SCHNELLLADEN: THERMOSIMULATION FÜR HPC

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SCHNELLLADEN: THERMOSIMULATION FÜR HPC
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SYSTEME, KOMPONENTEN UND TECHNOLOGIEN
FÜR HYBRID- UND ELEKTROFAHRZEUGE                          02 2019

SCHNELLLADEN:
THERMOSIMULATION
FÜR HPC
 LADEN
Adäquate Security-Imple-
mentation für das Laden
von EV-Fahrzeugen

 LEICHTBAU
EMV-Abschirmung: Mit
Kunststoff anstelle von
Aluminium
SCHNELLLADEN: THERMOSIMULATION FÜR HPC
Infotainment . Stromversorgungen . Internet der Dinge . Fertigungssteuerung . Baugruppenfertigung . Mul-
timedia . Elektromechanik . Lichttechnik + LED . Engineering . Test + Qualität . Halbleiter . Laserbearbei-
tung . Programmierbare Logik . Distribution . Steuerungen . Kabelbearbeitung . Safety & Security . Ana-
log-/Mixed-Signal-ICs . Bildverarbeitung . Messtechnik + Sensorik . Antriebstechnik . Conformal Coating
. Leistungselektronik . Embedded-Systeme . Kommunikation . Leiterplattenfertigung . Fahrerassistenz .
Wireless ICs . EMV . Fernwartung . Mikromontage . Alternative Antriebe . Aktoren . Industrie-PC . Power .
Schablonendrucker . Bussysteme/Protokolle . Digitale Marktübersichten . Steuerungen . HF-/Mikrowellen-
technik . Fertigungssteuerung . Rework & Repair . Tools . Entwicklungssysteme . Human Machine Inter-
face . Bauteilelagerung . Ethernet . Display-Technik . Quarze/Oszillatoren . Car-to-X . Wärmemanagement
. Infotainment . Stromversorgungen . Internet der Dinge . Fertigungssteuerung . Baugruppenfertigung .
Multimedia . Elektromechanik . Lichttechnik + LED . Engineering . Test + Qualität . Halbleiter . Laserbe-
arbeitung . Programmierbare Logik . Distribution . Steuerungen . Kabelbearbeitung . Safety & Security .
Analog-/Mixed-Signal-ICs . Bildverarbeitung . Messtechnik + Sensorik . Antriebstechnik . Conformal Coa-
ting . Leistungselektronik . Embedded-Systeme . Kommunikation . Leiterplattenfertigung . Fahrerassistenz

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. Wireless ICs . EMV . Fernwartung . Mikromontage . Alternative Antriebe . Aktoren . Industrie-PC . Power .
Schablonendrucker . Bussysteme/Protokolle . Digitale Marktübersichten . Steuerungen . HF-/Mikrowellen-
technik . Fertigungssteuerung . Rework & Repair . Tools . Entwicklungssysteme . Human Machine Inter-
face . Bauteilelagerung . Ethernet . Display-Technik . Quarze/Oszillatoren . Car-to-X . Wärmemanagement

 Alles was sie über Entwicklung, FErtigung, AutomAtisiErung wissen müssen

. Infotainment . Stromversorgungen . Internet der Dinge . Fertigungssteuerung . Baugruppenfertigung .
Multimedia . Elektromechanik . Lichttechnik + LED . Engineering . Test + Qualität . Halbleiter . Laserbe-
arbeitung . Programmierbare Logik . Distribution . Steuerungen . Kabelbearbeitung . Safety & Security .
Analog-/Mixed-Signal-ICs . Bildverarbeitung . Messtechnik + Sensorik . Antriebstechnik . Conformal Coa-
ting . Leistungselektronik . Embedded-Systeme . Kommunikation . Leiterplattenfertigung . Fahrerassistenz
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Schablonendrucker . Bussysteme/Protokolle . Digitale Marktübersichten . Steuerungen . HF-/Mikrowellen-
                                                                                                       d as
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                                                                                               e n            l
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Multimedia . Elektromechanik . Lichttechnik + LED . Engineering . Test + Qualität . Halbleiter
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arbeitung . Programmierbare Logik . Distribution . Steuerungen . Kabelbearbeitung . Safetyec
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                                                                                                  & Security
                                                                                         -
Analog-/Mixed-Signal-ICs . Bildverarbeitung . Messtechnik + Sensorik . Antriebstechni l.lConformal      rze
. Leistungselektronik . Embedded-Systeme . Kommunikation . Leiterplattenfertigung    a . Fahrerassistenz
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SCHNELLLADEN: THERMOSIMULATION FÜR HPC
emobility tec     02/2019                                                 Editorial

editorial

                                                        von Chefredakteur Alfred Vollmer

    Geladen, nicht getankt
    Wenn am 9.4.2020 der 25. James-Bond-Film in die Kinos kommt, dann wird 007
    erstmals elektrisch fahren – und zwar in einem Aston Martin RapideE. Man kann
    ja über James-Bond-Filme denken wie man will, aber eines muss man ihnen
    bescheinigen: Sie gehen stets mit der Zeit, greifen aktuelle Strömungen sowie
    den Zeitgeist sehr schnell auf und sind technologisch immer auf der Höhe, teil-
    weise auch fiktionär weiter als die Technik/Physik es (derzeit) zulässt.

    Rechtzeitig zum offiziellen Drehbeginn des 25. Bond-Films stellte das Schweizer
    Unternehmen Juice Technology die Frage, wie 007 seinen Wagen laden wird; die
    Lizenz zum Laden hat er jetzt. Wer bei Youtube nach „#bond25 juice“ sucht, fin-
    det eine nett gemachte Antwort rund um das AC-Laden mit niedriger Leistung.

    Das brennende Problem (wer das Juice-Video gesehen hat, schmunzelt jetzt wohl)
    auf der Entwicklungsseite ist derzeit jedoch das DC-Laden per HPC. In unserer
    Coverstory gehen wir ab Seite 24 ausführlich auf das Thema HPC ein, obwohl der
    Schwerpunkt des Beitrags auf der Thermosimulation liegt. Ein ganz anderer Lade-
    Ansatz ist das drahtlose Snack-Charging, das wir auf Seite 28 vorstellen, und für
    das Management eines Ladesäulen-Verbunds in einem Ladepark ist eine entspre-
    chende EV Charging Suite sehr hilfreich (Seite 32). Wie die EVUs das Ladesäulen-
    Management mithilfe von KI in den Griff bekommen können, zeigt der Beitrag auf
    Seite 36. Mit einem Bericht, warum und wie Security (nicht nur) im Rahmen des
    Lade-Managements von sehr hoher Bedeutung ist, schließen wir auf Seite 40 den
    Themenschwerpunkt „Laden“ ab. Allerdings bekommen Sie in der emobility tec
    stets die volle Ladung, denn wir berichten auch über Themen wie Batterie (Seite
    18), Antrieb (Seite 44), Tools (Seite 52), EMV (Seite 62) etc.

    Ich werde mir „Bond 25“ sicher anschauen. Schon jetzt bin ich gespannt, welche EV-
    Action vor uns im IMAX-Format über die Leinwand flimmern wird und wie Pine-
    wood (UK) mit dem neuen Motorsound des 007-EVs umgeht; in Avengers End­
    game (aus Hollywood/USA) röhrt nämlich ein Audi e-Tron GT im V8-Sound...∕∕

        Automotive-Highlights
        vom Batterie-Kongress
          „Advanced Battery
               Power“

                Beitrag der Redaktion, Seite 14
SCHNELLLADEN: THERMOSIMULATION FÜR HPC
4        Mai 2019                                                                                                                emobility tec   02/2019

    inhalt                                             02.2019
                                                                                                          24

          MÄRKTE + TECHNOLOGIEN                             LADEN                                              ANTRIEBE

    06   Meldungen                                     28   Induktives Laden im urbanen Raum              44   CoFe-Legierung für Elektroantriebe
         Nachrichten aus der Welt der                       Wie lässt sich induktives Laden in der             Mit Blechpaketen aus Kobalt-Eisen-
         Elektromobilität                                   Stadt effektiv umsetzen?                           Legierungen lassen sich typischerweise
                                                                                                               20 bis 30 Prozent höhere Leistungsdich-
    12   E-Mobilität auf der HMI 2019                  32   Ladestationen mit Management-Suite                 ten erzielen – mittlerweile auf einem
         Exponate rund um die Elektromobilität              Wie individuell zugeschnittene Ladelö-             serienfähigen Kostenniveau.
         auf der Hannover Messe –­ inklusive                sungen und die passende Software den
         Brennstoffzellen-Technologie.                      Aufbau von Ladeparks erleichtern.             48   Px – Level für Hybridantriebe
                                                                                                               Hybridantriebe für Fahrzeuge mit Front-
    14   Advanced Battery Power 2019                   36   Was ist, wenn alle elektrisch fahren?              antrieb bieten Vorteile in punkto Kraft-
         In diesem Jahr war der Einfluss des                Wie können wir sicherstellen, dass                 stoffverbrauch und CO2-Emmissionen.
         Automotive-Sektors auf die Batterient-             unsere Versorgungsnetze der steigenden             Ein Hybridantrieb mit P3-Konfiguartion
         wicklung noch stärker zu spüren als die            Belastung standhalten? Ein per KI trai-            könnte gute Antworten liefern.
         Jahre zuvor. Materialentwicklung, Ther-            nierter Demand-Response-Algorithmus
         momangagement, neue Fahrzeug-Archi-                kann Abhilfe schaffen.
         tekturen und die Zukunft der Batterie in
         Europa gehörten zu den Highlights.            40   Sicherheit für das Laden von EVs
                                                            Der Umstieg zur Elektromobilität führt             MESSEN/ TESTEN/ TOOLS
    18   Aufbruch ins Post-Lithium-Zeitalter                zu einem grundlegenden Paradigmen-
         Magnesium als Batteriematerial bietet              wechsel in der Mobilität – und dafür ist      52   Software-Suite für das Engineering
         einige Vorteile, aber wie weit ist die For-        auch eine adäquate Security-Implemen-              Zur Gewährleistung der Funktionalität
         schung noch von der Massenfertigung                tation rund um die Lade-Funktionalität             und Zuverlässigkeit der E/E-Fahrzeug-
         entfernt?                                          erforderlich.                                      systeme bietet eine umfangreiche Tool-
                                                                                                               Suite mit virtuellem Begleiter von der
                                                                                                               Spezifikation über Prototyping, Test und
                                                                                                               Validierung bis zur Fertigung und zum
                                                                                                               Designänderungsmanagement.
          COVERSTORY

    24   Thermosimulation für das High-
         Power Charging (HPC) von Elektro-

                                                       messe
         fahrzeugen
         Eine systemische Verlustwärmesimu-
         lation dient als Grundlage für eine
         lastoptimierte Auslegung elektrischer
         Anschlusskomponenten – aber was
         heißt das konkret und wie lässt sie sich      14 Advanced Battery Power 2019
         beim DC-Laden mit sehr hohen Ladeleis-             Forscher und Entwickler von Universitäten
         tungen umsetzen?                                   und aus der Industrie tauschen sich über
                                                            den aktuellen Stand der Batterietechnologie
                                                            aus, und die Redaktion war vor Ort dabei.
SCHNELLLADEN: THERMOSIMULATION FÜR HPC
emobility tec   02/2019

                                                    e-mobility mit
      40                                       62   Flüssigkeitskühlung
                                                    · Kühlung des On-Board-Chargers
                                                    · Effizienter Schutz vor Überhitzung der Ladebatterie
                                                    · Schnelle Kühlung direkt am Bauteil
                                                    · Projektspezifische Dimensionierung
56   Test und Simulation von SOC und SOH            · Einfacher Anschluss an bestehende Kühlkreisläufe möglich
     Wo liegen die Chancen und Herausfor-
     derungen für Unternehmen, die sich auf
     den Test von E-Motoren und Batterie-
     Management-Systemen (BMS) speziali-
     siert haben?

59   Prüfung des Insolationssystems
     Mit der Erweiterung seiner Testanla-
     gen um ein eDrive-Testlabor bietet ein
     Institut für Hochspannungsisolation
     seinen Kunden nun die Möglichkeit, das
     Isolationssystem ihrer Elektromotoren
     für Elektrofahrzeuge umfangreich prüfen
     zu lassen.

     LEICHTBAU

62   Abschirmung gegen Störfelder
     Eine Abschirmung durch Kunststoff-
     gehäuse könnte zukünftig das bislang
     dominierende Aluminium beim EMV-
     Schutz teilweise ersetzen.

     RUBRIKEN

03 Editorial
     Geladen, nicht getankt

64 Neue Produkte E-Mobilität
     Highlights

66 Impressum
66 Verzeichnisse
     Inserenten-/Personen-/ Unternehmens-
     verzeichnis

                                                             www.ctx.eu . info@ctx.eu
SCHNELLLADEN: THERMOSIMULATION FÜR HPC
6     Märkte + Technologien                    Meldungen                                                                                      emobility tec   02/2019

    Märkte + Technologien
     KOMPETENZAUFBAU BEI DER ZELLENFERTIGUNG                                                                              bis hin zum Recycling. Vorrangiges Ziel
                                                                                                                          ist ein Kompetenzaufbau bei der Batterie-

    VW und Northvolt forschen                                                                                             zellfertigung.
                                                                                                                             Partner aus Forschung und Industrie

    an neuen Batteriezellen
                                                                                                                          aus sieben EU-Mitgliedsstaaten kommen
                                                                                                                          in dem Konsortium zusammen. Die For-
                                                                                                                          schungsarbeiten reichen vom Abbau von
                                                                                                                          Rohstoffen, der Erforschung von Zell-
    Volkswagen und der schwedische Batteriehersteller Northvolt führen ein neues
                                                                                                                          technologie und Zellfertigungsprozessen
    Konsortium zur Batterieforschung. Partner aus sieben EU-Mitgliedsstaaten sind
                                                                                                                          bis hin zum Recycling. Die Entwicklung
    daran beteiligt.
                                                                                                                          und Bereitstellung von Anlagetechnolo-
                                                                                                                          gien ist Bestandteil der Forschungsakti-
                                                                                                                          v itäten, die eine nachhaltige, kli-
                                                                                                                          mafreundliche und wettbewerbsfähige
                                                                                                                          Batteriezellfertigung in der Europäi-
                                                                                                                          schen Union ermöglichen soll.
                                                                                                                             Alle beteiligten Partner wollen im
                                                                                                                          Zuge der zusätzlichen geplanten For-
                                                                                                                          schungsaktivitäten ihre Investitionen
                                                                                                                          erhöhen. Durch die vom Bundesministe-
                                                                                                       Bild: Volkswagen

                                                                                                                          rium für Wirtschaft und Energie ausge-
                                                                                                                          lobten Fördermittel könnten diese Auf-
                                                                                                                          wendungen „finanziell abgebildet“ wer-
          Der Volkswagen-Konzern und wei-       wagen und dem schwedischen Batterie-                                      den. Alle gewonnen Erkenntnisse der
          tere europäische Partner schließen    hersteller Northvolt. Die gemeinsamen                                     „European Battery Union“ sollen lände-
    sich zur European Battery Union (EBU)       Aktivitäten der European Battery Union                                    rübergreifend zwischen allen beteiligten
    zusammen, um die Batterieforschung          werden sich auf die gesamte Wertschöp-                                    Partnern ausgetauscht werden. Start der
    europaweit voranzutreiben. Geführt wer-     fungskette der Batterie konzentrieren –                                   gemeinsamen Forschungsaktivitäten soll
    den soll das neue Konsortium von Volks-     von Rohstoffen über die Zelltechnologie                                   Anfang 2020 sein.                     ∕∕

                                                                                 Kritik an EKF-Verordnung
                                                                                 Nutzer von Elektrokleinstfahrzeugen gründen Verband
                                                                                 In Berlin hat sich ein Bundesverband Elektrokleinstfahrzeuge e.V. gegrün-
                                                                                 det. Der Verband begrüßte, dass sich die Bundesregierung dazu entschie-
                                                                                 den hat, EKFs nun auch in Deutschland zuzulassen. „Jedoch ist die EKF-
                                                                                 Verordnung der Bundesregierung ein klares Indiz dafür, dass man nur ein-
                                                                                 zelne Fahrzeuge und Insellösungen zulassen will“, teilte der Verband in ei-
                                                                                 ner Pressemitteilung mit. Das werde dem Potenzial und den jetzt schon
                                                                                 am Markt erhältlichen Lösungen bei weitem nicht gerecht. Die EKF-Ver-
                                                                                 ordnung für Elektrotretroller und die angekündigte Sonderverordnung für
                                                                                 Geräte ohne Lenkstange mit der Forderung nach einer allgemeinen Be-
                                                                                 triebserlaubnis und einer Haftpflicht auch für Kinder verhindere nach An-
                                                                Bild: rabe-web

                                                                                 sicht des Verbands die einfache Nutzung im Alltag.
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8     Märkte + Technologien                   Meldungen                                                                                      emobility tec   02/2019

    Märkte + Technologien
     HÜRDEN FÜR ELEK TROMOBILITÄT                                                                                     Batterie-Management und mehr
                                                                                                                      Überwachung und Schutz in (H)EVs

    Mangelnde Reichweite
    69 Prozent der deutschen Autofahrer sagen, dass eine mangelnde Reichweite
    sie von dem Kauf eines Elektroautos abhält. Das ergab eine Online-Befragung von
    Consors Finanz. 

                                                          mindestens 500 Kilometer

                                                                                                                                                                         Bild: Alfred Vollmer
                                                          durchhält. Der Studie zufolge
                                                          legen die wenigsten Autofah-
                                                          rer solche Strecken pro Tag                                 Texas Instruments hat vollständig geprüfte Re-
                                                          wirklich zurück. „Die Reich-                                ferenzdesigns für Batteriemanagement- und
                                                                                                                      Traktions-Wechselrichter-Systeme auf den
                                                          weitenangst ist auch deshalb
                                                                                                                      Markt gebracht. Als Karl-Heinz Steinmetz, GM
                                                          so groß, weil die Ladeinfra-                                Automotive Systems HEV/EV & Powertrain bei
                                                          struktur die Verbraucher nicht                              TI, das neue Board präsentierte (siehe Foto),
                                                          überzeugt“, sagte Bernd Brau-                               hob er hervor, dass damit das Design eines ge-
                                                                                                                      mäß ASIL-D spezifizierten Systems erheblich
                                                          er, Head of Automotive Finan-
                                                                                                                      leichter werde. Zur Überwachung von sechs
                                                          cial Services. So sind 75 Pro-                              Batteriezellen ist jeweils eine Fläche von 20
                                                          zent der Meinung, dass öffent-                              mm x 40 mm erforderlich, auf der der unter
                                                     Bild: Consors Finanz

                                                          liche Ladestationen entlang                                 anderem der brandneue BQ79606A-Q1 ge-
                                                          des Straßennetzes bislang                                   nannte Chip zur sechskanaligen Überwachung
                                                                                                                      mit integrierter Schutzfunktion enthalten ist.
                                                          nicht in ausreichender Menge                                Bis zu 64 dieser ICs lassen sich im Daisy-Chain-
          Eine mangelnde Reichweite ist für    vorhanden sind (Deutschland: 81 Pro-                                   Verfahren auf Basis einer TI-proprietären
          die meisten Deutschen der Grund,     zent). 74 Prozent (Deutschland: 85 Pro-                                UART-Verbindung hintereinander schalten,
    kein Elektroauto zu erwerben. Das sagen    zent) halten die Batterieladezeit für deut-                            um so 384 Zellen (ergo: 1,5 kV) zu überwa-
                                                                                                                      chen. Um auch bei einem einfachen Kabel-
    69 Prozent in einer Online-Befragung im    lich zu lang. Für 52 Prozent könnte das                                bruch Redundanz zu bieten, kann die Daisy-
    Auftrag von Consors Finanz. 38 Prozent     Interesse an einem Elektroauto erst                                    Chain als Ring zurückgeführt werden. Die A/D-
    der Befragten würden sich für ein Elek-    geweckt werden, wenn die Ladedauer                                     Wandler zur Überwachung der Zelltemperatur
    troauto entscheiden, wenn die Batterie     maximal 30 Minuten beträgt.                                            sind bereits auf dem Chip integriert.

                                                                                           Expansion
                                                                                           Akasol errichtet neue Firmenzentrale in Darmstadt
                                                                                           Das Batterietechnologie-Unternehmen Akasol hat ein ehemaliges Mili-
                                                                                           tärgrundstück im Südwesten Darmstadts gekauft, auf dem der neue Fir-
                                                                                           menhauptsitz entstehen soll. Die Firma investiert einen mittleren zwei-
                                                                                           stelligen Millionenbetrag in die neue Zentrale. Auf dem Gelände errichtet
                                                                                           sie neben dem Hauptverwaltungsgebäude noch ein Test- und Prüfungs-
                                                                                           zentrum für die Batteriesystementwicklung sowie eine 15.000 Quadrat-
                                                                                           meter große Produktions-, Montage- und Logistikhalle. Das Zentrum wird
                                                                                           mit Prüfequipment mechanische, elektronische und elektrotechnische
                                                                                           Tests ermöglichen. Akasol will die Bauarbeiten bis spätestens Mitte 2020
                                                                                           abgeschlossen haben. Das Unternehmen schafft durch den Bau des neuen
                                                                            Bild: Akasol

                                                                                           Hauptverwaltungssitzes und der Mehrzweckhalle rund 500 Arbeitsplätze.
SCHNELLLADEN: THERMOSIMULATION FÜR HPC
emobility tec   02/2019

                                                                      DIAGNOSE- UND
                                                                      TESTLÖSUNGEN
                                                                      BY SOFTING
                                                Bild: ABB
                                                Bild: VDE

Volvo und NTU Singapur testen
autonom fahrenden Elektrobus
Volvo und die Universität NTU Singapur haben den ersten von zwei
autonom fahrenden Elektrobussen entwickelt. Nachdem der Elek-
trobus am Kompetenzzentrum für Prüfung und Forschung der NTU
zahlreiche Tests erfolgreich absolviert hat, starten in Kürze erste
Testfahrten auf dem Campus der Universität. Die Partner wollen
die Fahrstrecken sukzessive über das Campusgelände hinweg aus-
bauen. ABB steuert dabei eine intelligente Schnell-Ladelösung für
den E-Bus bei. Dessen auf dem Opp-Charge-Konzept basierendes
Schnell-Ladesystem HVC 300P mit einer Ladeleistung von 300 kW
eignet sich für das autonome Laden in Busdepots sowie im laufen-
den Verkehr. Ausgestattet ist der Elektrobus mit zahlreichen Senso-
ren und Navigationssteuerelementen, die von einem gegen Cyber-
angriffe geschützten KI-System gesteuert werden. Volvo liefert den
E-Bus mit seiner Autonomous-Research-Software aus.

Seit März gilt die neue Verordnung für
Niederspannungsanschlüsse
Ladeeinrichtungen für E-Fahrzeuge müssen beim örtlichen Netz-
betreiber angemeldet werden – ob im öffentlichen Raum oder auf
privatem Gelände. Dazu sind alle Betreiber von Ladeeinrichtungen
seit der Änderung der Niederspannungsanschlussverordnung im
März 2019 verpflichtet. Zur Umsetzung der Vorgabe hat der VDE
die Anwendungsregel „Technische Anschlussregeln Niederspan-
nung“, die den Anschluss und Betrieb von Bezugsanlagen am Nie-
derspannungsnetz regelt, aktualisiert. Neu sind Regelungen für
den Betrieb von Ladeeinrichtungen für Elektrofahrzeuge.
SCHNELLLADEN: THERMOSIMULATION FÜR HPC
10      Märkte + Technologien                                          Meldungen                                                                                      emobility tec   02/2019

     Märkte + Technologien
       LANGRFRISTIGE PERSPEK TIVE

     Miba investiert 100 Millionen
     Euro in Elektromobilität

                                                                                                                                                                                                   Bild: KIT
     Die österreichische Miba errichtet am Standort Vorchdorf ein E-Mobility-Cluster
     und in Suzhou nahe Shanghai ein zweites Werk für die Belieferung des chinesi-
     schen Elektroauto-Marktes. 

         Miba plant, bis 2025 mehr als 100                                           investieren. Das kündigte Miba-CEO
         Millionen Euro in den Auf- und                                              F. Peter Mitterbauer (Foto) an. Diese Mittel
     Ausbau ihres E-Mobility-Geschäfts zu                                            sollen ins Personal, in Forschung und Ent-

                                                                                                                                                                                                  Bild: Bosch
                                                                                     wicklung, in zusätzliche Produktionslini-
                                                                                     en für rein elektrisches wie auch für hyb-
                                                                                     ridelektrisches Fahren und in den Ausbau                E-Mobility: KIT, ZSW und FSU
                                                                                     bestehender Standorte fließen. Um in dem                arbeiten an Natrium-Ionen-Batterien
                                                                                     neuen Geschäftsfeld E-Mobility weiter zu                Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), das
                                                                                     wachsen, baut Miba am Standort Vorch-                   Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-
                                                                                     dorf einen E-Mobility Cluster auf. „Wir                 Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und die
                                                                                     vernetzen dort unser Know-how aus der                   Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) arbei-
                                                                                                                                             ten an einem Prototypen einer Natrium-Ionen-
                                                                                     Elektrifizierung und aus der Automobilin-
                                                    Bild: Miba/Hermann Walkobinger

                                                                                                                                             Batterie. Schwerpunkt ist die Entwicklung leis-
                                                                                     dustrie“, sagte Mitterbauer. Derzeit über-              tungsfähiger, flüssiger und polymerer Natrium-
                                                                                     siedeln erste Teile des Miba E-Mobility-                Ionen-Batterien, die Übergangsmetallschichto-
                                                                                     Teams in den neuen Cluster.              ∕∕            xide auf der Kathodenseite und Hartkohlenstoff
                                                                                                                                             aus Biomasse auf der Anodenseite verwenden.
                                                                                                                                             Die Batterie könnten als stationärer Energie-
                                                                                                                                             speicher dienen oder in Elektrofahrzeugen zum
                                                                                                                                             Einsatz kommen.
     BASF entwickelt technischen Kunststoff für ein Brennstoffzellensystem
                                                                                                                                             Bosch liefert Innovationen für
     BASF hat zusammen mit Joma-Polytec und                                                                                                  Wasserstoff-Truck von Nikola Motor
     Mercedes-Benz Fuel Cell einen technischen
     Kunststoff konzipiert, der den Anforderun-                                                                                              Nikola Motor hat einen wasserstoffbetriebenen
     gen der Automobilindustrie Rechnung tra-                                                                                                Truck namens Nikola Two vorgestellt. Bosch lie-
     gen soll. Den Unternehmen ist es gelun-                                                                                                 ferte bei dieser Entwicklungszusammenarbeit
     gen, mit dem Polyamid Ultramid die Ano-                                                                                                 Technik zu, um den Brennstoffzellen-Lkw unter
     den- und Kathodenplatte in der Brenn-                                                                                                   Strom zu setzen und mit neuen Features auszu-
     stoffzelle aus Kunststoff herzustellen. In                                                                                              statten. Herz des Trucks ist ein brennstoffzellen-
     dem Modell Mercedes GLC sollen nun erste                                                                                                gespeister Antrieb, der eine größere Fahrzeug-
     teilsynthetische Brennstoffzellen in Kombi-                                                                                             reichweite ermöglichen soll. Diesen Antrieb und
     nation mit nachladbaren Lithium-Ionen-                                                                                                  das Fahrzeug-Chassis, in das er integriert ist,
     Batterien zum Einsatz kommen. Stefan                                                                                                    entwickelten Bosch und Nikola gemeinsam.
     Heinz, stellvertretender Leiter Entwicklung                                                                                             Ausgestattet ist das Fahrzeug mit zahlreichen
     Kunststofftechnik bei Joma-Polytec,                                                                                                     Funktionen, die eine große Rechenleistung er-
     glaubt, dass durch das Fachwissen der Ko-                                                                                               fordern. Diese liefert das zentrale Steuergerät,
     operationspartner und das Produktportfo-                                                                                                die Vehicle Control Unit von Bosch. Und ein von
     lio von BASF ein „großer Schritt bei der Se-                                                                                            Bosch und Mekra Lang entwickeltes Mirror Cam
     rienentwicklung von Brennstoffzellen“ ge-                                                                                               System ersetzt die Außenspiegel durch Video-
                                                                                                                                Bild: BASF

     macht werden kann.                                                                                                                      sensoren außen an der Fahrzeugkabine.
Null Emissionen.
So gut wie.
Mit unseren Technologien tragen wir dazu bei, die Emissionen im
Straßenverkehr deutlich zu senken. Auf die Dunoten im Innenraum
haben wir aber (noch) keinen Einfluss.
Wir bei ZF arbeiten intensiv an der Vision Zero – nämlich einer Welt ohne Unfälle und Emissionen.
Unsere Elektroantriebe für unterschiedlichste Fahrzeugsysteme helfen, diesem Ziel ein großes Stück
näher zu kommen. zf.com/efficiency
12     Märkte + Technologien                     E-Mobilität auf der HM                                    emobility tec   02/2019

     Wasserstoff wird immer wichtiger
     E-Mobilität auf der Hannover Messe 2019
     Auf der Hannover Messe gab es auch in diesem Jahr wieder interessante Exponate rund um die Themenkreise
     Elektromobilität und Brennstoffzellen-Technologie auf Basis von Wasserstoff. Die Redaktion war vor Ort und
     hat einige Eindrücke in Bildern eingefangen.                                              Autor: Dipl.-Ing. Alfred Vollmer

               1/ Volkswagen präsentierte seinen
               MEB: Modularer Elektrifizierungs-
               Baukasten mit diversen verschiedenen
               Aufbaukonzepten.
emobility tec                              02/2019                                       Märkte + Technologien                  E-Mobilität auf der HM                          13

                                  2/ Nicht nur beim diesjährigen Partnerland Schweden ging es
                                  um Ladestationen…

                                                                                                                         4/ Vom Ego Mover gibt es jetzt einen Prototypen
                                                                                                                         mit Brennstoffzelle, die als Range-Extender mit 4
                                                                                                                         bis 6 kg Wasserstoff (in einem 5-l-Tank mit 700 bar)
                                                                                                                         etwa 150 km zusätzliche Reichweite ermöglicht.
    Alle Bilder: Alfred Vollmer

                                  3/ … sondern auch bei ABB (hier auf dem schwedischen Gemein-
                                  schaftsstand).

                                                                                                     5/ Auch Energieversorger wie ENBW präsentierten sich mit ihren Ladelö-
                                                                                                     sungen in Hannover.

                                                                                                 6/ Diverse Unter-
                                                                                                 nehmen stellten
                                                                                                 Lösungen rund
                                                                                                 um das Thema
                                                                                                 Wasserstoff vor. So
                                                                                                 zeigte Toyota die
                                                                                                 Brennstoffzelle des
                                                                                                 Toyota Mirai.

                                                                                                     7/ An mehreren
                                                                                                      Ständen luden
                                                                                                   Simulationsspiele
                                                                                                    zum Fahren in ei-
                                                                                                         nem EV ein.
14     Märkte + Technologien                    Advanced Battery Power                                              emobility tec   02/2019

                                                                                                                                              Bild: Nicole Ahner
     Automotive noch stärker im Fokus
     Die Advanced Battery Power 2019
     Auf der Advanced Battery Power 2019 in Aachen konnten sich mittlerweile zum elften Mal Forscher und
     Entwickler von Universitäten und aus der Industrie über den aktuellen Stand der Batterietechnologie austau-
     schen und Kontakte knüpfen. In diesem Jahr war der Fokus auf das Thema Automotive noch wesentlich deut-
     licher zu spüren als in den Jahren zuvor.                                                Autorin: Dr.-Ing. Nicole Ahner

      K EY WORDS                                                         stunden an Batteriekapazität kommen jedes Jahr dazu, aber es
                                                                         würden mittlerweile auch Preisreduzierungen bei Batteriepacks
     Elektromobilität / Batterietechnologie / Lithium-Ionen-Batterie
                                                                         in einem Maß möglich sein, das vor ein paar Jahren noch
     / Forschung & Entwicklung / Thermomanagement / Zellherstellung
                                                                         undenkbar war – und das betrifft nicht nur den Kfz-Markt, son-
                                                                         dern auch Nutzfahrzeuge wie Busse und Lieferwagen sowie auch
           Wie gewaltig die Aktivitäten zur Elektrifizierung des         den Sektor stationärer Energiespeicher.
           Antriebsstrangs auch die Batterieentwicklung vorantrei-         Automobilhersteller beschäftigen sich zunehmend selbst mit
     ben, war deutlich spürbar. 2019 lag auf der Advanced Battery        der Erforschung und Herstellung von Batterien und dem ent-
     Power vor allem bei den Keynotes der Fokus ganz eindeutig auf       sprechenden Assembly der Batteriemodule, wie Ted Miller von
     dem Automotive-Sektor. Ging es im vergangenen Jahr vor allem        Ford zeigte. Der OEM betreibt seit einigen Jahren ein Batterie-
     um die Sicherung von Rohstoffquellen und die Reduzierung des        labor an der University of Michigan, in dem Entwickler und For-
     Kobaltgehalts, war 2019 das Engineering – von der Elektroden-       scher aus Industrie und universitärem Bereich daran arbeiten,
     herstellung, über das Thermomanagement bis hin zu ganz neu-         kostengünstigere und langlebigere Energiespeicher zu entwi-
     en Fahrzeugarchitekturen – in aller Munde. Veranstalter der         ckeln. Das Labor testet hunderte von Zellchemien und Zellde-
     Konferenz ist das Haus der Technik in Essen; die wissenschaft-      signs und arbeitet daran, die Technologien schließlich vom Pro-
     liche Leitung haben Prof. Dirk Uwe Sauer vom ISEA der RWTH          totyping hin zur Fertigungsreife zu bringen.
     Aachen und Prof. Martin Winter vom MEET Batterieforschungs-
     zentrum der WWU Münster.                                             WUNSCHDENKEN BEI DER ENERGIEDICHTE
        Dass der Automotive-Sektor die Batterietechnologie in den        Seit Anfang der 1980er Jahre gab es immer wieder neue Hypes
     letzten zehn Jahren dramatisch verändert hat, erklärte auch Prof.   um Batterietechnologien, die extreme Zuwächse in der Ener-
     Sauer in seiner Eröffnungsrede. Automobilhersteller zeigen mitt-    giedichte versprachen, in die viel Geld investiert wurde und die
     lerweile ein hohes Maß an Engagement, den Weg in Richtung           dann trotzdem bei Weitem nicht die zunächst gemachten Ver-
     Elektromobilität zu beschreiten. Mehrere Hundert Gigawatt-          sprechungen halten konnten. Professor Petr Novák vom Paul
emobility tec   02/2019                                       Märkte + Technologien                       Advanced Battery Power                           15
Bild 1 und 2: Paul Scherrer Institut

                                       Bild 1: Eine gute Grundlage für die praktisch realisierbare Energiedichte ist   Bild 2: Batterien mit Nanopartikeln haben zwar Vorteile bei Technologien
                                       es, den theoretisch möglichen Maximalwert durch vier zu teilen. Oft liegt       wie LTO oder LPF, führen aber oft zu unerwünschen und gasproduzierenden
                                       der wirklich erreichbare Wert sogar noch darunter.                              Seitenreaktionen.

                                       Scherrer Institut wollte mit seiner Keynote genau diese Hypes                   riezellen, denn sie entfalten ihr hohes Potenzial zum Beispiel für
                                       entkräften und zeigte, was bei Zellchemien Wunschdenken und                     schnelles Laden nur, wenn die Elektroden extrem dünn sind.
                                       was realistische Fakten sind. Preise für Batteriepacks von 150
                                       US-Dollar pro Kilowattstunde und darunter seien bis 2025 wohl                    DAS POTENZIAL DER NATRIUM-BATTERIE
                                       möglich, betrachten aber eben nur das Batteriepack selbst. Noch                 Als vielversprechender Kandidat für die Ablösung der Lithi-
                                       viel höhere Kosten fallen für die notwendige Infrastruktur an,                  um-Ionen-Technologie gilt die Natriumbatterie. Ihre theore-
                                       beispielsweise für die Stromversorgung von Ladestationen, zum                   tisch mögliche spezifische Energie ist zwar niedriger als die
                                       Großteil finanziert aus Steuergeldern. Um die wirklichen Kosten                 der Lithium-Ionen-Batterie, aber sie kann beim Massentrans-
                                       für Batteriepacks zu reduzieren sei es wichtig, die Prozesskos-                 fer und bei elektrochemischen Prozessen mit sehr viel höheren
                                       ten bei der Herstellung sowie die Overhead-Kosten zu senken.                    Geschwindigkeiten punkten. Es stellt sich jedoch die Frage, ob
                                       Wichtig sei es auch, sich nicht am theoretisch möglichen spezi-                 die Natriumbatterie unterschiedlichen Lade- und Entladezyklen
                                       fischen Energiegehalt einer Zellchemie zu orientieren. Praktisch                handhaben kann, wie sie zum Beispiel bei Batterien in Elektro-
                                       liegt der spezifische Energiegehalt nur bei einem Viertel des the-              fahrzeugen vorkommen. Je schneller die Entladung stattfindet,
                                       oretischen Wertes und darunter (Bild 1). Ein Beispiel dafür ist die             desto besser steht die Natriumbatterie da, was vor allem an ihrer
                                       Reaktion von Lithium und Sauerstoff zu Li2O in Lithium-Luft-                    schnellen Kinetik liegt. Trotzdem kann die Natriumbatterie mit
                                       Zellen. Die Zellchemie bringt es auf etwa 1800 mAh/g bei 4 V                    den derzeitig eingesetzten Materialkonfigurationen bei Anoden
                                       Zellspannung, was einem theoretisch möglichen spezifischen                      und Kathoden im praktischen Einsatz nicht mit der flexibleren
                                       Energiegehalt von 7200 Wh/kg entspricht. Praktisch müsste                       Lithium-Ionen-Technologie mithalten. Um sie konkurrenzfähig
                                       also eine Batterie mit etwa 2000 Wh/kg realisierbar sein, durch                 zu machen, ist die Entwicklung neuer Anoden- und Kathoden-
                                       unvollständige Reaktionen von Lithium und Sauerstoff zu Li2O2                   materialien notwendig, die mehr spezifische Ladung und höhere
                                       und nicht zu Li2O liegt der wirklich erreichbare Wert jedoch nur                Spannungen ermöglichen.
                                       bei 1000 Wh/kg.
                                                                                                                        DIE BATTERIE ALS ZENTRUM DES FAHRZEUGS
                                        IST NANO DIE LÖSUNG?                                                           Modularen Elektrifizierungsbaukasten nennt Volkswagen die
                                       Ein weiterer Trend ist der Übergang zu Nanopartikeln zur Erhö-                  nächste Evolutionsstufe bei der Elektrifizierung. Dr. Matthias
                                       hung der Oberfläche in der Batterie. Diese Technologie kann für                 Ullrich erklärte, warum das bisherige Vorgehen bei der Entwick-
                                       einige wenige Batterietypen durchaus nützlich sein, beispiels-                  lung des Batteriepacks nicht mehr gangbar ist: Das Retrofitting,
                                       weise für Lithium-Eisenphosphat- oder Lithiumtitanat-Akku-                      also das Einpassen der Batterie in eine bestehende Fahrzeug-
                                       mulatoren, deren Kinetik eher langsam ist. Hier können Nano-                    architektur ist ein ständiger Kampf um Platz. Viel sinnvoller ist
                                       partikel Abhilfe schaffen. Bei vielen anderen Zellchemien zeigen                es, das Auto um einen fertigen Batteriepack herum aufzubauen.
                                       Nanopartikel jedoch Nachteile wie vermehrte Seitenreaktionen,                   Das Problem beim Retrofitting sind nicht die Zellen, es ist das
                                       die zur Generation von Gasen wie C2H4, Wasserstoff, Sauerstoff                  Assembly und vor allem die Verkabelung, die nicht nur sehr zeit-
                                       und Kohlendioxid führen können (Bild 2).                                        aufwändig, sondern vor allem teuer ist. Damit lassen sich also
                                         Dies stellt ein potenzielles Sicherheitsrisiko für die Zelle dar.             die Kosten für ein batterielektrisches Fahrzeug nicht weiter sen-
                                       Schwierig gestaltet sich auch das Engineering derartiger Batte-                 ken. Beim MEB-Konzept entfernt der OEM den gesamten her-
16      Märkte + Technologien                          Advanced Battery Power                                                                           emobility tec   02/2019

                                                                                 Bild 3: Nicole Ahner

                                                                                                                                                                                  Bild 4 : Webasto
     Bild 3: MEB heißt das Konzept für die Fahrzeugelektrifizierung von VW.                             Bild 4: Ohne aktives Thermomanagement erreichen Batterien nicht ihre
     Das Batteriepack ist flexibel hinsichtlich der Zelltypen und nimmt sowohl                          höchste Lebensdauer. Webasto setzt bei der Entwicklung seiner Konzepte
     Pouchzellen als auch prismatische Typen auf.                                                       daher verstärkt auf thermische Simulationen.

     kömmlichen Antriebsstrang, vergrößert den Radstand und setzt                                       na sowie in Australien im Blickpunkt, um sich den Zugang zu
     die Sitze weiter nach oben, um Platz für die Batterie zu schaffen.                                 Rohmaterialien wie Nickel, Cobalt und Lithium offen zu halten.
     Derartige Architekturveränderungen dauern in etwa vier Jahre,
     sodass nach Beginn der Arbeiten in 2015 das Konzept nun mit                                         NICHTS GEHT OHNE THERMOMANAGEMENT
     dem ID vor der Serienreife steht. Mit MEB verfügen die E-Fahr-                                     Wie wichtig ein ausgewogenes aktives Thermomanagement für
     zeuge nicht nur über mehr Platz für Passagiere, sondern es ist                                     die Fahrzeugbatterie ist, zeigte Dr. Hartung Wilstermann von
     skalierbar bezüglich der Reichweite (von 300 km WLPT auf über                                      Webasto in seiner Keynote. Das Unternehmen hat sich in den
     550 km WLPT) und lässt sich wesentlich schneller und unkom-                                        letzten Jahren die kundenspezifische Entwicklung von Batterie-
     plizierter herstellen.                                                                             packs auf die Fahnen geschrieben und legt neben dem Crash-
        Das rechteckige Batteriepack besteht aus den Zellcontrollern                                    Schutz mit robusten Aluminium-Extrusionsprofilen viel Wert
     mit Sensorik für das Balancing, verteilt in einem zentralen Kanal                                  auf das Balancing sowie das Wärmemangement in seiner Vehicle
     in der Mitte sowie den Kontaktierungen, Stromsensoren, Siche-                                      Interface Box (VIB). Das Konzept verfügt über ein externes Kühl-
     rungen und der Ground-Fault-Detection am hinteren Ende. Zwi-                                       system, das für eine gleichmäßige Wärmeverteilung im Batterie-
     schen den Zellen befinden sich Crossbars, die für die notwendi-                                    pack sorgt und so die Lebensdauer des Energiespeichers deutlich
     ge Sicherheit im Falle eines Aufpralls sorgen. Untergebracht ist                                   erhöht. Webasto setzt dabei auf thermische Simulationen, um die
     die Batterie in einem Aluminiumgehäuse mit integriertem Kühl-                                      geeignete Konfiguration für den jeweiligen Anwendungsfall zu
     und Heizsystem. Flexibel zeigt sich das Konzept auch hinsicht-                                     finden (Bild 4). So befinden sich zum Beispiel bei Nutzfahrzeu-
     lich der Zelltypen: es lassen sich sowohl Pouch- als auch pris-                                    gen wie Elektrobussen die Batterien nicht immer im Bodenbe-
     matische Zellen verbauen (Bild 3).                                                                 reich, sondern auch auf dem Dach und benötigen daher ein völlig
                                                                                                        anderes Konzept für Kühlung und Heizung.
      EIGENE ZELLHERSTELLUNG NICHT AUSSGESCHLOSSEN                                                         Das aktive Batteriemanagement-Modul von Webasto sorgt für
     Volkswagen weitet seine Aktivitäten auch in Richtung Zellent-                                      eine Homogenisierung der Temperaturen im Batteriepack, lässt
     wicklung aus und hat ein Center of Excellence für Batteriezel-                                     sich flexibel positionieren und reduziert dadurch die Komplexi-
     len ins Leben gerufen. Dieses soll zunächst das grundlegen-                                        tät bei der Integration (Bild 5). Das Modul ist für Systeme für bis
     de Know-how und die entsprechende Infrastruktur aufbauen,                                          zu 870 V geeignet und könnte in Zukunft auch CO2 als Kühlme-
     wobei der Fokus eindeutig auf der Lithium-Ionen-Technologie                                        dium nutzen.
     liegt. Aber hier sollen auch neue Generationen an Batterien
     erforscht und entwickelt sowie die Grundlagen für eine mögli-                                       DIE ZUKUNFT DER BATTERIE IN EUROPA
     che Zellherstellung gelegt werden.                                                                 Was die Zukunft für die Batterietechnologie in Europa bringen
        Es ist laut Ullrich nicht auszuschließen, dass VW tatsächlich                                   soll, zeigte Prof. Kristina Edström von der Universität Uppsala
     in die Zellherstellung einsteigt; zu Beginn sollen die Aktivitäten                                 anhand der Forschungsinitiative Battery 2030+. Die Initiative
     aber darauf abzielen, Batteriekonzepte zu entwickeln, die dann                                     ist auf die langfristig angelegte Grundlagenforschung ausgelegt
     an den Zellhersteller zur Großserienproduktion gehen. Trotzdem                                     und sieht sich als Ergänzung zu den mittelfristigen Forschungs-
     legt VW mit einem neuen Fokus viel Wert darauf, die Kontrolle                                      vorhaben innerhalb des Förderprogramms Horizon 2020 der
     über die gesamte Wertschöpfungskette zu behalten und hat nun                                       Europäischen Union und der auf industrielle Umsetzung aus-
     auch den Minenbetrieb in Südamerika, in der DR Kongo, in Chi-                                      gerichteten European Battery Alliance. Battery 2030+ hat sich die
emobility tec    02/2019                                     Märkte + Technologien                                                Advanced Battery Power                             17

                                                                                            Bild 6: Nicole Ahner
Bild 5: Webasto

                  Bild 5: In Nutzfahrzeugen ist die Temperierung der Batterien schwierig,                          Bild 6: Battery 2030+ ist eine Forschungsinitiative, die mit langfristig ange-
                  denn sie befinden sich am Boden und auf dem Dach. Mit frei platzierba-                           legten Projekten die europäische Technologie-Führerschaft auf bestehen-
                  ren Modulen fällt die Integration weniger komplex aus.                                           den und aufkommenden Märkten unterstützen will.

                  Erfindung der Batterie der Zukunft auf die Fahnen geschrieben
                                                                                                                       Autorin
                  und will der Industrie über die gesamte Wertschöpfungsket-
                                                                                                                       Dr.-Ing. Nicole Ahner
                  te bahnbrechende Technologien zur Verfügung stellen (Bild 6).                                        Redakteurin emobility tec
                  Damit will die Initiative die europäische Technologie-Führer-
                  schaft in existierenden (Transportwesen, stationäre Speicher)
                  und in aufkommenden Märkten (Robotik, Aerospace, Medizin-
                  geräte, IoT) sichern.                                      //

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18                                    Märkte + Technologien                   Mg-Batterien                                                           emobility tec    02/2019

                                   Magnesium als Alternative im Fokus
                                   Aufbruch ins Post-Lithium-Zeitalter
                                   In der Erdkruste 3000-mal häufiger vertreten als Lithium, zudem eine höhere Energiedichte und mehr Sicher-
                                   heit, da sich an der Anode keine Ablagerungen bilden: Das sind einige der Vorteile von Magnesium als Batte-
                                   riematerial. Im Forschungsprojekt E-Magic, an dem unter anderem das KIT beteiligt ist, soll die Entwicklung der
                                   Magnesium-Schwefel-Batterie entscheidend vorangetrieben werden. Dies könnte nicht nur ein Weg aus der
                                   Rohstoffproblematik sein, sondern auch zum Aufbau einer konkurrenzfähigen europäischen Batterieprodukti-
                                   on. Doch bis dahin sind noch einige Hindernisse aus dem Weg zu räumen.                          Autor: Michael Nallinger

                                    K EY WORDS                                                               „Wir sind auf einem
                                   Magnesium-Batterie / Li-Ionen-Batterie / POLIS / Energiedichte            guten Weg. Vor fünf
                                                                                                              Jahren waren wir
                                         Auf dem Batterieforum Anfang 2019 in Berlin wurde klar,            noch nicht halb so weit
                                         wohin langfristig die Reise geht: Wir müssen Alternativen                wie jetzt.“
                                   zur derzeit dominierenden Li-Ionen-Technologie finden. Neben
                                   der Verfügbarkeit der Rohstoffe, liegt dies auch an den problema-
                                   tischen Abbaubedingungen. „Daimler will raus aus Kobalt, VW           Professor Maximilian Fichtner zum Thema Magnesium-Batterie
                                   aus Kobalt und Nickel. Wir müssen Alternativen finden“, hat Pro-
                                   fessor Maximilian Fichtner, der stellvertretende Leiter des Helm-   Dollar benötigt, weiß Prof. Fichtner, der deshalb betont: „Es ist
                                   holtz-Instituts Ulm (HIU), als Besucher der Veranstaltung mit-      alles willkommen, was den Druck aus der Situation rausnimmt.“
                                   genommen. Zudem bewertet die Europäische Union neben die-           Denn die Welt besteht ja nicht nur aus Fahrzeugbatterien, son-
                                   sen Elementen auch Graphit und Kupfer als kritische Rohmate-        dern etwa auch aus stationären Energiespeichern. Gerade dort
                                   rialien. Und auch beim Hauptträger der Technologie, dem Lithi-      werde „richtig viel Material benötigt“, so Fichtner, der auch Spre-
                                   um, könnte es im Zeithorizont von etwa 30 Jahren in punkto          cher des Exzellenzclusters POLIS (Post Lithium Storage) ist.
                                   Ressourcen eng werden, wenn sich die Produktionskapazitäten
                                   für die Li-Ionen-Akkus so entwickeln wie prognostiziert. Exper-      MAGNESIUM-SCHWEFEL-ZELLE
                                   ten rechnen mit einer Ausweitung der produzierten Speicherleis-     Bei diesen Rahmenbedingungen ist klar, dass die Unternehmen
                                   tung von heute 70 bis 80 GWh auf 1300 GWh im Jahr 2030.             mit Hochdruck nach Alternativen suchen, wobei die Magnesium-
                                      Die dahinterstehenden Investitionen sind gigantisch. Für die     Schwefel-Zelle besonders viel Potenzial bietet. Eine solche Batterie
                                   Herstellung von zehn Millionen E-Fahrzeugen würden, aufgrund        hätte im Vergleich zur konventionellen Lithium-Ionen-Variante
                                   des hohen Materialbedarfs, Mining Capabilities genannte Berg-       entscheidende Vorzüge. So ermöglicht Magnesium als Anoden-
                                   bau-Kapazitäten in einem Umfang von 50 bis 100 Milliarden US-       material eine höhere Energiedichte und ist zudem deutlich siche-
 Bild: ©Om Yos - stock.adobe.com
emobility tec   02/2019

Besondere Zellen wurden für Leistungs-, Zyklen- und Alterungstests unter
definierten thermischen Randbedingungen in einen Batteriezyklierer
eingesetzt.

rer. Hinzu kommt die weitaus bessere Verfügbarkeit. Magnesium              E-MOBILITY
rangiert unter den häufigsten Elementen der Erde auf Platz acht
und ist damit etwa 3000 Mal so häufig vertreten wie Lithium.
  Der Ulmer Forscher hat dies im Blick, wenn er aus dem Fens-              PerforMore – a key link
                                                                           for high power transfer
ter schaut, denn das Dolomitgestein der Schwäbischen Alb
besteht zu etwa einem Fünftel aus diesem Element. Dies macht
den Einsatz auf der einen Seite zwar deutlich günstiger, aller-
dings ist es, wie bei Lithium, ein energieintensiver Prozess, das
Leichtmetall batteriefähig zu machen.                                      Der neue zweipolige PerforMore-Steckverbinder in ge-
  „Magnesium ist ein vielversprechendes Material und einer der             winkelter Ausführung für größtmögliche Freiheit: Dank
wichtigsten Kandidaten unserer Post-Lithium-Strategie“, betont             des kompakten Designs und der hohen Dichtheit (IP69)
Prof. Fichtner. Jedoch gibt er auch zu bedenken, dass sich die             ist der Steckverbinder an verschiedensten Schnittstel-
Entwicklung noch im Forschungsstadium befindet. Man habe                   len im Antriebsstrang einsetzbar. Die leistungsstarken
das dahintersteckende große Potenzial erkannt, und jetzt gelte             10 mm Kontakte übertragen Dauerströme von 400 A
es, dieses Potenzial zu erschließen, gibt er die Order aus.
                                                                           mit minimalem Leistungsverlust. Eine hochwertige 360°
                                                                           Schirmung garantiert ausreichende Dämpfung selbst
 E-MAGIC
                                                                           bei hohen Frequenzen. Das einzigartige, zweistufige
Genau das haben sich die Partner im Forschungsprojekts
                                                                           Verriegelungssystem ermöglicht eine leichte und schnel-
„E-Magic“ auf die Fahnen geschrieben. Das von der Europäi-
schen Union (EU) im Rahmen des Programms „Horizon 2020“                    le Installation bei gleichzeitig sicherem, da verzögertem
mit über 6,5 Millionen Euro geförderte Vorhaben ist auf vier Jah-          Trennvorgang.
re angelegt. E-Magic bündelt die Expertise von insgesamt zehn
wissenschaftlichen Einrichtungen, darunter des HIU als Teil des            Compactness and performance redefined
Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Die Projektkoordina-
tion obliegt der spanischen Fundacion Cidetec.                             Besuchen Sie uns:
   Der Ansatz ist breit angelegt und umfasst alle Schritte zur Ent-        Electric & Hybrid Vehicle Technology Expo Europe
wicklung der Magnesium-Batterie von der Grundlagenforschung                07. - 09. Mai 2019 | Stuttgart | Stand 314
bis zu den Prozessen bei der Zellproduktion. Das HIU kümmert
sich vor allem darum, die Herausforderungen auf der Material-
                                                                           www.staubli.com/electrical
Ebene zu verstehen und neue Lösungen zur Beseitigung der Hin-
dernisse zu schaffen. Denn wenn sich die Magnesium-Batterie
einmal als ernstzunehmende Alternative etablieren soll, dann
müssen noch einige Hürden aus dem Weg geräumt werden. Prof.
Fichtner fasst die wichtigsten Aufgaben so zusammen: höhere
Zyklenstabilität und Lebensdauer, höherer Wirkungsgrad, und
die Batterien schneller machen. Hier sollen möglichst schon bei
E-Magic wesentliche Fortschritte erzielt werden.
   Dabei sind die Herausforderungen jeweils sehr unterschiedlich
gelagert. Ein großes Manko liegt darin begründet, dass die Zel-

                                                                           Staubli is a trademark of Stäubli International AG, registered in Switzerland and other
                                                                           countries. © Stäubli 2019 | Photocredits: Shutterstock_1023409738
20      Märkte + Technologien                       Mg-Batterien                                                                             emobility tec   02/2019

     len auf Magnesium-Basis noch zu schnell abbauen. Während
     aktuelle Li-Ionen-Akkus teilweise mehrere tausend Be- und Ent-                                       Mitarbeiter des HIU montieren
     ladevorgänge bewältigen, schafft die Magnesiumzelle aktuell                                          Magnesium-Batterien unter Argon-
                                                                                                          Schutzgas an Handschuhboxen.
     gerade einmal etwa hundert bis ihr die Energie ausgeht.
        Auch der Wirkungsgrad, mit 60 bis 65 Prozent auf dem Niveau
     einer Bleibatterie, ist derzeit noch unzureichend. Dies liegt vor
     allem an der Magnesium-Anode. Bei Ladevorgängen können
     sich dort dünne Ablagerung an der Oberfläche bilden. Diese sind
     potenziell dafür verantwortlich, dass manche Prozesse gebremst
     werden und so der Wirkungsgrad leidet. Die Frage ist, wie sich
     die Bildung dieses dünnen Häutchens verhindern lässt. Eine
     Option wäre, einen Zusatzstoff in den Elektrolyten zu geben, der
     die Oberfläche der Anode freihält.
        Als Problemfall gilt auch noch die Kathode – eine Mischung aus
     einem „clever designten Komposit aus Kohlenstoff und Schwefel“
     (Fichtner). Auch Schwefel ist im Sourcing völlig unkompliziert, da
     er in Entschwefelungsanlagen im Megatonnenmaßstab anfällt.
     Doch auch hier steckt der Teufel im Detail. Schwierigkeiten treten
                                                                          Bilder: Helmholz-Institut Ulm
     nämlich dann auf, wenn Schwefel anfängt, elektrische Ladungen
     zu speichern und sich eine bestimmte Zwischenstufe im Elektro-
     lyten löst, sodass es zum sogenannten Ausbluten der Kathode
     kommt. Beim HIU vermutet man, dass dies auch der Grund für
     die begrenzte Zyklenstabilität sein könnte, da die Kapazität der
     Kathode langsam abnimmt. Eine mögliche Antwort wäre der Ein-         wesentlich größer. Da Lithium aus Sicherheitsgründen in Gra-
     bau chemischer Barrieren, die den Schwefel zurückhalten.             phit eingelagert werden muss, leidet die Speicherfähigkeit weiter,
                                                                          sodass am Ende das Anodenmaterial aktueller Li-Ionen-Akkus
                                                                          lediglich auf 830 mAh/cm3 kommt. Hintergrund des Graphitein-
        „Magnesium ist ein vielversprechendes                             satzes ist es, die Bildung kritischer Ablagerungen an den Ano-
                                                                          den von Li-Ionen-Batterien zu verhindern. Bei reinem Lithium
       Material und einer der wichtigsten Kandi-                          können sich bei fortgesetztem Be- und Entladevorgängen Den-
        daten unserer Post-Lithium-Strategie.“                            drite genannte nadelartige Strukturen bilden. Wenn diese Den-
                                                                          drite durch die Zelle wachsen, ist in der Folge ein Kurzschluss
                                                                          möglich, in dessen Folge im Extremfall der Elektrolyt verdampft
                         Maximilian Fichtner, HIU                         beziehungsweise verbrennt und das Ganze in einer Explosion
                                                                          endet. Diese Gefahr gibt es bei Magnesium-Zellen nicht, da erst
        Am stabilsten ist bislang der Elektrolyt, der mit einem am HIU    gar keine Dendriten entstehen.
     entwickelten Leitsalz auf Magnesium-Bor-Basis arbeitet. Zu              Auf der Habenseite steht zudem die theoretische Energiedich-
     kämpfen haben die Forscher jedoch mit einer gewissen Trägheit        te, die pro Volumeneinheit bei einer Magnesium-Schwefel-Zel-
     von Magnesium. Aufgrund seiner zwei Ladungsträger „ist es in         le gegenüber der Lithium-Variante etwa dreimal höher ist. Dies
     der Beweglichkeit etwas gehemmt“, berichtet der Leiter Festkör-      sorgt auch dafür, dass die Gesamtbatterie bei gleicher Leistung
     perchemie am HIU. Dies wird insbesondere dann zum Problem,           wesentlich kompakter wäre – ein unter Automotive-Gesichts-
     wenn es sich wie in der klassischen Li-Ionen-Batterie in einen       punkten schlagendes Argument. Dies gilt auch für die bessere
     Festkörper einlagern soll. „Dann hängt es sich an bestimmte          Recyclingfähigkeit. Nach einer thermischen Verwertung gestal-
     Plätze und kommt nur noch schwer voran“, beschreibt Fichtner,        tet sich die Extraktion von Magnesium sowie seine Rückführung
     der dies als schwierigste Aufgabe bei der Entwicklung der Mag-       in die metallische Form deutlich einfacher als die von Lithium.
     nesium-Batterie bezeichnet. „Hier muss man völlig neu denken.           In der Summe sprechen somit wesentliche Pluspunkte für den
     Wir umgehen das durch Verwendung des sogenannten Konver-             Newcomer, denn die eigentliche Geschichte der Magnesium-
     sionsprinzips. Dabei initiieren wir eine chemische Reaktion mit      Schwefel-Zelle reicht ja kaum zehn Jahre zurück. HIU-Direktor
     dem Schwefel, sodass sich beide direkt chemisch verbinden“,          Fichtner ist sich sicher, dass sich auf dieser Basis schrittweise
     erläutert der Chemiker einen eingeschlagenen Lösungsweg.             Verbesserungen entwickeln lassen. Deshalb fällt sein Ausblick
                                                                          auch positiv aus: „Wir sind auf einem guten Weg. Vor fünf Jahren
      MAGNESIUM OHNE DENDRITPROBLEM                                      waren wir noch nicht halb so weit wie jetzt.“
     Die Forscher bauen jedoch vor allem auf die positiven Eigen-            Wichtig sei, dass noch keine Sackgasse erkennbar ist, also eine
     schaften von Magnesium. So verfügt das Metall mit rund 3800          derzeit nicht lösbare Problemlage, an der die Reise der Mg-S-
     mAh/cm3 über eine deutlich höhere Speicherkapazität als rei-         Batterie zumindest vorerst zu Ende wäre. Der Chemie-Professor
     nes Lithium (2060 mAh/cm3). In der Praxis ist der Abstand noch       verweist hier auf den „40-jährigen Zickzack-Pfad“, den die Li-
emobility tec   02/2019                                               Märkte + Technologien                    Mg-Batterien               21

                                                                     große Batteriezelle? Wie hoch sind dann die Herstellungskosten
                                                                     inklusive Engineering? Inwieweit lässt sich auf Standardprozes-
                                                                     se zurückgreifen? Prof. Fichtner warnt davor, zu früh „Hurra zu
                                                                     schreien“. Dies solle man erst tun, wenn alle Hürden genommen
                                                                     sind. Dabei gibt er zu bedenken: „Es ist ein Riesenunterschied,
                                                                     eine Batteriezelle im Labormaßstab im Bereich von einem Qua-
                                                                     dratzentimeter herzustellen oder im technischen Maßstab von
                                                                     500 Quadratzentimetern.“ Bei diesem Übergang multiplizierten
                                                                     sich die Wahrscheinlichkeiten, dass Fehler auftreten, gewaltig.
                                                                        Dabei verweist er auf die Lithium-Luft-Batterie, der einmal
                                                                     eine Marktreife im Zeitraum von 2020 bis 2025 vorhergesagt
                                                                     wurde. Seine rhetorische Frage dazu lautet: „Haben Sie von die-
                                                                     ser Technologie noch einmal etwas gehört?“

                                                                      AUSBLICK
                                                                     Trotz des Vorsprungs der Asiaten bei der Herstellung von Li-
                                                                     Ionen-Akkus rät der Chemie-Professor dazu, zweigleisig zu fah-
                                                                     ren und somit in Europa sowohl auf die Weiterentwicklung der
                                                                     Lithium-Technologie als auch auf deren potenzielle Nachfolger
                                                                     zu setzen. „Schließlich wissen wir ja nicht, wo man am Ende
                                                                     landet“, lautet sein Argument. Bei Lithium sei bekannt, dass dies
                                                                     funktioniere. Deshalb sei es logisch, hier weiter zu entwickeln.
                                                                       In diesem Zusammenhang findet er ausdrückliches Lob für
Ionen-Batterie hinter sich hat. „Die Entwicklung war auch dort       die Politik. Durch die gezielte Förderung habe man es in kurzer
alles andere als geradlinig“, bilanziert Professor Fichtner. Meh-    Zeit geschafft, die Batterieforschung hierzulande von der Bedeu-
rere Male sei das Konzept komplett umgeworfen worden.                tungslosigkeit, an der sie noch rund um die Jahrtausendwende
                                                                     stand, in die vorderste Reihe weltweit zu bringen. Ob dies aber
 IN ZEHN JAHREN MARKTREIFE?                                          reicht, die Dominanz der asiatischen Produzenten zu brechen,
Angesichts dieser Zeiträume ist sicherlich nicht damit zu rechnen,   wird die Zukunft zeigen müssen, denn hier ist auch eine aktive
dass die Magnesiumzelle nach Ende von E-Magic in vier Jahren         Beteiligung der deutschen Industrie gefragt. (av)	             //
schon Richtung Marktreife kommt. Diese taxiert Fichtner vorsich-
tig auf etwa zehn Jahre, da beim Übergang vom Labor in in die
                                                                     Autor
Fertigung unter anderem folgende Fragen zu klären sind: Lassen       Michael Nallinger
sich die benötigten Materialien im Tonnenmaßstab herstellen und      Fachjournalist in Hohenbrunn bei
haben sie dann die gleichen Eigenschaften? Wie sicher ist eine       München

                                Industrial Solutions.

                                                                        Panacol-Elosol GmbH und Dr. Hönle AG

                                                                        Innovative Klebetechnik und UV-Aushärtegeräte
                                                                        Elektrisch und thermisch leitfähige Klebstoffe / Verkapselungen
                                                                        für Sensoren / dual UV-feuchtehärtende Klebstoffe für Display-
                                                                        verklebungen

                                                                        Die UV-reaktiven Klebstoffe und Vergussmassen von Panacol
                                                                        sind ideal für Anwendungen wie Conformal Coatings, GlobTops
                                                                        und Beschichtungen. Perfekt darauf abgestimmte UV-/LED-UV-
                                                                        Aushärtegeräte von Hönle gewährleisten die Aushärtung in
                                                                        Sekundenschnelle.

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KONGRESS
                                                               25 AND 26 JUNE 2019

                                                                                                     Top spea
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                                                                                                   OEMs an
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                                                                                                                                   © AUDI AG
                                                                                                  Statemen             rs
                                                                                                            ts on tren
                                                                                                  from top             ds
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                                                                                                   division m tronics
                                                                                                              anagers
www.automobil-elektronik-kongress.de                                                                Informati
                                                                                                              on and
                                                                                                   communic
                                                                                                              a
                                                                                                  for the E/ tions
23rd International Automobil-Elektronik                                                                     E sector

Kongress in Ludwigsburg
25 and 26 June 2019, Forum am Schlosspark, Ludwigsburg

Highly interesting speeches by e.g.

Dr. Carsten Breitfeld          Fei Hao                         Chuck Gray                       Dr. Christoph Grote
Co-Founder & Chair-            CEO                             Director Electrical and          Head of Electronics
man of the Board               Banma Network                   Electronics System Engineering   Development
BYTON                          Technology Co. Ltd.             Ford Motor Company               BMW Group

Dr. Dirk Hoheisel              Uwe Michael                     Wolf-Henning Scheider            Takashi Yoshizawa
Member of the Board            Vice President Electric/        CEO                              Vice President
of Management                  Electronic Systems              ZF Friedrichshafen AG            Nissan Motor Co., Ltd.
Robert Bosch GmbH              Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG

     Challenges of E/E for tomorrow:
                                                                             Organized by:                                  KONGR
                                                                                                                            25 AND 26 JU
     • Automotive Megatrends          • End2End Architecture
     • Automated Driving              • Connected Mobility
     • E-Mobility                     • Tools
SPONSORING & EXHIBITION

           Sponsors at the Automobil-Elektronik Kongress in Ludwigsburg 2019

           The following companies are exhibiting at the Automobil-Elektronik Kongress in Ludwigsburg 2019

RESS
UNE 2019
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