Leistungsbericht 2018 - Stiftungsrat der Paul Schiller Stiftung

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Leistungsbericht 2018 - Stiftungsrat der Paul Schiller Stiftung
Leistungsbericht 2018
            Stiftungsrat der
       Paul Schiller Stiftung
Leistungsbericht 2018 - Stiftungsrat der Paul Schiller Stiftung
Leistungsbericht 2018 - Stiftungsrat der Paul Schiller Stiftung
Inhaltsverzeichnis

1        Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .         4
1.1      Sitzungen des Stiftungsrats, Förderstatistik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                    4
1.2      Erneuerung der Liegenschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                 4
1.3      Vergabestrategie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .        4

2        Ausgewählte Schwerpunkte Vergabungen 2018 . . . . . . . . . . . . . . .                                       5
2.1      Soziales und Gesellschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                         5
2.2      Kultur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .   11
2.3      Natur und Ressourcen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                 13
2.4      Strategische Partnerschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .               16
2.9      Weihnachtsvergabung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .              17

3   Jahresrechnung 2018 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                     18
3.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .           18
3.2 Situation der Immobilie «T60» / Leutschenbachstrasse 45 . . . . . . . . . . .                                     18
		    Vermietung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                        18
		    Investitionen, Unterhalt und Reparaturen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                              18
		    Erneuerung technischer Anlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                            18
3.3 Betriebsrechnung / Geldflussrechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                18

4        Zwecke, Organisation und Verwaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
4.1      Mittel zum guten Zweck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
4.2      Stiftungsorgane . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

Anhang 1: Bericht der Revisionsstelle zur Jahresrechnung 2018 . . . . . . . .                                         20
Anhang 2: Jahresrechnung 2018 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                     22
1    Bilanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .     23
2    Betriebsrechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .             24
3    Geldflussrechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .              25
4    Rechnung über die Veränderung des Kapitals . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                             26
5    Grundlagen der Rechnungslegung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                         27
6    Bewertungsgrundsätze und Erläuterungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                             28
       Bilanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .         28
		     Betriebsrechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                 33
		     Geldflussrechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                  35
7    Weitere Angaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .              35

 Bild Titelseite:
 Tagung „Gute Betreuung im Alter“ im Paul Klee Museum in Bern

                                                                                                                      3
Leistungsbericht 2018 - Stiftungsrat der Paul Schiller Stiftung
1                                                                 Allgemeines

                  1     Allgemeines
                  1.1 Sitzungen des Stiftungsrats, Förderstatistik
2018 betrug die   Der Stiftungsrat trat 2018 zu acht Sitzungen zusammen.
Vergabesumme      Insgesamt wurden 92 (Vorjahr 86) Vergabungen im Gesamtbetrag von TCHF 1‘889
CHF 1‘889‘000.    (Vorjahr TCHF 1‘731) gesprochen. Der Gesamtbetrag der gesprochenen, aber noch
                  nicht ausbezahlten Vergabungen beläuft sich auf TCHF 3‘043 (Vorjahr TCHF 2‘627).
                  Der Aufschub von Zahlungen erfolgte nie auf Veranlassung der Paul Schiller Stiftung
                  (PSS).
                  Der Stiftungsrat behandelte 2018 rund 236 (Vorjahr ca. 222) Beitragsgesuche.
                  Zahlreiche weitere (rund 243) wurden in einem beschleunigten Verfahren ausser-
                  halb der Stiftungsratssitzungen wegen nicht erfüllter formaler oder inhaltlicher
                  Voraussetzungen abgewiesen.

                  1.2 Erneuerung der Liegenschaft
                  Der Stiftungsrat überprüft laufend anhand von Investitionsanträgen und Empfeh-
                  lungen der Bewirtschaftung die erforderlichen Massnahmen zur Werterhaltung
                  und Wertvermehrung, dies im Einklang zur strategischen Ausrichtung. Er beurteilt
                  Chancen und Risiken der Wettbewerbsfähigkeit und Konkurrenzsituation. Siehe
                  auch die weiteren Ausführungen in Abschnitt 3.2.

                  1.3 Vergabungsstrategie
                  Die Paul Schiller Stiftung (PSS) unterstützt Projekte in nachfolgenden Förderfeldern:
                  • Soziales und Gesellschaft
                  • Kultur
                  • Natur und Ressourcen
                  Bei ihrer Vergabepolitik legt sie grossen Wert auf eine nachhaltige und sozial
                  integrative Entwicklung.
                  Innerhalb der drei Förderfelder bestehen mehrere Förderbereiche, welche inhaltlich
                  voneinander abgegrenzt sind. Detaillierte Hinweise zu den Fördergrundsätzen und
                  Förderbereichen sind auf der Internetseite www.paul-schiller-stiftung.ch einsehbar.

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Leistungsbericht 2018 - Stiftungsrat der Paul Schiller Stiftung
2          Ausgewählte Schwerpunkte Vergabungen 2018

                               2       Ausgewählte Schwerpunkte Vergabungen 2018
                               Im Folgenden handelt es sich um eine Auswahl beispielhafter Vergabungen,
                               welche die Fördertätigkeit in den einzelnen Bereichen illustrieren.

                               2.1 Soziales und Gesellschaft
                               2.1.1 Kinder
Kinder und Jugendliche in      Projekt «Edukative Kurzfilme 2» des Instituts Kinderseele Schweiz
der Schweiz sollen – gleich    Psychische Störungen gehören zu den häufigsten Leiden im Erwachsenenalter.
welcher sozialen Schicht sie   Viele psychisch kranke Menschen sind Eltern minderjähriger Kinder und Jugend-
angehören – gute Entwick-      licher. Lange wurde verkannt, dass die elterliche Erkrankung häufig auch eine
lungsmöglichkeiten haben.      grosse Belastung für die Kinder darstellt. Zur Unterstützung der betroffenen
Die PSS fördert die Teilhabe   Familien betreibt das Institut Kinderseele Schweiz eine Online Informations-
und den Schutz von Kindern     und Anlaufplattform (www.kinderseele.ch). Diese Plattform bietet Betroffenen
und Jugendlichen.              und Fachleuten Informationen zum Thema, zeigt Unterstützungsangebote auf
                               und wirkt präventiv möglichen Erkrankungen der Kinder vor.
                               Zentraler Teil der Plattform sind edukative Kurzfilme. Die ersten 12 Filme wurden
                               in den Jahren 2016 und 2017 realisiert. Sie zeigen Situationen, die in betroffenen
                               Familien entstehen können und erklären Jugendlichen die sieben häufigsten
                               psychischen Erkrankungen einfach und verständlich. Die Projektevaluation hat
                               ergeben, dass sich betroffene Familien und Fachpersonen weitere Filme wünschen.
                               Nach den Filmen mit reinem Informationscharakter ist der Wunsch vorhanden, in
                               Folgefilmen konkrete Handlungsanweisungen zu erhalten. Die sieben Folgefilme
                               wenden sich an erkrankte Eltern, ihre jugendlichen Kinder und an Fachpersonen.
                               Sie zeigen Lösungen auf und bestärken die Betroffenen darin, sich selber zu
                               helfen und − wo nötig − Hilfe anzunehmen. Die PSS förderte dieses Vorhaben mit
                               CHF 17‘000.

                               Projekt: Edukative Kurzfilme 2 – für konkrete Handlungsanweisungen
                               Foto: Institut Kinderseele Schweiz – Schweizerische Stiftung zur Förderung
                               der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen

                                                                                                                5
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2         Ausgewählte Schwerpunkte Vergabungen 2018

    GirlPowerWoche (GPW)
    Die GirlPowerWoche (GPW) in der zweiten Herbstferienwoche 2018 war erneut
    eine Erfolgsgeschichte. Der Verein FFS Erwachsenenbildung hat mit den ortsan-
    sässigen Jugendbüros die neunte GirlPowerWoche organisiert. Neben Altdorf und
    Buttikon als neue Standorte wurden die Kurse wiederum in Schwyz und Brunnen
    angeboten.
    Die Teilnehmerinnen konnten eine Woche lang 46 verschiedene Workshops
    besuchen, bei denen mädchenspezifische Themen aufgegriffen wurden. Die GPW
    wurde für die Girls ab der 5. Primarklasse bis zum Alter von 17 Jahren ausge-
    schrieben. 79 Jugendliche buchten 263 Workshops. Es wurden 27 Wochen-
    pässe gebucht (6 und mehr Workshops). Die Klassiker wie Graffiti sprayen,
    Modezeichnen, Selbstbehauptung, Make-up/Porträtfotografie sowie Cupcake
    waren nach wie vor stark gefragt.
    Die meisten Teilnehmerinnen kamen aus Schwyz, Brunnen und der March. Die
    GPW zieht aber Mädchen aus dem ganzen Kanton Schwyz an. Darum wurden
    die Durchführungsorte in den letzten Jahren ausgebaut. Aus einem Anlass in
    der Gemeinde Schwyz ist inzwischen ein kantonaler Anlass geworden. Die PSS
    hat dieses Projekt mit CHF 5‘000 unterstützt.

    Projekt: GirlPowerWoche 2018/2019
    Foto: FFS Erwachsenenbildung

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2          Ausgewählte Schwerpunkte Vergabungen 2018

Interkulturelles Wohncoaching:
Nur wer die Regeln versteht, kann sich an sie halten
Umgang mit Vielfalt ist eine der grossen Herausforderungen unserer Gesellschaft
und gewinnt auch im Wohnumfeld an Bedeutung. Domicil vermittelt seit 25
Jahren in der Stadt Zürich Wohnungen an Familien mit kleinem Einkommen, die
auf dem Wohnungsmarkt in Zürich ohne Unterstützung geringe Chancen auf
eine Wohnung hätten. Die Solidarhaftung im Mietvertrag und die Begleitung der
Mietverhältnisse sind die zentralen Angebote von Domicil.
Nicht alle eingewanderten Menschen sind in der Lage, innert kurzer Zeit die
deutsche Sprache ausreichend zu lernen und die kulturellen Gegebenheiten in der
Schweiz zu verstehen. Schade, wenn es aus diesem Grund zu Missverständnissen
zwischen Vermietern und Mietenden oder unter Nachbarn kommt. Domicil hat
neu einen Pool von zweisprachigen Fachpersonen aufgebaut, die sprachliche und
kulturelle Defizite auffangen. Das schweizerische Mietsystem, Haus- und Wasch-
küchenordnungen sowie Gebrauchsanweisungen für Geräte sind nicht einfach zu
verstehen – aber ideale Gelegenheiten, die neue Wohnumgebung zu begreifen.
Stabile Wohnverhältnisse sind der Boden für eine erfolgreiche Integration von
Menschen mit Migrationshintergrund – insbesondere für Familien mit Kindern. Ein
sicheres Zuhause erleichtert ihnen den Zugang zur Sprache, Bildung und somit zur
Kultur unseres Landes. Die PSS hat diesem Projekt einen Beitrag von CHF 15‘000
zugesprochen.

Projekt: Pilotprojekt «Interkulturelles Wohncoaching»
Fotos: Stiftung Domicil

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2         Ausgewählte Schwerpunkte Vergabungen 2018

    Milchjugend – Aufbau queeres Jugendzentrum
    Die Milchjugend ist die Jugendorganisation für lesbische, schwule, bi-, trans-,
    inter- und asexuelle Jugendliche und für alle dazwischen und ausserhalb. Diese
    Bevölkerungsgruppe von anderssexuellen Menschen wird gemeinhin auch unter
    dem Begriff Queer zusammengefasst.
    Queere Jugendliche gehören zu einer ausgewiesen vulnerablen Gruppe: 56%
    der queeren 15-Jährigen haben mit Depression zu kämpfen, 25% haben einen
    schlechten gesundheitlichen Allgemeinzustand.
    Das wollen engagierten Menschen der Milchjugend ändern. Aus sieben Jahren
    Erfahrung wissen sie, was Jugendliche stärkt: einen unkomplizierten Zugang zu
    jenen Ressourcen, die sie brauchen, um selbstbewusst und selbstwirksam zu sein/
    zu werden, damit sie sich eigene Räume gestalten können.
    Im Rahmen eines dreijährigen Projektes bauen sie unter anderem mit der Unter-
    stützung der PSS das erste queere Jugendzentrum der Schweiz auf. Ein queeres
    Jugendzentrum – auch digital präsent, professionell koordiniert und lokal verankert
    – ermöglicht es, verschiedene Bedürfnisse zu vereinen und die queere Jugend
    dort zu unterstützen, wo es nötig ist: mit einer Anlaufstelle für junge Queers, mit
    Ausbildungen für Community Leaders und mit der Koordination der bestehenden
    Angeboten. Die jungen Queers lernen, selbstbewusst aktiv zu werden, damit sie
    auch ausserhalb der angebotenen Strukturen für sich und ihre Rechte einstehen
    können. Die PSS unterstützte dieses Projekt mit CHF 10‘000.

    Projekt Aufbau Queeres Jugendzentrum
    Foto: Milchjugend

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2        Ausgewählte Schwerpunkte Vergabungen 2018

                                          2.1.2 Alter
Die PSS engagiert sich                    Alle Menschen haben ein Anrecht darauf, die Würde im Alter nicht zu verlieren.
anwaltschaftlich für die                  Gute Betreuung ist dafür eine Voraussetzung. Die PSS setzt sich anwaltschaftlich für
Sicherstellung einer guten                eine qualitätsvolle und bezahlbare Betreuung älterer Menschen in der Schweiz ein.
Betreuung betagter                        Die von der PSS in Auftrag gegebene Recherchestudie wurde am 14. März 2018
Menschen in der Schweiz                   von Prof. Dr. Carlo Knöpfel im Zentrum Paul Klee in Bern den Medien und dem
                                          Fachpublikum vorgestellt. Er war der Projektleiter der Studie. Der 36-seitige Bericht
                                          der PSS fasst die Studienergebnisse übersichtlich zusammen und bringt sie auf den
                                          Punkt. Nach dem Referat diskutierte Carlo Knöpfel mit Franziska Teuscher, Berner
                                          Gemeinderätin und Vorsteherin der Direktion für Bildung und Sport, Prof. Frank
                                          Mathwig, Beauftragter Theologie und Ethik beim Schweiz. Evang. Kirchenbund,
                                          Erich Scheibli, Leiter Care Management SWICA, und Thomas Vollmer, Leiter Bereich
                                          Alter, Generationen und Gesellschaft beim BSV, über verschiedene Aspekte guter
                                          Betreuung im Alter. Das Thema ist aktueller denn je. Das zeigten das grosse Interesse
                                          an der Veranstaltung und die angeregten Diskussionen.

  Tagung „Gute Betreuung im Alter“
      im Paul Klee Museum in Bern,
         Bild links: PSS Stiftungsrätin
                           Maja Nagel
Bild rechts: PSS Stiftungsratspräsident
Herbert Bühl, Prof. Dr. Carlo Knöpfel
                            Fotos: PSS

                                          Eine gute Betreuung im Alter gewinnt in der Schweiz zunehmend an Bedeutung,
                                          in verschiedener Hinsicht. Die Bevölkerung wächst und wird demographisch älter.
                                          Allein die Zahl der Menschen über 80 wird sich in den nächsten zwanzig Jahren
                                          verdoppeln. Die Gebrechlichkeit von Menschen im hohen Alter wird zu einer länger
                                          dauernden Phase der Betreuung führen. Das Gleichgewicht zwischen Jung und Alt
                                          verschiebt sich. Betagte Menschen benötigen Betreuungs- und Pflegelösungen, bei
                                          denen die zwischenmenschliche Beziehung und die Wertschätzung einen wichtigen
                                          Platz einnehmen. Familien und Freiwillige können die Betreuung allein nicht mehr
                                          sicherstellen, da beispielsweise die Haushalte der verschiedenen Generationen einer
                                          Familie oft weit voneinander entfernt liegen. Im Gegensatz zur Pflege ist die Betreu-
                                          ung, rechtlich sowie inhaltlich mangelhaft und unklar geregelt. Die Finanzierung
                                          von Betreuung geht weitestgehend zu Lasten der Privathaushalte. Der Bedarf nach
                                          guter Betreuung im Alter soll sichtbar gemacht werden, indem Grundlagenarbeiten
                                          und Projekte gefördert werden, welche für die Bedeutung der Betreuung im Alter
                                          sensibilisieren. Dazu gehört, die Ist-Situation zu analysieren, die zukünftige Entwick-
                                          lung des Betreuungsbedarfs aufzuzeigen und auf den Handlungsbedarf aufmerk-
                                          sam zu machen. Es braucht eine gesellschaftliche Auseinandersetzung darüber, was

                                                                                                                               9
Leistungsbericht 2018 - Stiftungsrat der Paul Schiller Stiftung
2        Ausgewählte Schwerpunkte Vergabungen 2018

                                gute Betreuung im Alter ausmacht und welche Betreuungsmodelle diesen Anspruch
                                erfüllen. Betreuung kostet und will finanziert sein. Im Diskurs um eine gute Betreu-
                                ung im Alter geht es deshalb nicht nur um ethische, sondern auch um rechtliche und
                                finanzielle Fragen und es braucht fachliche Grundlagen. Die PSS wird weitere Grund-
                                lagenarbeiten finanzieren, den Wissenstransfer ermöglichen und Sensibilisierungs-
                                arbeit leisten, um den Diskurs um die Sicherstellung der Betreuung im Alter zu stär-
                                ken. Die PSS förderte 2018 die verschiedenen Vorhaben mit insgesamt CHF 437‘000.

                                2.1.3 Ethnien und Religionsgemeinschaften
Die PSS unterstützt Projekte,   Die PSS leistet seit vielen Jahren finanzielle Unterstützung für Projekte zur Förde-
die den interreligiösen         rung der interreligiösen und interkulturellen Koexistenz. Seit dem Herbstsemester
Dialog stärken und die          2015 besteht an der Universität Zürich die von der PSS geförderte Gastprofessur für
friedliche gesellschaftliche    Islamische Theologie/Bildung. Das Anliegen der Gastprofessur ist, ein akademisches
Koexistenz Angehöriger          Bildungsangebot im Feld der Islamischen Theologie und Religionsvermittlung zu
verschiedener Religionen        ermöglichen. Im Zentrum steht die kritische Reflexion von Themen der islamischen
fördern.                        Theologie und Bildung unter Berücksichtigung des kulturell, religiös und weltan-
                                schaulich pluralen Kontextes europäischer Gesellschaften der Gegenwart. Die
                                Entwicklung des Wissens über Musliminnen und Muslime, die Ausprägungen ihres
                                Glaubens und ihres religiösen Lebens sind von Bedeutung für die Entwicklung der
                                interkulturellen Beziehungen zu einer zahlenmässig beachtlichen Minderheit in der
                                Schweiz. Die PSS unterstützte auch 2018 die Professur mit einem Beitrag von
                                CHF 40‘000.
                                Mit einem Beitrag von CHF 25‘000 unterstützte die PSS einen Friedensbeitrag des
                                Hilfswerks der evangelischen Kirchen Schweiz mit deren Arbeit mit kirchlichen
                                Schulen in Syrien. Die zehn protestantischen Schulen in Syrien leisten einen wichtigen
                                Beitrag zum friedlichen Zusammenleben. Die protestantische Minderheit trägt zu
                                einem friedlichen Zusammenleben der verschiedenen religiösen Gruppen in Syrien
                                bei. Im Rahmen der kirchlichen Zusammenarbeit stärkt HEKS die Relevanz der Partner-
                                kirchen in der Gesellschaft, indem sie sich für „eine menschlichere und gerechtere
                                Welt und ein Leben in Würde einsetzen“. Dazu gehört in Syrien, dass das HEKS die
                                Partnerkirchen unterstützt beim Bilden und Ausbauen von Brücken zwischen den
                                verschiedenen Religionsgemeinschaften, um damit einen Beitrag zur Friedens-
                                förderung zu leisten.

                                2.1.4 Informiertheit / zeitaktuelle Fragen
Die PSS fördert die             Bei Tel 143 „Die dargebotene Hand“ engagieren sich 640 Ehrenamtliche im tele-
Informiertheit und die          fonischen Zuhör- und Beratungsangebot für hilfesuchende Menschen. Alle drei
Auseinandersetzung              Jahre führt die Organisation eine zentrale Weiterbildungstagung durch. Die Tagung
mit zeitaktuellen               im November 2018 war dem Thema „Vorurteile“ gewidmet. Einen reflektierten
Fragen.                         Umgang mit Vorurteilen zu pflegen, ist eine wichtige Voraussetzung, um Informa-
                                tionen, Interpretationen und Meinungen einordnen zu können. Die PSS unterstützte
                                die Weiterbildung mit CHF 5‘000.
                                Die PSS fördert nicht nur Werke von gemeinnützig tätigen Organisationen. Auch
                                das gemeinnützige persönliche Engagement von Einzelnen kann gemäss Stiftungs-

10
2        Ausgewählte Schwerpunkte Vergabungen 2018

                              reglement gefördert werden. 2018 unterstützte die PSS die Erarbeitung eines
                              Buchprojektes des Juristen Matthias Bertschinger «Freiheit und Krisis, Psychoanalyse
                              des Autoritarismus und psychoanalytische Rechtsanthropologie». In einer Synthese
                              der Philosophie und Psychoanalyse hat Matthias Bertschinger ein Affektabwehr-
                              Strukturmodell der Psyche entwickelt, das Rassismus und Menschenfeindlichkeit
                              verstehbar werden lässt. Das Buch erscheint 2019 im Schwabe Verlag, Basel. Die
                              PSS hat das Projekt 2018 mit CHF 72‘550 unterstützt.
                              Mit der Weiterbildungsoffensive «Arbeit dank Bildung» des SVEB und der SKOS
                              sollen insgesamt 75000 Sozialhilfebezüger/innen mit ungenügenden Grund-
                              kompetenzen (z.B. ohne Berufsabschluss) erreicht werden, um sich gezielt weiter-
                              zubilden und die Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Ziel des Programms
                              ist die bedarfsorientierte Unterstützung kleinerer und mittlerer Sozialdienste beim
                              Aufbau von Weiterbildungsstrukturen und zur Etablierung entsprechender Prozesse.
                              Die PSS unterstützte das Vorhaben von Beginn an, in der Pilotphase 2018 mit
                              CHF 25‘000.

                              2.2 Kultur
Die PSS unterstützt           Seit 2010 arbeiten die Pianistin Simone Keller und der Regisseur und Komponist
Kulturvermittlungsprojekte    Philip Bartels, «ox&öl», kontinuierlich an gemeinsamen Vermittlungsprojekten,
für Kinder und Jugendliche,   hauptsächlich für und mit Kindern mit Migrationshintergrund. 2013 konzipierten
die zum gegenseitigen         und lancierten sie in Zusammenarbeit mit dem Luzerner Sinfonieorchester und der
Austausch zwischen Kunst-     Pro Senectute die erste generationenübergreifende Musikwerkstatt für eine Schul-
schaffenden, Kulturver-       klasse und Seniorinnen und Senioren, die im Luzerner Südpol und im Grossen
mittelnden und Publikum       Saal des KKL unter dem Namen «Piccolo Concerto Grosso» gezeigt wurde. 2015
beitragen.                    wurde dieses Projekt in Kooperation mit der STEO-Stiftung in Zürich in der Ton-
                              halle aufgeführt. Für 2018 hatte sich «ox&öl» vorgenommen, durch den neuen
                              Aufführungsort im Schauspielhaus Zürich, das Projekt auch inhaltlich-künstlerisch
                              weiter zu entwickeln. Ziel war, dass eine Schulklasse mit einem hohen Migrations-
                              anteil gemeinsam mit Seniorinnen und Senioren und einem Profi-Ensemble ein
                              szenisches Konzert erarbeiteten, das im Schauspielhaus Zürich im Pfauen aufge-
                              führt wurde. Die PSS förderte das Projekt mit einem Beitrag von CHF 5‘000.
                              Die Stiftung «far °» organisiert jedes Jahr in Nyon das «Live-Arts-Festival». Eine
                              der Hauptaktivitäten liegt in der Kulturvermittlung. Die PSS unterstützte zwei sehr
                              unterschiedliche Vermittlungsformen in Schulen. Die erste richtet sich an das
                              collège de Nyon-Marens (secondaire I). Die Schülerinnen und Schüler werden
                              eingeladen, zusammen mit der brasilianischen Künstlergruppe «O Grupo Inteiro»
                              und der Schweizer Künstlerin Adina Secretan, ein innovatives Kulturprojekt zu
                              entwickeln. Das zweite Projekt wird in Form von Interventionen in visuellen
                              Kunstkursen von mehreren Klassen des Nyon Gymnasiums stattfinden. Die PSS
                              unterstützte das Vermittlungsprojekt mit CHF 5‘000.
                              «Wildwuchs» wurde 2001 als eines der ersten inklusiven Festivals in der Schweiz
                              gegründet und hat sich inzwischen mit seinem vielfältigen künstlerischen Programm,
                              seinem prozessorientierten Ansatz und einem breit gefächerten Begegnungs-
                              programm als wichtige Stimme in der Basler und Schweizer Festivallandschaft
                              etabliert. Wildwuchs rückt soziale Themen in den Vordergrund und fördert die

                                                                                                                11
2        Ausgewählte Schwerpunkte Vergabungen 2018

                                         Teilhabe aller an künstlerischen, sozialen und politischen Prozessen. Ihr neues
                                         Projekt «Abendschule Import» gibt geflüchteten Menschen eine Stimme. Vor ihrer
                                         Flucht hatten sie Berufe und haben sich in ihrem Bereich viel Fachwissen angeeignet.
                                         Dieses wird hier oft nicht gebraucht oder ihre Abschlüsse werden in vielen Fällen
                                         nicht anerkannt und der Zugang zu weiten Teilen des Arbeitsmarkts und der
                                         Bildungsinstitutionen bleibt ihnen verschlossen. Hier möchte die «Abendschule
                                         Import» Gegensteuer geben. Ihr emanzipatorisches Potenzial besteht darin,
                                         Geflüchtete einzuladen, ihre Fähigkeiten zu formulieren und für Dritte zur Verfü-
                                         gung zu stellen. Konkret wurden an verschiedenen Orten in der Schweiz diverse
                                         Abendveranstaltungen durchgeführt. Diese wurden durch die Flüchtlinge als Schule,
                                         als Performance, oder als sozialer Raum gestaltet. PSS förderte das Vorhaben mit
                                         einem Beitrag von CHF 5‘000.
                                         Der Verein «National Coalition Building Institute» (Schweiz NCBI) fördert den Abbau
                                         von Vorurteilen und Gewalt, die Integration und die Fähigkeiten zur konstruktiven
                                         Konfliktlösung nach anerkannten und erprobten Methoden und setzt seit mehr
                                         als 20 Jahren innovative Integrations- und Begegnungsprojekte professionell
                                         um. Die Idee des partizipativen Kulturprojekts «Brücke der Erfahrungen» besteht
                                         darin, lokal jugendliche und betagte Personen (auch mit Migrationshintergrund)
                                         generationenübergreifend zusammenzubringen und Austausch über Vorurteile
                                         und Heimat zu ermöglichen. Daraus entstehen Kurzfilme mit Botschaften zu
                                         diesen Themen, die öffentlich verbreitet werden. Die PSS unterstützte das Projekt
                                         mit CHF 25‘000.
                                         «La Terra Nostra» und seine Partner bringen mehr als 1000 Menschen zusammen,
                                         um gemeinsam ein Nomadendenkmal zu bauen, indem sie Kaffee kochen. Der
                                         Kaffee wird nicht getrunken, sondern symbolisiert ein Opfer von Sebrenica, das
                                         den Kaffee nicht mehr trinken kann, weil es nicht mehr da ist. Mit dem Noma-
                                         dendenkmal «Što Te Nema» («Warum bist du nicht hier?»), das aus 7500 Kaffee-
                                         tassen besteht, zog 2018 die bosnisch-amerikanische Künstlerin Aida Šehovic’ in
                                         diesem Jahr nach Zürich. Das Denkmal soll Raum für Heilung und Zusammenkunft
                                         schaffen. Mit dem Völkermord in Srebrenica als Symbol und Ausgangspunkt für
                                         die Interaktion stehen der Dialog und der gegenseitige Austausch zwischen den
                                         freiwilligen Helfern des Denkmals, die verschiedenen Gemeinschaften angehören,
                                         und der lokalen Bevölkerung im Mittelpunkt. «Što Te Nema» will auf ausserge-
                                         wöhnliche Art und Weise erzielen, dass sich lokale Gemeinschaften mit dem
                                         Thema Verdrängung und Gewalt auseinandersetzen, indem es ihnen einen neutralen
                                         Raum bietet, darüber zu sprechen. Durch diese Gespräche werden die Menschen
                                         sensibilisiert, um aktiv Intoleranz zu erkennen, um Verdrängungen von Völker-
                                         gruppen und Gemeinschaften entgegenzuwirken. Dieser Dialog unterstützt das
                                         gegenseitige Kennenlernen und fördert dadurch das multikulturelle Zusammen-
                                         leben in der Schweiz. Die PSS unterstützte das Projekt mit CHF 5‘000.

Vorstellung im Zürcher Schauspielhaus
      Foto links: ox&öl Produktionen,
                         Lothar Opilik

        Kurs von Antoinette Mendy
     zum Thema «Mode im Senegal»
      Foto rechts: Wildwuchs Festival

12
2         Ausgewählte Schwerpunkte Vergabungen 2018

                                2.3 Natur und Ressourcen
Projekte für den Erhalt einer   2.3.1 Bodennutzung / Raumentwicklung
strukturreichen Kultur-         Die räumliche Innenentwicklung ist nach der Revision 2014 des Bundesgesetzes
landschaft mit artenreichen     über die Raumplanung eine gesetzliche Verpflichtung für die Gemeindeebene.
Lebensräumen sind nur           Die Gesetzesrevision soll den haushälterischen Umgang mit der begrenzten
dank einer Vielzahl von         Ressource Boden gewährleisten. Die mit baulicher Verdichtung verbundene räum-
Unterstützern möglich.          liche Innentwicklung ist deshalb ein anspruchsvolles Feld, weil der Raum bereits
                                bewohnt ist und genutzt wird. Mehrnutzungen auf einer Parzelle haben stets das
                                Potenzial, vom Nachbarn als störend empfunden zu werden. Freiflächen werden
                                gehortet, um später höhere Erlöse erzielen zu können. Die Verdichtung von
                                Wohnraum greift auch in bestehende, schützenswerte Bausubstanz ein und steht
                                potenziell im Konflikt mit denkmalpflegerischen Zielsetzungen. Ein Projekt der
                                Hochschule Luzern befasst sich mit der Prozessgestaltung von Innenentwicklungs-
                                projekten. Dafür werden zwei Kurzfilme realisiert, mit dem Ziel, die Herangehens-
                                Schwelle für Innenentwicklungsprojekte zu senken und auf die Erfolgsfaktoren
                                aufmerksam zu machen. Die für das Gelingen von Raumplanungsprojekten
                                wesentliche partizipative Prozessgestaltung kann Konflikten zwar nicht ausweichen,
                                erlaubt aber, sie konsensual zu lösen. Gelingende Prozesse verlangen einerseits ein
                                gutes fachliches und verfahrensmässiges Wissen und Können und andererseits
                                mediative Kompetenzen. Die Filmprodukte der Fachhochschule Luzern machen
                                genau diese Aspekte sichtbar. Die PSS unterstützte das Projekt mit CHF 15‘000.
                                Das Trockenmauerprojekt auf der Alp Schrina, an der Südabdachung der Chur-
                                firsten über dem Walensee, beinhaltete die Instandstellung der zur Absturzsicherung
                                und Weideabgrenzung bestehenden Trockenmauern, welche ein altes, noch immer
                                funktionierendes Kulturerbe, darstellen. Die Alpkorporation sah sich nicht in der
                                Lage, das Vorhaben aus eigenen Mitteln zu finanzieren. Sie hatte, um den Weiter-
                                betrieb der Alp auf längere Sicht zu ermöglichen, beim Fonds Landschaft Schweiz,
                                beim Kanton St. Gallen und der Gemeinde um Beiträge nachgesucht und solche
                                zugesprochen erhalten. Für einen erheblichen Restbetrag wurden Stiftungen an-
                                gefragt. Der Erhalt der Alpwirtschaft in der Schweiz und die Pflege der überlieferten
                                Kulturlandschaft ist nur auf partnerschaftlichem Weg möglich. Die PSS steuerte
                                CHF 25‘000 bei.

                                Nördliches Teilstück mit Blick gegen den Geländekessel mit Bergahorn und Felswand der Churfirsten
                                Alpkorporation Schrina Walenstadtberg, Erich Müller

                                                                                                                                13
2        Ausgewählte Schwerpunkte Vergabungen 2018

     2.3.2 Wissen über Natur
     Das PUSCH-Projekt «Naturraum Schule beleben» greift ein altes Anliegen der PSS
     auf: die Aussenräume von Schulen können multifunktional genutzt werden.
     Schulaussenräume haben ein gutes Potenzial für die Artenförderung und können
     daher ein «Natur-Kennenlernort» sein. Schulräume können zudem in der unter-
     richtsfreien Zeit als Begegnungsorte und Spielstätten genutzt werden. PUSCH führt
     seit Jahren in 15 Kantonen bei über 50‘000 Kindern und Jugendlichen Umwelt-
     unterricht durch. Daraus ergab sich das Potenzial, in den Bildungsangeboten von
     PUSCH auch die Schulaussenräume einzubeziehen. Die PSS hat dem Projekt einen
     Beitrag von CHF 30‘000 zugesprochen.
     Naturmuseen sind niederschwellig zugängliche Lernorte für die Wahrnehmung
     und Reflexion von Lebenszusammenhängen. Die PSS unterstützt daher immer
     wieder Naturmuseen bei der Realisation von Ausstellungsprojekten, 2018 das
     Naturhistorische Museum Bern und das Naturmuseum Winterthur.
     Das mobile Ausstellungsprojekt «CLEVER» der Stiftung Biovision vermittelte der
     Schweizer Bevölkerung, wie sich das eigene Konsumverhalten auf die Gesund-
     heit von Mensch und Tier auswirkt und wie man durch sein Einkaufsverhalten
     eine nachhaltige Entwicklung unterstützen kann. Die als Supermarkt konzipierte
     Ausstellung lud zum Einkauf ein und bot in den Regalen 120 Produkte in unter-
     schiedlich hergestellten Varianten. Die PSS förderte das Ausstellungsprojekt mit
     CHF 20‘000.

     2.3.3 Schutz von Lebensräumen
     Einige der seltenen Tagfalterarten kommen im Kanton Zürich nur noch im oberen
     Tösstal vor. In dieser strukturreichen, zum Teil extensiv bewirtschafteten Landschaft
     finden sich geeignete Lebensräume. Allerdings geraten auch diese immer mehr
     unter den Druck der landwirtschaftlichen Intensivierung. Neben dem Vorhanden-
     sein einer Anzahl grösserer, gut geschützter Lebensräume, ist auch die ökologische
     Qualität der Gesamtlandschaft für die langfristigen Überlebenschancen von gefähr-
     deten Arten relevant. Selbst Populationen in den bestgeeigneten Schutzgebieten
     können aussterben, wenn sie nicht in eine mit Lebensraumstrukturen vernetzten
     Landschaft eingebettet sind. Mit dem Landschaftsaufwertungsprojekt des Ver-
     eins «Schmetterlingsförderung im Kanton Zürich» werden 18 Tagfalter-Zielarten
     gefördert, die in der Nordschweiz und im Kanton Zürich allgemein von einem
     anhaltenden Rückgang betroffen sind. Die PSS unterstützte das Projekt 2018 mit
     CHF 20‘000.
     Aufgrund des 2016 revidierten Energiegesetzes (EnG) des Bundes soll in der Schweiz
     die Nutzung erneuerbarer Energiequellen gefördert werden. Eine der Förder-

                                       Erebia medusa Rundaugenmohrenfalter
                                       Der Rundaugen-Mohrenfalter wird aktuell im Kanton Zürich
                                       nur noch im Oberen Tösstal beobachtet. Er lebt in ungedüng-
                                       tem, extensiv genutztem Grünland mit niedriger Vegetation
                                       und lückiger Krautschicht.
                                       Foto: Schmetterlingsförderung
                                       im Kanton Zürich, Heinrich Schiess.

14
2        Ausgewählte Schwerpunkte Vergabungen 2018

                             strategien des Bundes ist der Ausbau der Energieproduktion aus Wasser und Wind
                             zu Lasten geschützter Landschaften des BLN-Inventars (Siehe Art. 12 EnG). Die
                             Kantone wurden verpflichtet, auf der Richtplanungsebene eine Planung vorzu-
                             nehmen, in welcher die für die Energieproduktion aus Wasserkraft geeigneten
                             Gewässerstrecken bezeichnet werden. Die Kantone können in dieser Planung auch
                             Gewässerstrecken benennen, welche von Nutzungen frei zu halten sind (Art.10 EnG).
                             Der WWF Schweiz hat ein Projekt initiiert, welches für den Kanton Graubünden
                             eine Musterplanung erstellt, die von ihrer Methodik her auf andere Kantone über-
                             tragbar ist. Die PSS gewährte 2018 einen Beitrag von CHF 50‘000 an das Projekt,
                             um Möglichkeiten aufzuzeigen, wie buchstäblich die letzten frei fliessenden Ge-
                             birgsbäche in der Schweiz in ihrer Natürlichkeit erhalten werden können.

Die Unterstützung von        2.3.4 Zoo / Tierparks
Projekten zoologischer
                             Lewa Savanne Zoo Zürich
Gärten war dem Stifter ein
persönliches Anliegen.       2020 eröffnet der Zoo Zürich sein nächstes Lebensraumprojekt: die afrikanische
                             Lewa Savanne. Sie entsteht auf dem bisher ungenutzten Teil des Erweiterungsge-
                             ländes unterhalb des Elefantenparks und wird die flächenmässig grösste Anlage
                             des Zoos.
                             Die Lewa Savanne wird im Rahmen des 1991 definierten Masterplans als drittes
                             Schlüsselprojekt realisiert, nach dem Masoala Regenwald (2003) und dem Kaeng
                             Krachan Elefantenpark (2014). Die insgesamt über vier Hektar grosse Anlage wird
                             Giraffen, die stark bedrohten Breitmaulnashörner und Grevyzebras, Antilopen,
                             Strausse und weitere afrikanische Savannentiere aufnehmen. Herausragendes
                             Merkmal der Anlage sind die grosszügigen Freiflächen für die Giraffen, Nashörner
                             und weiteren Tiere.
                             Die Finanzierung erfolgt wie bei allen bisherigen Projekten für Tieranlagen voll-
                             ständig durch Spenden – unter anderem durch die PSS.
                             Namenspate der Lewa Savanne im Zoo Zürich ist das Lewa Wildlife Conservancy
                             in Kenia. Der Zoo Zürich unterstützt das zum Unesco-Weltnaturerbe gehörende
                             Reservat seit 1998. Themen sind die Bekämpfung der Wilderei, die Minderung
                             von Mensch-Wildtier-Konflikten sowie Tierumsiedlungen in neue Schutzgebiete.
                             Die Lewa Savanne in Zürich soll die Besucher mittels der Verbindung zum Lewa
                             Wildlife Conservancy motivieren, sich selber aktiv für die Erhaltung bedrohter
                             Tierarten und Lebensräume einzusetzen. Die PSS gewährte 2018 einen Beitrag
                             von CHF 100‘000.

                                                                                Visualisierung Lewa Savanne,
                                                                                Wasserloch.
                                                                                Copyright: Zoo Zürich, Gary Brown

                                                                                                                    15
2        Ausgewählte Schwerpunkte Vergabungen 2018

                              2.4 Strategische Partnerschaften
Strategische Partner-         UNICEF Fachstelle Kinderfreundliche Lebensräume
schaften mit der PSS sollen   2018 endete die fünf Jahre dauernde Vereinbarung der PSS mit UNICEF Schweiz für
mehrjährige Aufbau-           den Aufbau eines «Fachteams kinderfreundliche Lebensräume». Die Aufbauphase
arbeiten ermöglichen.         beinhaltete verschiedene Projekte: die Förderung von Wissen über kinderfreundliche
                              Lebensräume z.B. mit der Durchführung regelmässiger Tagungen und runden
                              Tischen und die Erstellung eines Handbuchs «Kinderfreundliche Lebensräume».
                              Das in Produktion befindliche Handbuch soll Gemeinden, Planungs-, Bau- und
                              Bewirtschaftungsfachleuten eine Arbeitshilfe bieten und zum partizipativen Ein-
                              bezug von Kindern und Jugendlichen beitragen.
                              Für UNICEF Schweiz und die PSS ist die generationenübergreifende und qualitätsvolle
                              Gestaltung von Lebensräumen im Aussenbereich, der Einbezug der Bedürfnisse
                              verschiedener Altersgruppen eine wichtige Voraussetzung, um die Autonomieent-
                              wicklung von Kindern und Jugendlichen zu fördern. Die Siedlungsentwicklung in der
                              Schweiz mit ihren Zersiedlungseffekten in der Agglomeration und der Verdichtung
                              in den Kernstädten beschränken heute die Spiel-, Handlungs-, und Aneignungs-
                              möglichkeiten von Kindern und Jugendlichen. Die Planung für die Umsetzung von
                              kinderfreundlichen Lebens- und Alltagsräumen im öffentlichen, schulischen und
                              privaten Lebensraum gewinnt daher zunehmend an Bedeutung.
                              Die Tagung von UNICEF und der PSS 2018 fand zum Thema «Kinderfreundliche
                              Räume sind mehr als Lebensräume für kleine Menschen» statt.

                              Stiftung Stapferhaus Lenzburg
                              Die PSS begleitete das «Stapferhaus Lenzburg» während mehreren Jahren bei der
                              Planung und Realisierung des Neubaus «Haus der Gegenwart» für seine Ausstel-
                              lungen zu zeitaktuellen Fragen. Das Engagement begann 2013 mit der Ermöglichung
                              eines Architekturwettbewerbs und endete 2018 in der Unterstützung der Weiter-
                              entwicklung der Organisation im Hinblick auf den Dauerbetrieb des neuen Aus-
                              stellungshauses. Insgesamt leistete die PSS Beiträge von CHF 420‘000.

                              Afghanistanhilfe Schaffhausen
                              Die Afghanistanhilfe Schaffhausen, deren Projekte die PSS seit vielen Jahren unter-
                              stützt, feierte im November 2018 ihr 30jähriges Jubiläum. Kurz davor verstarb die
                              Gründerin Vreni Frauenfelder hoch betagt. Die PSS führte die Unterstützung des
                              Regionalspitals in Jaghori auch 2018 mit einem Beitrag von CHF 40‘000 weiter.
                              Die Sicherheitssituation war im Projektgebiet noch nie so schlecht wie 2018.

16
2          Ausgewählte Schwerpunkte Vergabungen 2018

2.5 Weihnachtsvergabung
Die PSS hat das Gymnasium und Lehrerseminar «Unterstrass» in Zürich als Weih-
nachtsvergabung berücksichtigt. Diese feiern 2019 das 150 Jahre Jubiläum.
Anfangs Februar 2019 fanden deshalb zwei aussergewöhnliche Konzerte nur mit
jugendlichen Sänger/innen und Musiker/innen statt. Die künstlerische Leitung
stellte das Motto „Junge musizieren“ in den Vordergrund. Damit wollte sie ihr
ganzheitliches pädagogischen Anliegen umsetzen. Dem gemeinsamen Erarbeiten,
konzentrierten Üben folgte das bereichernde Erlebnis des Auftritts. Die PSS unter-
stützte das Vorhaben mit einem Beitrag von CHF 5‘000.

Zürich Tonhalle Maag Jubiläumskonzert Unterstrass STS
Orchester Stringendo mit Chor des Gymnasiums Unterstrass
Foto: Gymnasium Unterstrass, Dr. Steffen Schranil

                                                                               17
3                                                  Jahresrechnung 2018

     3     Jahresrechnung 2018
     3.1 Allgemeines
     Die Jahresrechnung 2018 wurde nach den Richtlinien von Swiss GAAP FER erstellt,
     insbesondere nach FER 21 für gemeinnützige Organisationen.

     3.2 Situation der Immobilie Thurgauerstrasse 60/
         Leutschenbachstrasse 45
     3.2.1 Vermietung
     Die Liegenschaft präsentiert sich immer noch in einem guten Preis-Leistungsverhältnis
     und weist geringe Leerstände auf. Per Ende 2018 waren 407 m2 nicht vermietet.
     Dies ergibt eine Leerstandsquote von rund 2.6 %. Diese liegt deutlich unter dem
     Durchschnitt der Region Zürich.

     3.2.2 Investitionen / Unterhalt und Reparaturen
     Durch den laufenden Unterhalt und regelmässige Investitionen und Erneuerungen
     von technischen und sanitären Anlagen wird die Werterhaltung der Liegenschaft
     gewährleistet und den Bedürfnissen der Mieter nach einem zweckmässigen,
     gepflegten und gut ausgestatteten Domizil kann entsprochen werden.
     Im Mai 2018 wurde planmässig mit der Sanierung der Tiefgarage begonnen. Da
     die Umbauarbeiten mit grösster Rücksicht auf die Mieter geplant wurden, konnten
     die Umbauarbeiten unter vollem Betrieb und ohne Kündigung der Parkplätze
     durchgeführt werden. Die Unternehmer nahmen grosse Rücksicht auf die Mieter-
     schaft bezüglich der lärmintensiven Arbeiten.

     3.2.3 Erneuerung technischer Anlagen
     Im Zusammenhang mit der Tiefgaragensanierung wurden folgende Anlagen/
     Installationen ersetzt:
     •   Lüftungsanlage Komplettersatz
     •   Beleuchtung Komplettersatz (Energieeinsparnisse ca. 80%)
     •   Einbau Notbeleuchtung
     •   Einbau Sprinkleranlage (zus. Sicherheit)
     •   Komplettersatz Brandmeldeanlage

     3.3 Betriebsrechnung / Geldflussrechnung
     Die Betriebsrechnung war geprägt von den Investitionen bei der Ertragsliegenschaft
     Thurgauerstrasse 60/Leutschenbachstrasse 45, welche für die Sanierung der Tief-
     garage notwendig waren.
     Die Vergabesumme wird innerhalb eines Korridors jährlich festgelegt, um insbeson-
     dere liquiditätsmässig ein nachhaltiges Bestehen der Stiftung nicht zu gefährden.
     Der Vergabeaufwand belief sich 2018 budgetgemäss auf ähnlichem Niveau wie in
     den Vorjahren.

18
4                              Zwecke, Organisation und Verwaltung

4      Zwecke, Organisation und Verwaltung
4.1 Mittel zum guten Zweck
Mit einer öffentlichen letztwilligen Verfügung vom 20. August 1971 errichtete der
Zürcher Unternehmer Paul Schiller die Paul Schiller Stiftung, der er sein nahezu
gesamtes Vermögen hinterliess. Nach seinem Hinschied am 2. Februar 1974 nahm
der von ihm persönlich eingesetzte Stiftungsrat noch im selben Jahr sein Mandat auf.

Das testamentarische Statut des Stifters bestimmt dazu Folgendes:
«Die Paul Schiller Stiftung wird zum Zwecke errichtet, gemeinnützige Werke aller
Art zu schaffen, zu betreiben oder zu fördern, wobei auch über das Stiftungskapital
verfügt werden kann. Die Stiftung kann auch Vergabungen zugunsten von Tieren
oder zoologischen Gärten tätigen.»

4.2 Stiftungsorgane

Vom Stifter im Testament auf Lebenszeit berufene
Mitglieder des Stiftungsrates:
• Dr. Hans Georg Lüchinger, Winterthur, Präsident (bis Juni 2005)
• Oskar Weisshaupt, Uetikon am See, Finanzen (bis September 2003)
• Alice Zimmermann-Schneller, Rheinau, Vizepräsidentin (bis März 2006).

Stiftungsrat per 31.12.2018:
• Herbert Bühl, Feuerthalen,
  Präsident (Mitglied seit 30.6.2005; ab 01.01.2017 Präsident)
• Maja Nagel Dettling, Stäfa, Mitglied (seit 01.04.2006)
• Irène Inderbitzin, Uster, Mitglied (seit 01.07.2017)
Der Stiftungsrat hat sich per 01.07.2017 neu konstituiert.
Ausser den Stiftungsräten bestehen keine nahe stehenden Personen im Sinne von
Swiss GAAP FER 15.

Revisionsstelle:
• Aeberli Treuhand AG, Zürich

Verwaltung:
• Mario Patt, BDO AG in Lachen, Sekretär (seit 01.12.2005)
  zuständig für allgemeine administrative Arbeiten, Protokollführung,
  Rechnungs- und Buchführung etc.;
• Alex Sauter, BDO AG in Zürich, Abteilung Immobilien,
  zuständig für die Verwaltung der Liegenschaften.

Paul Schiller Stiftung

Herbert Bühl                              Mario Patt
Präsident des Stiftungsrates              Sekretär

Anhänge
• Anhang 1: Bericht der Revisionsstelle über die Jahresrechnung 2018
• Anhang 2: Bilanz, Betriebsrechnung, Geldflussrechnung,
            Nachweis über die Veränderung des Kapitals, Anhang
                                                                                 19
Anhang 1
     Bericht der Revisionsstelle
      zur Jahresrechnung 2018

20
19
21
Anhang 2
     Jahresrechnung 2018

22
1                                                          Bilanz

1   1 Bilanz
    Bilanz

    Aktiven                                Erläute-   31.12.2018           31.12.2017
                                           rungen            CHF      %           CHF        %
    Umlaufvermögen

    Flüssige Mittel
    Flüssige Mittel                               1    2'477'469     5.9    3'829'507       9.3
    Forderungen                                   2       73'144     0.2        5'910       0.0
    Aktive Rechnungsabgrenzungen                  3        5'311     0.0       33'572       0.1

    Total Umlaufvermögen                               2'555'924     6.1    3'868'989       9.4

    Anlagevermögen
    Finanzanlagen                                 4      432'600     1.0      516'800       1.3
    Sachanlagen                                   5   39'150'000    92.9   36'620'000      89.3

    Total Anlagevermögen                              39'582'600    93.9   37'136'800      90.6

    Total Aktiven                                     42'138'524   100.0   41'005'789     100.0

    Passiven

    Fremdkapital
    Kurzfristige Verbindlichkeiten                6    3'459'683     8.2    2'905'685       7.1
    Passive Rechnungsabgrenzungen                 7      233'727     0.6      151'676       0.4
    Langfristige verz. Finanzverbindlichkeiten    8    5'000'000    11.9    5'000'000      12.2
    Rückstellungen                                9      810'000     1.9      850'000       2.1

    Total Fremdkapital                                 9'503'410    22.6    8'907'361      21.7

    Organisationskapital

    Stiftungsvermögen                                 10'700'000    25.4   10'700'000      26.1
    Erarbeitetes Freies Kapital                       21'935'114    52.1   21'398'428      52.2

    Total Organisationskapital                   10   32'635'114    77.4   32'098'428      78.3

    Total Passiven                                    42'138'524   100.0   41'005'789     100.0

                                                                                            23    3
2                                                Betriebsrechnung

2    2 Betriebsrechnung
     Betriebsrechnung
                                                               2018                      2017
                                                Erläute-
                                                rungen          CHF          %            CHF          %

     Ertrag
     Erfolg aus Liegenschaften                      11     2'865'614   100.9         2'932'561    96.3
     Erfolg aus Finanzanlagen                       12       -24'200    -0.9           113'883     3.7
     Total Erträge                                         2'841'414   100.0         3'046'444   100.0

     Direkter Aufwand
     Vergabungsaufwand                              13     1'889'304    66.5         1'731'289    56.8
     Übriger Stiftungserfolg                        14        35'960        1.3         35'960        1.2
     Projektbearbeitung                             15       212'840     7.5           198'120     6.5
     Total Direkter Aufwand                                2'138'104    75.2         1'965'369    64.5

     Administrativer Aufwand
     Stiftungsaufwand Organe                        16       105'241        3.7        139'860        4.6
     Übriger administrativer Aufwand                16        60'516        2.1         55'067        1.8
     Total administrativer Aufwand                          165'757         5.8       194'927         6.4

     Finanzergebnis
     Übriger Finanzertrag                                         0         0.0             0         0.0
     Übriger Finanzaufwand                                      -867        0.0           -567        0.0
     Total Finanzergebnis                           17         -867         0.0          -567         0.0

     Ausserordentlicher Erfolg
     Ausserordentlicher Erfolg                                    0         0.0             0         0.0
     Total ausserordentlicher Erfolg                              0         0.0             0         0.0

     Jahresergebnis ohne Fondsergebnis                      536'686     18.9          885'581     29.1

     Zuweisung an Stiftungskapital                                0     -                   0     -
     Zuweisung an erarbeitetes freies Kapital               -536'686   -18.9          -885'581   -29.1
     Entnahme aus erarbeitetem freien Kapital                     0     -                   0     -

     Jahresergebnis nach Zuweisungen                              0          -              0          -

24                                                                                                          4
3                                                Geldflussrechnung

3   Geldflussrechnung
    3     Geldflussrechnung
                                                              Erläuter-
                                                               Erläute-
                                                                Erläute-         2018          2017
                                                                 ungen
                                                               rungen
                                                                rungen            CHF           CHF
    A. Betriebstätigkeit
    Jahresergebnis vor Fondsergebnis                                          536'686       885'581
    Nicht realisierte Verluste auf Finanzanlagen                               24'200             0
    Abschreibungen Liegenschaft                                               454'000       400'580
    Veränderung Rückstellungen                                                 35'960        35'960

    Cash Flow                                                               1'050'846    1'322'121

    Veränderung   Forderungen                                                 -67'234        -2'742
    Veränderung   Aktive Rechnungsabgrenzungen                                 28'261        31'624
    Veränderung   Kurzfristige Verbindlichkeiten                              553'998      -774'789
    Veränderung   Passive Rechnungsabgrenzung                                  82'051        56'369

    Geldfluss aus Betriebstätigkeit                                 18      1'647'922      632'583

    B. Investitionstätigkeit
    Desinvestition Wertschriften (im Umlaufvermögen)                                 0    1'575'834
    Investitionen Finanzanlagen                                                      0            0
    Desinvestition Finanzanlagen                                                60'000       85'000
    Investitionen Immobilien                                                -2'984'000     -641'580
    Desinvestitionen Immobilien                                                      0            0

    Geldfluss aus Investitionstätigkeit                             19     -2'924'000    1'019'254

    C. Finanzierungstätigkeit
    Aufnahme langfristiger Finanzverbindlichkeiten                                   0            0
    Auszahlung Rentenrückstellung                                   9          -75'960      -75'960
    Veränderung langfristiger verz. Finanzverbindlichkeiten                          0            0

    Gelfluss aus Finanzierungstätigkeit                                       -75'960       -75'960

    D. Veränderung Flüssige Mittel                                  20     -1'352'038    1'575'877

    E. Veränderung Fonds Flüssige Mittel

                                        Bestand                            Veränderung   Veränderung
                  31.12.2018        31.12.2017        31.12.2016                 2018          2017

                   2'477'469          3'829'507         2'253'630          -1'352'038    1'575'877

                                                                                                       5
                                                                                                  25
4       Rechnung über die Veränderung des Kapitals

4    Rechnung
     4        über die
         Rechnung  überVeränderung des Kapitals
                         die Veränderung  des Kapitals

                                                                                                  Interne Fondstransfers
                                                                       Zuweisung (extern)
                                                 Anfangsbestand

                                                                                                                                  Endbestand
                                                CHF                  CHF                        CHF                              CHF

     Mittel aus Eigenfinanzierung

     Organisationskapital 31.12.16        30'420'812              792'035                                  0               31'212'847

        Stiftungskapital                  10'700'000                                                                       10'700'000

        Erarbeitetes freies Kapital       20'512'847                                        885'581                        21'398'428

        Jahresergebnis                                  0         885'581                   -885'581                                   0

     Organisationskapital 31.12.17        31'212'847              885'581                                  0               32'098'428

        Stiftungskapital                  10'700'000                                                                       10'700'000

        Erarbeitetes freies Kapital       21'398'428                                        536'686                        21'935'114

        Jahresergebnis                                  0         536'686                   -536'686                                   0

     Organisationskapital 31.12.18        32'098'428              536'686                                  0               32'635'114

26                                                                                                                                             6
5                        Grundlagen der Rechnungslegung

5      Grundlagen der Rechnungslegung
Allgemeines
Die Rechnungslegung der Paul Schiller Stiftung (PSS) erfolgt in Übereinstimmung mit den Fach-
empfehlungen zur Rechnungslegung (Swiss GAAP FER, insbesondere Swiss GAAP FER 21) und
entspricht dem schweizerischen Obligationenrecht sowie den Bestimmungen der Statuten und
vermittelt ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage (true and fair view).

Konsolidierungskreis
Die PSS hat weder Tochtergesellschaften noch Partnerinstitutionen, bei denen sie einen beherrschenden
Einfluss ausübt oder aufgrund von gemeinsamer Kontrolle oder Führung ausüben könnte.

Interne Kontrollen
Die PSS verfügt über gut ausgebaute interne Kontrollen. Funktionentrennung sowie strikte Zugriffs- und
Unterschriftsberechtigungen sorgen für reibungslose und ordnungsmässige Buchhaltungs- und Admini-
strationsprozesse.

Nahestehende Organisationen / Personen / Institutionen
Es bestehen keine nahe stehenden Organisationen im Sinne von Swiss GAAP FER 15. Nahe stehende
Personen sind ausschliesslich die Stiftungsräte. Die entsprchenden Angaben gemäss FER 21 sind im
Weiteren offen gelegt.

Steuern
Die PSS ist steuerbefreit.

                                                                                                         27
6                Bewertungsgrundsätze und Erläuterungen

     6		 Bewertungsgrundsätze und Erläuterungen
     Es gilt das Anschaffungs- bzw. Herstellkostenprinzip.
     Der Grundsatz der Einzelbewertung von Aktiven und Passiven ist eingehalten. Die wichtigsten Bilanzierungs-
     grundsätze sind nachfolgend dargestellt.
     Die Buchhaltung wird in Schweizer Franken geführt. Aktiv- und Passivbestände in Fremdwährungen werden
     zu Devisenschlusskursen am Bilanzstichtag umgerechnet.

     Bilanz
     Umlaufvermögen
     Im Umlaufvermögen sind ausgehend vom Bilanzstichtag nur kurzfristige Positionen mit einer Laufzeit bis zu
     zwölf Monaten enthalten.

     ERLÄUTERUNGEN

     1    Flüssige Mittel
          Diese Position umfasst Kassenbestände, Post- und Bankguthaben, bewertet zum Nominalwert.

     2    Forderungen
          Diese Position enthält die Forderungen aus der Verrechnungssteuer.

     3    Aktive Rechnungsabgrenzung
          Diese zum Nominalwert bzw. Einstandspreisen abz. notwendiger Wertberichtigungen bewertete
          Position beinhaltet per 31.12.2018 wie im Vorjahr hauptsächlich Abgrenzungen aus dem Liegen-
          schaftsbetrieb, insb. von Mieterzahlungen sowie der Heiz- und Nebenkostenabrechnung.

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6                Bewertungsgrundsätze und Erläuterungen

Anlagevermögen

4   Finanzanlagen
    Die PSS hält Aktien des Zoo Zürich sowie des Hotel Piz Linard AG. Die Aktien des Zoo Zürich sowie
    des Hotel Piz Linard AG stehen in Zusammenhang mit Engagements der PSS im Rahmen ihrer
    Fördertätigkeit. Die Bewertung erfolgt zum Marktpreis gemäss Depotauszug (Zoo Zürich) bzw.
    zum Steuerwert (Piz Linard).
    Das im Jahre 2007 im Rahmen der Stiftungstätigkeit gesprochene langfristige Darlehen Frauenhotel AG
    über ursprünglich CHF 100‘000 wurde im 2017 vollständig zurückbezahlt.
    Das im 2011 gewährte Darlehen SVEB über ursprünglich TCHF 150 zum Aufbau eines Gutscheinsystems
    im Weiterbildungsbereich wurde unverzinst gewährt. Im 2015 kam eine weitere Darlehenstranche
    von TCHF 300 zur Auszahlung. Im 2016 wurden TCHF 150 in eine Vergabung umgewandelt; die
    Amortisation des Restbetrages von TCHF 300 ist für 2016 – 2025 vorgesehen und verläuft planmässig.
    Zum 31.12.2018 sind über die bestehenden Wertberichtigungen hinaus keine Bewertungsrisiken bekannt.

                                                                                                        29
6                Bewertungsgrundsätze und Erläuterungen

     5   Immobilien
         Die Bewertung der vom Stifter eingebrachten Renditeliegenschaft Thurgauerstrasse 60 /
         Leutschenbachstrasse 45 erfolgte bis 2013 zu berechneten, aktuellen Werten. Zur Anwendung
         kam eine DCF-Methode.
         Um eine einfachere Budgetierung und Finanzplanung zu ermöglichen, bei der Ergebnisse und
         Geldflüsse in Korrelation stehen, wurde auf 2014 ein Wechsel zum Anschaffungswertsystem
         vorgenommen. Der Anschaffungswert per 1.1.2014 wurde aufgrund der vorliegenden Infor-
         mationen über die Vorjahre geschätzt und wird über eine Restnutzungsdauer abgeschrieben.
         Der Landwert wurde auf CHF 5 Mio. festgelegt und wird nicht abgeschrieben.
         Investitionen in die Liegenschaft werden jährlich aktiviert und über individuell festgelegte
         Nutzungsdauern nach Anlageart abgeschrieben.
         Es bestehen keine Auflagen des Stifters in Bezug auf die Verwendung oder Veräusserbarkeit.
         Alle Liegenschaften sind 1974 mit der Gründung in die Stiftung übergegangen.

         Landwirtschaftsland Regensdorf
         Die Paul Schiller Stiftung ist Eigentümerin von drei landwirtschaftlich genutzten Grundstücken in
         Regensdorf. Die Parzellen liegen in der Landwirtschaftszone, weshalb kein wesentlicher Ertrag anfällt.
         Die Parzelle GB Nr. 7176 figurierte im Kataster der belasteten Standorte des Kantons Zürich und wurde
         nach Durchführung einer technischen Untersuchung von der Baudirektion des Kantons Zürich 2011
         daraus entlassen.

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6                Bewertungsgrundsätze und Erläuterungen

Kurzfristiges Fremdkapital

6    Kurzfristige Verbindlichkeiten
     Hauptbestandteil der kurzfristigen Verbindlichkeiten sind die gesprochenen, nicht ausbezahlten
     Vergabungen zum Jahresende. Daneben bestehen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
     aus dem Liegenschaften- sowie aus dem Stiftungsbetrieb.

     Die Verbindlichkeiten aus den gesprochenen, nicht ausbezahlten Vergabungen haben sich im Detail wie
     folgt entwickelt:

7    Passive Rechnungsabgrenzung
     Die Passiven Rechnungsabgrenzungen enthalten per 31.12.2018 im Einzelnen nicht wesentliche passive
     Rechnungsabgrenzungen aus Stiftungs- und Liegenschaftenbetrieb.
                                                                       2018                       2017
                                                                       2018
                                                                        CHF                       2017
                                                                                                   CHF
                                                                       2018                       2017
                                                                        CHF
                                                                      19'821                       CHF0
                                                                        CHF                        CHF
                                                                      19'821
                                                                     179'906                          0
                                                                                                134'676
                                                                      19'821                          0
                                                                     179'906
                                                                      34'000                    134'676
                                                                                                 17'000
                                                                     179'906                    134'676
                                                                      34'000
                                                                     233'727                     17'000
                                                                                                151'676
                                                                      34'000                     17'000
                                                                     233'727                    151'676
                                                                     233'727                    151'676

                                                                                                      31
                                                                                                   11
                                                                                                   11
                                                                                                   11
6                Bewertungsgrundsätze und Erläuterungen

     Langfristiges Fremdkapital

     8    Langfristige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten
          Es besteht eine Hypothek ohne feste Amortisationsverpflichtung auf der Liegenschaft Thurgauer-
          strasse 60 / Leutschenbachstrasse 45 (Eigentumsbeschränkung für eigene Verpflichtungen, Buchwert
          TCHF 36‘320, Vorjahr TCHF 36‘079).

     12   Rückstellungen
          Die der PSS vom Stifter auferlegten Rentenzahlungen und Wohnrechtsabgeltungen sind nach den Bar-
          werttafeln des Zürcher Steuerbuchs (Ausg. 22. November 2001) unter Annahme eines Zinssatzes
          von 3% kapitalisiert und zurückgestellt.

     Kapital
     10   Organisationskapital
          Die Bilanz der PSS enthält neben dem Stiftungsvermögen das erarbeitete freie Kapital sowie die Neu-
          bewertungsreserven aus der Neubewertung der Liegenschaften. Die Stiftung wurde am 3.2.1974 durch
          die testamentarische Verfügung von Paul Schiller mit einem Kapital von CHF 3‘691‘710 begründet.
          Das Stiftungskapital wurde seit der Gründung durch jeweiligen Entscheid des Stiftungsrates der Ent-
          wicklung des Landesindex der Konsumentenpreise angepasst. 2009 erfolgte eine Anpassung mit der
          Erhöhung von CHF 10‘600‘000 auf CHF 10‘700‘000..

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                                                                                                            12
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