KIM kompakt Zeitschrift von und für MitarbeiterInnen des - KIM - Heft 101 1. März 2017 - Universität Konstanz
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KIM kompakt Zeitschrift von und für MitarbeiterInnen des KIM Heft 101 1. März 2017 ISSN 2509-2243 Konstanzer Online-Publikations-System (KOPS) URL: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:352-0-428129 Cover101.indd 1 22.02.2017 08:17:23
Liebe Leserinnen und Leser, nachdem wir sowohl das Erscheinungsbild als auch die Erscheinungsfrequenz unserer Hauszeitschrift seit dem letzten Heft geändert haben, freuen wir uns, Ihnen jetzt das neue KIM kompakt Heft zu präsentieren, das einen Überblick über die Aktivitäten des KIM im vergangenen Jahr 2016 bietet. Mit den ersten Beiträgen berichten wir über erfolgreich absolvierte Vorhaben, wie die Migration des E-Mail- Servers, die Änderung bei der Ausgabe von Passwörtern und die Eröffnung des „Lesesaals“. Dann folgen Berichte über Projekte, die zum Teil noch laufen, wie OpenAire2020, der Versuch eines automatisierten Erwerbungsmodells von e-Books und vieles mehr. Besonders freuen wir uns über einen Beitrag von Prof. Dr. Signori, die uns eine Handschrift aus unserem Bestand mit allen historischen Hintergründen vorstellt - es handelt sich um das wertvollste Buch in unserem Bestand. Ergänzt wird dieser Beitrag von Oliver Trevisiol, der über die Provenienzgeschichte dieser Handschrift informiert. Rubriken wie „Leib und Seele“ fehlen in diesem Heft. Hier möchten wir einen Appell an Sie richten: Wir sind auf Ihre Kreativität angewiesen! Geschieht im Laufe des Jahres etwas, das Sie erwähnenswert finden, schreiben Sie es auf, fotografieren Sie kuriose und/oder seriöse Dinge und senden Sie Ihren Beitrag an ein Redaktionsmitglied - unabhängig vom Redaktionsschluss! Wir sammeln alle Berichte und freuen uns über jeden Input. Das nächste Heft soll wieder das ganze Spektrum der KIM-Tätigkeiten widerspiegeln und über alle Ereignisse des Jahres 2017 berichten. Daher wird der Redaktionsschluss erst Mitte Januar 2018 sein! Die Redaktion wird aber bereits während des laufenden Jahres überlegen, welche Ereignisse einen Artikel wert sind und mögliche KandidatInnen anschreiben. Und auch Sie können jederzeit unaufgefordert schriftstellerisch für unsere Hauszeitschrift tätig werden. Wir freuen uns über neue AutorInnen! Wir hoffen, Ihnen mit der Fülle der Beiträge wieder ein abwechslungsreiches Heft präsentieren zu können und wünschen viel Spaß bei der Lektüre. Die Redaktion Cover101.indd 2 22.02.2017 08:17:24
Heft 101 AutorInnen Titel Seite Michael Längle E-Mail-Server Migration 2 Humoriges aus dem KIM-Alltag: Teil 1 3 Oliver Kohl-Frey Ein Lesesaal? Ein Lesesaal! 4 Christoph Becker Starke Authentifizierung beim Beraterfrontend 6 Kerstin Keiper Die Geister, die wir nicht riefen ... 7 Oliver Kohl-Frey „An Tagen wie diesen ...“ 10 Lothar Lülsdorf Der Tag der offenen Tür in der Abteilung Benutzung Inhaltsverzeichnis Annette Manz Was gibt es Neues aus dem Projekt Campusmanage- 12 Sabine Mehlin ment? Humoriges aus dem KIM-Alltag: Teil 2 14 Anja Oberländer Das Projekt OpenAire2020 15 Jessica Rex Forschungsdatenmangement erklärt - Das Projekt 17 bwFDM Info Anne Otto Nutzergesteuerter Erwerb von eBooks 19 von PDA zu EBA Ansgar Schäfer Das etwas andere Rätsel 22 Bilder vom Betriebsausflug 23 Isabell Leibing Alternative Metriken im Katalog 24 Das Orakel von Konstanz 25 Ralph Hafner SigMaMat, SIS-Visualizer und KonSys 26 Ansgar Schäfer Aus dem Arbeitsalltag 29 Sieglinde Diedrich Bibliothekseinführungen für Schülerinnen und Schüler 30 im Wandel der Zeit Michael Längle Ausbildung zum Fachinformatiker, Schwerpunkt 32 Rainer Rutka Systemintegration Gertrud Hättig Ausbildung zum FaMI 33 Kerstin Keiper Die Entdeckung der Langsamkeit 34 Ansgar Schäfer Forscherglück 36 Gabriela Signori Schätze der Bibliothek: H 56/1: Das älteste Buch der 38 Universitätsbibliothek Konstanz Oliver Trevisiol Schätze der Bibliothek: Zur Provenienzgeschichte der 41 Handschrift H 56/1 Statt Weihnachtsfeier ein Glühweinumtrunk 43 Angelika von Bohr Interview mit UnruheständlerInnen 44 Pressespiegel 45 Neue MitarbeiterInnen stellen sich vor 49 Personalnachrichten 55 Impressum 1
E-Mail-Server Migration κρίσις Michael Längle Das griechische Wort krisis bezeichnet nicht von insgesamt zwölf Terrabyte widerspiegelte. eine hoffnungslose Situation, sondern den Allein die letzte Synchronisation dauerte bei Höhe- oder Wendepunkt einer gefährlichen einem übertragenen Datenvolumen von 50 Lage - von da an kann es eigentlich nur noch GB aus 18.000 Konten fast neun Stunden. besser werden. Erst wenn die Entwicklung ei- Der Mailserver ist damit neben dem Fileserver nen dauerhaft negativen Verlauf nimmt, spricht einer der speicherintensivsten Dienste auf dem man von einer Katastrophe.1 Campus. Im Frühling 2015 war es absehbar: Der E- Im Herbst 2015 zeichnete sich ab, dass der Mailserver wird mit den ständig steigenden Mailserver die Last nicht mehr verkraftet, es Anfragen an seine Kapazitätsgrenzen kom- traten Dateninkonsistenzen auf und ein korrup- men. Unsere NutzerInnen haben inzwischen tes Dateisystem war zu befürchten. Bei einem nicht mehr nur einen PC, sondern auch ein korrupten Dateisystem (ein Hardwarefehler, z. Smartphone, ein Notebook oder ein Tablet und B. ein Hauptspeicher oder ein Softwarefehler, alle Geräte sind unter Umständen zur gleichen bei dem die Daten falsch überschrieben wer- Zeit online. Bereits das Einspielen einer aktu- den) müssten aus dem Backup 80 Millionen elleren Version hätte das System für mehrere Dateien zurückgespielt werden. Dies hätte eine Tage in die Nähe eines Stillstandes gebracht. Ausfallzeit von etwa einer Woche zur Folge Trotz personeller Engpässe konnten wir nicht gehabt. Die klassischen Backup/Recovery- mehr warten und mussten eine Lösung für das Szenarien konnten für einen derart hohen Problem finden. Wir brauchten jede personelle Datenverkehr nicht mehr funktionieren. Hilfe, sogar die einer Hilfskraft im einschlägi- gen Masterstudium; der junge Kollege hatte Nach gründlicher Vorbereitung wurde also in bereits sehr erfolgreich bei der Zimbra-SOGo- der letzten Oktoberwoche 2015 mit der Migrati- Migration mitgearbeitet und konnte uns wieder on auf die vorbereiteten Mailserver begonnen, maßgeblich helfen, die Aufgaben der anstehen- die Arbeiten sollten in der Zeit vom 30.10. bis den Migration zu meistern (aus ihm wurde übri- 01.11.15 über das Wochenende durchgeführt gens in der Zwischenzeit ein adäquat bezahlter werden. Da das Betriebskonzept aus dem Jah- Projektarbeiter in der Abteilung Basisdienste). re 2003 über 13 Jahre zuverlässig und stabil lief und auch andere Hochschulen die gleiche Der Weg war zunächst einmal ein Standardver- Mailserver-Software erfolgreich einsetzten, gab fahren. Auf neuer Hardware wird eine aktuelle es keinen Grund, am Aufbau oder am Betriebs- Version des Betriebssystems und der Anwen- system (Solaris) bzw. an der eingesetzten Mail- dungssoftware installiert. Der Datenbestand Server-Software (Cyrus) etwas zu ändern. des Altsystems wird in regelmäßigen Abstän- Dann passierte etwas, mit dem keiner gerech- den mit denen des neuen Systems synchroni- net hatte... siert. Kurz vor dem Umstieg wird das Altsystem für die Benutzer ausgeschaltet, die letzten Das System verhielt sich plötzlich völlig un- Änderungen nochmals nachgezogen und der berechenbar. Vom Zeitpunkt der Migration bis neue Rechner in Betrieb genommen. März 2016 waren zwei bis drei Ausfälle wö- chentlich zu verzeichnen, mit Ausfallzeiten von Die eigentliche Herausforderung war jedoch bis zu vier Stunden! Eine nervliche Herausfor- der Umzug des Datenbestands, der über die derung für die Nutzer und die Techniker! Jahre stetig zunahm und sich in 80.000.000 Dateien (E-Mails) bei einem Datenvolumen Als erste Gegenmaßnahme wurde das System 2
so überwacht, dass Ausfälle prognostizierbar fachservers haben wir so gewählt, dass gleich waren. In Niedriglastzeiten wurde der Server mehrere Probleme gelöst werden konnten: neu gestartet, teilweise auch am Wochenen- ▪▪ Das neue System skaliert quasi ins „Un- de. Parallel dazu mussten die Fehler genauer endliche“ (die Formulierung kommt von den identifiziert werden. Die Analyse ergab, dass Mailadministratoren und ist ein sicheres es sich um drei Softwarefehler handelte, davon Indiz für deren wiedergekehrtes Selbstbe- konnte aber nur ein Fehler konkret beseitigt wusstsein). werden. Die KollegInnen anderer Universitä- ▪▪ Das Backup/Recovery-Problem ist deutlich ten, welche die gleiche Mailserver-Software entschärft, da wir nun zwei lose, gekoppel- einsetzten, konnten uns in dieser Situation te, hochverfügbare Mailsysteme besitzen, nicht weiterhelfen. Entweder war dort eine die ständig den Datenbestand synchroni- ältere Version oder ein anderes Betriebssystem sieren. Fällt ein System aus, dann steht im Einsatz oder es wurde ein gänzlich ande- immer noch ein vollwertiges zweites Sys- res Systemdesign verwendet. Die Entwickler tem zur Verfügung. hatten auch keine Lösung und technischer ▪▪ Wir verwenden ein Standard-Unix-Betriebs- Support für diese Software konnte nirgends system, bei dem sich nicht nur wenige bezogen werden. Linux-Administratoren auskennen. Die unerwarteten Probleme gaben uns den Im- ▪▪ Selbst klassische Backup/Recovery-Me- puls, uns zu neuen Ufern aufzumachen. Eine chanismen greifen wieder, da die Software Marktanalyse brachte eine neue Softwarege- geschickt E-Mails in einem speziellen For- neration mit Namen „Dovecot“, die vor allem mat bündelt. bei größeren Installationen zum Einsatz kommt und sich sehr gut in unsere E-Mail-Infrastruktur Seit dem 26. August 2016 verfügen wir wieder integrieren ließ. Mit Unterstützung der Firma über ein zuverlässiges und leistungsfähiges Heinlein wurde in einer zweimonatigen Vorbe- System. Meinen KollegInnen und Mitarbei- reitungszeit die Migration auf die neue Soft- terInnen danke ich herzlich für ihr Engagement ware unter dem gängigen Linux-Betriebssys- und Durchhaltevermögen und hoffe, dass die tem „Debian“ vorbereitet. Die Migration selbst, erarbeitete Lösung, wie das vorherige System, von der kaum jemand etwas bemerkte, dauerte lange tragfähig sein wird. nur zwei Wochen. Das neue Design des Post- Fußnote 1 Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Krise Humoriges aus dem KIM-Alltag Teil 1 Aus dem Info-Zentrum: Leider ist die frisch sanierte Bibliothek immer noch nicht wasserdicht - die umgerüsteten Mülleimer als Wasserauffangbehälter bleiben uns wohl erhalten. 3
Ein Lesesaal? Ein Lesesaal! Oliver Kohl-Frey Das im Rahmen der Bibliothekssanierung neu el Frank schlug dafür die Realisierung einer entwickelte Raumkonzept legt neben dem Raum-im-Raum-Hülle aus Holz vor, die mit quantitativen Ausbau der Arbeitsplätze – von einem Parkettboden aus Echtholz und einer 1.100 vor auf 1.600 nach der Sanierung – be- Wand- und Deckenverkleidung aus Holz- sonderen Wert auf die qualitative Diversifi- paneelen eine besonders hochwertige und zierung der Arbeitsplatzsituation. Neben der akustisch wirksame Verkleidung des Raumes bewährten Durchmischung von Bestand und schaffen würde. Nachdem sich die zunächst Arbeitsplätzen, v. a. in den Buchbereichen, geplante Verwendung von Obstbaumhölzern wurden zahlreiche weitere Arbeitsplatzangebo- aus Brandschutzgründen nicht realisieren ließ, te geschaffen: Gruppenarbeitsräume, Lernin- wurde nachhaltig erwirtschaftetes Eichenholz seln, Computer-Pools, Medien-Arbeitsplätze, bzw. eichenfarben lasierte Weißtanne aus Einzelarbeitsplätze etc. Und auch wenn vor dem Schwarzwald bzw. der Schweiz mit der allem der Bedarf an Gruppenarbeitsgelegen- entsprechenden Brandschutzklassifizierung heiten im Rahmen der letzten Jahre deutlich verbaut. angestiegen ist, so war es doch stets offen- Als Hauptmöbel für den Raum wurde ein 26 sichtlich, dass es nach wie vor einen großen Meter langer Arbeitstisch eingebaut, der 44 Bedarf an Arbeitsplätzen für das ruhige und Arbeitsplätze bietet. Die Grundkonstruktion konzentrierte Arbeiten alleine, das Lesen, Stu- entspricht dabei den auch in den anderen dieren, Denken und Schreiben geben würde. Sanierungsbereichen verwendeten Tischen. Gemeinsam mit dem Architekten Michael Frank Die Ausstattung wurde mit diesem Tisch an die wurde deshalb für die Fläche des Übergangs häufig in britischen Bibliotheken anzutreffenden zwischen den Buchbereichen BS und BG auf „Study tables“ angelehnt und, wie die gesam- der Ebene 6 mit ca. 250 Quadratmetern ein te Gestaltung, an das spezielle Konstanzer Konzept für einen Lesesaal entwickelt, der Ambiente angepasst. Als Sitzmöbel stehen durch seine Gestaltung und Möblierung diese passende Eames Side Chairs zur Verfügung. Art des Arbeitens unterstützen sollte. Micha- Insgesamt bietet der Lesesaal gut 60 Plätze. 4
hochkonzentrierte Atmosphäre am voll besetzten „Study table“ und an den weiteren Arbeitsplätzen im Le- sesaal. Die hochwertige Ausstattung des Raumes und die Anordnung der Plätze am Tisch tragen durch ihre Ausstrahlung bzw. die entstehende soziale Kontrolle der Studierenden untereinander zu dieser sehr kon- zentrierten und leisen Nutzung des Raumes bei. Der Lesesaal als Er- folgsmodell also, und ein besonders schönes noch dazu, wie die Auswahl an Bildern zeigt. Dass die Mehrkosten für die sehr hochwertige Ausstattung des Raumes nicht aus öffentlichen Baumitteln finanziert werden konnte, versteht sich von selbst. Deshalb wurde gemeinsam mit dem Rektor und der Stabsstelle Kommuni- kation und Marketing ein Sponsoring-Konzept entwickelt, um private Gelder für die Finanzie- rung einzuwerben. Doch bereits bei der ersten Vorstellung des Konzepts erklärte sich die Universitätsgesellschaft Konstanz (UGK) spon- tan bereit, den notwendigen Gesamtbetrag von 100.000 € zu übernehmen und damit der Uni- versität und ihren Studierenden ein Geschenk zum 50-jährigen Geburtstag zu machen. Dafür sind die Universität und insbesondere die Bibliotheksdienste im KIM ausgesprochen dankbar. Seit Beginn des Wintersemesters 2016/17 steht der Lesesaal nun zur Verfügung. Und seitdem erfährt er eine enorme Nutzung: Von frühmorgens bis spätabends herrscht eine 5
Starke Authentifizierung beim Beraterfrontend Mit digitalen Zertifikaten zu einer sicher(er)en Alternative zu Nutzername/Passwort Christoph Becker Zugriff auf schützenswerte Daten sollen nur sönlichen Passwort bei der Anmeldung am die NutzerInnen erhalten, die ihre Identität Identitätsmanagementsystem aka Beraterfron- hinreichend beweisen können und denen zuvor tend benötigen. Ein digitales Zertifikat meint entsprechende Zugriffsrechte eingeräumt eine Datei, die bestimmte Angaben über den wurden. IT-Systeme für die zentrale elektroni- Inhaber (z.B. seinen Namen, die Zugehörigkeit sche Verwaltung von Nutzerdaten (Identitäts- zur Universität Konstanz und seine E-Mail- managementsystem) unterliegen dabei einem Adresse) bestätigt und durch kryptografische besonderen Schutz, da hierin eine Vielzahl Verfahren für IT-Systeme nachprüfbar macht. personenbezogener Daten verarbeitet werden. Aufgrund der weitreichenden Zugriffsberechti- Diese Zertifikat-Passwort-Kombination kom- gungen sind die Nutzerkonten der KIM-Berate- pensiert dabei entscheidende Nachteile des rInnen bevorzugte Angriffsziele. Der notwendi- klassischen, passwortbasierten Verfahrens: gen Konsequenz bei der korrekten Gestaltung Zum einen genügt das Erraten oder Ablau- und dem verantwortungsvollen Gebrauch von schen des Passwortes oder das Stehlen des Zugangsdaten kommt daher eine entscheiden- Zertifikats allein noch nicht, um unautorisiert de Rolle zu, wenn es darum geht, unbefugtes auf den Datenbestand zugreifen zu können. Lesen, Kopieren, Verändern oder Löschen der Das heißt, wenn einer der Faktoren fehlt, wird Daten zu verhindern. der Zugang verweigert. Zum anderen haben Doch der De-Facto-Standard einer Nutzerna- (im Gegensatz zu selbst gewählten Passwör- me-Passwort-Kombination zur Anmeldung an tern) alle Nutzerzertifikate ein gleichmäßiges, IT-Diensten birgt in der Praxis bekanntermaßen sehr hohes Sicherheitsniveau. die Gefahr, dass Angreifer über verschiedene Hat der Nutzer1 das Zertifikat wie empfohlen Wege versuchen können, an die Passwörter auf einer speziellen Hardware-Komponente der privilegierten Nutzerkonten zu gelangen. (Krypto-Token) gespeichert, ist es optimal Aus diesem Grund wird empfohlen, bei beson- geschützt. Er hat so, analog zu physikalischen ders schützenswerten Zugängen eine zweite Zutrittssystemen, seinen „Schlüssel“ direkt in Barriere neben dem Passwort einzurichten der Hand und der Verlust wird ihm i. d. R. auf- (Zwei-Faktor-Authentifizierung). fallen. Doch selbst bei Diebstahl oder Verlust Als zweiter Faktor eignen sich persönliche des Tokens wird die unautorisierte Verwendung digitale Zertifikate, die die KIM-BeraterInnen des Zertifikats durch ein weiteres persönliches seit Ende Oktober 2016 zusätzlich zum per- Passwort verhindert. 1 Wegen der besseren Lesbarkeit wurde in diesem Absatz auf eine gendergerechte Schreibweise verzichtet. 6
Die Geister, die wir nicht riefen,…. …. und (noch nicht) aber hoffentlich bald wieder loswerden! Kerstin Keiper Im Frühjahr 2016 beschloss die Universität nen der KIM-Beratung sehr überraschend. Die Konstanz den Kollegen, der die Telefonzentrale offizielle Meinung der Uni war, dass wir ja mit der Uni bisher bedient und somit den Außen- Telefonauskünften vertraut seien und auch die kontakt gepflegt hatte, intern zu versetzen, Uni ganz gut kennen – damit wurden wir als sodass die zentrale Telefonauskunft plötzlich der ideale Personenkreis für diese Tätigkeit verwaist war. bestimmt. Ursprünglich hieß es, es sei höchs- Ziel war es - im Sinn eines automatischen tens mit 2-3 Anrufen pro Tag zu rechnen, einer Call-Centers - die eingehenden Gespräche zu Menge, die wohl leicht zu bewältigen wäre. den richtigen Ansprechpartnern umzuleiten. Die Realität sah aber leider ganz anders aus. Wer kennt das nicht – man ruft wegen einer Störung irgendwo an und wird dann von ei- Meist sind es über 10 Anrufe pro Tag. Das ner höflichen Automatenstimme aufgefordert Fragespektrum variiert sehr stark von „Wie sind „Wollen Sie mit X sprechen, wählen Sie die 1, die Tarife des Kinderhauses?“, über „Ich hätte haben Sie Fragen zu Y, wählen Sie die 2“ usw. eine Wohnung für Studierende anzubieten!“, Hat man sich dann die Möglichkeiten 1 – 6 an- „Kann man bei Ihnen Fach XY studieren?“, gehört, um zu entscheiden, wo man denn wohl „Gibt es für Fach XY einen Numerus clausus?“, richtig wäre, hat man schon wieder die erste „Wie hoch sind die Studiengebühren?“ bis hin Nummer vergessen. Wer hat sich darüber nicht zu „Ich suche die Telefonnummer von Person schon geärgert endlos in diesen Telefonschlei- XY.“ fen zu hängen? Überraschend dabei ist, dass einige dieser Aber genau dieses Prinzip wurde bei der zent- Fragen eigentlich über das vorgeschaltete ralen Telefonauskunft der Uni eingeführt. Nummernsystem hätten abgefangen werden Eine wohlklingende Stimme fordert den Anrufer müssen, was aber offensichtlich nicht richtig zunächst einmal auf die gewünschte Sprache funktioniert. Bei einigen Rückfragen stellte sich zu wählen: heraus, dass die Anrufer es in einigen Fällen ▪▪ 1 für deutsch doch versucht hatten, aber wieder bei einem ▪▪ 2 für englisch Anrufbeantworter landeten oder außerhalb ▪▪ 3 für französisch der Sprechzeiten anriefen. Beim zweiten Dann hat man die Wahl, Fragen zu stellen zu Versuch rief man dann „bei Allgemeine An- den Themen: fragen (Nummer 6)“ an, in der Hoffnung dann ▪▪ Studium und Bewerbung (1) eine „menschliche Stimme“ zu hören – das ▪▪ Bibliothek (2) waren dann wir. Bis dahin war der Frustpegel ▪▪ IT- oder E-Mail (3) bei einigen Anrufern schon recht hoch, wobei ▪▪ Personal(abteilung) (4) die meisten froh waren, endlich jemanden am ▪▪ Öffentlichkeitsarbeit oder Rektorat (5) Apparat zu haben, der sich bemüht, Ihnen ▪▪ Allgemeine Anfragen (6) zu helfen. Für uns beginnt dann das Suchen: „Wie kommt man möglichst schnell an die ge- Man entschloss sich als Nummer „6“ für All- wünschte Information?“ gemeine Anfragen die Anrufe zur zentralen Die Fragen, von denen wir dachten, sie eigent- KIM-Beratungstheke / Bibliotheksinformation lich leicht abhandeln zu können, wenn zum durchzustellen. Beispiel nach der Telefonnummer einer konkre- ten Person gefragt wurde, stellten doch eine Diese Entwicklung kam für uns MitarbeiterIn- größere Herausforderung dar als erwartet. 7
Das Uni-Telefonbuch ist nicht direkt über das Natürlich kann man auch die Uni-Website Menü der Uni-Homepage zu erreichen, son- nutzen und sich zu der gewünschten Abteilung dern ist über das Intranet „Meine Universität“ durchklicken. Aber hier ist je nach Einrichtung/ aufrufbar. Einer der ersten Arbeitsschritte des Abteilung die Auflistung der Kontakte und An- Tages ist, das Telefonbuch in einem separaten sprechpartnerInnen auch schwierig. Versuchen Browserfenster zu öffnen, damit wir schnell Sie mal schnell die Telefonnummer des „See- jederzeit darauf zugreifen können. zeit Service-Centers“ herauszufinden – Wie viele Klicks brauchen Sie? Wenn man jetzt aber erwartet, dass eine Per- son mit einer Uni-Telefonnummer auch im Uni- Wie frustriert AnruferInnen oft sind, lässt sich Telefonbuch zu finden ist, so wird man doch wirklich gut nachvollziehen. Einige haben manchmal enttäuscht. Nicht alle Personen, die versucht, sich die Informationen selbst zu eine dienstliche Telefonnummer haben, sind beschaffen sind aber an der Uni-Homepage verzeichnet. Hier ist oft Google die bessere kläglich gescheitert. Lösung – darüber findet man die Nummern Oft haben wir den Satz gehört „Sie sind doch schneller als sich über die Strukturen der Uni- eine Elite-Uni!“, oder „Warum geht das nicht Website bis zu den Kontakten der jeweiligen einfacher?“ Auch wir mussten oft mehrere Einrichtung oder des Fachbereiches zu han- Anläufe machen, um die gewünschten In- geln oder zu versuchen über die Suchfunkti- formationen bzw. AnsprechpartnerInnen zu onen der neuen Homepage zu der richtigen finden. Werden die Leute am anderen Ende Seite zu kommen. der Leitung doch ungeduldig hilft die Erklärung, dass wir eigentlich die Information der Biblio- Zwar kann man im Telefonbuch nicht nur nach thek sind – in den meisten Fällen haben wir am konkreten Namen suchen, sondern in einem Ende des Gespräches jedoch dankbare Anru- Auswahlmenü über die Organisationseinheit ferInnen. auch sachlich einsteigen, aber als übersicht- Aber die Irritation zu Beginn eines Gespräches, liches Auskunftsmittel ist dieses Modul nicht wenn wir uns mit unserer üblichen Begrü- gerade zu bezeichnen. Die Abteilungen der Uni ßungsformel „Beratung / Information der Biblio- sind von A-Z grob aufgelistet. Das SSZ steht thek“ melden, ist oft groß und führt zu Erklärun- aber beispielsweise nicht unter dem Buchsta- gen, um einen „Falsch-Verbunden-Verdacht“ ben „S“, sondern ist zu finden unter der Be- aufzuklären. zeichnung „UniVerw/StudAbt“. Listet man dann die dazugehörigen Nummern Unangenehm wird es auch, wenn im Laufe des auf, landet man wieder bei einer alphabeti- Telefonats „echte“ Bibliothekskundschaft an schen Namensliste – die allgemeinen Kon- unsere Theke kommt und mithören muss, was taktnummern stehen nicht etwa am Anfang, wir da so am Telefon meist umständlich ver- sondern sind in einem Alphabet zusammen mit handeln. individuellen Mitarbeiternummern eingegliedert Auch Ferngespräche in Fremdsprachen zu Zuerst kommen einzelne MitarbeiterInnen von führen, bei denen die Verbindung nicht optimal A-S, dann tatsächlich zentrale Nummern: ist und dabei den Lärmpegel des Info-Zentrums ausblenden zu müssen, um überhaupt versteh- SSZ 3636 B 0425 UniVerw/ ne zu können, was der oder die AnruferIn will, StudAbt ist nicht immer einfach. SSZ - Azubi 4656 B 0425 UniVerw/ Wir versuchen nach bestem Wissen und Ge- StudAbt wissen diese Herausforderung zu meistern, ha- SSZ - Bera- 4428 B 0425 UniVerw/ ben aber schnell gemerkt, dass im Arbeitsalltag tungsecke StudAbt an einer Beratungstheke mit Laufkundschaft SSZ - Theke 4426 B 0425 UniVerw/ so eine Aufgabe nicht zur vollen Zufriedenheit StudAbt geleistet werden kann. Entweder frustriert man wartende BibliotheksbenutzerInnen, weil man Erst danach folgt das restliche Alphabet der telefoniert, oder aber den/die AnruferIn, der MitarbeiterInnen von T-Z. Ist die Abteilung sehr ergebnislos anruft, weil man aktuell mit einem groß, muss man unter Umständen eine lange anderen Bibliotheksbesucher beschäftigt ist Liste durchscrollen. und es daher einfach klingeln lässt. 8
Grundsätzlich muss man sich die Frage stellen: mit ja oder nein bestätigen. Also rief ich über Warum leistet sich eine Universität dieser Grö- die Homepage die Studiengänge der Wirt- ßenordnung nicht eine vernünftige Telefonaus- schaftswissenschaften auf und bestätigte ihr, kunft? Sollte die Pflege der Außenkontakte dass man mathematische Finanzökonomie im nicht ernster genommen werden? Warum gibt Bachelor und Master studieren könne und woll- es eine große Stabsstelle „Kommunikation und te ihr die Kontaktdaten nennen. Da stellte sich Marketing“, die ausgiebige Public Relations be- heraus, dass sie nur sicherstellen wollte, dass treibt und Wert auf positive Außendarstellung ein Student, der ein Zimmer bei ihr mieten woll- legt, aber nicht die Fragen der Bürger kompe- te, ihr die Wahrheit gesagt hatte. Er stellte sich tent beantwortet? Sollte eine Kommunikation als Student der Finanzökonomie vor. Er war ihr nicht immer in beide Richtungen gehen? zwar sympathisch, aber bevor sie ihm die Zu- Die Uni evaluiert, optimiert und controllt in sage für das Zimmer erteilte, wollte sie wissen, vielen Bereichen, aber so etwas Banales wie ob man tatsächlich so „komische Sachen“ hier ein gutes, informatives Telefonverzeichnis mit studieren könne. den wichtigsten Kontakten zur Orientierung wird nicht genügend gepflegt. Warum ist das So viel zu den unterhaltsamen Aspekten dieser Verzeichnis im Intranet der Uni und somit nur Aufgabe. Die Schwierigkeiten aber überwie- für Uni-Angehörige zugänglich? Es enthält gen, so dass wir unsere Bedenken und Er- Namen, Abteilungen, Telefonnummern und fahrungen mit unseren ChefInnen diskutiert Mailadressen der Beschäftigten, also keine haben. Wir stießen auf Verständnis und konn- wirklich persönlichen Daten. Muss so ein Te- ten erreichen, dass uns diese Aufgabe wieder lefonverzeichnis Geheimsache sein? Sollte es abgenommen werden soll. Vom Beschluss zur nicht für jeden an ganz präsenter Stelle auf der tatsächlichen Umsetzung dauert es aber wohl Homepage stehen und zugänglich sein? Kein noch. Die Zusage, dass zukünftig nicht mehr Mitarbeiter und keine Mitarbeiterin sollte etwas die KIM-Beratung den Telefondienst „Allge- dagegen haben, die Dienstaufgabe wahrzu- meine Anfragen (6)“ übernimmt kam Anfang nehmen und ansprechbar zu sein - schließlich Oktober 2016, ist aber leider noch nicht in die steht man ja nicht mit der persönlichen Telefon- Praxis umgesetzt worden, da offensichtlich der nummer darin. Wenigstens die wichtigsten zen- Text der Call-Center-Anlage neu besprochen tralen Organisationseinheiten sollten abfragbar werden muss. Dies ist bisher leider noch nicht sein, wenn der Datenschutz eine individuelle erfolgt – die Mühlen des öffentlichen Dienstes Namensnennung untersagt. mahlen wohl, wie der Volksmund sagt, wirklich sehr, sehr langsam. Zu den kuriosen Erfahrungen, die wir im Laufe dieser Zeit gemacht haben, gehört auch die, Also passt der Spruch des Zauberlehrlings hier dass nicht nur Externe sondern auch viele nicht ganz. MitarbeiterInnen bei uns angerufen haben, um „.. die Geister, die wir nicht riefen, wurden wir sich telefonisch zu anderen KollegInnen durch- leider (noch) nicht, aber hoffentlich bald wieder stellen zu lassen oder nach Zuständigkeiten zu los!“ fragen. Warum? Antwort: Weil das Telefonbuch um- Es sei mir jedoch erlaubt die kritische Frage zu ständlich zu nutzen ist und die Suchfunktion stellen: Was passiert jetzt mit den Anrufern? über die Uni-Website auch nicht richtig funktio- Die Nummer „6“ für sonstige Fragen, wird niert. zukünftig einfach ersatzlos gestrichen, so dass wir an der KIM-Beratung zwar eine Lösung für Alles in allem ist es (noch) eine interessan- unser Problem sehen, aber die Servicewüste te Erfahrung, auf die wir aber gut verzichten bleibt - der Bürger ist das Opfer! können. Sollte eine Elite-Universität sich nicht eine Aber die Tätigkeit hatte auch humoristische kompetente zentrale Anlaufstelle leisten und Aspekte. So erhielt ich eines Tages einen Anruf eine entsprechende Stelle finanzieren? einer Dame mit der Frage: „Kann man bei Ihnen Finanzökonomie studieren?“ Ich wollte Sie mit der Studienberatung verbinden, was sie aber wiederum nicht wollte. Ich solle nur 9
„An Tagen wie diesen…“ Der Tag der offenen Tür in der Abteilung Benutzung Oliver Kohl-Frey Die Idee entstand in einer Arbeitsgruppe, die schloss: Zunächst gab es eine kurze Einfüh- sich vor ca. drei Jahren mit dem Thema Wei- rung mit einem Überblick über das gesamte terbildung in den Bibliotheksdiensten beschäf- Aufgabenspektrum der Abteilung durch die tigte. Dabei wurden alle Mitarbeiter/innen zu Abteilungsleitung, und danach wurden vielfäl- ihren Weiterbildungswünschen befragt, und tige Stationen direkt an den jeweiligen Arbeits- eines der Ergebnisse war der Wunsch von plätzen durch die Mitarbeiter/innen angeboten. vielen, in andere als den eigenen Arbeitsbe- Diese Stationen wurden größtenteils mehrmals reich hineinschnuppern zu können. Die Arbeits- angeboten, um durch den zeitlichen Versatz gruppe dachte länger darüber nach, wie dieser allen die Möglichkeit zu geben, die Bereiche Wunsch realisiert werden könnte, und legte kennenzulernen, die ihren Interessen am meis- dann die Idee eines Tages der offenen Tür vor: ten entsprechen. An einem ganzen Tag sollte eine Abteilung die Insgesamt wurden so am Tag der offenen Tür verschiedenen Aufgaben, die in dieser Abtei- in der Abteilung Benutzung ca. 20 Stunden die lung täglich bearbeitet werden, in wohlportio- Türen geöffnet, um v. a. KollegInnen aus den nierten Häppchen den Kolleg/innen aus ande- Abteilungen Bearbeitung und Fachreferat das ren Abteilungen vorstellen. Tätigkeitsspektrum in der Benutzung näher zu Den Anfang machte dann vor gut zwei Jahren bringen. Der nächste Tag der offenen Tür ist die Abteilung Bearbeitung, an deren Konzept schon geplant: Dann werden die Fachreferate sich die Benutzung im Sommer 2016 an- die Breite ihrer Aufgaben präsentieren. Sachgebiet Dokumentlieferdienste Sachgebiet Benutzung - Querschnittaufgaben und Ortsleihe 10
Lothar Lülsdorf Konkret wurde beim Tag der offenen Tür in der Benutzung das Angebot gemacht insgesamt zwölf verschiedene Arbeitsbereiche der Benutzungsabteilung näher kennenzulernen: ▪▪ „Ortsleihe/Dienstpläne“ (vorgestellt von Paul Zenker) ▪▪ „Datentechnik/Zwischenausleihe“ sowie „Suchaufträge“ (vorgestellt von Rosa Heim) ▪▪ „Ausleihservice“ (vorgestellt von Karin Dormeier) ▪▪ „Rückstelldienst“ (vorgestellt von Petra Fakler-Lau) ▪▪ „Information/IT-Support“ (vorgestellt von Sieglinde Diedrich) ▪▪ „Benutzungsservice“ (vorgestellt von Edgar Fixl) ▪▪ „Mediothek“ (vorgestellt von Isabell Leibing) ▪▪ „Fernleihe“ sowie „Dokumentlieferdienste – Subito, KonDoc“ (vorgestellt von Lothar Lülsdorf) ▪▪ „Semesterapparate“ sowie „ILIAS“ (vorgestellt von Ina Rosenkranz) Neben einer 25-minütigen Einführungsveranstaltung von Oliver Kohl-Frey einmal vormittags und einmal nachmittags, gab es pro Themengebiet jeweils zweimal vormittags und einmal nachmittags die Möglichkeit der Teilnahme. Ein Präsentationstermin war mit 20 Minuten angesetzt, was, wie sich herausstellte, sehr knapp kalkuliert war, um die teilweise komplexen Arbeitsbereiche vorstellen und noch auf Fragen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer eingehen zu können. Insgesamt wurden für alle Präsentationstermine zusammengenommen 801 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Tag der offenen Tür in der Benutzung über die genannten Arbeitsbereiche der Benutzungsabteilung informiert. Fußnote 1 Viele Kolleginnen und Kollegen haben sich für die Präsentationen mehrerer Arbeitsbereiche eingetragen. Kommentare ... 11
Was gibt es Neues aus dem Projekt Campusmanagement? Annette Manz und Sabine Mehlin Womit wir uns beschäftigen: 2014 in einem Namenswettbewerb von den Studierenden eingebracht und ausgewählt. Salopp gesagt krempelt das Projekt Campus- Konkret bearbeitet das Projekt Campusma- management seit 2014 die Software und die nagement also die Abläufe im Bereich Be- damit verbundenen Abläufe der studentischen werbung und Zulassung auf Studienplätze, die Verwaltung um. Verwaltung studentischer Daten sowie weitere Das bedeutet: Aufgabe des Projekts ist es, alle Personenkreise wie z. B. Promovierende, die Prozesse in Lehre und Studium mit den Be- Lehrveranstaltungs- und Prüfungsplanung in teiligten zu überarbeiten und mit einer neuen den Fachbereichen, das Vorlesungsverzeich- Softwareunterstützung den Alltag von Stu- nis, Notenvergabe, Zeugniserstellung und dierenden, Lehrenden und Sachbearbeitung vieles mehr - dazu gehört beispielsweise auch transparenter und einfacher zu machen. Wir das führende System für Personendaten aufzu- führen zu diesem Zweck das Zentrale Ein- bauen und hieraus zukünftig die Studierenden- schreibe- und Studienportal ZEuS ein, wel- ausweise zu generieren. Außerdem werden ches nach und nach die Funktionen der bisher Schnittstellen zu anderen Systemen der Uni genutzten Portale BewIS, StudIS/Studium, LSF aufgebaut, wie zum Beispiel der Lehrraumver- und StudIS/Prüfung übernimmt und in einem waltung in RRM, ILIAS und der Personenver- Portal zusammenführt. Der Name ZEuS wurde waltung in SVA. Grafischer Überblick - aus Alt wird Neu, aus HIS-GX wird HISinOne = ZEuS Erläuterung zur Graphik: Ausgegraut sind die heute nicht mehr/noch nicht produktiven Systeme 12
Wir arbeiten als Projekt im Spannungsfeld gischen Universitäten, um mit Landesgeldern zwischen den Anforderungen aus den Pro- gemeinsam HISinOne an die Bedürfnisse der zessvorstellungen der beteiligten Bereiche an baden-württembergischen Unis anzupassen. der Uni Konstanz, die wir optimal unterstützen Wir profitieren in der Zusammenarbeit von den möchten, und der noch stark in der Weiterent- Erfahrungen der anderen Unis und können auf wicklung befindlichen Software HISinOne. Die Synergieeffekte in der Umsetzung durch die Rolle des Projekts ist dabei die eines Beraters HIS eG zurückgreifen. So konnten im Rahmen für die verschiedenen Akteure an der Univer- dieser Zusammenarbeit bereits verschiedene sität Konstanz, eines Mittlers zwischen Orga- Zusatzentwicklungen für die Uni Konstanz nisation und IT zur Übersetzung der Anforde- realisiert werden. Bildquelle unbekannt - Download von folgender Seite: http://www.mikrocontroller.net/attachment/260992/projekt-schaukel-baum.png rungen in mögliche Prozessschritte mit und Was haben wir bisher erreicht? ohne Softwareunterstützung, sowie die eines Anwalts gegenüber der Softwareentwicklung ▪▪ Die Bewerbungen und Zulassungen für der HIS eG. alle Studiengänge werden seit Anfang 2015 Das Projekt hat viele Themen anzugehen und über das zweisprachige Studierendenpor- aufzubereiten, die nicht originär Auftrag des tal ZEuS angenommen und bearbeitet. Projekts waren, aber den Aufbau des Pro- Schnittstellen zu UniAssist, MobilityOnline gramms HISinOne und dessen Funktionalitäten für ausländische StudienbewerberInnen beeinflussen oder andersrum. und zum Dialogorientierten Servicever- fahren (DoSV), das für die bundesweiten Beispielhaft zu nennen aus der letzten Zeit sind Studienvergabeverfahren einzelner Studi- dabei das neue Hochschulstatistikgesetz sowie engänge zuständig ist, wurden umgesetzt. die Änderung des Hochschulgebührengeset- ▪▪ In ZEuS wird seit Ende 2015 auch das zes, welche viele weitere Anforderungen an gesamte Studierendenmanagement inkl. HISinOne und die Abläufe der Uni bereithalten. Gebührenverwaltung und transparenter So wird es im Projekt nie langweilig. Portalfunktion für Studierende abgewickelt. ▪▪ Über ZEuS werden aktuell in Zahlen jähr- Das Thema Campusmanagement beschäftigt lich ca. 15.000 Studienbewerbungen be- aktuell auch viele andere Universitäten. Im arbeitet, 3.300 Einschreibungen vorgenom- Rahmen des Projekts bwCMs kooperieren wir men, 80.000 Studierendendaten verwaltet auch weiterhin mit anderen baden-württember- und ca. 51.000 Bescheinigungen erzeugt. 13
▪▪ Seit November 2016 läuft nun die Testpha- ▪▪ Im Juni 2017 wird die Verwaltung der se für die Lehrveranstaltungsplanung Promovierendendaten in HISinOne an die in ZEuS. Die Planenden der Fachberei- Universitäten ausgeliefert. Dieses Thema che wurden hierfür in Schulungen an das wurde zusätzlich wichtig, da die Promo- Testsystem herangeführt. Die Testphase vierendenstatistik im Rahmen des neuen dient dazu die Planenden an das System Hochschulstatistikgesetzes umfangreichere heran zu führen, Fehler zu beheben, das Datenlieferungen vorsieht als bisher. Auf System weiter zu konfigurieren und alles Basis unseres Konzepts zur Promovieren- für den Start des LiveSystems und damit denverwaltung, das wir hausintern und mit der Lehrplanung in ZEuS im Februar 2017 den Unis Freiburg und Mannheim abge- vorzubereiten. stimmt haben, findet aktuell die Entwick- lung der Promovierendenverwaltung durch Woran arbeiten wir in 2017? die HIS eG statt und wird von uns eng begleitet. Bis zur Fertigstellung haben wir ▪▪ Die oben genannten Themen: Bewerbung einige Vorarbeiten zu leisten, um unsere und Zulassung, Studierendenverwaltung in die Jahre gekommene Promovierenden- und besonders die Lehrplanung werden verwaltung in der hauseigenen Datenbank uns in 2017 weiterhin stark beschäftigen, Prokon ablösen zu können. da diese weiter an die gesetzlichen Vorga- ▪▪ Die Prüfungsverwaltung in ZEuS wird ben anzupassen sowie für die Uni Kons- weiter auf den Weg gebracht. Aktuell tanz zu optimieren sind. werden Zusatzentwicklungen, die für die ▪▪ Die Lehrveranstaltungsplanung in ZEuS Prüfungsordnungen und -abläufe der Uni wird weiter begleitet und das System auf Konstanz benötigt werden, über einen die Planenden abgestimmt – es gibt noch Arbeitskreis der Kooperation baden-würt- viel zu tun, bis für das Wintersemester tembergischer Universitäten bwCMs entwi- 2017/18 das Vorlesungsverzeichnis dann ckelt und getestet. Ab 2018 wird dann auch für die Studierenden in ZEuS zu finden sein die Umstellung der Prüfungsverwaltung in wird. LSF wird danach nur noch als System ZEuS konkret. für die Forschungsdaten genutzt. Bei Fragen zum Projekt stehen Ihnen und Euch jederzeit Annette Manz und das Team Campusma- nagement zur Verfügung. Humoriges aus dem KIM-Alltag: Teil 2 Die neue Tropfsteinhöhle der Universität Aus dem Info-Zentrum: Zur Verbesserung des Raumklimas wurde in der neuen Bibliothek auch gleich eine Salzgrotte eingerichtet. 14
Das Projekt OpenAIRE2020 Anja Oberländer Das Projekt OpenAIRE2020 ist die mittlerweile Förderprogramm Horizon2020 sind alle EU- dritte Förderphase des EU-Projekts OpenAIRE geförderten Projekte hierzu verpflichtet. (Open Access Infrastructure for Research in Um diese Richtlinien erfüllen zu können wird Europe) an dem die Universität Konstanz bzw. seit 2009 parallel das Infrastrukturprojekt das KIM seit Dezember 2009 als Projektpartner OpenAIRE von der Europäischen Kommis- beteiligt sind. Das aktuelle Projekt hat über 60 sion gefördert. Ein wichtiger Bestandteil von Projektpartner aus allen EU-Mitgliedsstaaten OpenAIRE und seinen Folgeprojekten ist die und verfügt über ein Budget von 13 Millionen Einrichtung von nationalen Kontaktstellen die EUR und läuft noch bis Mitte 2018. in den einzelnen Ländern als Ansprechpartner Die Europäische Kommission ist mit ca. 80 vor allem für EU-Projekte und Betreiber von Mrd. Euro EU-weit im aktuellen Forschungs- Repositorien fungieren. Für Deutschland ist die rahmenprogramm Horizon2020 ein bedeuten- nationale Kontaktstelle am KIM der Universität der Forschungsförderer. Konstanz angesiedelt, vertreten durch Anja Seit 2008 wurde ein Teil der EU-Projekte im Oberländer und Jessica Rex. sogenannten Open-Access-Piloten verpflich- Eine zentrale Aufgabe des Projekts ist es, tet, die Ergebnisse der geförderten Projekte Publikationen aus EU-Projekten zentral zusam- im Sinne von Open Access zu publizieren, menzutragen und sichtbar zu machen. Auf dem d. h. entweder direkt in einer Open-Access- Portal von OpenAIRE kann man für jedes EU- Zeitschrift zu publizieren oder die in herkömm- Projekt die zugehörigen Publikationen sehen. lichen Zeitschriften erschienenen Artikel auf Hier ein Beispiel des EU-Projekts MASPIC einem Volltextserver als Zweitveröffentlichung an dem Wissenschaftler/innen der Universität bereitzustellen. Seit 2014 bzw. dem neuen Konstanz beteiligt sind. 15
Ebenso kann man auf dem OpenAIRE-Portal das in KOPS veröffentlicht wurde, sowohl auf auch sehen, welche Publikationen und welcher openaire.eu sowie dann auch auf CORDIS Anteil davon Open Access zur Verfügung ste- (Community Research and Development Infor- hen und von welchem „Datenlieferanten“ diese mation Service), dem Forschungsinformations- Publikationen kommen. Beim Projekt MASPIC dienst der Europäischen Kommission, sichtbar ist der Open-Access-Anteil mit 95% sehr hoch. ist. Eine wichtige Aufgabe im Projekt ist es, andere Repositorien in Deutschland dahinge- hend zu beraten, dass auch sie OpenAIRE- Compliant werden und zukünftig Publikationen (und Daten) aus EU-Projekten einfach übermit- teln können. Auch für den Bereich der offenen Forschungs- daten gibt es einen sog. Piloten der Europäi- schen Kommission, der seit dem 01.01.2017 auf den gesamten Programmbereich des Rahmenprogramms für Forschung und Inno- vation Horizon 2020 ausgeweitet wurde. Im Rahmen des Open Research Data Pilot sind alle Projekte aufgefordert (wenn möglich und sinnvoll) auch ihre Forschungsdaten offen zur Verfügung zu stellen. Es gibt allerdings die Möglichkeit des Opt-Outs, da sich viele gerade sensible Daten nicht dafür eignen, frei zur Verfügung gestellt zu werden. Neben dem freien Zugang zu Forschungsdaten steht dabei auch ein bewusster und sensibler Umgang mit Forschungsdaten im Zentrum des Piloten. OpenAIRE2020 unterstützt aktiv den Open Research Data Pilot. Neben Publikationen werden durch OpenAIRE auch die dazugehö- rigen Forschungsdaten und deren Metadaten gesammelt, indexiert und verlinkt. Im Rahmen des OpenAIRE-Projekts gibt es zu- dem einen Open-Access-Publikationsfonds der Insgesamt sind etwas über 60% der über mit 4 Millionen EUR ausgestattet ist. Während 200.000 Publikationen aus EU-Projekten, die laufende EU-Projekte die Kosten für sogenann- in OpenAIRE inzwischen gelistet sind, Open te Article Processing Charges (APC) für Open- Access. Access-Publikationen aus ihren Projektbudgets Damit die Publikationen aus den Repositorien zahlen können, ist dieser Fonds insbesondere auch auf dem OpenAIRE-Portal sichtbar sind, dafür gedacht, Projekten, deren Förderung be- müssen sie zunächst in einem geeigneten reits ausgelaufen ist, Rechnungen zu erstatten, Repositorium eingestellt werden. Im Idealfall die erst nach Projektende angefallen sind. Da ist dieses Repositorium OpenAIRE-Compliant, viele Projekte gerade zum Ende ihrer Förder- d. h. es entspricht gewissen Qualitätsstan- zeit ihre Ergebnisse publizieren, kommt es oft dards und erhebt notwendige Angaben z.B. zur vor, dass diese Artikel erst nach Ablauf der EU-Projektnummer in den Metadaten. Unser Förderung erscheinen. Demzufolge wird dieser Konstanzer Repositorium KOPS ist OpenAIRE- Publikationsfonds sehr gut angenommen und Compliant. Das bedeutet, dass ein Dokument, genutzt. 16
Forschungsdatenmanagement erklärt - Das Projekt bwFDM Info Jessica Rex Warum Forschungsdatenmanagement? Erkenntnisse gewinnen – das Vorgänger- projekt bwFDM Communities Forschungsdaten in ihren vielfältigen For- men sind ein Herzstück der Wissenschaft. Das Projekt bwFDM Communities (2014-2015) Im Zeitalter von Big Data und immer neuen sollte neben der Feststellung des Status Quo Informationstechnologien wird der Umgang im Bereich Forschungsdatenmanagement, eine mit Forschungsdaten stetig aufwendiger und Bestandsaufnahme der FDM-Probleme und komplexer. Eine effiziente Handhabung von Anforderungen der Forscherinnen und For- Daten gewinnt daher im akademischen Bereich scher in Baden-Württemberg durchzuführen. immer weiter an Bedeutung. Hier setzt das Dazu wurden an allen neun Universitäten des Konzept des Forschungsdatenmanagements Landes Interviews mit VertreterInnen verschie- (FDM) an, welches die Notwendigkeit struktu- denster Forschungscommunities geführt. So rierter Maßnahmen zur Dokumentation, Or- wurde auch an der Universität Konstanz eine ganisation, Archivierung und Veröffentlichung Projektstelle geschaffen und durch Frau Jes- von Forschungsdaten verdeutlicht. Der Einsatz sica Rex besetzt. Sie führte als eine von neun eines gut durchdachten FDM-Konzepts kann Key-Accountern Gespräche mit Vertretern von sicherstellen, dass Daten sowohl kurzfristig als über 160 Arbeitsgruppen aus allen Fachdiszi- auch auf lange Sicht FAIR1 (Findable Accessib- plinen. Aus diesen Interviews erarbeiteten die le Interoperable Reusable), also auffindbar, frei Key Accounter schließlich User Stories in Form zugänglich, interoperabel und wiederverwend- von Problem, Wünschen und Anforderungen, bar sind. welche die Grundlage für detaillierte Empfeh- lungen in den Bereichen Infrastrukturausbau, FDM in der E-Science-Strategie des MWK Entwicklung neuer Technologien, Wissens- Baden-Württemberg transfer usw. bildeten. Neben den genannten Aspekten war einer der häufigsten Wünsche Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung der Forschenden der nach mehr Information und Kunst (MWK) Baden-Württemberg hat den über die Grundlagen, Prinzipien und Methoden potenziellen Nutzen einer solchen Vorgehens- des Forschungsdatenmanagements. weise erkannt und legte in der 2014 veröffent- lichen E-Science-Strategie des Landes Baden- Erkenntnisse umsetzen – das Projekt bw- Württemberg2 ein Hauptaugenmerk eben auf FDM Info den Bereich des Forschungsdatenmanage- ments. Folgerichtig fördert das Ministerium seit Auf der Grundlage der Erkenntnisse von bw- 2014 Projekte, die das Ziel haben Forschungs- FDM Communities wurde im November 2015 datenmanagement als Standortvorteil an den das Projekt bwFDM Info aufgesetzt, welches Universitäten und Forschungseinrichtungen in den Hauptwunsch der Forschungscommunities Baden-Württemberg bekannt zu machen und nach mehr Informationen zum Forschungs- zu etablieren. Hierzu zählen unter anderem datenmanagement in konkrete Maßnahmen das Projekt bwFDM Info sowie das Vorgänger- umsetzen wird. Am Projekt beteiligt sind Part- projekt bwFDM Communities. ner aus den Infrastruktureinrichtungen der Uni- versitäten Hohenheim, Heidelberg, Konstanz und Tübingen. 17
Infobox bwFDM Info Laufzeit: November 2015 - April 2017 Projektleitung: Frank Tristram, Steinbuch Center for Computing, KIT Karlsruhe Projektwebseite: bwfdm.scc.kit.edu Ansprechpartner an der Universität Konstanz: Joe Gain (joe.gain@uni-konstanz.de) und Jessica Rex (jessica.rex@uni-konstanz.de) Drei Arbeitspakete sowohl an WissenschaftlerInnen als auch an VertreterInnen der wissenschaftlichen Service- Dem Projekt liegen unter anderem die drei einrichtungen und der Drittmittelgeber. Es sind folgenden Arbeitspakete zugrunde. Sessions und Vorträge zu vielfältigen FDM- Themen geplant. Parallel dazu werden Work- Im ersten Arbeitspaket, für welches die Projekt- shops zu den Fokusthemen Open Access, mitarbeiterInnen aus Konstanz hauptverant- DMP4-Tools und Datenschutz angeboten. In wortlich sind, wurde unter der Adresse www. einem weiteren Workshop werden Mitarbei- forschungsdaten.info ein Online-Informati- terInnen von bwFDM Info das neue Informati- onsportal rund um das Thema Forschungsda- onsportal vorstellen und für Fragen zur Verfü- tenmanagement eingerichtet. Das Portal bietet gung stehen. grundlegende Informationen zu Prinzipien und Methoden des Forschungsdatenmanagements Das dritte Arbeitspaket besteht aus dem Auf- sowie Video-Tutorials und nützliche Links und bau und der Etablierung eines Supports für richtet sich vor allem an Wissenschaftler aller FDM-Fragen. Um WissenschaftlerInnen, die akademischen Levels. Das Onlineportal wird Fragen zum Inhalt des Informationsportals oder von der Universität Konstanz gehostet und ist zu anderen Aspekten des Forschungsdaten- seit Anfang Dezember 2016 online. managements haben, einen Ansprechpartner zu bieten, wird zu diesem Zweck ein Ticketsys- Als zweite Aufgabe wird das Projekt eine tem aufgesetzt. Über dieses System können E-Science-Konferenz unter dem Titel „1. E- WissenschaftlerInnen und andere interessierte Science-Tage: Forschungsdaten managen“3 Personen bei Fragen und Problemen rund um ausrichten. Diese wird am 16.-17. März 2017 in das Thema Forschungsdatenmanagement Heidelberg stattfinden und richtet sich zeitnahe Unterstützung erhalten. Fußnoten: 1 Mehr Informationen zu den FAIR Data Principles gibt es auf der Webseite der Force11 Group unter https://www.force11.org/group/fairgroup/fairprinciples 2 https://www.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/m-mwk/intern/dateien/Anlagen_PM/2014/066_PM_Anlage_E- Science_Web.pdf 3 Mehr Informationen unter https://e-science-tage.de/ und https://twitter.com/ESciTage 4 DMP = Data management plan 18
Nutzergesteuerter Erwerb von eBooks – von PDA zu EBA Anne Otto Im Jahr 2015 wurde im Rahmen eines Projekts Die PDA-Kollektion von den KIM-Bibliotheksdiensten erstmals ein nutzergesteuerter Erwerb für elektronische Durch Anwendung formaler Filterkriterien wur- Bücher für die Universität Konstanz eingeführt. de eine Ausgangstitelmenge von ca. 350.000 Das Projekt wurde in Heft 99 von „Bibliothek Titeln reduziert auf eine Menge von 13.181 aktuell“ im Mai 20151 vorgestellt. Titeln, die fachlich zu den Forschungsgebieten Unter nutzergesteuertem Erwerb elektronischer der Universität Konstanz passen. Als Filterkrite- Bücher (eBooks) ist ein Verfahren zu verste- rien wurden dabei angewendet: hen, welches die Nutzung in die Auswahl der ▪▪ Eingrenzung nach Erscheinungsjahr, zu erwerbenden eBooks einbezieht. Realisiert ▪▪ Auswahl bestimmter Verlage und wurde dies, indem eine durch Fachreferenten ▪▪ Kostenobergrenze für die einzelnen und Fachreferentinnen bestimmte Auswahl an eBooks. Büchern über die Nachweissysteme (Lokaler Katalog, KonSearch, SWB-Verbundkatalog) Mit der Ausgangsbasis von 13.181 Titeln, die als elektronischer Bestand angeboten wurde. als Metadaten in den Nachweissystemen ge- Tatsächlich wurde nur der Teil des Angebots führt wurden, bewegte sich die Zahl der Erwer- dauerhaft in den Bestand mit aufgenommen, bungen über PDA in den Monaten Januar bis der aufgrund einer definierten Nutzung gekauft Oktober 2015 zwischen 34 und 55 Titeln pro worden ist. Alle anderen Titel, die keine oder Monat. nur eine sehr marginale Nutzung erfahren hat- Im Oktober 2015 wurden alle eBooks, die vor ten, wurden nach Ende der Laufzeit aus den dem Jahr 2013 erschienen sind, aus der PDA- Nachweissystemen entfernt. Bildlich ähnelt ein Kollektion entfernt. Das führte zu einer Reduk- solches Verfahren den Auslagen einer Buch- tion des Angebots auf 4.916 Titel zum Ende handlung: was innerhalb einer vorgegebenen Januar 2016. Die Zahl der monatlichen Käufe Frist nicht verkauft ist, wird von der Buchhand- reduzierte sich auf 14 Titel im November und lung an die entsprechenden Verlage remittiert. 19 Titel im Dezember 2015. Bei eBooks geschieht das „Remittieren“, indem Im Januar 2016 zog der Verlag Palgrave Mac- die Metadaten der nicht gekauften eBooks aus millan seine kompletten Titel (ca. 900 Titel) aus den Nachweissystemen entfernt werden. dem PDA-Angebot zurück. Während des Jahres 2015 wurde der nutzerge- Erfahrungen mit dem PDA : die Nutzung der steuerte Erwerb unter der Bezeichnung „Patron PDA-Kollektion Driven Acquisition“, oder kurz PDA über die Aggregatoren-Plattform MyiLibrary realisiert. Die Nutzer und Nutzerinnen kamen gut zurecht Darüber konnte ein Titelspektrum von ca. mit dem PDA-Angebot. Es gab nur vereinzelte 13.000 Titeln verschiedener Verlage zur Verfü- Rückfragen, da hin und wieder der Zugriff auf gung gestellt werden. ein eBook nicht möglich war. Bei den Käufen Während des Projekts wurden regelmäßig handelte es sich aus Kostengründen in der die Kosten und die Art der gekauften Literatur Regel um eine Lizenz zur Einzelnutzung. Die sowie die Nutzungsdaten erhoben und aus- gleichzeitige Nutzung durch einen anderen gewertet. Des Weiteren wurde der technische Nutzer ist in diesen Fällen nicht erlaubt und und personelle Aufwand für die Datenpflege gelegentlich kam es dadurch zu temporären ermittelt. Zugriffsverweigerungen. Die Abbildung 1 zeigt die Art der Nutzung des PDA-Angebots. 82% der Nutzungen entfie- 19
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