Kochen und Leben mit den Jahreszeiten

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Kochen und Leben mit den Jahreszeiten
Regional. Saisonal. Originell
Immer mehr Menschen beziehen sich stark auf „ihre“ Region und unterstützen bewusst regionale Wertschöpfungsketten.
Dieser Trend ist inhaltlicher Ausgangspunkt dieses „Rezept des Moments“: unter dem Motto „Regionalität reloaded“ neh-
men wir Begriffe, Hintergründe, Klischees und besonders die Vielfalt rund um „unsere Region“ in den Blick.                                             Rezept des
Im Rezeptteil haben wir sechs Köchinnen und Köche dazu eingeladen, uns ihre liebsten Herbst- und Winterrezepte zur Verfü-
gung zu stellen. Sechs sehr unterschiedliche Zugänge zu saisonalen Lebensmitteln, zu Region(en), zum Kochen und Essen la-
den Sie ein, die kalte Jahreszeit so richtig zu genießen.

Bon Appétit!
                                                                                                                                                       Kochen und Leben mit den Jahreszeiten

                                                                                                                            15. Ausgabe, Winter 2014

                               € 1.-                                                                                                                         &   REGIONALITÄT RELOADED
                                                                                                                                                                 18 Rezepte für Herbst und Winter
Kochen und Leben mit den Jahreszeiten
IM MO                            ENT SEIN
    Kochen und leben mit den Jahreszeiten

    Liebe Leserin, lieber Leser!

    Wie oft haben Sie den Begriff „Regionalität“ und Slo-
    gans wie „aus der Region für die Region“ in letzter
    Zeit gelesen und gehört? Wahrscheinlich nicht ge-
    rade selten...

    Immer mehr Menschen beziehen sich stark auf „ihre“
    Region und unterstützen bewusst regionale Wert-
    schöpfungsketten. Wir nehmen diesen Trend zum
    Anlass, um unter dem Motto „Regionalität reloaded“
    die Begriffe, Vorstellungen, Hintergründe, aber auch
    ein bisschen die Klischees rund um „unsere Region“
    in den Blick zu nehmen: Wo stehen wir, Kinder der
    Globalisierung, mit unserer Sehnsucht nach geogra-
    phischer Zugehörigkeit und dem Erhalt regionaler
    Idylle? Was ist das Schöne an gelebter Regionalität,
    was ist die Vielfalt dahinter?

    Dabei kommen auch Themen zur Sprache, an die
    man wahrscheinlich nicht als Erstes denkt, wenn es
    um Regionalität geht: die Küchenphilosophie eines
    französischen Koches, Gedanken über Vorteile des
    Interkulturellen, aus Gemüse geschnitzte Edelweiß
    oder Indonesier, die Bilder aus Tirol sehr lustig fin-
    den.

    Im Rezeptteil haben wir diesmal sechs verschiedene
    Köche und Köchinnen dazu eingeladen, uns ihre
    liebsten Herbst- und Winterrezepte zur Verfügung zu
    stellen. Auch hier finden Sie sechs ganz unterschied-
    liche Zugänge zu saisonalen Lebensmitteln, zu
    Region(en), zum Kochen und Essen.

    Viel Spaß, Nachdenklichkeit, Wärme und Genuss für
    den kommenden Winter wünscht

    Ihr Redaktionsteam

    PS: Lassen Sie uns wissen, was Sie denken. Schreiben
    Sie uns! rdm@mpreis.at

4
Kochen und Leben mit den Jahreszeiten
Inhalt

     1   Editorial

     4   Global Regional Lokal
         Was steckt dahinter?

     6   Chez Nico
         Begegnung mit Nico Curtil und seiner vegetarischen Küchenphilosophie

     8   Asiatische GEmüseschnitzkunst
         ins Tirolerische übersetzt

    10   Die Region ist interkulturell
         ...über Zahlen, "Zugereiste" und die Lust am Etikettieren

    12   Vergessen und wiederentdeckt
         Jüdische (Ess)Kultur in Tirol

    14   Verbindendes zwischen scheinbar weit entferntem
         Tirol(Indon)esia

    16   Was ist mit den Löchern im Käse?
         Regionale Vielfalt von Tirols Kleinsennereien

    19   Saisonkalender
         für die kalte Jahreszeit

    21   Herbst & Winterrezepte
         regional. saisonal. originell

    59   Projektspot
         Die Kulturbäckerei Innsbruck

    64   Impressum

6                                        7
Kochen und Leben mit den Jahreszeiten
Global
Regional
Lokal !
Drei Schlagworte, die in aller Munde sind. Aber was steckt dahinter?

Stefan Österreicher

Noch vor hundert Jahren hatte ein Großteil der Men-     Regional ist Trumpf                                     verbesserten Sortiment, Unterstützung der lokalen      Die kreative Implosion
schen einen sehr unmittelbaren Zugang zur Lebens-                                                               Wirtschaft, Gesundheit und mit dem Schutz der Um-
mittelproduktion. Mit der industriellen Revolution      Trotz steigender Nachfrage nach biologisch erzeug-      welt in Verbindung gebracht. Und tatsächlich spre-   Jenseits von Klischees und Industrie treibt die lokale
hat sich das radikal verändert. Effiziente Transport-   ten Lebensmitteln sind es die regionalen Produkte,      chen Klimabilanzen zu Lebensmitteln eine klare       Kleinproduktion viele bunte Blüten, nicht nur bei Le-
systeme und Wettbewerbsvorteile führten in der          die beim Einkauf aktuell das Rennen machen. 75 Pro-     Sprache: Wer unser Ökosystem schützen will, tut gut  bensmitteln. Kleine Modelabels, Läden, Kunsthand-
Folge zur nächsten grundlegenden Veränderung, der       zent der KundInnen vertrauen der Bezeichnung „aus       daran, zu möglichst lokalen Produkten zu greifen.    werkerInnen und DesignerInnen beleben heute ur-
Globalisierung. Heute sind die meisten von uns pas-     heimischer Produktion“, „bio“ kommt gerade einmal                                                            bane Landschaften. In der Landwirtschaft orientie-
sive KonsumentInnen.                                    auf 55 Prozent. Doch was genau ist regional?            Digital und analog                                   ren sich viele Bauern und Bäuerinnen neu, bauen
                                                                                                                                                                     vergessene Lebensmittel an, schließen sich zu Ge-
Während am Ende des 19. Jhd. ein Großteil der Le-       Bei „bio“ gibt es strenge Richtlinien, „regional“ ist   Trotz hoher Mobilität und digitaler Vernetzung des nossenschaften zusammen (siehe BIO vom BERG)
bensmittel die auf den Tisch kamen nur 80 km zu-        nicht genau definiert. Auch wie weit der Begriff in     Einzelnen spielt die geografische Zugehörigkeit und gehen neue Wege in der Vermarktung. Immer
rücklegte, sind es heute durchschnittlich 2.500 km.     der Vorstellung der KonsumentInnen gefasst wird,        emotional eine große Rolle. Man identifiziert sich mehr QuereinsteigerInnen zieht es in landwirt-
Das geht immer mehr KonsumentInnen gegen den            ist unterschiedlich. Bei rund der Hälfte hört es sich   mit seinem Lebensraum und dessen Eigenarten; viel- schaftliche Ausbildungen und Projekte. Aktuell be-
Strich. Sie setzen beim Einkauf auf regionale Pro-      mit regional aber bei einem Umkreis von 100 km auf,     leicht gerade dadurch, dass unser moderner Lebens- findet sich in Österreich eine Plattform im Aufbau,
dukte.                                                  ebenso viele orientieren sich am Einzugsgebiet der      stil uns so unabhängig von der unmittelbaren Umge- die BesitzerInnen von Höfen ohne NachfolgerInnen
                                                        eigenen Stadt bzw. am Bundesland. Oft geht es eher      bung gemacht hat, wird diese wieder wichtig. Ihre mit den frischen Neo-LandwirtInnen zusammen-
                                                        um die gefühlte als um die tatsächliche Nähe: Das       Eigenarten zählen im globalen Einheitsbrei zuneh- bringen soll.
                                                        angrenzende Bayern wird aus der Tiroler Perspektive     mend als Alleinstellungsmerkmal.
80 km                                                   als weniger regional wahrgenommen als etwa Südti-
                                                        rol, obwohl beides außerhalb der Staatsgrenzen in       Man sucht wieder das Besondere,
                                                                                                                                                                     Anders als in der Hippie Bewegung der 60er Jahre
                                                                                                                                                                     geht es aber nicht ums Aussteigen und den Rückzug
Ende 19. Jahrhundert                                    vergleichbarer Entfernung liegt.                        das unverwechselbare, das auf                        aufs Land. Vielmehr vernetzt man sich und koope-
                                                                                                                traditionelle Weise möglichst in                     riert. Sowohl innerstädtische Räume als auch wirt-
                                                                                                                Handarbeit hergestellte PRODUKT.                     schaftlich schwach strukturierte ländliche Gebiete,
2.500 km                                                Warum regional einkaufen?                                                                                    die interessanterweise beide von Abwanderung be-
                                                                                                                Dieser Trend inspiriert natürlich auch die Werbeab- droht waren, werden wiederentdeckt und neu belebt.
2014                                                    Gründe für den Trend zum Regionalen gibt es viele:      teilungen von LebensmittelproduzentInnen, die mit Das gibt Hoffnung, auch in Zeiten der Globalisierung.
                                                        Zweifel an der Qualität der Produkte und an den so-     Regionalität genauer betrachtet nichts zu tun haben.
                                                        zialen und ökologischen Standards bei der globali-      Idyllische Bilder, kreative Produktnamen und sugge-
                                                        sierten Herstellung sprechen für Erzeugnisse aus der    rierte Ursprünglichkeit á la „wie bei Oma“ führen
                                                        unmittelbaren Umgebung. Laut Umfragen sind aber         leicht in die Irre. Diesem Localwashing wollen
                                                        letztlich der Geschmack und die Qualität des Pro-       beispielsweise die Siegel der EU zum geografischen
                                                        duktes ausschlaggebend. Man sucht in erster Linie       Ursprung eines Produktes einen Riegel vorschieben.
                                                        wieder authentische Spezialitäten für den echten Ge-    So ist auch Tiroler Graukäse inzwischen ein ge-
                                                        nuss. Darüber hinaus wird Regionalität mit einem        schütztes Produkt mit klar definierten Richtlinien
                                                                                                                für seine Herstellung.

                                                        8                                                                                                          9
Kochen und Leben mit den Jahreszeiten
Che z Nico
Begegnung mit Nico Curtil und seiner vegetarischen Küchenphilosophie

Julia Therese Mölk

Es ist ein Feiertag mitten im August. Wie so oft in diesem      lich das kochen, „was er lebt“. Je nach Saison sind   Das Prinzip der Nichts-Tun-Landwirt-
Sommer ist es kühl und feucht. Der Bach weist mir den Weg       viele seiner Gerichte vegan, auf Wunsch auch das      schaft
zu Nico Curtils Haus, denn er fließt geräuschvoll mitten        ganze Menü. Seine Überzeugung und die kunstvolle
durch sein Grundstück. Am Gartentor empfängt mich Nico          Umsetzung dieser Ideen in seinem Restaurant haben     Nico ist fest davon überzeugt, dass die wichtigen und
sehr herzlich. Trotz der Kühle des Sommermorgens ist er bar-    ihm zwei Hauben von Gault Millau eingebracht – Re-    richtigen Dinge im Leben immer von selbst auf ei-
fuß unterwegs und ich folge ihm zu einer kleinen, gemütli-      spekt!                                                nen zukommen. So auch die Bio-Landwirtin Regula
chen Sitzecke, die mit Matten und Pölstern ausgelegt ist. Bei                                                         Imhof, die ihm zuerst einmal nur ihren biologischen
einer Tasse Rohkakao         beginnen wir unser Gespräch...      Mittel zum Leben                                     Apfelsaft anbieten wollte. Mittlerweile hat Nico bei
                                                                                                                      ihr in Raitis ein großes Feld gepachtet und baut dort
Philosophie in Bewegung                               Als Koch dreht sich für Nico Curtil eben vieles um die          für sein Restaurant Obst und Gemüse an. „Lokal und
                                                      Qualität der Lebensmittel. Die Geschichten hinter               bio! Besser geht’s nicht“, sagt er lachend.
Ich frage nach der Philosophie hinter seinem Restau- den Zutaten seiner Küche interessieren ihn. Wie wer-             Nico zeigt mir das Buch „Der große Weg hat kein Tor“
rant „Chez Nico“ und worum es ihm bei seiner Arbeit den sie angebaut und wo kommen die Produkte her?                  vom japanischen Agrarrevolutionär Fukuoka. Er ist
geht. Nico erzählt, dass es schon eine Philosophie Werden unsere „Mittel zum Leben“ so gewonnen,                      beeindruckt und begeistert von der Philosophie der        REzept
gäbe, aber diese sei immer in Bewegung. „Sobald ich dass der Boden genährt wird und das Gleichgewicht                 Permakultur und Fukuokas Prinzip der „Nichts-Tun-
sie in Worte fassen kann, habe ich mich schon wei- in der Natur erhalten bleibt?                                      Landwirtschaft“: Die Natur ist in der Lage, sich selbst   10 Mandeln
terentwickelt.“ Aber er bekennt auch, dass in letzter Jetzt in den Sommermonaten ist Nico oft im Wald,                zu erhalten, es bedarf keiner menschlichen Eingriffe.     4 Datteln
Zeit eines immer deutlicher wird – die Nachhaltig- auf der Suche nach Pilzen, Früchten und Beeren. Er                 Fukuokas Felder und Gärten sind reich an Tieren und       1 El Rohkakao
keit steht im Mittelpunkt und die Frage: „Welche liebt den Reichtum der Natur und pflückt viele ver-                  Pflanzen und werden weder gepflügt noch chemisch          500 ml wasser
Welt möchte ich meinen Kindern hinterlassen?“ Man schiedene Pilzsorten, die er in kunstvollen Kreatio-                gedüngt. Diesen Weg hat Nico auch auf seinem Feld
spürt sofort, dass Nico Curtils Wunsch nach einer nen seinen Gästen serviert.                                         eingeschlagen. Nicht nur, um seinen Gästen ge-            Nüsse und Datteln eine
nachhaltigen und ressourcenschonenden Lebens-                                                                         schmackvollere und lebendigere Nahrungsmittel zu          Stunde einweichen, alles
weise kein Lippenbekenntnis ist, sondern dass er es "Die Natur ist Vielfalt! Dort gibt es keine                       servieren, sondern auch hier, um seinen Kindern ei-       pürieren.
in dieser Sache ernst meint. Lebensgewohnheiten zu Monokultur. Wir sind zu arrogant, wir                              nen besseren Boden zu hinterlassen...
ändern und Alternativen zu finden ist nie eine abge- wollen die Natur beherrschen, anstatt                            Viel Glück, bonne chance!
schlossene Sache, es ist immer ein Weg, den man von ihr zu lernen..."
                                                                                                                                                                                Rohkakao wird bei der Herstellung
einschlägt. Und diesen Weg zu gehen, wird ihm im-                                                                     www.chez-nico.at
mer wichtiger.                                        Nico weiß, dass man sehr viele Nahrungsmittel das                                                                         nicht geröstet. Deshalb bleibt eine
                                                      ganze Jahr über regional gewinnen und erhalten                                                                            Vielzahl an Nährstoffen erhalten,
Nicht erst seit Eröffnung seines Restaurants im De- kann. Man muss sich nur das Wissen über Haltbar-                                                                            die den Kakao so besonders machen.
zember 2007 in Innsbruck hat der gebürtige Franzose machung und Vorratswirtschaft aneignen. „Und man                                                                            In seiner ursprünglichen, rohen Form
im eigenen Leben und in seiner Küche immer wieder muss einfach genug haben von all der Chemie und                                                                               schenkt er uns Kraft, Konzentration
kräftige Richtungsänderungen unternommen.             den vielen Inhaltsstoffen. Wir Menschen brauchen                                                                          und gute Laune.
                                                      das nicht.“
Zwei vegetarische Hauben

Die Empörung war groß als Nico Curtil Anfang 2010
quasi über Nacht Fleisch und Fisch gänzlich von sei-
ner Speisekarte strich. „Anders zu sein ist schwierig.
Aber irgendwann war mir einfach klar, dass ich auch
hier etwas ändern muss.“ Er selbst ist Vegetarier und
ernährt sich vorwiegend pflanzlich – und will natür-                                                                                                                            11

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Kochen und Leben mit den Jahreszeiten
Asiatische Gemüseschnitzkunst
     ins Tirolerische übersetzt

     Die MPREIS Feinkostbetreuerinnen Gabriele Kohlgruber
     und Andrea Iduwe-Dippl begeistern sich für so ziemlich al-
     les rund um Lebensmittel, Kochen und Essen. Ihre neueste
     Leidenschaft ist das Schnitzen von Gemüse. Diese Kunst
     haben sich die beiden mithilfe eines Buches, viel Spaß und
     einer Flasche Cider selbst beigebracht. Und dabei haben sie
     nicht nur klassisch asiatische Radieschenblumen und Ap-
     felschwäne geschnitzt, sondern auch Edelweißblüten und
     Schneekristalle aus Tiroler Bio-Kohlrabi.

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Kochen und Leben mit den Jahreszeiten
Unsere Region ist                                                                                                                                  Was magst du IN Tirol?
                                                                                                                                                                              Allem voran: den Frieden!! Die Gleichberechtigung von
                                                                                                                                                                              Mann und Frau. Gute Ausbildungsmöglichkeiten. Die Na-

                           interkulturell                                                                                                                                     tur und die Berge. Ich mag den Tiroler Dialekt. Und Schnit-
                                                                                                                                                                              zel mit Kartoffelsalat.

                                                                                                                Zwei Fragen an Ainullah Ahmadi,                               Was vermisst du HIER?
                     ...über Zahlen, "Zugereiste" und die Lust am Etikettieren                                  der 2008 als Flüchtling aus Afghanistan nach Tirol kam. Er    In Afghanistan sind die Menschen viel offener als hier, sie
                                                                                                                war damals 15 Jahre alt. Ainullah hat bei MPREIS eine Lehre   leben mehr im Moment, haben viel Hoffnung und sind ir-
                                                                                                                zum Einzelhandelskaufmann absolviert und arbeitet jetzt       gendwie zufriedener, obwohl so viele Probleme da sind und
                                                                                                                in der Filiale Cyta in Völs.                                  dauernd Krieg ist.

Laura Masuch

Soeben wurden Tirols neueste demographische Da-        Ansehen könnte man sich nun noch, wessen Eltern          Nun ja. Nicht ganz selten beschleicht einen das Ge-           Bei Gästen aus dem Osten lasse ich gerne einmal
ten ins Netz gestellt. Grund genug, sich einmal mit    oder Großeltern im Ausland geboren sind, das wären       fühl, dass es immer noch recht viele Menschen gibt,           durchklingen, dass mein Nachname aus den Masu-
der kulturellen Vielfalt einer „typisch österreichi-   dann die typischen „Personen mit Migrationshinter-       die großen Wert auf den kleinen Unterschied zwi-              ren, einer malerischen Region im Nordosten Polens,
schen“ Region zu beschäftigen.                         grund“. Sind die jetzt eigentlich TirolerInnen? Bezie-   schen den "richtigen" und den "nicht s­ o ganz richti-        stammt. Dort war ich allerdings noch nie.
                                                       hungsweise: Ab wann sind sie das? Ab der Staatsbür-      gen" TirolerInnen legen. Da wird nicht nur Obst, son-
Was die Zahlen erzählen                                gerschaft? Ab der ersten, zweiten oder dritten Gene-     dern auch der oder die MitbürgerIn sorgfältig nach            Trotzdem: Es fühlt sich falsch an, an seinem Wohn-
                                                       ration, die hier lebt? Was ist mit den Kindern von       Herkunft und Ursprungsland etikettiert. Und – je              ort auch nach vielen Jahren ständig gefragt zu wer-
Erstaunlich ist: Allein in den neun politischen Bezir- SteirerInnen, die in Tirol aufgewachsen sind, haben      nachdem – oft auch auf- oder abgewertet. Nicht nur            den, wo man denn herkomme. Das macht „anders“
ken (Nord­und Ost-­)Tirols leben Menschen mit 152 die dann einen "inländischen Migrationshinter-                Paprika aus Spanien gelten als zweite Klasse.                 und spricht das Recht ab, selbst zu entscheiden, wer
verschiedenen Staatszugehörigkeiten. Schaut man grund“?                                                                                                                       man ist und wo man sich zuhause fühlt. Und hier rei-
sich an, wo die TirolerInnen geboren wurden, wird                                                               Das Spiel mit den Identitäten geht mir selbst durch-          chen oft weder Pass noch tiefster Tiroler Dialekt: "An-
es sogar noch bunter: Sage und schreibe 181 (!) Ge- Mir schwirrt der Kopf                                       aus locker von der Hand: im Urlaub bin ich z.B. im-           dere" Haare oder Hautfarbe genügen, um von gna-
burtsländer zählt die Landesstatistik. Der Anteil der                                                           mer Tirolerin und niemals Deutsche.                           denlosen „Einheimischen“ einem Kreuzverhör unter-
Personen mit "nicht-österreichischer Staatszugehö- Was bleibt: Tirol ist INTERKULTURELL. In Groß-                                                                             zogen zu werden, woher man denn ursprünglich
rigkeit" von 12,4 % erscheint da gar nicht mal so buchstaben. Keiner kann mir weismachen, dass 181                                                                            stamme. Da kommt auch die letzte türkische Urgroß-
hoch. Von ihnen kommen übrigens gute 62 % aus Nationalitäten und noch mehr Regionen keine Spu-                                                                                mutter ans Tageslicht.
den EU-­27-­Staaten. JedeR Dritte kommt aus Deutsch- ren hinterlassen. Und auch für den Rest des Landes
land. TürkInnen und ItalienerInnen folgen auf den gilt, was jedes Schulkind weiß: Österreich war schon                                                                        Naja. Ich rate allen, das Ganze einfach mit Humor zu
Plätzen zwei und drei.                                 immer ein Vielvölkerstaat. Das hab sogar ich als "Zu-                                                                  sehen. Die Politik geht mit gutem Beispiel voran.
                                                       gereiste" schon kapiert.                                                                                               Fast schon ein Klassiker – Landeshauptmann Platter
Zählt man auch die TirolerInnen hinzu, die zwar die                                                                                                                           zu David Alaba: "How do you do?"
österreichische Staatsbürgerschaft besitzen, aber im Einen Interkulturellen Gemeinschaftsgarten, in dem                                                                       Habe ich vorhin gesagt ich bin Tirolerin? Vergesst es.
Ausland geboren wurden, sind das noch einmal plus inzwischen 90 GärtnerInnen aus 27 Nationen fleißig
5,7 %. Und andersherum: Von den 12,4 % der Men- gemeinsam garteln, gibt es in der Tiroler Landes-
schen mit nicht­-österreichischer Staatszuhörigkeit, hauptstadt schon. Und auch in meinem Umfeld spie-
die in Tirol leben, wurden 13 % sehr wohl in Öster- gelt sich der kulturelle Mix: Meine FreundInnen und                     " I live in Austria/Tyrol "
reich geboren, sie bleiben aber trotzdem "Auslände- Bekannten kommen aus den unterschiedlichsten                                        schlägt
rInnen".                                               Ecken der Welt und Österreichs – aus dem Tiroler                                                                       Interkulturalität
                                                       Ober- und Unterland, Innsbruck, Süd-­und Osttirol,
                                                       Salzburg, der Steiermark, aus Wien/Rumänien,                                                                           ...als Begriff geht davon aus, dass Kulturen keine geschlos-
Typisch ist Tirol auch im Vergleich:                   Deutschland, Frankreich, Portugal, Brasilien, Arme-                                                                     senen, in sich einheitlichen Räume sind, sondern offene
Anfang 2014 lebten in ganz Österreich                  nien und aus der Demokratischen Republik Kongo.                                                                         Systeme, die sich gegenseitig beeinflussen, auf Austausch
12,5 % statistische „AusländerInnen“.
                                                                                                                                                                               angelegt sind und sich ständig verändern. Interkulturalität
                                                                                                                                                                               als Konzept betont die Potenziale und die Bereicherung
                                                       Tirol also – ein wahrer Schmelztiegel
                                                                                                                                                                               durch kulturelle Vielfalt...
                                                       der Nationen, in dem Buntheit, Vielfalt
                                                       und Miteinander selbstverständlich                                    " I am from Germany "
                                                       sind und jede/r TirolerIn sein kann?                              auf der Sympathieskala um Längen.

                                                       14                                                                                                                15
Kochen und Leben mit den Jahreszeiten
Vergessen
UND wiederentdeckt
Jüdische (Ess)Kultur in Tirol

Gudrun Pechtl

Wenn Sie über jüdische Menschen in Tirol nachden-       fleischhaltige Lebensmittel nicht miteinander in Be-     einfach, alle Zutaten als koscher zu zertifizieren. Zu-
ken, was fällt Ihnen dazu ein? Ich dachte zuerst an     rührung kommen, deshalb haben strenggläubige             sätzlich war dann noch wichtig, dass die Brote nicht
schreckliche Dinge: Krieg, Holocaust, Vertreibung –     Haushalte dafür getrenntes Geschirr. Die Produktion      mit den normalen Backblechen in Berührung kom-
aber dann, danach?                                      koscherer Lebensmittel folgt genauen Regeln, wird        men (dafür ist durch einen Holzkorb gesorgt, in dem
Leerstellen sind gute Ausgangspunkte für Nachfor-       von einem Rabbiner zertifiziert und von einem Kon-       das Brot gebacken wird) und dass regelmäßig ein
schungen. Anlass für das in mir geweckte Interesse      trolleur, dem „Maschgiach“, überwacht. In Tirol gibt     Maschgiach kommt, um alles zu überprüfen und ein-
war, dass seit dem heurigen Sommer in der Bäckerei      es beides nicht und wohl auch wenige Betriebe, die       mal wöchentlich den Ofen einzuschalten.                   lich kommen vermehrt jüdische Reisegemeinschaf-
Therese Mölk auch koscheres Brot gebacken wird.         entsprechend produzieren möchten. Genau genom-                                                                     ten aus Wien, London, Antwerpen oder der Schweiz
Also Brot, das nach den jüdischen Speiseregeln ge-      men sind JüdInnen in Tirol also bei verarbeiteten Le-                                                              nach Tirol. Viele dieser Gäste sind strenggläubig.
backen, „rein“ oder anders ausgedrückt, nach den        bensmitteln weitgehend auf Internetshops, Eigenim-
Vorschriften der Thora „erlaubt“ ist.                   porte aus großen Städten oder auf die wenigen im                                                                   Mit ihrer Reise nach Österreich besuchen die JüdIn-
                                                        normalen Handel erhältlichen koscheren Produkte                                                                    nen eines der Länder, in denen die Verfolgung ihrer
Blick zurück                                            (wie z.B. Coca Cola, Darbo Marmeladen, Kelloggs                                                                    Vorfahren ihren heute noch unfassbaren Höhe-
                                                        Produkte oder Soletti) angewiesen. Will man sich                                                                   punkt erreichte. Sie begeben sich damit vielleicht
In Tirol gab es seit jeher nur eine kleine jüdische Be- frisch, regional und trotzdem koscher ernähren,                                                                    auch auf die Spurensuche zu dieser, ihrer und un-
völkerungsgruppe, was wohl auch damit zu tun hat, dann kommt am ehesten eine vegane Ernährungs-                                                                            serer, Geschichte. Dem gilt es mit Respekt zu begeg-
dass die Geschichte der Juden auch hierzulande eine weise (frisches Obst und Gemüse ist grundsätzlich                                                                      nen. Und davon erzählt Rabbiner Weiss auch: wie
ist, die über Jahrhunderte von Diskriminierung und koscher), ergänzt durch Eier und Fisch in Betracht.                                                                     respektvoll und freundlich die meisten TirolerIn-
Verfolgung erzählt. 1920 lebten beispielsweise in                                                                                                                          nen ihren jüdischen Gästen entgegentreten. Ein
ganz Tirol nur etwa 400 Menschen jüdischer Her- Koscheres Brot                                                                                                             ganz kleiner Beitrag dazu ist vielleicht auch das
kunft. Mit der Nazizeit setzte dann auch in Tirol die                                                                                                                      frisch gebackene, koschere Brot aus der Bäckerei
brutalste Phase der Vertreibung und Ermordung die- Die Initiative zum koscheren Brot aus der Bäckerei                                                                      Therese Mölk.
ser kleinen Bevölkerungsgruppe ein. Nach 1945 war Therese Mölk kam von Mosche Elieser Weiss, dem
kaum jemand mehr da.                                    Rabbiner des Israelitischen Tempel- und Schulver-
Heute hat die israelitische Kultusgemeinde in Tirol eins „Machsike Hadass“ in Wien. Bei einem Urlaub in
und Vorarlberg 150 Mitglieder und lebt, so Thomas St. Anton erkundigte er sich in der dortigen Baguette
Lipschütz, Bildungsreferent der Gemeinde, „eine leb- Filiale nach der Möglichkeit, koscheres Brot zu erhal-
hafte Auseinandersetzung mit ihrer Religion und der ten. Im Gespräch mit den Verantwortlichen in der
damit verbundenen Kultur“.                              Bäckerei stellte sich heraus, dass eine Koscher-Zerti-
                                                        fizierung einfacher war als gedacht. Grund dafür ist,                                                              Koscheres Brot
Jüdische Religionskultur und Essen                      dass in der Bäckerei Therese Mölk alle Brotsorten        Nun ist vor allem diese wöchentliche Anreise des          aus dem MPREIS Produktionsbetrieb „Bäckerei Therese
                                                        nach alter Handwerkskunst gebacken werden. Emul-         Maschgiachs (er kommt dafür aus Wien) ein erhebli-        Mölk“ wurde in einer ersten Testphase im August und Sep-
Für JüdInnen sind Religion und Alltag sehr eng ver- gatoren, Farbstoffe und andere chemische Zusätze             cher Aufwand und die jüdische Gemeinde vor Ort            tember 2014 produziert. Eine Fortsetzung des Projektes ist
woben, Kochen und Essen gelten als religiöse Hand- sind grundsätzlich tabu, nur Frischhefe wird verwen-          wäre jedenfalls zu klein, um diesen zu rechtfertigen.     jedenfalls für die nächste Sommersaison geplant. Bei ent-
lungen. Gläubige folgen deshalb (mehr oder weniger det. Und damit waren günstige Voraussetzungen für             Anlass für das Projekt war vielmehr, dass zunehmend       sprechendem Bedarf ist die Produktion aber grundsätzlich
streng) den in der Thora beschriebenen, komplexen das Backen von koscherem Brot vorhanden. Durch                 jüdische Gäste nach Tirol reisen. 2013 verzeichnete       jederzeit möglich.
Speisegesetzen. So dürfen beispielsweise milch- und die natürlichen Inhaltsstoffe des Brotes war es relativ      die Statistik 138.125 Nächtigungen aus Israel, zusätz-    Anfragen dazu bitte an: baeckerei-verwaltung@mpreis.at

                                                       16                                                                                                             17
Kochen und Leben mit den Jahreszeiten
Verbindendes                                        Im Rahmen ihres Projektes           bereiste die Tiroler Künstlerin Helena Manhartsberger 2013 Indonesien. Im
                                                    Gepäck hatte sie einen Stapel Fotos aus ihrer Heimat Tirol, die sie den Menschen zeigte, denen sie unterwegs be-

zwischen scheinbar
                                                    gegnete. Im Gespräch lud sie die IndonesierInnen ein, sich das Bild auszuwählen, das die stärksten Erinnerungen
                                                    an eigene, persönliche Erlebnisse weckte und darüber zu erzählen. 2014 war Helena nun gemeinsam mit dem
                                                    indonesischen Künstler Digie Sigit in Tirol unterwegs. Hier wurden ÖsterreicherInnen nach dem selben Prinzip

weit entferntem
                                                    mit Bildern aus dem indonesischen Raum konfrontiert. Im Betrachten der Bilder und durch das Erzählen erin-
                                                    nerter Geschichten am jeweils „anderen“ Ort wurden Klischees und Vorurteile ebenso sichtbar wie überraschende
                                                    Ähnlichkeiten. Ein Projekt zu Verbindendem zwischen scheinbar weit entfernten Kulturen und Regionen…

Tirol(INDON)ESIA
                                                     Das Projekt „tirolesia“ wird im Herbst 2015 im Fotoforum Innsbruck präsentiert.                www.tirolesia.at

Indonesier amüsieren sich über Fotos aus Tirol...   ...auch die Tirolerinnen stimmen die Bilder aus Indonesien fröhlich.

                                                                                                                   19
Kochen und Leben mit den Jahreszeiten
"Was ist mit den Löchern,
      wenn der Käse gegessen ist?"                                                                 Bert Brecht

                      Regionale Vielfalt von Tirols Kleinsennereien

Stefan Österreicher

Bis zum EU-Beitritt 1995 war die heimische Milch- sind bereit, dafür einen angemessenen Preis zu be-             ren Supermärkten auch Käse gibt, den man sonst nur Regional und Bio
wirtschaft weitgehend vom Versorgungsgedanken zahlen. Das entspricht auch der Philosophie bei                    ab Hof bekommt.“Anton Mölk bestätigt diesen Idea-
der Nachkriegszeit geprägt. Die Bauern lieferten ihre MPREIS: „Wir zahlen diesen KleinstlieferantInnen           lismus. Seine Vision ist es, die bäuerlichen Struktu- Der größte Zusammenschluss von Tiroler Kleinsen-
Milch zu einem vorgegebenen Abnahmepreis an die faire Preise, auch wenn unsere Spannen dann gerin-               ren zu stärken und damit die Vielfalt und Qualität nereien ist die Genossenschaft Bioalpin. Sie vereint
nächstgelegene Molkerei, die dann eine Standardpa- ger sind als üblich“, so Alexander Jeschow, Einkaufs-         der lokalen Erzeugnisse zu fördern. So wie beim Tiroler Bergbauern, die allesamt biologisch wirt-
lette von Käsesorten produzierte. Es gab keinen An- leiter für Feinkost und Molkereiprodukte. „Natürlich         Wein soll auch in der Landwirtschaft etwas geschaf- schaften. Hier trifft bio auf lokal. Jenseits von Heidi-
reiz eine besondere Qualität zu schaffen. Heute gibt rechnet sich das immer noch. Aber trotzdem liegt es         fen werden, das den ProduzentInnen die Möglich- Romantik schafft eine neue Generation mit zeitge-
es wieder viele Kleinsennereien in Tirol, die sich mit letztlich am persönlichen Engagement der Mitarbei-        keit gibt, von den Produkten leben zu können und mäßen Mitteln hervorragende Produkte unter dem
speziellen Produkten auf dem Markt behaupten. 25 terInnen und der Geschäftsführung, dass es in unse-             auch ihren Kindern eine Perspektive bietet. „So kön- Motto „gewachsen und veredelt in Tirol“. Unter der
davon vertreiben ihre Erzeugnisse auch bei MPREIS.                                                               nen sich exzellente Fachleute entwickeln und etwas Marke „BIO vom BERG“ sind an die 25 Käsesorten
                                                                                                                 aufbauen, das vielen zugute kommt“, erklärt der dieser Bio-Sennereien in den MPREIS Märkten er-
Von der Erlebnissennerei bis zum Hobby-                                                                          MPREIS Geschäftsführer.                                hältlich.
käser                                                                                                                                                                   Dazu Björn Rasmus, Geschäftsführer der Marke:
                                                                                                                 Tradition und Moderne                                 „Diese Menschen haben sehr viel Idealismus und sind
Die Bandbreite dieser ErzeugerInnen ist breit. Sie                                                                                                                      stark mit ihrem Umfeld verbunden. Mir ist wichtig,
reicht von einem modernen Vorzeigebetrieb wie der                                                                Bei allem Idealismus braucht es aber auch Geschäfts- dass diese Verbindung erhalten bleibt, was sie dort
Sennerei Zillertal bis zur Ziegenkäseproduzentin aus                                                             sinn und modernes Denken. Ein gutes Beispiel ist machen hat einfach Sinn. Außerdem bin ich davon
Leidenschaft. Da gibt es etwa die Sennerei Hatzen-                                                                                                                      überzeugt, dass ein Produkt mit so einem Hinter-
städt, zu der die Milch immer noch mit Materialseil-                                                                                                                    grund einfach eine viel bessere Qualität hat, und da-
bahnen angeliefert wird, eine Lösung aus einer Zeit,                                                                                                                    mit meine ich nicht nur Qualität, die man messen
in der es noch keine Straßen auf die Almen und Berg-                                                                                                                    kann.“
bauernhöfe gab. Was vor zehn Jahren als nicht mehr
zeitgemäß galt, ist heute in punkto CO2-Bilanz vor-                                                                                                                       Im Idealfall können alle von diesem engen Kreislauf
bildlich. In der strukturschwachen Region ist der Be-                                                                                                                     profitieren, nicht zuletzt auch die KonsumentInnen.
trieb mit acht MitarbeiterInnen inzwischen der                                                                                                                            Denn Qualität kann auch der Laie schmecken und
zweitgrößte Arbeitgeber. Oder den Segat Hof im Au-                                                                                                                        was am Ende zählt, ist das authentische Produkt mit
ßerfern, wo anfangs mit 3 Ziegen hobbymäßig Käse                                                                                                                          dem besten Geschmack.
gemacht wurde. Heute hat der Hof auf 11 Ziegen ex-
pandiert, beliefert zwei lokale 5-Sterne Hotels und
seit Kurzem auch die beiden MPREIS Filialen Höfen
und Weißenbach mit den ausgefallensten Ziegen-
käse-Spezialitäten.
Wie aber können diese Kleinbetriebe angesichts des                                                               die Sennerei Zillertal. Hier wird ausschließlich Heu-
starken internationalen Wettbewerbs, der strengen                                                                milch zu einer breiten Palette an Produkten veredelt,
Auflagen und des Zwangs zur hohen Produktionslei-                                                                die Erlebnissennerei macht den Herstellungsprozess
stung überhaupt bestehen?                                                                                        transparent und im angeschlossenen Gastrobetrieb
                                                                                                                 kann man Zillertaler Spezialitäten probieren. „Was
Qualität und Geschmack                                                                                           wir hier machen ist gelebte Regionalität, jenseits von
                                                                                                                 Worthülsen“, sagt Heinz Kröll, im Familienbetrieb
Zum einen liegt es wohl daran, dass sich Qualität                                                                zuständig für das Marketing. „Gerade in Zeiten wie
einfach durchsetzt. Immer mehr KonsumentInnen                                                                    diesen kommt man wieder auf den Wert dieser klei-
suchen den "echten" und "guten" Geschmack und                                                                    nen Kreisläufe zurück“.

                                                        20                                                                                                           21
Rezepte des
                                   MOMENTS
                               Kochen und leben mit den Jahreszeiten

Für die Herbst- und Winterrezepte in dieser Ausgabe
des „Rezept des Moments“ haben wir sechs Köchin-
nen und Köche – MPREIS MitarbeiterInnen, Ge-
schäftspartnerInnen, KundInnen, FreundInnen –
dazu eingeladen, uns ihre Lieblingsrezepte für
Herbst und Winter zur Verfügung zu stellen.

Ausgehend von den saisonalen Früchten der Re-
gion sind die sechs die unterschiedlichsten
Wege gegangen: Sie entführen uns auf Reisen (quer
durch die Welt, den Winter, nach Anatolien), erzäh-
len von Erde und Wurzeln, der eine gibt Kindheitser-
innerungen preis, die andere träumt vom Sommer…
So finden sich auf den folgenden Seiten einfache
und bodenständige Rezepte ebenso wie ungewöhnli-
che Kombinationen und von verschiedensten Kü-
chen dieser Welt inspirierte Gerichte.

Ein großes DANKE an Nico Curtil, Hasibe Degir-
menci, Markus Erd, Ingeborg Erhart, Björn Ras-
mus und Kristin Scharfetter. Es hat sehr viel
Freude gemacht mit euch zu reden, zu lachen, zu fo-
tografieren und vor allem zu kochen!

                                                       22              23
HERBST & WINTERREZEPTE

     Ingeborg Erhart - Summer Dreamin’
     Garnelen mit frischer Apfelsauce auf Kürbis-Skordalia  . . . . . . . . . . . .  25
     Wirsing-Orangen-Curry vom Jahrling mit Gerste nach Risotto-Art . . .  26
     Tarte Tatin mit Birne, Ziegenkäse und Walnüssen . . . . . . . . . . . . . . . . .  27

     Björn Rasmus - Am Ende doch tirolerisch?
     Wintersalat mit karamellisierten Birnen und Blauschimmelkäse . . . .  31
     Gebackene Kürbisspalten mit Sesam und Joghurt-Minze-Dip  . . . . . . .  32
     Apfelradeln mit Vanilleeis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  33

     Nico Curtil - Winterlandschaft
     Salat aus fermentierten Pastinaken mit Haselnüssen und Trauben . . .  37
     Gemüse vom schwarzen Rettich mit Birnen und Tapenade  . . . . . . . . .  38
     Pain d’épices mit Quittensorbet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  39

     Hasibe Degirmenci - Anatolische Düfte
     Scharfe Suppe aus roten Linsen  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  43
     Weinblätter gefüllt mit Reis, Cranberries und Pinienkernen  . . . . . . . .  44
     Kekse mit Apfel-Walnuss Füllung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  45

     Kristin Scharfetter - Lilarot
     Rohnensuppe mit Vanilleschaum und Mini-Walnuss-Focacce . . . . . . .  49
     Rotkrautrisotto mit Datteln und Ziegenfrischkäse . . . . . . . . . . . . . . . . .  50
     Hausfreundinnen  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  51

     Markus Erd - Wurzelwerk
     Räucherforelle im Glas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  55
     Samtige Cremesuppe von der Sellerieknolle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  56
     Marokkanisches Lamm  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  57

     Die Zutaten sind für 4 Personen berechnet.
     Weitere Rezepte finden Sie unter www.mpreis.at

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Garnelen mit frischer Apfelsauce
                                                                                                 auf Kürbis-Skordalia

                                                                                                 Zutaten

                                                                                                 Für die Skordalia:                      Skordalia:
                                                                                                 200 g Bio-Hokkaidokürbis              1 Knoblauchzehen schälen, 2 x in kochendem Wasser für
                                                                                                  (ohne Kerne, mit Schale)               einige Minuten blanchieren (Wasser dazwischen
                      Lieblingsgerichte von Ingeborg Erhart                                      100 g Bio-Knoblauchzehen                wechseln). Haselnüsse in einer trockenen Pfanne einige
                                                                                                 30 g Bio-Haselnusskerne                 Minuten rösten und beiseitestellen. Wenn sie etwas
                                                                                                 300 ml Bio-Milch                        abgekühlt sind, Schale abreiben
                                                                                                 2 El Bio-Olivenöl                     2 Kürbis mit der Schale in ca. 2 cm große Stücke schnei-
                                                                                                 1 El Zitronensaft                       den. Knoblauch, Kürbis und Haselnüsse in der Milch so
                                                                                                 2 gestr. Tl Salz, schwarzer Pfeffer     lange kochen, bis der Kürbis weich ist. Die festen
                                                                                                                                         Zutaten aus der Milch in einen Mixbecher geben,
                                                                                                 Für die Apfelsauce:                     pürieren, mit Olivenöl, Zitronensaft, Salz und Pfeffer
                                                                                                 2 El neutrales Öl                       würzen
                                                                                                 3 dünne Jungzwiebeln
                                                                                                 ein walnussgroßes Stück                Apfelsauce:
                                                                                                  frischer Ingwer                     1 Jungzwiebeln putzen, das Weiße und das Grüne separat
                                                                                                 1 rote Chilischote                     fein hacken. Ingwer schälen, Chilischote entkernen,
                                                                                                 1-2 säuerliche Bio-Äpfel (ca. 180 g)   beides fein hacken. Einige Blättchen Koriandergrün für
                                                                                                 1 Bio-Zitrone                          die Garnitur beiseitelegen, den Rest (mit den Stielen)
                                                                                                 ½ Tl Nelkenpulver                      fein hacken. Zitrone heiß waschen, trocknen und 1 Tl
                                                                                                 ¼ Tl Kurkumapulver                     der Schale abreiben, Saft auspressen. Äpfel waschen,
                                                                                                 ½ Tl Honig (je nach Säure              Kerngehäuse entfernen, in Stifte schneiden
                                                                                                  der Äpfel)
                                                                                                 ½ Bund Koriandergrün                 2 Das Weiße der Zwiebeln mit Ingwer und Chili ca. 1
                                                                                                                                        Minute lang in dem Öl bei mittlerer Hitze anrösten.
        Ingeborg Erhart ist Kuratorin und Geschäftsleiterin der Tiroler Künstlerschaft.          Für die Garnelen:                      Apfelwürfel, Zitronenabrieb, Kurkuma und Nelkenpulver
 Sie beschäftigt sich also rund um die Uhr mit Kunstprojekten, KünstlerInnen, Kulturpolitik      200 g Bio-Garnelen,                    zugeben, mit Zitronensaft ablöschen, ca. 4 Minuten
   und allem was sonst zum Kunstbetrieb dazugehört. Da darf die KOCHkunst nicht fehlen            roh und geschält                      kochen (die Äpfel sollen nicht ganz weich werden). Mit
(auch wenn die vor allem im Privaten zelebriert wird…). In ihren Rezepten lässt uns Ingeborg     2 El Bio-Butter                        Salz, Pfeffer und evtl. Honig abschmecken. Zwiebelgrün
   an ihren Träumen teilhaben: Nach diesem verregneten Sommer hat sie auch in der kalten         Salz, schwarzer Pfeffer                und Koriander unterheben
   Jahreszeit Sehnsucht nach dem Süden und verarbeitet regionale und saisonale Produkte
 inspiriert von der orientalischen, griechischen, asiatischen, italienischen und französischen                                           Garnelen:
                   Küche – eine Reise im Kopf, in der Nase und am Gaumen.                                                                Butter schaumig erhitzen, aufgetaute, gewaschene und
                                                                                                                                         trockengetupfte Garnelen darin ca. 2 Minuten auf jeder
                                                                                                                                         Seite bei mittlerer Hitze braten. Mit Salz und Pfeffer
                                                                                                 TIPP                                    würzen
Was war die interessanteste Geschmacksüberraschung                                               Skordalia ist ein griechisches
an die du dich erinnerst?                                                                        Knoblauchpüree, das beispielsweise      Anrichten:
Beeindruckt hat mich zuletzt "Plates of Grey", ein schwarz/weißes                                zu gebratenem Gemüse oder zu Fisch      Kürbis-Skordalia in ein Schälchen geben, Apfelsauce
Dinner, das die KünstlerInnen Heidi Holleis und Michael Strasser                                 gereicht wird. Statt Kürbis werden      darauf häufeln, mit Garnelen und Koriandergrün
gegeben haben*. Zur Vorspeise gab es roh marinierte, weiße Fischfi-                              traditionell meist gekochte mehlige     garnieren
lets mit Rettich auf Belugalinsen, die zusätzlich mit Sepiatinte                                 Kartoffeln genommen. Die Skordalia
geschwärzt waren. Der Tellerrand war mit Heuasche beschneit.                                     aus diesem Rezept schmeckt auch mit
(*im Rahmen von anima.ls, Künstlerhaus Büchsenhausen 2014)                                       Pastinaken sehr gut.

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Wirsing-Orangen-Curry vom jahrling                                                           Tarte Tatin mit Birne, Ziegenkäse und Walnüssen
mit Gerste nach Risotto-Art

Zutaten                                                                                      Zutaten

Für das Curry:                    Gerste:                                                    200 g glattes Mehl                 1 Rosmarinnadeln fein hacken. Butter in kleine Würfel
400 g mageres Rindfleisch         Schalotten fein hacken. In Olivenöl anschwitzen. Gerste    Mehl zum Bestäuben                   schneiden und rasch mit dem Mehl, dem Ei, Salz und
 (z.B. Beiried) vom Jahrling      und Lorbeerblatt zufügen. Kurz mitrösten und mit            der Arbeitsfläche                   Rosmarin verkneten. Die Teigkugel in Frischhaltefolie
1 große Bio-Orange                Weißwein ablöschen. Nach und nach Suppe unterrühren,       100 g kalte Bio-Butter               wickeln und im Kühlschrank mindestens 1 Stunde
250 g Wirsingblätter              bis die Gerste „al dente“ ist (dauert ca. eine halbe       1 mittleres Bio-Ei                   rasten lassen
½ Bund Frühlingszwiebeln          Stunde). Lorbeerblatt entfernen. Mit Parmesan und evtl.    1-2 Rosmarinzweige                 2 Birnen schälen, in Spalten schneiden und mit Zitronen-
1 kleines Stück Ingwerwurzel      Butter vervollständigen und mit Salz und Pfeffer           100 g Kristallzucker                 saft beträufeln. Zucker in einem Topf mit dickerem
2 El Bio-Sojasauce                abschmecken                                                500-600 g Williamsbirnen             Boden zu hellbraunem Karamell schmelzen und in eine
je ¼ Tl Korianderkörner,                                                                     3 El Zitronensaft                    Tarteform (ø 28 cm) gießen. Birnenspalten auf den
 schwarzer Pfeffer, Kreuzkümmel   Curry:                                                     150 g Ziegenkäserolle                Karamellboden auflegen
 im Mörser zerkleinert          1 Rindfleisch in ca. 2 cm große Würfel schneiden und mit     30 g Walnusskerne                  3 Backofen auf 200° C (Ober- und Unterhitze) vorheizen.
je ¼ Tl, Kurkuma- und             der Sojasoße und dem Saft und 1 Tl Schalen-Abrieb der      etwas Salz                           Mürbteig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen
 Paprikapulver edelsüß            Orange 30 Minuten marinieren                                                                    und auf die Birnen legen. Auf der mittleren Schiene ca.
½ Tl Zimtpulver                 2 Frühlingszwiebeln fein hacken, etwas Ingwer schälen                                             40 Minuten backen, bis der Teig hellbraun ist
1 El Butterschmalz                und ebenfalls fein hacken (wir brauchen ca. 1 El davon).                                      4 Walnusskerne in einer trockenen Pfanne einige Minuten
100 ml Gemüsebrühe                Wirsing in ½ cm dicke Streifen schneiden                                                        lang anrösten
 oder Rindssuppe                3 Fleisch aus der Marinade nehmen, trockentupfen und                                            5 Form aus dem Ofen nehmen, eine Tortenplatte darauf-
Salz, Pfeffer                     im Wok oder einer schweren Pfanne in Butterschmalz                                              legen und die Tarte stürzen (Achtung, dabei läuft
                                  rundum scharf anbraten. Hitze reduzieren und Zwiebeln                                           eventuell heißer Saft heraus!). Auf die noch heiße Tarte
Für die Gerste:                   und Ingwer kurz mitrösten, Gewürze dazugeben und mit                                            ½ cm dicke Scheiben Ziegenkäse verteilen und mit
250 g Bio-Rollgerste              der Marinade und der Brühe aufgießen. Zugedeckt 5                                               Walnüssen bestreuen. Warm servieren.
2 Schalotten (ca. 30g)            Minuten schmoren. Wirsing zugeben und weitere 5
1 Lorbeerblatt                    Minuten zugedeckt köcheln. Mit Salz und Pfeffer
100 ml Weißwein                   abschmecken
500 ml Gemüsebrühe
 oder Rindssuppe
50 g Parmesan
2 El Bio-Olivenöl
evtl. 1-2 Tl Butter
Salz, Pfeffer

                                                                                             TIPP
                                                                                             Wenn die Tarteform warm ist,
                                                                                             lässt sich das Karamell leichter
                                                                                             verteilen. Es wird sonst sehr
                                                                                             schnell hart.

                                              30                                                                                           31
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          salat
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W                                Kurbisspalten
                                    Gebackene

                                           :
            Apfelradeln
Wintersalat mit karamellisierten Birnen,
                                                                              Blauschimmelkäse, Pinienkernen

                                                                              Zutaten

                                                                              200 g Bio-Endivien            1 Endiviensalat kurz in lauwarmem Salzwasser schwenken
                                                                              200 g Blauschimmelkäse          (dadurch wird etwas von den Bitterstoffen genommen),
                                                                              3 Bio-Birnen, mittelweich       dann noch einmal kalt waschen. Endiviensalat in dünne
Lieblingsgerichte von Björn Rasmus                                            100 g Pinienkerne               Streifen schneiden
                                                                              30 g Bio-Butter               2 Die Birnen vierteln und in Scheiben schneiden. In einer
                                                                              2 El Zucker                     Pfanne Butter zum Schmelzen bringen, den Zucker
                                                                              Bio-Balsamicoessig              hinzugeben und karamellisieren. Das Ganze mit einem
                                                                              etwas Bio-Olivenöl              großzügigen Schuss Balsamicoessig ablöschen und die
                                                                              Salz, Pfeffer aus der Mühle     Birnen ca. 2-3 Minuten unter mehrmaligem Wenden
                                                                                                              darin ziehen lassen
                                                                                                            3 Pinienkerne ohne Öl anrösten, bis sie duften
                                                                                                            4 Endiviensalat nach Belieben mit Salz, Pfeffer, Olivenöl
                                                                                                              und Balsamicoessig marinieren. Den Blauschimmelkäse
                                                                                                              in Würfel schneiden und zusammen mit den Birnen und
                                                                                                              Pinienkernen auf dem Endivienbett anrichten

           Björn Rasmus ist Geschäftsführer der Genossenschaft Bioalpin /
           Marke BIO vom BERG. Damit vertritt der in Hessen geborene
           Deutsche die Interessen von über 600 Tiroler BIO-Bauern und
           Bäuerinnen. Und das mit Leidenschaft! Bis in seine Rezepte
           hinein, in denen er ungewöhnliche Geschmackskombinationen
           aus regionalen und saisonalen Bio-Zutaten zaubert. Am Ende des
           Menüs landet er dann bei einem (scheinbar) typisch tirolerischen
           Rezept (das Björn aber eigentlich schon bei seiner Oma in Hessen
           geliebt hat)…

           Was macht dich im kulinarischen Sinn glücklich?
           Freunde, die mit mir gemeinsam lachen und
           (selbstgekochtes Essen) genießen.

                 34                                                                                                   35
Gebackene Kürbisspalten mit Sesam                                                              Apfelradeln mit Vanilleeis
und Joghurt-Minze-Dip

Zutaten                                                                                        Zutaten

1 Bio-Hokkaidokürbis (ca. 1,5 kg)     Kürbisspalten:                                           3 mittelgroße, eher säuerliche   1 Äpfel schälen, entkernen und in ca. 1 cm dicke Scheiben
2 Bio-Knoblauchzehen                1 Den Kürbis längs halbieren, Fasern und Kerne heraus-     Bio-Äpfel                           schneiden
6 El Bio-Olivenöl                     schaben. Den Kürbis in breite Spalten schneiden und      1 Bio-Ei                         2 Ei trennen und Eiweiß steifschlagen. Dotter mit Zucker,
2 El Bio-Sesamsamen                   diese auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech       1 El Vanillezucker                  Vanillezucker, Mehl und Milch vermengen, dann den
1 Tl gemahlener Kreuzkümmel           stellen                                                  ½ El Zucker                         Eischnee vorsichtig unterheben
1 Tl schwarze Senfkörner            2 Den Backofen auf 200° C (Umluft) vorheizen. Knoblauch    150 g Bio-Mehl                   3 Je zur Hälfte Öl und Butterschmalz in einer Pfanne
Cayennepfeffer                        schälen und durchpressen, mit Öl, Salz, Cayennepfeffer   125 ml Bio-Milch                    erhitzen, Äpfel durch den Teig ziehen und im heißen
Salz                                  und Kreuzkümmel verrühren. Die Kürbisspalten damit       Bio-Vanilleeis                      Fett goldbraun backen
Backpapier                            bestreichen und mit den Sesamsamen und den Senfkör-      neutrales Öl und etwas           4 Noch warm mit dem Vanilleeis und – je nach Geschmack
                                      nern bestreuen. Im Backofen 20-25 Minuten backen          Bio-Butterschmalz zum Backen      – mit etwas Zimt anrichten
Für den Dip:                                                                                   evtl. etwas Zimt
300 g Bio-Naturjoghurt                Joghurt-Minze-Dip:
1 Bund frische Minze                1 Minze waschen und trockenschütteln. Die Blättchen
½ Bio-Salatgurke                      abzupfen und in feine Streifen schneiden. Joghurt mit
2-3 El Limettensaft                   Kreuzkümmel, Salz und Pfeffer glattrühren, die Minze
1 Tl Kreuzkümmel, gemahlen            untermischen
Salz, Pfeffer                       2 Die Gurke schälen, in Würfel schneiden oder grob
                                      raspeln, mit etwas Limettensaft mischen und unter das
                                      Joghurt heben. Mit Salz und evtl. mehr Limettensaft
                                      abschmecken

TIPP
Dazu passen kurz gebratene
Lammkotelettes oder Steaks
vom Jahrling.

                                                 36                                                                                       37
Salat aus fermentierten Pastinaken
                                                                             mit Haselnüssen und Trauben

                                                                             Zutaten

                                                                             Für die Pastinaken:                Fermentierte Pastinaken:
                                                                             500 g Bio-Pastinaken             1 Pastinaken schälen und in dünne Scheiben hobeln, in
                                                                             40 g Salz                          ein Einmachglas schlichten
       Lieblingsgerichte von Nico Curtil                                                                      2 Das Salz in 500 ml zimmerwarmes Wasser (25° C) geben
                                                                             Für den Salat:                     und rühren, bis es sich auflöst
                                                                             50 g sehr fein geriebene und     3 Pastinaken mit dem Salzwasser übergießen, sodass sie
                                                                              eingefrorene Haselnüsse           großzügig bedeckt sind. Die Pastinaken während der
                                                                             Haselnussöl                        Fermentation vollständig unter Wasser halten (mit
                                                                             ein kleines Stück Krenwurzel       einem Stein oder etwas ähnlichem beschweren)
                                                                             16 Stück kernlose weiße Trauben, 4 Das Einmachglas nicht verschließen, nur mit einem
                                                                              dünn geschnitten                  Tuch bedecken, bei Raumtemperatur 14 Tage ziehen
                                                                                                                lassen. Danach kann man das Glas schließen und im
                                                                                                                Kühlschrank aufbewahren. Die Fermentation wird
                                                                                                                dadurch nur gehemmt, aber nicht gestoppt

                                                                                                               Salat:
                                                                                                             1 Die Pastinaken mit reichlich Haselnussöl vermischen,
                                                                                                               1 Stunde marinieren
                                                                                                             2 Nun die Scheiben zu kleinen Röllchen formen, auf einen
                                                                                                               Teller setzen und mit den in Scheiben geschnittenen
                                                                                                               Trauben garnieren, mit etwas mehr Haselnussöl
                                                                                                               beträufeln
                                                                                                             3 Reichlich Kren darüberreiben (der Salat darf ruhig
                                                                                                               scharf sein!) und großzügig mit dem eingefrorenen
                                                                                                               Haselnusspuder vollenden

Nico Curtils Restaurant „Chez Nico“ beschreibt sich selbst mit „Innsbrucks
vegetarische Kunstwerke“, wer einmal dort war, weiß was damit gemeint ist…
Mit seinem Winter-Menü entführt uns der von Frankreich über Griechenland
nach Tirol gezogene Haubenkoch in seine Küchenphilosophie: Spätsommerernte
wird durch Fermentation für den Winter konserviert, süße Früchte verbinden
sich überraschend mit Grünzeug, intensive Gemüse-Geschmäcker sprechen ganz
für sich selbst.

Wie begann deine Liebe zum Kochen?
Ich habe das immer geliebt, schon als Kind. Eigentlich weil ich gerne
esse...! Ich mag es, wenn die Leute zufrieden sind. Kochen ist für mich
Liebe zum Teilen.

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Gemüse vom schwarzen Rettich                                                                      Pain d’epices mit Quittensorbet
mit Birnen und Tapenade

Zutaten                                                                                           Zutaten

Für die Tapenade:                  1 Für die Tapenade alle Zutaten im Blitzhacker zu einer        600 g Quitten (ersatzweise       Quittenpüree:
1 kleiner Bund glatter Petersil       feinen Paste verarbeiten, mit schwarzem Pfeffer             säuerliche Äpfel)              1 Quitten schälen, vierteln und in Zitronenwasser legen
1 frische Bio-Knoblauchzehe           abschmecken                                                 etwas Zitronensaft             2 500 ml Wasser, 20 g Zucker, Safran, Kardamom, 10 g But-
Saft einer Bio-Zitrone             2 Rettich abschrubben und ungeschält vierteln. Mit 50 g        195 g Zucker                     ter und je eine Prise Paprikapulver und Salz aufkochen.
250 g entsteinte schwarze Oliven      Butter, 400 ml Wasser und einer Prise Salz in einem         60 g Mehl                        Quitten dazugeben und 30 Minuten köcheln, bis sie ganz
150 g Essigkapern                     kleinen Topf weichkochen (evtl. noch etwas Wasser           60 g Akazienhonig                weich sind. Dabei den Sud mit Butterpapier bedecken
170 ml Olivenöl                       nachgießen). Mit der restlichen Butter glacieren und        50 g Bio-Butter                  (dadurch bleibt der Geschmack erhalten, die Flüssigkeit
schwarzer Pfeffer                     den Zitronensaft dazugeben                                  5 g Backpulver                   kann verdampfen, tut dies aber nur langsam)
                                   3 Birnen ebenfalls vierteln. In einer Pfanne 50 g Olivenöl     0,5 g Safran                   3 50 g von den Quittenvierteln für die Pain d’épices
Weitere Zutaten:                      erwärmen, die Birnen bei mittlerer Hitze in ca. 25          5 Kapseln Kardamom               beiseitestellen und die restlichen Quitten mit etwas Sud
3 reife, feste Birnen                 Minuten langsam goldbraun braten. Dabei die Birnen          3 g Garam Masala                 fein pürieren. Das Püree soll die Konsistenz einer dicken
600 g schwarzer Rettich               regelmäßig umdrehen                                          (indische Gewürzmischung)       Suppe aufweisen
 + etwas Rettich zum Anrichten     4 Die Blätter von den Kohlsprossen abtrennen und 10            etwas scharfes Paprikapulver
6 Stück Kohlsprossen                  Sekunden in Salzwasser blanchieren. Mit etwas Olivenöl       (am besten geräuchert)          Quittensorbet:
100 g Bio-Butter                      beträufeln                                                  eine Prise Salz                  150 ml Wasser mit 150 g Zucker aufkochen, bis der
Olivenöl                           5 Noch einige hauchdünne Scheiben von Birne und                etwas Bio-Joghurt                Zucker ganz aufgelöst ist. Den Sirup mit 300 g Quitten-
Saft einer halben Bio-Zitrone         Rettich abhobeln, mit einigen Blättern Petersil in kaltes                                    püree verrühren und in die Eismaschine geben
einige Blättchen Petersil             Wasser geben (der Petersil verhindert ein Verfärben)
                                   6 Birnen und Rettiche abwechselnd auf einen Teller                                              Pain d’épices (Quitten-Gewürzkuchen):
                                     „stellen“. Mit etwas Tapenade, Kohlsprossenblättern, den                                    1 Backofen auf 170° C (Umluft) vorheizen
                                      dünnen Birnen- und Rettichscheiben und schwarzem                                           2 60 ml Wasser mit Honig und 25 g Zucker erhitzen und
                                      Pfeffer garnieren                                                                            abkühlen lassen
                                                                                                                                 3 Mehl, Backpulver und Garam Masala vermischen und
                                                                                                                                   dazugeben
                                                                                                                                 4 40 g Butter schmelzen, 50 g gekochte Quittenstücke
                                                                                                                                   (siehe oben) klein würfeln, alle Zutaten vermengen
                                                                                                                                 5 Die Masse ca. 3 cm hoch in eine Silikonform geben
                                                                                                                                   (ideal sind mehrere Förmchen von 8 mal 3 cm oder eine
                                                                                                                                   lange, schmale Silikonform). 20-30 Minuten backen

                                                                                                                                   Anrichten:
                                                                                                                                   Mit Joghurt einen Spiegel dressieren, ein Stück Pain
                                                                                                                                   d’épices in die Mitte setzen, darauf ein Nockerl Quitten-
                                                                                                                                   sorbet platzieren

TIPP
Übrige Tapenade lässt sich im
Kühlschrank lange aufbewahren.
und vielfältig verwenden…

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Scharfe Suppe aus roten Linsen | Kırmızı Mercimek Çorbası

                                                                             Zutaten

                                                                             250 g rote Bio-Linsen            1 Linsen in ein Sieb geben und mit reichlich Wasser
                                                                             1 Bio-Karotte (ca. 70 g)           waschen. Zwiebel und die geschälte Kartoffel grob
                                                                             1 große Bio-Zwiebel (ca.150 g)     würfelig schneiden, Karotte in Scheiben schneiden,
Lieblingsgerichte von Hasibe Degirmenci                                      1 Bio-Kartoffel (ca. 70 g)         Zitrone vierteln
                                                                             1-2 Bio-Zitronen                 2 Alle Zutaten in einen Suppentopf geben, mit 1 Liter
                                                                             2 El Bio-Butter                    kaltem Wasser aufgießen und etwas salzen. Zuerst
                                                                             1 El Mehl                          aufkochen, dann bei mittlerer Hitze 30 Minuten köcheln
                                                                             0,5 l Rindssuppe                   lassen. Dabei ab und zu umrühren
                                                                             scharfer Chili, grob gemahlen    3 In einem weiteren kleinen Topf die Butter zerlassen,
                                                                             Salz                               Mehl dazugeben und unter ständigem Rühren anrösten.
                                                                                                                Mit der kalten (!) Rindssuppe aufgießen und zum
                                                                                                                Kochen bringen. Zu den Linsen geben und nochmals
                                                                                                                10 Minuten köcheln lassen
                                                                                                              4 Die Suppe vom Herd nehmen, Zitrone entfernen und mit
                                                                                                                einem Stabmixer auf niedriger Stufe vorsichtig durch-
                                                                                                                mixen. Eventuell noch mit etwas heißem Wasser verdün-
                                                                                                                nen. Mit Chili, Salz und etwas frisch gepresstem Zitro-
                                                                                                                nensaft abschmecken

               Hasibe Degirmenci ist Controllerin bei MPREIS, jongliert
               also tagtäglich mit Zahlen und Tabellen. Kreativität ist
               nicht gerade ein Hauptmerkmal ihrer Tätigkeit, ihre Liebe
               zur Kochkultur und zum sozialen Miteinander sieht sie als
               Ausgleich dazu. Wesentlich verankert ist beides aber auch
               in der anatolischen Tradition. Denn diese wird, neben
               mittlerweile starken tirolerischen Wurzeln (bereits Hasibes
               Großvater ist aus der Türkei nach Tirol migriert), in der
               Familie immer noch gelebt und weitergegeben.

               Wie und wo isst du am liebsten?
               Am liebsten esse ich im Ramadan, weil da jeden Tag
               festlich gekocht wird und man immer gemeinsam
               mit der Großfamilie oder mit Freunden isst. Außer-
               dem schmeckt das Essen nach einem Fasttag beson-
               ders gut!

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Weinblätter gefüllt mit Reis, Cranberries                                                           Kekse mit Apfel-Walnuss Füllung | Elmalı Cevizli Kurabiye
und Pinienkernen | Yaprak Sarması

Zutaten                                                                                             Zutaten

Weinblätter in Salzlake             1 Weinblätter für 10 Minuten in kaltes Wasser legen, in ein     300 g Kuchenmehl                 1 Mehl in eine Rührschüssel geben und mit dem Backpul-
 (ca. 500 g Abtropfgewicht)           Sieb geben und mit kaltem Wasser abspülen. Blätter            ½ P Backpulver (8 g)               ver vermischen. In der Mitte der Schüssel eine Mulde
250 g Langkornreis                    kosten und falls sie noch sehr salzig sind noch einmal        1 Bio-Ei (mittlere Größe)          bilden, Ei, zimmerwarme Butter, Staubzucker, Öl und
3 mittelgroße Bio-Zwiebeln            mit heißem Wasser waschen. Gut abtropfen lassen               125 g Bio-Butter                   Joghurt hineingeben und mit den Fingern langsam
 (ca. 300 g)                        2 Cranberries grob hacken, Zwiebeln klein würfelig              50 g Staubzucker                   durchmischen. Das Mehl von den Seiten nach und nach
2 gehäufte El Pinienkerne             schneiden, Petersil ohne die groben Stiele klein hacken       1 El neutrales Öl                  dazunehmen und den Teig gut durchkneten. Etwas Mehl
2 gehäufte El weiche Cranberries    3 Beide Öle in einer Pfanne sanft erhitzen, Pinienkerne 1-2     2 El Joghurt, stichfest            drüberstreuen und mit Frischhaltefolie bedecken. Den
2 Bund frischer Petersil              Minuten lang leicht rösten, Zwiebeln dazugeben und 3          Backpapier                         Teig bei Zimmertemperatur 30 Minuten ruhen lassen
5 El neutrales Öl                     Minuten weiterrösten, mit Salz und Zucker würzen                                               2 Äpfel schälen, vierteln, entkernen und fein reiben. Mit
5 El Bio-Olivenöl                   4 Gewaschenen Reis dazugeben, mit 100 ml heißem                 Für die Fülle:                     dem Zucker in einen Kochtopf geben und aufkochen,
1 Bio-Zitrone                         Wasser aufgießen, Cranberries untermischen, durchrüh-         50 g frisch geriebene Walnüsse     dann bei mittlerer Hitze weiterkochen, bis die Flüssig-
je 1 Tl Salz, Zucker und              ren und mit Pfeffer würzen                                    60 g Zucker                        keit verdunstet ist, dabei öfters umrühren
 gemahlener Pfeffer                 5 Kurz ziehen lassen, bis der Reis das Wasser aufgenom-         3 mittelgroße, süße Bio-Äpfel    3 Den Kochtopf vom Herd nehmen und Masse abkühlen
                                      men hat                                                       ½ Tl Zimt                          lassen. Walnüsse mit dem Zimt zur abgekühlten Apfel-
Für die Sauce:                      6 Vom Herd nehmen und Petersil unterheben, Masse in             Staubzucker zum Bestäuben          masse geben und gut durchmischen
250 g Bio-Joghurt, gerührt            eine Schüssel geben und etwas abkühlen lassen                                                  4 Den Teig ca. 3-4 mm dick ausrollen und mit einem Glas
1 Bio-Knoblauchzehe                                                                                                                    Kreise von ca. 8 cm Durchmesser ausstechen. Das
Salz                                    Nun werden die Weinblätter gefüllt:                                                            mittlere Drittel des Kreises mit der Apfelmasse belegen
                                      1 Von jedem Weinblatt vorsichtig den Stiel entfernen, mit                                        und die freien Seiten zur Mitte hin einklappen (siehe
                                        der rauen Seite nach oben auslegen. Einen gehäuften                                            Foto). Die fertigen Kekse auf ein mit Backpapier ausge-
                                        Teelöffel Fülle längs in die Mitte des großen Blattteiles                                      legtes Backblech geben und bei 180° C (Ober- und
                                        legen, ein Stück weit einrollen, dann Seiten einklappen                                        Unterhitze) auf mittlerer Schiene ca. 30 Minuten
                                        und weiterwickeln, bis die Blattspitze erreicht ist                                            goldbraun backen. Die Kekse abkühlen lassen und mit
                                      2 Den Boden eines Kochtopfes mit losen Weinblättern                                              Staubzucker bestreuen
                                        auslegen und die Weinblattröllchen darauf dicht neben-
                                        einander schlichten. Zitrone waschen, in Scheiben
                                        schneiden, auf den Weinblättern verteilen und mit
                                        heißem Wasser aufgießen, bis die oberste Schicht leicht
                                        bedeckt ist
TIPP                                  3 Etwas Olivenöl drüberträufeln, mit einem hitzefesten
Weinblätter kann man auch selber        Porzellanteller abdecken.
einlegen - dafür im Frühjahr 500 g      Bei geringer Hitze ca. 45 Minuten köcheln lassen, bis
zarte, junge Weinblätter pflücken.      alle Flüssigkeit von den Röllchen aufgenommen wurde.
Die Blätter waschen und die Stängel     Vom Herd nehmen und 15 Minuten ruhen lassen
vorsichtig abtrennen. 2 Liter Wasser 4 Gefüllte Weinblätter entweder lauwarm oder kalt mit
mit 160 g Meersalz aufkochen. Blätter   Joghurtsauce servieren
in mehreren Portionen kurz
blanchieren, herausnehmen, abtropfen    Sauce:
lassen und in sterile Weckgläser        Für die Sauce den Knoblauch zerdrücken und mit
schlichten. Salzlake noch einmal        Joghurt vermischen, mit Salz abschmecken
aufkochen und die Blätter mit der
heißen Salzlake bedecken. Sofort
verschließen.

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