Leistungsbericht 2018 - Stiftungsrat der Paul Schiller Stiftung
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Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 1.1 Sitzungen des Stiftungsrats, Förderstatistik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 1.2 Erneuerung der Liegenschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 1.3 Vergabestrategie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 2 Ausgewählte Schwerpunkte Vergabungen 2018 . . . . . . . . . . . . . . . 5 2.1 Soziales und Gesellschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 2.2 Kultur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 2.3 Natur und Ressourcen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 2.4 Strategische Partnerschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 2.9 Weihnachtsvergabung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 3 Jahresrechnung 2018 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 3.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 3.2 Situation der Immobilie «T60» / Leutschenbachstrasse 45 . . . . . . . . . . . 18 Vermietung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Investitionen, Unterhalt und Reparaturen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Erneuerung technischer Anlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 3.3 Betriebsrechnung / Geldflussrechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 4 Zwecke, Organisation und Verwaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 4.1 Mittel zum guten Zweck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 4.2 Stiftungsorgane . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Anhang 1: Bericht der Revisionsstelle zur Jahresrechnung 2018 . . . . . . . . 20 Anhang 2: Jahresrechnung 2018 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 1 Bilanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 2 Betriebsrechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 3 Geldflussrechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 4 Rechnung über die Veränderung des Kapitals . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 5 Grundlagen der Rechnungslegung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 6 Bewertungsgrundsätze und Erläuterungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Bilanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Betriebsrechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 Geldflussrechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 7 Weitere Angaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 Bild Titelseite: Tagung „Gute Betreuung im Alter“ im Paul Klee Museum in Bern 3
1 Allgemeines 1 Allgemeines 1.1 Sitzungen des Stiftungsrats, Förderstatistik 2018 betrug die Der Stiftungsrat trat 2018 zu acht Sitzungen zusammen. Vergabesumme Insgesamt wurden 92 (Vorjahr 86) Vergabungen im Gesamtbetrag von TCHF 1‘889 CHF 1‘889‘000. (Vorjahr TCHF 1‘731) gesprochen. Der Gesamtbetrag der gesprochenen, aber noch nicht ausbezahlten Vergabungen beläuft sich auf TCHF 3‘043 (Vorjahr TCHF 2‘627). Der Aufschub von Zahlungen erfolgte nie auf Veranlassung der Paul Schiller Stiftung (PSS). Der Stiftungsrat behandelte 2018 rund 236 (Vorjahr ca. 222) Beitragsgesuche. Zahlreiche weitere (rund 243) wurden in einem beschleunigten Verfahren ausser- halb der Stiftungsratssitzungen wegen nicht erfüllter formaler oder inhaltlicher Voraussetzungen abgewiesen. 1.2 Erneuerung der Liegenschaft Der Stiftungsrat überprüft laufend anhand von Investitionsanträgen und Empfeh- lungen der Bewirtschaftung die erforderlichen Massnahmen zur Werterhaltung und Wertvermehrung, dies im Einklang zur strategischen Ausrichtung. Er beurteilt Chancen und Risiken der Wettbewerbsfähigkeit und Konkurrenzsituation. Siehe auch die weiteren Ausführungen in Abschnitt 3.2. 1.3 Vergabungsstrategie Die Paul Schiller Stiftung (PSS) unterstützt Projekte in nachfolgenden Förderfeldern: • Soziales und Gesellschaft • Kultur • Natur und Ressourcen Bei ihrer Vergabepolitik legt sie grossen Wert auf eine nachhaltige und sozial integrative Entwicklung. Innerhalb der drei Förderfelder bestehen mehrere Förderbereiche, welche inhaltlich voneinander abgegrenzt sind. Detaillierte Hinweise zu den Fördergrundsätzen und Förderbereichen sind auf der Internetseite www.paul-schiller-stiftung.ch einsehbar. 4
2 Ausgewählte Schwerpunkte Vergabungen 2018 2 Ausgewählte Schwerpunkte Vergabungen 2018 Im Folgenden handelt es sich um eine Auswahl beispielhafter Vergabungen, welche die Fördertätigkeit in den einzelnen Bereichen illustrieren. 2.1 Soziales und Gesellschaft 2.1.1 Kinder Kinder und Jugendliche in Projekt «Edukative Kurzfilme 2» des Instituts Kinderseele Schweiz der Schweiz sollen – gleich Psychische Störungen gehören zu den häufigsten Leiden im Erwachsenenalter. welcher sozialen Schicht sie Viele psychisch kranke Menschen sind Eltern minderjähriger Kinder und Jugend- angehören – gute Entwick- licher. Lange wurde verkannt, dass die elterliche Erkrankung häufig auch eine lungsmöglichkeiten haben. grosse Belastung für die Kinder darstellt. Zur Unterstützung der betroffenen Die PSS fördert die Teilhabe Familien betreibt das Institut Kinderseele Schweiz eine Online Informations- und den Schutz von Kindern und Anlaufplattform (www.kinderseele.ch). Diese Plattform bietet Betroffenen und Jugendlichen. und Fachleuten Informationen zum Thema, zeigt Unterstützungsangebote auf und wirkt präventiv möglichen Erkrankungen der Kinder vor. Zentraler Teil der Plattform sind edukative Kurzfilme. Die ersten 12 Filme wurden in den Jahren 2016 und 2017 realisiert. Sie zeigen Situationen, die in betroffenen Familien entstehen können und erklären Jugendlichen die sieben häufigsten psychischen Erkrankungen einfach und verständlich. Die Projektevaluation hat ergeben, dass sich betroffene Familien und Fachpersonen weitere Filme wünschen. Nach den Filmen mit reinem Informationscharakter ist der Wunsch vorhanden, in Folgefilmen konkrete Handlungsanweisungen zu erhalten. Die sieben Folgefilme wenden sich an erkrankte Eltern, ihre jugendlichen Kinder und an Fachpersonen. Sie zeigen Lösungen auf und bestärken die Betroffenen darin, sich selber zu helfen und − wo nötig − Hilfe anzunehmen. Die PSS förderte dieses Vorhaben mit CHF 17‘000. Projekt: Edukative Kurzfilme 2 – für konkrete Handlungsanweisungen Foto: Institut Kinderseele Schweiz – Schweizerische Stiftung zur Förderung der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen 5
2 Ausgewählte Schwerpunkte Vergabungen 2018 GirlPowerWoche (GPW) Die GirlPowerWoche (GPW) in der zweiten Herbstferienwoche 2018 war erneut eine Erfolgsgeschichte. Der Verein FFS Erwachsenenbildung hat mit den ortsan- sässigen Jugendbüros die neunte GirlPowerWoche organisiert. Neben Altdorf und Buttikon als neue Standorte wurden die Kurse wiederum in Schwyz und Brunnen angeboten. Die Teilnehmerinnen konnten eine Woche lang 46 verschiedene Workshops besuchen, bei denen mädchenspezifische Themen aufgegriffen wurden. Die GPW wurde für die Girls ab der 5. Primarklasse bis zum Alter von 17 Jahren ausge- schrieben. 79 Jugendliche buchten 263 Workshops. Es wurden 27 Wochen- pässe gebucht (6 und mehr Workshops). Die Klassiker wie Graffiti sprayen, Modezeichnen, Selbstbehauptung, Make-up/Porträtfotografie sowie Cupcake waren nach wie vor stark gefragt. Die meisten Teilnehmerinnen kamen aus Schwyz, Brunnen und der March. Die GPW zieht aber Mädchen aus dem ganzen Kanton Schwyz an. Darum wurden die Durchführungsorte in den letzten Jahren ausgebaut. Aus einem Anlass in der Gemeinde Schwyz ist inzwischen ein kantonaler Anlass geworden. Die PSS hat dieses Projekt mit CHF 5‘000 unterstützt. Projekt: GirlPowerWoche 2018/2019 Foto: FFS Erwachsenenbildung 6
2 Ausgewählte Schwerpunkte Vergabungen 2018 Interkulturelles Wohncoaching: Nur wer die Regeln versteht, kann sich an sie halten Umgang mit Vielfalt ist eine der grossen Herausforderungen unserer Gesellschaft und gewinnt auch im Wohnumfeld an Bedeutung. Domicil vermittelt seit 25 Jahren in der Stadt Zürich Wohnungen an Familien mit kleinem Einkommen, die auf dem Wohnungsmarkt in Zürich ohne Unterstützung geringe Chancen auf eine Wohnung hätten. Die Solidarhaftung im Mietvertrag und die Begleitung der Mietverhältnisse sind die zentralen Angebote von Domicil. Nicht alle eingewanderten Menschen sind in der Lage, innert kurzer Zeit die deutsche Sprache ausreichend zu lernen und die kulturellen Gegebenheiten in der Schweiz zu verstehen. Schade, wenn es aus diesem Grund zu Missverständnissen zwischen Vermietern und Mietenden oder unter Nachbarn kommt. Domicil hat neu einen Pool von zweisprachigen Fachpersonen aufgebaut, die sprachliche und kulturelle Defizite auffangen. Das schweizerische Mietsystem, Haus- und Wasch- küchenordnungen sowie Gebrauchsanweisungen für Geräte sind nicht einfach zu verstehen – aber ideale Gelegenheiten, die neue Wohnumgebung zu begreifen. Stabile Wohnverhältnisse sind der Boden für eine erfolgreiche Integration von Menschen mit Migrationshintergrund – insbesondere für Familien mit Kindern. Ein sicheres Zuhause erleichtert ihnen den Zugang zur Sprache, Bildung und somit zur Kultur unseres Landes. Die PSS hat diesem Projekt einen Beitrag von CHF 15‘000 zugesprochen. Projekt: Pilotprojekt «Interkulturelles Wohncoaching» Fotos: Stiftung Domicil 7
2 Ausgewählte Schwerpunkte Vergabungen 2018 Milchjugend – Aufbau queeres Jugendzentrum Die Milchjugend ist die Jugendorganisation für lesbische, schwule, bi-, trans-, inter- und asexuelle Jugendliche und für alle dazwischen und ausserhalb. Diese Bevölkerungsgruppe von anderssexuellen Menschen wird gemeinhin auch unter dem Begriff Queer zusammengefasst. Queere Jugendliche gehören zu einer ausgewiesen vulnerablen Gruppe: 56% der queeren 15-Jährigen haben mit Depression zu kämpfen, 25% haben einen schlechten gesundheitlichen Allgemeinzustand. Das wollen engagierten Menschen der Milchjugend ändern. Aus sieben Jahren Erfahrung wissen sie, was Jugendliche stärkt: einen unkomplizierten Zugang zu jenen Ressourcen, die sie brauchen, um selbstbewusst und selbstwirksam zu sein/ zu werden, damit sie sich eigene Räume gestalten können. Im Rahmen eines dreijährigen Projektes bauen sie unter anderem mit der Unter- stützung der PSS das erste queere Jugendzentrum der Schweiz auf. Ein queeres Jugendzentrum – auch digital präsent, professionell koordiniert und lokal verankert – ermöglicht es, verschiedene Bedürfnisse zu vereinen und die queere Jugend dort zu unterstützen, wo es nötig ist: mit einer Anlaufstelle für junge Queers, mit Ausbildungen für Community Leaders und mit der Koordination der bestehenden Angeboten. Die jungen Queers lernen, selbstbewusst aktiv zu werden, damit sie auch ausserhalb der angebotenen Strukturen für sich und ihre Rechte einstehen können. Die PSS unterstützte dieses Projekt mit CHF 10‘000. Projekt Aufbau Queeres Jugendzentrum Foto: Milchjugend 8
2 Ausgewählte Schwerpunkte Vergabungen 2018 2.1.2 Alter Die PSS engagiert sich Alle Menschen haben ein Anrecht darauf, die Würde im Alter nicht zu verlieren. anwaltschaftlich für die Gute Betreuung ist dafür eine Voraussetzung. Die PSS setzt sich anwaltschaftlich für Sicherstellung einer guten eine qualitätsvolle und bezahlbare Betreuung älterer Menschen in der Schweiz ein. Betreuung betagter Die von der PSS in Auftrag gegebene Recherchestudie wurde am 14. März 2018 Menschen in der Schweiz von Prof. Dr. Carlo Knöpfel im Zentrum Paul Klee in Bern den Medien und dem Fachpublikum vorgestellt. Er war der Projektleiter der Studie. Der 36-seitige Bericht der PSS fasst die Studienergebnisse übersichtlich zusammen und bringt sie auf den Punkt. Nach dem Referat diskutierte Carlo Knöpfel mit Franziska Teuscher, Berner Gemeinderätin und Vorsteherin der Direktion für Bildung und Sport, Prof. Frank Mathwig, Beauftragter Theologie und Ethik beim Schweiz. Evang. Kirchenbund, Erich Scheibli, Leiter Care Management SWICA, und Thomas Vollmer, Leiter Bereich Alter, Generationen und Gesellschaft beim BSV, über verschiedene Aspekte guter Betreuung im Alter. Das Thema ist aktueller denn je. Das zeigten das grosse Interesse an der Veranstaltung und die angeregten Diskussionen. Tagung „Gute Betreuung im Alter“ im Paul Klee Museum in Bern, Bild links: PSS Stiftungsrätin Maja Nagel Bild rechts: PSS Stiftungsratspräsident Herbert Bühl, Prof. Dr. Carlo Knöpfel Fotos: PSS Eine gute Betreuung im Alter gewinnt in der Schweiz zunehmend an Bedeutung, in verschiedener Hinsicht. Die Bevölkerung wächst und wird demographisch älter. Allein die Zahl der Menschen über 80 wird sich in den nächsten zwanzig Jahren verdoppeln. Die Gebrechlichkeit von Menschen im hohen Alter wird zu einer länger dauernden Phase der Betreuung führen. Das Gleichgewicht zwischen Jung und Alt verschiebt sich. Betagte Menschen benötigen Betreuungs- und Pflegelösungen, bei denen die zwischenmenschliche Beziehung und die Wertschätzung einen wichtigen Platz einnehmen. Familien und Freiwillige können die Betreuung allein nicht mehr sicherstellen, da beispielsweise die Haushalte der verschiedenen Generationen einer Familie oft weit voneinander entfernt liegen. Im Gegensatz zur Pflege ist die Betreu- ung, rechtlich sowie inhaltlich mangelhaft und unklar geregelt. Die Finanzierung von Betreuung geht weitestgehend zu Lasten der Privathaushalte. Der Bedarf nach guter Betreuung im Alter soll sichtbar gemacht werden, indem Grundlagenarbeiten und Projekte gefördert werden, welche für die Bedeutung der Betreuung im Alter sensibilisieren. Dazu gehört, die Ist-Situation zu analysieren, die zukünftige Entwick- lung des Betreuungsbedarfs aufzuzeigen und auf den Handlungsbedarf aufmerk- sam zu machen. Es braucht eine gesellschaftliche Auseinandersetzung darüber, was 9
2 Ausgewählte Schwerpunkte Vergabungen 2018 gute Betreuung im Alter ausmacht und welche Betreuungsmodelle diesen Anspruch erfüllen. Betreuung kostet und will finanziert sein. Im Diskurs um eine gute Betreu- ung im Alter geht es deshalb nicht nur um ethische, sondern auch um rechtliche und finanzielle Fragen und es braucht fachliche Grundlagen. Die PSS wird weitere Grund- lagenarbeiten finanzieren, den Wissenstransfer ermöglichen und Sensibilisierungs- arbeit leisten, um den Diskurs um die Sicherstellung der Betreuung im Alter zu stär- ken. Die PSS förderte 2018 die verschiedenen Vorhaben mit insgesamt CHF 437‘000. 2.1.3 Ethnien und Religionsgemeinschaften Die PSS unterstützt Projekte, Die PSS leistet seit vielen Jahren finanzielle Unterstützung für Projekte zur Förde- die den interreligiösen rung der interreligiösen und interkulturellen Koexistenz. Seit dem Herbstsemester Dialog stärken und die 2015 besteht an der Universität Zürich die von der PSS geförderte Gastprofessur für friedliche gesellschaftliche Islamische Theologie/Bildung. Das Anliegen der Gastprofessur ist, ein akademisches Koexistenz Angehöriger Bildungsangebot im Feld der Islamischen Theologie und Religionsvermittlung zu verschiedener Religionen ermöglichen. Im Zentrum steht die kritische Reflexion von Themen der islamischen fördern. Theologie und Bildung unter Berücksichtigung des kulturell, religiös und weltan- schaulich pluralen Kontextes europäischer Gesellschaften der Gegenwart. Die Entwicklung des Wissens über Musliminnen und Muslime, die Ausprägungen ihres Glaubens und ihres religiösen Lebens sind von Bedeutung für die Entwicklung der interkulturellen Beziehungen zu einer zahlenmässig beachtlichen Minderheit in der Schweiz. Die PSS unterstützte auch 2018 die Professur mit einem Beitrag von CHF 40‘000. Mit einem Beitrag von CHF 25‘000 unterstützte die PSS einen Friedensbeitrag des Hilfswerks der evangelischen Kirchen Schweiz mit deren Arbeit mit kirchlichen Schulen in Syrien. Die zehn protestantischen Schulen in Syrien leisten einen wichtigen Beitrag zum friedlichen Zusammenleben. Die protestantische Minderheit trägt zu einem friedlichen Zusammenleben der verschiedenen religiösen Gruppen in Syrien bei. Im Rahmen der kirchlichen Zusammenarbeit stärkt HEKS die Relevanz der Partner- kirchen in der Gesellschaft, indem sie sich für „eine menschlichere und gerechtere Welt und ein Leben in Würde einsetzen“. Dazu gehört in Syrien, dass das HEKS die Partnerkirchen unterstützt beim Bilden und Ausbauen von Brücken zwischen den verschiedenen Religionsgemeinschaften, um damit einen Beitrag zur Friedens- förderung zu leisten. 2.1.4 Informiertheit / zeitaktuelle Fragen Die PSS fördert die Bei Tel 143 „Die dargebotene Hand“ engagieren sich 640 Ehrenamtliche im tele- Informiertheit und die fonischen Zuhör- und Beratungsangebot für hilfesuchende Menschen. Alle drei Auseinandersetzung Jahre führt die Organisation eine zentrale Weiterbildungstagung durch. Die Tagung mit zeitaktuellen im November 2018 war dem Thema „Vorurteile“ gewidmet. Einen reflektierten Fragen. Umgang mit Vorurteilen zu pflegen, ist eine wichtige Voraussetzung, um Informa- tionen, Interpretationen und Meinungen einordnen zu können. Die PSS unterstützte die Weiterbildung mit CHF 5‘000. Die PSS fördert nicht nur Werke von gemeinnützig tätigen Organisationen. Auch das gemeinnützige persönliche Engagement von Einzelnen kann gemäss Stiftungs- 10
2 Ausgewählte Schwerpunkte Vergabungen 2018 reglement gefördert werden. 2018 unterstützte die PSS die Erarbeitung eines Buchprojektes des Juristen Matthias Bertschinger «Freiheit und Krisis, Psychoanalyse des Autoritarismus und psychoanalytische Rechtsanthropologie». In einer Synthese der Philosophie und Psychoanalyse hat Matthias Bertschinger ein Affektabwehr- Strukturmodell der Psyche entwickelt, das Rassismus und Menschenfeindlichkeit verstehbar werden lässt. Das Buch erscheint 2019 im Schwabe Verlag, Basel. Die PSS hat das Projekt 2018 mit CHF 72‘550 unterstützt. Mit der Weiterbildungsoffensive «Arbeit dank Bildung» des SVEB und der SKOS sollen insgesamt 75000 Sozialhilfebezüger/innen mit ungenügenden Grund- kompetenzen (z.B. ohne Berufsabschluss) erreicht werden, um sich gezielt weiter- zubilden und die Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Ziel des Programms ist die bedarfsorientierte Unterstützung kleinerer und mittlerer Sozialdienste beim Aufbau von Weiterbildungsstrukturen und zur Etablierung entsprechender Prozesse. Die PSS unterstützte das Vorhaben von Beginn an, in der Pilotphase 2018 mit CHF 25‘000. 2.2 Kultur Die PSS unterstützt Seit 2010 arbeiten die Pianistin Simone Keller und der Regisseur und Komponist Kulturvermittlungsprojekte Philip Bartels, «ox&öl», kontinuierlich an gemeinsamen Vermittlungsprojekten, für Kinder und Jugendliche, hauptsächlich für und mit Kindern mit Migrationshintergrund. 2013 konzipierten die zum gegenseitigen und lancierten sie in Zusammenarbeit mit dem Luzerner Sinfonieorchester und der Austausch zwischen Kunst- Pro Senectute die erste generationenübergreifende Musikwerkstatt für eine Schul- schaffenden, Kulturver- klasse und Seniorinnen und Senioren, die im Luzerner Südpol und im Grossen mittelnden und Publikum Saal des KKL unter dem Namen «Piccolo Concerto Grosso» gezeigt wurde. 2015 beitragen. wurde dieses Projekt in Kooperation mit der STEO-Stiftung in Zürich in der Ton- halle aufgeführt. Für 2018 hatte sich «ox&öl» vorgenommen, durch den neuen Aufführungsort im Schauspielhaus Zürich, das Projekt auch inhaltlich-künstlerisch weiter zu entwickeln. Ziel war, dass eine Schulklasse mit einem hohen Migrations- anteil gemeinsam mit Seniorinnen und Senioren und einem Profi-Ensemble ein szenisches Konzert erarbeiteten, das im Schauspielhaus Zürich im Pfauen aufge- führt wurde. Die PSS förderte das Projekt mit einem Beitrag von CHF 5‘000. Die Stiftung «far °» organisiert jedes Jahr in Nyon das «Live-Arts-Festival». Eine der Hauptaktivitäten liegt in der Kulturvermittlung. Die PSS unterstützte zwei sehr unterschiedliche Vermittlungsformen in Schulen. Die erste richtet sich an das collège de Nyon-Marens (secondaire I). Die Schülerinnen und Schüler werden eingeladen, zusammen mit der brasilianischen Künstlergruppe «O Grupo Inteiro» und der Schweizer Künstlerin Adina Secretan, ein innovatives Kulturprojekt zu entwickeln. Das zweite Projekt wird in Form von Interventionen in visuellen Kunstkursen von mehreren Klassen des Nyon Gymnasiums stattfinden. Die PSS unterstützte das Vermittlungsprojekt mit CHF 5‘000. «Wildwuchs» wurde 2001 als eines der ersten inklusiven Festivals in der Schweiz gegründet und hat sich inzwischen mit seinem vielfältigen künstlerischen Programm, seinem prozessorientierten Ansatz und einem breit gefächerten Begegnungs- programm als wichtige Stimme in der Basler und Schweizer Festivallandschaft etabliert. Wildwuchs rückt soziale Themen in den Vordergrund und fördert die 11
2 Ausgewählte Schwerpunkte Vergabungen 2018 Teilhabe aller an künstlerischen, sozialen und politischen Prozessen. Ihr neues Projekt «Abendschule Import» gibt geflüchteten Menschen eine Stimme. Vor ihrer Flucht hatten sie Berufe und haben sich in ihrem Bereich viel Fachwissen angeeignet. Dieses wird hier oft nicht gebraucht oder ihre Abschlüsse werden in vielen Fällen nicht anerkannt und der Zugang zu weiten Teilen des Arbeitsmarkts und der Bildungsinstitutionen bleibt ihnen verschlossen. Hier möchte die «Abendschule Import» Gegensteuer geben. Ihr emanzipatorisches Potenzial besteht darin, Geflüchtete einzuladen, ihre Fähigkeiten zu formulieren und für Dritte zur Verfü- gung zu stellen. Konkret wurden an verschiedenen Orten in der Schweiz diverse Abendveranstaltungen durchgeführt. Diese wurden durch die Flüchtlinge als Schule, als Performance, oder als sozialer Raum gestaltet. PSS förderte das Vorhaben mit einem Beitrag von CHF 5‘000. Der Verein «National Coalition Building Institute» (Schweiz NCBI) fördert den Abbau von Vorurteilen und Gewalt, die Integration und die Fähigkeiten zur konstruktiven Konfliktlösung nach anerkannten und erprobten Methoden und setzt seit mehr als 20 Jahren innovative Integrations- und Begegnungsprojekte professionell um. Die Idee des partizipativen Kulturprojekts «Brücke der Erfahrungen» besteht darin, lokal jugendliche und betagte Personen (auch mit Migrationshintergrund) generationenübergreifend zusammenzubringen und Austausch über Vorurteile und Heimat zu ermöglichen. Daraus entstehen Kurzfilme mit Botschaften zu diesen Themen, die öffentlich verbreitet werden. Die PSS unterstützte das Projekt mit CHF 25‘000. «La Terra Nostra» und seine Partner bringen mehr als 1000 Menschen zusammen, um gemeinsam ein Nomadendenkmal zu bauen, indem sie Kaffee kochen. Der Kaffee wird nicht getrunken, sondern symbolisiert ein Opfer von Sebrenica, das den Kaffee nicht mehr trinken kann, weil es nicht mehr da ist. Mit dem Noma- dendenkmal «Što Te Nema» («Warum bist du nicht hier?»), das aus 7500 Kaffee- tassen besteht, zog 2018 die bosnisch-amerikanische Künstlerin Aida Šehovic’ in diesem Jahr nach Zürich. Das Denkmal soll Raum für Heilung und Zusammenkunft schaffen. Mit dem Völkermord in Srebrenica als Symbol und Ausgangspunkt für die Interaktion stehen der Dialog und der gegenseitige Austausch zwischen den freiwilligen Helfern des Denkmals, die verschiedenen Gemeinschaften angehören, und der lokalen Bevölkerung im Mittelpunkt. «Što Te Nema» will auf ausserge- wöhnliche Art und Weise erzielen, dass sich lokale Gemeinschaften mit dem Thema Verdrängung und Gewalt auseinandersetzen, indem es ihnen einen neutralen Raum bietet, darüber zu sprechen. Durch diese Gespräche werden die Menschen sensibilisiert, um aktiv Intoleranz zu erkennen, um Verdrängungen von Völker- gruppen und Gemeinschaften entgegenzuwirken. Dieser Dialog unterstützt das gegenseitige Kennenlernen und fördert dadurch das multikulturelle Zusammen- leben in der Schweiz. Die PSS unterstützte das Projekt mit CHF 5‘000. Vorstellung im Zürcher Schauspielhaus Foto links: ox&öl Produktionen, Lothar Opilik Kurs von Antoinette Mendy zum Thema «Mode im Senegal» Foto rechts: Wildwuchs Festival 12
2 Ausgewählte Schwerpunkte Vergabungen 2018 2.3 Natur und Ressourcen Projekte für den Erhalt einer 2.3.1 Bodennutzung / Raumentwicklung strukturreichen Kultur- Die räumliche Innenentwicklung ist nach der Revision 2014 des Bundesgesetzes landschaft mit artenreichen über die Raumplanung eine gesetzliche Verpflichtung für die Gemeindeebene. Lebensräumen sind nur Die Gesetzesrevision soll den haushälterischen Umgang mit der begrenzten dank einer Vielzahl von Ressource Boden gewährleisten. Die mit baulicher Verdichtung verbundene räum- Unterstützern möglich. liche Innentwicklung ist deshalb ein anspruchsvolles Feld, weil der Raum bereits bewohnt ist und genutzt wird. Mehrnutzungen auf einer Parzelle haben stets das Potenzial, vom Nachbarn als störend empfunden zu werden. Freiflächen werden gehortet, um später höhere Erlöse erzielen zu können. Die Verdichtung von Wohnraum greift auch in bestehende, schützenswerte Bausubstanz ein und steht potenziell im Konflikt mit denkmalpflegerischen Zielsetzungen. Ein Projekt der Hochschule Luzern befasst sich mit der Prozessgestaltung von Innenentwicklungs- projekten. Dafür werden zwei Kurzfilme realisiert, mit dem Ziel, die Herangehens- Schwelle für Innenentwicklungsprojekte zu senken und auf die Erfolgsfaktoren aufmerksam zu machen. Die für das Gelingen von Raumplanungsprojekten wesentliche partizipative Prozessgestaltung kann Konflikten zwar nicht ausweichen, erlaubt aber, sie konsensual zu lösen. Gelingende Prozesse verlangen einerseits ein gutes fachliches und verfahrensmässiges Wissen und Können und andererseits mediative Kompetenzen. Die Filmprodukte der Fachhochschule Luzern machen genau diese Aspekte sichtbar. Die PSS unterstützte das Projekt mit CHF 15‘000. Das Trockenmauerprojekt auf der Alp Schrina, an der Südabdachung der Chur- firsten über dem Walensee, beinhaltete die Instandstellung der zur Absturzsicherung und Weideabgrenzung bestehenden Trockenmauern, welche ein altes, noch immer funktionierendes Kulturerbe, darstellen. Die Alpkorporation sah sich nicht in der Lage, das Vorhaben aus eigenen Mitteln zu finanzieren. Sie hatte, um den Weiter- betrieb der Alp auf längere Sicht zu ermöglichen, beim Fonds Landschaft Schweiz, beim Kanton St. Gallen und der Gemeinde um Beiträge nachgesucht und solche zugesprochen erhalten. Für einen erheblichen Restbetrag wurden Stiftungen an- gefragt. Der Erhalt der Alpwirtschaft in der Schweiz und die Pflege der überlieferten Kulturlandschaft ist nur auf partnerschaftlichem Weg möglich. Die PSS steuerte CHF 25‘000 bei. Nördliches Teilstück mit Blick gegen den Geländekessel mit Bergahorn und Felswand der Churfirsten Alpkorporation Schrina Walenstadtberg, Erich Müller 13
2 Ausgewählte Schwerpunkte Vergabungen 2018 2.3.2 Wissen über Natur Das PUSCH-Projekt «Naturraum Schule beleben» greift ein altes Anliegen der PSS auf: die Aussenräume von Schulen können multifunktional genutzt werden. Schulaussenräume haben ein gutes Potenzial für die Artenförderung und können daher ein «Natur-Kennenlernort» sein. Schulräume können zudem in der unter- richtsfreien Zeit als Begegnungsorte und Spielstätten genutzt werden. PUSCH führt seit Jahren in 15 Kantonen bei über 50‘000 Kindern und Jugendlichen Umwelt- unterricht durch. Daraus ergab sich das Potenzial, in den Bildungsangeboten von PUSCH auch die Schulaussenräume einzubeziehen. Die PSS hat dem Projekt einen Beitrag von CHF 30‘000 zugesprochen. Naturmuseen sind niederschwellig zugängliche Lernorte für die Wahrnehmung und Reflexion von Lebenszusammenhängen. Die PSS unterstützt daher immer wieder Naturmuseen bei der Realisation von Ausstellungsprojekten, 2018 das Naturhistorische Museum Bern und das Naturmuseum Winterthur. Das mobile Ausstellungsprojekt «CLEVER» der Stiftung Biovision vermittelte der Schweizer Bevölkerung, wie sich das eigene Konsumverhalten auf die Gesund- heit von Mensch und Tier auswirkt und wie man durch sein Einkaufsverhalten eine nachhaltige Entwicklung unterstützen kann. Die als Supermarkt konzipierte Ausstellung lud zum Einkauf ein und bot in den Regalen 120 Produkte in unter- schiedlich hergestellten Varianten. Die PSS förderte das Ausstellungsprojekt mit CHF 20‘000. 2.3.3 Schutz von Lebensräumen Einige der seltenen Tagfalterarten kommen im Kanton Zürich nur noch im oberen Tösstal vor. In dieser strukturreichen, zum Teil extensiv bewirtschafteten Landschaft finden sich geeignete Lebensräume. Allerdings geraten auch diese immer mehr unter den Druck der landwirtschaftlichen Intensivierung. Neben dem Vorhanden- sein einer Anzahl grösserer, gut geschützter Lebensräume, ist auch die ökologische Qualität der Gesamtlandschaft für die langfristigen Überlebenschancen von gefähr- deten Arten relevant. Selbst Populationen in den bestgeeigneten Schutzgebieten können aussterben, wenn sie nicht in eine mit Lebensraumstrukturen vernetzten Landschaft eingebettet sind. Mit dem Landschaftsaufwertungsprojekt des Ver- eins «Schmetterlingsförderung im Kanton Zürich» werden 18 Tagfalter-Zielarten gefördert, die in der Nordschweiz und im Kanton Zürich allgemein von einem anhaltenden Rückgang betroffen sind. Die PSS unterstützte das Projekt 2018 mit CHF 20‘000. Aufgrund des 2016 revidierten Energiegesetzes (EnG) des Bundes soll in der Schweiz die Nutzung erneuerbarer Energiequellen gefördert werden. Eine der Förder- Erebia medusa Rundaugenmohrenfalter Der Rundaugen-Mohrenfalter wird aktuell im Kanton Zürich nur noch im Oberen Tösstal beobachtet. Er lebt in ungedüng- tem, extensiv genutztem Grünland mit niedriger Vegetation und lückiger Krautschicht. Foto: Schmetterlingsförderung im Kanton Zürich, Heinrich Schiess. 14
2 Ausgewählte Schwerpunkte Vergabungen 2018 strategien des Bundes ist der Ausbau der Energieproduktion aus Wasser und Wind zu Lasten geschützter Landschaften des BLN-Inventars (Siehe Art. 12 EnG). Die Kantone wurden verpflichtet, auf der Richtplanungsebene eine Planung vorzu- nehmen, in welcher die für die Energieproduktion aus Wasserkraft geeigneten Gewässerstrecken bezeichnet werden. Die Kantone können in dieser Planung auch Gewässerstrecken benennen, welche von Nutzungen frei zu halten sind (Art.10 EnG). Der WWF Schweiz hat ein Projekt initiiert, welches für den Kanton Graubünden eine Musterplanung erstellt, die von ihrer Methodik her auf andere Kantone über- tragbar ist. Die PSS gewährte 2018 einen Beitrag von CHF 50‘000 an das Projekt, um Möglichkeiten aufzuzeigen, wie buchstäblich die letzten frei fliessenden Ge- birgsbäche in der Schweiz in ihrer Natürlichkeit erhalten werden können. Die Unterstützung von 2.3.4 Zoo / Tierparks Projekten zoologischer Lewa Savanne Zoo Zürich Gärten war dem Stifter ein persönliches Anliegen. 2020 eröffnet der Zoo Zürich sein nächstes Lebensraumprojekt: die afrikanische Lewa Savanne. Sie entsteht auf dem bisher ungenutzten Teil des Erweiterungsge- ländes unterhalb des Elefantenparks und wird die flächenmässig grösste Anlage des Zoos. Die Lewa Savanne wird im Rahmen des 1991 definierten Masterplans als drittes Schlüsselprojekt realisiert, nach dem Masoala Regenwald (2003) und dem Kaeng Krachan Elefantenpark (2014). Die insgesamt über vier Hektar grosse Anlage wird Giraffen, die stark bedrohten Breitmaulnashörner und Grevyzebras, Antilopen, Strausse und weitere afrikanische Savannentiere aufnehmen. Herausragendes Merkmal der Anlage sind die grosszügigen Freiflächen für die Giraffen, Nashörner und weiteren Tiere. Die Finanzierung erfolgt wie bei allen bisherigen Projekten für Tieranlagen voll- ständig durch Spenden – unter anderem durch die PSS. Namenspate der Lewa Savanne im Zoo Zürich ist das Lewa Wildlife Conservancy in Kenia. Der Zoo Zürich unterstützt das zum Unesco-Weltnaturerbe gehörende Reservat seit 1998. Themen sind die Bekämpfung der Wilderei, die Minderung von Mensch-Wildtier-Konflikten sowie Tierumsiedlungen in neue Schutzgebiete. Die Lewa Savanne in Zürich soll die Besucher mittels der Verbindung zum Lewa Wildlife Conservancy motivieren, sich selber aktiv für die Erhaltung bedrohter Tierarten und Lebensräume einzusetzen. Die PSS gewährte 2018 einen Beitrag von CHF 100‘000. Visualisierung Lewa Savanne, Wasserloch. Copyright: Zoo Zürich, Gary Brown 15
2 Ausgewählte Schwerpunkte Vergabungen 2018 2.4 Strategische Partnerschaften Strategische Partner- UNICEF Fachstelle Kinderfreundliche Lebensräume schaften mit der PSS sollen 2018 endete die fünf Jahre dauernde Vereinbarung der PSS mit UNICEF Schweiz für mehrjährige Aufbau- den Aufbau eines «Fachteams kinderfreundliche Lebensräume». Die Aufbauphase arbeiten ermöglichen. beinhaltete verschiedene Projekte: die Förderung von Wissen über kinderfreundliche Lebensräume z.B. mit der Durchführung regelmässiger Tagungen und runden Tischen und die Erstellung eines Handbuchs «Kinderfreundliche Lebensräume». Das in Produktion befindliche Handbuch soll Gemeinden, Planungs-, Bau- und Bewirtschaftungsfachleuten eine Arbeitshilfe bieten und zum partizipativen Ein- bezug von Kindern und Jugendlichen beitragen. Für UNICEF Schweiz und die PSS ist die generationenübergreifende und qualitätsvolle Gestaltung von Lebensräumen im Aussenbereich, der Einbezug der Bedürfnisse verschiedener Altersgruppen eine wichtige Voraussetzung, um die Autonomieent- wicklung von Kindern und Jugendlichen zu fördern. Die Siedlungsentwicklung in der Schweiz mit ihren Zersiedlungseffekten in der Agglomeration und der Verdichtung in den Kernstädten beschränken heute die Spiel-, Handlungs-, und Aneignungs- möglichkeiten von Kindern und Jugendlichen. Die Planung für die Umsetzung von kinderfreundlichen Lebens- und Alltagsräumen im öffentlichen, schulischen und privaten Lebensraum gewinnt daher zunehmend an Bedeutung. Die Tagung von UNICEF und der PSS 2018 fand zum Thema «Kinderfreundliche Räume sind mehr als Lebensräume für kleine Menschen» statt. Stiftung Stapferhaus Lenzburg Die PSS begleitete das «Stapferhaus Lenzburg» während mehreren Jahren bei der Planung und Realisierung des Neubaus «Haus der Gegenwart» für seine Ausstel- lungen zu zeitaktuellen Fragen. Das Engagement begann 2013 mit der Ermöglichung eines Architekturwettbewerbs und endete 2018 in der Unterstützung der Weiter- entwicklung der Organisation im Hinblick auf den Dauerbetrieb des neuen Aus- stellungshauses. Insgesamt leistete die PSS Beiträge von CHF 420‘000. Afghanistanhilfe Schaffhausen Die Afghanistanhilfe Schaffhausen, deren Projekte die PSS seit vielen Jahren unter- stützt, feierte im November 2018 ihr 30jähriges Jubiläum. Kurz davor verstarb die Gründerin Vreni Frauenfelder hoch betagt. Die PSS führte die Unterstützung des Regionalspitals in Jaghori auch 2018 mit einem Beitrag von CHF 40‘000 weiter. Die Sicherheitssituation war im Projektgebiet noch nie so schlecht wie 2018. 16
2 Ausgewählte Schwerpunkte Vergabungen 2018 2.5 Weihnachtsvergabung Die PSS hat das Gymnasium und Lehrerseminar «Unterstrass» in Zürich als Weih- nachtsvergabung berücksichtigt. Diese feiern 2019 das 150 Jahre Jubiläum. Anfangs Februar 2019 fanden deshalb zwei aussergewöhnliche Konzerte nur mit jugendlichen Sänger/innen und Musiker/innen statt. Die künstlerische Leitung stellte das Motto „Junge musizieren“ in den Vordergrund. Damit wollte sie ihr ganzheitliches pädagogischen Anliegen umsetzen. Dem gemeinsamen Erarbeiten, konzentrierten Üben folgte das bereichernde Erlebnis des Auftritts. Die PSS unter- stützte das Vorhaben mit einem Beitrag von CHF 5‘000. Zürich Tonhalle Maag Jubiläumskonzert Unterstrass STS Orchester Stringendo mit Chor des Gymnasiums Unterstrass Foto: Gymnasium Unterstrass, Dr. Steffen Schranil 17
3 Jahresrechnung 2018 3 Jahresrechnung 2018 3.1 Allgemeines Die Jahresrechnung 2018 wurde nach den Richtlinien von Swiss GAAP FER erstellt, insbesondere nach FER 21 für gemeinnützige Organisationen. 3.2 Situation der Immobilie Thurgauerstrasse 60/ Leutschenbachstrasse 45 3.2.1 Vermietung Die Liegenschaft präsentiert sich immer noch in einem guten Preis-Leistungsverhältnis und weist geringe Leerstände auf. Per Ende 2018 waren 407 m2 nicht vermietet. Dies ergibt eine Leerstandsquote von rund 2.6 %. Diese liegt deutlich unter dem Durchschnitt der Region Zürich. 3.2.2 Investitionen / Unterhalt und Reparaturen Durch den laufenden Unterhalt und regelmässige Investitionen und Erneuerungen von technischen und sanitären Anlagen wird die Werterhaltung der Liegenschaft gewährleistet und den Bedürfnissen der Mieter nach einem zweckmässigen, gepflegten und gut ausgestatteten Domizil kann entsprochen werden. Im Mai 2018 wurde planmässig mit der Sanierung der Tiefgarage begonnen. Da die Umbauarbeiten mit grösster Rücksicht auf die Mieter geplant wurden, konnten die Umbauarbeiten unter vollem Betrieb und ohne Kündigung der Parkplätze durchgeführt werden. Die Unternehmer nahmen grosse Rücksicht auf die Mieter- schaft bezüglich der lärmintensiven Arbeiten. 3.2.3 Erneuerung technischer Anlagen Im Zusammenhang mit der Tiefgaragensanierung wurden folgende Anlagen/ Installationen ersetzt: • Lüftungsanlage Komplettersatz • Beleuchtung Komplettersatz (Energieeinsparnisse ca. 80%) • Einbau Notbeleuchtung • Einbau Sprinkleranlage (zus. Sicherheit) • Komplettersatz Brandmeldeanlage 3.3 Betriebsrechnung / Geldflussrechnung Die Betriebsrechnung war geprägt von den Investitionen bei der Ertragsliegenschaft Thurgauerstrasse 60/Leutschenbachstrasse 45, welche für die Sanierung der Tief- garage notwendig waren. Die Vergabesumme wird innerhalb eines Korridors jährlich festgelegt, um insbeson- dere liquiditätsmässig ein nachhaltiges Bestehen der Stiftung nicht zu gefährden. Der Vergabeaufwand belief sich 2018 budgetgemäss auf ähnlichem Niveau wie in den Vorjahren. 18
4 Zwecke, Organisation und Verwaltung 4 Zwecke, Organisation und Verwaltung 4.1 Mittel zum guten Zweck Mit einer öffentlichen letztwilligen Verfügung vom 20. August 1971 errichtete der Zürcher Unternehmer Paul Schiller die Paul Schiller Stiftung, der er sein nahezu gesamtes Vermögen hinterliess. Nach seinem Hinschied am 2. Februar 1974 nahm der von ihm persönlich eingesetzte Stiftungsrat noch im selben Jahr sein Mandat auf. Das testamentarische Statut des Stifters bestimmt dazu Folgendes: «Die Paul Schiller Stiftung wird zum Zwecke errichtet, gemeinnützige Werke aller Art zu schaffen, zu betreiben oder zu fördern, wobei auch über das Stiftungskapital verfügt werden kann. Die Stiftung kann auch Vergabungen zugunsten von Tieren oder zoologischen Gärten tätigen.» 4.2 Stiftungsorgane Vom Stifter im Testament auf Lebenszeit berufene Mitglieder des Stiftungsrates: • Dr. Hans Georg Lüchinger, Winterthur, Präsident (bis Juni 2005) • Oskar Weisshaupt, Uetikon am See, Finanzen (bis September 2003) • Alice Zimmermann-Schneller, Rheinau, Vizepräsidentin (bis März 2006). Stiftungsrat per 31.12.2018: • Herbert Bühl, Feuerthalen, Präsident (Mitglied seit 30.6.2005; ab 01.01.2017 Präsident) • Maja Nagel Dettling, Stäfa, Mitglied (seit 01.04.2006) • Irène Inderbitzin, Uster, Mitglied (seit 01.07.2017) Der Stiftungsrat hat sich per 01.07.2017 neu konstituiert. Ausser den Stiftungsräten bestehen keine nahe stehenden Personen im Sinne von Swiss GAAP FER 15. Revisionsstelle: • Aeberli Treuhand AG, Zürich Verwaltung: • Mario Patt, BDO AG in Lachen, Sekretär (seit 01.12.2005) zuständig für allgemeine administrative Arbeiten, Protokollführung, Rechnungs- und Buchführung etc.; • Alex Sauter, BDO AG in Zürich, Abteilung Immobilien, zuständig für die Verwaltung der Liegenschaften. Paul Schiller Stiftung Herbert Bühl Mario Patt Präsident des Stiftungsrates Sekretär Anhänge • Anhang 1: Bericht der Revisionsstelle über die Jahresrechnung 2018 • Anhang 2: Bilanz, Betriebsrechnung, Geldflussrechnung, Nachweis über die Veränderung des Kapitals, Anhang 19
Anhang 1 Bericht der Revisionsstelle zur Jahresrechnung 2018 20
19 21
Anhang 2 Jahresrechnung 2018 22
1 Bilanz 1 1 Bilanz Bilanz Aktiven Erläute- 31.12.2018 31.12.2017 rungen CHF % CHF % Umlaufvermögen Flüssige Mittel Flüssige Mittel 1 2'477'469 5.9 3'829'507 9.3 Forderungen 2 73'144 0.2 5'910 0.0 Aktive Rechnungsabgrenzungen 3 5'311 0.0 33'572 0.1 Total Umlaufvermögen 2'555'924 6.1 3'868'989 9.4 Anlagevermögen Finanzanlagen 4 432'600 1.0 516'800 1.3 Sachanlagen 5 39'150'000 92.9 36'620'000 89.3 Total Anlagevermögen 39'582'600 93.9 37'136'800 90.6 Total Aktiven 42'138'524 100.0 41'005'789 100.0 Passiven Fremdkapital Kurzfristige Verbindlichkeiten 6 3'459'683 8.2 2'905'685 7.1 Passive Rechnungsabgrenzungen 7 233'727 0.6 151'676 0.4 Langfristige verz. Finanzverbindlichkeiten 8 5'000'000 11.9 5'000'000 12.2 Rückstellungen 9 810'000 1.9 850'000 2.1 Total Fremdkapital 9'503'410 22.6 8'907'361 21.7 Organisationskapital Stiftungsvermögen 10'700'000 25.4 10'700'000 26.1 Erarbeitetes Freies Kapital 21'935'114 52.1 21'398'428 52.2 Total Organisationskapital 10 32'635'114 77.4 32'098'428 78.3 Total Passiven 42'138'524 100.0 41'005'789 100.0 23 3
2 Betriebsrechnung 2 2 Betriebsrechnung Betriebsrechnung 2018 2017 Erläute- rungen CHF % CHF % Ertrag Erfolg aus Liegenschaften 11 2'865'614 100.9 2'932'561 96.3 Erfolg aus Finanzanlagen 12 -24'200 -0.9 113'883 3.7 Total Erträge 2'841'414 100.0 3'046'444 100.0 Direkter Aufwand Vergabungsaufwand 13 1'889'304 66.5 1'731'289 56.8 Übriger Stiftungserfolg 14 35'960 1.3 35'960 1.2 Projektbearbeitung 15 212'840 7.5 198'120 6.5 Total Direkter Aufwand 2'138'104 75.2 1'965'369 64.5 Administrativer Aufwand Stiftungsaufwand Organe 16 105'241 3.7 139'860 4.6 Übriger administrativer Aufwand 16 60'516 2.1 55'067 1.8 Total administrativer Aufwand 165'757 5.8 194'927 6.4 Finanzergebnis Übriger Finanzertrag 0 0.0 0 0.0 Übriger Finanzaufwand -867 0.0 -567 0.0 Total Finanzergebnis 17 -867 0.0 -567 0.0 Ausserordentlicher Erfolg Ausserordentlicher Erfolg 0 0.0 0 0.0 Total ausserordentlicher Erfolg 0 0.0 0 0.0 Jahresergebnis ohne Fondsergebnis 536'686 18.9 885'581 29.1 Zuweisung an Stiftungskapital 0 - 0 - Zuweisung an erarbeitetes freies Kapital -536'686 -18.9 -885'581 -29.1 Entnahme aus erarbeitetem freien Kapital 0 - 0 - Jahresergebnis nach Zuweisungen 0 - 0 - 24 4
3 Geldflussrechnung 3 Geldflussrechnung 3 Geldflussrechnung Erläuter- Erläute- Erläute- 2018 2017 ungen rungen rungen CHF CHF A. Betriebstätigkeit Jahresergebnis vor Fondsergebnis 536'686 885'581 Nicht realisierte Verluste auf Finanzanlagen 24'200 0 Abschreibungen Liegenschaft 454'000 400'580 Veränderung Rückstellungen 35'960 35'960 Cash Flow 1'050'846 1'322'121 Veränderung Forderungen -67'234 -2'742 Veränderung Aktive Rechnungsabgrenzungen 28'261 31'624 Veränderung Kurzfristige Verbindlichkeiten 553'998 -774'789 Veränderung Passive Rechnungsabgrenzung 82'051 56'369 Geldfluss aus Betriebstätigkeit 18 1'647'922 632'583 B. Investitionstätigkeit Desinvestition Wertschriften (im Umlaufvermögen) 0 1'575'834 Investitionen Finanzanlagen 0 0 Desinvestition Finanzanlagen 60'000 85'000 Investitionen Immobilien -2'984'000 -641'580 Desinvestitionen Immobilien 0 0 Geldfluss aus Investitionstätigkeit 19 -2'924'000 1'019'254 C. Finanzierungstätigkeit Aufnahme langfristiger Finanzverbindlichkeiten 0 0 Auszahlung Rentenrückstellung 9 -75'960 -75'960 Veränderung langfristiger verz. Finanzverbindlichkeiten 0 0 Gelfluss aus Finanzierungstätigkeit -75'960 -75'960 D. Veränderung Flüssige Mittel 20 -1'352'038 1'575'877 E. Veränderung Fonds Flüssige Mittel Bestand Veränderung Veränderung 31.12.2018 31.12.2017 31.12.2016 2018 2017 2'477'469 3'829'507 2'253'630 -1'352'038 1'575'877 5 25
4 Rechnung über die Veränderung des Kapitals 4 Rechnung 4 über die Rechnung überVeränderung des Kapitals die Veränderung des Kapitals Interne Fondstransfers Zuweisung (extern) Anfangsbestand Endbestand CHF CHF CHF CHF Mittel aus Eigenfinanzierung Organisationskapital 31.12.16 30'420'812 792'035 0 31'212'847 Stiftungskapital 10'700'000 10'700'000 Erarbeitetes freies Kapital 20'512'847 885'581 21'398'428 Jahresergebnis 0 885'581 -885'581 0 Organisationskapital 31.12.17 31'212'847 885'581 0 32'098'428 Stiftungskapital 10'700'000 10'700'000 Erarbeitetes freies Kapital 21'398'428 536'686 21'935'114 Jahresergebnis 0 536'686 -536'686 0 Organisationskapital 31.12.18 32'098'428 536'686 0 32'635'114 26 6
5 Grundlagen der Rechnungslegung 5 Grundlagen der Rechnungslegung Allgemeines Die Rechnungslegung der Paul Schiller Stiftung (PSS) erfolgt in Übereinstimmung mit den Fach- empfehlungen zur Rechnungslegung (Swiss GAAP FER, insbesondere Swiss GAAP FER 21) und entspricht dem schweizerischen Obligationenrecht sowie den Bestimmungen der Statuten und vermittelt ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage (true and fair view). Konsolidierungskreis Die PSS hat weder Tochtergesellschaften noch Partnerinstitutionen, bei denen sie einen beherrschenden Einfluss ausübt oder aufgrund von gemeinsamer Kontrolle oder Führung ausüben könnte. Interne Kontrollen Die PSS verfügt über gut ausgebaute interne Kontrollen. Funktionentrennung sowie strikte Zugriffs- und Unterschriftsberechtigungen sorgen für reibungslose und ordnungsmässige Buchhaltungs- und Admini- strationsprozesse. Nahestehende Organisationen / Personen / Institutionen Es bestehen keine nahe stehenden Organisationen im Sinne von Swiss GAAP FER 15. Nahe stehende Personen sind ausschliesslich die Stiftungsräte. Die entsprchenden Angaben gemäss FER 21 sind im Weiteren offen gelegt. Steuern Die PSS ist steuerbefreit. 27
6 Bewertungsgrundsätze und Erläuterungen 6 Bewertungsgrundsätze und Erläuterungen Es gilt das Anschaffungs- bzw. Herstellkostenprinzip. Der Grundsatz der Einzelbewertung von Aktiven und Passiven ist eingehalten. Die wichtigsten Bilanzierungs- grundsätze sind nachfolgend dargestellt. Die Buchhaltung wird in Schweizer Franken geführt. Aktiv- und Passivbestände in Fremdwährungen werden zu Devisenschlusskursen am Bilanzstichtag umgerechnet. Bilanz Umlaufvermögen Im Umlaufvermögen sind ausgehend vom Bilanzstichtag nur kurzfristige Positionen mit einer Laufzeit bis zu zwölf Monaten enthalten. ERLÄUTERUNGEN 1 Flüssige Mittel Diese Position umfasst Kassenbestände, Post- und Bankguthaben, bewertet zum Nominalwert. 2 Forderungen Diese Position enthält die Forderungen aus der Verrechnungssteuer. 3 Aktive Rechnungsabgrenzung Diese zum Nominalwert bzw. Einstandspreisen abz. notwendiger Wertberichtigungen bewertete Position beinhaltet per 31.12.2018 wie im Vorjahr hauptsächlich Abgrenzungen aus dem Liegen- schaftsbetrieb, insb. von Mieterzahlungen sowie der Heiz- und Nebenkostenabrechnung. 28
6 Bewertungsgrundsätze und Erläuterungen Anlagevermögen 4 Finanzanlagen Die PSS hält Aktien des Zoo Zürich sowie des Hotel Piz Linard AG. Die Aktien des Zoo Zürich sowie des Hotel Piz Linard AG stehen in Zusammenhang mit Engagements der PSS im Rahmen ihrer Fördertätigkeit. Die Bewertung erfolgt zum Marktpreis gemäss Depotauszug (Zoo Zürich) bzw. zum Steuerwert (Piz Linard). Das im Jahre 2007 im Rahmen der Stiftungstätigkeit gesprochene langfristige Darlehen Frauenhotel AG über ursprünglich CHF 100‘000 wurde im 2017 vollständig zurückbezahlt. Das im 2011 gewährte Darlehen SVEB über ursprünglich TCHF 150 zum Aufbau eines Gutscheinsystems im Weiterbildungsbereich wurde unverzinst gewährt. Im 2015 kam eine weitere Darlehenstranche von TCHF 300 zur Auszahlung. Im 2016 wurden TCHF 150 in eine Vergabung umgewandelt; die Amortisation des Restbetrages von TCHF 300 ist für 2016 – 2025 vorgesehen und verläuft planmässig. Zum 31.12.2018 sind über die bestehenden Wertberichtigungen hinaus keine Bewertungsrisiken bekannt. 29
6 Bewertungsgrundsätze und Erläuterungen 5 Immobilien Die Bewertung der vom Stifter eingebrachten Renditeliegenschaft Thurgauerstrasse 60 / Leutschenbachstrasse 45 erfolgte bis 2013 zu berechneten, aktuellen Werten. Zur Anwendung kam eine DCF-Methode. Um eine einfachere Budgetierung und Finanzplanung zu ermöglichen, bei der Ergebnisse und Geldflüsse in Korrelation stehen, wurde auf 2014 ein Wechsel zum Anschaffungswertsystem vorgenommen. Der Anschaffungswert per 1.1.2014 wurde aufgrund der vorliegenden Infor- mationen über die Vorjahre geschätzt und wird über eine Restnutzungsdauer abgeschrieben. Der Landwert wurde auf CHF 5 Mio. festgelegt und wird nicht abgeschrieben. Investitionen in die Liegenschaft werden jährlich aktiviert und über individuell festgelegte Nutzungsdauern nach Anlageart abgeschrieben. Es bestehen keine Auflagen des Stifters in Bezug auf die Verwendung oder Veräusserbarkeit. Alle Liegenschaften sind 1974 mit der Gründung in die Stiftung übergegangen. Landwirtschaftsland Regensdorf Die Paul Schiller Stiftung ist Eigentümerin von drei landwirtschaftlich genutzten Grundstücken in Regensdorf. Die Parzellen liegen in der Landwirtschaftszone, weshalb kein wesentlicher Ertrag anfällt. Die Parzelle GB Nr. 7176 figurierte im Kataster der belasteten Standorte des Kantons Zürich und wurde nach Durchführung einer technischen Untersuchung von der Baudirektion des Kantons Zürich 2011 daraus entlassen. 30
6 Bewertungsgrundsätze und Erläuterungen Kurzfristiges Fremdkapital 6 Kurzfristige Verbindlichkeiten Hauptbestandteil der kurzfristigen Verbindlichkeiten sind die gesprochenen, nicht ausbezahlten Vergabungen zum Jahresende. Daneben bestehen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen aus dem Liegenschaften- sowie aus dem Stiftungsbetrieb. Die Verbindlichkeiten aus den gesprochenen, nicht ausbezahlten Vergabungen haben sich im Detail wie folgt entwickelt: 7 Passive Rechnungsabgrenzung Die Passiven Rechnungsabgrenzungen enthalten per 31.12.2018 im Einzelnen nicht wesentliche passive Rechnungsabgrenzungen aus Stiftungs- und Liegenschaftenbetrieb. 2018 2017 2018 CHF 2017 CHF 2018 2017 CHF 19'821 CHF0 CHF CHF 19'821 179'906 0 134'676 19'821 0 179'906 34'000 134'676 17'000 179'906 134'676 34'000 233'727 17'000 151'676 34'000 17'000 233'727 151'676 233'727 151'676 31 11 11 11
6 Bewertungsgrundsätze und Erläuterungen Langfristiges Fremdkapital 8 Langfristige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten Es besteht eine Hypothek ohne feste Amortisationsverpflichtung auf der Liegenschaft Thurgauer- strasse 60 / Leutschenbachstrasse 45 (Eigentumsbeschränkung für eigene Verpflichtungen, Buchwert TCHF 36‘320, Vorjahr TCHF 36‘079). 12 Rückstellungen Die der PSS vom Stifter auferlegten Rentenzahlungen und Wohnrechtsabgeltungen sind nach den Bar- werttafeln des Zürcher Steuerbuchs (Ausg. 22. November 2001) unter Annahme eines Zinssatzes von 3% kapitalisiert und zurückgestellt. Kapital 10 Organisationskapital Die Bilanz der PSS enthält neben dem Stiftungsvermögen das erarbeitete freie Kapital sowie die Neu- bewertungsreserven aus der Neubewertung der Liegenschaften. Die Stiftung wurde am 3.2.1974 durch die testamentarische Verfügung von Paul Schiller mit einem Kapital von CHF 3‘691‘710 begründet. Das Stiftungskapital wurde seit der Gründung durch jeweiligen Entscheid des Stiftungsrates der Ent- wicklung des Landesindex der Konsumentenpreise angepasst. 2009 erfolgte eine Anpassung mit der Erhöhung von CHF 10‘600‘000 auf CHF 10‘700‘000.. 32 12
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