Bärbel Kupfer sowie Reinhard Jahn (beide BG
                                                Südhessen-Nassau) gemeldet.
                                                Weiterhin wurde beschlossen die Wortbildmarke „Baumeister“ zu erhalten und zu stär-
                                                ken.
                                                Auch eine Satzungsänderung wurde angenommen. So wurde der Delegiertenschlüssel
                                                von derzeit 50 auf 25 Mitglieder je zu entsendender Delegiertenstimme geändert. Da-
                                                mit sind in Zukunft mehr Delegierte auf der Jahresmitgliederversammlung und auf dem
                                                Baumeistertag. Auch eine breitere Diskussion wird dadurch ermöglicht.

                                                Wir haben uns über die positive Resonanz zum Erscheinungsbild und den Inhalten der
                                                neuen Landesnachrichten gefreut. Teilen Sie uns auch weiterhin Ihre Wünsche, Vorstel-
                                                lungen und Vorschläge per Fax, per Telefon, per E-Mail mit.
                                                Unsere Landesgeschäftsstelle wird immer ein offenes Ohr für Ihre Wünsche haben.

                                                Ihr

                                                Gerhard Volk
                                                Landesvorsitzender BDB Landesverband Hessen

BDB Landesnachrichten Hessen-Thüringen 4/2017                                                                                        3
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EDITORIAL

            EU verklagt Deutschland vor EuGH wegen HOAI
            Europa ist nicht gefährdet, weil es in Deutschland eine HOAI gibt

            Nach wie vor sind die Mitglieder vom Bund Deutscher Baumeister, Architekten und In-
            genieure e.V. über den „Brexit" enttäuscht. Die Volksabstimmung in Großbritannien hat
            gezeigt, dass sie kein probates Mittel für Veränderungen in Europa ist. Wären die Wer-
            te und Ziele der Europäischen Union richtig dargestellt worden, hätte man vielleicht das
            negative Referendum verhindern können.

            Ich glaube, dass die Aufgaben der EU überdacht und neu formuliert werden müssen,
            wenn die Sorgen und Nöte der EU-Bürger und die regionalen Unterschiede künftig stär-
            ker berücksichtigt werden sollen und wenn die Verdrossenheit zur europäischen Politik
            sich nicht vergrößern soll.

            Schärfere Kontrollen an den Grenzen werden für den freien Personen-, Waren- und
            Dienstleistungsverkehr nicht förderlich sein. Das freie Reisen ohne Geldumtausch sind
            Annehmlichkeiten, die keiner mehr missen möchte.

            Der Unterschied von Regionen, Sitten, Gebräuche, Sprachen und Traditionen wie die
            vielgestalterische Baukultur sind historisch bedingt und machen der Reiz von Europa
            aus. Die Mitgliedsstaaten haben nicht nur eine kulturelle Vielfalt sondern auch unter-
            schiedliche Rechtssysteme, die respektiert werden müssen. Vom Grundsatz heißt das:
            "So viel Europa wie nötig, so wenig Europa wie möglich".

            Das von der EU-Kommission eingeleitete Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutsch-
            land, weil die Honorarordnung für Architekten und Ingenieure gegen die Richtlinie über
            Dienstleistungen im europäischen Binnenmarkt verstößt, ist die damit verbundene Kla-
            ge vor dem europäischen Gerichtshof ein Angriff gegen unseren Berufsstand. Wir wol-
            len die HOAI in Deutschland als reine lnländerverordnung behalten. Ich sehe keine Be-
            schränkung und keine Diskriminierung für eine Dienstleistung in Deutschland, für die
            alle unter gleichen Bedingungen eine Entlohnung erhalten. Den Auftrag erhält nicht der
            „Billige Jakob“, sondern der, der eine gute Leistung erbringt. Und wer grenzüberschrei-
            tend seine Planungsleistungen anbietet, muss sich nicht an die HOAI halten. Unser Par-
            lament hat sich für den Erhalt der HOAI ausgesprochen, weil durch sie unsere Baukul-
            tur und der Verbraucher geschützt werden. Die deutsche Planungskultur, die durch vie-
            le kleine Büros getragen wird, ist nicht mit anderen europäischen Ländern vergleichbar.

            Alle sprechen immer von Bürokratieabbau, die Realität ist eine andere. Ca. 3.000 Nor-
            men, Richtlinien und Gesetze müssen beim Bauen berücksichtig werden. Ich sehe auch
            keinen Vorteil darin, wenn jeder Vertrag frei verhandelt wird, wenn kleine Büros vom
            Markt verschwinden, wenn nicht Qualität sondern nur der Preis das Maß für die Verga-
            be ist.

            Die EU soll sich für eine gemeinsame Außenpolitik stark machen, soll länderübergrei-
            fend den Terrorismus bekämpfen, soll Regeln für eine gerechte Flüchtlingspolitik erlas-
            sen, soll sich für eine einheitliche Steuerpolitik einsetzen, um der Steuerflucht vorzubeu-
            gen und soll die hohe Jugendarbeitslosigkeit in den südlichen Länder beseitigen. Europa
            wird dann eine Zukunft haben, wenn die Sorgen der Bürger berücksichtigt werden und
            die regionalen und länderspezifischen Charaktere erhalten und gestärkt werden.

            Ihr

            Hubert Borchert
            Architekt BDB
            Vors. BDB Landesverband Thüringen

4                                                      BDB Landesnachrichten Hessen-Thüringen 4/2017
BDB Landesnachrichten - Bund Deutscher Baumeister ...
EDITORIAL

                                            Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

                                            der Umgang mit vorhandener Bausubstanz fordert oftmals höchste Aufmerksam-
                                            keit. Vor Ausstellung des Energieausweises oder Erneuerung einer maroden Hei-
                                            zungsanlage stürzen sich Hauseigentümer in Unkosten, vor denen sich viele
                                            scheuen. Viele Häuser sind deshalb in einem bedauernswerten Zustand. Zugleich
                                            bilden Wohnhäuser die Grundlage des Wohlstands. Das Haus als solches hat in
                                            seiner Bedeutung identitätsbringende Wirkung und übt diese von frühester Kind-
                                            heit an auf die Entwicklung des Menschen aus. Das gilt auch für Mehrfamilienhäu-
                                            ser. Publikationen aus dem Bereich der wissenschaftlichen Sekundärliteratur wol-
                                            len eine Diskussion darüber anstoßen, welche Bedeutung das Einfamilienhaus in
                                            der bürgerlichen Gesellschaft noch haben kann. Und warum mit aller Vehemenz
                                            daran festgehalten wird.

                                            Hier sind nicht architektonische Gegenentwürfe gemeint, wie diese aus Sicht des
                                            Architekten Gestaltung finden. Vielmehr findet eine kritische Auseinandersetzung
                                            auf kulturpolitischer Ebene statt, die sich mit Gegebenheiten befasst, wie sie ge-
                                            wachsen und langsam herangereift sind und woran kaum zu rütteln ist in der ge-
                                            sellschaftlichen Akzeptanz. Dennoch besteht grundlegender Handlungsbedarf
                                            nach Veränderung. Die Zielsetzung sollte deshalb nicht nur den Ruf nach Instand-
                                            haltung beinhalten, sondern auch eine weiterreichende Entwicklung ermöglichen.

                                            Ökonomische wie ökologische Anforderungen und technische Innovationen üben
                                            Druck auf die Gesellschaft aus, so dass ein Überdenken der alten Klischees, was
                                            ein Einfamilienhaus ist und was es zu sein hat, nicht fehl am Platze wäre. Hier
                                            spielt der Einbruchschutz eine besondere Rolle. Auch der Brandschutz ist ein Vor-
                                            reiter in Sachen Sicherheit. Der Baustopp am BER mangels notwendiger Brand-
                                            schutzeinrichtungen oder die Katastrophe am Londoner Grenfell Tower sind noch
                                            in Erinnerung, eine der Konsequenzen daraus war die Evakuierung von 800 Per-
                                            sonen aus einem Hochhauskomplex in Dortmund. Solches kann jederzeit in an-
                                            deren Bundesländern wie Hessen oder Thüringen genauso passieren. Kosten die
                                            entstehen und Folgeschäden für Mensch und Umgebung sind bisher nicht abseh-
                                            bar.

                                            Ihr

                                            Rolf Maaß
                                            M.Eng. Architektur
                                            Redakteur BDB Hessen

BDB Landesnachrichten Hessen-Thüringen 4/2017                                                                                    5
BDB Landesnachrichten - Bund Deutscher Baumeister ...
INHALT

Inhalt                                                                     ARCHITEKTEN UND
                                                                           PARTNERUNTERNEHMEN
LV Hessen                                            7

BG Sömmerda-Weimar (Thüringen)                      17                         ARCHITEKTURBÜRO
                                                                                     HOLSCHUH
                                                                                                            Seite 34
BG Südhessen-Nassau (Hessen)                        19

BG Westthüringen (Thüringen)                        27

BG Wetterau (Hessen)                                32                     Architekt Reinhard Hock          Seite 38

          IMPRESSUM

HERAUSGEBER:                       VERLAG                                 Das Magazin BDB Landesnachrichten er-
BDB-Bund Deutscher Baumeister,     VMK Verlag für Marketing &             scheint alle 3 Monate und wird BDB-Mit-
Architekten und Ingenieure e.V.,   Kommunikation GmbH & Co. KG            gliedern auf Landesebene in Hessen und
Landesverband Hessen               Faberstraße 17                         Thüringen im Rahmen der BDB-Mitglied-
Scheppallee 57                     67590 Monsheim                         schaft ohne Erhebung einer besonderen
64295 Darmstadt                    Tel.: +49 (0) 6243/909-110             Bezugsgebühr zugestellt. Die Zeitschrift
Tel.: +49 (0) 6151/782119          Fax: +49 (0) 6243/909-100              kann auf Anforderung grundsätzlich nur
Fax: +49 (0) 6151/971683           www.vmk-verlag.de                      von BDB-Mitgliedern bezogen werden.
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                                   VMK Druckerei GmbH                     derweitige Vervielfältigung nur mit vorheri-
REDAKTIONSLEITUNG:                 Faberstraße 17                         ger Genehmigung des Herausgebers.
Rolf Maass                         67590 Monsheim
M.Eng. Architektur (THM)           Tel.: +49 (0) 6243/909-110             Die mit Namen gekennzeichneten Artikel
Chefredakteur BDB Hessen           Fax: +49 (0) 6243/909-100              geben nicht unbedingt die Meinung des
Werra Str. 40                      www.vmk-druckerei.de                   Herausgebers oder der Redaktion wieder.
60486 Frankfurt
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Fax: +49 (0) 69 70793087           RheinMain CongressCenter Wiesbaden     sandter Manuskripte/Fotos wird keine Ge-
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6                                                                       BDB Landesnachrichten Hessen-Thüringen 4/2017
BDB Landesnachrichten - Bund Deutscher Baumeister ...
LV HESSEN

                       RheinMain CongressCenter Wiesbaden
                       BDB-Fachexkursion vom 19.05.17 in Kooperation mit dem WAZ
                       Baustellenführung mit dem Architekten Ferdinand Heide
                                                                                                                     Nicht minder herzlich hieß sie den Ent-
                                                                                                                     wurfsverfasser des RMCC Wiesbaden
                                                                                                                     und von der Stadt Wiesbaden beauftrag-
                                                                                                                     ten Architekten BDA Ferdinand Heide will-
                                                                                                                     kommen. Als Entwurfsverfasser des Mas-
                                                                                                                     terplans zur Erweiterung der Goethe-Uni-
                                                                                                                     versität Frankfurt führte er viele der Anwe-
                                                                                                                     senden zuletzt 2012 so hervorragend über
                                                                                                                     den Campus Westend.

                                                                                                                     Da wie Erwarten die Nachfrage nach der
                                                                                                                     Baustellenführung überaus hoch war und
                                                                                                                     möglichst allen Angemeldeten die Teilnah-
                                                                                                                     me an der Veranstaltung ermöglicht wer-
                                                                                                                     den sollte, sagte Architekt Heide spontan
                                                                                                                     zu, die anfänglich auf 40 Personen be-
                                                                                                                     grenzte Teilnehmerzahl auf 90 zu erhöhen.
                                                                                                                     Dazu brachte er zwei seiner verantwortli-
Foto: © Christa Beer

                                                                                                                     chen Projektleiter, die Architekten Heinrich
                                                                                                                     Großenbach (Rohbau/Ausbau) und Nor-
                                                                                                                     man Berndt (Ausbau) mit, die Architektin
                                                                                                                     Kupfer ebenfalls herzlich begrüßte.
                       Vor dem RheinMain CongressCenter Wiesbaden. V.l.n.r.: Norman Berndt, Heinrich
                       Großenbach, Ferdinand Heide, Bärbel Kupfer, Gerhard Volk, Stefanie Katrin Röll.               Gemäß Entscheidung der Stadtverordne-
                                                                                                                     tenversammlung hatte der Frankfurter Ar-
                       Zu einer individuellen Baustellenführung      Hessen, begrüßte die Teilnehmer auf das         chitekt Ferdinand Heide am 04.07.13 den
                       durch den Neubau der Rhein-Main-Hallen,       Herzlichste. Sie tat dies auch im Namen         Zuschlag im Vergabeverfahren um das
                       dem RheinMain CongressCenter (RMCC)           des anwesenden BDB-Landesvorsitzen-             Architekturkonzept des Neubaus RMCC
                       Wiesbaden, in der Phase Rohbau-Aus-           den, Bauingenieur Gerhard Volk, sowie           Wiesbaden erhalten. Im vorgelagerten Ar-
                       bau hatte der Bund Deutscher Baumeis-         der Schatzmeisterin des WAZ, Architektin        chitekturwettbewerb zeichnete das Preis-
                       ter (BDB), Architekten und Ingenieure e.V.,   Stefanie Katrin Röll, die in Vertretung für     gericht das Architekturbüro Heide am
                       Landesverband Hessen in Kooperation mit       den WAZ-Vorsitzenden, Architekt BDA Pe-         12.03.13 mit dem vierten Preis aus. 2014
                       dem Wiesbadener Architekturzentrum e.V.       ter Bitsch, und seinen Stellvertreter, Archi-   fanden zahlreiche öffentliche Info-Veran-
                       (WAZ) am 19.05.17 eingeladen.                 tekt und Stadtplaner BDA/BDB Helmut Bo-         staltungen zur Vor- und Entwurfsplanung
                                                                     erdner, erschienen war.                         statt. Im Juli 2014 startete der Rückbau
                       Rund 90 Architekten, Innenarchitekten, In-
                       genieure, Sachverständige aus Wiesba-
                       den und Umgebung, Vertreter von Kam-
                       mern, Behörden, dem Hessischen Minis-
                       terium der Finanzen (HMdF), dem Lan-
                       desbetrieb Bau und Immobilien Hessen
                                                                       Auszug „ Die Stadt atmen“
                       (LBIH), Angehörige von Hochschulen und
                                                                       „Ferdinand Heide überzeugt durch seine ganzheitlichen Konzeptionen […]. Er be-
                       Weiterbildungszentren und Vertreter di-
                                                                       vorzugt Formen und Formate, die sich in den Städtebau integrieren, sozusagen
                       verser Unternehmen waren der Einladung
                                                                       >Die Stadt atmen
BDB Landesnachrichten - Bund Deutscher Baumeister ...
Foto: © Bärbel L. Kupfer   LV HESSEN

                           RheinMain CongressCenter Wiesbaden, Teilnehmer im Foyer der Halle 1.

                           des bestehenden Gebäudes. Nach dem            gang bezeichnet. Dort konnten sich die mit   nen markanten Punkt im Stadtraum. Für
                           Baugrubenaushub 2015 wurde der Roh-           festem Schuhwerk und Bauhelmen aus-          das Foyer wurde eine Beleuchtungssitua-
                           bau des RMCC Wiesbaden 2016/17 er-            gestatteten Teilnehmer einen ersten Ein-     tion konzipiert, die den Blick in den Abend-
                           stellt.                                       druck über das großzügige, bis unter das     stunden auf die elegante Reihung der Ko-
                                                                         Dach des 2. Obergeschosses verglaste         lonnaden und den dahinter liegenden öf-
                           Mit einigen Schlagworten aus dem Wer-         Foyer verschaffen.                           fentlichen Raum lenken soll.
                           betext des RMCC Wiesbaden „Innovation,
                           ein prachtvoller, multifunktionaler Gebäu-    Architekt Heide erläuterte die Fassaden      Herr Heide führte aus, dass bei der Pla-
                           dekomplex mit einzigartiger Architektur,      des Kongresscenters, die dem Gebäude         nung bewusst darauf geachtet wurde,
                           modernste Medien- und Veranstaltungs-         trotz der nutzungsbedingten unterschiedli-   möglichst keine Sonderlösungen zu schaf-
                           technik, ein zukunftsweisendes Energie-       chen Ausrichtung der Hallenteile eine an-    fen, sondern auf geprüfte Standards zu-
                           konzept mit Strom aus der Sonne und           nähernd gleiche, hochwertige und städ-       rückzugreifen, so wie bspw. bei den Fas-
                           Wärmerückgewinnung aus dem Abwas-             tische Erscheinung verleihen, aber auch      saden (Pfosten-Riegel-Konstruktion mit
                           ser, ein Leuchtturmprojekt für den Klima-     eine zurückhaltende, anmutende Sprache       Dreifachverglasung). Das Glas ist aus
                           schutz, eines der modernsten Veranstal-       sprechen. Die Glasfassade zitiert mit ih-    Sonnenschutzgründen verspiegelt. Einen
                           tungshäuser Deutschlands für ca. 12.500       ren vorgelagerten Kolonnaden die histo-      natürlichen Sonnenschutz bieten die Ko-
                           Personen stellte Frau Kupfer zu Beginn        rischen Stadtbauten in der Nachbarschaft     lonnaden. Dort, wo sie unterbrochen sind,
                           der Führung fest, dass „all dies unendlich    (Kurhaus, Staatstheater, Bowling Green).     wird teilweise außenliegender Sonnen-
                           neugierig macht“. Sie übergab Herrn Hei-      Die aus hellem Beton hergestellten, mo-      schutz angebracht werden.
                           de das Wort, der die Teilnehmer aufforder-    dern interpretierten Kurhauskolonnaden
                           te, sich zu einem späteren Zeitpunkt selbst   werden als Balkon des Foyers verstanden,     Allein schon aus Fluchtgründen sind in
                           ein Urteil über die genannten Superlative     die von gleicher Reihung und gleichen        der Außenfassade mehrere verglaste Tü-
                           zu bilden.                                    Schatten leben und Ruhe ausstrahlen. Die     ren vorhanden. Die separaten Eingänge
                                                                         im Fassadenbereich einteilig ausgeführten    in der Glasfassade und eine eigene Inf-
                           Foyer Halle 1                                 Betonstützen erstrecken sich über die ge-    rastruktur sollen eine parallele, störungs-
                                                                         samte Höhe. Spielerische Elemente, wie       freie Ausrichtung von Veranstaltungen er-
                           Die Baustellenbegehung startete vor dem       die Löcher im Dach der Kolonnaden, sor-      möglichen. Auch ist die Struktur des Foy-
                           Gebäude mit erstem Stopp im Foyer der         gen für ein Licht-Schatten-Spiel. Auch in    ers mehrschichtig aufgebaut. Eine auf der
                           Halle 1, vom Architekten auch als Wandel-     der Dunkelheit bilden die Kolonnaden ei-     Ostseite vorgeschaltete „doppelte Wand“

                           8                                                                                      BDB Landesnachrichten Hessen-Thüringen 4/2017
BDB Landesnachrichten - Bund Deutscher Baumeister ...
LV HESSEN

                                                                                                                    sehbare Dächer werden begrünt, das gro-
                                                                                                                    ße Dach aufgrund der Traglast hingegen
                                                                                                                    nicht. Technikaufbauten auf den Dachflä-
                                                                                                                    chen sind gemäß Bebauungsplan nicht
                                                                                                                    gestattet.

                                                                                                                    Architekt Heide erläuterte, dass das Ta-
                                                                                                                    geslicht entscheidend zum Wohlbefin-
                                                                                                                    den des Menschen beiträgt. So wurden
                                                                                                                    alle Veranstaltungsräume in den neuen
                                                                                                                    Rhein-Main-Hallen mit Tageslicht konzi-
                                                                                                                    piert. Auch die Halle 1 verfügt über meh-
                                                                                                                    rere Dachoberlichter, durch die Tageslicht
                                                                                                                    ins Halleninnere fällt.

                                                                                                                    Die offene Unterdecke in Halle 1 beinhal-
                                                                                                                    tet alle technischen Einbauten wie bspw.
                                                                                                                    Leuchten, Lüftungsauslässe, Sprinkler,
                                                                                                                    Lautsprecher oder Lasthaken. Mit über 30
Foto: © Thomas Junge

                                                                                                                    Kettenzügen auf dem Servicesteg und der
                                                                                                                    Schienenanlage soll die nördliche stirnsei-
                                                                                                                    tige Szenenfläche beschickt werden. Die
                                                                                                                    eingebauten Baffels unter der Hallendecke
                                                                                                                    sorgen für eine gute Raumakustik. Herr
                       Beeindruckende Dimensionen in Halle 1.                                                       Heide merkte an, dass die alten Rhein-
                                                                                                                    Main-Hallen in akustischer Hinsicht sehr
                       soll die Halle bedienen. In dieser ist alles   ven, mobilen und multifunktionalen Teles-     gut waren, diese jedoch von ihrer Größe
                       untergebracht, was zur veranstaltungs-         koptribühne (ca. 3.000 gestufte Sitzplätze)   her nicht mehr ausreichten.
                       bezogenen Andienung der Halle benötigt         ausgestattet sein, die in einer Tasche auf
                       wird (z. B. eine Cateringstation). Das Fo-     der rückwärtigen Hallenstirnseite unterge-    Die Halle kann auch mit LKW befahren
                       yer der Halle 1 soll als reine Foyerfläche     bracht wird. Auf der gegenüberliegenden       werden. Eine direkte Zufahrt in die Halle ist
                       genutzt werden. Demgegenüber sollen            Stirnseite der Halle (nördliche Szenenflä-    über die in der Außenfassade eingebauten
                       die Flächen des großzügig konzipierten         che) wird derzeit ein 10 x 5 Meter großes     Tore möglich. Zum Schutz der Nachbarn
                       und mit Tageslicht durchfluteten Haupt-        Bühnenpodium errichtet.                       wurde die Ladestraße lärmoptimierend
                       foyers zusätzlich als Ausstellungs-, Cate-                                                   ausgebildet.
                       ring-, Empfangs- oder Messeflächen die-        Die im Boden ausgebildeten Medienkanä-
                       nen. Insgesamt stehen für Foyerflächen im      le (Gas, Wasser, Strom) dienen der Ver-       Auf die Notwendigkeit eines sorgfältig ge-
                       Gebäude ca. 10.000 m² zur Verfügung.           sorgung der Halle bei Veranstaltungen         planten und gut funktionierenden Brand-
                                                                      (z. B. Messebeschickung).                     schutzes (Brandschutzkonzept), insbe-
                       Zwei frei in das Foyer der Halle 1 einge-                                                    sondere bei einem Gebäude dieser Grö-
                       stellte, einläufige Stahlbetontreppen füh-     Die Unterkonstruktionen der Holzwandver-      ßenordnung, wurde hingewiesen.
                       ren auf die Galerie des ersten Oberge-         kleidungen sind größtenteils montiert. Im
                       schosses. Auf die Planung von i. d. R. we-     gesamten Gebäude sollen hochwertige,          Gemäß Information des Wiesbadener Ku-
                       nig genutzten, lauten und störanfälligen       helle Materialien zum Einsatz kommen.         riers vom 12.08.17 beträgt das Budget für
                       Fahr-/Rolltreppen wurde im Gebäude be-         Die beiden, zur Hallenteilung erforderli-     den Neubau des RMCC Wiesbaden 194
                       wusst verzichtet.                              chen, mobilen Trennwände sollen in Kürze      Millionen Euro, wobei sich das Land fi-
                                                                      montiert werden. Die einzelnen Hallenseg-     nanziell nicht am Neubau beteiligt. Zum
                       Halle 1                                        mente können dann später auch zeitgleich      Verhältnis der Kosten Bau - Technik wur-
                                                                      bei unterschiedlichen Veranstaltungen ge-     de mitgeteilt, dass die Kosten der Neu-
                       Überwältigend war für die Teilnehmer der       nutzt werden.                                 baumaßnahme in der Kostengruppe 400
                       Moment beim Betreten der bis zu drei Seg-                                                    (Bauwerk-Technische Anlagen) mittlerwei-
                       menten teilbaren und bis zu 15 Metern ho-      Aus Schallschutzgründen konnte ein Tra-       le die der Kostengruppe 300 (Bauwerk-
                       hen Halle 1 (Nord) im Erdgeschoss. Mit         pezblechdach (Störung umliegende An-          Baukonstruktionen) eingeholt haben.
                       einer Fläche von ca. 4.650 m² ist sie die      wohner) nicht realisiert werden konnte.
                       größte Halle des Gebäudekomplexes. Be-         Eine massive, mächtige Betondecke kam         OG Halle 1
                       stuhlt wird die bereits im Ausbau befind-      zur Ausführung. Die segmentierten Dach-
                       liche Halle Platz für 5.000 Personen bie-      binder wurden mit Hilfe eines Baukrans        Über eine der vorgenannten Foyertrep-
                       ten, unbestuhlt für 9.000 Menschen. Zu-        (Schwerlastkran nicht erforderlich) auf       pen in Halle 1 ging es weiter auf die Ga-
                       dem wird sie künftig mit einer innovati-       Hilfsstützen gehoben und montiert. Ein-       lerie des ersten Obergeschosses, vorbei

                       BDB Landesnachrichten Hessen-Thüringen 4/2017                                                                                           9
BDB Landesnachrichten - Bund Deutscher Baumeister ...
LV HESSEN

an der - so Heide - schönsten Ecke des       Halle 2                                         stellenführung. Die stirnseitig, mit 6 Metern
Gebäudes, der Ecke Friedrich-Ebert-Allee                                                     Raumhöhe geschosshoch verglaste Halle
– Rheinstraße, in einen der insgesamt 19     Im zweiten Obergeschoss über der Hal-           verfügt über eine Fläche von 3.000 m². Sie
raumhoch verglasten Break-out-Räume.         le 2 (Süd) liegt der fünffach teilbare, nicht   ist in vier Segmente teilbar und bietet in
Flexible Trennwände ermöglichen die ge-      minder beeindruckende Kongresssaal mit          bestuhlter Form Platz für 3.200 Personen.
wünschte Raumgröße. Insgesamt verfügt        2.400 m². Der helle, zum Grünraum hin           Derzeit wird der Betonboden abgeschlif-
das 1. Obergeschoss über 26 Veranstal-       orientierte und stirnseitig mit Tageslicht      fen - solange, bis der gewünschte Glanz-
tungsräume, die größtenteils um den Luft-    versehene Saal fasst bestuhlt 2.200 Per-        grad erreicht ist. Auf der Baustelle waren
raum der Halle 1 angesiedelt sind. Die       sonen. Er führt hinaus auf eine großzügi-       ca. 400 Personen im Einsatz.
Räume sind ca. 60 bis 180 m² groß und        ge Dachterrasse. Im 2. OG werden weite-
ergänzen den Kongress-, Tagungs- oder        re 14 Konferenz- und Gruppenräume mit           Weitere Informationen der Führung sind,
Messebereich. Sieben kleinere Räumlich-      einer Größe von ca. 30 bis 150 m² reali-        dass das Kongresscenter gemäß den öf-
keiten, die sogenannten Logen (nicht ver-    siert (neun Break-out-Räume, vier Logen         fentlich-rechtlichen Vorschriften bzw. in
gleichbar mit Theaterlogen), sind innen-     mit Blick in die Halle 1 und indirektem Ta-     Abstimmung mit der Bauaufsicht barriere-
liegend mit Blick in die Halle 1 angeord-    geslicht, ein Salon zentral in Treppennä-       frei ausgebildet wird. Sowohl ein Leitsys-
net. Sie verfügen über indirektes Tages-     he). Die Räume sind teilbar und können          tem im Gebäude als auch ein sorgfältig
licht und können bspw. für Pressegesprä-     parallel genutzt werden. Mobile Trennwän-       durchdachtes Reinigungskonzept wurden
che oder Vorstandstreffen genutzt werden.    de öffnen den Zugang zu den großzügigen         konzipiert. Der Neubau erfüllt die Anforde-
Bei Bedarf lassen sich die Fenster in den    Vorzonen. Die beiden Break-out-Räume            rungen der aktuellen Energieeinsparver-
Veranstaltungssaal öffnen oder schließen.    vor dem Kongresssaal können aufgrund            ordnung (EnEV 2014). Eine Flächenaus-
Des Weiteren stehen drei Veranstalterbü-     ihrer flexiblen Wandelemente fast vollstän-     weitung auf dem Grundstück der Rhein-
ros und drei große Salons (Konferenzräu-     dig geöffnet und in das Foyer integriert        Main-Hallen ist nicht mehr möglich.
me) zur Verfügung, die sich über zwei Eta-   werden.
gen mit einer Deckenhöhe von ca. sechs                                                       Das neue Gebäude ist vom Hauptbahn-
Metern erstrecken. Die Räume und Ver-        Vom 2.OG aus gelangten die Gruppe über          hof Wiesbaden aus fußläufig in ca. 10 Mi-
anstaltungsräume, die im Obergeschoss        die Flure und Treppen in das raumhoch           nuten zu erreichen. Der Anschluss an den
nach Westen hin angeordnet sind, erhal-      verglaste Hauptfoyer der Halle 2 im Erdge-      ÖPNV ist gut. Zum Flughafen Frankfurt
ten einen außen liegenden Sonnenschutz       schoss. Die Teilnehmer konnten feststel-        sind es ca. 25 Minuten. Gegenüber dem
in Form einer Jalousie. Entsprechend ih-     len, dass dort eine weitere Verbindung von      ursprünglichen Konzept mit zwei Ebenen
rer Nutzung sind alle Räume verdunkelbar.    innen nach außen geschaffen wurde bzw.          wird die Tiefgarage aufgrund des schwie-
                                             sich das Foyer repräsentativ zum Grün-          rigen Baugrundes und der schwierige-
Öffentliche Durchwegung                      raum hin öffnet. Die Rasenteppiche führen       ren Wasserverhältnisse in Wiesbaden nur
                                             die Herbert-Anlage weiter fort.                 eingeschossig ausgeführt. 800 PKW-Stell
Danach wurde die Führung über die Ga-                                                        plätze werden realisiert. Die Tiefgarage
lerie und die Treppe der Halle 1 in das 2.   Im Erdgeschoss der bereits im Ausbau be-        wird rund um die Uhr geöffnet sein. Ein
Obergeschoss fortgesetzt. Vom verglas-       findlichen Halle 2 (Süd) endete die Bau-        entsprechendes Sicherheitskonzept wur-
ten Verbindungsgang der Halle 1 zur Halle
2 hin hatten die Exkursionsteilnehmer ei-
nen beeindruckenden Blick auf die derzeit
im Bau befindliche, öffentliche Durchwe-
gung des Kongresshauses. Diese ist bis-
lang einzigartig in Deutschland und wird
in Naturstein ausgeführt. Architekt Hei-
de erläuterte, dass mit dem Übergang zur
Adelheidstraße neue öffentliche Wege-
beziehungen geschaffen werden und der
Stadtraum dadurch erheblich aufgewertet
wird. Zudem lässt der öffentliche Durch-
gang die Hallen mit der Stadt verschmel-
zen. Auch die vorgelagerten Kolonnaden
und die Grünflächen verbinden das Ge-
bäude mit der Stadt. Auf beiden Seiten
der öffentlichen Durchwegung, der Fried-
                                                                                                                                             Foto: © Bärbel L. Kupfer

rich-Ebert-Allee und der Adelheidstraße,
ist neben der Treppe ebenerdig ein öffent-
licher, dauerhaft zugänglicher Aufzug an-
geordnet. Mit diesem können die oberen
Ebenen des Gebäudes künftig erschlos-
sen werden.                                  Tageslichtdurchflutetes Foyer der Halle 2 mit Öffnung zum Grünraum.

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LV HESSEN

                                                                               de konzipiert. Zahlreiche Fahrradständer        Mal durch das RMCC Wiesbaden zu füh-
                                                                               im Außenbereich der Halle sollen ausge-         ren, dann vor seiner Fertigstellung resp.
Animationen: © Ferdinand Heide,

                                                                               führt werden.                                   Übergabe an den Bauherrn zu Beginn des
                                                                                                                               Eröffnungsjahres 2018.
                                                                               Die Deutsche Gesellschaft für Nachhal-
                                                                               tiges Bauen (DGNB e.V.) hat das RMCC
Architekt BDA

                                                                               Wiesbaden bereits vor seiner Fertigstel-
                                                                               lung mit der Vorzertifizierung in Platin aus-                             Bärbel L. Kupfer
                                                                               gezeichnet.                                                     M.Sc. Dipl.-Ing. Architektin
                                  Der Haupteingang des RMCC Wiesbaden                                                                             BDB-Vorstandsmitglied
                                                                               Am Ende der Baustellenführung dankte                               Landesverband Hessen
                                                                               Frau Kupfer Herrn Architekten Heide und               Beisitzerin BG Südhessen-Nassau |
                                                                               seinen Projektleitern Großenbach und                   Darmstadt - Wiesbaden - Frankfurt
                                                                               Berndt sehr herzlich im Namen aller Teil-
                                                                               nehmer für den erkenntnisreichen Aufent-
                                                                               halt in Sachen Architektur. Als kleines Dan-
                                                                               keschön überreichte sie ihnen ein Wein-
                                                                               präsent des BDB. Frau Röll schloss sich           Veranstaltungen
                                                                               den Dankesworten an und übergab Herrn
                                                                               Heide ein Buchpräsent des WAZ.                    18.11.2017 10:00 Uhr
                                                                                                                                 Erweiterte Landesvorstandssitzung
                                                                               Zur Freude aller erklärte sich Herr Heide         Uddin + Uddin, Frankfurt
                                  Friedrich-Ebert-Allee - Rheinstraße          bereit, den BDB und das WAZ ein zweites

                                    Informationen/ Links
                                    http://www.rmcc-2018.de/files/imagebroschu__re_rmcc_wiesbaden.pdf
                                    http://www.rmcc-2018.de/service/kundenmagazin/kundenmagazin-12014/ferdinand-heide-die-stadt-atmen.html
                                    http://www.rmcc-2018.de/service/news-termine/2017/aktuelle-fotodokumentation-der-innenausbau-des-rmcc-laeuft-auf-hochtouren.html

                                  Vita Ferdinand Heide                                                                         2005); Martin-Elsaesser-Plakette (Aus-
                                                                                                                               zeichnung, 2002); Deutsches Architektur-
                                  Ferdinand Heide wurde 1962 in Frankfurt                                                      museum DAM Architekturpreis (Anerken-
                                  am Main geboren und studierte von 1982                                                       nung 2009); Deutscher Städtebaupreis
                                  bis 1989 Architektur an der TU Darm-                                                         (Anerkennung 2010); Deutscher Hoch-
                                  stadt und der Hochschule der Künste Ber-                                                     schulbaupreis (Preisträger 2012); Landes-
                                  lin. Von 1987 bis 1991 war er Mitarbei-                                                      initiative Baukultur in Hessen 2013 (Preis-
                                  ter im Büro James Stirling & Michael Wil-                                                    träger).
                                  ford, Berlin. 1991/92 gründete der Archi-
                                  tekt eigene Büros in Berlin und Frankfurt                                                    Das Architekturbüro mit Sitz in Frankfurt
                                  am Main und erhielt 1998/99 einen Lehr-                                                      am Main erbringt seit 1991 überregional
                                  auftrag für Entwerfen und Baukonstrukti-                                                     Planungsleistungen auf den Gebieten der
                                  on an der TFH Berlin. Von 2002 bis 2013                                                      Objektplanung, des Ingenieurbaus und
                                  war er Mitglied des Städtebaubeirats der                                                     des Städtebaus. In den letzten Jahren hat
                                  Stadt Frankfurt am Main und ist seit 2003                                                    es sich vor allem durch die Planung und
                                  Mitglied des Gestaltungsbeirats der Stadt    nungen, u. a. Auszeichnung Vorbildlicher        Realisierung von Hochschulbauten, öffent-
                                  Saarbrücken. Architekt Ferdinand Heide       Bauten in Hessen (Preisträger 1996, 1999,       liche Bauten und Brückenbauwerken ei-
                                  ist Träger mehrerer Preise und Auszeich-     2005) und in Brandenburg (Preisträger           nen Namen gemacht.

                                  BDB Landesnachrichten Hessen-Thüringen 4/2017                                                                                         11
LV HESSEN

Mainzer Immobilientag 2017 - BDB ideeller Partner
Am Freitag, den 10.11.2017 findet von 09:00 - 17:30
Uhr in der Aula der Hochschule Mainz (Holzstraße
36, 55116 Mainz) der Mainzer Immobilientag statt.

Das Motto lautet: "Faktor Mensch, 'Murks' und Quali-
tät bei Bau und Immobilie“.

Nähere Informationen zur Veranstaltung, insbeson-
dere zum Vortragsprogramm finden Sie unter:
https://www.hs-mainz.de/hochschule/qualitaet/hoch-
schulzentrum-fuer-weiterbildung/nukosi/?L=1

                                                                                                                                         Foto: © Hochschule Mainz
Analog der Vorjahre wird der 8. Mainzer Immobilien-
tag auch wieder ideell vom BDB gefördert und be-
gleitet. Vertreter des BDB-Landesverbandes Hessen
und der BG Südhessen-Nassau werden anwesend
sein und den BDB auch wieder mit eigenem Informa-
tionsstand präsentieren.

BDB-Mitglieder können erneut zu Sonderkonditionen bzw. zu einem Preis von 60 Euro (statt regulär 180 Euro) an der Veranstaltung
teilnehmen. PROGRAMM (auch als PDF)
http://www.baumeister-online.de/fileadmin/user_upload/Bundesverband/user_upload/News/2017-09/170911_MIT2017_Fly-
er_20170907_Online.pdf.pdf

Einführung

1. Der Geldbeutel bestimmt den Standard - mit geringeren Standards mehr bezahlbaren Wohnraum auch für Alte. Jörn von der Lieth;
   Geschäftsführer, Hilfswerk-Siedlung GmbH, Berlin

2. Mit Einzelvergabe zu mehr Qualität ohne Murks. Ernst Eichler, Architekt, EICHLER Architekten GmbH, Alzey
   (Angefragt über AKRP)

3. Von der Einzelgabe bis Partnering-Verfahren - mit der Wahl des passenden Vergabeverfahrens Kosten und Risiken senken.
   Holger Basten, Geschäftsführer, Landesbetrieb für Liegenschafts- und Baubetreuung, Mainz

4. Baustelle am Fließband - Bahnhöfe aus dem rollenden Zug sanieren. Bärbel Aissen, Regionalbereichsleiterin, DB Station &
   Service AG, Hamburg

5. Commissioning – ein Beitrag zur erfolgreichen Inbetriebnahme technisch komplexer Gebäude. Christoph Böttinger,
   Competence Center Projektsteuerung, Landesbetrieb für Liegenschafts- und Baubetreuung, Trier

6. Manifest Mensch & Qualität, Diskussion mit u.a. Dr. Martin Kraushaar, Hauptgeschäftsführer, Architekten- und Stadtplanerkammer
   Hessen (AKH) (Angefragt über AKRP)

7. Ansatt EUROs mit Murks zu versenken - Leitungswasserschäden und Energieverschwendung durch Qualifizierung verhindern.
   Siegfried Rehberg, Architekt, Berlin

8. Der (un-)gewollte Eingriff in die digitale Gebäudeautomation - Auf demWeg zu autonomen Gebäuden? (Arbeitstitel).
   Hans R. Kranz, HAK Ingenieurberatung und Autor, Forst / Baden

9. Wie digital ist der Nutzer, Bauherr und Betreiber – wieviel virtuelle Welt verträgt der User?
   Stefan Zanetti, Geschäftsführer, Allthings Technologies AG, Basel

10. Diskussionsforum Weniger ‘Murks’ durch digitale Immobilien, Moderation Prof. Dr. Ulrich Bogenstätter, RA Birgit Schaarschmidt
    Career Day mit Personalern und Studenten/-innen

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LV HESSEN

BDB-Jahrestreffen bei der Ingenieurkammer Hessen
Mitte Juni dieses Jahres kamen der
Landesverband Hessen vom Bund
Deutscher Baumeister, Architekten und
Ingenieure e.V. (BDB) und die Ingeni-
eurkammer Hessen (IngKH) in Wiesba-
den zum Jahresgespräch zusammen.

Den BDB vertraten dessen Landesvor-

                                                                                                                                              Foto: © Ingenieurkammer Hessen
sitzender, Ing.(grad.) Bauingenieur BDB
Gerhard Volk und Dipl.-Ing. (FH) Tho-
mas Junge, Vorstandsmitglied der BDB
Bezirksgruppe Südhessen-Nassau. Von
Kammerseite aus nahmen der Präsident
der IngKH, Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Udo
F. Meißner und Dip.-Ing. (FH) Peter Star-
finger, Geschäftsführer der IngKH, teil.      v.l.n.r.: Dip.-Ing. (FH) Peter Starfinger, Geschäftsführer der IngKH; Dipl.-Ing. (FH)
                                              Thomas Junge, Vorstandsmitglied BDB Bezirksgruppe Südhessen-Nassau; Ing.
Im Fokus des Treffens stand die Umset-        (grad). Bauingenieur BDB Gerhard Volk, Landesvorsitzender des BDB Hessen;
zung der neuen integrativen Planung nach      Kammerpräsident Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Udo F. Meißner
Grundsät-zen des Building Information
Modeling (BIM). Für diese Methode wird        entwickelt werden müssen, um zu einer           entieren und die Präqualifikation aller Be-
eine virtuelle Bau-werksmodellierung mit      auskömmlichen Honorierung der Leistun-          ratenden Ingenieure und Architekten durch
allen relevanten Objekteigenschaften und      gen neuen Typs zu gelangen. Als wichti-         die Qualitätsstandards der Kammern a pri-
Informationen benötigt, die auch über den     ger Bestandteil wurde auch das Thema            ori anerkennen. Der Angriff der EU-Kom-
gesamten Lebenszyklus hinweg einge-           der Haftung diskutiert.                         mission in Brüssel auf das be-währte Be-
setzt und verwaltet werden kann. Die Ge-                                                      rufsrecht für Freiberufler gefährde die Frei-
sprächsteilnehmer waren sich einig, dass      Darüber hinaus befasste man sich mit dem        en Berufe in Deutschland und damit auch
Ingenieure es nicht versäumen dürften,        Themenkomplex des Ausschreibungs- und           die nachhaltige Planungsqualität am Bau,
eine zentrale Rolle im BIM-Management         Vergaberechts und den Problemen, die            so der gemeinsame Tenor.
zu übernehmen, denn es geht um die Inte-      sich diesbezüglich aus dem Hessischen
gration der relevanten Fachplanungen und      Vergabe- und Tariftreuegesetz (HVTG)            Abschließend berichtete Kammerpräsident
die standortübergreifende Kooperation der     bei den Mitgliedern ergeben. Es bestand         Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Udo F. Meißner
Fachplaner im Netz.                           Konsens, dass die europa-weiten Regu-           über den Stand der Umsetzung der mit
                                              lierungsbestrebungen das über 40 Jahre          dem neuen Ingenieurgesetz (HIngG) ein-
Die Runde war sich weiterhin einig, dass      bewährte Berufs- und Honorarrecht in Ge-        geführten Fachin-genieure. Die diesbe-
die neuen freiberuflichen Dienstleistun-      fahr bringen. Mit der Einführung der neuen      zügliche Satzung wurde im Staatsanzeiger
gen, welche die BIM-Integration aufgrund      Unterschwellenvergabeordnung (UVgO)             (Nr. 49/2016 am 5. Dezember 2016) ver-
des Information Modeling und der integ-       in Hessen sei es geboten, im HVTG neue          öffentlicht, der Vorstand der IngKH hat in-
rativen Kooperation mit sich bringt, in der   Regularien für die Vergabe von freiberufli-     zwischen die zuständigen Fachkommissi-
HOAI noch nicht geregelt sind und dass        chen Leis-tungen vorzusehen, die sich an        onen eingesetzt und die ersten Anerken-
somit derartige Leistungsbilder dringend      der inhaltlichen Qualität der Leistungen ori-   nungsverfahren sind bereits angelaufen.

           Architektur News

    Kostenkennwerte für 44 Beispielobjekte Barrierefreies Bauen

    Um die Baukosten öffentlicher und privater barrierefreier Gebäude sicher abschätzen bzw. ermitteln zu können, hat das
    Baukosteninformationszentrum Deutscher Architektenkammern (BKI) den Sonderband „Objektdaten Barrierefreies Bauen“
    veröffentlicht.                                                                                     Quelle: www.baulinks.de

BDB Landesnachrichten Hessen-Thüringen 4/2017                                                                                           13
LV HESSEN

Ein großer Schritt nach vorne
Das Plenum des BDB hat beim Deut-
schen Baumeistertag 2017 in Berlin be-
schlossen, die Erarbeitung eines Leis-
tungsbildes „Barrierefreies Bauen“
beim Ausschuss der Verbände und
Kammern der Ingenieure und Archi-
tekten für die Honorarordnung (AHO)
zu beantragen. Das Plenum folgt damit
dem von Kollegin Bärbel L. Kupfer initi-
ierten Antrag.

Die Bezirksgruppen Südhessen-Nassau,
Gießen-Wetzlar, Kassel und den Landes-
verbänden Hessen und Bremen schlossen          prüffähige Realisierung der Anforderungen       ergänzt. Entsprechende Leistungsbilder
sich als Mitantragsteller dem berufspoliti-    der Barrierefreiheit einen erheblichen Auf-     einschließlich Honorierungsempfehlungen
schen Antrag 101 dem Plenum an.                wand für alle Planungsbeteiligten bedeu-        sind in der Honorarordnung für Architekten
                                               tet. So sind für die alle Neu-, Um- und Er-     und Ingenieure (HOAI) nicht enthalten. Sie
Demnach soll eine Fachkommission beim          weiterungsbauten des Bundes einschließ-         werden jedoch dringend benötigt, um eine
AHO gebildet werden, die Leistungsbilder       lich Außenanlagen nach RBBau in der             sichere, bedarfsgerechte und wirtschaftli-
für die Planung der Barrierefreiheit von       Phase der Entscheidungsunterlage-Bau            che Umsetzung der Barrierefreiheit in öf-
öffentlich zugänglichen Gebäuden ein-          (ES-Bau) das sogenannte „Konzept Bar-           fentlich zugänglichen Gebäuden sicherzu-
schließlich Honorierungsempfehlungen er-       rierefreiheit“ textlich und zeichnerisch dar-   stellen.
arbeitet. Die Ergebnisse sollen dann ver-      zustellen. In der Phase der Entwurfsunter-
öffentlicht werden, beispielsweise als Heft    lage-Bau (EW-Bau) ist der sog. „Nachweis        Von der Verlagsgesellschaft Rudolf Müller
der Grünen Schriftenreihe des AHO.             Barrierefreiheit“ zu erstellen und dieser in    GmbH & Co KG wurden in dem Kontext
                                               der Ausführungsplanung fortzuschreiben.         bereits ein Katalog für die einzelnen LPH
Der Antrag wurde wie folgt begründet: Die                                                      der HOAI und ein Vorschlag zur Honora-
Anforderungen an die Barrierefreiheit öf-      Die Einhaltung der Maßnahmen muss in            rermittlung konzipiert. Die besonderen
fentlich zugänglicher Gebäude sind in den      der Bauausführung kontrolliert sowie not-       Leistungen werden dabei im Leistungsbild
Landesbauordnungen und in der Normung          wendige Abweichungen in der Ausführung          jedoch nur beispielhaft und nicht etwa ab-
seit mehr als vier Jahrzehnten zu finden,      dokumentiert werden. Bei der Bauüber-           schließend aufgeführt. In Anbetracht der
beschränkten sich jedoch i. W. auf die roll-   gabe ist die Einhaltung der Anforderun-         Schwierigkeiten zur Verteidigung der be-
stuhlgerechte Erschließung der Gebäude         gen wiederum aus dem „Nachweis Barri-           stehenden HOAI, insbesondere auf euro-
und die Sicherstellung entsprechender Be-      erefreiheit“ zu berücksichtigen und zu do-      päischer Ebene, sahen die Antragstellerin
wegungsflächen in den Gebäuden.                kumentieren (vgl. „Leitfaden Barrierefrei-      als auch die Mitantragsteller, die Bezirks-
                                               es Bauen“ Bund). Im staatlichen Hochbau         gruppen Gießen-Wetzlar, Kassel, Süd-
Seit dem Inkrafttreten der UN-Behinder-        des Landes, bspw. in Hessen, ist nach der       hessen-Nassau und die Landesverbände
tenrechtskonvention in Deutschland 2009        Geschäftsanweisung-Bau für jede Neu-            Hessen und Bremen keine Chance, die-
wurden die Anforderungen an die Barrie-        baumaßnahme, sinngemäß aber auch für            se in die HOAI umsetzen zu können. Sie
refreiheit in den Bauordnungen, in weite-      Umbauten und Modernisierungen ein so-           kamen zu dem Schluss, dass die Erarbei-
ren Rechtsvorschriften und in einschlägi-      genanntes „Konzept zur Umsetzung der            tung von Leistungsbildern für die Planung
gen Normen, insb. der 3-teiligen Normen-       Barrierefreiheit“ in der Phase der Entschei-    der Barrierefreiheit von öffentlich zugäng-
reihe DIN 18040 „Barrierefreies Bauen -        dungsunterlage-Bau (ES-Bau) zum Erläu-          lichen Gebäuden einschließlich Honorie-
Planungsgrundlagen“, konkretisiert. Zahl-      terungsbericht anzufertigen. Die geplanten      rungsempfehlungen durch eine Fachkom-
reiche technische Regelwerke liegen mitt-      Maßnahmen sind in entsprechend gestal-          mission des AHO erfolgen könnte. Der
lerweile vor. Im Vergleich zu den vergan-      teten Entwurfsplänen darzustellen und da-       AHO wahrt und vertritt die berufsständi-
genen Jahren sind die Anforderungen an         zugehörige Freianlagen einzubeziehen.           schen Interessen von Ingenieuren und Ar-
die Planung der Barrierefreiheit deutlich      Die Ausführungen machen deutlich, dass,         chitekten und ist als Fachverband mit sei-
gestiegen. Die Belange von Menschen            verglichen mit anderen Fachbereichen,           nen Schriften allseits anerkannt. Die Leis-
mit motorischen bzw. konditionellen, sen-      auch hier eine spezialisierte Fachplanung       tungsbilder können auch für die Gestal-
sorischen u. kognitiven Einschränkungen        an mehreren Schnittstellen frühzeitig in        tung von nicht öffentlich zugänglichen Ge-
sind zu berücksichtigen. Erfahrungen bei       den Planungsprozess eingreift, dass ent-        bäuden verwendet werden.
der Planung, der Errichtung, der Abnahme       sprechende prüffähige Nachweise zu er-
und der Übergabe öffentlich zugänglicher       stellen sind und die „Fachplanung Barrie-       Bleibt nach dem Beschluss des Antrages
Gebäude an die Nutzer bzw. Betreiber zei-      refreiheit“ die Leistungen des Entwurfsver-     von Berlin jetzt nur zu hoffen, dass sich
gen, dass eine richtige, vollständige und      fassers bzw. des Objektplaners ebenfalls        kompetente Vertreter der Verbände und

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LV HESSEN

Kammern für die Fachkommission beim
AHO bald finden werden und sie ihre Ar-                         Architektur News
beit zeitnah aufnehmen können. Vor dem
Hintergrund der demografischen Entwick-
lung kann zukünftig von einem kontinu-
ierlichen Anstieg von Menschen mit un-                   3. Frankfurter Architektentag am 23.11. zu Chancen
terschiedlichen Einschränkungen ausge-                   und Herausforderungen digitaler Planungsprozesse
gangen werden. Der Weg in eine inklusi-
ve Gesellschaft bedingt, dass Gebäude für                Am 23. November 2017 veranstalten die Saint-Gobain-Unternehmen Isover,
alle Menschen gleichermaßen zugänglich                   Rigips und Weber zum inzwischen dritten Mal ihren „Frankfurter Architekten-
und nutzbar sind - stellt die Barrierefreiheit           tag“. Eingeladen sind Planer und Architekten, die sich u.a. über digitale Pla-
nicht zuletzt auch eines der Elemente des                nungsprozesse informieren möchten.
nachhaltigen Bauens dar.
                                                         Veranstaltungsort ist das Kinopolis in Sulzbach (siehe Google-Maps). Das
                         Bärbel L. Kupfer                Symposium beginnt um 8 Uhr mit einem kräftigenden Imbiss. Experten refe-
               M.Sc. Dipl.-Ing. Architektin              rieren am Vormittag zunächst u.a. zu Fragestellungen des baulichen Brand-
                                                         schutzes. Die Teilnehmer sollen darüber hinaus alles Wichtige zu den neu-
                       Vorstandsmitglied
                                                         en Abdichtungsnormen erfahren - siehe auch Beitrag „Zweimal 20 Fragen
                    BDB LV Hessen und
                                                         und Antworten zu den neuen Abdichtungs-DINs 18533 und 18534“ vom
                       Beisitzerin der BG                19.10.2017. Der Nachmittag steht dann ganz im Zeichen von Building Infor-
          Südhessen-Nassau - Darmstadt,                  mation Modeling (BIM) in Theorie und Praxis.
                   Wiesbaden, Frankfurt
                                                         Die Teilnahmegebühr je Person beträgt 89 Euro (zzgl. MwSt.). Nach Einrei-
                                                         chen des Teilnehmerzertifikats erhalten Mitglieder bei der Architekten- und
Weblinks:                                                Stadtplanerkammer Hessen 8 Fortbildungspunkte sowie bei der Ingenieur-
                                                         kammer Hessen 8 Unterrichtseinheiten gutgeschrieben.
BDB-Hessen 20.07.2017
Ein großer Schritt nach vorne –                          Verbindliche Anmeldungen können per Fax unter 07668 / 711-445 oder per
                                                         E-Mail an sg-symposien.de erfolgen.
online abrufbar
http://www.bdbhessen.de/aktuell/news/de
tail/?type=news&item=3445&cHash=d5a4                                                                               Quelle: www.baulinks.de

4c9113299e9afe5ed233e32e084f

Neue Beitragsordnung gescheitert
Anlässlich der Sitzung der Vertreter-
versammlung der AKH am 27.06.2017
konnte nach intensiv geführter Diskus-
sion in der Abstimmung das von ei-
nem interfraktionellen Beratenden Aus-
schuss erarbeitete neue 4-stufige ein-
kommensorientierte        Beitragsmodell,
das die Trennung in angestellte und
freischaffende Kollegen aufgehoben
hätte, keine qualifizierte Mehrheit erzie-
len. Damit bleibt die vorhandene Bei-
tragsordnung erst einmal bestehen.
                                                                                                                                                  Foto: © Nils A. Petersen

Vorausgegangen war ein von dem Vor-
stand der Kammer in 2015 selbst initiier-
ter Meinungsbildungsprozess, begonnen
mit bilateralen und folgenden multilatera-
len Verbändegesprächen, mit Regional-            Einmütig bei der Abstimmung im November 2017.
konferenzen und begleitenden Berichten
und Beiträgen in den regionalen Bereichen        in dem gegenwärtigen Modell die Gefahr       durch die eingetretene Verschiebung der
des DAB. Der Vorstand der Kammer sah             einer finanziellen Schieflage, begründet     Mitgliederstruktur, ein stetiger steigender

BDB Landesnachrichten Hessen-Thüringen 4/2017                                                                                                15
LV HESSEN

Anstieg der Anzahl der angestellten Mit-      lein am jeweiligen beruflichen Jahresbrut-    berechtigte Begründung. Woher die plötz-
gliedern (Halbzahler) im Verhältnis zu den    toeinkommen orientieren. Es sollte künf-      liche Angst, die den Vorstand der Kammer
selbständigen Vollzahlern.                    tig vier Beitragsstufen geben: 210 € (Jah-    befallen hat? Alle Mitglieder hätte man nie-
Im Frühjahr 2016 standen der Vertreter-       resbruttoeinkommen bis 24.000 €), 275 €       mals vollständig überzeugen können, aber
versammlung erstmals zwei Modelle zur         (Jahresbruttoeinkommen ab 24.001 € bis        im November 2016 war die Kammer be-
Abstimmung, eines des Vorstandes mit          38.500 €), 370 € (Jahresbruttoeinkom-         reits in der Diskussion mit den Verbänden
"einem im Wesentlichen gleichen Be-           men ab 38.501 € bis 58.000 €) und 465 €       und innerhalb der Vertreterversammlung
trag für alle" und einem abgestuften Mo-      (Jahresbruttoeinkommen ab 58.001 €).          so weit, dass ein Höchstmaß an Zustim-
dell der Gruppe FON (Fortbildung ohne                                                       mung gegeben war. Die Abstimmung mit
Nachweis). In den Abstimmungen erhielt        Was geschah dann?                             dem Grundsatzbeschluss zu dem "neuen
keines der beiden Modelle die erforderli-     Der Vorstand mit unserer Präsidentin und      4-stufigen System", die einmütig war, hat
che qualifizierte Mehrheit. Beide Model-      unserem Vizepräsidenten an oberster           dies gezeigt.
le hatten den Paradigmenwechsel zu ei-        Stelle wurden zu Bedenkenträgern. "Wir
nem einkommensabhängigen System als           wollen keine Veränderung" war das             Ich persönlich verspüre einen Verlust der
Grundlage. Nach einer kurzen Denkpau-         neue Schlagwort. Der große Berufsver-         Werte "Vertrauen und Verlässlichkeit" ge-
se wurde infolge dessen von den Verbän-       band dem beide angehören, wurde so in-        genüber dem Vorstand der Kammer, die
den BDA, BDB, FON, IHA und VFA die an-        nerhalb kürzester Zeit ebenfalls zum Be-      für eine gedeihliche Zusammenarbeit ei-
gestoßene Debatte wieder aufgenommen          denkenträger. Damit war eine Pattsituati-     gentlich unerlässlich sind.
und führte in der zweiten Sitzung der Ver-    on erreicht, die es weder dem Vorstand er-
treterversammlung im November 2016 zu         möglichte seinen Antrag auf Beendigung        Zur Erinnerung:
dem nahezu einstimmigen und einmütig          des Prozesses mit qualifizierter Mehrheit     Der BDB hatte frühzeitig eine verbandsin-
etragenen Grundsatzbeschluss der Vertre-      durchzubringen, noch der Vertreterver-        terne Meinung unter anderem durch Um-
terversammlung, einen Beratenden Aus-         sammlung ermöglichte den Antrag, den          fragen erarbeitet und stand einem einkom-
schuss zu bilden, der aus Mitgliedern der     der Beratenden Ausschuss eingebracht          mensorientierten Beitragssystem posi-
bisherigen Arbeitsgruppe, sowie einem         hatte, mit eben dieser qualifizierten Mehr-   tiv gegenüber, da dies gerade bei kleine-
Vertreter der AGABAS (AG Angestellte          heit zu beschließen.                          ren Büros oder bei geringen Einkommen,
und beamtete Architekten und Stadtpla-                                                      aber auch bei Halbtagsarbeit, als faire Lö-
ner), einem Vertreter der Haushaltsaus-       Was bleibt?                                   sung erachtet wurde. Gleichzeitig würden
schusses unter Mitwirkung von Vertretern      Die vorhandene Beitragsordnung, deren         bei einem mehrstufigen Modell obere Ein-
des Vorstandes und der Geschäftsführung       Veränderung von der Kammer zu Beginn          kommensbereiche -gleich ob angestellt
bestand. Grundlage waren für den Bera-        des Meinungsbildungsprozesses noch als        oder selbstständig - einen entsprechen-
tenden Ausschuss die Ergebnisse des bis-      "unerlässlich angesehen wurde", ein Vor-      den Solidarbeitrag leisten, die "breite Mit-
herigen Findungsprozesses.                    stand der die These entwickelt hat, dass      te" eher neutral behandelt. Der BDB hatte
                                              das "historisch gewachsene System ei-         den ersten Vorschlag des Vorstandes (Ab-
Der Beschluss beinhaltete die bisheri-        ner nach Status der Beschäftigungsart dif-    stimmung Mai 2016) unterstützt und nach-
ge statusorientierte Beitragsordnung          ferenzierenden Beitragsordnung der AKH        folgend das Modell des Beratenden Aus-
durch eine 4-stufige einkommensorien-         den objektiven Anforderungen auf mittle-      schusses begleitet und mitgetragen.
tierte Beitragsordnung zum nächstmög-         re und längere Sicht nicht gewachsen ist".
lichen Zeitpunkt abzulösen. Der Bera-         Wollen wir tatsächlich mit der Reform so
tende Ausschuss erledigte seine Aufgabe       lange warten, bis die demografische Hy-
rechtzeitig und übermittelte dem Vorstand     pothek einen Beitragsystemwechsel erfor-
im Mai seine Beschlussempfehlung zur          derlich macht? Jedes Argument der Kam-                                   Peter Blaschke
Vertreterversammlung am 28. Juni 2017.        mer für den Paradigmenwechsel im laufen-                 BDB Landesverband Hessen -
Die neue Beitragsordnung sollte sich al-      den Meinungsbildungsprozess hatte seine                  Mitglied des Landesvorstandes

            Architektur News

     ifo Architektenumfrage II/2017: erste Wölkchen am strahlend blauen Architekten-Himmel

     Das ifo Geschäftsklima für freischaffende Architekten hat sich im zweiten Quartal 2017 leicht abgekühlt. Gut die Hälfte der be-
     fragten Architekten beurteilte ihre aktuelle Geschäftslage als gut, nicht einmal jeder zehnte hält sie für schlecht.
                                                                                                                Quelle: www.baulinks.de

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BG SÖMMERDA-WEIMAR

Seminar: „Elektronische Vergabe“ am 30. Mai 2017
mit Dr. Sabine Rittweger
Am 30.05.2017 traf sich unsere Bezirks-       Der Zugang zu den Vergabeunterlagen             Im Unterschwellenbereich sind laut
gruppe im Hotel Erfurter Tor in Sömmer-       muss unentgeltlich und uneingeschränkt          VOB2016 bis zum 18.10.2016 schriftli-
da, um mehr über die „Elektronische           sein. (Bieter hat keine Kosten für die Teil-    che Angebote zuzulassen, danach gilt
Vergabe“ von Frau Dr. Sabine Rittwe-          nahme am Verfahren.(7 Tage und 24               die Wahlfreiheit der Städte, der öffentli-
ger zu erfahren. Sie ist Niederlassungs-      Stunden Erreichbarkeit, Internet, und all-      che Auftraggeber entscheidet. Laut Un-
leiterin der SDV Vergabe GmbH - einer         gemein verfügbare Software. Der anony-          terschwellenvergabeordnung – UVgO
Vergabeplattform - in der Niederlassung       me Download ohne Registrierung ist ab           2017 sind bis 2018 nur schriftliche Ange-
Halle. Weblink: www.evergabe.de               sofort möglich, dadurch muss der Auftrag-       bote zuzulassen, vom 1.1.2019 bis zum
                                              geber nur noch seine Aktualisierungen auf       31.12.2019 sind elektronische Angebote
Am 18.04.2014 und dem 01.10.2016 ha-          der Plattform bereitstellen und nicht mehr      zulässig und ab dem 1.1.2020 sind aus-
ben sich einige EU-Vergaberichtlinien ge-     jeden Bieter einzeln kontaktieren. Außer-       schließlich elektronische Angebote zuläs-
ändert (VOB-A -C) und mit ihr die Bedin-      dem müssen alle Bestandteile der Vergab-        sig. Ab dem 18.Oktober 2018 dürfen Pa-
gungen für die Vergabe für Leistungen so-     eunterlagen abrufbar sein. Die Daten und        pierangebote nicht mehr gewertet werden.
wie die Unterschwellenvergabeordnung          Angebote werden über OSCI verschlüsselt
(UVgO 2017). Die Umsetzungsfrist dies-        (HTTPS bzw. SSL). Die Angebotsabgabe            Eine der Schwierigkeiten die hierbei ent-
bezüglich betrug 24 Monate. Deutschland       erfolgt über den Governikus-Server, was         steht, ist dass die Angebotsabgabe nicht
hat die Umsetzung in nationales Recht         die geforderten sicherheitsrelevanten An-       mehr anonym ist, da man sich zur Abga-
rechtzeitig geschafft.                        forderungen erfüllt.                            be des Angebotes über ein Login mit Nut-
                                                                                              zerkonto anmeldet. Diese können teilwei-
Neu ist, dass die elektronische Vergabe       Die Abgabe erfolgt nur noch in Textform         se kostenpflichtig sein). Das heißt teilwei-
verbindlich vorgeschrieben wurde! Dies        ohne Signatur. In Ausnahmefällen kön-           se werden die eingesparten Kosten auf die
geht von der Erstellung und Veröffentli-      nen erhöhte Sicherheiten wie Signaturen         Anbieter verlagert. Hierfür gibt es Verga-
chung der Bekanntmachungen über Be-           gefordert werden. Die qualifizierte Signa-      beplattformen und Bietersoftware die die-
reitstellung der Vergabeunterlagen , des-     tur funktioniert mit Chipkarte und Lesege-      se Funktionen erfüllen.
sen Zugang, die Einladung zum Verfahren       rät und kostet 50 - 80 €. Die fortgeschritte-
, die Abgabe der Teilnahmeanträge und         ne elektronische Signatur ist eine Art elek-    Die Zukunft wird es zeigen, ob dies wirk-
Angebote bis hin zur Kommunikation zwi-       tronischer Personalausweis, der von den         lich die gehoffte Einsparung bringt oder es
schen Auftraggeber und Bieter bis hin zum     Anbietern zu beziehen ist (D-Trust -Bun-        demnächst wegen der guten Wirtschafts-
Zuschlag. Die Pflicht zur eVergabe besteht    desdruckerei; oder T-Systems Internatio-        lage noch weniger Angebote für öffentliche
für alle Vergabearten und öffentlichen Auf-   nalGmbH) Kosten ca. 100 € + MWST kön-           Ausschreibungen gibt.
träge für Bauleistungen, Dienstleistun-       nen hier veranschlagt werden, keine ein-
gen und Lieferungen. Sie gilt ebenfalls für   gescannte Unterschrift notwendig!                                             Kristin Linsel
Auftraggeber und Auftragnehmer wobei
schriftliche Angebote nicht mehr zulässig     Die EU-Schwellenwerte für eine europa-
sind. Doch auch hier gibt es Ausnahmen.       weite Ausschreibung (EU-Schwellenwert
                                              seit Januar 2016) https://www.bmwi.de/
Vorteile für die öffentlichen Auftraggeber    Redaktion/DE/Dossier/oeffentliche-auft-
sollen mehr Rechtssicherheit durch stän-      raege-und-vergabe.html
dige Aktualisierungen sein, durchgängi-
ge automatische revisionssichere Doku-        5.225.000€
mentation, Unterstützung bei Angebots-        für Bauleistungen
prüfung und Wertung, einfacher Informa-
tionsaustausch und Optimierung der Ar-        135.000€
beitsabläufe und Einsparung von Arbeits-      für Liefer- und Dienstleistungsaufträge bei      Geburtstage
zeiten. Die Vorteile für die Auftragnehmer    obersten und oberen Bundesbehörden
sind eine schnelle und effiziente Recher-                                                      Oktober 2017;
che nach Ausschreibungen. Vergabeun-          418.000€                                         50 Jahre: Jens Ingber, Dieter Schulz
terlagen sind sofort verfügbar und kosten-    für Liefer- und Dienstleistungsaufträge im
frei, die schnelle Bearbeitung der Unterla-   Bereich Trinkwasser, Energie, Verkehr so-        Wir wünschen den Jubilaren und ihren
gen durch standardisierte Abläufe, keine      wie Verteidigung und Sicherheit                  Familien Gesundheit, Glück und Wohl-
Postlaufzeiten und geringere Kosten. Die                                                       ergehen und danken auf diesem Wege
rechtlichen Grundlagen hierzu sind online     209.000€                                         für die aktive Mitarbeit in unserer Be-
einzusehen auf www.evergabe.de/verga-         für sonstige Liefer- und Dienstleistungs-        zirksgruppe.
berecht                                       aufträge

BDB Landesnachrichten Hessen-Thüringen 4/2017                                                                                          17
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