Kantonschwyzw Mitteilungen der Bildungsbehörden - Edudoc CH

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Kantonschwyzw Mitteilungen der Bildungsbehörden - Edudoc CH
Mitteilungen der Bildungsbehörden

                                         kantonschwyzw

                                                  ••
                   82. Jahrgang
schule+bildung 3   19. September 2013
Kantonschwyzw Mitteilungen der Bildungsbehörden - Edudoc CH
Lehrmittelverlag
            Schachenhof 4
            6014 Luzern

            Tel. 041 228 30 30
            Fax 041 228 30 31
            lehrmittelverlag@lu.ch

Lehrmittelverlag   lmv.lu.ch
Kantonschwyzw Mitteilungen der Bildungsbehörden - Edudoc CH
schule+bildung sz 3/2013     125

                                      Notizen

Mitteilungen                          40 Jahre Schulpsychologie n Am 1. September 2013 konn-
der Bildungsbehörden                  te die Abteilung Schulpsychologie des Kantons Schwyz ihr
                                      40-jähriges Bestehen feiern. In der Rubrik Thema schauen
82. Jahrgang                          wir zurück auf die steinige, jedoch spannende Gründungs-
Nr. 3                                 geschichte, die harten Jahre der Pionierphase und die
19. September 2013                    wichtigsten weiteren Stationen in der Entwicklung dieses
                                      Dienstleistungsangebots.
Herausgeber:
Bildungsdepartement                   Verabschiedung Lehrpersonen n Ende Juni wurden durch
Kanton Schwyz                         das Bildungsdepartement im Rahmen einer schlichten Feier
Kollegiumstrasse 28, 6430 Schwyz      46 Lehrpersonen der Volksschule, der Mittelschule sowie der
E-Mail: bid@sz.ch                     Berufsfachschulen in den Ruhestand verabschiedet. Diese
                                      durften Dank und Würdigung des Regierungsrats entgegen-
Redaktion:                            nehmen für ihre teilweise jahrzehntelange Tätigkeit zum Wohle
Patrick von Dach                      der Schwyzer Jugend.
Telefon: 041 819 19 01
Telefax: 041 819 19 17                Erster Schweizer Schulpreis n Weit über 100 Schulen haben
E-Mail: patrick.vondach@sz.ch         sich um den vom Forum Bildung lancierten Schweizer Schul-
                                      preis beworben. 18 von ihnen, darunter die Primarschule
Abonnemente und Inserateverwaltung:   Rickenbach SZ, bekommen in den kommenden Monaten
Bildungsdepartement                   Gelegenheit, sich dem Jury- und Expertengremium vor Ort zu
Marlis Ulrich (Mo–Do erreichbar)      präsentieren. Die Preisverleihung (hoffentlich mit Schwyzer
Telefon: 041 819 19 15                Beteiligung) wird am 5. Dezember dieses Jahres im Rah-
                                      men eines festlichen Anlasses im Stade de Suisse in Bern
Telefax: 041 819 19 17
                                      stattfinden.
E-Mail: marlis.ulrich@sz.ch
Erscheinungsdaten:                    Konsultation Lehrplan 21 n Am 2. Juli 2013 hat das
Mitte Februar, Mai,                   Bildungsdepartement zum Start der Konsultationsphase
                                      öffentlich über das Deutschschweizer Projekt «Lehrplan 21»
September, Dezember
                                      informiert. Bis Mitte Dezember läuft nun die Vernehmlassung.
Redaktionsschluss:                    Parallel dazu hat der Erziehungsrat zur Vorbereitung der kan-
am 25. des Vormonats                  tonalen Einführung und Umsetzung des neuen Lehrplans eine
                                      kantonale Projektgruppe eingesetzt.
Inserateannahmeschluss:
bis Ende des Vormonats                Hörbehinderung in der Schule n Der audiopädagogische
                                      Dienst Hohenrain betreut aktuell 22 hörbehinderte Kinder aus
Auflage: 4000 Exemplare               dem Raum Innerschweiz. Welches sind die Leistungen und
                                      die Angebote dieses Dienstes? Was ist wichtig im Falle einer
Jahresabonnement: Fr. 20.–
                                      Hörberhinderung und einer Integration in die Regelklasse? In
Satz und Druck:                       der Rubrik Volksschulen und Sport stellen wir die Leistungen
Multicolor Print AG, Baar             dieses Dienstes ausführlich vor.
Telefon: 041 767 76 87
                                      Wechsel bei Mittelschulen n Mit Beginn des Schuljahres
E-Mail: info@multicolorprint.ch       2013/2014 sind sowohl an den beiden kantonalen als auch bei
Grafisches Konzept:                   den privaten Mittelschulen etliche Wechsel in den Schulleitun-
Geiter GGW, 8832 Wollerau             gen erfolgt. Wir informieren darüber in der Rubrik Mittel- und
                                      Hochschulen.
Titelbild: Eines der Highlights des
diesjährigen Tenero-Sommersport       Mehr Schwyzer Studierende n Im Studienjahr 2012/2013
lagers: die BMX-Rennstrecke.          wurde an den Fachhochschulen eine Zunahme der Anzahl
                                      Schwyzer Studierenden um nicht weniger als 7 Prozent ge-
                                      messen. Insbesondere der Andrang zu den Pädagogischen
                                      Hochschulen führte zu diesem deutlichen Anstieg. Zugleich
                                      verzeichneten die Universitäten gegenüber dem Vorjahr eine
                                      Steigerung um rund 3,6 Prozent.
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Auskunft                                                                   www.sz.ch

Departementssekretariat                                Schulgesundheitsdienst (SGD)       041 819 16 74/78
Departementssekretär:
Patrick von Dach                     041 819 19 01    Amt für Berufs- und Studienberatung
Sekretariat                          041 819 19 15    • Vorsteherin: Edith Schönbächler        055 417 88 99
Rechtsdienst, lic.iur. Carla Wiget   041 819 19 10
                                                       Zentralstelle Pfäffikon                  055 417 88 99
Amt für Volksschulen und Sport                         Studienberatung                          055 417 88 99
• Vorsteher: Urs Bucher               041 819 19 03   Regionalstelle March                     055 417 88 99
Sekretariat                           041 819 19 11   Regionalstelle Höfe                      055 417 88 99
Sonderpädagogik:                                       Regionalstelle Schwyz/Gersau/            041 819 14 44
   Dr. Markus Schädler                041 819 19 55   Küssnacht
Schulentwicklung:                                      Regionalstelle Einsiedeln                055 412 33 49
   Dr. Reto Stadler                   041 819 19 92   Berufsinformationszentren (BIZ):
Abteilung Sport:
                                                       Goldau                                   041 819 14 44
   Hansueli Ehrler, Leiter            041 819 19 40
Abteilung Schulfragen:                                 Pfäffikon                                055 417 88 99
   Bruno Wirthensohn, Leiter          041 819 19 42
   Simone Imhof                       041 819 19 68   Amt für Berufsbildung
   Ursula Stalder                     041 819 19 31   • Vorsteher: Richard Hensel              041 819 19 25
Abteilung Schulaufsicht/Schulinspektoren:              Sekretariat                              041 819 19 25
   Rémi Odermatt, Leiter, Kreis 2     041 819 19 37   Rechnungswesen                           041 819 19 27
   Albert Schmid, Kreis 1             041 819 19 80
                                                       Ausbildungsbeiträge (Stipendien)         041 819 19 24
   Marcel Gross, Kreis 3              041 819 19 43
   Hans-Peter Bertin, Kreis 4         041 819 19 64   Tertiär- und Erwachsenenbildung          041 819 19 26
Abteilung Schulevaluation:                             Berufspädagogik                          041 819 19 26
   Roman Aregger, Leiter              041 819 19 63   Qualifikationsverfahren                  041 819 19 22
   Maria Boser, Evaluatorin           041 819 19 38   Berufliche Grundbildung:
   Roger Kündig, Evaluator            041 819 19 85   Technische                               041 819 19 20
   Urs Neher, Evaluator               041 819 19 66   Gewerblich-industrielle, Gastro          041 819 19 28
   Ursula Zimmermann, Evaluatorin     041 819 19 67   Verkauf, modische                        041 819 19 21
Abteilung Schulpsychologie:
                                                       Kaufmännische, Haushalt,                 041 819 19 77
   Rosetta Schellenberg, Leiterin     055 415 50 90
   Beratungsdienst Küssnacht          041 850 91 04   pharmazeutische, Gesund­-
   Beratungsdienst Pfäffikon,                          heits­berufe
   Römerrain 9                        055 415 50 90   Case Management Berufsbildung            041 ­­819 19 32
   Beratungsdienst Einsiedeln         055 412 74 84   Berufsbildungszentrum Goldau             041 855 27 77
Abteilung Logopädie:                                   Berufsbildungszentrum Pfäffikon          055 415 13 00
Franziska Kirchhofer, Leiterin        041 819 19 55   Kaufmännische Berufsschule Schwyz        041 811 25 67
Dienst Arth-Goldau                    041 855 46 86   Kaufmännische Berufsschule Lachen        055 451 70 00
Dienst Brunnen                        041 825 30 41
Dienst Einsiedeln                     055 412 62 21
Dienst Gersau                         041 829 80 18   Amt für Mittel- und Hochschulen
Dienst Ibach                          041 810 41 84   • Vorsteher: Kuno Blum               041 819 19 06
Dienst Küssnacht                      041 850 12 81   Sekretariat                          041 819 19 65
Dienst Lachen                         055 451 02 63   Kantonsschule Kollegium Schwyz       041 819 77 00
Dienst Muotathal                      041 830 20 61   Kantonsschule Ausserschwyz            0848 00 2006
Dienst Pfäffikon                      055 417 50 86   Stiftsschule Einsiedeln              055 418 63 35
Dienst Rothenthurm                    041 839 80 32
                                                       Gymnasium Immensee                   041 854 81 81
Dienst Schwyz                         041 818 70 74
Dienst Siebnen                        055 440 44 39   Theresianum Ingenbohl                041 825 26 00
Dienst Steinen                        041 833 81 61   Pädagogische Hochschule Schwyz (PHSZ)041 859 05 90
Dienst Wollerau                       044 787 03 45   Lehrerweiterbildung PHSZ             041 859 05 97
Heilpädagogisches Zentrum Ausserschwyz:
   Beat Steiner, Gesamtleiter         055 415 80 60   Amt für Kultur
Heilpädagogisches Zentrum Innerschwyz:                 • Vorsteher/Staatsarchivar:
   Barbara Ardizzone, Gesamtleiterin 041 811 16 23       Valentin Kessler                      041 819 20 06
                                                       Staatsarchiv                             041 819 20 65
Präventive Stellen
Kommission «Sexuelle Ausbeutung»     041 810 12 92    Denkmalpflege                            041 819 20 60
Gesundheit Schwyz                    041 859 17 27    Bundesbriefmuseum                        041 819 20 64
Frühberatungs- und                   041 820 47 88    Kulturförderung                          041 819 19 48
Therapiestelle für Kinder            055 415 80 10    Kantonsbibliothek                        041 819 19 08
schule+bildung sz 3/2013     127

Inhalt

n Editorial                                  128     n Mittel- und Hochschulen                     171
40 Jahre Schulpsychologie:                            Schulleitungen Mittelschulen: Wechsel an kanto-
Was bleiben wird, ist der Wandel                      nalen und privaten Mittelschulen; Mittelschulein-
                                                      tritte im Schuljahr 2013/2014: Neueintritte in die
n Thema                                  130         Gymnasien und die Fachmittelschule; Arbeits-
Schulpsychologie im Kanton Schwyz:                    und Sozialverhalten an Mittelschulen: Neu fä-
Rückblick auf 40 Jahre bewegte Geschichte             cherbezogene Beurteilung; Mittelschul-Angebo-
                                                      te im Kanton Schwyz: Daten der Orientierungen
n Bildungsdepartement                      134       und Aufnahmeprüfungen; PHZ-Konkordat per
Verdienstvolle Lehrpersonen verabschiedet:            31. Juli 2013 aufgelöst: Kontinuität ist gewähr-
Dank für jahrzehntelange Dienste zum Wohle der        leistet; Pädagogische Hochschule Schwyz PHSZ:
Jugend; Personelles: Amt für Volksschulen und         Kurznachrichten, Veranstaltungen, Weiterbildun-
Sport; Erster Schweizer Schulpreis: Primarschule      gen; Anzahl Schwyzer Studierende steigt in die
Rickenbach SZ unter den Nominierten                   Höhe: Hochschul-Statistik des Kantons Schwyz

n Volksschulen und Sport                  140        n EDK                                   182
Konsultation Lehrplan 21: Zwischenetappe im           Hochschul-Konkordat verabschiedet: Gemeinsa-
Erarbeitungsprojekt; Sonderpädagogik – Sor-           me Koordination durch Bund und Kantone
genkind im Kanton: Trends und Entwicklungen
im Bereich Sonderpädagogik; Kinder mit einer          n Kanton                                183
Hörbehinderung in der Schule: Audiopädago-            Aktuelles aus dem Bildungswesen: Beschlüsse,
gischer Dienst in den Regelschulen; Anmel-            Projekte und Vorstösse
deschlusstermine 2013/2014: Abteilungen
Schulpsychologie und Logopädie; Leitungs-             n Umwelt und Schule                         185
wechsel im HZI: Ohne Führung – wie weiter?;           Mit Energie ins neue Schuljahr starten: Angebote
Erneut Rekord-Sportförderbeiträge an Vereine:         für Energie-Erlebnistage für Schulen; swisstopo
Mehr als 300 Sport- und Jugendorganisationen          Schatzsuche zum Thema Wasser: Online-
unterstützt; Schulturnen; Sportförderung;             Schatzsuche geht in die zweite Runde
Jugend+Sport; Jugend+Sport-Kursplan
2013/2014                                             n Tipps                                       188
                                                      Für den Alltag und Unterricht: Aktuelle Hinweise
n Austausch                                  157     und Anregungen; Wörterbuch «Midi-Dic»; Schul-
Studienbesuche im europäischen Ausland:               alltag konkret; Elterninformationen Berufswahl;
Man lernt nie aus                                     Rotkäppchen: Ein märchenhaftes Kinder-Musical;
                                                      Modulhefte Rechnen Oberstufe; 29 Fenster zum
n Berufs- und Studienberatung                  158   Gehirn; Dreisprachiges Kinderbuch; Mathema-
Ausbildungsplatz berufliche Grundbildung:             tik in eigenen Worten; Ich ging in Schuhen aus
2
  ⁄3 Jugendliche erhielten Lehrstelle im Kanton       Gras; Die Sprachstarken 3 CD-Rom; Bike2school
Schwyz; Vernetzungstreffen Berufsbildung –            2013/2014; Das Land ManGlaubtEsKaum; Wach
Sek I: «Von der Überlegenheit der Berufslehre»        und präsent: Achtsamkeit in Schule und Therapie;
                                                      Burner Games Reloaded; Uni Luzern Bachelor-
n Berufsbildung                                166   Infotag; Erzählnacht Kantonsbibliothek Schwyz
«Ich wurde voll gefordert»: Berufsmaturität für
Erwachsene; webiplus: mit Weiterbildung zum           n Kultur                                         194
Erfolg; KBL gewinnt nationalen Wettbewerb; Wir        Kulturvermittlung als Herzensangelegenheit: Aus-
wollen Qualität im Alltag: KBS; Erlebnis «Out-        stellung zu Giuliano Pedretti in der Galeria il Tesoro
doorküche»: BBZP; Medaille 2014: Vorschläge
gesucht; Lehrstellenbörse; Zebi – Dank Bildung        n Museen                                  195
eine Nasenlänge voraus: Zentralschweizer Bil-         Forum Schweizer Geschichte, Schwyz: «Sche-
dungsmesse in Luzern                                  renschnitte. Papiers découpés. Paper cuts»
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Editorial

40 Jahre Schulpsychologie
            Was bleiben wird, ist der Wandel

                               Anfang September konnte die Abteilung Schulpsychologie des
                               Amts für Volksschulen und Sport ihr 40-Jahr-Jubiläum feiern.
                               Sie tat dies mit einer kleinen Feier, bei welcher auf die bewegte
                               Geschichte der Abteilung zurückgeblickt wurde (vgl. dazu den
                               Beitrag in der Rubrik «Thema» dieser Ausgabe). Beim Studi-
                               um dieses Rückblicks wird einem rasch klar: Was auch künftig
                               bleiben wird, ist der Wandel.

   Feier mit Verbundpartnern   Die Abteilung Schulpsychologie, ehemals im September 1973
                               als Kinder- und Jugendpsychologischer Dienst gegründet,
                               konnte vor wenigen Tagen ihr 40-Jahr-Jubiläum feiern. Sie tat
                               dies im Rahmen einer schlichten Feier in der Aula der Kan-
                               tonsschule Kollegium Schwyz, bei welcher nebst Mitarbeiten-
                               den auch zahlreiche Vertreter aus dem Amt für Volksschulen
                               und Sport, Schulbehörden, Schulleitungen, Lehrerschaft und
                               Verbundpartnern (wie z.B. Frühberatungs- und Therapiestelle
                               für Kinder u.a.m.) auf die Geschichte des Beratungsdienstes
                               anstiessen.

    Spezialisiertes Fachteam   Die Abteilung Schulpsychologie (ASP) bearbeitet schulpsycho-
                               logische und sonderpädagogische Fragestellungen im Kontext
                               schulischer und sonderschulischer Förderung. Ein Team von
                               Psychologinnen und Psychologen behandelt Fragen und An-
                               liegen an der Schnittstelle zwischen Schule, Erziehung und
                               Elternhaus. Im Fokus stehen dabei die Beratung, Diagnostik,
                               Begleitung und Koordination bei Einschulungsfragen, Fragen
                               zur Schullaufbahn, Lern- und Leistungsschwierigkeiten, Ver-
                               haltensschwierigkeiten und Sonderschulfragen.

                               Insbesondere die beiden letztgenannten Aufgaben haben in
                               den zurückliegenden Jahren eine zunehmend grössere Be-
                               deutung erlangt und binden entsprechend Ressourcen in be-
                               deutendem finanziellem Rahmen. So ist der ASP seit seinem
                               Start mit lediglich einer Fachperson zu einem Beratungsdienst
                               gewachsen, der heute rund 15 Vollzeitstellen umfasst. Zurück-
                               zuführen ist dies im Wesentlichen auf die Tatsache, dass die
                               Abteilung Schulpsychologie heute die kantonale Fachstelle für
                               die Abklärung und die Antragstellung bezüglich der Zuweisung
                               von hochschwelligen sonderschulischen Massnahmen wie
                               Integrierte Sonderschulung (Integration in eine Regelklasse)
schule+bildung sz 3/2013   129

                        oder die Einweisung in eine spezialisierte sonderschulische
                        Institution ist.

    Starke Zunahme      Wie in der gesamten Schweiz hat auch bei uns im Kanton
  an Sonderschülern     Schwyz die Zahl von Sonderschülern in den letzten Jahren
                        trotz rückläufiger Schülerzahlen beträchtlich zugenommen.
                        Gemäss einer Erhebung der Stiftung Schweizer Zentrum für
                        Heil- und Sonderpädagogik aus dem Jahr 2012 erhalten bei
                        uns 2,5% aller Schüler verstärkte Massnahmen aus dem
                        Bereich Sonderpädagogik. Gesamtschweizerisch liegt dieser
                        Wert gar bei 3,2 Prozent, was nahezu einer Verdoppelung
                        innert zehn Jahren gleichkommt. So kann es denn auch wenig
                        verwundern, dass die Kosten für den Bereich Sonderschulung
                        in den vergangenen Jahren, nicht zuletzt begründet durch die
                        neue Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, massiv
                        in die Höhe geschnellt sind.

 Sonderschulung als     Im Rechnungsjahr 2012 hat der Kanton Schwyz netto rund
       Kostenfaktor     25,5 Mio. Franken für den Bereich Sonderschulung ausgege-
                        ben, was betraglich in etwa vergleichbar ist mit den kantonalen
                        Beiträgen an die Fachhochschulen und Universitäten (ohne
                        Pädagogische Hochschule Schwyz). Dass in Anbetracht des
                        herrschenden kantonalen Spardrucks finanzielle Entlastungen
                        notwendig sind, versteht sich von selbst. Nicht zuletzt deshalb
                        hat der Kantonsrat auf den 1. Januar 2013 einer Anpassung
                        des Kostenteilers der Sonderschulung zugestimmt. Seither
                        teilen sich der Kanton und die Schulträger (Gemeinden und
                        Bezirke) je hälftig in die Kosten. Es bleibt abzuwarten, ob und
                        inwiefern diese Massnahme die erhoffte Kosteneindämmung
                        zur Folge haben wird.

    Steter Wandel als   Im Spannungsfeld zwischen Ermittlung des besonderen För-
Erfolgsvoraussetzung    derungsbedarfs für Kinder mit Behinderungen und den knap-
                        per werdenden finanziellen Rahmenbedingungen wird die Ar-
                        beit der ASP auch in Zukunft nicht an Bedeutung verlieren und
                        die Mitarbeitenden vor entsprechende Herausforderungen
                        stellen. Denn wenn eines sicher beständig ist, dann ist es der
                        stetige Wandel. Das Jubiläum darf dabei durchaus zu einem
                        kurzen Innehalten und Feiern genutzt werden – die Sonderpä-
                        dagogik jedoch bleibt in Bewegung und erfordert von der ASP
                        auch in Zukunft Flexibilität und Veränderungen.

                        Walter Stählin, Landammann
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Thema

Schulpsychologie im Kanton Schwyz
         Rückblick auf 40 Jahre bewegte Geschichte

Am 1. September 2013 konnte die Abteilung      beratungsdienstes im Kanton Schwyz zu. Um-
Schulpsychologie des Kantons Schwyz ihr        gehend wurde das Referendum gegen diesen
                                               Kantonsratsentscheid ergriffen, so dass dieser
40-jähriges Bestehen feiern. Der folgende      Entscheid der Volksabstimmung unterbreitet
Beitrag zeigt unter anderem die steinige,      werden musste.
jedoch spannende Gründungsgeschichte, die      Erster Anlauf in Volksabstimmung gescheitert
harten Jahre der Pionierphase und die wich-    In einem engagierten Abstimmungskampf
tigsten weiteren Stationen in der eindrück-    unterstützten, neben den Konservativen,
                                               den Christlichsozialen und den Sozialde-
lichen Entwicklung der Schulpsychologie im     mokraten, vor allem die Schulbehörden der
Kanton Schwyz auf. (1)                         Gemeinden und Bezirke und die Lehrerver-
                                               eine die Vorlage. Die Gegner lehnten einen
                                               Erziehungsberatungsdienst mit folgenden
n H
   ansheini Fontanive,
                                               Hauptargumenten ab:
  Schulpsychologe im Kt. Schwyz
  von 1986 – 2011
                                               −	die Schaffung einer neuen Staatsstelle und
                                                  eines eigenen kantonalen Amtes,
Steiniger Boden                                −	die starke Einflussmöglichkeit des Staates
Obwohl auch der Kanton Schwyz zunehmend           auf die Familie,
vom wirtschaftlichen Aufschwung nach dem       −	das Abschieben von Verantwortung auf
zweiten Weltkrieg profitieren konnte, nah-        Fachpersonen,
men Kanton und Gemeinden die notwendige        −	die hohen und unberechenbaren Kosten.
Schulentwicklung nur zögerlich in Angriff.
Im Rechenschaftsbericht des Regierungsrates    Das Ergebnis der Abstimmung vom 2. Juli
von 1962 wird über die Volksschule unter       1967 liess an Deutlichkeit keine Zweifel offen.
anderem erwähnt:                               Mit 3126 Ja zu 6262 Nein wurde die Vorlage
«Spezial-, Sonder- oder Förderklassen ent-     wuchtig bachab geschickt. Nach diesem er-
stehen allmählich in den meisten grösseren     nüchternden Ergebnis war das Anliegen der
Ortschaften. Sprachheilschulen, Testen der     Schulen für eine bessere Betreuung der Kin-
Schulkinder auf Schulreife, Schulpsychologi-   der weiterhin ungelöst. Trotzdem verschwand
scher Dienst und andere neuzeitliche Errun-    das Thema für einige Jahre weitgehend aus
genschaften auf dem Schulgebiet brechen        der öffentlichen Diskussion.
sich auch in unseren Tälern Bahn. Ebenso
erobern der Gedanke der Werkschule oder        Weiter Weg bis zur
Abschlussklasse immer mehr Feld.» (2)          Volksschulverordnung von 1973
                                               Da die Gemeinden und Bezirke nach dem
Die Gemeinden und Bezirke wünschten sich       negativen Volksentscheid von 1967 vom
also vom Kanton mehr Unterstützung bei der     Kanton in der Frage einer verbesserten Schü-
Bewältigung der stetig komplexer werdenden     lerbetreuung keine Unterstützung erwarten
Fragen rund um eine zeitgemässe Schule und     konnten, liessen verschiedene Gemeinden
der Förderung von «schwachbegabten Kin-        bei komplexen Problemstellungen Kinder von
dern». Der Schwyzer Kantonsrat stimmte am      ausserkantonal tätigen Schulpsychologen ab-
11. Oktober 1966 äusserst knapp, mit 44 zu     klären. So arbeitete ab etwa Mitte der 1960er-
45 Stimmen, der Schaffung eines Erziehungs-    Jahre während fast zehn Jahren ein Schulpsy-
schule+bildung sz 3/2013   131

chologe im Auftragsverhältnis für den Bezirk      «§ 19 Schülerbetreuung
Einsiedeln. Schulreifeabklärungen und Fragen      Der Kanton unterhält einen Schulpsycholo-
im Zusammenhang mit einem Hilfsschulüber-         gischen Dienst und weitere Spezialdienste,
tritt standen dabei im Zentrum.                   die von den Gemeinden und Bezirken nicht
                                                  zweckmässig geführt werden können.» (3)
Ähnlich liess auch Wollerau Kinder vom
Schulpsychologen der Stadt Zug – der die          Mit dieser Bestimmung wurde die gesetzliche
Untersuchung jeweils in Wollerau durchführte      Grundlage für den Aufbau und den Betrieb
– abklären. Auch die Gemeinde Freienbach          eines kantonalen Schulpsychologischen
wollte nicht auf den Kanton warten und konnte     Dienstes geschaffen.
ab April 1973 einen Schulpsychologen im
Teilpensum anstellen. Dieser Psychologe           Aufbau des Kinder- und Jugendpsychologi-
war im Hauptamt Leiter der Sonderschule           schen Dienstes (KJPD) des Kantons Schwyz
Ausserschwyz, die zu jener Zeit noch von der      Im Amtsblatt des Kantons Schwyz vom
Gemeinde Freienbach und nicht etwa vom            5. Januar 1973 wurde die neu geschaffene
Kanton Schwyz geführt wurde. Ab 1972 gab          Stelle eines «Leiters des Schulpsychologi-
es im Bezirk Höfe Bestrebungen, die Schul-        schen Dienstes» zur Bewerbung ausgeschrie-
psychologischen Dienste im Bezirk zu koordi-      ben. Am 14. Mai 1973 wählte der Regierungs-
nieren und gemeinsam zu führen. Ab dem            rat Dr. phil. Adèle Hofstetter zur ersten Leiterin
1. Mai 1974 gab es schliesslich in den Bezir-     des neuen Dienstes. In der Folge wurde auch
ken Einsiedeln und Höfe einen von den beiden      die notwendige Büroausrüstung angeschafft,
Bezirken und ihren Gemeinden getragenen           so dass sie am 1. September 1973 als Leiterin
Schulpsychologischen Dienst.                      des Kinder- und Jugendpsychologischen
                                                  Dienstes (KJPD) ihre Arbeit aufnehmen und
Auf kantonaler Ebene waren die Bemühun-           mit dem Aufbau des neuen Spezialdienstes
gen für die Schulpsychologische Versorgung        beginnen konnte. Die Erwartungen der Ge-
nach dem negativen Volksentscheid von             meinden und der Schulen an die Leiterin des
1967 ins Stocken geraten. Schulbehör-             kantonalen Dienstes waren ausgesprochen
den und Inspektoratskommission suchten            gross.
trotzdem nach Möglichkeiten für eine be-
friedigende Lösung der fehlenden schulpsy-        Rasch wurde ein Pflichtenheft vom Erzie-
chologischen Versorgung. Mit der Ausdiffe-        hungsrat verabschiedet. Erste Kontaktnahmen
renzierung des Schulsystems (z.B. Hilfs- und      der Leiterin mit den Schulbehörden fanden
Werkschulen) setzte sich auch die Erkenntnis      statt, Anmeldungen für Abklärungen trafen
durch, dass die Eltern bei Eintritts- und Über-   ein, bis Ende 1973 nicht weniger als 158.
trittsentscheiden und in Fragen der ange-         Auch die Zusammenarbeit mit den beste-
messenen Förderung geistig und körperlich         henden regionalen Diensten musste aufge-
behinderter Kinder unterstützt werden sol-        nommen und geregelt werden. Nachdem die
len. Eine neue Volksschulverordnung sollte        kantonalen Instanzen entschieden hatten,
deshalb nicht nur schulorganisatorische           die regionalen Schulpsychologischen Dienste
Massnahmen regeln, sondern auch die ent-          finanziell nicht zu unterstützen, verloren die
sprechenden Unterstützungs- und Förder-           regionalen Trägerschaften umgehend ihr
massnahmen ermöglichen.                           Interesse an der Weiterführung ihrer eigenen
                                                  Dienste und gaben diese, allerdings teilweise
Die «Verordnung über die Volksschulen»,           auch aus weiteren Gründen, umgehend wie-
welche am 25. Januar 1973 in Kraft trat,          der auf.
enthielt unter vielen anderen folgende wichtige   Ab 1976 war nun der KJPD für alle Gemeinden
Bestimmung für den Aufbau und den Betrieb         und Bezirke des Kantons für die schulpsycho-
eines Schulpsychologischen Dienstes:              logische Betreuung verantwortlich.
schule+bildung sz 3/2013   132

Kontinuierlicher Ausbau                         der Schulgesundheitsdienst sowie der Legas-
Um der Anmeldeflut einigermassen Herr zu        thenie- und Dyskalkuliedienst.
werden, konnten 1975 ein weiterer Psycho-
loge, 1976 ein Praktikant und später eine       Die Neuorganisation löste innerhalb des
Aushilfe im Teilpensum ihre Arbeit beim KJPD    Dienstes neuen Elan aus und führte in den
aufnehmen. Trotz des personellen Ausbaus        Folgejahren zu Errungenschaften, die der
waren zeitweise hunderte von Fällen pendent,    Schulpsychologie im Kanton Schwyz ein
was zu monatelangen, sehr unbefriedigenden      neues Profil gab. Der Leistungsauftrag von
Wartefristen führte. Noch 1983 – also zehn      1993 und das Leitbild von 1994 betonten
Jahre nach der Gründung – kämpfte der Kin-      unter anderem die Nähe des KJPD zu den
der- und Jugendpsychologische Dienst gegen      Klienten. Der KJPD hatte sich damit endgültig
die chronische Überlastung.                     von den Schwierigkeiten der Anfangsjahre
                                                befreit und sich zu einem gut im Schulsystem
Ab Mitte der 1980er-Jahre hatte sich der        des Kantons Schwyz vernetzten Spezialdienst
KJPD in der Schullandschaft des Kantons         weiterentwickelt.
einigermassen etabliert und konnte weitere
Entwicklungsschritte verwirklichen. 1985        1993 konnte der Dienst bereits das 20-jäh-
erfolgte der Umzug in ein eigenes kleines       rige Jubiläum mit einer Serie von Beiträ-
Bürohaus an der Bahnhofstrasse in Schwyz.       gen zu schulpsychologischen Themen in
Ab 1986 standen dem Dienst insgesamt 460        «schule+bildung» begehen. Auf Jahresende
Stellenprozente mit zwei Mitarbeiterinnen und   ging Dr. Adèle Hofstetter in Pension. Sie hatte
drei Mitarbeitern zur Verfügung.                die ersten 20 Jahre des KJPD mit ihrer Art
                                                nachhaltig geprägt.
1988 erfolgte eine inhaltliche Neuorientie-
rung mit der Hinwendung zur systemischen        Die Zweigstelle in Pfäffikon war auf dem Hin-
Erklärungs- und Arbeitsweise, unter anderem     tergrund des Bevölkerungswachstums und
ersichtlich an der Zuteilung fester geografi-   des personellen Ausbaus des KJPD stetig
scher Regionen an die einzelnen Mitarbeiter.    gewachsen, so dass ein Ausbau der Räum-
Jeder Psychologe war für mehrere Gemein-        lichkeiten unumgänglich wurde. Neue Räum-
den verantwortlich und daher erste Anlauf-      lichkeiten in der Landwirtschaftlichen Schule
station für alle schulpsychologischen Frage-    Pfäffikon konnten 1996 bezogen werden. Als
stellungen aus den betreffenden Gemeinden.      im Kanton Schwyz Ende der 1990er-Jahre die
Im Zuge eines weiteren personellen Ausbaus      Gründung eines Kinder- und Jugendpsychiat-
– es standen nun 500 Stellenprozente mit        rischen Dienstes beschlossen wurde, musste
sechs Mitarbeitenden zur Verfügung – konn-      – damit eine klare Unterscheidung der beiden
ten 1989 in der Landwirtschaftlichen Schule     unterschiedlich gelagerten Dienste erreicht
in Pfäffikon drei Schlafräume zu einer          werden konnte – für die Schulpsychologie ein
dauerhaft besetzten Regionalstelle ausge-       neuer Name gefunden werden. «Schulpsy-
baut werden.                                    chologischer Beratungsdienst des Kantons
                                                Schwyz» (SBS) hiess der Dienst nun ab dem
Die Jahre von 1990 bis 2000                     Jahr 2000. Für die Bewältigung der Schulpsy-
Nach einer externen Betriebsanalyse wurde       chologischen Arbeit standen aktuell gegen
1991 eine «Dienststelle Sonderschulung und      800 Stellenprozente zur Verfügung, die sich
Behindertenfragen» geschaffen, die von          zwölf Mitarbeitende teilten.
Dr. Adèle Hofstetter betreut wurde. 1992
entstand im Zusammenhang mit der Reorga-        Die Jahre nach 2000
nisation des Erziehungsdepartements neu das     Mit einem neuen Namen, bald auch mit neuen
Amt für Schuldienste. Zum neuen Amt, das        Leitungspersonen, nahm der SBS das neue
von Alex Eichmann geführt wurde, gehörten       Jahrzehnt in Angriff. Sabine Marty Knobel
neben dem KJPD, der Logopädische Dienst,        übernahm die Leitung des SBS und 2001
schule+bildung sz 3/2013      133

Dr. Markus Schädler die Leitung des Amtes für     neues Selbstverständnis aufgebaut und darf als
Schuldienste. 2002 erfolgte der Umzug der         ein in der Volksschule des Kantons Schwyz gut
Amtsleitung und der Zweigstelle Schwyz des        verankerter, innovationsfreudiger und profes-
SBS in die neu für die kantonale Verwaltung       sioneller Schulpsychologischer Dienst im Sep-
umgebauten Büros im Ostflügel des Kollegi-        tember 2013 sein 40-jähriges Jubiläum feiern.
ums Schwyz. Das Parterre steht seither dem
Sekretariat und den Schulpsychologinnen zur       Kann die Abteilung Schulpsychologie ihre
Verfügung.                                        enge Vernetzung mit der Volksschule, ihre
                                                  Kundenfreundlichkeit und ihre Innovations-
Die Dienststelle Sonderschulung und Behin-        kraft erhalten oder gar ausbauen und sich
dertenfragen wurde ab 2003 zu einem kan-          durch neue Angebote weiter profilieren, wird
tonalen «Dienst für Sonderschulung» (DfS),        sie – trotz des härter werdenden Kampfes um
mit Edith Balsiger als Leiterin und mehreren      die finanziellen Mittel – ihre Position und ihre
Mitarbeiterinnen, ausgebaut. Dies unter ande-     Arbeit im Dienst der Volksschule des Kantons
rem im Zusammenhang mit den verstärkten           Schwyz behaupten können und künftig noch
Bemühungen zur schulischen Integration            weitere Jubiläen feiern dürfen.
körperlich und geistig behinderter Kinder und
Jugendlicher. Mit einem Festakt und einem         Quellen:
Tag der offenen Tür konnte im November            Der vorliegende Text basiert auf folgender Unter-
2003 das Jubiläum «30 Jahre Schulpsycholo-        lage: Fontanive, Hansheini. Schulpsychologie im
                                                  Kanton Schwyz. Ein geschichtlicher Überblick zum
gische Tätigkeit im Kanton Schwyz» im Land-
                                                  Jubiläum «40 Jahre Abteilung Schulpsychologie
wirtschaftlichen Bildungszentrum in Pfäffikon     (ASP) des Kantons Schwyz.» Schwyz: 2013. Bisher
begangen werden.                                  unveröffentlicht.
                                                  Link: www.sz.ch/documents/schulpsychologie_im_
Angeregt von der Leiterin, Rosetta Schel-         kanton_schwyz.pdf
lenberg, leitete der SBS in den Jahren nach       (1) Die kantonalen Schulpsychologischen Dienste
2003 verschiedene Innovationen ein. Mit dem       trugen verschiedene Namen: Kinder- und Jugend-
Projekt «Neue Stossrichtung» wurde die Ver-       psychologischer Dienst des Kantons Schwyz (KJPD)
ankerung der Schulpsychologie in der Volks-       von 1973 – 2000, Schulpsychologischer Beratungs-
                                                  dienst Schwyz (SBS) von 2000 – 2008, Abteilung
schule des Kantons Schwyz vertieft. Die enge
                                                  Schulpsychologie (ASP) seit 2008.
Zusammenarbeit mit den Schulbehörden, den         (2) Rechenschaftsbericht des Regierungsrates
Schulleitungen und den Lehrpersonen wurde         über das Jahr 1962, S. 91.
z.B. mittels Sprechstunden und dem Fach-          (3) Verordnung über die Volksschulen vom
team weiter intensiviert.                         25. Januar 1973.

Erneute Reorganisation im Jahr 2008
2008 war ein einschneidendes Jahr für die
Schulpsychologie im Kanton Schwyz. Als
Folge einer weiteren Reorganisation des Bil-
dungsdepartements wurde das Amt für Schul-
dienste aufgehoben und alle Spezialdienste
ins neue Amt für Volksschulen und Sport
eingegliedert. Der Dienst für Sonderschulung
wurde ebenfalls aufgehoben und zusammen
mit dem Schulpsychologischen Beratungs-
dienst in der neu bezeichneten «Abteilung         Dr. Markus Schädler, Leiter der Stabsstelle Sonderpäda-
Schulpsychologie» (ASP) zusammengefasst.          gogik und stellvertretender Amtsvorsteher Volksschulen
                                                  und Sport gratuliert der Leiterin der Abteilung Schul-
In der Zwischenzeit hat die Abteilung Schulpsy-   psychologie, Rosetta Schellenberg, zum 40-jährigen
chologie mit dem erweiterten Aufgabenkreis ein    Jubiläum der Abteilung.
schule+bildung sz 3/2013     134

Bildungsdepartement

Verdienstvolle      Lehrpersonen verabschiedet
      Dank für jahrzentelange Dienste zum Wohle der Jugend

Im Rahmen einer schlichten Feier im
Kollegisaal der Kantonsschule Kollegium
Schwyz wurden Ende Juni 46 Lehrpersonen
der Volksschule, der Mittelschule sowie
der Berufsfachschulen verabschiedet. Sie
durften dabei Dank und Würdigung des
Regierungsrats und des Bildungsdepar-
tements entgegennehmen. Landammann
und Bildungsdirektor Walter Stählin dankte
den Ende Schuljahr in Pension gegangenen
Lehrpersonen für ihre geleisteten Dienste
zum Wohle der Schwyzer Jugend und des
Bildungswesens.

Etliche der Ende Schuljahr in Pension gegan-
genen Lehrpersonen standen bis zu vierzig
und mehr Jahre im Schuldienst des Kantons
                                                 Wusste mit seinen Ausführungen die Gäste zu unterhal-
und haben in dieser Zeit grosse Veränderun-
                                                 ten: Primarschullehrer Willi Steiner aus Brunnen.
gen rund um ihren Beruf und Berufsstand
erlebt. Zwei der 37 Lehrpersonen, die der Ein-
ladung Folge geleistet hatten, berichteten in    Auch der zweite Redner, Erwin Krieg, Real-
kurzen Reden über Erfahrungen, Anekdoten         lehrer im Schulhaus Lachen, blickte positiv
und Erlebnisse ihrer persönlichen Laufbahn in    auf seine Arbeitszeit zurück – vereinzelt zwar
der Primarschule bwz. der Sekundarstufe I.       durchaus mit einem Seitenhieb an die zustän-
                                                 digen Behörden, immer jedoch mit einem
Mit schönen Erinnerungen und Humor in den        Augenzwinkern. Nach 57 Jahren des Lebens
Ruhestand                                        nach Stundenplan freue er sich nun darauf,
Willi Steiner, Primarlehrer im Schulhaus Büöl    seine Freiheit zu geniessen und das operative
in Brunnen, wusste etwa zu berichten, dass       Geschäft jüngeren Lehrpersonen überlassen
er sich als Aktivität für den Ruhestand ein      zu können.
Cabaret über die Schule vorstellen könnte.
Dabei würde er etwa über die pädagogischen       Dank im Namen der Regierung für grossen
Trendscouts berichten, die beim Beladen der      Einsatz
Pipeline von Leistungstests und Standortbe-      Landammann Walter Stählin schliesslich
stimmungen seien. Doch vorerst ginge es für      brachte in seiner Ansprache den verdienstvol-
ihn darum loszulassen, mit sich und der Welt     len Lehrpersonen seine Wertschätzung ent-
Frieden zu machen und die Türen zu schlies-      gegen. In der vom Blockflötenensemble der
sen – wobei durchaus neue Türen sich wieder      Musikschule Schwyz umrahmten Verabschie-
öffnen würden.                                   dungsfeier verdankte der Bildungsdirektor die
                                                 lange Verweildauer im Schuldienst, die heute
schule+bildung sz 3/2013      135

keineswegs mehr selbstverständlich sei. Habe
doch der rasche gesellschaftliche Wandel                      Folgende Lehrpersonen wurden in den
in den letzten vier Jahrzehnten das Lehrer-                   Ruhestand verabschiedet:
dasein nicht einfacher gemacht und nach                       Daryl Babcock, Josef Baggenstos, Ruedi
zahlreichen Reformen verlangt.                                Bartlomé, Günther Bauer, Anne-Marie
                                                              Betschart, Beatrice Bissig, Paul Büchel,
Stählin rief die jungen Pensionierten dazu                    Stephan Bühlmann, Hansruedi Fässler,
auf, einen aktiven Beitrag zur Bekämpfung                     Leander Fussen, Ruth Gwerder, Jürg Hä-
des Lehrermangels zu leisten: «Tragen sie die                 feli, Erika Hegner, Robert Hegner, Fritz Hie-
Botschaft in die Öffentlichkeit hinaus, dass                  stand, Heiner Hirzel, Markus Horat, Josef
das Lehrerdasein noch immer ein toller Beruf,                 Inderbitzin, Hans Kälin, Elisabeth Käser,
eine erfüllende Profession ist.» Der Bildungs-                Ruedi Keller, Stephan Keller, René Kost,
direktor dankte abschliessend im Namen des                    Erwin Krieg, Rosmarie Legler, Peter Loser,
Schwyzer Regierungsrates und des Bildungs-                    Alfred Neff, Sabine Nötzli, Benno Ochsner,
departements für den grossartigen Einsatz                     Harry Pfister, Elvira Pichler, Anton Real,
für die Schwyzer Jugend und überreichte                       Peter Reichlin, René Richoz, Martin Schal-
jeder Lehrerin und jedem Lehrer ein kleines                   cher, Joseph Schelbert, Theres Schön-
Abschiedsgeschenk.                                            bächler, Wilfrid Schönbächler, Hermann
                                                              Schwyter, Bernadette Sennhauser, Rose-
                                                              mary Smeets-Cowan, Willi Steiner, Sepp
                                                              Suter, Pia Wermelinger, Lisbeth Ziltener,
                                                              Heidi Züger.

Gruppenbild der 37 Teilnehmer der Verabschiedungsfeier für in Pension gehende Lehrpersonen mit dem Bildungs-
direktor Walter Stählin (ganz links).
schule+bildung sz 3/2013   136

Personelles                                           als Primar- und Sekundarlehrerin. Sie arbeitete
                                                      vor ihrem Stellenantritt langjährig als Logopädin
                                                      an der Sprachheilschule in Unterägeri.
Amt für Volksschulen und Sport                        Die Dienststelle in Pfäffikon war bis Ende des
                                                      Schuljahres 2012/2013 für die logopädische
Abteilung Logopädie                                   Versorgung des kommunalen Sprachheilkin-
Stephanie Bucher hat ihre Stelle in Einsiedeln        dergartens in Pfäffikon zuständig. Im August
auf Ende des vergangenen Schuljahres infolge          2013 nahm die Sprachheilschule in Freien-
ihrer Mutterschaft aufgegeben.                        bach ihren Betrieb auf. Auf diesen Zeitpunkt
                             Im Dienst Einsie-        hin wurde das kommunale Sprachheilkinder-
                             deln arbeitet seit       gartenangebot in Pfäffikon aufgelöst und die
                             August 2013 neu          logopädische Dienststelle verkleinert. Alexan-
                             Lea Felber. Sie ist in   dra Saladin hat in der Folge eine neue Stelle im
                             Kottwil aufgewach-       Kanton Zürich angetreten.
                             sen und besuchte         Eva Graf hat per Ende Juli 2013 ihre Stelle im
                             die Kantonsschule        Dienst Küssnacht aufgegeben. Sie konzent-
                             in Willisau. Nach        riert sich auf ihre zweite Anstellung im Kanton
                             der Matura folgte        Luzern. Mit einem kleinen Pensum ist sie seit
                             ein einjähriges          August 2013 in der Dienststelle Pfäffikon tätig.
                             Praktikum an der
Heilpädagogischen Schule in Sursee. Im Au-                                     Barbara Zihlmann
gust 2010 nahm sie das Studium in Logopädie                                    hat am 1. August
im Institut für spezielle Pädagogik und Psy-                                   2013 die Arbeit
chologie in Basel auf, welches sie vor Kurzem                                  als Logopädin in
erfolgreich abschloss.                                                         der Dienststelle
Bis Ende des vergangenen Schuljahres führte                                    Küssnacht auf-
die Sprachheilschule Steinen im Auftrag des                                    genommen. Sie
Kantons das logopädische Ambulatorium für                                      ist in Adligenswil
die Region Steinen, Steinerberg, Sattel und                                    aufgewachsen.
Lauerz. Diese Aufgabe wird neu, ab August                                      Nach der Matura in
2013, durch eine eigene Dienststelle der Ab-                                   Luzern studierte sie
teilung Logopädie in Steinen übernommen.              Logopädie an der Universität in Fribourg. Im
Nicole Wehrli, welche bisher in der Dienststelle      vergangenen Schuljahr arbeitete sie am logo-
in Ibach tätig war, hat innerhalb der Abteilung       pädischen Dienst Rontal.
Logopädie in diese neue Dienststelle in Steinen
gewechselt, welche für die Gemeinden Steinen,
Steinerberg und Sattel zuständig ist. Die Ge-
meinde Lauerz wird seit August 2013 neu von
der Dienststelle in Arth-Goldau betreut.

                            Irène Marty-Knecht
                            arbeitet seit August
                            2013 neu in un-
                            serer Abteilung in
                            den Dienststellen
                            Arth-Goldau und
                            Ibach. Sie verfügt
                            sowohl über grosse
                            Berufserfahrung als
                            Logopädin wie auch
schule+bildung sz 3/2013   137

                           In der Dienststelle    Erfahrung als Lehrperson auf der Primar- und
                           in Siebnen hat         Sekundarstufe. Zudem besitzt sie mehrjäh-
                           Isabel Müller ihre     rige Führungserfahrung, war sie doch in den
                           Stelle gekündigt.      Jahren 2005 bis 2011 als Schulleiterin der
                           Sie ist aus familiä-   Schule Leutschen an der sek eins Höfe tätig.
                           ren Gründen aus        Seit 2011 absolvierte Barbara Ardizzone
                           der näheren Umge-      zudem berufsbegleitend den Masterstudi-
                           bung weggezogen.       engang in schulischer Heilpädagogik an der
                                                  Hochschule für Heilpädagogik in Zürich.
                          In Siebnen arbeitet
seit August 2013 neu Fabia Meier. Sie ist in      Barbara Ardizzone hat ihr ihr neues Amt am
Remigen aufgewachsen. Nach der Matura             1. August 2013 angetreten. Sie hat damit
an der Kantonsschule Wettingen absolvierte        den nach dem Abgang von Tobias Arnold seit
auch sie das Logopädiestudium an der Uni-         September 2012 ad interim besetzten Posten
versität Fribourg, welches sie kürzlich erfolg-   der Gesamtleitung der HZI übernommen.
reich beendete.                                   Der bisherige HZI-Interimsleiter, Dr. Markus
                                                  Schädler, kann sich somit wieder vollumfäng-
Wir danken auf diesem Weg Stephanie Buch-         lich seiner Aufgabe als Leiter der Stabsstelle
er, Alexandra Saladin und Isabel Müller ganz      Sonderpädagogik im Amt für Volksschulen
herzlich für ihre grosse Arbeit in der Abtei-     und Sport widmen. Das Bildungsdeparte-
lung Logopädie und wünschen ihnen für ihre        ment bedankt sich bei Dr. Markus Schäd-
berufliche und private Zukunft alles Gute.        ler und den Teamleiterinnen des HZI für
Wir freuen uns, in Lea Felber, Irène Marty-       den ausserordentlich engagierten Einsatz
Knecht, Barbara Zihlmann und Fabia Meier          während des zurückliegenden Jahres und
engagierte und motivierte Logopädinnen für        wünscht der neuen Gesamtleiterin für die
die Abteilung Logopädie gefunden zu haben.        neue Aufgabe alles Gute und viel Erfolg.
Wir heissen sie in der Abteilung Logopädie
noch einmal herzlich willkommen und wün-
schen ihnen viel Erfolg und Freude in ihrem
neuen Arbeitsfeld.

Heilpädagogisches Zentrum Innerschwyz
(HZI)
                           Nach der nahezu
                           einjährigen Vakanz
                           der Stelle hat die
                           neue Gesamtlei-
                           terin HZI, Frau
                           Barbara Ardizzone,
                           am 1. August 2013
                           ihre Tätigkeit auf-
                           genommen. Das
                           Bildungsdeparte-
                           ment schätzt sich
glücklich, in Frau Ardizzone eine bestens
ausgebildete Fachperson für diese wichtige
Aufgabe gefunden zu haben. Frau Ardizzo-
ne, Mutter von zwei erwachsenen Kindern,
verfügt über eine mehr als zwanzigjährige
schule+bildung sz 3/2013   138

Erster   Schweizer Schulpreis
         Primarschule Rickenbach SZ unter den Nominierten

Weit über 100 Schulen haben sich um den         Schulen präsentieren sich vor Ort
von Forum Bildung lancierten Schweizer          Ein hochkarätig besetztes Expertengremium
                                                hat in den letzten Wochen die umfangreichen
Schulpreis mit der Gesamtpreissumme von         Dossiers gesichtet und 48 Bewerbungen
225 000 Franken beworben. 18 von ihnen          weitergeleitet. Aus diesen ermittelte die Jury
                                                18 Schulen, die in den kommenden Wochen
bekommen in den kommenden Monaten Ge-           und Monaten von Experten besucht werden.
legenheit, sich dem Jury- und Expertengre-      Gemäss Projektleiter Christoph Heeb ist die
mium vor Ort zu präsentieren. Die Finalisten    Gestaltung dieser Besuche weitgehend den
                                                Schulen selbst überlassen. «Jede Schule soll
sind grossmehrheitlich öffentliche Schulen      Gelegenheit haben, ihre Konzepte authen-
aus der Deutschschweiz, vertreten sind aber     tisch zu präsentieren.» Wichtig sei, dass die
                                                Experten mit wesentlichen Bezugsgruppen
auch die Romandie und das Tessin. Säm-          wie Schulleitungen, Lehrpersonen, Schüle-
tliche Bildungsstufen, vom Kindergarten bis     rinnen und Schülern sowie Eltern in Kontakt
zum Gymnasium sowie Berufsschulen, sind         kommen. Auf Basis der gewonnenen Ein-
                                                drücke werden Jury und Experten dann die
im Final vertreten. Besonders erfreulich:       Preisträgerschulen bestimmen.
Mit dem Schulkreis Rickenbach der Primar-
                                                Mehrheitlich öffentliche Schulen aus der
schule Schwyz ist auch unser Kanton unter       Deutschschweiz
den Finalisten.                                 Die Statistik zeigt, dass unter den Fina-
                                                listen deutlich mehr öffentliche Schulen
Mit dem Schweizer Schulpreis setzt das          (15) als Privatschulen (3) zu finden sind.
Forum Bildung, unterstützt von Wirtschaft       Mit 15 Schulen ist die deutsche Schweiz
und Kantonen, ein wichtiges Zeichen für eine    am stärksten vertreten. Aus der Romandie
zukunftsgerichtete Entwicklung im Schwei-       haben es zwei, aus dem Tessin eine Schule
zer Bildungswesen. Bereits nach Ablauf der      in die engere Auswahl der möglichen Preis-
Bewerbungsfrist Ende April dieses Jahres        trägerschulen geschafft. Im kantonalen
stand fest: Die Schweizer Schulen nehmen die    Vergleich stellt Zürich mit vier Schulen die
Herausforderung an. Eingereicht wurden gut      grösste Vertretung, gefolgt vom Aargau mit
80 Dossiers, darunter auch einige Städte mit    drei sowie Luzern mit zwei Schulen. Je eine
sämtlichen Schulen, sodass die Gesamtzahl       Schule ist in den Kantonen Basel-Land,
der Bewerberschulen deutlich über 100 liegt.    Basel-Stadt, Bern, Genf, St. Gallen, Schwyz,
Das Interesse an diesem einmaligen Förder-      Tessin, Thurgau und Wallis ansässig. Neun
projekt übertrifft damit alle Erwartungen.      Finalisten gehören zur Schulstufe Sek 2 (vier
Laut Pädagogikprofessor und Jurypräsident       Berufsschulen und fünf Gymnasien). Die
Jürgen Oelkers ist diese Resonanz erstaunlich   Stufe Sek 1 ist mit vier, die Primarstufe mit
und zeigt, dass die Schulen den Wettbewerb      drei Schulen vertreten. Zwei Schulen bieten
annehmen und die Botschaft des Schweizer        Kindergarten, Primar- und Sek-1-Stufe unter
Schulpreises verstanden haben.                  einem Dach.
schule+bildung sz 3/2013   139

Antworten auf aktuelle Fragestellungen           tungen erbringt. Vergeben werden weiter ein
Die Bewertung erfolgt in sechs Qualitätsberei-   bis drei Sonderpreise von je 10 000 Franken.
chen, die einem umfassenden Bildungsver-         Die Finanzierung ist durch die Credit Suisse,
ständnis entsprechen. Fragestellungen sind       die Müller-Möhl Foundation, das Kulturprozent
ua.: Können die Schulen nachweisen, dass sie     der Migros, Jugend und Wirtschaft und eine
Eltern und weitere Personen und Institutionen    Reihe von Kantonen sichergestellt.
im ausserschulischen Umfeld aktiv einbinden?     Carolina Müller-Möhl, Mitinitiantin des Schwei-
Welche Antworten für gewaltfreie Konflikt-       zer Schulpreises: «Ein Engagement beim
lösungen sind vorhanden? Wie gehen die           Schweizer Schulpreis ist eine Investition in un-
Schulen mit unterschiedlichen Bildungsvor-       sere Jugend und unsere wichtigste Ressource,
aussetzungen und kulturellen Fragestellungen     die Bildung.» Die erste Preisverleihung wird
um? Oder wie werden die Schülerinnen und         am 5. Dezember dieses Jahres im Rahmen
Schüler zu selbstverantwortlichem Handeln        eines festlichen Anlasses im Stade de Suisse
und Lernen motiviert? Von Preisträgerschu-       in Bern stattfinden. Forum Bildung plant aus-
len wird erwartet, dass sie – gemessen an        serdem die Vernetzungsplattform «Netzwerk
ihrer Ausgangslage – besondere Leistungen        Schulentwicklung.» Damit werden der Aus-
erzielen und mit wichtigen bildungs- und ge-     tausch unter den beteiligten Schulen und die
sellschaftspolitischen Themen vorbildlich um-    Nachhaltigkeit des Projekts gewährleistet.
gehen. Sie müssen in allen sechs Qualitätsbe-
reichen gut und mindestens in einem Bereich      Bildungsdepartement drückt der Primar-
überdurchschnittlich abschneiden.                schule Rickenbach die Daumen
                                                 Nachdem die Primarschule Rickenbach, Teil
225 000 Franken Preissumme                       der Schulgemeinde Schwyz, bereits zweimal
Mit dem Schweizer Schulpreis werden alle         mit dem Begabungsförderungspreis LISSA
zwei Jahre sechs bis acht Schulen                ausgezeichnet wurde (wir haben in unserer
ausgezeichnet. Die Jury vergibt einen mit        Ausgabe Nr. 3/2012 ausführlich darüber be-
80 000 Franken dotierten Hauptpreis. Vier        richtet), hat sie es nun auch in die Endausmar-
Schulen erhalten Preise in der Höhe von          chung um den ersten Schweizer Schulpreis
jeweils 25 000 Franken. Zusätzlich kann der      geschafft. Zu diesem Etappenziel gratuliert
«Preis der Jury» von 15 000 Franken an eine      das Bildungsdepartement ganz herzlich und
Schule vergeben werden, die unter schwieri-      wünscht dem Team der Primarschule Ricken-
gen Voraussetzungen ganz besondere Leis-         bach für das Finale viel Glück und alles Gute!
schule+bildung sz 3/2013   140

Volksschulen und Sport

Konsultation –       Lehrplan 21
      Zwischenetappe im Erarbeitungsprojekt

Das Bildungsdepartement informierte am           zuständig. In seinem Auftrag informierte das
2. Juli über das Deutschschweizer Projekt        Bildungsdepartement am 2. Juli an der PH
                                                 Schwyz über den Lehrplanentwurf und das
«Lehrplan 21» und die laufende Vernehm-          laufende Vernehmlassungsverfahren. Die
lassung. Zur Vorbereitung der Einführung         Schulträger, Schulleitungen, schulnahen
                                                 Verbände, Parteien, Wirtschaftsverbände etc.
und Umsetzung des neuen Lehrplans hat der        sind nun bis Mitte Oktober vom Erziehungsrat
Erziehungsrat eine kantonale Projektgruppe       eingeladen, eine Stellungnahme abzugeben.
beauftragt.                                      Hierbei stehen die Auswahl der Kompetenzen,
                                                 die Kompetenzbeschreibungen und die pro
                                                 Zyklus festgelegten Mindestkompetenzen
n B
   runo Wirthensohn,                            im Zentrum. Nach der Auswertung wird der
  Leiter Abteilung Schulfragen                   Erziehungsrat bis Ende Jahr die kantonale
                                                 Stellungnahme verabschieden.

Abgestützt auf den Grundlagenbericht vom         Vorbereitung der Umsetzung
18. März 2010 wurde während rund drei            Im Auftrag des Erziehungsrates erarbeitet eine
Jahren der Entwurf des Lehrplans 21 ausge-       kantonale Projektgruppe Vorschläge zur mög-
arbeitet. Der künftige Auftrag der Schule wird   lichen Einführung und Umsetzung des Lehr-
darin in Form von Kompetenzbeschreibungen        plans im Kanton Schwyz. Nebst Personen aus
festgelegt.                                      dem Bildungsdepartement sind Vertretungen
                                                 der Lehrerschaft, Schulleitungen, Schulträger
Gemeinsamer Lehrplan                             und der PH Schwyz beteiligt. Ein allfälliger Ein-
Mit dem Lehrplan 21 wird erstmals allen          führungsbeschluss wird erst nach Vorliegen
Deutschschweizer Kantonen ein gemeinsamer        der definitiven Version des Lehrplans (voraus-
Lehrplan zur Verfügung stehen. Aufgeteilt auf    sichtlich 2015) erfolgen. Vorgängig wird zu
die drei Zyklen (Kindergarten bis 2. Klasse;     den erforderlichen Anpassungen kantonaler
3. bis 6. Klasse; Sekundarstufe I) beschreibt    Weisungen und Regelungen (z.B. Lektionen-
er für die einzelnen Fachbereiche die Kompe-     tafel, Beurteilung, Leistungsmessungen) eine
tenzen, welche die Schülerinnen oder Schüler     weitere Vernehmlassung durchgeführt.
innerhalb des jeweiligen Zyklus erreichen sol-
len. In den einzelnen Fachbereichslehrplänen     Implementierung
sind sowohl die Mindestansprüche definiert       Heute geht das Bildungsdepartement davon
wie auch weiterführende Kompetenzstufen          aus, dass frühestens ab Schuljahr 2016/2017
formuliert. In den Fächern Sprachen, Mathe-      in der Kindergarten- und Primarstufe nach
matik und Natur&Technik stützen sich diese       dem neuen Lehrplan unterrichtet werden
auf die nationalen Bildungsstandards ab.         kann. Die Sekundarstufe I wird voraussicht-
                                                 lich ein Jahr später folgen. Zurzeit ist eine
Vernehmlassung im Kanton Schwyz                  modulartige Einführung geplant, welche den
Der Lehrplanentwurf wurde Ende Juni 2013         Einführungsprozess über mehrere Jahre
in eine breit angelegte Konsultation gege-       begleiten soll. Während die Grundmodule
ben. Primäre Adressaten sind die Auftrag         zentral durchgeführt werden, sollen die weite-
gebenden Kantone. Im Kanton Schwyz ist der       ren Module zum grossen Teil im Rahmen der
Erziehungsrat für den Erlass von Lehrplänen      Schulentwicklung an den einzelnen Schulen
schule+bildung sz 3/2013   141

stattfinden können. Den Schulleitungen wird
bei diesem Einführungsprozess eine wichtige                 Kantonale Projektgruppe Lehrplan 21
Rolle zukommen. Sie sollen darum als Erste                  Bruno Wirthensohn, Leiter Abteilung
in den neuen Lehrplan eingeführt und in der                 Schulfragen, Vorsitz
Umsetzung vor Ort von der Pädagogischen                     Simone Imhof, Abteilung Schulfragen
Hochschule beraten und unterstützt werden.                  Rémi Odermatt, Leiter Abteilung
                                                            Schulaufsicht
Informationen: www.sz.ch/lehrplan21; D-EDK-                 Werner Rhyner, Leiter WBZA, PH Schwyz
Projekt: www.lehrplan.ch                                    Koni Schuler, Präsident L-SZ
                                                            Reto Stadler, Stabstelle Schulentwicklung
                                                            Markus Zollinger, Schulleiter Einsiedeln
                                                            Werner Landtwing, Schulpräsident Ingen-
                                                            bohl, vszgb

   Möbel                                       Du Charmeur ...
                                          Die haben sich auch Mühe
                       Huuuh,                     gegeben.
                   hast du ne tolle
                        Figur !

                                                               lernfreundlich
                                                                                          robust
                                                                       akzentuiert
                                                                         ergonomisch
                                                                                             ästhetisch

                         e_Stuhl 2100
                                      Embru-Werke AG            +41 55 251 11 11
                                      Rapperswilerstrasse 33    schule@embru.ch
                                      CH-8630 Rüti ZH           www.embru.ch
schule+bildung sz 3/2013   142

Sonderpädagogik – Sorgenkind im Kanton
          Trends und Entwicklungen im Bereich Sonderpädagogik

Der Bereich Sonderpädagogik kommt nicht             Bereits mit der Anpassung der Volksschul-
zur Ruhe. Die Diskussionen um das Thema             verordnung 2006 hat sich der Kanton Schwyz
                                                    zumindest teilweise für einen Weg Richtung
Integration haben durch einen Bundesge-             Integration entschieden und dies sowohl
richtsentscheid im Jahr 2012 und durch die          im niederschwelligen Angebotsbereich der
                                                    Gemeinden und Bezirke als auch im hoch-
Botschaft des Bundesrates zur UNO Behin-            schwelligen Bereich der Sonderschulung des
dertenrechtskonvention eine neue Brisanz            Kantons. Im niederschwelligen Bereich waren
erhalten. Gesamtschweizerisch steigt die            die Gemeinden aufgefordert, sonderpädagogi-
                                                    sche Konzepte zu erarbeiten, was dazu führte,
Zahl der Sonderschülerinnen und Sonder-             dass in den letzten vier Jahren die meisten
schüler. Ebenso wie die Zahl der Sonder-            Gemeinden Kleinklassen für Lernbehinderte
                                                    der Primarstufe aufgelöst und die integrative
schulkinder steigen die Kosten für die              Förderung (IF) installiert oder ausgebaut
Beschulung derselben, wobei der Kantons-            wurde. An vier Schulorten (Einsiedeln, Arth,
rat den Beitrag der Schulträger für die sepa-       Schübelbach und Küssnacht) wurden beide
                                                    Modelle nebeneinander oder sich ergänzend
rative Sonderschulung per 1. Januar 2013            beibehalten.
deutlich angehoben hat und Gemeinden
                                                    Ein besonderes Problem stellt die integrative
und Bezirke neu auch bei der integrierten           Förderung von Kindern mit schwierigem Ver-
Sonderschulung die Hälfte der zusätzlichen          halten dar. Dieser Bereich wurde bei der Fest-
Aufwendungen zu übernehmen haben.                   legung des Faktors für das sonderpädagogi-
                                                    sche Angebot bisher nur wenig berücksichtigt.
                                                    In einer interdisziplinären Arbeitsgruppe des
n E
   dith Balsiger Hussain,                          Amtes für Volksschulen und Sport soll diesem
  Stabsstelle Sonderpädagogik                       Umstand Rechnung getragen und die Höhe
                                                    des Pensenpools für die integrative Förderung
                                                    und die besonderen Klassen neu bestimmt
                                                    werden.
«Die Sonderpädagogik bleibt ein Sorgenkind          Für verhaltensauffällige Primarschulkinder,
im Kanton»                                          bei denen die integrative Förderung vorüber-
So betitelte der «Bote der Urschweiz» am            gehend nicht ausreicht, setzt das Bildungs-
21. Februar 2013 die Diskussion im Kantonsrat       departement auf Kleinklassen im Bereich
zum Bericht des Regierungsrates über die            Verhalten. Zwei entsprechende Schulversuche
Sonderpädagogik. Da ist auf der einen Seite         laufen (vgl. «Schulversuche im Bereich Ver-
von der Forderung nach mehr ausgebildeten           halten» in «schule+bildung» Nr. 1/2013 vom
Heilpädagogen die Rede und auf der anderen          19. Februar 2013).
Seite von einem «aufgeblasenen Helfersys-
tem». Und fast im gleichen Atemzug in dem die       Zahl der Sonderschüler steigt gesamt-
Priorität der integrativen Förderung betont wird,   schweizerisch massiv
wird auch die Schaffung von Kleinklassen als        Innerhalb von zehn Jahren stieg die Zahl der
vielversprechende Möglichkeit erwähnt. Wie ist      Sonderschüler in der Schweiz von 14 000 auf
das zu verstehen?                                   24 000, was in Anbetracht der rückläufigen
schule+bildung sz 3/2013     143

Gesamtschülerzahl fast zu einer Verdoppelung      zungsschwierigkeiten zwischen niederschwel-
der Sonderschulquote führte (von 1.7 auf 3.2      ligem und hochschwelligem Bereich.
Prozent). Fachleute sind sich einig, dass ge-
genüber früher nicht mehr nur «eindeutig be-      Per 1. Januar 2013 hat das Amt für Volks-
hinderte Kinder» als Sonderschüler behandelt      schulen und Sport deshalb korrigierend
werden. In den Fokus der Aufmerksamkeit           eingegriffen und das Kriterium der «geistigen
geraten dabei insbesondere Kinder mit Ver-        Behinderung» als Voraussetzung für eine Son-
haltensauffälligkeiten und integrierte Sonder-    derschulung der HZ an die geltenden Normen
schüler. Laut Beatrice Kronenberg, Direktorin     der internationalen Klassifikation ICD 10 an-
der SZH, werden «nicht nur die Lernenden,         gepasst, nach welcher erst ab einem IQ unter
die früher in einer Sonderschule geschult wor-    70 eine Intelligenzminderung vorliegt. Damit
den wären integriert, sondern auch solche, für    verlieren Kinder mit IQ 70 – 74 ihren Sonder-
die eine separierte Schulung gar nie ein The-     schulstatus, werden «entstigmatisiert» und
ma war» (vgl. Schweizerische Zeitschrift für      haben wie andere Kinder mit Lernbehinde-
Heilpädagogik, Heft Nr. 2, Februar 2012).         rung Anspruch auf das sonderpädagogische
                                                  Angebot der Gemeinden und Bezirke. Dies
Anpassung des IQ-Kriteriums für Sonder-           führt zu einer Ressourcenverschiebung, die
schülerinnen und Sonderschüler der Heil-          ebenfalls in der Arbeitsgruppe des AVS, die
pädagogischen Zentren                             sich mit dem heilpädagogischen Pensenpool
Entsprechend der Aussage von Beatrice             auseinandersetzt, berücksichtigt werden soll.
Kronenberg haben im Kanton Schwyz seit In-
Kraft-Treten der NFA die integrierten Sonder-     Anpassung des Sonderschulbeitrages: Neue
schulungen der Heilpädagogischen Zentren          Kostenaufteilung zwischen Kanton und
(IS HZ) kontinuierlich zugenommen, ohne           Schulträgern der Gemeinden und Bezirke
dass ein gegenläufiger Trend bei den Tagess-      Im Rahmen des Massnahmenplans 2011 (KR
onderschülern der HZ festzustellen gewesen        6 und KR 7) und auf dem Hintergrund der bei
wäre (Anzahl IS HZ SJ 07/08: 35, SJ 08/09:        der NFA in Aussicht gestellten ausgeglichenen
55, SJ 11/12: 90). Möglicherweise hat folgen-     Verteilung der Sonderschulkosten auf Kanton,
des zufälliges Zusammentreffen verschiede-        Bezirke und Gemeinden hat der Kantonsrat in
ner Umstände dazu beigetragen:                    der Juni-Session 2012 den Kostenteiler im Be-
1. Mit der NFA haben die Kantone die Ver          reich Sonderschulung wie folgt angepasst:
   antwortung für die Sonderschulung über-
   nommen und mussten die dafür geltenden
   Kriterien und Anspruchsberechtigungen           SRSZ 611.210 § 32
   neu definieren.                                 2 Die Wohnsitzgemeinde leistet an die
2. Mit Einführung der integrativen Förderung       Sonderschulung von Kindern aus der Ge-
   in den Gemeinden und Bezirken wurden            meinde einen Beitrag. Die Kostenteilung
   mancherorts Kleinklassen für Lernbehin          gilt für die Kindergarten- und Primarstu-
   derte aufgelöst und durch integrative Förde-    fenjahre sowie für die nachobligatorischen
   rung mit relativ knapp bemessenen kollekti-     Schuljahre.
   ven Ressourcen ersetzt                          3 Der Bezirk leistet an die Sonderschu-
3. Bei der integrierten Sonderschulung ver-        lung von Kindern aus dem Bezirk einen
schob sich der Fokus in den letzten Jahren auf     Beitrag. Die Kostenbeteiligung gilt für die
die kognitiv stärkeren Schülerinnen und Schü-      Schuljahre der Sekundarstufe I.
ler der HZ. Dementsprechend werden an den          4 Der Beitrag für separierte Sonderschu-
Tagesschulen der HZ hauptsächlich kognitiv         lung entspricht pro Kind und Schuljahr
schwächere oder mehrfachbeeinträchtigte            der Hälfte des Durchschnittwerts der
Kinder beschult. Durch die Integration der         kantonalen Aufwendungen pro Sonder-
kognitiv stärkeren Schülerinnen und Schüler        schulkind. Der Beitrag für integrierte
in die Regelschule gab es zunehmend Abgren-
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