HAUTNAH DABEI "Notruf - Retter im Einsatz" - WEIL JEDE MINUTE ZÄHLT
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Schutz & Rettung 24. Ausgabe, Dezember 2014 Mitarbeitermagazin von Schutz & Rettung HAUTNAH DABEI «Notruf – Retter im Einsatz» WEIL JEDE MINUTE ZÄHLT Standortstrategie Schutz & Rettung LIEBE AUF DEN ERSTEN SCHWUNG Michael Gisler, ein leidenschaftlicher Telemarker
INHALT 3 EDITORIAL/AGENDA Die wichtigsten Events 4 INSIDE Vermischte SRZ-Meldungen 6 IM MITTELPUNKT Standortstrategie Schutz & Rettung 8 PORTRÄT Michael Gisler, Brandschutzexperte Feuerpolizei 11 GL-FOKUS Jahresrückblick 2014 von Direktor Hanspeter Fehr 6 IM MITTELPUNKT. DIE STADT ZÜRICH WÄCHST UND VERÄNDERT SICH. MIT DER DEZENTRALEN «STANDORT- STRATEGIE SCHUTZ & RETTUNG» SICHERT SRZ MITTEL- 12 IM EINSATZ FRISTIG DIE GLEICHE HOHE NOTFALLGRUNDVERSORGUNG Unsere Einsatzkräfte im Fernsehen IN ALLEN STADTQUARTIEREN. 15 PERSONELLES Neueintritte, Pensionierungen 16 PERSONALTHEMA Förderprogramme 17 DER TIPP Winteraktivitäten für Gross und Klein 18 HINTERGRUND Umschaltung der Notrufnummer in Zug 8 20 RÜCKBLICK Einsatzübung am Rigiblick PORTRÄT. DER LEIDENSCHAFTLICHE TELEMARKER Atemschutznotfalltraining MICHAEL GISLER WAR SKILEHRER UND BAUFÜHRER. bomberos.ch JETZT HINTERLÄSST ER SEINE SPUREN ALS BRAND- SCHUTZEXPERTE BEI DER FEUERPOLIZEI. 24 SRZ MORGEN Integriertes Managementsystem 25 SIEBEN FRAGEN An Josef Steiner, Teamleiter Qualitätsmanagement 26 PINNWAND Dankesbriefe und Bilder 27 EINSATZGESCHICHTE Im Zweifel für den Einbetonierten 12 IM EINSATZ. DER SCHWEIZER FERNSEHSENDER 3+ BEGLEITET BEREITS ZUM DRITTEN MAL UNSERE EINSATZ- KRÄFTE FÜR DIE SENDUNG «NOTRUF – RETTER IM EINSATZ». «24H» BLICKTE HINTER DIE KULISSEN. Titelbild: Berufsfeuerwehr beim Dreh für die Sendung «Notruf – Retter im Einsatz» Foto: Fabian Hegi
EDITORIAL AUSBLICK SYMPOSIUM «DAS MEDIZINISCHE HAUTNAH DABEI GROSSEREIGNIS: DIE ROLLE DES SPITALS UND SEINER PARTNER» «Das Fernsehen hat die Welt zu einem elektronischen Dorf gemacht.» Dieses Zitat des Mediengurus Eine Kooperation von Schutz & Rettung Marshall McLuhan tönt heute banal. Aber es ist gut, Zürich und dem Stadtspital Triemli sich hin und wieder die revolutionäre Wirkung des Bei Grossereignissen sind sehr viele Akteure Fernsehens vor Augen zu führen. Die Globalisie- involviert und eine gute Koordination kann Leben rung im heutigen Stil wäre wohl ohne Fernsehen retten. An diesem Symposium wird aufgezeigt, nicht möglich gewesen. Und manch eine Demokra- wie ein medizinisches Grossereignis in seinem tiebewegung hätte sich nicht durchgesetzt. Natür- ganzen Ausmass bewältigt wird, von der Scha- lich haben auch Fernsehkritiker Recht. Wenn man densplatzorganisation über die medizinische zu gewissen Zeiten durch die Kanäle zappt, kann Patientenversorgung bis hin zur Aufnahme resp. man glattweg zum Kulturpessimisten werden. definitiven Versorgung im Spital. Darüber hinaus Nichtsdestotrotz: Missen möchten die meisten runden rechtlich-organisatorische Aspekte so- das Fernsehen auf keinen Fall mehr. wie die Frage, welchen Einfluss heutige Medien auf solche Szenarien haben, das Programm ab. Seine Wirkung ist uns auch bei Schutz & Rettung Kompetente und erfahrene Referenten sorgen wieder bewusst geworden, nachdem die ersten für lehrreiche und praxisnahe Einblicke in die beiden Staffeln von «Notruf – Retter im Einsatz» Thematik. Das Symposium findet am 5. Februar ausgestrahlt worden waren. Ich wurde noch nie so 2015 im Stadtspital Triemli statt. viel auf SRZ angesprochen wie nach diesen Sen- Weitere Infos gibt es unter: dungen. Und die Protagonisten, meine Kolleginnen http://www.stadt-zuerich.ch/srz-events und Kollegen der Berufsfeuerwehr und des Ret- tungsdienstes, sind mir gleich nochmals näher ans Herz gewachsen. Was es alles braucht, damit die «Retter im Einsatz» so hautnah in die gute Stube flimmern können, lesen Sie in unserem Einsatzartikel ab S. 12. Viel Spass bei der Lektüre! n AGENDA Jörg Wanzek Chefredaktor «24h» 15. Dezember Kaderanlass SRZ 31. Dezember Silvesterzauber 28. Januar Informationsveranstaltungen zu RS- und BF-Lehrgängen 5. Februar Symposium «Das medizinische Grossereignis» 20.–22. Februar Züri Fasnacht 2./3. März GL-Klausur 23. März Offiziersrapport 31. März Diplomfeier Rettungsdienst 14./15. April Mitarbeiteranlässe SRZ Feedback: kommunikation.srz@zuerich.ch 24h | Das SRZ-Magazin | Nr. 24 3
INSIDE RETTUNGSDIENST-FILM PREISGEKRÖNT Zwei Studenten der Hochschule Luzern, Design & Kunst, haben für ihre Bachelor-Arbeit einen kurzen Dokumentarfilm namens «Blaulicht» gedreht. Dafür sind sie mit je einem Team von Rettungssanitätern aus Stans und einem von Schutz & Rettung zu den Einsatzorten mitgefahren. Sie filmten die kleinen und grossen Ereignisse des Lebens. Die beiden Studenten haben mit dem Dokumentarfilm an der Auswertung den Publikumspreis gewonnen und sind jetzt sogar dabei, den Film an verschiedenen Film-Festivals zu zeigen. Besonders gefallen hat der Jury, dass Kamera und Ton eine natürliche Distanz zum Geschehen hatten und trotzdem immer nah dran waren, jedoch nie auf- dringlich. Der Rettungsdienst hat den Film ebenfalls erhalten und darf ihn für interne Zwecke verwenden. Wir freuen uns, dass er ein so grosser Erfolg ist. n KUNDENANLASS DER FEUERWACHE MIT DEN «SIBES» Bei Vorstellungen und Veranstaltungen in unseren grossen Kulturhäusern (z.B. Opernhaus, Hallensta- dion etc.) leisten die Angehörigen der Feuerwach- Kompanie einen wichtigen Dienst zugunsten der Besucherinnen und Besucher. Um die guten Bezie- hungen zu den Verantwortlichen zu pflegen, führte SRZ am 10.11.2014 erstmals einen Kundenanlass durch, bei dem die Sicherheitsbeauftragten (SiBes) Gelegenheit erhielten, einen Blick in die Einsatz- leitzentrale zu werfen. n BALD BILD NUMMER 10 000 IM MEA Laufend ist aktuelles Bildmaterial von Einsätzen oder Veranstaltungen etc. zu finden. Noch sind aber nicht alle Bildbestände sortiert und ins digitale Archiv überführt, das MEA wird also noch weiter wachsen. Mit wenigen Klicks kann aus dem MEA ein Bild in eine Power-Point-Präsentation integriert werden. Zudem können mit den neusten Systemanpassun- gen Inhalte aus dem Medienarchiv neu auch extern zugestellt werden. Wer für den Umgang mit Das MEA (SRZ-Medienarchiv) wird rege befüllt und dem MEA eine Ausbildung oder eine Auffrischung genutzt. Dank Kategorien, aber auch Stichworten wie benötigt, kann sich bei K&M melden, egal ob «Corpuls», «Lüfter» oder «kleine Noria» lassen sich im Poweruserin oder «ganz normaler» Mitarbeiter. MEA schnell Bilder, Filme und Audiodateien suchen. E-Mail: kommunikation.srz@zuerich.ch n 4 24h | Das SRZ-Magazin | Nr. 24
24 SEKUNDEN SCHIFF AHOI FÜRS SYDEFÄDELI GL IN MÜNCHEN Die Verantwortlichen des Alterszentrums Sydefädeli freuten sich über den Anruf von Flavia Gubler und Tobias Glarner: Die 13 SRZ-Lernenden würden gerne im Rahmen ihres Sozialtages einen Ausflug machen mit Bewohnerinnen und Bewohnern. So konnten sie am 1. Oktober, am Tag des Alters, 16 abenteuerlustige Rentner ins Herz der Stadt Zürich entfüh- ren. Diese genossen die volle Aufmerksamkeit der jungen Leute und er- zählten ihnen Geschichten aus alten Zeiten. Zuerst ging es mit dem Schiff die Limmat hinauf und nach einem Spaziergang wurde der Ausflug Am 20. und 21. Oktober besuchte unsere Geschäftsleitung die Berufsfeuerwehr München. Sie besichtigte drei der im Kaffee Felix am Bellevue genussvoll mit Kaffee und Kuchen abgerun- insgesamt zehn Feuerwachen, die Integrierte Leitstelle und det. Der Sozialtag findet jährlich statt und wird von den Lernenden je- die Feuerwehrschule. Inhaltliche Schwerpunkte waren u.a. die «Zielplanung Feuerwachen 2020» – das Pendant weils mit viel Herzblut organisiert, so auch dieses Jahr. Danke! n zu unserer Standortstrategie – und das ABC-Konzept mit dem aktuellen Thema Ebola. Ausserdem zeigten die Münchner am Beispiel Oktoberfest, wie sie sich bei einem Grossanlass aufstellen. OMNES VIGILES 2015 Insgesamt 6 Szenarien waren über den gesamten Tag zu bewältigen – eine Aufgabe, welche die acht Einheiten unse- rer Milizfeuerwehr mit grossem Einsatzwillen und Motiva- tion bewältigten. Den reibungslosen Ablauf aller Übungen garantierte eine Meisterleistung der Logistikmitarbeiten- den. Stellvertretend für deren grossen Einsatz ist zu erwäh- nen, dass an diesem Tag zwischen 300 und 350 Atemluft- flaschen gefüllt wurden. JANN REHLI NEUER BEREICHSLEITER HFRB Ab April 2015 ergänzt Jann Rehli die Geschäfts- leitung von Schutz & Rettung als Bereichsleiter SPEZIALFAHRZEUGE GROSSEREIG- Höhere Fachschule für Rettungsberufe (HFRB). Im Januar und Februar wird Jann Rehli bereits NISSE ZENTRAL IM MILCHBUCK Seit dem 30.9. sind fast alle Spezialfahrzeuge zentral in zu 50% für die HFRB tätig sein. Er ist derzeit als der Milchbuck-Garage untergebracht. Die bisher am Leiter des Rettungsdienstes Winterthur tätig. Flughafen stationierten Fahrzeuge und die bereits im Dort begann er 2003 zunächst als Rettungssa- Milchbuck eingestellten konnten so angeordnet werden, dass sie im Ereignisfall reibungslos ausrücken können. nitäter, übernahm danach den Bereich Betrieb Durch die Zentralisierung wird Platz gespart und die und leitet seit 2010 den ganzen Rettungsdienst. Abläufe werden optimiert. Nur der Grossraumrettungs- wagen bleibt weiterhin am Flughafen. Neben dieser Funktion setzte er sich in den letzten Jahren für die Förderung des Berufes der Rettungssanitäter/-innen und der entspre- chenden Ausbildung ein. In der Zeit von 2006 bis 2012 engagierte er sich als Vorstandsmitglied der Vereinigung Rettungssanitäter Schweiz (Berufsverband der Rettungssanitäter). Seit 2014 ist er Mitglied der Geschäftsprüfungskommission des Interverbands für Rettungswesen. Wir heissen ihn bereits jetzt herzlich willkommen und wünschen ihm viel Erfolg! n 24h | Das SRZ-Magazin | Nr. 24 5
IM MITTELPUNKT STANDORTSTRATEGIE SCHUTZ & RETTUNG – WEIL JEDE MINUTE ZÄHLT Die Stadtentwicklung stellt Schutz & Rettung vor neue Herausforderungen. Damit wir zukünftig in Notfällen überall in der Stadt in zehn Minuten vor Ort sind, brauchen wir eine neue Standortstrategie. Die neue «Standort- strategie Schutz & Rettung» sieht vor, dass wir zukünftig mit 6 dezentralen Wachen arbeiten und 11 11 gleichzeitig die Ge- bäude sowie Kompe- 10 12 10 12 tenzen insgesamt 6 6 konzentrieren. 5 5 4 4 9 1 7 9 1 7 3 3 8 8 2 2 Heute: zentrale Wachen Morgen: SRZ dezentral Feuerwehr und Rettungsdienst sollen in Notfällen senen Standorten so platziert werden, dass sie Ziel 1 SRZ setzt jeden Ereignisort in der Stadt innert 10 Minuten ab überall möglichst rasch vor Ort sind, wenn sie ge- Massstäbe Alarmierung erreichen. So ist es in den Richtlinien braucht werden. Eng damit verknüpft geht es des Interverbandes für Rettungswesen (IVR) und zusätzlich darum zu überlegen, wie sich die Ein- der Gebäudeversicherung (GVZ) vorgegeben. Im satzformationen zukünftig in unseren Wachen Norden, Osten und Westen der Stadt kann SRZ «aufstellen». Stichwort dazu ist das Operations- diese Vorgaben von den bestehenden Wachen aus konzept. Informiert haben wir auch schon über die bereits heute nicht mehr im geforderten Mass erfül- Pläne, die Einsatzlogistik zu zentralisieren. Weil Politische Stellen len. Da sich in den betroffenen Stadtkreisen für die diese Projekte zentral für die Zukunft von Schutz & sowie die Stimm- bürger/-innen Zukunft gleichzeitig ein besonders starkes Bevöl- Rettung und die Bevölkerung der Stadt Zürich sind, der Stadt Zürich kerungswachstum abzeichnet, ist klar: SRZ muss haben wir dem gemeinsamen Projektdach den Na- informieren aufgrund der Stadtentwicklung vorausdenken und men «Standortstrategie Schutz & Rettung» gegeben. planen, damit sie zukünftig den Auftrag «Schutz & Rettung» in der ganzen Stadt erfüllen kann. Denn Dezentralisierung der Wachen dynamische Faktoren wie das Bevölkerungswachs- Die «Standortstrategie Schutz & Rettung» sieht vor, tum oder der Verkehr beeinflussen Einsatzaufkom- dass SRZ in zehn bis fünfzehn Jahren zusätzlich men sowie Einsatzarten in einzelnen Stadtteilen. zu den bestehenden Wachen Süd, Zentrum (Neu- mühlequai) und Flughafen mit drei neuen Wachen «Standortstrategie Schutz & Rettung» im Norden, Westen und Osten operiert. Alle Wa- als Projektdach chen sind mit Einheiten der Berufsfeuerwehr und Schutz & Rettung plant deshalb neue Standorte. des Rettungsdienstes besetzt, sodass gerettet, Im Zentrum steht dabei, dass die Einsatzkräfte und gelöscht und behandelt werden kann. Ausnahme -mittel in bestehenden sowie neuen, gut erschlos- ist die Wache Zentrum, wo aus Platzgründen wei- 6 24h | Das SRZ-Magazin | Nr. 24
terhin ausschliesslich der Rettungsdienst statio- zustimmend Kenntnis genommen und den Auftrag niert sein wird. Mit dieser Standortstrategie sichert erteilt, die einzelnen Infrastrukturprojekte weiter SRZ mittelfristig die gleiche hohe Notfallgrund- auszuarbeiten. Denn eines wird sich in Zukunft versorgung in allen Stadtquartieren. nicht ändern: Im Notfall zählt jede Minute! n Text: Hanspeter Fehr, Direktor Schutz & Rettung Konzentration der Flächen und Kompetenzen Die Einheiten und das Material der Milizfeuerwehr ZUKÜNFTIG VORGESEHENE WACHEN der Stadt Zürich und des Zivilschutzes werden in Der Zeitpunkt der Umbenennung bestehender die SRZ-Wachen integriert. Zahlreiche dezentrale Wachen ist noch nicht fixiert. Es wird zu gegebener Kleindepots können so aufgehoben werden. Profis Zeit darüber informiert. Auf den Begriff Nebenwache und Milizkräfte arbeiten künftig noch enger Hand wird künftig verzichtet. in Hand. Insgesamt reduziert sich die Anzahl der Wache Zentrum, bestehend Standorte markant, die genutzte Fläche bleibt prak- Standort: Neumühlequai tisch gleich. Die Logistik wird unter einem Dach zusammengeführt, und zwar im gleichen Gebäude Wache Flughafen, bestehend Standort: W8/W7 wie die neue Wache Nord. Mit dieser Zentralen Einsatzlogistik (ZEL) können die Einsatzkräfte von Wache Nord (mit Zentraler Einsatzlogistik, SRZ von einem Ort aus und aus einer Hand aus- ZEL), *Neubau Geplanter Standort: Binzmühlestrasse 156 gerüstet werden. Sie gewährleistet eine optimale Projektstatus: Versorgung und ermöglicht eine ökonomische • Machbarkeitsstudie abgeschlossen sowie ökologische Bewirtschaftung der Einsatz- • Überprüfung Logistikprozesse stützpunkte. • Weisungserstellung für Projektierungskredit • Architekturwettbewerb Kommunikationskonzept Wache Ost, *Neubau Die Ziele der Standortstrategie erreicht Schutz Standort: noch offen & Rettung nur, wenn wir zusammen an einem Strick Projektstatus: • Standortsuche läuft ziehen. Das Wohl und die Sicherheit der Menschen in der Stadt Zürich für die Zukunft zu sichern, ist Wache West, *Neubau unser gemeinsames Ziel. Auch extern ist die Um- Geplanter Standort: Hardgutstrasse 3 Projektstatus: setzung der einzelnen Bauprojekte und Initiativen • Betriebskonzept abgeschlossen unter dem Projektdach «Standortstrategie Schutz • Abklärung Drittnutzung & Rettung» stark auf die Unterstützung zahlreicher Anspruchsgruppen angewiesen. Es wird darum Wache Süd, *Erweiterungsbau Standort: Weststrasse 4 gehen, die Bevölkerung von der Notwendigkeit der Projektstatus: Standortstrategie und der vorgesehenen Baupro- • Erstellung Betriebskonzept jekte zu überzeugen. Über die Ausgaben für die Wache Nord und die darin integrierte Zentrale Ein- GLOSSAR satzlogistik werden die Stimmbürgerinnen und «Standortstrategie Schutz & Rettung» Stimmbürger der Stadt Zürich entscheiden können. Bezeichnet die langfristige Strategie, wie in der Vor diesem Hintergrund hat SRZ ein Kommunika- Stadt Zürich zukünftig geschützt und gerettet tionskonzept erstellt. werden soll. Es ist ein Projektdach, unter dem alle diesbezüglichen Initiativen zusammengefasst werden. Weiteres Vorgehen Am 30. Oktober 2014 konnte ich als Direktor von Operationskonzept Schutz & Rettung zusammen mit Hermann Horla- Beschreibt die Art und Weise, wie wir uns zukünf- cher von der Immobilienbewirtschaftung unsere tig aufstellen, um unseren Auftrag zu erfüllen. Es umfasst Einsatzkräfte, die disponieren und Pläne dem Gesamtstadtrat vorstellen. Es ist uns intervenieren. gelungen aufzuzeigen, dass es bei der Stand- ortstrategie Schutz & Rettung darum geht, heute Räumliche Masterplanung Bildet den langfristigen Raumbedarf für die ganze die Zukunft der Sicherheit in der Stadt Zürich zu Stadtverwaltung ab. planen. Der Stadtrat hat von der Standortstrategie 24h | Das SRZ-Magazin | Nr. 24 7
PORTRÄT LIEBE AUF DEN ERSTEN SCHWUNG Michael Gisler ist leidenschaftlicher Telemarker. Der 42-jährige Glarner arbeitete acht Jahre lang als Skilehrer und Bauführer. Jetzt hinterlässt er als Brandschutzexperte seine Spuren bei der Feuerpolizei. Wenn die ersten Schneeflocken in der Luft tanzen und absolvierte zusätzlich eine Lehre als Tiefbau- und ihre weisse Decke über die Berge legen, zieht zeichner. Darauf folgten zwei weitere Ausbildungen, es Michael Gisler in den Schnee. «Mich fasziniert zuerst der eidgenössisch diplomierte Baupolier am Skifahren und Telemarken, dass man sich spürt. und dann 2001 die Bauführerschule in Aarau. Mit Nicht nur während der Fahrt selber, sondern auch diesem Rüstzeug nahm er eine Stelle in Flims an. anschliessend die Muskeln, die gearbeitet haben», Als Bauführer war er Vermittler zwischen Bauher- lacht der 42-jährige Glarner. Wer ihn bei seinen ren, Bauunternehmen und den Mitarbeitenden auf eleganten, wendigen Telemark-Schwüngen beob- dem Bau. Ein Spagat, der ihm zunehmend schwer achtet, wundert sich nicht, dass die Oberschenkel fiel: «Um einen Auftrag zu erhalten, wurde sehr tief jeweils Anfang Saison schmerzen. Telemarken, die- offeriert», erklärt Michi. «Ich verbrachte deshalb se ursprüngliche Art des Skifahrens, fesselt ihn, unglaublich viel Zeit und Kraft damit, die zusätzlich seit er es 2006 das erste Mal ausprobierte. «Es ist anfallenden Kosten wieder reinzuholen.» eine echte motorische Herausforderung», erzählt er und erklärt die Zurück in den Schnee «MICH FASZINIERT AM SKIFAHREN, DASS Technik dazu: «Die Jedoch schaffte es Michis stressiger Job, seine MAN SICH SPÜRT. NICHT NUR DIE FAHRT Schuhe sind dabei schlummernde Skileidenschaft zu reaktivieren. SELBER, SONDERN ANSCHLIESSEND AUCH nur um die Spitze Flims bietet mit seinen 220 Pistenkilometern die DIE MUSKELN, DIE GEARBEITET HABEN.» herum in der spe- perfekte Grundlage dazu. Michi verbrachte so ziellen Bindung viel Zeit im Schnee, dass er 2006 die Ausbildung fixiert, die Ferse bleibt frei.» Dabei gilt es auf dem zum eidgenössisch diplomierten Schneesport- bergseitigen Ski zu knien und so den Schwerpunkt lehrer begann. Neben verschiedenen Ausbildungs- zwischen den vorderen und den hinteren Fuss zu modulen müssen die Aspiranten ein zweites Fahr- legen. «Was sich sehr technisch anhört, ermöglicht gerät wählen. Und da entschied sich Michi fürs ein besonders intensives Fahrgefühl», schwärmt Telemarken. Das war Liebe auf den ersten Schwung er begeistert. und der angehende Skilehrer absolvierte die ge- samte Ausbildung ein zweites Mal auf den Tele- Erste Schwünge markski. Von da an arbeitete er in den Wintermona- Die ersten Fahrversuche unternahm er als 3-Jähriger ten jeweils zu 100 Prozent als Schneesportlehrer. in seinem 320-Seelen-Heimatdorf Hätzingen im «Das war eine tolle Abwechslung zu meiner Arbeit Glarnerland. Nur 20 Meter neben dem Schulhaus als Bauführer», erzählt Michi. steht der Bügellift im Loh, der die Schüler auf die verschneite Bauernwiese lockte. «Wir nutzten jede Neuer Job in Zürich noch so kurze Pause, um auf die Ski zu stehen.» Die Konkurrenz unter den Skilehrern und das Risiko Michis Fahrkünste verbesserten sich rasch und der eines Verdienstausfalls bei einer Verletzung sind übersichtliche Hang wurde zu klein. Die grösseren hoch. Das motivierte Michi, sich auf die ausgeschrie- Pistennetze vom nahen Braunwald und von Elm bene Stelle als Brandschutzexperte bei Schutz schufen eine willkommene Abhilfe. Und im Skiclub & Rettung zu bewerben. Und er freute sich sehr fuhr er zudem in der Renngruppe mit. «Allerdings nicht sehr erfolgreich», gibt Michi lachend zu «des- RUND ACHT JAHRE LANG ARBEITETE halb gab ich diese Karriere schnell wieder auf.» MICHI ALS SKILEHRER UND BAUFÜHRER. Ein Glarner im Bündnerland über die Zusage. «Im Vergleich zu meinem früheren Dafür konzentrierte sich Michi auf seine berufliche Job stärken mir jetzt die Brandschutznormen den Laufbahn, die 1988 mit der Lehre zum Maurer Rücken. Als Ansprechpartner auf Augenhöhe finde begann. Bald suchte er eine neue Herausforderung ich gemeinsam mit den Bauherren und Architekten 8 24h | Das SRZ-Magazin | Nr. 24
Fast zeitgleich lernte Michael Gisler Laufen und Skifahren. Heute ist der 42-jährige Schneesportlehrer für Telemarken und Brandschutzexperte bei Schutz & Rettung. 24h | Das SRZ-Magazin | Nr. 24 9
PORTRÄT Lösungen zur Umsetzung der Richtlinien», erläutert MICHIS KLEINE GLARNERKUNDE Michi seine Rolle. «Zudem kann ich meine bisherigen Bliili: Bleistift Erfahrungen in meinen heutigen Alltag einbringen.» Brittli: Fensterladen Dabei schätzt er besonders die unterschiedlichen buue: bauen Herausforderungen und die Abwechslung, die sei- Chlummeri: Händefrieren nen Job ausmachen. Neben Sprechstunde und Chralläbett: Halskette Büroarbeiten sind dies vor allem externe Termine, Füür: Feuer wie beispielsweise Bauabnahmen. Der lange Ar- flamänderä: schimpfen beitsweg stört Michi nicht: «Für diesen interessan- Polizii: Polizei ten Job pendle ich gerne. Zudem kann ich im Zug Fazolettli: Nastüechli abschalten oder Gallöri/Nauschel: Tubel «GEMEINSAM MIT DEN BAUHERREN UND die neuen Brand- Gelleröttli: Uhr (quelle heure est-il) ARCHITEKTEN FINDEN WIR LÖSUNGEN schutzvorschriften Gutterä: Flasche ZUR UMSETZUNG DER BRANDSCHUTZ- lernen.» Die Arbeit Hürbi: Abfall RICHTLINIEN.» als Schneesport- kurlig: eigenartig lehrer musste er Nidel: Rahm allerdings zurückschrauben. «Ich konzentriere mich nuch: noch jetzt darauf, das Telemarken in Flims/Laax etwas Pfiffoltärä: Schmetterling bekannter zu machen.» Dazu bietet er an einzelnen schniie: schneien Wochenenden Schnupperstunden an und organi- Trabantä: Schlingel siert einen Telemarktreff. Taaräsagg: Kartoffelsack Verbergetzis: Versteckspiel Bewegung auch im Sommer Die Bewegung kommt auch in den schneefreien Sommermonaten nicht zu kurz. Als Naturmensch geht: «Erst wenn du dich selber hinaufkämpfst, verbringt er dann seine Freizeit bevorzugt beim ist die Abfahrt so richtig schön.» n Wandern und auf dem Mountainbike. Unterwegs mit seiner Freundin oder Kollegen fährt er nicht nur Text: Christina Cassina in den Flimser Bergen. Auf 5–6-stündigen Touren Bilder: Michael Gisler, Christina Cassina erkunden sie das ganze Bündnerland. Dabei ge- niesst es Michi am meisten, wenn es steil bergauf Übersatz 10 24h | Das SRZ-Magazin | Nr. 24
GL-FOKUS JAHRESRÜCKBLICK 2014 eines Sportclubs im Rettungsdienst, der Start des Projekts Sekundärbereich oder die Stationierung eines Rettungswagens im Spital Zollikerberg. Ein Thema, das mich persönlich stark beschäftigt hat, war die Standortstrategie Schutz & Rettung. Im Oktober durfte ich das für die Zukunft von SRZ zentrale Thema gemeinsam mit einem Kollegen von der Immobilienbewirtschaftung im Stadtrat präsentieren. Die Botschaft kam auf der politi- schen Ebene an: Damit wir unseren Auftrag auch künftig erfüllen und überall in der Stadt innert 10 Minuten ab Alarmierung retten, löschen und behandeln können, müssen wir die Einsatzkräfte und -mittel an ausgewählten, dezentralen Stand- orten konzentrieren. Die Planung der neuen Wa- Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von SRZ chen Nord (mit ZEL), Ost und West sowie der Er- weiterung der Wache Süd an der Weststrasse Das Jahr 2013 stand ganz im Zeichen des Projekts wird uns in den kommenden Jahren ebenso be- SRZ2013plus. Wir haben in der neuen Leistungs- schäftigen wie die Ableitung der Konzepte für organisation gestartet, die SRZ-Strategie formuliert Alarmierung, Ausrücken, Ausbildung und Logistik. und allen Mitarbeitenden vorgestellt. 2014 ist es nun etwas ruhiger um die Strategie geworden – Auch unsere Kunden und Partner spüren, dass es was aber nicht heisst, dass nichts passiert ist. uns Ernst ist mit der Vision, zu den führenden Zwischen dem Säen und dem Ernten liegt das Rettungsorganisationen zu gehören. Dies hat den Keimen und das Wachsen, und das braucht seine Regierungsrat des Kantons Zug bewogen, uns Zeit. Vielleicht sind Sie auch schon einmal an das Vertrauen auszusprechen. Ab dem 1.1.2015 einem Frühlingstag unter einem Baum gesessen: wird die Einsatzleitzentrale von SRZ die Disposi- Wenn es ganz still ist, kann man dann das Platzen tion der Notrufnummer 144 neben den bisherigen der Knospenhüllen hören. Es knistert leise. Kantonen Zürich, Schaffhausen und Schwyz neu Wenn ich mich durch SRZ bewege, höre ich da auch für Zug übernehmen. Die entsprechende und dort ein solches Knistern, und das erfüllt Leistungsvereinbarung gilt für mindestens sechs mich mit Vorfreude. Jahre und bringt uns einen willkommenen Deckungsbeitrag. Die Vorbereitungen für die Die Abteilung Qualitätsmanagement beispiels- Aufschaltung laufen bereits auf Hochtouren. weise hat mit den Bereichen die Prozesslandkarte überprüft und aktualisiert. Was als lästige Pflicht- Das neue Jahr wird uns viel Arbeit und spannende übung hätte aufgefasst werden können, wurde als Herausforderungen bringen. Darauf freue ich Chance genutzt, um Abläufe zu klären und zu hin- mich ebenso wie auf die verdiente Pause über die terfragen. Davon profitierte auch das Leitungs- Festtage. Ich hoffe, dass Sie diese geniessen team der HFRB, das sich intensiv mit der künfti- können – sei es allein, mit Ihren Angehörigen, der gen Ausrichtung und der Angebotsentwicklung Familie oder im Freundeskreis. n auseinandergesetzt hat. Im Bereich HRM wurden zwei interne Förderprogramme für Mitarbeitende Herzlich entwickelt, die nächstes Jahr starten werden. Die Bereichsleitung Sanität prüft neu halbjährlich den Fortschritt aller Massnahmen mit Strategie- beitrag – 2014 gehörten dazu z.B. die Gründung Hanspeter Fehr, Direktor SRZ 24h | Das SRZ-Magazin | Nr. 24 11
IM EINSATZ UNSERE RETTUNGSKRÄFTE AUF SENDUNG Der Schweizer Fernsehsender 3+ dreht zum dritten Mal bei Schutz & Rettung für die Sendung «Notruf – Retter im Einsatz». Die TV-Crew begleitet unsere Mitarbeitenden bei ihren Einsätzen. Bis eine fertige Sendung entsteht, braucht es viel Arbeit – von der TV-Crew, aber auch von Schutz & Rettung. Das Tanklöschfahrzeug und die Autodrehleiter fah- genügend Material für den Schnitt bereitsteht, Ziel 4 SRZ als inter- ren mitten in der Nacht wegen eines automatischen begleitet das Team von 3+ fünf Schichten bei der nationale Marke Brandalarms an der Mutschellenstrasse vor. Feuer- Berufsfeuerwehr und fünf beim Rettungsdienst. wehrleute steigen aus den Fahrzeugen aus. Und da Im Fokus stehen jeweils dieselben Protagonisten, ist noch ein Mann mit orangefarbener Leuchtweste sodass die Zuschauerinnen und Zuschauer und Kamera auf der Schulter. Es ist Arne, Kamera- anhand bekannter Personen den Geschichten in mann unterwegs für den Schweizer Fernsehsender der Sendung einfacher folgen können. Bei der 3+. Er macht Aufnahmen für die Sendung «Notruf – dritten Staffel zum ersten Mal dabei sind Romy Die Marke Schutz & Retter im Einsatz», welche bereits in der dritten Betschart und Mark Poschung vom Rettungs- Rettung leben und nach aussen tragen Staffel produziert wird. Die TV-Serie lässt Zuschau- dienst. Das Mitwirken in der TV-Produktion ist für er hinter die Kulissen von Rettungsdienst, Berufs- sie eine spannende Erfahrung. Souverän beant- feuerwehr und Kantonspolizei Zürich blicken. Da im worten sie die Interviewfragen, welche zwischen- Löschzug der Feuerwehr nur für den Kameramann durch immer wieder von Katrina Moser gestellt ein Platz vorhanden ist, kommen der Tonassistent werden. «Es ist für mich eine einmalige Gelegen- und die Redaktorin per Begleitfahrzeug einige Mi- heit, unsere Arbeitswelt den Leuten da draussen nuten später am Einsatzort an. Für die Berufsfeuer- vorstellen zu können», sagt Betschart. Spannend wehr ist es ein Standardeinsatz in dieser Nacht, sei für sie auch der Einblick in die Arbeit der der schnell abge- TV-Leute. «DIE PRODUKTION DER SENDUNG NOTRUF wickelt ist – auch IST EINE BESONDERE HERAUSFORDERUNG.» das gehört zum Persönlichkeitsschutz hat oberste Priorität Berufsalltag. Die Im Umfeld von Feuerwehr, Rettungsdienst und Redaktorin stellt in der Stille der Nacht und im Polizei zu drehen, ist nicht immer unproblematisch. Lichtschein des Kamerascheinwerfers noch eine Das Fernsehteam erhält Einblick in viele Situatio- kurze Interviewfrage an einen Berufsfeuerwehr- nen, welche der Öffentlichkeit ansonsten vorenthal- mann, dann geht es zurück auf die Wache. ten bleiben. «Plötzlich bist du an einem Unfallplatz, wo Menschen schwer verletzt wurden – hier ist Nur eine einzige Chance für die Kamera Zurückhaltung des TV-Teams gefragt», sagt Moser. Verantwortlich für die Produktion ist Redaktorin Oberste Priorität hat die Gewährleistung des Per- Katrina Moser. Sie produziert auch andere grosse sönlichkeitsschutzes, was bei den Einsätzen des Sendungen für den Sender, die Produktion Rettungsdienstes besonders stark ins Gewicht fällt. «Notruf» ist aber eine besondere Herausforderung «Wenn man in einer Notsituation ist und dann noch in der Herstellung: «Wir wissen bei den Blaulicht- ein Kamerateam in die eigene Wohnung tritt, finden organisationen zum Voraus nie, was uns erwarten das im ersten Moment natürlich nicht immer alle so wird.» Entsprechend könne der Inhalt der Sendung toll», sagt Roland Portmann, Kommunikationsleiter im Vorfeld nicht geplant werden und es muss aus- bei SRZ. Einigen Patienten ist die Anwesenheit des reichend Material aufgenommen werden, damit TV-Teams dagegen auch völlig egal, ja sie freuen Sendungen von rund 60 Minuten erstellt werden sich sogar, Teil der Sendung zu werden. Die Ein- können, so Moser. Ausserordentlich gefordert sind sätze beim Rettungsdienst werden immer durch dabei auch Kameramann und Tonmann. «Die Leute eine Person des Medienpiketts von SRZ begleitet. brauchen viel Erfahrung in der Produktion von Diese informiert die involvierten Personen vor Ort Reportagen – wir können die Szenen bei Einsätzen ergänzend, klärt Zutrittsbedürfnisse und fährt die weder inszenieren noch wiederholen. Wenn der TV-Crew ins Spital und zurück zur Hauptwache, Kameramann etwas verpatzt, dann gibt es keine denn der Rettungswagen ist auf der Rückfahrt mit zweite Chance», sagt Moser. Damit sicherlich Patientin und allenfalls Angehörigen besetzt. 12 24h | Das SRZ-Magazin | Nr. 24
Bei den Einsätzen – hier an der Langstrasse – muss die Arbeit des TV-Teams auf Anhieb sitzen. Neben dem Kameramann ist auch der Tonassistent mit der Redaktorin vor Ort. Er mischt die Ansteckmikrofone und das Angel- mikrofon zusammen. 24h | Das SRZ-Magazin | Nr. 24 13
IM EINSATZ Arbeit fällt dann für die Kommunikationsabteilung Der Ausstrahlungstermin der dritten auch nach den Dreharbeiten an. Alle Patienten Staffel von «Notruf» ist voraussicht- werden kontaktiert und erhalten ein Formular, auf lich im Frühjahr 2015. welchem sie deklarieren können, ob man sie in Informationen unter www.3plus.ch/ der Sendung erkennen darf oder ob sie verpixelt Jetzt notruf sowie auf der Website werden möchten. Partnerorganisationen und Spi- scannen und und den Facebook- und Twitter- täler wurden bereits im Vorfeld kontaktiert. Staffel 2 Kanälen von SRZ. schauen Arbeitsintensive Nachbearbeitung Genausoviel Aufwand wie beim eigentlichen Dreh Rückmeldungen. «Wir haben von freiwilligen Feuer- entsteht für das Fernsehteam im Schnitt bei der wehrkorps gehört, welche sich treffen, um dann Herstellung der sendefertigen Serien, der soge- die Sendung gemeinsam zu schauen», sagt Moser. nannten Postproduction. «Das gesamte Rohmaterial Für SRZ ist die Doku-Reihe eine einzigartige wird eingelesen, sortiert und geschnitten, es wer- Gelegenheit, das Publikum in die Welt von Berufs- den Texte für den Sprecher geschrieben und es feuerwehr und Rettungsdienst blicken zu lassen. wird alles vertont», erklärt Moser. Dann erfolgen die «Viele Menschen haben noch ein völlig falsches Abnahmen durch Bild vom Beruf einer Rettungssanitäterin oder eines «ES GIBT ZUSCHAUER, DIE SICH EXTRA den Fernsehsender Berufsfeuerwehrmannes», so Portmann. In dieser FÜRS GEMEINSAME SCHAUEN DER SENDUNG intern, aber auch Serie sieht man, wie die Arbeit der Einsatzkräfte TREFFEN.» durch die Medien- wirklich aussehen kann. Dass es in der Welt der stelle von Schutz Retter nicht nur «filmreife» Verkehrsunfälle und lich- & Rettung. Dabei geht es insbesondere um eine terloh brennende Häuser gibt, sondern auch am letzte Kontrolle bezüglich Persönlichkeitsschutz. Rande der Gesellschaft stehende Drogenabhän- «Bei den Abnahmen gibt es in der Regel nur kleine gige, welche die Hilfe des Rettungsdienstes benö- Dinge anzumerken, etwa wenn zum Beispiel in ei- tigen, um nur ein Beispiel zu nennen. Mehr über ner Szene ein Firmenname noch nicht vollständig den Inhalt der dritten Staffel sei an dieser Stelle unkenntlich gemacht wurde», sagt Portmann. aber noch nicht verraten … n Text: Fabian Hegi Die Sendung ist beim Publikum beliebt. Das bele- Bilder: K&M und 3+ gen nicht nur Einschaltquoten, sondern auch Kameramann Arne Zuckschwerdt montiert am Einsatzfahrzeug Sequenzen wie Interviews und Einstiegsbilder werden zwischen den Einsätzen mehrere kleine Kameras (GoPros). Diese liefern wertvolles gedreht. Rettungssanitäterin Romy Betschart steht auch mitten in der Nacht Bildmaterial von der Anfahrt und dem Geschehen im Fahrzeug. noch souverän vor der Kamera. 14 24h | Das SRZ-Magazin | Nr. 24
PERSONELLES WILLKOMMEN UND ALLES GUTE NEU BEI SRZ VORNAME/NAME FUNKTION ABTEILUNG EINTRITT Emanuel Dünner Dipl. Rettungssanitäter SRK/HF Rettungsdienst 01.08.2014 Michael Henzi Chef FB Unterstützung Zivilschutz 01.08.2014 Sladjana Martinovic Calltaker Einsatzleitzentrale 01.08.2014 Joel Cabrera Logistiker i.A. Material 11.08.2014 Debora Lendenmann Kauffrau i.A. POE 11.08.2014 Ana Soares Kauffrau i.A. POE 11.08.2014 Timo Tzschoppe Kaufmann i.A. POE 11.08.2014 Céline Wegmann HMS-Praktikantin Betrieb & Restauration 11.08.2014 Andreas Bosshard Berufsfeuerwehrmann i.A. FW & ZS 01.09.2014 Gioja Eggenberger Berufserfahrungsjahr Marketing 01.09.2014 John Feusi Berufsfeuerwehrmann i.A. FW & ZS 01.09.2014 Remo Fillinger Berufsfeuerwehrmann i.A. FW & ZS 01.09.2014 Ursula Fluri Rettungssanitäterin i.A. Rettungsdienst 01.09.2014 Peter Greber Berufsfeuerwehrmann i.A. FW & ZS 01.09.2014 Markus Gujer Berufsfeuerwehrmann i.A. FW & ZS 01.09.2014 David Gwerder Berufsfeuerwehrmann i.A. FW & ZS 01.09.2014 Mario Jäger Berufserfahrungsjahr Feuerpolizei 01.09.2014 Marco Johner Calltaker Einsatzleitzentrale 01.09.2014 Nico Kälin Rettungssanitäter i.A. Rettungsdienst 01.09.2014 Dominique Krapf Berufsfeuerwehrmann i.A. FW & ZS 01.09.2014 Daniel Madörin Berufsfeuerwehrmann Berufsfeuerwehr Nord 01.09.2014 Melanie Strasser Rettungssanitäterin i.A. Rettungsdienst 01.09.2014 Michelle Hug Calltaker Einsatzleitzentrale 01.10.2014 PENSIONIERUNGEN VORNAME/NAME FUNKTION ABTEILUNG EINTRITT AUSTRITT Otto Gloor Calltaker Einsatzleitzentrale 01.01.2008 31.08.2014 André Kempf Sicherheitsfachmann Sicherheitsberatung 01.08.1988 31.08.2014 Robert Busslinger Leiter Dienstgruppe Berufsfeuerwehr Süd 01.10.1975 30.09.2014 JUBILÄUM 345 – SO VIELE JAHRE HABEN SICH DIESE MITARBEITENDEN ZUSAMMEN FÜR SRZ BZW. DIE STADT ZÜRICH EINGESETZT. Othmar Rüst (35), André Baron (25), Ruedi Camenzind (25), Roland Haas (25), Roland Hautle (25), Remo Reichlin (25), Ernst Sommerhalder (25), Daniel Allemann (20), Thomas Birrer (20), Andreas Neukomm (20), Marcel Seeholzer (20), Fritz Heierli (15), Roger Hüppi (15), Urs Imhof (15), Peter Kienholz (15), Alex Handke (10), Rolf Waldesbühl (10) GRADIERUNGEN VORNAME/NAME GRADIERUNG ALT GRADIERUNG NEU DATUM Martin Stoll Gfr Kpl 01.08.2014 Daniel Göggel Kpl Wm 01.09.2014 Remo Gisler Kpl mbA Wm 01.10.2014 Silvio Keller Lt Oblt 01.10.2014 Ruedi Schärer Oblt Hptm 01.10.2014 Evert von Zerssen Gfr Kpl mbA 01.10.2014 Hans-Peter Zbinden Wm Lt 01.10.2014 24h | Das SRZ-Magazin | Nr. 24 15
PERSONALTHEMA FÖRDERPROGRAMME Schutz & Rettung führt im nächsten März zwei Förderprogramme ein. Beim Talentmanagement geht es darum, spezielle Fähigkeiten von Mitarbeitenden zu fördern. Das Führungs- und Entwicklungsprogramm soll Führungskräfte unterstützen, ihre Führungskompetenzen zu erweitern. Im März 2015 ist es so weit! Als weitere Massnahme (noch) keine Führungsfunktion ausüben, diese zu Ziel 3 SRZ ein Leben lang in der Umsetzung der SRZ-Strategie 2013plus führt fördern und im Sinne einer Win-win-Situation für SRZ zwei Förderprogramme ein: das Talentmana- SRZ entsprechend zu nutzen. gement und das Führungs- und Entwicklungspro- gramm. Mit ihnen soll ein Mehrwert für SRZ als Das Ziel des Führungs- und Entwicklungsprogramms leistungsorientierte Dienstabteilung geschaffen und liegt darin, Führungskräften Perspektiven aufzu- die Motivation der Mitarbeitenden gestärkt werden. zeigen, persönliche Eignungen zu stärken und Mitarbeitende Die Verantwortung zur Umsetzung der Förderpro- dabei das breite Spektrum menschenorientierter langfristig binden gramme trägt das Team Personal- und Organisa- Führung besser kennenzulernen. tionsentwicklung. Fähigkeiten erkennen, fördern und entwickeln steht denn auch ganz oben in den Individuell ausgestaltet und begleitet Prioritäten eines modernen Personalmanagements. In der Umsetzung der Programme war es uns wichtig, sie so zu konzipieren, dass sie den verschie- Die Förderungsprogramme sind nicht zwingend der denen Arbeitszeitmodellen von SRZ Rechnung Schlüssel zu einer massgeschneiderten Laufbahn. tragen. Sie werden demzufolge individuell gestaltet Da es sich nicht explizit um Karriereprogramme han- und erfordern von den Teilnehmenden nicht nur delt, können Mitarbeitende nicht davon ausgehen, die Bereitschaft zu Mehrleistung, sondern auch die als Teilnehmende automatisch innerhalb eines defi- Fähigkeit, eigenverantwortlich die gestellten nierten Zeitraums befördert zu werden. Ziel der ange- Aufgaben zu meistern. Die Teilnehmenden werden botenen Weiterbildungsinstrumente ist es vielmehr, während der gesamten Dauer der Ausbildung eng Möglichkeiten anzubieten, sich in fachlichen, aber durch das Team POE oder auch einen Mentor auch menschlichen Aspekten weiterzuentwickeln. begleitet. Dadurch wird zusätzlich eine Verbindlich- keit geschaffen, welche die formulierten Ziele Die Grundideen und Massnahmen innerhalb der Weiterbildungs- Grundidee des Talentmanagements ist es, bestimmte aktivitäten laufend überprüft. Fähigkeiten von Mitarbeitenden zu erkennen, die 16 24h | Das SRZ-Magazin | Nr. 24
Die Dauer der Ausbildung ist auf zwei Jahre fest- durch verschiedene Kommunikationskanäle wie gelegt und wird mit einer schriftlichen Arbeit Vortragsveranstaltungen und Broschüren infor- abgeschlossen. Der Eintritt ist halbjährlich möglich, miert. jeweils im Februar und im August. Die wesentlichen Inhalte kann man im SRZ-Intranet unter Arbeiten Wir freuen uns auf den Startschuss mit vielen bei SRZ ➞ Förderprogramme nachlesen. Über die bereichernden Begegnungen für alle Beteiligten. n Teilnahmevoraussetzungen und das Auswahl- verfahren werden die Führungskräfte seit Oktober Text: Team Personal- und Organisationsentwicklung Der Tipp GROSS UND KLEIN WINTERAKTIVITÄTEN FÜR Thermalbad & Spa Zürich n- ch befindet sich auf dem Hürliman Hoch über den Dächern von Züri der fros tigen gute Gele gen heit, in Areal das Thermalbad & Spa. Eine it einfa ch mal sein e See le baumeln zu lassen und die wunder- Winterze schöne Aussicht zu geniessen. ww w.thermalbad-zuerich.ch Skateline Lenzerheide km Länge ist ein Vergnügen für Der erste Schlittschuhweg von 3 Vereine. Geniessen Sie die Fahrt Sportbegeisterte, Familien und beraubenden Winterlandschaft. entlang der Albula mit einer atem vollumfänglich bei der Skateline Die erforderliche Ausrüstung kann ch gemietet werden. ww w.skateline. Lichterschwimmen Zürich s- Kerzenschiffchen vom Stadthau Seien Sie dabei, wenn Hunderte gesc hick t Reis e auf die Limm at quai aus auf eine stimmungsvolle en. Dies es Fest find et am 18.12.2014 statt. ww w.zuerich.com/ werd hterschwimmen de/besuchen/veranstaltungen/lic Weihnachtszirkus Conelli erbissen hat der Weihnachts- , träumer ischer Poe sie, herz hafter Komik und musikalischen Leck Mit Akrobatik statt. ww w.circus-conelli.ch er findet vom 21.11. bis 4.1.2015 zirkus für alle etwas an Lager. Dies Fondue-Tram gt geniessen möchte, sollte unbedin r aussergewöhnlichen Aussicht Wer einen Fondueplausch mit eine im Oldtimer tram ein köst liche s Men ü einer Stadtrundfahrt durch Zürich das Fondue-Tram besuchen. Bei rich.ch/vbz /de/ inde x/ak tuel les/ nd verbringen. ww w.st adt-zue geniessen und einen schönen Abe fonduetram.html enberger und Flavia Gubler Zusammengestellt von Gioja Egg 24h | Das SRZ-Magazin | Nr. 24 17
HINTERGRUND UMSCHALTUNG EINER NOTRUFNUMMER: WEIT MEHR ALS SCHALTER DREHEN Seit dem 2. Dezember gehen die Notrufe 144 des Kantons Zug in der Einsatzleitzentrale von Schutz & Rettung am Flughafen ein. Somit werden seither auch die Mittel des Rettungsdienstes Zug von dort aus disponiert. Ein neuer Kanton, ein neuer Rettungsdienst, neue Fahrzeuge, neue Strassennamen und topografische Verhältnisse. Wie kann das «einfach so» funktionieren? Schon Monate vor dem Wechsel musste die «Die Einsatzstichworte waren zu Beginn der Zu- Ziel 1 SRZ setzt Änderung beim Bundesamt für Kommunikation sammenarbeit ziemlich verschieden, und so mussten Massstäbe (BAKOM) in die Wege geleitet werden. Nichts- wir sie gemeinsam mit Zug erst einmal abgleichen, destotrotz war die Umschaltung am 2.12. im damit alle die gleiche Sprache sprechen», erklären Grunde nichts anderes als die Aktivierung einer Markus Reinhard und Stefan Zweidler vom Teil- Rufweiterleitung. Seither führen sämtliche projekt Betrieb. Schliesslich musste diese komple- eingehenden Notrufe aus Zug zur Einsatzleit- xe Fülle an Daten im ELS erfasst werden – eine zentrale (ELZ) von SRZ. Damit aber auch nach Aufgabe, die das Team Support ELZ nun fast ein Effizient und effektiv dem Eingang eines Notrufes alles funktioniert, Jahr lang beschäftigt hat. disponieren sowie das Dispositions- war gemäss Projektleiter Remo Vogel im Vorfeld gebiet der ELZ noch viel mehr Vorbereitungsarbeit nötig. Neues Terrain und internationale Klientel erweitern Der Kanton Zug hat auch viele geografische Komplettes Einsatzdispositiv hinterlegt Besonderheiten, beispielsweise den Zugersee So wurden für jedes neue Gemeindegebiet oder den Zugerberg. Letzterer ist ein etwas Einsatzstichworte im Einsatzleitsystem (ELS) entlegeneres Erholungsgebiet, das auch im Winter hinterlegt. All diese Stichworte sind mit der gut besucht wird. Damit sich die Mitarbeitenden Information verbunden, wann wer mit welchen der ELZ dort schnell orientieren können, wurden im Mitteln und mit welcher Dringlichkeit aufge- Einsatzleitsystem nebst Kartenmaterial mit allen boten werden muss. So werden je nach Ereig- Strassennamen, -nummern und weiteren gebräuch- nis automatisch die zur jeweiligen Bewältigung lichen Ortsbezeichnungen wie Flurnamen auch nötigen Mittel aufgeboten. eine beachtliche Anzahl von «Points of Interest» 18 24h | Das SRZ-Magazin | Nr. 24
eingepflegt: beispielsweise Ausflugslokale, Tauch- ÜBER DEN KANTON ZUG: plätze oder Loipenpunkte. So kann ein Notfallort Fläche: 239 km² einfacher lokalisiert werden, auch wenn der Call- Gemeinden: 11 taker oder die Disponentin selber noch nie im Einwohner/-innen: 118 118 aus über 120 Nationen betreffenden Gebiet war. Mit vielen im Kanton (Stand: 31.12.13) wohnenden und arbeitenden «Expats» (dt. auslän- Zupendler/-innen: 36 000 dische Fachkraft) ist Zug zudem ein internatio- (pro Tag, Jahr 2012) nales Pflaster. Dies ist auch in der ELZ ein Thema: Besonderes: Zugerberg, Internationalität, «Nicht nur, aber auch deswegen fanden und finden Kirschen, Zuger Kirsch(-torte) gezielte Englischworkshops mit den Mitarbeiten- den der ELZ statt», so Reinhard. ÜBER DEN RDZ: Mitarbeitende: 21 dipl. Rettungssanitäter/ Partner auch im Grossereignis -innen, 4 Rettungssanitäter/ Taktisch ist Zug eine gute Ergänzung des bisheri- -innen in Ausbildung, gen Dispositionsgebiets, da die Mittel von dort 7 dipl. Experten aus relativ schnell ins Sihltal, ins Säuliamt, aber auch Anästhesiepflege in die Stadt Zürich oder nach Schwyz gelangen HF NDS können – und umgekehrt. So besteht neu auch ein Fahrzeugpark: 6 RTW, 1 NEF, gegenseitiger Leistungskatalog für Grossereig- 1 Kommandofahrzeug, nisse mit dem Kanton Zug. In diesem ist geregelt, 1 Einsatzfahrzeug zivil, in welchem Ereignisfall welche Mittel von SRZ 1 Anhänger (MANV 5+) aufgeboten werden, und auch, wann diejenigen Einsatzfahrten: rund 4300 von Zug SRZ zur Hilfe kommen. Heinz Jaeggi, (Jahr 2013) zuständig bei SRZ für das Thema Grossereignisse, sagt dazu: «Daneben führen wir auch Schulun- gen durch, damit im Ereignisfall die Schnittstellen kommunikation). Damit wird beispielsweise die zwischen den Organisationen funktionieren.» direkte Übermittlung von Einsatzaufträgen oder So werde gewährleistet, dass die jeweils «fremden» Ortsinformationen auf das im Einsatz stehende Mittel möglichst effizient im Einsatz stehen. Fahrzeug ermöglicht. Kommunikationsschnittstellen Gut angelaufen Geplant ist, dass die Blaulichtorganisationen des Mittlerweile wurden bereits die ersten Notrufe aus Kantons Zug zirka Ende nächsten Jahres auf den Zug in der ELZ entgegengenommen und – dank Polycom-Funk umsteigen. «Damit die Kommunika- den umfassenden Vorbereitungsarbeiten aller in- tion zwischen Rettungsdienst Zug und Einsatz- volvierten Parteien – erfolgreich bearbeitet. Damit leitzentrale in der Zwischenzeit trotzdem klappt, war die Umschaltung an sich letztlich schon fast wurde der nach der Einführung von Polycom wieder «nur» ein Schalterdrehen. n abgebaute Analogfunk im ELS nun wieder auf- gebaut», führt Teilprojektleiter Felix Fischer aus. Text und Bild: Tabea Rüdin Bei der Arbeit in der Zentrale merke man keinen Unterschied, ob man mit einem analogen oder digitalen Funkgerät in Kontakt stehe. Jedoch hält die ELZ zwei analoge Funkgeräte bereit, falls SRZ-Funktionäre bei einem Grossereignis in Zug mit den Einsatzkräften vor Ort kommunizieren müssen. Auch die Kommunikation zwischen den disponier- ten Fahrzeugen und der ELZ ist ein Thema: So wurden die Zuger Fahrzeuge zur Umschaltung mit ZiM ausgerüstet (Zielnavigation + Mobile Daten- 24h | Das SRZ-Magazin | Nr. 24 19
20 24h | Das SRZ-Magazin | Nr. 24
RÜCKBLICK SURFEN AUF DER SEILBAHN: KEINE GUTE IDEE Die VBZ sind verpflichtet, jährlich zusammen mit Berufsfeuerwehr und Rettungsdienst den Ernstfall zu üben. Am 3. Oktober wurde eine solche kombinierte Einsatzübung wieder an der rund 94 Höhenmeter überwindenden Seilbahn Rigiblick durchgeführt. Zwei angetrunkene Jugendliche halten es für eine So forderten die Einsatzkräfte auch schon bald gute Idee, auf einer Kabine der Seilbahn Rigiblick in Verstärkung an, was die Übungsleitung aber Richtung Talstation zu surfen. Dass dem nicht so mit einem fiktiven, parallel laufenden Grossereignis ist, wird ihnen auf Höhe der Überführung Goldauer- zu erschweren wusste. Zum Glück stellte sich strasse auf gravierende Weise bewusst: Auf dem heraus, dass es ausser den beiden Surfenden Dach der Bahn stehend, wird eine der beiden von keine Verletzten gab und deren Bergung somit der Überführung über die Geleise erfasst und auf erste Priorität hatte. Diese gestaltete sich auf- das Trassee geworfen. Ein Schock für die «Mitsur- wendig: Die Patientinnen wurden auf dem Bahn- ferin», die daraufhin bewusstlos auf dem Dach trassee respektive auf der Kabine medizinisch der Bahn zusammenbricht. Kollegen in der Kabine versorgt und in einer Rettungswanne stabilisiert. ziehen nach dem Unfall sofort die Notbremse Diese wurde schliesslich vom Kran des Pionier- und stoppen so die Bahn. fahrzeuges auf die Brücke gehoben, von wo aus die Patientinnen theoretisch in einen RTW Dieses Bild bot sich den Rettungskräften, die mit geladen und ins Spital gebracht worden wären – einem Tanklösch- und Pionierfahrzeug sowie praktisch bedeutete es das Ende dieser Übung. zwei Rettungswagen und dem Notarztzubringer zur Übung kamen. Mit Leitern mussten sie sich «Die Prioritäten wurden richtig gesetzt und es ist erst einmal Zugang zu den Verunfallten im tiefer sauber und in der richtigen Reihenfolge abge- liegenden Gleisbereich verschaffen. Nebst Erst- laufen», zeigte sich Übungsleiter Hans Kälin bei versorgung der Patientin auf dem Trassee galt der nachfolgenden Besprechung grundsätzlich es, einen Überblick über die Anzahl der Verletzten zufrieden. Dem schloss sich auch Ernst Feller, zu erhalten. Dabei durfte nicht nur an die einge- Übungsleiter seitens der VBZ, an: «Es wurde schlossenen Personen in der notfallmässig ge- professionell und sorgfältig gearbeitet – vielen stoppten Kabine gedacht werden, sondern auch Dank!» Bleibt zu hoffen, dass es wegen solch daran, dass noch eine zweite Kabine auf dem leichtsinniger Aktionen nie zu einem Echteinsatz Weg zur Bergstation unterwegs sein musste, deren kommt. n Passagiere durch den abrupten Stopp ebenfalls Text und Bilder: Tabea Rüdin verletzt sein könnten. ZUSAMMENARBEIT MIT DEN VBZ Die 385 Meter lange Seilbahn Rigiblick wurde in den Jahren 1978/1979 gebaut. Sie überbrückt 94 Höhenmeter mit einer maximalen Steigung von rund 36%. Sie bestreitet jährlich rund 60 000 Fahrten mit jeweils maximal 30 Personen. Betreut wird die Seilbahn Rigiblick von der VBZ, deren gesamtes Streckennetz rund 680 Kilometer beträgt. Überwacht wird dieses in einer Leitstelle. Hier werden bei Störungen Umleitungen oder Ersatzfahrzeuge organisiert und die Fahrgäste via Sprachdurchsage informiert. Erfolgt die Störung beispielsweise wegen eines Unfalles, können von hier aus die nötigen (Rettungs-)Organisationen und Pikettdienste aufgeboten werden. Neben den gemeinsamen Einsatzübungen werden bei der Berufsfeuerwehr in Zusammenarbeit mit der VBZ regelmässig auch Weiterbildungen zu den Besonderheiten der VBZ-Fahrzeuge durchgeführt, sodass die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr diese im Einsatz kennen. 24h | Das SRZ-Magazin | Nr. 24 21
RÜCKBLICK ATEMSCHUTZNOTFALLTRAINING Die Höhere Fachschule für Rettungsberufe hat bereits zum zweiten Mal ein zweitägiges Atemschutznotfalltraining (ANT) durchgeführt. Es befähigt Verantwortliche von Feuerwehren, in ihrer Organisation selbst solche Trainings aufzubauen und durchzuführen. «Wenn unsere Leute unter Atemschutz im Einsatz Thematik Atemschutznotfalltraining befasst und stehen, dann ist grösste Aufmerksamkeit gefragt. in der Schweiz eine Pionierrolle übernommen. Es kann immer zu einem Notfall kommen und dann In der Entwicklung des Ausbildungsprogramms ist es wichtig, dass sie wissen, wie sie sich verhalten haben sie sich von ausländischen Berufsfeuer- müssen.» So beschreibt Jürg Seitter aus Abtwil den wehren (Karlsruhe, Hamburg, Berlin) inspirieren Grund, weshalb er den zweitägigen Kurs Atemschutz- lassen. Daraus ist ein Konzept entstanden, notfalltraining an der Höheren Fachschule für welches in seiner Einfachheit mittlerweile hohe Rettungsberufe (HFRB) im September besucht hat. Anerkennung gefunden hat und auch schon Seitter ist Ausbildungschef der Feuerwehr Gaiser- in der deutschen Fachpresse erwähnt wurde. wald und einer von 9 Teilnehmenden aus den Kanto- nen Aargau, Basel, St. Gallen, Thurgau und Zürich. Nächster Kurs im April 2015 Der Kurs vermittelt den Teilnehmenden den modula- Der zweitägige Kurs ist modular aufgebaut und ren Aufbau eines Atemschutznotfalltrainings, den beinhaltet neben einer theoretischen Einführung sie auch in ihrer Organisation anwenden können. vor allem praktische Fallbeispiele. Das Kurspro- Am Schluss waren sich alle einig: mit einem regel- gramm spiegelt das Konzept des Sicherungs- mässigen und strukturierten Training kann bei einem trupps, das bei Schutz & Rettung seit 2012 aus- Atemschutznotfall erfolgreich reagiert werden. gebildet wird. Als Klassenlehrer stehen erfahrene Atemschutzspezialisten der Berufsfeuerwehr von Von Berufsfeuerwehr entwickelt und durchgeführt Schutz & Rettung Zürich mit Rat und Tat zur Seite. «Im Einsatz ist ein Atemschutztrupp permanent Am 10. und 11. April 2015 findet das zweitägige verschiedensten Gefahren ausgesetzt. Um da Atemschutznotfalltraining zum dritten Mal statt. richtig reagieren zu können, bedarf es einer struk- Das genaue Programm findet man auf: turierten Ausbildung und permanenten Trainings», www.stadt-zuerich.ch/srz-ausbildung n sagt Peter Frei, der mit Markus Riwar bei der Berufsfeuerwehr Zürich für das Ressort Atem- Text: Benno Högger, Abteilungsleiter Feuerwehr- schutz zuständig ist. Sie haben sich zusammen ausbildung & Sicherheitsberatung HFRB mit dem Schreibenden seit 2010 intensiv mit der Bild: Johannes Dietschi, NewsPictures 22 24h | Das SRZ-Magazin | Nr. 24
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