Kantonschwyzw Mitteilungen der Bildungsbehörden - Edudoc CH
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Lehrmittelverlag Schachenhof 4 6014 Luzern Tel. 041 228 30 30 Fax 041 228 30 31 lehrmittelverlag@lu.ch Lehrmittelverlag lmv.lu.ch
schule+bildung sz 3/2013 125 Notizen Mitteilungen 40 Jahre Schulpsychologie n Am 1. September 2013 konn- der Bildungsbehörden te die Abteilung Schulpsychologie des Kantons Schwyz ihr 40-jähriges Bestehen feiern. In der Rubrik Thema schauen 82. Jahrgang wir zurück auf die steinige, jedoch spannende Gründungs- Nr. 3 geschichte, die harten Jahre der Pionierphase und die 19. September 2013 wichtigsten weiteren Stationen in der Entwicklung dieses Dienstleistungsangebots. Herausgeber: Bildungsdepartement Verabschiedung Lehrpersonen n Ende Juni wurden durch Kanton Schwyz das Bildungsdepartement im Rahmen einer schlichten Feier Kollegiumstrasse 28, 6430 Schwyz 46 Lehrpersonen der Volksschule, der Mittelschule sowie der E-Mail: bid@sz.ch Berufsfachschulen in den Ruhestand verabschiedet. Diese durften Dank und Würdigung des Regierungsrats entgegen- Redaktion: nehmen für ihre teilweise jahrzehntelange Tätigkeit zum Wohle Patrick von Dach der Schwyzer Jugend. Telefon: 041 819 19 01 Telefax: 041 819 19 17 Erster Schweizer Schulpreis n Weit über 100 Schulen haben E-Mail: patrick.vondach@sz.ch sich um den vom Forum Bildung lancierten Schweizer Schul- preis beworben. 18 von ihnen, darunter die Primarschule Abonnemente und Inserateverwaltung: Rickenbach SZ, bekommen in den kommenden Monaten Bildungsdepartement Gelegenheit, sich dem Jury- und Expertengremium vor Ort zu Marlis Ulrich (Mo–Do erreichbar) präsentieren. Die Preisverleihung (hoffentlich mit Schwyzer Telefon: 041 819 19 15 Beteiligung) wird am 5. Dezember dieses Jahres im Rah- men eines festlichen Anlasses im Stade de Suisse in Bern Telefax: 041 819 19 17 stattfinden. E-Mail: marlis.ulrich@sz.ch Erscheinungsdaten: Konsultation Lehrplan 21 n Am 2. Juli 2013 hat das Mitte Februar, Mai, Bildungsdepartement zum Start der Konsultationsphase öffentlich über das Deutschschweizer Projekt «Lehrplan 21» September, Dezember informiert. Bis Mitte Dezember läuft nun die Vernehmlassung. Redaktionsschluss: Parallel dazu hat der Erziehungsrat zur Vorbereitung der kan- am 25. des Vormonats tonalen Einführung und Umsetzung des neuen Lehrplans eine kantonale Projektgruppe eingesetzt. Inserateannahmeschluss: bis Ende des Vormonats Hörbehinderung in der Schule n Der audiopädagogische Dienst Hohenrain betreut aktuell 22 hörbehinderte Kinder aus Auflage: 4000 Exemplare dem Raum Innerschweiz. Welches sind die Leistungen und die Angebote dieses Dienstes? Was ist wichtig im Falle einer Jahresabonnement: Fr. 20.– Hörberhinderung und einer Integration in die Regelklasse? In Satz und Druck: der Rubrik Volksschulen und Sport stellen wir die Leistungen Multicolor Print AG, Baar dieses Dienstes ausführlich vor. Telefon: 041 767 76 87 Wechsel bei Mittelschulen n Mit Beginn des Schuljahres E-Mail: info@multicolorprint.ch 2013/2014 sind sowohl an den beiden kantonalen als auch bei Grafisches Konzept: den privaten Mittelschulen etliche Wechsel in den Schulleitun- Geiter GGW, 8832 Wollerau gen erfolgt. Wir informieren darüber in der Rubrik Mittel- und Hochschulen. Titelbild: Eines der Highlights des diesjährigen Tenero-Sommersport Mehr Schwyzer Studierende n Im Studienjahr 2012/2013 lagers: die BMX-Rennstrecke. wurde an den Fachhochschulen eine Zunahme der Anzahl Schwyzer Studierenden um nicht weniger als 7 Prozent ge- messen. Insbesondere der Andrang zu den Pädagogischen Hochschulen führte zu diesem deutlichen Anstieg. Zugleich verzeichneten die Universitäten gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um rund 3,6 Prozent.
schule+bildung sz 3/2013 126 Auskunft www.sz.ch Departementssekretariat Schulgesundheitsdienst (SGD) 041 819 16 74/78 Departementssekretär: Patrick von Dach 041 819 19 01 Amt für Berufs- und Studienberatung Sekretariat 041 819 19 15 • Vorsteherin: Edith Schönbächler 055 417 88 99 Rechtsdienst, lic.iur. Carla Wiget 041 819 19 10 Zentralstelle Pfäffikon 055 417 88 99 Amt für Volksschulen und Sport Studienberatung 055 417 88 99 • Vorsteher: Urs Bucher 041 819 19 03 Regionalstelle March 055 417 88 99 Sekretariat 041 819 19 11 Regionalstelle Höfe 055 417 88 99 Sonderpädagogik: Regionalstelle Schwyz/Gersau/ 041 819 14 44 Dr. Markus Schädler 041 819 19 55 Küssnacht Schulentwicklung: Regionalstelle Einsiedeln 055 412 33 49 Dr. Reto Stadler 041 819 19 92 Berufsinformationszentren (BIZ): Abteilung Sport: Goldau 041 819 14 44 Hansueli Ehrler, Leiter 041 819 19 40 Abteilung Schulfragen: Pfäffikon 055 417 88 99 Bruno Wirthensohn, Leiter 041 819 19 42 Simone Imhof 041 819 19 68 Amt für Berufsbildung Ursula Stalder 041 819 19 31 • Vorsteher: Richard Hensel 041 819 19 25 Abteilung Schulaufsicht/Schulinspektoren: Sekretariat 041 819 19 25 Rémi Odermatt, Leiter, Kreis 2 041 819 19 37 Rechnungswesen 041 819 19 27 Albert Schmid, Kreis 1 041 819 19 80 Ausbildungsbeiträge (Stipendien) 041 819 19 24 Marcel Gross, Kreis 3 041 819 19 43 Hans-Peter Bertin, Kreis 4 041 819 19 64 Tertiär- und Erwachsenenbildung 041 819 19 26 Abteilung Schulevaluation: Berufspädagogik 041 819 19 26 Roman Aregger, Leiter 041 819 19 63 Qualifikationsverfahren 041 819 19 22 Maria Boser, Evaluatorin 041 819 19 38 Berufliche Grundbildung: Roger Kündig, Evaluator 041 819 19 85 Technische 041 819 19 20 Urs Neher, Evaluator 041 819 19 66 Gewerblich-industrielle, Gastro 041 819 19 28 Ursula Zimmermann, Evaluatorin 041 819 19 67 Verkauf, modische 041 819 19 21 Abteilung Schulpsychologie: Kaufmännische, Haushalt, 041 819 19 77 Rosetta Schellenberg, Leiterin 055 415 50 90 Beratungsdienst Küssnacht 041 850 91 04 pharmazeutische, Gesund- Beratungsdienst Pfäffikon, heitsberufe Römerrain 9 055 415 50 90 Case Management Berufsbildung 041 819 19 32 Beratungsdienst Einsiedeln 055 412 74 84 Berufsbildungszentrum Goldau 041 855 27 77 Abteilung Logopädie: Berufsbildungszentrum Pfäffikon 055 415 13 00 Franziska Kirchhofer, Leiterin 041 819 19 55 Kaufmännische Berufsschule Schwyz 041 811 25 67 Dienst Arth-Goldau 041 855 46 86 Kaufmännische Berufsschule Lachen 055 451 70 00 Dienst Brunnen 041 825 30 41 Dienst Einsiedeln 055 412 62 21 Dienst Gersau 041 829 80 18 Amt für Mittel- und Hochschulen Dienst Ibach 041 810 41 84 • Vorsteher: Kuno Blum 041 819 19 06 Dienst Küssnacht 041 850 12 81 Sekretariat 041 819 19 65 Dienst Lachen 055 451 02 63 Kantonsschule Kollegium Schwyz 041 819 77 00 Dienst Muotathal 041 830 20 61 Kantonsschule Ausserschwyz 0848 00 2006 Dienst Pfäffikon 055 417 50 86 Stiftsschule Einsiedeln 055 418 63 35 Dienst Rothenthurm 041 839 80 32 Gymnasium Immensee 041 854 81 81 Dienst Schwyz 041 818 70 74 Dienst Siebnen 055 440 44 39 Theresianum Ingenbohl 041 825 26 00 Dienst Steinen 041 833 81 61 Pädagogische Hochschule Schwyz (PHSZ)041 859 05 90 Dienst Wollerau 044 787 03 45 Lehrerweiterbildung PHSZ 041 859 05 97 Heilpädagogisches Zentrum Ausserschwyz: Beat Steiner, Gesamtleiter 055 415 80 60 Amt für Kultur Heilpädagogisches Zentrum Innerschwyz: • Vorsteher/Staatsarchivar: Barbara Ardizzone, Gesamtleiterin 041 811 16 23 Valentin Kessler 041 819 20 06 Staatsarchiv 041 819 20 65 Präventive Stellen Kommission «Sexuelle Ausbeutung» 041 810 12 92 Denkmalpflege 041 819 20 60 Gesundheit Schwyz 041 859 17 27 Bundesbriefmuseum 041 819 20 64 Frühberatungs- und 041 820 47 88 Kulturförderung 041 819 19 48 Therapiestelle für Kinder 055 415 80 10 Kantonsbibliothek 041 819 19 08
schule+bildung sz 3/2013 127 Inhalt n Editorial 128 n Mittel- und Hochschulen 171 40 Jahre Schulpsychologie: Schulleitungen Mittelschulen: Wechsel an kanto- Was bleiben wird, ist der Wandel nalen und privaten Mittelschulen; Mittelschulein- tritte im Schuljahr 2013/2014: Neueintritte in die n Thema 130 Gymnasien und die Fachmittelschule; Arbeits- Schulpsychologie im Kanton Schwyz: und Sozialverhalten an Mittelschulen: Neu fä- Rückblick auf 40 Jahre bewegte Geschichte cherbezogene Beurteilung; Mittelschul-Angebo- te im Kanton Schwyz: Daten der Orientierungen n Bildungsdepartement 134 und Aufnahmeprüfungen; PHZ-Konkordat per Verdienstvolle Lehrpersonen verabschiedet: 31. Juli 2013 aufgelöst: Kontinuität ist gewähr- Dank für jahrzehntelange Dienste zum Wohle der leistet; Pädagogische Hochschule Schwyz PHSZ: Jugend; Personelles: Amt für Volksschulen und Kurznachrichten, Veranstaltungen, Weiterbildun- Sport; Erster Schweizer Schulpreis: Primarschule gen; Anzahl Schwyzer Studierende steigt in die Rickenbach SZ unter den Nominierten Höhe: Hochschul-Statistik des Kantons Schwyz n Volksschulen und Sport 140 n EDK 182 Konsultation Lehrplan 21: Zwischenetappe im Hochschul-Konkordat verabschiedet: Gemeinsa- Erarbeitungsprojekt; Sonderpädagogik – Sor- me Koordination durch Bund und Kantone genkind im Kanton: Trends und Entwicklungen im Bereich Sonderpädagogik; Kinder mit einer n Kanton 183 Hörbehinderung in der Schule: Audiopädago- Aktuelles aus dem Bildungswesen: Beschlüsse, gischer Dienst in den Regelschulen; Anmel- Projekte und Vorstösse deschlusstermine 2013/2014: Abteilungen Schulpsychologie und Logopädie; Leitungs- n Umwelt und Schule 185 wechsel im HZI: Ohne Führung – wie weiter?; Mit Energie ins neue Schuljahr starten: Angebote Erneut Rekord-Sportförderbeiträge an Vereine: für Energie-Erlebnistage für Schulen; swisstopo Mehr als 300 Sport- und Jugendorganisationen Schatzsuche zum Thema Wasser: Online- unterstützt; Schulturnen; Sportförderung; Schatzsuche geht in die zweite Runde Jugend+Sport; Jugend+Sport-Kursplan 2013/2014 n Tipps 188 Für den Alltag und Unterricht: Aktuelle Hinweise n Austausch 157 und Anregungen; Wörterbuch «Midi-Dic»; Schul- Studienbesuche im europäischen Ausland: alltag konkret; Elterninformationen Berufswahl; Man lernt nie aus Rotkäppchen: Ein märchenhaftes Kinder-Musical; Modulhefte Rechnen Oberstufe; 29 Fenster zum n Berufs- und Studienberatung 158 Gehirn; Dreisprachiges Kinderbuch; Mathema- Ausbildungsplatz berufliche Grundbildung: tik in eigenen Worten; Ich ging in Schuhen aus 2 ⁄3 Jugendliche erhielten Lehrstelle im Kanton Gras; Die Sprachstarken 3 CD-Rom; Bike2school Schwyz; Vernetzungstreffen Berufsbildung – 2013/2014; Das Land ManGlaubtEsKaum; Wach Sek I: «Von der Überlegenheit der Berufslehre» und präsent: Achtsamkeit in Schule und Therapie; Burner Games Reloaded; Uni Luzern Bachelor- n Berufsbildung 166 Infotag; Erzählnacht Kantonsbibliothek Schwyz «Ich wurde voll gefordert»: Berufsmaturität für Erwachsene; webiplus: mit Weiterbildung zum n Kultur 194 Erfolg; KBL gewinnt nationalen Wettbewerb; Wir Kulturvermittlung als Herzensangelegenheit: Aus- wollen Qualität im Alltag: KBS; Erlebnis «Out- stellung zu Giuliano Pedretti in der Galeria il Tesoro doorküche»: BBZP; Medaille 2014: Vorschläge gesucht; Lehrstellenbörse; Zebi – Dank Bildung n Museen 195 eine Nasenlänge voraus: Zentralschweizer Bil- Forum Schweizer Geschichte, Schwyz: «Sche- dungsmesse in Luzern renschnitte. Papiers découpés. Paper cuts»
schule+bildung sz 3/2013 128 Editorial 40 Jahre Schulpsychologie Was bleiben wird, ist der Wandel Anfang September konnte die Abteilung Schulpsychologie des Amts für Volksschulen und Sport ihr 40-Jahr-Jubiläum feiern. Sie tat dies mit einer kleinen Feier, bei welcher auf die bewegte Geschichte der Abteilung zurückgeblickt wurde (vgl. dazu den Beitrag in der Rubrik «Thema» dieser Ausgabe). Beim Studi- um dieses Rückblicks wird einem rasch klar: Was auch künftig bleiben wird, ist der Wandel. Feier mit Verbundpartnern Die Abteilung Schulpsychologie, ehemals im September 1973 als Kinder- und Jugendpsychologischer Dienst gegründet, konnte vor wenigen Tagen ihr 40-Jahr-Jubiläum feiern. Sie tat dies im Rahmen einer schlichten Feier in der Aula der Kan- tonsschule Kollegium Schwyz, bei welcher nebst Mitarbeiten- den auch zahlreiche Vertreter aus dem Amt für Volksschulen und Sport, Schulbehörden, Schulleitungen, Lehrerschaft und Verbundpartnern (wie z.B. Frühberatungs- und Therapiestelle für Kinder u.a.m.) auf die Geschichte des Beratungsdienstes anstiessen. Spezialisiertes Fachteam Die Abteilung Schulpsychologie (ASP) bearbeitet schulpsycho- logische und sonderpädagogische Fragestellungen im Kontext schulischer und sonderschulischer Förderung. Ein Team von Psychologinnen und Psychologen behandelt Fragen und An- liegen an der Schnittstelle zwischen Schule, Erziehung und Elternhaus. Im Fokus stehen dabei die Beratung, Diagnostik, Begleitung und Koordination bei Einschulungsfragen, Fragen zur Schullaufbahn, Lern- und Leistungsschwierigkeiten, Ver- haltensschwierigkeiten und Sonderschulfragen. Insbesondere die beiden letztgenannten Aufgaben haben in den zurückliegenden Jahren eine zunehmend grössere Be- deutung erlangt und binden entsprechend Ressourcen in be- deutendem finanziellem Rahmen. So ist der ASP seit seinem Start mit lediglich einer Fachperson zu einem Beratungsdienst gewachsen, der heute rund 15 Vollzeitstellen umfasst. Zurück- zuführen ist dies im Wesentlichen auf die Tatsache, dass die Abteilung Schulpsychologie heute die kantonale Fachstelle für die Abklärung und die Antragstellung bezüglich der Zuweisung von hochschwelligen sonderschulischen Massnahmen wie Integrierte Sonderschulung (Integration in eine Regelklasse)
schule+bildung sz 3/2013 129 oder die Einweisung in eine spezialisierte sonderschulische Institution ist. Starke Zunahme Wie in der gesamten Schweiz hat auch bei uns im Kanton an Sonderschülern Schwyz die Zahl von Sonderschülern in den letzten Jahren trotz rückläufiger Schülerzahlen beträchtlich zugenommen. Gemäss einer Erhebung der Stiftung Schweizer Zentrum für Heil- und Sonderpädagogik aus dem Jahr 2012 erhalten bei uns 2,5% aller Schüler verstärkte Massnahmen aus dem Bereich Sonderpädagogik. Gesamtschweizerisch liegt dieser Wert gar bei 3,2 Prozent, was nahezu einer Verdoppelung innert zehn Jahren gleichkommt. So kann es denn auch wenig verwundern, dass die Kosten für den Bereich Sonderschulung in den vergangenen Jahren, nicht zuletzt begründet durch die neue Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, massiv in die Höhe geschnellt sind. Sonderschulung als Im Rechnungsjahr 2012 hat der Kanton Schwyz netto rund Kostenfaktor 25,5 Mio. Franken für den Bereich Sonderschulung ausgege- ben, was betraglich in etwa vergleichbar ist mit den kantonalen Beiträgen an die Fachhochschulen und Universitäten (ohne Pädagogische Hochschule Schwyz). Dass in Anbetracht des herrschenden kantonalen Spardrucks finanzielle Entlastungen notwendig sind, versteht sich von selbst. Nicht zuletzt deshalb hat der Kantonsrat auf den 1. Januar 2013 einer Anpassung des Kostenteilers der Sonderschulung zugestimmt. Seither teilen sich der Kanton und die Schulträger (Gemeinden und Bezirke) je hälftig in die Kosten. Es bleibt abzuwarten, ob und inwiefern diese Massnahme die erhoffte Kosteneindämmung zur Folge haben wird. Steter Wandel als Im Spannungsfeld zwischen Ermittlung des besonderen För- Erfolgsvoraussetzung derungsbedarfs für Kinder mit Behinderungen und den knap- per werdenden finanziellen Rahmenbedingungen wird die Ar- beit der ASP auch in Zukunft nicht an Bedeutung verlieren und die Mitarbeitenden vor entsprechende Herausforderungen stellen. Denn wenn eines sicher beständig ist, dann ist es der stetige Wandel. Das Jubiläum darf dabei durchaus zu einem kurzen Innehalten und Feiern genutzt werden – die Sonderpä- dagogik jedoch bleibt in Bewegung und erfordert von der ASP auch in Zukunft Flexibilität und Veränderungen. Walter Stählin, Landammann
schule+bildung sz 3/2013 130 Thema Schulpsychologie im Kanton Schwyz Rückblick auf 40 Jahre bewegte Geschichte Am 1. September 2013 konnte die Abteilung beratungsdienstes im Kanton Schwyz zu. Um- Schulpsychologie des Kantons Schwyz ihr gehend wurde das Referendum gegen diesen Kantonsratsentscheid ergriffen, so dass dieser 40-jähriges Bestehen feiern. Der folgende Entscheid der Volksabstimmung unterbreitet Beitrag zeigt unter anderem die steinige, werden musste. jedoch spannende Gründungsgeschichte, die Erster Anlauf in Volksabstimmung gescheitert harten Jahre der Pionierphase und die wich- In einem engagierten Abstimmungskampf tigsten weiteren Stationen in der eindrück- unterstützten, neben den Konservativen, den Christlichsozialen und den Sozialde- lichen Entwicklung der Schulpsychologie im mokraten, vor allem die Schulbehörden der Kanton Schwyz auf. (1) Gemeinden und Bezirke und die Lehrerver- eine die Vorlage. Die Gegner lehnten einen Erziehungsberatungsdienst mit folgenden n H ansheini Fontanive, Hauptargumenten ab: Schulpsychologe im Kt. Schwyz von 1986 – 2011 − die Schaffung einer neuen Staatsstelle und eines eigenen kantonalen Amtes, Steiniger Boden − die starke Einflussmöglichkeit des Staates Obwohl auch der Kanton Schwyz zunehmend auf die Familie, vom wirtschaftlichen Aufschwung nach dem − das Abschieben von Verantwortung auf zweiten Weltkrieg profitieren konnte, nah- Fachpersonen, men Kanton und Gemeinden die notwendige − die hohen und unberechenbaren Kosten. Schulentwicklung nur zögerlich in Angriff. Im Rechenschaftsbericht des Regierungsrates Das Ergebnis der Abstimmung vom 2. Juli von 1962 wird über die Volksschule unter 1967 liess an Deutlichkeit keine Zweifel offen. anderem erwähnt: Mit 3126 Ja zu 6262 Nein wurde die Vorlage «Spezial-, Sonder- oder Förderklassen ent- wuchtig bachab geschickt. Nach diesem er- stehen allmählich in den meisten grösseren nüchternden Ergebnis war das Anliegen der Ortschaften. Sprachheilschulen, Testen der Schulen für eine bessere Betreuung der Kin- Schulkinder auf Schulreife, Schulpsychologi- der weiterhin ungelöst. Trotzdem verschwand scher Dienst und andere neuzeitliche Errun- das Thema für einige Jahre weitgehend aus genschaften auf dem Schulgebiet brechen der öffentlichen Diskussion. sich auch in unseren Tälern Bahn. Ebenso erobern der Gedanke der Werkschule oder Weiter Weg bis zur Abschlussklasse immer mehr Feld.» (2) Volksschulverordnung von 1973 Da die Gemeinden und Bezirke nach dem Die Gemeinden und Bezirke wünschten sich negativen Volksentscheid von 1967 vom also vom Kanton mehr Unterstützung bei der Kanton in der Frage einer verbesserten Schü- Bewältigung der stetig komplexer werdenden lerbetreuung keine Unterstützung erwarten Fragen rund um eine zeitgemässe Schule und konnten, liessen verschiedene Gemeinden der Förderung von «schwachbegabten Kin- bei komplexen Problemstellungen Kinder von dern». Der Schwyzer Kantonsrat stimmte am ausserkantonal tätigen Schulpsychologen ab- 11. Oktober 1966 äusserst knapp, mit 44 zu klären. So arbeitete ab etwa Mitte der 1960er- 45 Stimmen, der Schaffung eines Erziehungs- Jahre während fast zehn Jahren ein Schulpsy-
schule+bildung sz 3/2013 131 chologe im Auftragsverhältnis für den Bezirk «§ 19 Schülerbetreuung Einsiedeln. Schulreifeabklärungen und Fragen Der Kanton unterhält einen Schulpsycholo- im Zusammenhang mit einem Hilfsschulüber- gischen Dienst und weitere Spezialdienste, tritt standen dabei im Zentrum. die von den Gemeinden und Bezirken nicht zweckmässig geführt werden können.» (3) Ähnlich liess auch Wollerau Kinder vom Schulpsychologen der Stadt Zug – der die Mit dieser Bestimmung wurde die gesetzliche Untersuchung jeweils in Wollerau durchführte Grundlage für den Aufbau und den Betrieb – abklären. Auch die Gemeinde Freienbach eines kantonalen Schulpsychologischen wollte nicht auf den Kanton warten und konnte Dienstes geschaffen. ab April 1973 einen Schulpsychologen im Teilpensum anstellen. Dieser Psychologe Aufbau des Kinder- und Jugendpsychologi- war im Hauptamt Leiter der Sonderschule schen Dienstes (KJPD) des Kantons Schwyz Ausserschwyz, die zu jener Zeit noch von der Im Amtsblatt des Kantons Schwyz vom Gemeinde Freienbach und nicht etwa vom 5. Januar 1973 wurde die neu geschaffene Kanton Schwyz geführt wurde. Ab 1972 gab Stelle eines «Leiters des Schulpsychologi- es im Bezirk Höfe Bestrebungen, die Schul- schen Dienstes» zur Bewerbung ausgeschrie- psychologischen Dienste im Bezirk zu koordi- ben. Am 14. Mai 1973 wählte der Regierungs- nieren und gemeinsam zu führen. Ab dem rat Dr. phil. Adèle Hofstetter zur ersten Leiterin 1. Mai 1974 gab es schliesslich in den Bezir- des neuen Dienstes. In der Folge wurde auch ken Einsiedeln und Höfe einen von den beiden die notwendige Büroausrüstung angeschafft, Bezirken und ihren Gemeinden getragenen so dass sie am 1. September 1973 als Leiterin Schulpsychologischen Dienst. des Kinder- und Jugendpsychologischen Dienstes (KJPD) ihre Arbeit aufnehmen und Auf kantonaler Ebene waren die Bemühun- mit dem Aufbau des neuen Spezialdienstes gen für die Schulpsychologische Versorgung beginnen konnte. Die Erwartungen der Ge- nach dem negativen Volksentscheid von meinden und der Schulen an die Leiterin des 1967 ins Stocken geraten. Schulbehör- kantonalen Dienstes waren ausgesprochen den und Inspektoratskommission suchten gross. trotzdem nach Möglichkeiten für eine be- friedigende Lösung der fehlenden schulpsy- Rasch wurde ein Pflichtenheft vom Erzie- chologischen Versorgung. Mit der Ausdiffe- hungsrat verabschiedet. Erste Kontaktnahmen renzierung des Schulsystems (z.B. Hilfs- und der Leiterin mit den Schulbehörden fanden Werkschulen) setzte sich auch die Erkenntnis statt, Anmeldungen für Abklärungen trafen durch, dass die Eltern bei Eintritts- und Über- ein, bis Ende 1973 nicht weniger als 158. trittsentscheiden und in Fragen der ange- Auch die Zusammenarbeit mit den beste- messenen Förderung geistig und körperlich henden regionalen Diensten musste aufge- behinderter Kinder unterstützt werden sol- nommen und geregelt werden. Nachdem die len. Eine neue Volksschulverordnung sollte kantonalen Instanzen entschieden hatten, deshalb nicht nur schulorganisatorische die regionalen Schulpsychologischen Dienste Massnahmen regeln, sondern auch die ent- finanziell nicht zu unterstützen, verloren die sprechenden Unterstützungs- und Förder- regionalen Trägerschaften umgehend ihr massnahmen ermöglichen. Interesse an der Weiterführung ihrer eigenen Dienste und gaben diese, allerdings teilweise Die «Verordnung über die Volksschulen», auch aus weiteren Gründen, umgehend wie- welche am 25. Januar 1973 in Kraft trat, der auf. enthielt unter vielen anderen folgende wichtige Ab 1976 war nun der KJPD für alle Gemeinden Bestimmung für den Aufbau und den Betrieb und Bezirke des Kantons für die schulpsycho- eines Schulpsychologischen Dienstes: logische Betreuung verantwortlich.
schule+bildung sz 3/2013 132 Kontinuierlicher Ausbau der Schulgesundheitsdienst sowie der Legas- Um der Anmeldeflut einigermassen Herr zu thenie- und Dyskalkuliedienst. werden, konnten 1975 ein weiterer Psycho- loge, 1976 ein Praktikant und später eine Die Neuorganisation löste innerhalb des Aushilfe im Teilpensum ihre Arbeit beim KJPD Dienstes neuen Elan aus und führte in den aufnehmen. Trotz des personellen Ausbaus Folgejahren zu Errungenschaften, die der waren zeitweise hunderte von Fällen pendent, Schulpsychologie im Kanton Schwyz ein was zu monatelangen, sehr unbefriedigenden neues Profil gab. Der Leistungsauftrag von Wartefristen führte. Noch 1983 – also zehn 1993 und das Leitbild von 1994 betonten Jahre nach der Gründung – kämpfte der Kin- unter anderem die Nähe des KJPD zu den der- und Jugendpsychologische Dienst gegen Klienten. Der KJPD hatte sich damit endgültig die chronische Überlastung. von den Schwierigkeiten der Anfangsjahre befreit und sich zu einem gut im Schulsystem Ab Mitte der 1980er-Jahre hatte sich der des Kantons Schwyz vernetzten Spezialdienst KJPD in der Schullandschaft des Kantons weiterentwickelt. einigermassen etabliert und konnte weitere Entwicklungsschritte verwirklichen. 1985 1993 konnte der Dienst bereits das 20-jäh- erfolgte der Umzug in ein eigenes kleines rige Jubiläum mit einer Serie von Beiträ- Bürohaus an der Bahnhofstrasse in Schwyz. gen zu schulpsychologischen Themen in Ab 1986 standen dem Dienst insgesamt 460 «schule+bildung» begehen. Auf Jahresende Stellenprozente mit zwei Mitarbeiterinnen und ging Dr. Adèle Hofstetter in Pension. Sie hatte drei Mitarbeitern zur Verfügung. die ersten 20 Jahre des KJPD mit ihrer Art nachhaltig geprägt. 1988 erfolgte eine inhaltliche Neuorientie- rung mit der Hinwendung zur systemischen Die Zweigstelle in Pfäffikon war auf dem Hin- Erklärungs- und Arbeitsweise, unter anderem tergrund des Bevölkerungswachstums und ersichtlich an der Zuteilung fester geografi- des personellen Ausbaus des KJPD stetig scher Regionen an die einzelnen Mitarbeiter. gewachsen, so dass ein Ausbau der Räum- Jeder Psychologe war für mehrere Gemein- lichkeiten unumgänglich wurde. Neue Räum- den verantwortlich und daher erste Anlauf- lichkeiten in der Landwirtschaftlichen Schule station für alle schulpsychologischen Frage- Pfäffikon konnten 1996 bezogen werden. Als stellungen aus den betreffenden Gemeinden. im Kanton Schwyz Ende der 1990er-Jahre die Im Zuge eines weiteren personellen Ausbaus Gründung eines Kinder- und Jugendpsychiat- – es standen nun 500 Stellenprozente mit rischen Dienstes beschlossen wurde, musste sechs Mitarbeitenden zur Verfügung – konn- – damit eine klare Unterscheidung der beiden ten 1989 in der Landwirtschaftlichen Schule unterschiedlich gelagerten Dienste erreicht in Pfäffikon drei Schlafräume zu einer werden konnte – für die Schulpsychologie ein dauerhaft besetzten Regionalstelle ausge- neuer Name gefunden werden. «Schulpsy- baut werden. chologischer Beratungsdienst des Kantons Schwyz» (SBS) hiess der Dienst nun ab dem Die Jahre von 1990 bis 2000 Jahr 2000. Für die Bewältigung der Schulpsy- Nach einer externen Betriebsanalyse wurde chologischen Arbeit standen aktuell gegen 1991 eine «Dienststelle Sonderschulung und 800 Stellenprozente zur Verfügung, die sich Behindertenfragen» geschaffen, die von zwölf Mitarbeitende teilten. Dr. Adèle Hofstetter betreut wurde. 1992 entstand im Zusammenhang mit der Reorga- Die Jahre nach 2000 nisation des Erziehungsdepartements neu das Mit einem neuen Namen, bald auch mit neuen Amt für Schuldienste. Zum neuen Amt, das Leitungspersonen, nahm der SBS das neue von Alex Eichmann geführt wurde, gehörten Jahrzehnt in Angriff. Sabine Marty Knobel neben dem KJPD, der Logopädische Dienst, übernahm die Leitung des SBS und 2001
schule+bildung sz 3/2013 133 Dr. Markus Schädler die Leitung des Amtes für neues Selbstverständnis aufgebaut und darf als Schuldienste. 2002 erfolgte der Umzug der ein in der Volksschule des Kantons Schwyz gut Amtsleitung und der Zweigstelle Schwyz des verankerter, innovationsfreudiger und profes- SBS in die neu für die kantonale Verwaltung sioneller Schulpsychologischer Dienst im Sep- umgebauten Büros im Ostflügel des Kollegi- tember 2013 sein 40-jähriges Jubiläum feiern. ums Schwyz. Das Parterre steht seither dem Sekretariat und den Schulpsychologinnen zur Kann die Abteilung Schulpsychologie ihre Verfügung. enge Vernetzung mit der Volksschule, ihre Kundenfreundlichkeit und ihre Innovations- Die Dienststelle Sonderschulung und Behin- kraft erhalten oder gar ausbauen und sich dertenfragen wurde ab 2003 zu einem kan- durch neue Angebote weiter profilieren, wird tonalen «Dienst für Sonderschulung» (DfS), sie – trotz des härter werdenden Kampfes um mit Edith Balsiger als Leiterin und mehreren die finanziellen Mittel – ihre Position und ihre Mitarbeiterinnen, ausgebaut. Dies unter ande- Arbeit im Dienst der Volksschule des Kantons rem im Zusammenhang mit den verstärkten Schwyz behaupten können und künftig noch Bemühungen zur schulischen Integration weitere Jubiläen feiern dürfen. körperlich und geistig behinderter Kinder und Jugendlicher. Mit einem Festakt und einem Quellen: Tag der offenen Tür konnte im November Der vorliegende Text basiert auf folgender Unter- 2003 das Jubiläum «30 Jahre Schulpsycholo- lage: Fontanive, Hansheini. Schulpsychologie im Kanton Schwyz. Ein geschichtlicher Überblick zum gische Tätigkeit im Kanton Schwyz» im Land- Jubiläum «40 Jahre Abteilung Schulpsychologie wirtschaftlichen Bildungszentrum in Pfäffikon (ASP) des Kantons Schwyz.» Schwyz: 2013. Bisher begangen werden. unveröffentlicht. Link: www.sz.ch/documents/schulpsychologie_im_ Angeregt von der Leiterin, Rosetta Schel- kanton_schwyz.pdf lenberg, leitete der SBS in den Jahren nach (1) Die kantonalen Schulpsychologischen Dienste 2003 verschiedene Innovationen ein. Mit dem trugen verschiedene Namen: Kinder- und Jugend- Projekt «Neue Stossrichtung» wurde die Ver- psychologischer Dienst des Kantons Schwyz (KJPD) ankerung der Schulpsychologie in der Volks- von 1973 – 2000, Schulpsychologischer Beratungs- dienst Schwyz (SBS) von 2000 – 2008, Abteilung schule des Kantons Schwyz vertieft. Die enge Schulpsychologie (ASP) seit 2008. Zusammenarbeit mit den Schulbehörden, den (2) Rechenschaftsbericht des Regierungsrates Schulleitungen und den Lehrpersonen wurde über das Jahr 1962, S. 91. z.B. mittels Sprechstunden und dem Fach- (3) Verordnung über die Volksschulen vom team weiter intensiviert. 25. Januar 1973. Erneute Reorganisation im Jahr 2008 2008 war ein einschneidendes Jahr für die Schulpsychologie im Kanton Schwyz. Als Folge einer weiteren Reorganisation des Bil- dungsdepartements wurde das Amt für Schul- dienste aufgehoben und alle Spezialdienste ins neue Amt für Volksschulen und Sport eingegliedert. Der Dienst für Sonderschulung wurde ebenfalls aufgehoben und zusammen mit dem Schulpsychologischen Beratungs- dienst in der neu bezeichneten «Abteilung Dr. Markus Schädler, Leiter der Stabsstelle Sonderpäda- Schulpsychologie» (ASP) zusammengefasst. gogik und stellvertretender Amtsvorsteher Volksschulen und Sport gratuliert der Leiterin der Abteilung Schul- In der Zwischenzeit hat die Abteilung Schulpsy- psychologie, Rosetta Schellenberg, zum 40-jährigen chologie mit dem erweiterten Aufgabenkreis ein Jubiläum der Abteilung.
schule+bildung sz 3/2013 134 Bildungsdepartement Verdienstvolle Lehrpersonen verabschiedet Dank für jahrzentelange Dienste zum Wohle der Jugend Im Rahmen einer schlichten Feier im Kollegisaal der Kantonsschule Kollegium Schwyz wurden Ende Juni 46 Lehrpersonen der Volksschule, der Mittelschule sowie der Berufsfachschulen verabschiedet. Sie durften dabei Dank und Würdigung des Regierungsrats und des Bildungsdepar- tements entgegennehmen. Landammann und Bildungsdirektor Walter Stählin dankte den Ende Schuljahr in Pension gegangenen Lehrpersonen für ihre geleisteten Dienste zum Wohle der Schwyzer Jugend und des Bildungswesens. Etliche der Ende Schuljahr in Pension gegan- genen Lehrpersonen standen bis zu vierzig und mehr Jahre im Schuldienst des Kantons Wusste mit seinen Ausführungen die Gäste zu unterhal- und haben in dieser Zeit grosse Veränderun- ten: Primarschullehrer Willi Steiner aus Brunnen. gen rund um ihren Beruf und Berufsstand erlebt. Zwei der 37 Lehrpersonen, die der Ein- ladung Folge geleistet hatten, berichteten in Auch der zweite Redner, Erwin Krieg, Real- kurzen Reden über Erfahrungen, Anekdoten lehrer im Schulhaus Lachen, blickte positiv und Erlebnisse ihrer persönlichen Laufbahn in auf seine Arbeitszeit zurück – vereinzelt zwar der Primarschule bwz. der Sekundarstufe I. durchaus mit einem Seitenhieb an die zustän- digen Behörden, immer jedoch mit einem Mit schönen Erinnerungen und Humor in den Augenzwinkern. Nach 57 Jahren des Lebens Ruhestand nach Stundenplan freue er sich nun darauf, Willi Steiner, Primarlehrer im Schulhaus Büöl seine Freiheit zu geniessen und das operative in Brunnen, wusste etwa zu berichten, dass Geschäft jüngeren Lehrpersonen überlassen er sich als Aktivität für den Ruhestand ein zu können. Cabaret über die Schule vorstellen könnte. Dabei würde er etwa über die pädagogischen Dank im Namen der Regierung für grossen Trendscouts berichten, die beim Beladen der Einsatz Pipeline von Leistungstests und Standortbe- Landammann Walter Stählin schliesslich stimmungen seien. Doch vorerst ginge es für brachte in seiner Ansprache den verdienstvol- ihn darum loszulassen, mit sich und der Welt len Lehrpersonen seine Wertschätzung ent- Frieden zu machen und die Türen zu schlies- gegen. In der vom Blockflötenensemble der sen – wobei durchaus neue Türen sich wieder Musikschule Schwyz umrahmten Verabschie- öffnen würden. dungsfeier verdankte der Bildungsdirektor die lange Verweildauer im Schuldienst, die heute
schule+bildung sz 3/2013 135 keineswegs mehr selbstverständlich sei. Habe doch der rasche gesellschaftliche Wandel Folgende Lehrpersonen wurden in den in den letzten vier Jahrzehnten das Lehrer- Ruhestand verabschiedet: dasein nicht einfacher gemacht und nach Daryl Babcock, Josef Baggenstos, Ruedi zahlreichen Reformen verlangt. Bartlomé, Günther Bauer, Anne-Marie Betschart, Beatrice Bissig, Paul Büchel, Stählin rief die jungen Pensionierten dazu Stephan Bühlmann, Hansruedi Fässler, auf, einen aktiven Beitrag zur Bekämpfung Leander Fussen, Ruth Gwerder, Jürg Hä- des Lehrermangels zu leisten: «Tragen sie die feli, Erika Hegner, Robert Hegner, Fritz Hie- Botschaft in die Öffentlichkeit hinaus, dass stand, Heiner Hirzel, Markus Horat, Josef das Lehrerdasein noch immer ein toller Beruf, Inderbitzin, Hans Kälin, Elisabeth Käser, eine erfüllende Profession ist.» Der Bildungs- Ruedi Keller, Stephan Keller, René Kost, direktor dankte abschliessend im Namen des Erwin Krieg, Rosmarie Legler, Peter Loser, Schwyzer Regierungsrates und des Bildungs- Alfred Neff, Sabine Nötzli, Benno Ochsner, departements für den grossartigen Einsatz Harry Pfister, Elvira Pichler, Anton Real, für die Schwyzer Jugend und überreichte Peter Reichlin, René Richoz, Martin Schal- jeder Lehrerin und jedem Lehrer ein kleines cher, Joseph Schelbert, Theres Schön- Abschiedsgeschenk. bächler, Wilfrid Schönbächler, Hermann Schwyter, Bernadette Sennhauser, Rose- mary Smeets-Cowan, Willi Steiner, Sepp Suter, Pia Wermelinger, Lisbeth Ziltener, Heidi Züger. Gruppenbild der 37 Teilnehmer der Verabschiedungsfeier für in Pension gehende Lehrpersonen mit dem Bildungs- direktor Walter Stählin (ganz links).
schule+bildung sz 3/2013 136 Personelles als Primar- und Sekundarlehrerin. Sie arbeitete vor ihrem Stellenantritt langjährig als Logopädin an der Sprachheilschule in Unterägeri. Amt für Volksschulen und Sport Die Dienststelle in Pfäffikon war bis Ende des Schuljahres 2012/2013 für die logopädische Abteilung Logopädie Versorgung des kommunalen Sprachheilkin- Stephanie Bucher hat ihre Stelle in Einsiedeln dergartens in Pfäffikon zuständig. Im August auf Ende des vergangenen Schuljahres infolge 2013 nahm die Sprachheilschule in Freien- ihrer Mutterschaft aufgegeben. bach ihren Betrieb auf. Auf diesen Zeitpunkt Im Dienst Einsie- hin wurde das kommunale Sprachheilkinder- deln arbeitet seit gartenangebot in Pfäffikon aufgelöst und die August 2013 neu logopädische Dienststelle verkleinert. Alexan- Lea Felber. Sie ist in dra Saladin hat in der Folge eine neue Stelle im Kottwil aufgewach- Kanton Zürich angetreten. sen und besuchte Eva Graf hat per Ende Juli 2013 ihre Stelle im die Kantonsschule Dienst Küssnacht aufgegeben. Sie konzent- in Willisau. Nach riert sich auf ihre zweite Anstellung im Kanton der Matura folgte Luzern. Mit einem kleinen Pensum ist sie seit ein einjähriges August 2013 in der Dienststelle Pfäffikon tätig. Praktikum an der Heilpädagogischen Schule in Sursee. Im Au- Barbara Zihlmann gust 2010 nahm sie das Studium in Logopädie hat am 1. August im Institut für spezielle Pädagogik und Psy- 2013 die Arbeit chologie in Basel auf, welches sie vor Kurzem als Logopädin in erfolgreich abschloss. der Dienststelle Bis Ende des vergangenen Schuljahres führte Küssnacht auf- die Sprachheilschule Steinen im Auftrag des genommen. Sie Kantons das logopädische Ambulatorium für ist in Adligenswil die Region Steinen, Steinerberg, Sattel und aufgewachsen. Lauerz. Diese Aufgabe wird neu, ab August Nach der Matura in 2013, durch eine eigene Dienststelle der Ab- Luzern studierte sie teilung Logopädie in Steinen übernommen. Logopädie an der Universität in Fribourg. Im Nicole Wehrli, welche bisher in der Dienststelle vergangenen Schuljahr arbeitete sie am logo- in Ibach tätig war, hat innerhalb der Abteilung pädischen Dienst Rontal. Logopädie in diese neue Dienststelle in Steinen gewechselt, welche für die Gemeinden Steinen, Steinerberg und Sattel zuständig ist. Die Ge- meinde Lauerz wird seit August 2013 neu von der Dienststelle in Arth-Goldau betreut. Irène Marty-Knecht arbeitet seit August 2013 neu in un- serer Abteilung in den Dienststellen Arth-Goldau und Ibach. Sie verfügt sowohl über grosse Berufserfahrung als Logopädin wie auch
schule+bildung sz 3/2013 137 In der Dienststelle Erfahrung als Lehrperson auf der Primar- und in Siebnen hat Sekundarstufe. Zudem besitzt sie mehrjäh- Isabel Müller ihre rige Führungserfahrung, war sie doch in den Stelle gekündigt. Jahren 2005 bis 2011 als Schulleiterin der Sie ist aus familiä- Schule Leutschen an der sek eins Höfe tätig. ren Gründen aus Seit 2011 absolvierte Barbara Ardizzone der näheren Umge- zudem berufsbegleitend den Masterstudi- bung weggezogen. engang in schulischer Heilpädagogik an der Hochschule für Heilpädagogik in Zürich. In Siebnen arbeitet seit August 2013 neu Fabia Meier. Sie ist in Barbara Ardizzone hat ihr ihr neues Amt am Remigen aufgewachsen. Nach der Matura 1. August 2013 angetreten. Sie hat damit an der Kantonsschule Wettingen absolvierte den nach dem Abgang von Tobias Arnold seit auch sie das Logopädiestudium an der Uni- September 2012 ad interim besetzten Posten versität Fribourg, welches sie kürzlich erfolg- der Gesamtleitung der HZI übernommen. reich beendete. Der bisherige HZI-Interimsleiter, Dr. Markus Schädler, kann sich somit wieder vollumfäng- Wir danken auf diesem Weg Stephanie Buch- lich seiner Aufgabe als Leiter der Stabsstelle er, Alexandra Saladin und Isabel Müller ganz Sonderpädagogik im Amt für Volksschulen herzlich für ihre grosse Arbeit in der Abtei- und Sport widmen. Das Bildungsdeparte- lung Logopädie und wünschen ihnen für ihre ment bedankt sich bei Dr. Markus Schäd- berufliche und private Zukunft alles Gute. ler und den Teamleiterinnen des HZI für Wir freuen uns, in Lea Felber, Irène Marty- den ausserordentlich engagierten Einsatz Knecht, Barbara Zihlmann und Fabia Meier während des zurückliegenden Jahres und engagierte und motivierte Logopädinnen für wünscht der neuen Gesamtleiterin für die die Abteilung Logopädie gefunden zu haben. neue Aufgabe alles Gute und viel Erfolg. Wir heissen sie in der Abteilung Logopädie noch einmal herzlich willkommen und wün- schen ihnen viel Erfolg und Freude in ihrem neuen Arbeitsfeld. Heilpädagogisches Zentrum Innerschwyz (HZI) Nach der nahezu einjährigen Vakanz der Stelle hat die neue Gesamtlei- terin HZI, Frau Barbara Ardizzone, am 1. August 2013 ihre Tätigkeit auf- genommen. Das Bildungsdeparte- ment schätzt sich glücklich, in Frau Ardizzone eine bestens ausgebildete Fachperson für diese wichtige Aufgabe gefunden zu haben. Frau Ardizzo- ne, Mutter von zwei erwachsenen Kindern, verfügt über eine mehr als zwanzigjährige
schule+bildung sz 3/2013 138 Erster Schweizer Schulpreis Primarschule Rickenbach SZ unter den Nominierten Weit über 100 Schulen haben sich um den Schulen präsentieren sich vor Ort von Forum Bildung lancierten Schweizer Ein hochkarätig besetztes Expertengremium hat in den letzten Wochen die umfangreichen Schulpreis mit der Gesamtpreissumme von Dossiers gesichtet und 48 Bewerbungen 225 000 Franken beworben. 18 von ihnen weitergeleitet. Aus diesen ermittelte die Jury 18 Schulen, die in den kommenden Wochen bekommen in den kommenden Monaten Ge- und Monaten von Experten besucht werden. legenheit, sich dem Jury- und Expertengre- Gemäss Projektleiter Christoph Heeb ist die mium vor Ort zu präsentieren. Die Finalisten Gestaltung dieser Besuche weitgehend den Schulen selbst überlassen. «Jede Schule soll sind grossmehrheitlich öffentliche Schulen Gelegenheit haben, ihre Konzepte authen- aus der Deutschschweiz, vertreten sind aber tisch zu präsentieren.» Wichtig sei, dass die Experten mit wesentlichen Bezugsgruppen auch die Romandie und das Tessin. Säm- wie Schulleitungen, Lehrpersonen, Schüle- tliche Bildungsstufen, vom Kindergarten bis rinnen und Schülern sowie Eltern in Kontakt zum Gymnasium sowie Berufsschulen, sind kommen. Auf Basis der gewonnenen Ein- drücke werden Jury und Experten dann die im Final vertreten. Besonders erfreulich: Preisträgerschulen bestimmen. Mit dem Schulkreis Rickenbach der Primar- Mehrheitlich öffentliche Schulen aus der schule Schwyz ist auch unser Kanton unter Deutschschweiz den Finalisten. Die Statistik zeigt, dass unter den Fina- listen deutlich mehr öffentliche Schulen Mit dem Schweizer Schulpreis setzt das (15) als Privatschulen (3) zu finden sind. Forum Bildung, unterstützt von Wirtschaft Mit 15 Schulen ist die deutsche Schweiz und Kantonen, ein wichtiges Zeichen für eine am stärksten vertreten. Aus der Romandie zukunftsgerichtete Entwicklung im Schwei- haben es zwei, aus dem Tessin eine Schule zer Bildungswesen. Bereits nach Ablauf der in die engere Auswahl der möglichen Preis- Bewerbungsfrist Ende April dieses Jahres trägerschulen geschafft. Im kantonalen stand fest: Die Schweizer Schulen nehmen die Vergleich stellt Zürich mit vier Schulen die Herausforderung an. Eingereicht wurden gut grösste Vertretung, gefolgt vom Aargau mit 80 Dossiers, darunter auch einige Städte mit drei sowie Luzern mit zwei Schulen. Je eine sämtlichen Schulen, sodass die Gesamtzahl Schule ist in den Kantonen Basel-Land, der Bewerberschulen deutlich über 100 liegt. Basel-Stadt, Bern, Genf, St. Gallen, Schwyz, Das Interesse an diesem einmaligen Förder- Tessin, Thurgau und Wallis ansässig. Neun projekt übertrifft damit alle Erwartungen. Finalisten gehören zur Schulstufe Sek 2 (vier Laut Pädagogikprofessor und Jurypräsident Berufsschulen und fünf Gymnasien). Die Jürgen Oelkers ist diese Resonanz erstaunlich Stufe Sek 1 ist mit vier, die Primarstufe mit und zeigt, dass die Schulen den Wettbewerb drei Schulen vertreten. Zwei Schulen bieten annehmen und die Botschaft des Schweizer Kindergarten, Primar- und Sek-1-Stufe unter Schulpreises verstanden haben. einem Dach.
schule+bildung sz 3/2013 139 Antworten auf aktuelle Fragestellungen tungen erbringt. Vergeben werden weiter ein Die Bewertung erfolgt in sechs Qualitätsberei- bis drei Sonderpreise von je 10 000 Franken. chen, die einem umfassenden Bildungsver- Die Finanzierung ist durch die Credit Suisse, ständnis entsprechen. Fragestellungen sind die Müller-Möhl Foundation, das Kulturprozent ua.: Können die Schulen nachweisen, dass sie der Migros, Jugend und Wirtschaft und eine Eltern und weitere Personen und Institutionen Reihe von Kantonen sichergestellt. im ausserschulischen Umfeld aktiv einbinden? Carolina Müller-Möhl, Mitinitiantin des Schwei- Welche Antworten für gewaltfreie Konflikt- zer Schulpreises: «Ein Engagement beim lösungen sind vorhanden? Wie gehen die Schweizer Schulpreis ist eine Investition in un- Schulen mit unterschiedlichen Bildungsvor- sere Jugend und unsere wichtigste Ressource, aussetzungen und kulturellen Fragestellungen die Bildung.» Die erste Preisverleihung wird um? Oder wie werden die Schülerinnen und am 5. Dezember dieses Jahres im Rahmen Schüler zu selbstverantwortlichem Handeln eines festlichen Anlasses im Stade de Suisse und Lernen motiviert? Von Preisträgerschu- in Bern stattfinden. Forum Bildung plant aus- len wird erwartet, dass sie – gemessen an serdem die Vernetzungsplattform «Netzwerk ihrer Ausgangslage – besondere Leistungen Schulentwicklung.» Damit werden der Aus- erzielen und mit wichtigen bildungs- und ge- tausch unter den beteiligten Schulen und die sellschaftspolitischen Themen vorbildlich um- Nachhaltigkeit des Projekts gewährleistet. gehen. Sie müssen in allen sechs Qualitätsbe- reichen gut und mindestens in einem Bereich Bildungsdepartement drückt der Primar- überdurchschnittlich abschneiden. schule Rickenbach die Daumen Nachdem die Primarschule Rickenbach, Teil 225 000 Franken Preissumme der Schulgemeinde Schwyz, bereits zweimal Mit dem Schweizer Schulpreis werden alle mit dem Begabungsförderungspreis LISSA zwei Jahre sechs bis acht Schulen ausgezeichnet wurde (wir haben in unserer ausgezeichnet. Die Jury vergibt einen mit Ausgabe Nr. 3/2012 ausführlich darüber be- 80 000 Franken dotierten Hauptpreis. Vier richtet), hat sie es nun auch in die Endausmar- Schulen erhalten Preise in der Höhe von chung um den ersten Schweizer Schulpreis jeweils 25 000 Franken. Zusätzlich kann der geschafft. Zu diesem Etappenziel gratuliert «Preis der Jury» von 15 000 Franken an eine das Bildungsdepartement ganz herzlich und Schule vergeben werden, die unter schwieri- wünscht dem Team der Primarschule Ricken- gen Voraussetzungen ganz besondere Leis- bach für das Finale viel Glück und alles Gute!
schule+bildung sz 3/2013 140 Volksschulen und Sport Konsultation – Lehrplan 21 Zwischenetappe im Erarbeitungsprojekt Das Bildungsdepartement informierte am zuständig. In seinem Auftrag informierte das 2. Juli über das Deutschschweizer Projekt Bildungsdepartement am 2. Juli an der PH Schwyz über den Lehrplanentwurf und das «Lehrplan 21» und die laufende Vernehm- laufende Vernehmlassungsverfahren. Die lassung. Zur Vorbereitung der Einführung Schulträger, Schulleitungen, schulnahen Verbände, Parteien, Wirtschaftsverbände etc. und Umsetzung des neuen Lehrplans hat der sind nun bis Mitte Oktober vom Erziehungsrat Erziehungsrat eine kantonale Projektgruppe eingeladen, eine Stellungnahme abzugeben. beauftragt. Hierbei stehen die Auswahl der Kompetenzen, die Kompetenzbeschreibungen und die pro Zyklus festgelegten Mindestkompetenzen n B runo Wirthensohn, im Zentrum. Nach der Auswertung wird der Leiter Abteilung Schulfragen Erziehungsrat bis Ende Jahr die kantonale Stellungnahme verabschieden. Abgestützt auf den Grundlagenbericht vom Vorbereitung der Umsetzung 18. März 2010 wurde während rund drei Im Auftrag des Erziehungsrates erarbeitet eine Jahren der Entwurf des Lehrplans 21 ausge- kantonale Projektgruppe Vorschläge zur mög- arbeitet. Der künftige Auftrag der Schule wird lichen Einführung und Umsetzung des Lehr- darin in Form von Kompetenzbeschreibungen plans im Kanton Schwyz. Nebst Personen aus festgelegt. dem Bildungsdepartement sind Vertretungen der Lehrerschaft, Schulleitungen, Schulträger Gemeinsamer Lehrplan und der PH Schwyz beteiligt. Ein allfälliger Ein- Mit dem Lehrplan 21 wird erstmals allen führungsbeschluss wird erst nach Vorliegen Deutschschweizer Kantonen ein gemeinsamer der definitiven Version des Lehrplans (voraus- Lehrplan zur Verfügung stehen. Aufgeteilt auf sichtlich 2015) erfolgen. Vorgängig wird zu die drei Zyklen (Kindergarten bis 2. Klasse; den erforderlichen Anpassungen kantonaler 3. bis 6. Klasse; Sekundarstufe I) beschreibt Weisungen und Regelungen (z.B. Lektionen- er für die einzelnen Fachbereiche die Kompe- tafel, Beurteilung, Leistungsmessungen) eine tenzen, welche die Schülerinnen oder Schüler weitere Vernehmlassung durchgeführt. innerhalb des jeweiligen Zyklus erreichen sol- len. In den einzelnen Fachbereichslehrplänen Implementierung sind sowohl die Mindestansprüche definiert Heute geht das Bildungsdepartement davon wie auch weiterführende Kompetenzstufen aus, dass frühestens ab Schuljahr 2016/2017 formuliert. In den Fächern Sprachen, Mathe- in der Kindergarten- und Primarstufe nach matik und Natur&Technik stützen sich diese dem neuen Lehrplan unterrichtet werden auf die nationalen Bildungsstandards ab. kann. Die Sekundarstufe I wird voraussicht- lich ein Jahr später folgen. Zurzeit ist eine Vernehmlassung im Kanton Schwyz modulartige Einführung geplant, welche den Der Lehrplanentwurf wurde Ende Juni 2013 Einführungsprozess über mehrere Jahre in eine breit angelegte Konsultation gege- begleiten soll. Während die Grundmodule ben. Primäre Adressaten sind die Auftrag zentral durchgeführt werden, sollen die weite- gebenden Kantone. Im Kanton Schwyz ist der ren Module zum grossen Teil im Rahmen der Erziehungsrat für den Erlass von Lehrplänen Schulentwicklung an den einzelnen Schulen
schule+bildung sz 3/2013 141 stattfinden können. Den Schulleitungen wird bei diesem Einführungsprozess eine wichtige Kantonale Projektgruppe Lehrplan 21 Rolle zukommen. Sie sollen darum als Erste Bruno Wirthensohn, Leiter Abteilung in den neuen Lehrplan eingeführt und in der Schulfragen, Vorsitz Umsetzung vor Ort von der Pädagogischen Simone Imhof, Abteilung Schulfragen Hochschule beraten und unterstützt werden. Rémi Odermatt, Leiter Abteilung Schulaufsicht Informationen: www.sz.ch/lehrplan21; D-EDK- Werner Rhyner, Leiter WBZA, PH Schwyz Projekt: www.lehrplan.ch Koni Schuler, Präsident L-SZ Reto Stadler, Stabstelle Schulentwicklung Markus Zollinger, Schulleiter Einsiedeln Werner Landtwing, Schulpräsident Ingen- bohl, vszgb Möbel Du Charmeur ... Die haben sich auch Mühe Huuuh, gegeben. hast du ne tolle Figur ! lernfreundlich robust akzentuiert ergonomisch ästhetisch e_Stuhl 2100 Embru-Werke AG +41 55 251 11 11 Rapperswilerstrasse 33 schule@embru.ch CH-8630 Rüti ZH www.embru.ch
schule+bildung sz 3/2013 142 Sonderpädagogik – Sorgenkind im Kanton Trends und Entwicklungen im Bereich Sonderpädagogik Der Bereich Sonderpädagogik kommt nicht Bereits mit der Anpassung der Volksschul- zur Ruhe. Die Diskussionen um das Thema verordnung 2006 hat sich der Kanton Schwyz zumindest teilweise für einen Weg Richtung Integration haben durch einen Bundesge- Integration entschieden und dies sowohl richtsentscheid im Jahr 2012 und durch die im niederschwelligen Angebotsbereich der Gemeinden und Bezirke als auch im hoch- Botschaft des Bundesrates zur UNO Behin- schwelligen Bereich der Sonderschulung des dertenrechtskonvention eine neue Brisanz Kantons. Im niederschwelligen Bereich waren erhalten. Gesamtschweizerisch steigt die die Gemeinden aufgefordert, sonderpädagogi- sche Konzepte zu erarbeiten, was dazu führte, Zahl der Sonderschülerinnen und Sonder- dass in den letzten vier Jahren die meisten schüler. Ebenso wie die Zahl der Sonder- Gemeinden Kleinklassen für Lernbehinderte der Primarstufe aufgelöst und die integrative schulkinder steigen die Kosten für die Förderung (IF) installiert oder ausgebaut Beschulung derselben, wobei der Kantons- wurde. An vier Schulorten (Einsiedeln, Arth, rat den Beitrag der Schulträger für die sepa- Schübelbach und Küssnacht) wurden beide Modelle nebeneinander oder sich ergänzend rative Sonderschulung per 1. Januar 2013 beibehalten. deutlich angehoben hat und Gemeinden Ein besonderes Problem stellt die integrative und Bezirke neu auch bei der integrierten Förderung von Kindern mit schwierigem Ver- Sonderschulung die Hälfte der zusätzlichen halten dar. Dieser Bereich wurde bei der Fest- Aufwendungen zu übernehmen haben. legung des Faktors für das sonderpädagogi- sche Angebot bisher nur wenig berücksichtigt. In einer interdisziplinären Arbeitsgruppe des n E dith Balsiger Hussain, Amtes für Volksschulen und Sport soll diesem Stabsstelle Sonderpädagogik Umstand Rechnung getragen und die Höhe des Pensenpools für die integrative Förderung und die besonderen Klassen neu bestimmt werden. «Die Sonderpädagogik bleibt ein Sorgenkind Für verhaltensauffällige Primarschulkinder, im Kanton» bei denen die integrative Förderung vorüber- So betitelte der «Bote der Urschweiz» am gehend nicht ausreicht, setzt das Bildungs- 21. Februar 2013 die Diskussion im Kantonsrat departement auf Kleinklassen im Bereich zum Bericht des Regierungsrates über die Verhalten. Zwei entsprechende Schulversuche Sonderpädagogik. Da ist auf der einen Seite laufen (vgl. «Schulversuche im Bereich Ver- von der Forderung nach mehr ausgebildeten halten» in «schule+bildung» Nr. 1/2013 vom Heilpädagogen die Rede und auf der anderen 19. Februar 2013). Seite von einem «aufgeblasenen Helfersys- tem». Und fast im gleichen Atemzug in dem die Zahl der Sonderschüler steigt gesamt- Priorität der integrativen Förderung betont wird, schweizerisch massiv wird auch die Schaffung von Kleinklassen als Innerhalb von zehn Jahren stieg die Zahl der vielversprechende Möglichkeit erwähnt. Wie ist Sonderschüler in der Schweiz von 14 000 auf das zu verstehen? 24 000, was in Anbetracht der rückläufigen
schule+bildung sz 3/2013 143 Gesamtschülerzahl fast zu einer Verdoppelung zungsschwierigkeiten zwischen niederschwel- der Sonderschulquote führte (von 1.7 auf 3.2 ligem und hochschwelligem Bereich. Prozent). Fachleute sind sich einig, dass ge- genüber früher nicht mehr nur «eindeutig be- Per 1. Januar 2013 hat das Amt für Volks- hinderte Kinder» als Sonderschüler behandelt schulen und Sport deshalb korrigierend werden. In den Fokus der Aufmerksamkeit eingegriffen und das Kriterium der «geistigen geraten dabei insbesondere Kinder mit Ver- Behinderung» als Voraussetzung für eine Son- haltensauffälligkeiten und integrierte Sonder- derschulung der HZ an die geltenden Normen schüler. Laut Beatrice Kronenberg, Direktorin der internationalen Klassifikation ICD 10 an- der SZH, werden «nicht nur die Lernenden, gepasst, nach welcher erst ab einem IQ unter die früher in einer Sonderschule geschult wor- 70 eine Intelligenzminderung vorliegt. Damit den wären integriert, sondern auch solche, für verlieren Kinder mit IQ 70 – 74 ihren Sonder- die eine separierte Schulung gar nie ein The- schulstatus, werden «entstigmatisiert» und ma war» (vgl. Schweizerische Zeitschrift für haben wie andere Kinder mit Lernbehinde- Heilpädagogik, Heft Nr. 2, Februar 2012). rung Anspruch auf das sonderpädagogische Angebot der Gemeinden und Bezirke. Dies Anpassung des IQ-Kriteriums für Sonder- führt zu einer Ressourcenverschiebung, die schülerinnen und Sonderschüler der Heil- ebenfalls in der Arbeitsgruppe des AVS, die pädagogischen Zentren sich mit dem heilpädagogischen Pensenpool Entsprechend der Aussage von Beatrice auseinandersetzt, berücksichtigt werden soll. Kronenberg haben im Kanton Schwyz seit In- Kraft-Treten der NFA die integrierten Sonder- Anpassung des Sonderschulbeitrages: Neue schulungen der Heilpädagogischen Zentren Kostenaufteilung zwischen Kanton und (IS HZ) kontinuierlich zugenommen, ohne Schulträgern der Gemeinden und Bezirke dass ein gegenläufiger Trend bei den Tagess- Im Rahmen des Massnahmenplans 2011 (KR onderschülern der HZ festzustellen gewesen 6 und KR 7) und auf dem Hintergrund der bei wäre (Anzahl IS HZ SJ 07/08: 35, SJ 08/09: der NFA in Aussicht gestellten ausgeglichenen 55, SJ 11/12: 90). Möglicherweise hat folgen- Verteilung der Sonderschulkosten auf Kanton, des zufälliges Zusammentreffen verschiede- Bezirke und Gemeinden hat der Kantonsrat in ner Umstände dazu beigetragen: der Juni-Session 2012 den Kostenteiler im Be- 1. Mit der NFA haben die Kantone die Ver reich Sonderschulung wie folgt angepasst: antwortung für die Sonderschulung über- nommen und mussten die dafür geltenden Kriterien und Anspruchsberechtigungen SRSZ 611.210 § 32 neu definieren. 2 Die Wohnsitzgemeinde leistet an die 2. Mit Einführung der integrativen Förderung Sonderschulung von Kindern aus der Ge- in den Gemeinden und Bezirken wurden meinde einen Beitrag. Die Kostenteilung mancherorts Kleinklassen für Lernbehin gilt für die Kindergarten- und Primarstu- derte aufgelöst und durch integrative Förde- fenjahre sowie für die nachobligatorischen rung mit relativ knapp bemessenen kollekti- Schuljahre. ven Ressourcen ersetzt 3 Der Bezirk leistet an die Sonderschu- 3. Bei der integrierten Sonderschulung ver- lung von Kindern aus dem Bezirk einen schob sich der Fokus in den letzten Jahren auf Beitrag. Die Kostenbeteiligung gilt für die die kognitiv stärkeren Schülerinnen und Schü- Schuljahre der Sekundarstufe I. ler der HZ. Dementsprechend werden an den 4 Der Beitrag für separierte Sonderschu- Tagesschulen der HZ hauptsächlich kognitiv lung entspricht pro Kind und Schuljahr schwächere oder mehrfachbeeinträchtigte der Hälfte des Durchschnittwerts der Kinder beschult. Durch die Integration der kantonalen Aufwendungen pro Sonder- kognitiv stärkeren Schülerinnen und Schüler schulkind. Der Beitrag für integrierte in die Regelschule gab es zunehmend Abgren-
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