KURIER - Glienicke/Nordbahn
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JUL AUG 2020 KURIER Kostenlos an alle Haushalte Nachrichten aus der amtsfreien Gemeinde Glienicke/Nordbahn Im Einsatz gegen Hitze und Trockenheit: Feuerwehr gießt Glienicker Straßenbäume Kitas wieder geöffnet Ausflugstipps für die Ferien Interview mit Torsten Lindner Redaktionsschluss für die September-Ausgabe: Dienstag, 18. August 2020
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EDITORIAL | INHALT | IMPRESSUM 3 Liebe Leserinnen, liebe Leser, an die Unhöflichkeit. Ja, ja, mit welcher kennen Sie eigentlich das Lied „Mein Selbstverständlichkeit Radfahrer Bürger- Fahrrad“ von der deutschen Band „Die steige und Straßen für sich beanspruchen, Prinzen?“ Ich mag diesen Song. Das liegt ist fast schon bewundernswert. wohl auch daran, weil ich schon immer Wenn sie zu zweit auf der Glienicker gerne mit dem Fahrrad unterwegs war. Die Hauptstraße nebeneinander fröhlich plau- mehrwöchigen Fahrradtouren mit dernd fahren und sie die hinter ihnen an- meinem Vater durch Norddeutsch- wachsende Autokolonne einfach ignorie- land während der Sommerferien ren. Ein Kaffeekränzchen könnte nicht waren stets ein Erlebnis. Und mein gemütlicher sein. Dann gibt es noch die Velo aus damaligen Zeiten habe „Rambos“ und „Dirty Harrys“ sowie die ich noch heute. So ist es nicht ver- Formel1-Imitatoren unter den Velofahrern. wunderlich, dass ich mit meinem Sie bewegen sich mit brachialer Gewalt altersschwachen Drahtesel fast je- und hoher Geschwindigkeit auf dem Rad- den Tag – bei Wind und Wetter – weg an der B 96. Wer da als Autofahrer, zur Arbeit fahre. Getreu dem Prin- Fußgänger oder Rollatorbenutzer den Weg zen-Motto: Niemals werd‘ ich es kreuzt, spielt mit seinem Leben. Ach ja, verlassen, niemals werd‘ ich von der Stinkefinger und das A-Wort bekommt ihm geh’n, denn wir fliegen wie man noch gratis an den Kopf geworfen. auf Wolken, weil wir uns so gut Tut auch nicht weh, macht aber wütend. versteh’n.“ Und nicht zu verges- Und ein Tipp an manche Eltern, die für sen: Fahrradfahren hält fit und ihre Kinder ein Vorbild sein sollten, aber ist ein schönes Kontrastpro- mit ihren Kinderanhängern den einen oder gramm zum Büroalltag. anderen Autofahrer einfach schneiden: Doch viele meiner Artgenos- Wer einen Fahrradpass sein Eigen nen- sen lassen mich oftmals ratlos nen darf, sollte nicht dem Irrglauben un- zurück. Womit wir schon beim terliegen, damit ein Recht auf lebenslan- Thema Manieren wären: Im Stra- ge Vorfahrt zu erlangen. Darum gilt: Wer ßenverkehr sind sie längst unter als Radfahrer mal so richtig entschleuni- die (Fahr-)Räder gekommen. Verkehrsre- gen will, kann es mit einem Laufrad ver- geln? Egal, es zählt das Motto: Wer bremst, suchen. Oder dem Motto der „Prinzen“ fol- verliert. Gutes Benehmen? Wird schwierig. gen: „Nur Genießer fahren Fahrrad.“ Die „Wurscht-Fraktion“ hat Konjunktur. Ihr Redaktionsleiter Da wird geschimpft und beleidigt - als Ode Arne Färber Impressum Inhalt Herausgeber: Gemeindeverwaltung Hauptstraße 19, 16548 Glienicke/Nordbahn ORTSGESCHEHEN................................................................ 4 Telefon: 033056/69-229 u. 222 R ATHAUSNACHRICHTEN ....................................................... 14 Fax: 033056/69-258 www.glienicke.eu AUS DER KOMMUNALPOLITIK................................................ 32 Verantwortlich: Dr. Hans G. Oberlack Redaktionsleitung: Arne Färber (af) KINDER, JUGEND UND SCHULE............................................... 42 Mitarbeit: Susanna Gotsch (sg), Glienicker Kurier (GK) Landkreis Oberhavel (LK) KUNST UND KULTUR. . ........................................................... 44 Anzeigen: Vanessa Kränzke Fotos: Glienicker Kurier (sofern nicht anders SENIOREN.......................................................................... 47 angegeben); Titelseite: kleines Foto (l.): cdc-Unsplash; kleines Foto (r.): Rahel Maué K ALEIDOSKOP. . ................................................................... 50 E-Mail: pressestelle@glienicke.eu Auflagenhöhe: 6.300 NEUES AUS DER FEUERWEHR................................................. 51 Gedruckt auf matt Recyling 100% Altstoff. Redaktionsteam: Petra Bajorat-Kollegger, Dr. Barba- SPORT............................................................................... 52 ra Giessmann, Susanne Jänicke, Ute Kersten, Angela Neumann-Duscha, Dr. Ulrich Strempel AUS DEN KIRCHENGEMEINDEN. . ............................................. 57 Grafik und Layout: Möller Medienagentur GmbH Ehrig-Hahn-Straße 4, 16356 Ahrensfelde HISTORISCHES. . .................................................................. 60 Druck: Möller Druck und Verlag GmbH LESERPOST........................................................................ 62 16356 Ahrensfelde OT Blumberg Zustellung: Turbo Post GEBURTSTAGE.. ................................................................... 65 In eigener Sache: Bei Nichterhalt des „Glienicker Kurier“ können Sie sich an die Pressestelle PRIVATE ANZEIGE / TR AUER ANZEIGE....................................... 65 im Rathaus, Tel. 033056/69229, wenden. Zur Beachtung: Namentlich gekennzeichnete Artikel ANZEIGEN . . ........................................................................ 66 geben die Meinung des Autors, nicht unbedingt die der Redaktion wieder. DIE GEMEINDE INFORMIERT . . ................................................ 74 Glienicker Kurier Juli/August 2020
4 ORTSGESCHEHEN Interview mit Torsten Lindner von Nordbahngemeinden mit Cour age e.V. „Vorurteile, Rassismus und Ausgrenzung dürfen in einer demokratischen Gesellschaft keinen Platz haben“ Vor allem in schwierigen Zeiten, wie beispielsweise der aktuellen Corona-Pandemie, auch in den Nordbahngemeinden hat die kommt es auf Zusammenhalt in der Gesellschaft an, um die Krise gemeinsam zu bewäl- AfD bei Wahlen deutlich über zehn Pro- tigen. Seit Jahren ist dies für Torsten Lindner, Vorsitzender der Nordbahngemeinden mit zent geholt. Wir können also nicht davon Courage e.V., oberstes Ziel – ein diskriminierungsfreies, demokratisches Miteinander oh- ausgehen, dass Vorurteile und Vorbehalte ne Ausgrenzung. Politisch aktiv war der 55-Jährige schon lange Zeit, bevor er 1997 von gegen Menschen aus anderen Kulturen bei Teltow nach Birkenwerder zog. Von dort aus setzt sich der hauptberufliche Psychologe uns keine Rolle spielen. Zudem wissen wir heute in den vier Nordbahngemeinden gegen Rassismus und für die Stärkung der Demo- von Angriffen auf Mitglieder von Willkom- kratie ein. Kurier-Redakteurin Susanna Gotsch sprach mit ihm über seine ehrenamtliche mensinitiativen, denen zum Beispiel mal Tätigkeit, die Zusammenarbeit mit der Gemeinde Glienicke/Nordbahn und über seine ei- der Auspuff verstopft wurde. Diese Din- genen Erfahrungen mit Rechtsextremismus. ge werden leider nur selten bekannt und von den Betroffenen nur selten angezeigt. Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit Haben Sie im Laufe Ihrer Vereinsar- Uns ist es wichtig mit unserer Arbeit mit der Gemeinde Glienicke/Nordbahn beit in Glienicke rechtsextreme, ras- auf das Thema aufmerksam zu machen im Kampf gegen Rechtsextremismus? sistische Tendenzen ausmachen kön- und immer wieder zu zeigen, dass Vorur- Lindner: Die Zusammenarbeit läuft un- nen? In der Gartenstraße 11 wurde im teile, Rassismus und Ausgrenzung in ei- kompliziert. Wir finden immer einen kom- Jahr 2016 Wohnraum für geflüchtete ner demokratischen Gesellschaft keinen petenten Ansprechpartner und werden gut Menschen geschaffen. Gab es im Vor- Platz haben dürfen. Mit unseren Veran- unterstützt. Für uns ist klar, dass unsere feld Anzeichen für Vorbehalte gegen- staltungen und unserer Präsenz wollen Arbeit geschätzt wird und das Thema in über Geflüchteten? Wie haben Sie die wir auch zeigen, dass wir so etwas nicht der Gemeinde von der Verwaltung auch Diskussionen erlebt? widerspruchslos stehen lassen und wir ernst genommen wird. In den Nordbahngemeinden gibt es of- wollen natürlich auch die Zivilgesellschaft fenen Rechtsextremismus oder Rassis- aktivieren. Sind Sie mit der Unterstützung durch mus zum Glück nur selten. Aber der An- Insgesamt glaube ich, dass Glienicke die Gemeinde Glienicke/Nordbahn zu- schlag auf unseren Bus, zerstörte Plakate den Umgang mit den Geflüchteten 2016 gut frieden? oder auch Schmierereien auf Wahlplaka- hinbekommen und die Vorbehalte, die es Wir bekommen seit unserer Gründung je- ten zeigen, dass es dies gibt. Die aktuellen ja auch in allen Gemeinden gab, gut ge- des Jahr von der Gemeinde 2.000 Euro fi- Debatten in Deutschland zeigen zudem, managt hat. Hier gilt den Willkommens- nanzielle Unterstützung und mit der Un- dass gerade der unterschwellige, struk- initiativen in Glienicke aber auch in den terstützung der anderen Gemeinden und turelle Rassismus auch bei uns ein The- anderen Nordbahngemeinden ein beson- Spenden können wir gut arbeiten. Auch ma ist und damit auch in Glienicke. Ob derer Dank. jenseits davon finden wir bei Fragen im- dies die Schwierigkeit für Geflüchtete ist, mer ein offenes Ohr. Besonders gezeigt eine Wohnung zu finden oder die Tatsa- Wie sind Sie zu Ihrem Engagement be- hat sich dies, als es den Brandanschlag che, dass Menschen mit nicht deutschen ziehungsweise Ihrer politischen Lauf- auf unseren alten Vereinsbus gab. Da hat Namen es bei Bewerbungen schwerer ha- bahn gekommen? Herr Dr. Hans G. Oberlack als Bürgermeis- ben. Gerade ist die AfD in Brandenburg Ich war schon immer ein politisch denken- ter schnell reagiert und uns einen ausran- vom Verfassungsschutz als Verdachtsfall der Mensch. Nach der Wende 1989/90 bin gierten Feuerwehr-VW-Bus als Ersatz an- bezüglich rechtsextremistischer Ausrich- ich aktiver geworden und habe für viele geboten und mit den anderen Bürgermeis- tung der Partei eingestuft worden. Und Jahre meine politische tern für die nötige Finanzierung ge- sorgt, um neben dem Bus auch die verlorene Ausstattung er- setzen zu können. Also ja, wir sind zufrieden. Torsten Lindner, Vorsitzen- der der Nordbahngemeinden mit Courage e.V. (2.v.l.), und die Bürgermeister Dr. Hans G. Oberlack (Glienicke), Steffen Apelt (Hohen Neuendorf) und Stephan Zimniok (Bir- kenwerder) bei der Überga- be des Feuerwehrfahrzeugs im Dezember 2016. Glienicker Kurier Juli/August 2020
ORTSGESCHEHEN 5 Heimat in der SPD gefunden. Ab den 2000er Jahren war ich vor allem kommunalpolitisch in Birkenwerder aktiv, war Gemein- devertreter, Berufener Bürger und bin aktuell noch Vorsitzen- der der Klimalenkungsgruppe in Birkenwerder. Es war und ist mir wichtig, mich dort, wo ich lebe, auch in die Gestaltung ei- nes lebenswerten und möglichst gerechten Lebensumfeldes ein- zubringen. In den letzten Jahren tue ich dies nun besonders als Vorsitzender von Nordbahngemeinden mit Courage. Eine schö- ne, wenn auch zeitaufwändige Arbeit. Haben Sie selber Erfahrungen mit Rechtsextremismus ge- macht? Anfang der 90er Jahre wurde mein erstes Auto, ein Renault 4, von Rechtsextremen zertrümmert und eine Gruppe Rechts- extremer stand mal bei meiner damaligen Lebensgefährtin vor der Tür. Wir galten in Stahnsdorf, wo ich damals lebte, als alter- nativ und links, was schon ausgereicht hat, um in den Fokus zu kommen. Für mich damals auch ein Zeichen, wie schnell man zum Ziel von Angriffen werden kann. Ich fand uns zu dieser Zeit nämlich gar nicht so aktiv oder besonders. Wir waren einfach nur anders und das hat damals gereicht und kann heute immer noch reichen. Wie sind Ihre Erfahrungen mit der jüngeren Generation – findet hier eine Auseinandersetzung mit der deutschen Ver- gangenheit im Hinblick auf die Nazi-Diktatur statt? Die junge Generation ist genau wie wir Erwachsenen keine so homogene Gruppe, wie wir oft denken oder es gerne hätten. Hier gibt es rechte, linke, politisch inaktive und auch sehr aktive Ju- gendliche. Die meisten Jugendlichen kann man mit Themen wie Demokratie, sozialer Gerechtigkeit oder auch kultureller Vielfallt gut erreichen, wenn man sie ernst nimmt und ihnen die Mög- lichkeit gibt, ihre Sicht der Dinge zu erarbeiten und darzustel- len und ihnen nicht nur unsere Erwachsenensicht der Dinge als Große Auswahl. Kleine Preise. richtig verkauft. Wir hatten letztes Jahr mit dem Neuen Gymna- sium in Glienicke eine schöne Veranstaltung mit den 11. Klas- sen zum Thema 100 Jahre Weimarer Verfassung. Ein scheinbar recht trockenes Thema. Mit einem Projekttag und einem World Und natürlich auch in Ihrer Café am Abend haben sich die Jugendlichen aber mit Neugier individuellen Glasstärke. und Spaß mit dem Thema, was sie von Demokratie erwarten, auseinandergesetzt. Wie erleben Sie die Gesellschaft in den Nordbahn-Ge- meinden? Ist man eher weltoffen oder eher verschlossen? Wie so oft, gibt es auch hier keine einfache Antwort. Es gibt eben – wie überall – viele Facetten und die ganze Spannbrei- te von Einstellungen, wie in der gesamten Gesellschaft. Insge- samt kann man aber schon sagen, dass die Nordbahngemein- den eher weltoffen mit vielen engagierten Menschen sind. Der überwiegenden Zahl der Menschen hier geht es gut, so dass be- stimmte Probleme auch gar nicht erst auftreten. Und trotzdem gibt es natürlich auch viele Menschen, die sich sorgen, die von den Veränderungen beunruhigt sind. Für uns geht es auch da- rum, diesen Menschen ein Angebot zu machen. Sie zum Nach- denken zu bringen und ihnen zuzuhören und so die Chance zu Wir erfüllen Ansprüche. Sie werden sehen. geben, die Dinge vielleicht auch etwas anders zu sehen. Auf der anderen Seite geht es darum, den wirklich Rechtsextremen zu Inh. Michael Meier · Oranienburger Chaussee 5 · 16548 Glienicke zeigen, dass wir da und auch bereit sind, unsere demokratische zwischen Hermsdorf und Frohnau · Telefon: 033056 / 948 45 Mo - Fr 10 - 19, Sa bis 14 Uhr · Parken direkt am Geschäft. und offene Gesellschaft zu verteidigen. Und wir laden alle Men- schen dazu ein, uns dabei zu unterstützen. Glienicker Kurier Juli/August 2020
6 ORTSGESCHEHEN Partnerschaftsvereinigung Amis de Fr ance e.V. Pfingstausflug per Rad – auf den Spuren Frankreichs durch Berlin ■■ Von Dr. Ulrich Strempel Wortes am Pfingstmontag. Per Rad ging es zosen, nicht nur wegen ihrer Straßenna- rund 50 Kilometer durch die Hauptstadt. men oder des Lycée Romain Rolland. Hier Weshalb musste die Quadriga auf dem Mit bester Entdeckerlaune angesichts können die Schüler ein deutsch-franzö- Brandenburger Tor eine beschwerliche Rei- des strahlenden Frühsommertages starte- sisches Abitur erwerben und damit beste se nach Paris und zurück unternehmen? ten wir auf dem Parkplatz der Grundschu- Startchancen in beiden Ländern. Welcher Berliner Bahnhof hat den bukoli- le in den ehemaligen französischen Sek- Die jetzige Julius-Leber-Kaserne war schen Charme einer französischen Land- tor im Norden Berlins. Zu sehen gab es in damals als „Quartier Napoléon“ Standort station? Und was verbindet den Französi- Wittenau die ehemalige Residenz des fran- der Franzosen, mit dem Kino L’Aiglon für schen Friedhof an der Chausseestraße mit zösischen Botschafters und die des fran- jede Vorbeifahrenden immer noch unver- BALANCE dem Wiederaufbau der Burg Cochem? Er- zösischen Militärkommissars, heute Bot- In aus Berlins Ge- schaftkommen. staunliches und Bekanntes eines nordafrikanischen Landes. kennbar. Ein Denkmal vor dem Kasernen- tor erinnert an Frankreichs wichtigen Bei- Der Körper Ballast schichte mit Frankreich und den Franzosen Viel Frankreich atmet noch heute die ehe- wirft ab, erfuhren wir uns im wahrsten Sinne des malige Cité Foch, Wohnquartier der Fran- trag zum Schutz der Freiheit im westlichen Teil der Vier-Mächte-Stadt. Viel ziviler und der Geist kommt zur Ruhe, noch heute Ort des Kultur- und Jugendaus- Ort der Be- tauschs ist das Centre Francais an der Mül- die Seele kann loslassen. gegnung und lerstraße. Neben einem Kino bietet es im des Kulturaus- Bistro kulinarischen Flair und ist belieb- Achtsam sein und einfach tauschs: Centre ter Anlaufpunkt bei der jährlichen Fête de Francais an der la Francophonie (dieses Jahr Corona-be- Zeit für sich haben. Müllerstraße dingt ausgefallen). Eine grüne Oase der Stille und inne- ren Einkehr ist der Französische Friedhof, Wir bieten Ihnen eine unterstützte dessen teilweise sehr alte, schmuckvolle Basen-Fasten-Woche Gräber Geschichten erzählen bis in die Ge- genwart hinein: Dass hier auch der belieb- incl. täglichen Entspannungs- und Bewegungseinheiten te Auslandskorrespondent Gustav Trampe sowie Beratung rund ums Fasten und Ernährung. die letzte Ruhestätte fand, war eine von vielen Überraschungen. Vorbei am (pas- vom 10. – 16. März 2019 zum Preis von 120,- € senderweise Friedrichstrasse Ecke Franzö- Auf Wunsch können Sie zusätzlich, auf Sie abgestimmte sischen Straße gelegenen) Kaufhaus Galle- ries-Lafayette, quirliger Ort deutsch-fran- Körper-, Gesichts- und Reiki-Behandlungen sowie einen zösischen Wirtschaftsaustauschs heute, Yoga-Abend buchen. radelten wir zum Französischen „Dom“ am Gendarmenmarkt. Körper, Geist und Seele befreien sich vom unliebsamen Er ist nämlich gar kein Dom im eigent- Gepäck und kommen entspannt in Balance. lichen Sinne, sondern verdankt seinen Na- men dem eindrucksvollen Kuppeldach, Infoveranstaltung: Freitag 15.02.2019 um 19.00 Uhr. Anmeldung zur Infoveranstaltung Tel.: 033056 406 716Anzeige In eigener Sache Liebe Leserinnen und Leser, Studio für ganzheitliche Kosmetik wir weisen darauf hin, dass na- Studio für ganzheitliche Kosmetik mentlich gekennzeichnete Bei- SchönfließerStr. Schönfließer 13 13 16548 Glienicke Str. 16548 Glienicke träge die Meinung der Autoren Tel.: 033056 406 716 und nicht unbedingt die der Re- www.kopfbisfussmobil.de daktion wiedergeben. Für diese CHRIS FARRELL COSMETICS Texte sind insofern die Urheber selbst verantwortlich. Sabine Hoheisel Glienicker Kurier Juli/August 2020
ORTSGESCHEHEN 7 französisch dôme. Zudem ist er protestan- tisch. Denn der Kirchenbau legt Zeugnis ab für die intellektuellen und wirtschaftlichen Leistungen der Hugenotten – und die Tole- ranz Preußens. Bereits der Große Kurfürst hatte ihnen Zuflucht vor religiöser Verfol- gung im Heimatland gewährt. Vorbei am ehemaligen Gebäude der Schlafwagenge- sellschaft Waggons Lits Unter den Linden erreichten wir den Pariser Platz. Anspruchs- volle zeitgenössische französische Archi- tektur zeigt hier die Botschaft Frankreichs und steht für die engen Beziehungen un- serer beiden Länder heute auf allen Gebie- ten. Irgendwie ins Thema passt da auch die Vertretung Kanadas frankophoner Provinz Québec neben dem Brandenburger Tor. Und natürlich die Quadriga. Schadows Radelnde Amis de France vor dem französischen Militärbahnhof in Tegel Meisterwerk hatte nämlich Napoleon 1806 mit der Niederlage Preußens nach Paris stammten Platz. Womit wir bei den drei alisches hat. Die dritte Frage bezieht sich verschaffen lassen. Erst acht Jahre spä- Ausgangsfragen wären. Die zweite meint auf den Berliner Kaufmann und Kommer- ter, nach dem Sieg der anti-napoleoni- selbstverständlich den flachen Fachwerk- zienrat Louis Ravené, der die im 17. Jahr- schen Allianz, kehrte sie auf ebenso be- bau des französischen Militärbahnhofs, hundert von französischen Soldaten ge- schwerlichen Weg zurück auf ihren ange- der architektonisch so gar nichts Marti- sprengte Burg Cochem als Sommersitz für seine Familie wiederaufbauen ließ. Was Namensge- Cochem einen Gedenkstein unweit seiner bung in der Cité kunstvollen Grabstätte wert war. Foch: Der ehe- „Ausbaldowert“ und recherchiert hatte malige franzö- die Tour, die zurück völlig ungroßstadtmä- sische Präsi- ßig entlang Spree und Panke sowie durch dent besiegelte Grünanlagen führte, unser Vorsitzender mit Bundes- Wolfgang Crasemann. Die radelnden Amis kanzler Ade- de France sagen dafür Dank und Aner- nauer den kennung. Und sind voller Vorfreude auf deutsch-fran- das nächste Mal. Denn die wechselvolle zösischen deutsch-französische Geschichte liefert in Freundschafts- Berlin und Umland noch so manches Ziel vertrag. für frankophile Ausflüge. Anzeige Wir KAUFEN und VERKAUFEN Ihre Immobilie! Wir sind vor Ort, egal ob Scheidung, Erbe, Vergrößern Ihre Kiez-Maklerin Katrin Balz Immobilien Wir arbeiten professionell, diskret und seriös, in enger oder Verkleinern Zusammenarbeit – wirBausachverständigen, mit Architekten, behandeln Ihre Katrin Balz Immobilien Tel.: 030-25 32 34 47 Geschichte Banken und diskret und Anwälten/Notaren . mit Respekt. Heinsestraße 38/40, info@katrinbalzimmobilien.de 13467 Berlin-Hermdorf www.katrinbalzimmobilien.de Wir sind gerne für Sie da, Wir kaufen, verkaufen, vermieten und bewerten Ihre mmobilie marktgerecht. Tel. +49-30-25 32 34 47 Heinsestraße 38/40 Fax: +49-33056-43 14 96 wenn Sie sich verändern wollen und 13467 Berlin info@katrinbalzimmobilien.de Wir sind erfahren und wickeln unkompliziert den Verkauf Unterstützung hrer Immobilie benötigen, auch ab (auch in Erbschaftsstreitigkeiten undam bei Schei- www.katrinbalzimmobilien.de Wochenende oder Abends. dungshäusern). Beste Grüße aus dem Berliner Norden, Mitglied im Ihre Katrin Balz Wir sind von hier, Rufen Sie uns einfach an zwecks Terminvereinbarung mit unverbindlicher Beratung. wir kennen Ihre Region, die auch unsere ist und die Menschen, die hier leben sowie Katrin Balz Immobilien Achtung: Vom Verkäufer wollen wir keine Provision! deren Bedürfnisse. Glienicker Kurier Juli/August 2020
8 ORTSGESCHEHEN Thema des Monats Sommerferien in corona-zeiten Durchatmen, innenhalten, träumen! (sg) Auch wenn seit Mitte Juni die Grenzöffnungen in Europa die Hoffnung vieler Men- Urwaldfeeling pur – schen beflügeln, die Sommerferien im Ausland verbringen zu können, wird der Urlaub Naturpark Briesetal dieses Jahr nicht so sein, wie der, den man aus der Vergangenheit kennt. Was bleibt, ist Aufgrund seiner reizvollen Natur, die immer noch die schöne Heimat, in der für jeden Geschmack etwas dabei ist – sei es kla- an eine verwunschene Wald- und Sumpf- res Wasser, Urwaldatmosphäre oder ein Ort, den schon der große Napoleon besucht hat. landschaft erinnert, und seiner ver- Kommen Sie mit auf Entdeckungstour durch das schöne Oberhaveler Land! kehrsgünstigen Lage ist das Briesetal seit jeher eines der beliebtesten Ausflugsge- Der Klarste im Norden – Klein aber fein – biete im Berliner Umland. Seinen Namen Großer Stechlinsee Naturpark Märkische Schweiz erhielt das tiefeingeschnittene Tal durch Etwa eine Autostunde von Glienicke Der Naturpark Märkische Schweiz ist die Briese. Das Flüsschen entspringt im entfernt, im Ruppiner Wald- und Seen- mit einer Fläche von 205 Quadratkilome- Wandlitzsee, nimmt seinen Lauf durch gebiet, befindet sich der Große Stechlin- tern das kleinste Großschutzgebiet und zu- den Rahmersee, den Lubowsee und Brie- see, der zu den klarsten Seen im Norden gleich der älteste Naturpark in Branden- sesee, schlängelt sich dann durch Birken- Deutschlands gehört. Im Sommer leuch- burg. Hauptort des Parks ist Buckow. Sein werder, um nach nur 16 Kilometern in die tet sein Wasser mitunter so blau wie in Wappentier ist eine Libelle, die Gemeine Havel zu münden. Die einmalige Schön- einer Mittelmeerbucht. Wer muss da Keiljungfer, eine von vielen Arten, welche heit und landschaftliche Vielfalt des Ge- schon nach Mallorca? Bis zu dreizehn durch die abwechslungsreiche Landschaft bietes kann man sowohl zu Fuß, als auch Meter reicht der Blick in die Tiefe. Schon mit kleinen Seen und Pfuhlen schwirrt. mit dem Fahrrad genießen. Die Wander- vor über 70 Jahren wurde das Gebiet un- Als Verbindung dazwischen wandert man wege folgen entweder dem Bachlauf der ter Naturschutz gestellt. Zu entdecken an vielen Fließen entlang. Etwa 250 Vogel- Briese oder dem Rand des Talhanges. Sie gibt es neben Fauna und Flora auch ein arten, darunter Schwarzstorch und Seead- führen durch abwechslungsreiche Nadel- schwimmendes Seelabor, das stillgelegte ler fühlen sich hier wohl. Aber auch für Bi- oder Mischwälder, vorbei an Erlenbrü- Kernkraftwerk Rheinsberg aus DDR-Zei- ber und Fischotter sind die Lebensbedin- chen und satten Wiesen. Kleine Brücken, ten, welches immer mittwochs in gera- gungen optimal. Buckow ist übrigens der wie beispielsweise die Hubertusbrücke, er- den Kalenderwochen um 13 Uhr besich- einzige anerkannte Kneipp-Kurort Bran- möglichen die Überquerung des Brieseba- tigt werden kann. Anmeldung unter der denburgs. „Bei bloßer Nennung des Na- ches und laden im Sommer zu einer klei- Telefonnummer 033931 / 57 561. mens steigen freundliche Landschafts- nen Abkühlung ein, was vor allem von den Für die vollständige Umrundung des bilder auf: Berg und See, Tannenabhän- Kleinsten gerne in Anspruch genommen 14 Kilometer langen Seewegs benötigt ge und Laubholzschluchten, Quellen, die wird. Durch den steten Wechsel von Nass- man etwa vier Stunden. Wer kann, sollte über Kiesel plätschern“, so beginnt in standorten zu trockenen Standorten, so- die Fahrräder mitnehmen und damit eine Fontanes „Wanderungen durch die Mark wie den landschaftsprägenden Binnendü- Tour um den See machen. Brandenburg“ die Beschreibung des Ortes. nen findet man eine eindrucksvolle Vielfalt Besonders empfehlenswert ist ein an Pflanzen- und Tierarten vor. Wer auf- Stopp bei der Stechlin-Fischerei Bött- Adresse: Lindenstr. 33, 15377 Buckow merksam und geduldig ist, kann sogar sel- cher – eine Fischereifamilie in sieb- (Märkische Schweiz) tene Arten wie Schwarzspecht, Eisvogel, ter Generation. Auf der Speisekarte ste- Telefon: 033433 / 6063 Moorfrosch und Schlingnatter beobachten. hen Fische, die im See gefangen und di- Webseite: www.naturschutzfonds.de Auch der Bieber zeigt sich mit ein bisschen rekt verarbeitet werden: Barsch, Schleie Entfernung: 71 Kilometer Glück beim emsigen Bau seines Dammes. oder Hecht. Spezialität des Hauses ist die Fontane-Maräne, eine lachsartige Nicht am Ende Fischart, die es nur im Stechlinsee gibt. der Welt, sondern Bei gutem Wetter kann man draußen sit- im üppig bewach- zen und auf den See hinausschauen. Wer senen Briesetal. länger verweilen mag – die Fischerfami- lie bietet auch Ferienwohnungen in See- nähe an. Adresse: Fischerweg 3, 16775 Stechlin Telefon: 033082 / 70422 Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag von 10 bis 18Uhr Webseite: www.fischerei-stechlinsee.de Entfernung: 72 Kilometer Glienicker Kurier Juli/August 2020
ORTSGESCHEHEN 9 Mancher fühlt sich zwischen Farnen und Auf Schloss urwüchsigen Bäumen vielleicht erinnert Dammsmüh- an die Everglades in Florida oder gar zu- le traf sich einst rückversetzt in ein Land vor unserer Zeit. der Hochadel zum Stelldichein. Heute Adresse: Parkplatz Briese, 16515 Müh- blättert die Farbe lenbecker Land von der Fassade. Entfernung: 14 Kilometer Ideal für eine Pause – Altes Forsthaus Wensickendorf Folgt man der Briese von Birkenwerder aus Richtung Norden, bietet sich ein schö- ner Blick auf das idyllisch gelegene al- te Forsthaus Wensickendorf, welches nur 300 Meter vom Bachlauf entfernt liegt. Seit Wollank umgebaute neobarocke Her- nun gefunden, denn die Bauarbeiten an Jahrzehnten wird es von Radfahrern und rensitz im Dornröschenschlaf und zählt der Fassade sind inzwischen im Gange. Wanderern aufgesucht, die hier rasten und mittlerweile zu den „Lost Places“. Wo- sich stärken. So mancher verweilt auch län- bei – ganz so vergessen ist das Anwesen Adresse: Schlossstraße, 16348 Wandlitz ger und genießt das emsige Treiben auf der nicht. Vor allem an den Wochenenden fin- Entfernung: 13 Kilometer Lichtung – Esel, Hühner, Enten und Scha- den Wanderer, Radfahrer und Angler den fe begrüßen die Besucher. Familie Weiß be- Weg hierher. Die Fische sind zahlreich und In den Seilen hängen – treibt in dritter Generation seit 1983 in der ein Spaziergang um das kleine Gewässer Mini Monkey Kletterwald Alten Försterei ihren kleinen Imbiss. An den lohnt sich allemal. Aus der Ferne lässt sich Am Rande des Briesetals gibt es einen Wochenenden und an Feiertagen kann man der Glamour noch erahnen, den Damms- Ort, an dem kleine Kletterer voll auf ihre sich selbstgebackenen Blechkuchen und mühle einst ausstrahlte. Und schließt man Kosten kommen – im Mini Monkey Klet- andere Kleinigkeiten wie Rühreier, Würst- die Augen, ist es, als höre man die feiern- terwald. Der ist vor allem für kleine Kin- chen und Wildspezialitäten schmecken den Gesellschaften, zu denen auch das der geeignet. Auf dem 150 Meter langen lassen. Ein Klassiker ist das Kesselgulasch preußische Königshaus gehörte, auf dem Parcours gilt es, 22 Hindernisse in kind- oder die berühmte Hühnersuppe mit Einla- schwimmenden Tanzpavillon. gerechter Höhe zu überwinden. Mal muss ge von Mutter Weiß. Bei gutem Wetter sitzt Es ging aber nicht nur ausgelassen und man sich schwingend, mal balancierend, man im großen Biergarten vor dem Forst- fröhlich auf Dammsmühle zu: Nachdem mal springend oder auch mal krabbelnd haus. Wer ein Mitbringsel für Daheimgeblie- das Schloss unter anderem als Filmkulisse fortbewegen. Besonders beliebt sind die bene sucht: Je nach Jahreszeit werden Mar- für „Sein bester Freund“ diente und 1931 beiden Seilbahnen als Belohnung nach meladen, Honig, frische Eier, Schmalz, Obst der englische Seifenfabrikant Harry Good- der Kletterarbeit. Doch bevor es losgeht, und vor allem Wildfleischprodukte aus der win Hart das bunte Treiben auf dem An- bekommt jedes Kind eine kurze Einwei- Region oder vom eigenen Hof angeboten. wesen fortsetzte, kamen die Nazis. In den sung und muss einmal eine Runde mit Nach der kleinen Verschnaufpause kann 1940er Jahren war Reichsführer Heinrich allen Stationen ausprobiert haben. Sonst die Wanderung fortgesetzt werden – gerne Himmler Hausherr und ließ den prunkvol- darf nach Herzenslust frei geklettert wer- auch mit fachkundiger Führung von Fran- len Schlosspark von Häftlingen aus dem den. Die üblichen Sicherungen sind auf- ziska Weiß, die als „Esel Else“ zusammen KZ Sachsenhausen pflegen. Nach Kriegs- grund der geringen Höhe nicht nötig, und mit den Eseln Blümchen und Charly einen ende wütete die Rote Armee auf dem Are- auch das lästige Einhaken und Umhaken Spaziergang durch das Briesetal anbietet. al, dann kam die Stasi und betrieb seit den entfällt. Wer nach einer besonderen Her- 50ern ein Bildungs- und Erholungsheim ausforderung sucht, kann sich im Kisten- Adresse: Am Forst 4, 16515 Oranienburg für Spitzel. Mit hohen Zäunen und stren- klettern versuchen und einen drei Meter Telefon: 033053 / 71924 gen Wachen schottete man das Gelände hohen Turm bauen. Während die Spröss- Webseite: https://altesforsthauswensi- ab, sogar der Name Dammsmühle soll aus linge die 22 Hindernisse des 150 Meter lan- ckendorf.hpage.com den Landkarten getilgt worden sein. Die- gen Parcours meistern, genießen die El- Öffnungszeiten: Sa, So und an Feierta- ser Spuk endete im Jahre 1989. Das Ge- tern – sofern die Kleinen keine helfende gen von 10 bis 18 Uhr bäude diente in den Neunzigern erneut Hand benötigen – währenddessen einen Entfernung: 10 Kilometer als Filmkulisse, diesmal für die ZDF-Se- Kaffee und eine Waffel mit Erdbeeren und rie „Das Haus am See“. Nachdem die Se- Sahne oder einen süßen Crêpe. Geschichtsträchtiger Ort – rie abgedreht war, gaben sich Hoteliers Schloss Dammsmühle und Gastronomen die Klinke in die Hand Adresse: OT Briese, 16547 Birkenwerder Eingebettet in das schöne Briesetal, und wirtschafteten das Anwesen herun- Telefon: 0172 / 3825443 zwischen Buchhorst und Summt im Orts- ter, das nötige Geld für eine Modernisie- Öffnungszeiten: Sa, So und an Feierta- teil Schönwalde, liegt das Schloss Damms- rung blieb lange aus. Ebenso ein Käufer, gen sowie in den Ferien von 10 bis 18 Uhr mühle am Fuße des Mühlenteichs. Seit vie- der sich der Herausforderung einer Res- Webseite: len Jahren befindet sich der im 18. Jahr- taurierung stellte, um Dammsmühle wie- www.minimonkey-kletterwald.de hundert angelegte und 1894 von Adolf der Leben einzuhauchen. Dieser scheint Entfernung: 10 Kilometer Glienicker Kurier Juli/August 2020
10 ORTSGESCHEHEN 60. Hochzeitstag des Ehepa ares Eleonore und Wolfgang Hübner „Durchhalten lohnt sich!“ (sg) Geplant war eigentlich eine Kreuz- fahrt auf einem großen Schiff. Aufgrund der Corona-Pandemie war am Ende noch nicht einmal eine kleine Dampferfahrt auf der Spree möglich. Ihren 60. Hochzeits- tag werden Eleonore und Wolfgang Hüb- ner dennoch nicht vergessen. Im kleinen Kreise wurde gefeiert, was 1959 erst stan- desamtlich und ein Jahr später kirchlich begann – das Abenteuer Ehe. Bei den Hüb- ners ein Abenteuer mit Höhen und Tiefen und einer Liebe, die oft auf die Probe ge- stellt wurde. Wobei es für Eleonore gar nicht die Lie- be auf den ersten Blick war. „Wolfgang war mir viel zu arrogant und geschnie- gelt“, lacht die rüstige Rentnerin. Doch der damals 22-Jährige ließ nicht locker. Nachdem die gemeinsamen Kirchenchor- gesangsstunden beendet waren, fragte er eins ums andere Mal, ob sie denn nicht mit ihm ausgehen wolle. Irgendwann gab sie nach. Wider Erwarten blieb es nicht bei ei- nem Treffen, viele folgten und bereits ein Nach 60 Ehejahren glücklich wie nie zuvor – Eleonore und Wolfgang Hübner Jahr später wurde geheiratet. „Wir haben beschaulich angefangen, und erst nach das belebt den Alltag“, gibt sie schmun- waren wir für die Kinder da, jetzt küm- der Heirat begonnen zu planen“, erinnert zelnd zu Protokoll. Im Moment verbringen mern sie sich um uns“, sagt der ehemali- sich die 83-Jährige. Ihr größter Wunsch sie die schönste Zeit miteinander, haben ge Versicherungsangestellte stolz. Beson- war eine Familie, das sei wichtiger gewe- die schönste Wohnung in der schönsten ders die Samstage genießt er zusammen sen, als Wohlstand. Beobachtet es die heu- Gegend und das meiste Geld. „Es geht uns mit seinem Sohn. Dann ist nämlich Fuß- tige Jugend, dann fällt dem Paar auf, dass gut“, sind sich die Eheleute einig. ball-Zeit für die Bayern-München-Fans. materielle Dinge einen höheren Stellen- Seit zehn Jahren leben die gebürtigen Gemeinsam mit einem Nachbarn aus dem wert hätten und die Familienplanung hin- Berliner in Glienicke. Vorher im Wedding, Haus treffen sie sich um 15.30 Uhr – „mal tenanstünden. So ändern sich die Zeiten. in Konradshöhe und im Märkischen Vier- bei uns, mal beim Sohn drüben, mal beim Für Bürgermeister Dr. Hans G. Ober- tel. „Wir hatten großes Glück mit der Woh- Nachbarn“ – und verfolgen gespannt die lack, der Familie Hübner am Jubiläums- nung – sie liegt direkt im Grünen und ne- Spiele. Und die Dame des Hauses? „Ich tag in ihrer Wohnung am Rande des Kin- benan wohnt der älteste der beiden Söh- habe immer genug zu tun. Besonders delwaldes überraschte, sind 60 Ehejah- ne“, erzählt Wolfgang Hübner und prostet gern widme ich mich der Malerei“, so die re „immer eine Erfolgsgeschichte“. Eine seinem Sohn Daniel dankend zu. Es sei Hobby-Künstlerin und verweist auf die Erklärung hat Eleonore Hübner dafür: toll, wenn die Familie so nah beisammen vielen Gemälde im Wohnzimmer. „Beim „Wenn man jung ist, regt man sich über ist. Gerade in Corona-Zeiten hätten sie im- Malen kann ich herrlich abschalten und viele Kleinigkeiten auf. Im Alter weiß man, mer auf die Unterstützung der Kinder zu- kann es nur wärmstens empfehlen.“ Ihr was wichtig ist und sieht viele Dinge gelas- rückgreifen können. Aber auch, wenn mal zweiter Rat an die Jugend, wenn es mal sener. Auch die kleinen Macken des Part- mit der Technik etwas nicht stimme oder Stress mit dem Liebsten gibt: „Durchhal- ners. Natürlich gibt es auch mal Zoff, aber anderweitig Hilfe von Nöten sei. „Früher ten! Es lohnt sich!“ Fragen, Wünsche, Anregungen? Die Redaktion des „Glienicker Kurier“ erreichen Sie unter der E-Mail-Adresse pressestelle@glienicke.eu. Wir freuen uns auf Ihre Meinungen und Ideen! Glienicker Kurier Juli/August 2020
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12 ORTSGESCHEHEN In Corona-Zeiten Jazzpianist spielt für die Nachbarschaft ■■ Von Doris Anton Nachdem uns Berichte aus Berlin über Straßenmusik begeistert haben, zu de- nen die Nachbarn von Balkonen Beifall klatschten, haben wir gedacht: Das kön- nen wir in Glienicke auch! Daraufhin haben wir ein jazziges Stra- ßenkonzert am E-Piano für Pfingstsonn- tag geplant und unsere Nachbarn infor- miert. Wir wohnen in einer Reihenhaus- siedlung „Am Kiesgrund“, ohne Balkone. Darum sollten die Nachbarn vor ihre Tü- ren oder Grundstücke kommen, aber bit- te mit Abstand. Da es keine Einwände gab und auch die behördlichen Bedenken ausgeräumt wer- den konnten, startete am Pfingstsonntag um 10:45 Uhr der Soundcheck. Ab 11 Uhr ka- men die ersten Nachbarn mit Stühlen vor ih- re Grundstücke oder an die oberen Fenster. Außerdem erschien – wie auf Bestellung – Jazzpianist Dieter Hinz bescherte zu Pfingsten seinen Nachbarn eine kleine Überraschung. die Sonne nach den recht kühlen Vortagen! Foto: privat Unser Pianist, Dieter Hinz, spielte gän- gige jazzige Blues-, Soul- und Latin-Me- Abstandsregelungen ein. Die Stimmung Stunden war das kleine Konzert pünktlich lodien und die Zuschauer spendeten be- war so hervorragend, dass am Ende sogar beendet. Viele der Zuhörer bedankten sich geistert Beifall. Im Laufe der Zeit fanden ein Pärchen zu „My way“ tanzte. Das war für das gelungene und in Coronazeiten ab- sich bis zu 25 Personen unter Wahrung der auch das letzte Stück und nach anderthalb wechslungsreiche Event. Abstand halten nicht möglich ■■ Von Monika Oehlke, 18 Uhr Rad fahren. Vielleicht hatte er bis- gen zu, aber der Schock saß sicher tief. ADFC Glienicke/Nordbahn her das Haus nicht verlassen dürfen, viel- Jetzt, da immer mehr auch sehr kleine Kin- leicht kam er von einer längeren Radtour der mit Laufrädern und Kinderrädern er- Die erste Geschichte erzählt von ei- mit der Familie zurück. 18.21 Uhr passier- freulicher Weise unterwegs sind, trägt die- nem kleinen Jungen. Nennen wir ihn Ben, te es. Weil er wegen der parkenden Autos ser Unfall nicht zu größerem Vertrauen in den richtigen Namen kenne ich nicht. Der mitten auf der Straße fahren musste, be- Schul- und Kitawege bei. sechsjährige Ben wollte am 16. Mai auf der rührte ihn der Anhänger eines vorbeifah- Die dritte Sitzung der ADFC-Ortsgrup- Eichhornstraße/Ecke Hubertusallee nach renden Autos. Er zog sich „nur“ Prellun- pe Glienicke sollte am 27. Mai stattfin- den. Es kam anders. Am 14. Mai wurde Wenig Platz: auf der Landstraße zwischen Stolpe und Parkende Au- Hennigsdorf ein Radfahrer tödlich ver- tos auf der Eich- letzt. Der 82-Jährige radelte täglich zehn hornstraße/Ecke bis 20 Kilometer. Den Havelradweg kann- Hubertusallee te er sehr gut. Er wollte diese Straße nur verengen die queren. Und er wusste, dass die Autos hier Fahrbahn. Mögli- mit 100 km/h rasen dürfen. che Unfälle sind Wir verlegten unsere Sitzung zu einer die Folge. gemeinsamen Mahnwache mit Radfahrern aus ganz Oberhavel. Etwa 60 waren wir gegen 18 Uhr am 27. Mai an der L171, da- von vier ADFC-Mitglieder aus Glienicke. Gemeinsam radelten wir auf dem Mau- erradweg nach Hause, diskutierten dabei lebhaft und vereinbarten die weiteren The- Glienicker Kurier Juli/August 2020
ORTSGESCHEHEN 13 men. Zwei Tage später fuhr ich erneut nach Besonders die Hennigsdorf, um mich an der Unglücks- kleinen Radfahrer stelle um die Blumen zu kümmern. Als sind gefährdet. ich mit mehreren Wasserflaschen ausge- Fotos (2): privat rüstet ankam, sah ich, wie eine Familie diese Straße überqueren wollte. Da alle wegen der Radweg-Absperrung ihre Ge- schwindigkeit reduzieren mussten, blieb der Jüngste auf der Straße stehen. Auf- merksame Autofahrer von beiden Seiten taten dieses zum Glück auch, obwohl sie 100km/h fahren durften. Der ADFC fordert bundesweit, dass die Verkehrsinfrastruktur so umgebaut wird, dass alle Menschen aller Altersgruppen und unabhängig von Mobilitätseinschrän- kungen sicher ihre Alltagswege mit ihren Fahrrädern zurücklegen können. So ein Umbau der Verkehrsinfrastruktur bewirkt, dass Kinder an das Fahrradfahren heran- geführt werden und mehr Menschen mit Freund) veranlasste mich, an die zustän- und ich an einer Fahrradtour dieses Bünd- dem Fahrrad fahren. Sie leben damit nach- dige Stelle im Reinickendorfer Rathaus nisses am 14. Juni von Alt-Tegel bis Lü- weislich gesünder und die Orte werden le- zu schreiben, bisher ohne Antwort. In- bars teil. Über 100 Fahrerinnen und Fah- benswerter. zwischen erfuhr ich von einem Offenen rer im Alter von vier bis 80 Jahren betei- In diesem Sinne möchte ich zum Brief eines Bündnisses aus Reinicken- ligten sich unter dem Motto „Wer will, fin- 4. Stadtradeln 2020 für den Klimaschutz dorf, bestehend aus Vertretern des ADFC, det Wege. Wer nicht will, findet Gründe.“ einladen. Was uns besonders freut: Un- der Grünen, der Linken, des VCD Nordost Eine Forderung der Sprecher an den ter den 23 teilnehmenden Städten und und dem Netzwerk „Fahrradfreundliches gefährlichsten Stellen des Waidmannslus- Gemeinden in Berlin und Branden- Reinickendorf“, das sich um bessere Fahr- ter Damms war die Reduzierung der Ge- burg war Birkenwerder die fahrradak- möglichkeiten für Fahrradfahrer auf der schwindigkeit auf 30km/h. „Wenn Du nicht tivste Kommune (3,15 Kilometer je Ein- Berliner Straße bemüht. Auch sie erhiel- auf dem Fußweg fahren willst, musst Du wohner)! Das ist eine großartige Leis- ten keine Antwort. Dich zwischen parkenden und rasenden tung. Schließen Sie sich den Nach- Wir sind als Glienicker unmittelbare Autos durchquetschen“, meinte Frau E., barorten vom 10. bis 30. August an. Nachbarn und benutzen diese Straßen die schon oft sich plötzlich öffnenden Au- Info: glienicke@adfc.brandenburg.de sehr häufig. Um uns einen besseren Über- totüren ausweichen musste. Wir laden zum Die Situation auf der B96 (Hinweise blick über die Situationen vor Ort zu ver- nächsten Treffen am 12. August, 19.30 Uhr, eines Optikers aus Glienicke und von J. schaffen, nahmen Barbara Neeb-Bruckner ins griechische Restaurant „Korfu“ ein. Knoll_1_3_Sommer_ 04_09:sportbistro_1_3 11.03.2014 13:56 Uhr Seite 1 Anzeige Gebäudereinigung www.gebaeudereinigung-knoll.de • Gebaeudereinigung-Knoll@t-online.de ` Gartenpflege Glasreinigung Unterhaltsreinigung ` Gehwegreinigung ` Gehwegreinigung Büroreinigung Teppichreinigung ` Dachrinnenreinigung ` Hausmeister-Service Polsterreinigung Glasreinigung ` Gartenpflege ` Unterhaltsreinigung ` Büroreinigung ` Teppichreinigung Hausmeister-Service Gebäudereinigung Knoll GmbH Großbeerenstraße Großbeerenstraße 33 ·· 16548 16548 Glienicke Glienicke ·· Telefon: Telefon:03 0330 3056/8 56/8 07 07 09 09 ·· Fax: Fax:03 0330 3056/9 56/9 35 35 23 23 Glienicker Kurier Juli/August 2020
14 RATHAUSNACHRICHTEN Aus dem Ausschuss für Technische Infr astruktur und Gewerbe am 13. Mai Der Kiezbus ist eine Erfolgsgeschichte (af) Die guten Fahrgastzahlen des Kiezbusses nach Berlin-Frohnau bestärken die Ge- Des Weiteren schilderte Winter die meindevertreter darin, an der Linie bis zum Ende der Probezeit festzuhalten. Im vierten Auswirkungen des Coronavirus’ auf die Quartal 2019 fuhren 32.131 Fahrgäste mit dem Bus. Das gab die Oberhavel Holding Be- Fahrgastzahlen der OVG. „Die Zahlen sitz- und Verwaltungsgesellschaft mbH (OHBV) bekannt. Außerdem aktualisierten die sind dramatisch eingebrochen und lagen Ausschussmitglieder die Prioritätenliste für Infrastrukturprojekte in der Gemeinde und zu Beginn der Pandemie nur noch bei 30 sprachen sich für eine LED-Beleuchtung rund um den Dorfteich aus. Den Ausschuss lei- Prozent.“ Jedoch würden die Fahrgast- tete Karsten Wundermann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN). zahlen wieder ansteigen und die 50-Pro- zent-Marke erreichen. Ernst ergänzte die In Zukunft: der Landkreis den Kiezbus in seinen neu- Zahlen und berief sich dabei auf eine Stu- Frohnau oder Hermsdorf? en Nahverkehrsplan integrieren. „Wir ha- die des Verkehrsverbundes Berlin Bran- Die Kiezbuslinie 806 von der Schildo- ben mit dem Kiezbus einen Pflock einge- denburg. Danach könnte es bis Ende 2021 wer Kirche über Glienicke/Nordbahn zum schlagen und wollen den Weg weiterfüh- oder sogar 2022 dauern, ehe der ursprüng- S-Bahnhof Frohnau ist eine Erfolgsge- ren, dass in Zukunft der Bus ausschließ- liche Auslastungsgrad wieder erreicht sei. schichte. Das sagte Andreas Ernst, Ge- lich nach Frohnau anstatt nach Hermsdorf schäftsführer der OHBV. Zusammen mit fährt“, sagte Bürgermeister Dr. Hans G. Schwerpunkt liegt auf Gehwegen Holger Winter, Geschäftsführer der Ober- Oberlack. Ernst betonte, dass er sich nicht Kleine Gruppen von Ausschussmitglie- havel Verkehrsgesellschaft (OVG), und zu einer Präferenz hinreißen lassen wolle. dern hatten sich im Vorfeld dieser Sitzung Maik Meißner, der für die Fahrpläne bei Doch mit Blick auf den Nahverkehrsplan Gedanken über eine Neujustierung der Pri- der OVG zuständig ist, präsentierte er die für den Zeitraum von 2022 bis 2026 kün- oritätenliste für Infrastrukturprojekte ge- Entwicklung der Fahrgastzahlen. Die Aus- digte er Überraschungen an. „Es wird vie- macht. Dazu besichtigte sie verschiedene wertung des dritten Quartals 2019 hatte er- le Veränderungen geben, auch im Berliner Straßen, wobei der Schwerpunkt auf den geben, dass im Vergleich zum Vorjahres- Verflechtungsraum. Das betrifft die Lini- Gehwegen lag. Das Gremium beriet an- zeitraum zwar weniger Fahrgäste die be- enführung, die Taktung und die Anzahl schließend über ein Dutzend Projekte. Die reits bestehende Buslinie 806 zum S-Bahn- der Busse“, sagte Ernst. Die Aussage seines Verwaltung sollte die Prioritätenliste aktu- hof Hermsdorf benutzt haben, der Kiezbus Vorgängers Klaus-Peter Fischer, der sich alisieren. Für die Sitzung am 10. Juni erfolg- seit seiner Einführung aber einen Netto- für eine alleinige Buslinie nach Frohnau te eine Priorisierung der Maßnahmen mit gewinn von 10.130 Fahrgäste verzeichnen aussprach, habe weiter Gültigkeit. der Nennung einer Zeitschiene. konnte. Im vierten Quartal 2019 erziel- Außerdem war die Gemeindevertre- te der Kiezbus sogar einen Nettogewinn tung an die OHBV mit dem Wunsch her- Areal rund um Dorfteich von 32.131 Fahrgästen. Zur Erinnerung: angetreten, Varianten vorzustellen, um bekommt LED-Leuchten Die Linie nach Frohnau nahm probewei- die Busfahrzeiten des Kiezbusses zu op- Das Meinungsbild der Ausschussmit- se ab dem 1. April 2019 ihren Betrieb auf timieren. Die Variante 1 sieht die Einstel- glieder ist eindeutig: Die herkömmlichen und fährt noch bis zum 31. März 2021. Die lung der Abendfahrten von Montag bis Frei- Leuchten der Straßenlaternen in der Gar- Gemeinde Glienicke/Nordbahn hat sich tag ab 18.30 Uhr vor. Dafür würden jeweils tenstraße am Dorfteich sowie am Park- die Stärkung des öffentlichen Personen- drei zusätzliche Fahrten am Vormittag und platz auf der östlichen Dorfteichseite sol- nahverkehrs für zwei Jahre 885.000 Euro Nachmittag nach Frohnau stattfinden, in- len durch LED-Leuchten ausgetauscht wer- kosten lassen. Da der Bedarf der neuen Li- klusive einer weiteren Tour am Sonntag. den. Bereits im Frühjahr hatte die Verwal- nie nachgewiesen werden konnte, dürfte Damit würde die Gemeinde für den noch tung an einer Laterne vor der Kita Mischka verbleibenden Zeitraum 32.000 Euro weni- die ursprüngliche Leuchte gegen eine ener- ger zahlen. Die zweite Variante setzt dage- giesparende ausgetauscht. Der Unterschied gen auf eine Verstärkung des „Frohnau-Ex- war nur marginal. Bisher sind in den histo- presses“. Auch hier werden die Abendfahr- rischen Hängeleuchten 80 Watt-Leuchtmit- ten wie in Variante 1 reduziert, jedoch die tel vorhanden, die aus Gründen der Ener- morgendlichen Fahrten aufgestockt. Da- gieeinsparung durch 20 Watt-LED-Lampen mit würde es zwölf Fahrten zusätzlich am ersetzt werden sollen. Dr. Ulrich Strempel Tag geben. Winter gab jedoch zu bedenken, (CDU/Freie Demokraten) blieb bei seiner dass dafür ein zusätzlicher Bus eingesetzt ablehnenden Haltung gegenüber des vor werden müsse. Die Mehrbelastungen für anderthalb Jahren getroffenen Beschlus- die Gemeinde Glienicke lägen bei 6.000 ses, die alte Beleuchtung auszutauschen Euro. Die Ausschussmitglieder empfah- und verwies dabei auf den atmosphäri- len der Gemeindevertretung mehrheitlich schen und historischen Charakter des Dorf- die Variante zwei und in Gänze die Ände- teiches. „Ich fand die alte Beleuchtung da- rung des Fahrplanes für den Kiezbus. Prof. mals schon perfekt und sie ist für mich im- War vor der Corona-Krise ein Renner: der Dr. Ernst-Günter Giessmann (DIE LINKE) mer noch perfekt“, sagte er. Außerdem falle Kiezbus von Schildow über Glienicke nach schlug vor, beide Varianten der Gemein- die Einsparung aufgrund der geringen An- Frohnau devertretung zur Abstimmung zu stellen. zahl an Straßenlaternen nur sehr gering aus. Glienicker Kurier Juli/August 2020
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16 RATHAUSNACHRICHTEN Aus dem Ausschuss für Umwelt, Pl anen, Bauen/Wohnen am 20. Mai Verbot von Rasensprengern in Dürrezeiten? (af) Anstatt über städtebauliche Varianten im Rahmen des geplanten kommunalen Woh- dafür plädierte, das Konzept des kommu- nungsbaus in der Leipziger Straße 38 zu reden, entbrannte einmal mehr eine Diskussion nalen Wohnungsbaus auf mehrere Stand- über den Sinn und Zweck eines solchen Vorhabens in der Gemeinde. Des Weiteren stand orte in Glienicke auszuweiten, erinnerte angesichts der zunehmenden Trockenheit das Thema Wassereinsparmöglichkeiten in Glie- Rathmer daran, dass die Gemeinde keinen nicke/Nordbahn auf der Tagesordnung. Dabei geriet die Nutzung des Rasensprengers in großangelegten Wohnungsbau in Eigenre- den Fokus. Die Sitzung leitete Jörg Rathmer (CDU/Freie Demokraten). gie betreiben könne. „Wir sind zugebaut. Die Gemeinde kann, selbst wenn sie es Zwischen Mietskaserne dert werden müsste. „Alle anderen Bauher- wollte, keine 500 kleine Wohnungen bau- und bezahlbarem Wohnraum ren haben sich an den existierenden B-Plan en, weil keine gemeindeeigenen Flächen Das Thema kommunaler Wohnungsbau gehalten.“ Dieser Argumentation wider- vorhanden sind.“ Die Diskussion über das in der Leipziger Straße 38 beschäftigt den sprach Reiner Koch, Sachkundiger Ein- Für und Wider störte Uwe Klein (SPD/PI- Umweltausschuss schon seit geraumer Zeit. wohner auf Vorschlag der LINKEN. „Man RATEN) mächtig, denn er verwies auf ei- Die Gemeindevertretung hatte dieses Gre- muss mit den Anwohnern reden und das nen klaren Auftrag der Gemeindevertre- mium im Februar damit beauftragt, mög- Vorhaben erklären, dann haben wir bei den tung. „Mir fehlt jedes Verständnis dafür, liche städtebauliche Varianten für eine Menschen auch Rückhalt. Wir müssen die dass wir hier eine Grundsatzentscheidung künftige Neubebauung des Grundstückes Chance für den kommunalen Wohnungs- zum kommunalen Wohnungsbau führen.“ zu entwickeln. Jedoch entbrannte erneut bau nutzen.“ Als Mietskasernen bezeich- Der Bürgermeister sei beauftragt worden, eine Diskussion über das Ob. Die Zweifel nete Wolfgang Radinger (BÜNDNIS 90/DIE ein Konzept zu erstellen und die GVT ha- an dem Projekt sind bei dem einen oder an- GRÜNEN) die möglichen Gebäude, die in be einstimmig entschieden. deren Gemeindevertreter vorhanden. „Wir der Leipziger Straße 38 entstehen könn- Auch wenn Norbert Rauscher, Sach- müssen einen massiven Bau errichten, um ten. „Das sieht billig aus und gefällt mir gar kundiger Einwohner auf Vorschlag der preislich günstige Wohnungen anbieten zu nicht. Es reicht nicht aus, nur eine niedri- SPD/PIRATEN, mit viel Mühe eine Über- können. Ich habe da meine Zweifel“, sag- ge Kaltmiete zu erzielen.“ Gefragt wäre ei- sicht für eine mögliche Wohnbebauung te Carla Affeldt (GBL). Außerdem befürch- ne ökologische Bauweise. erstellt und diese am 16. Januar vorge- te sie nachbarschaftliche Konflikte, da der Während sich Renate Lorenz vom Seni- stellt hatte, vermisste Dietmar Rekow, Bebauungsplan für dieses Vorhaben geän- orenbeirat für das Projekt aussprach und Sachkundiger Einwohner auf Vorschlag Anzeige Für schöne und gesunde Zähne Wir freuen uns auf Sie! Schönfließer Str. 83 16548 Glienicke / Nordbahn Tel: 033056-77618 www.praxis-glissmeyer.de Glienicker Kurier Juli/August 2020
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