SCHWEIZ IMMOBILIA - DETAILHANDEL SETZT AUF PERSÖNLICHE KONTAKTE - SVIT Schweiz

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SCHWEIZ IMMOBILIA - DETAILHANDEL SETZT AUF PERSÖNLICHE KONTAKTE - SVIT Schweiz
# 02 — FEBRUAR 2021 — 88. Jahrgang / Erscheint monatlich / CHF 7.– / www.svit.ch

 SC HW E IZ        IMMOBILIA

                   DETAILHANDEL
                   SETZT AUF
                   PERSÖNLICHE
FOKUS
                   KONTAKTE
INTERVIEW MIT
DETAILHÄNDLERIN
NICOLE LOEB

   04

IMMOBILIEN-
WIRTSCHAFT
GEWINNER UND
VERLIERER AM
RETAILMARKT

   12

BAU & HAUS
SANIERUNG DER
STADTVILLA ERICA
IN WINTERTHUR

   42
SCHWEIZ IMMOBILIA - DETAILHANDEL SETZT AUF PERSÖNLICHE KONTAKTE - SVIT Schweiz
EDITORIAL                                           Du musst nicht
12
VON—ANDREAS INGOLD

                                                      Kasparov heissen,
                                                      um ein paar Züge
                                                      voraus zu denken.
                                                      Mit «NeoVac myEnergy» behalten Bewohner
DRUCKPEGEL                                            ihren Energie­ und Wasserverbrauch immer
                                                      unter Kontrolle – ohne fachspezifisches Wissen.
STEIGT WIEDER
     Seit dem 22. Dezember sind schweizweit
Restaurants und Sportbetriebe und seit dem
18. Januar viele Läden geschlossen. Damit steigt
der wirtschaftliche Druck auf die betroffenen
­Unternehmen nach einer kurzen Erholungsphase                                                  technology
 wieder. Die Härtefallhilfe ist in den meisten Kan-                                                         2020
 tonen angelaufen und scheint Wirkung zu entfal-
 ten. So werte ich jedenfalls den Umstand, dass in
 der Bewirtschaftung deutlich weniger Anfragen
 für Mietzinsreduktionen von Geschäftsmietern
 eingehen als während und nach dem ersten Lock-
 down. Wir können aber die Hände nicht in den
 Schoss legen. Eigentümer und Bewirtschafter
 müssen sich bewusst sein, dass die staatliche Hil-
 fe für einen Teil der Unternehmen nicht ausrei-
 chen wird und dass dort, wo die Mieten einen
 überdurchschnittlichen Kostenblock ausmachen,

  WIR DÜRFEN DIE
  HÄNDE NICHT IN DEN
  SCHOSS LEGEN.

  ANDREAS INGOLD

unabhängig von der Härtefallhilfe auch die Ver-
mieter gefragt sind. Seitens des SVIT Schweiz         Energie- und Wasserkostenabrechnung mit NeoVac:
­rufen wir darum dazu auf, eine individuelle wirt-
 schaftliche Abwägung vorzunehmen – mit Blick         Mehrwert für Bewohner, weniger Aufwand für
 auf mögliche Mieterkonkurse, Geschäftsaufgaben       Verwaltungen.
 und Leerstände, auch aus eigenem Interesse.
      Mit dem zweiten Lockdown hat auch der poli-     Für über 400’000 Wohnungen erstellt NeoVac die Abrech­
 tische Aktivismus wieder eingesetzt. Jüngstes        nungen zum Energie­ und Wasserverbrauch. Als Marktleader
 Beispiel liefert die Wirtschaftskommission des       mit einem schweizweiten Vertriebsnetz überzeugen wir
 Nationalrats. Nebst anderen Forderungen an den
 Bundesrat soll im Covid-19-Gesetz eine Kündi-
                                                      mit umfassenden Leistungspaketen inklusive Messung,
 gungssperrfrist eingeführt werden. Kündigungen       Abrechnung und Monitoring.
 von Geschäftsmietverträgen, die während des          Die praktische App «NeoVac myEnergy» liefert allen Hausbe­
 Lockdown und in den sechs Monaten danach aus-        wohnern aktuelle Informationen zum Verbrauch und macht
 gesprochen werden, sollen demnach nichtig sein,      die Energie­ und Wasserkostenabrechnungen direkt abrufbar.
 wenn der mietende Betrieb von behördlichen
                                                      So kann man gezielt sparen, die Umwelt schonen und den
 Schliessungsanordnungen betroffen ist. Einmal
 mehr agiert unser Parlament fern von jeder           Verwaltungsaufwand verringern.
 ­Vernunft und jeglichem Praxisbezug. Auch vor
  ­diesem Hintergrund tun Vermieter gut daran,        neovac.ch/myenergy
   ­vorausschauend zu handeln.

  2                                                                HOME OF METERING            IMMOBILIA / Februar 2021
SCHWEIZ IMMOBILIA - DETAILHANDEL SETZT AUF PERSÖNLICHE KONTAKTE - SVIT Schweiz
Du     musst nicht
   INHALT
Du     musst heissen,
Kasparov            nicht
 IMMOBILIA —INHALT NR. 02 FEBRUAR 2021
                                                                          FOKUS

Kasparov            heissen,
                                                                   04 UNSERE CHANCE IST ES, AUF DIE MENSCHEN ZU SETZEN»

um ein paar               Züge                                            Nicole Loeb, Delegierte des Verwaltungsrates der Loeb Holding AG, über
                                                                          die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie und erfolgsversprechende

um      ein zu paar       Züge
                                                                          ­Strategien gegen den Onlinehandel.

voraus               denken.                                              IMMOBILIENWIRTSCHAFT

voraus         zu denken.
                                                                   14 SHOPPINGCENTER VOR FLURBEREINIGUNG
                                                                     Experten gehen davon aus, dass es in Shoppingcentern ausserhalb der
Mit «NeoVac myEnergy» behalten Bewohner                            	­Städte zu weiteren Schliessungen kommen wird.
                                                                          STUDENTENWOHNHEIME ALS EINE ATTRAKTIVE NISCHE
ihren Energie­ und Wasserverbrauch immer 16
Mit «NeoVac myEnergy» behalten Bewohner                                   Der Bestand an Studentenunterkünften wächst in der Schweiz stetig, allein
unter Kontrolle – ohne fachspezifisches Wissen.
ihren Energie­ und Wasserverbrauch immer              10                  im Jahr 2020 um 7% auf insgesamt 25 300 Betten. Für Investoren können
                                                                          sich in diesem Nischenmarkt interessante Opportunitäten bieten.
unter Kontrolle – ohne fachspezifisches Wissen.
                   POLITIK
                                             18                           BÜROMARKT: PANDEMIE VERSTÄRKT DIFFERENZIERUNG
                                                                          Die Ver­unsicherung durch die Pandemie ­haben sich auf die Schweizer
    MIETZINSSENKUNG                                                       ­Flächenmärkte ausgewirkt. Im Büromarkt stieg das Angebot um 23%.
                                                                           Im Wohnmarkt steigt die Leerstandsquote in Richtung Rekord.
  TROTZ HÄRTEFALLHILFE?                                            20 GESTIEGENE WOHNANSPRÜCHE
  VERMIETER TUN AUS EIGENEM WIRTSCHAFTLICHEM­
                                    technology                            2020 waren bei der Wohnungsnachfrage grosse Verschiebungen zu
      INTERESSE GUT DARAN, DIESE FRAGE IM                   2020          ­beobachten: hin zu grösseren und teureren Wohnungen.
             ­EINZELFALL ZU KLÄREN. technology                     22 DER MONAT IN DER IMMOBILIENWIRTSCHAFT
                                                            2020          IMMOBILIENRECHT
                                                                       NPASSUNG DES BAURECHTSZINSES
                                                                   28 A
                                                                        Der variable Hypothekarzinssatz von Kantonalbanken wurde seit 2008
                                                                        nicht mehr aktualisiert. Das Bundesgericht hat nun entschieden, dass bei
                                                                        Baurechtszinsanpassungen der Referenzzinssatz zur Anwendung kommt.
                                                                   30 M  EHRWERTSTEUER UND MIETERLASSE
                                                                      Nachdem der Bund Massnahmen zur Unterstützung der Wirtschaft
                                                                      ­getroffen hat, haben die Kantone nachgelegt. Vor allem dort, wo Bund und
                                                                       Kantone im Spiel sind, könnten mehrwertsteuerliche Konsequenzen folgen.
         12                                                        34 2     020 IM SACHEN- UND BODENRECHT
                                                                       Prof. Dr. iur. Roland Pfäffli fasst ­das Jahr 2020 in Gesetzgebung und
                 IMMOBILIENWIRTSCHAFT                                  ­Rechtsprechung auf dem Gebiet des Sachen- und Bodenrechts zusammen.

        RETAIL: PROFITEURE                                                BAU & HAUS

          UND VERLIERER                                                IN HERZ FÜR ALTBAUTEN
                                                                   40 E
     2020 BRACHTEN PANDEMIEBEDINGTE KONSUM-                           Rund 160 Bauhandwerksbetriebe und Planer aus der Deutschschweiz
      VERSCHIEBUNGEN IM D­ ETAIL­HANDEL NUTZ­                         haben sich in zehn Regionalgruppen zur IG Altbau zusammen­geschlossen.
   NIESSER UND LEID­TRAGENDE HERVOR. DA ES SICH                       Bis heute haben sie über 5000 alte Gebäude und Baudenk­mäler saniert.
    UM VORÜBER­GEHENDE SUBSTITUTIONSEFFEKTE                        46 I NTELLIGENTE FASSADENLÖSUNG ALS VISITENKARTE
   ­HANDELT, KÖNNEN DARAUS NUR BEDINGT TREND-                         Die Kombination aus einer Thermo­aktivierung des Betonkörpers und ­einer
         AUSSAGEN HERAUSGELESEN ­WERDEN.                              Ganzglas-Fassade sorgt für sehr geringe Heizkosten im SIS-Campus.
                                                                   48 Ö   KOLOGISCHE ALTERNATIVE ZUR ÖLHEIZUNG
                                                                           Wer heute eine neue Heizung sucht, wählt mit Vorteil eine erneuerbare
                                                                           ­Variante. Pelletsheizungen sind dank Fördergeldern für Immobilienbesitzer
                                                                            sehr attraktiv.
Energie- und Wasserkostenabrechnung mit NeoVac:                           IMMOBILIENBERUF
Mehrwert für Bewohner, weniger Aufwand für
Energie-   und Wasserkostenabrechnung mit NeoVac: 50
Verwaltungen.                                                              NLINE-KONGRESS STÖSST AUF GROSSES INTERESSE
                                                                          O
Mehrwert für Bewohner, weniger Aufwand für                                Die durch Covid erzwungene digitale Durchführung der Immo’21 ist mit über
                                                                          4000 Zuschaltungen zum Kongress gelungen.
Für  über 400’000 Wohnungen erstellt NeoVac die Abrech­ 53
Verwaltungen.                                                              ISSPROTOKOLLE SIND IHR GELD IMMER WERT
                                                                          R

Für einem
mit        42
nungen zum Energie­ und Wasserverbrauch. Als Marktleader
     über 400’000   Wohnungen
            schweizweiten         erstellt NeoVac
                             Vertriebsnetz           die Abrech­
                                            überzeugen       wir
                                                                          Das 66. Lunchgespräch der KUB wurde­aufgrund der Covid-Massnahmen
                                                                          als Video-Konferenz durchgeführt. Dabei zeigte Bauschadenexperte Stefan
nungen
mit       zum Energie­
     umfassenden         und Wasserverbrauch.
                    Leistungspaketen    inklusiveAls    Marktleader
                                                    Messung,              Bergamin, worauf es b
                                                                                              ­ ei ­einem Rissprotokoll ankommt.
mit                    BAU Vertriebsnetz
     einem schweizweiten      & HAUS überzeugen wir 55                    I N SCHWIERIGEN ZEITEN DEN NACHWUCHS FÖRDERN
Abrechnung    und Monitoring.
                                                                          Der SVIT ermutigt seine Mitglieder, auch in dieser Zeit den Jugendlichen
mit     EIN App
Die umfassenden
     praktische FRISCHES
                    Leistungspaketen
                      «NeoVac myEnergy»    KLEID
                                        inklusive
                                             liefertMessung,
                                                     allen Hausbe­        eine Chance in der Berufswelt zu geben und eine Lehrstelle anzubieten.
Abrechnung    und Monitoring.
wohnern    aktuelle
Die Energie­
     praktische
                    FÜR       ERICA
                    Informationen   zum   Verbrauch    und macht57        SEMINARE UND FACHAUSWEISE
die   DASS MAN ÜBER 100 JAHRE ALTE GEBÄUDE­MITHausbe­
                App
              und     «NeoVac  myEnergy»
                   Wasserkostenabrechnungen  liefert allen
                                                     direkt   abrufbar.
                                                                    58    KURSE DER SVIT-MITGLIEDERORGANISATIONEN
wohnern
So­Gkann
    UTERmanaktuelle Informationen
               gezielt sparen,
           BAUSUBSTANZ      MITdie  zum   Verbrauch
                                    UmweltWENIG
                                 RELATIV      schonen  und    macht
                                                           und den
                                                     ­UMBAU-
                                                                          VERBAND
die Energie­
    UND       und Wasserkostenabrechnungen
          ÄNDERUNGSMASSNAHMEN
Verwaltungsaufwand      verringern.                  direkt abrufbar.
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  ZEIT  B
        ­ RINGEN   KANN,  ZEIGT   DAS BEISPIEL    DER    ­ und
                                                            ILLAden 60    NEUE HEIMAT FÜR SVIT SCHWEIZ UND SVIT SCHOOL
  ERICA IM VILLENGÜRTEL DER STADT ­WINTERTHUR.                      62    VORSCHAU REAL ESTATE SYMPOSIUM 2021
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 STANDARDS: MARKTPLATZ & PRODUKTE-NEWS 64 / BEZUGSQUELLENREGISTER 70 / ADRESSEN & TERMINE                        73 / ZUGUTERLETZT & IMPRESSUM 74
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SCHWEIZ IMMOBILIA - DETAILHANDEL SETZT AUF PERSÖNLICHE KONTAKTE - SVIT Schweiz
«UNSERE
    EINZIGE
    CHANCE IST,
    AUF DIE
    MENSCHEN
    ZU SETZEN»

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SCHWEIZ IMMOBILIA - DETAILHANDEL SETZT AUF PERSÖNLICHE KONTAKTE - SVIT Schweiz
FOKUS INTERVIEW
                                         RETAIL

                                    Nicole Loeb, Delegierte des
                                    Verwaltungsrates der Loeb
                                    Holding AG, über die Auswirkun-
                                    gen der Covid-19-Pandemie und
                                    erfolgsversprechende Strate-
                                    gien gegen den Onlinehandel.
                                    INTERVIEW—DIETMAR KNOPF*
                                    FOTOS—URS BIGLER

                           Auch Ihr Warenhaus Loeb musste aufgrund
                           der Corona-Krise geschlossen werden. Wie
                           haben Sie die Situation erlebt und welche
                           wirtschaftlichen Konsequenzen ergeben sich
                           daraus?
                             Nicole Loeb: Der Schock ist weniger gross als nach
                             dem ersten Lockdown, weil wir die Gesamtsituation
                             besser einschätzen konnten und sich eine zweite
                             Schliessung seit Längerem angekündigt hatte.
                           Wie haben Ihre Angestellten auf die
                           schwierige Situation reagiert?
                             Unsere wichtigste Massnahme ist eine offene Kom-
                             munikation gegenüber unseren Angestellten. Inner-
                             halb von zwölf Stunden konnten wir allen Mitarbei-
                             tern ihren vollen Lohn zusichern. 80 Prozent davon

                                       ANZEIGE

IMMOBILIA / Februar 2021                                                   5
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FOKUS INTERVIEW
      RETAIL

  übernimmt der Staat, den Rest übernehmen wir                                         rufskenntnisse einbringen konnte. 2003, als sich
  als Arbeitgeber, über unsere patronale Stiftung.                                     mein Vater aus dem Unternehmen zurückzog, sind
  Gerade in dieser schwierigen Zeit liegt uns die fi-                                  wir in eine kleine Strategiekrise gerutscht. Damals
  nanzielle Sicherheit unserer Mitarbeitenden sehr                                     brauchte es ein klares Bekenntnis von unserer Fa-
  am Herzen. Der Unterschied zum ersten Lock-                                          milie, ob wir das Unternehmen weiterführen oder
  down ist, dass wir weitere Waren des täglichen Be-                                   verkaufen wollen. Eigentlich war mein Bruder, der
  darfs anbieten dürfen. Wir werden also unser Sor-                                    BWL studiert hatte, als Nachfolger vorgesehen.
  timent etwas umbauen und einige Mitarbeiter                                          Aber da er die Aufgabe aus verschiedenen Grün-
                                                         BIOGRAPHIE
  weiter beschäftigen können.                            NICOLE LOEB                   den nicht übernehmen wollte, bin ich schlussend-
Können Sie Ihren Weg bis an die Spitze des               (*1967) leitet seit 2005      lich übriggeblieben.
Warenhauses Loeb beschreiben?                            das Warenhaus Loeb in       Das klingt etwas fatalistisch. Sind Sie
  Nachdem ich die Kunstgewerbeschule in Vevey als        Bern. Sie ist Miteigen-     ­glücklich mit der Entscheidung?
                                                         tümerin und Delegierte
  Dekorateurin abgeschlossen hatte, mit einem Bein       des Verwaltungsrates.
                                                                                       Absolut. Trotzdem sage ich ehrlich, dass der De-
  schon in der Textilbranche stand, merkte ich, dass     Angefangen hat sie im         tailhandel keine einfache Branche ist. Ich hatte
  dieser Weg nicht der meine werden würde. Des-          Familienunternehmen           von Beginn an Freude an meiner Arbeit und was
  halb absolvierte ich danach die Handelsschule und      im Jahr 1999 als Leite-       mindestens genauso wichtig ist: Ich habe mir gute
                                                         rin des Bereichs Texti-
  eine Ausbildung für Unternehmensnachfolge in           lien. Davor war sie für       Mitarbeiter an Bord geholt.
  Deutschland. Anschliessend arbeitete ich einige        die Marke Peek & Clop-      Die Detailhandelsbranche ist durch den
  Jahre beim Textilunternehmen Peek & Cloppen-           penburg in Düsseldorf       ­Onlinehandel stark unter Druck. Die
                                                         tätig und absolvierte
  burg in Düsseldorf. 1999 bekam ich einen Anruf         die Kunstgewerbe-            ­Corona-Krise hat die digitale Transformati-
  vom damaligen CEO unseres Warenhauses. Er              schule. Sie ist verheira-     on zusätzlich beschleunigt. Welche Strate-
  sagte, es sei eine Stelle als Textilbereichsleiterin   tet und hat zwei Töch-        gien verfolgen Sie als klassisches Präsenz-­
  frei geworden, ob ich nicht Lust hätte, sie anzutre-   ter. Das vor 140 Jahren       Warenhaus gegenüber dem Onlinehandel?
                                                         gegründete Warenhaus
  ten. Nach einigem Zögern habe ich das Angebot an-      Loeb beschäftigt heute        Unser Leitsatz lautet: Wir wollen das persönlichs-
  genommen, weil ich in dieser Position meine Be-        rund 300 Mitarbeiter.         te Warenhaus der Schweiz sein. Mit unserer Grös-

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FOKUS INTERVIEW
       RETAIL

                             se von rund 300 Mitarbeitern ist es unmöglich, ein      drei Klicks online bestellen. Andererseits sind wir
                             riesiges Online-Geschäft aufzubauen. Wenn man           soziale Wesen, die Erlebnisse mit anderen Men-
                             sich umschaut, wer im Onlinehandel schwarze             schen brauchen. Dieses Grundbedürfnis, das nie
                             Zahlen schreibt, fallen mir nur Amazon, Zalando         aussterben wird, ist unsere einzige Chance gegen
                             und in der Schweiz vielleicht noch Digitec und          das Einkaufen im Internet. Ein Beispiel: Wir ha-
                             Brack ein. Obwohl wir mit der Alltron AG einen          ben in der Nähe einen Concept-Store, wo ich regel­
                             ­Logistikpartner gefunden haben, mit dem wir un-        mässige Kauf-Events für Frauen mit Häppli und
                              seren Onlinehandel stetig ausbauen, wollen wir         Cüpli anbiete. Diese Events sind immer ausge-
                              weiter dabeibleiben, unsere Kunden durch per-          bucht. Ich bin davon überzeugt, dass es für den De-
                              sönliche Kontakte zu binden.                           tailhandel der einzige Weg ist, um langfristig Er-
 DER EINZIGE ­              2019 wurde Ihr Warenhaus in Bern                         folg zu haben. Da solche Events auch etwas kosten,
 WEG GEGEN                  ­umgebaut. Dabei haben Sie Ihren Kunden                  müssen wir uns fragen, wie wir damit Geld verdie-
 DIE ONLINE-                 neue Angebote präsentiert, wie beispiels-               nen können.
 PLAYER ­                    weise eine Eventküche und ein Nähcafé.                 Und wie kann man mit solchen Events
 IST DER
                             Wie sind die Angebote von den Kunden                  ­Gewinne realisieren?
 MENSCHLICHE
 ­KONTAKT.
                           ­angenommen worden?                                       Mit den Events wollen wir die Kundenfrequenz
                             Diese Erfahrung war sehr schmerzhaft. Wir haben         und die Verweildauer erhöhen. Dafür gibt es bei
                             das Nähcafé und die Eventküche im September             uns auf jeder Etage verschiedene Erlebnisflächen,
                             2019 eröffnet, rund vier Monate später sind wir         wie zum Beispiel Cafés, eine Herrenlounge oder
                             durch den ersten Lockdown ausgebremst worden.           einen virtuellen Schlittenparcours für Kinder. Mit
                             Insofern war die Zeit zu kurz für eine realistische     all diesen Angeboten bauen wir eine Beziehung zu
                             Einschätzung. Was ich sagen kann: Es ist sehr gut       unseren Kunden auf, damit sie gern wieder­
                             angelaufen, wir haben für diesen Strategiewechsel       kommen.
                             extra eine Eventmanagerin angestellt, die einen       Könnten Ladenflächen für Kulturveranstal-
                             guten Job gemacht hat. Alle Kochkurse waren aus-      tungen (Aufführungen, Konzerte oder
                             gebucht, auch das Nähcafé ist gut besucht worden.     ­Lesungen) eine Lösung sein?
                           Haben sich die Bedürfnisse Ihrer Kunden                   Wir haben solche Veranstaltungen mit unserem
                           durch das Online-Geschäft geändert?                       Partner Orell Füssli bereits durchgeführt. Ich bin
                             Heute genügt es nicht mehr, einfach Produkte in         der Meinung, wir müssen den speziellen, persön-
                             ­einen Laden zu stellen. Wenn ich beispielsweise        lichen, VIP-mässigen Kontakt zu unseren Kunden
                              nur eine Druckerpatrone brauche, kann ich sie mit      weiter vertiefen. 

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FOKUS INTERVIEW
      RETAIL

                                                      Reichen die Massnahmen des Bundes, wie
                                                      beispielsweise die Kurzarbeitsentschädi-
                                                      gung oder Covid-19-Kredite, Ihrer Meinung
                                                      nach aus?
                                                        Ich glaube für kleine Unternehmen schon. Für die
Ein wichtiger Vorteil vom Detailhandel ist              mittleren und grossen Unternehmen ist die Ent-
die Kundenberatung. Könnte man diesen                   schädigung wegen der Deckelung leider nur ein
Aspekt weiter ausbauen, um wieder mehr                  Tropfen auf den heissen Stein. Man muss auch
Kunden in die Geschäfte zu holen?                       ­unterscheiden, ob eine Firma vor Beginn der Pan-
  Das tun wir ja bereits. Der Ausbau unserer Servi-      demie krank oder gesund war. Es kann ja nicht
  ceangebote und eine persönliche Terminberatung         sein, dass sich Unternehmen auf Staatskosten
  ­gehören zu unserer Positionierung gegenüber den       über Wasser halten. Ungerecht wäre es, wenn ein
   Onlinehändlern. In jeder Etage vom Warenhaus          gesundes Unternehmen aufgrund ausbleibender
   Loeb werden die Kunden von einer Gastgeberin          Staatshilfe krank wird. Jedenfalls haben wir die
   empfangen, die sie berät und an die entsprechen-      Zahlungen für die Kurzarbeitsentschädigung bis-
   den Fachverkäufer weiterleitet.                       her immer pünktlich bekommen. Zudem ist die ak-
 Besonders für Gastronomen und Retailer,                 tuelle Härtefallhilfe vom Bund angepasst worden:
 die vom Tourismus abhängig sind, ist die                Neu können Kantone für alle Unternehmen Bei-
 derzeitige Wirtschaftslage äusserst                     träge von bis zu 20 Prozent des Jahresumsatzes
 ­schwierig. Sehen Sie einen Ausweg für                  (bisher 10 Prozent) und bis zu 750 000 CHF je Un-
­diese ­Branchen?                                        ternehmung (bisher: 500 000 CHF) leisten (Stand:
  Bei den genannten Branchen ist die Frage, wieweit      Januar 2021). Aber eben, diese Beträge sind mehr
  die Staatshilfe genügt, um fehlende Einnahmen          für die kleinen Unternehmen genügend.
  auszugleichen. Wenn der Staat die Schliessungen      Wie schätzen Sie die Entwicklung im
  anordnet, muss er den betroffenen Unternehmen       ­Warenhausbereich ein?
  auch die Chance geben, ihre Geschäfte nach dem        Ich bin davon überzeugt, dass diejenigen Unter-
  Ende des Lockdown fortzuführen. Ich habe in der       nehmen, die ihre Geschäftsstrategien auf die Men-    *DIETMAR
                                                                                                             KNOPF
  deutschen Fachpresse gelesen, dass rund 30 Pro-       schen ausrichten, gute Marktchancen haben wer-
  zent der Gastronomiebetriebe in Deutschland Kon-      den. Für alle anderen, die ihre Hausaufgaben nicht   Der diplomierte
                                                                                                             Architekt ist
  kurs anmelden müssen, weil die Gelder vom Staat       gemacht haben, einfach im alten Fahrwasser wei-      Chefredaktor der
  viel zu spät oder überhaupt nicht geflossen sind.     terschwimmen, wird es schwierig.                    Zeitschrift Immobilia.

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                       Liebe Investoren,
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                       in Krisenzeiten:

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IMMOBILIENPOLITIK
                  GESCHÄFTSMIETE

                                                                                 Vermieter von Geschäftsflächen sollten die
ENTBINDET HÄRTEFALL­                                                             Notwendigkeit von Mietzinssenkungen im

HILFE VON MIETZINS­                                                              ­eigenen Interesse auf der Grundlage einer
                                                                                  einzelfallbezogenen, wirtschaftlichen und
SENKUNG?                                                                          ­juristischen Abwägung klären.
                                                                                 TEXT—IVO CATHOMEN*

                                                                                             ERHEBLICHES SCHADENS­
                                                                                             POTENZIAL
                                                                                                Nichtsdestotrotz sind Vermieter gut
                                                                                             beraten, genauer hinzuschauen und sich
                       Geschlossene
                       Restaurants:
                                                                                             nicht pauschal auf den Standpunkt zu
                       Vermieter                                                             stellen, mit der Härtefallhilfe sei das The­
BILD: 123RF.COM

                       sollten das                                                           ma der temporären Mietzinsreduktion
                       Risiko eines                                                          vom Tisch. Der SVIT Schweiz hat in die­
                       Leerstands                                                            ser Frage von Beginn weg auf die Notwen­
                       ­berücksichtigen.
                                                                                             digkeit einer wirtschaftlichen Beurtei­
                                                                                             lung jedes einzelnen Falls hingewiesen
                                                                                             und Instrumente dazu bereitgestellt.
                                                                                             Denn der Konkurs eines Mieters hinter­
  UNKLARER VERHANDLUNGS­                       schnittlichen Jahresumsatzes 2018 und         lässt unter Umständen eine Geschäftsflä­
STAND                                          2019 und auf höchstens 750 000 CHF pro        che, die angesichts einer drohenden Flur­
    Geschäftsmieter beklagen, dass sich        Unternehmen. Jene Unternehmen, die seit       bereinigung gerade in Bereichen wie
Vermieter Verhandlungen über Mietzins­         dem 1. November 2020 während mindes­          Detailhandel, persönliche Dienstleistun­
senkungen für die Dauer des behördlich         tens 40 Kalendertagen behördlich ge­          gen und Gastronomie schwer wieder zu
verordneten Lockdown verschliessen. Für        schlossen wurden, insbesondere Restau­        vermieten ist. Ein Konkursverfahren mit
die erste Welle im Frühjahr 2020 waren ge­     rants, Bars und Discotheken sowie             Abschreibern und die Bemühungen um
mäss dem Monitoringbericht des Bundes­         Freizeit- und Unterhaltungsbetriebe, gel­     Wiedervermietung verursachen hohe
rats noch beachtlich viele Vereinbarungen      ten automatisch als Härtefälle. Andere Un­    Kosten, während Leerstände auf die Lie­
getroffen worden. Dann schaltete sich das      ternehmen haben den Härtefall zu belegen.     genschaftswerte drücken. Es kann also
Parlament ein und brachte die Verhand­         Insgesamt dürfte der überragende Teil der     durchaus im Interesse des Vermieters
lungen über privatrechtliche Vereinbarun­      Unternehmen Anspruch auf Härtefallhilfe       sein, einem ansonsten überlebensfähigen
gen zum Erliegen. Dem Vernehmen nach           haben, weil sie bereits in der ersten Welle   Geschäftsmieter mit einer vorübergehen­
wurden auch die verschiedenen kantona­         schliessen mussten und nun wiederum           den Mietzinsreduktion unter die Arme zu
len Unterstützungsmassnahmen für Ver­          Fixkosten wie Miete, Versicherungen, Ser­     greifen und damit den Mietzinsertrag der
mieter und Mieter, die sogenannten Drit­       viceabos, Strom und dergleichen tragen        Fläche längerfristig zu sichern. Auch die
telslösungen, in weit kleinerem Umfang in      müssen, ohne dass sie einen kostende­         Neuverhandlung des Mietvertrags ist aus
Anspruch genommen als erwartet und             ckenden Umsatz erzielen können.               dieser Warte nicht abwegig.
budgetiert. Dabei wären diese Vereinba­                                                         Es ist dabei übrigens legitim, dass Ver­
rungen für Vermieter und Mieter attrakti­      BRANCHENABHÄNGIGE                             mieter im Zusammenhang mit den Ver­
ver gewesen als die Regelung gemäss Ge­        LIEGENSCHAFTSKOSTEN                           handlungen die Offenlegung der Umsatz-
schäftsmietegesetz.                               Ob die Fixkosten durch die Obergrenze      und weiteren Geschäftszahlen des
    Ob die Verhandlungen angesichts der        der nicht rückzahlbaren Beiträge tatsäch­     Geschäftsmieters verlangen. Allerdings
zweiten Schliessungsperiode wieder auf­        lich gedeckt werden, hängt von den Eigen­     sollte man diese dann auch richtig zu in­
genommen worden sind, wird ein zweiter         heiten der Branche und Unternehmen ab.        terpretieren wissen, um daraus die richti­
Monitoringbericht zeigen müssen. Die Er­       Im Schlussbericht «Geschäftsmieten:           gen Schlüsse zu ziehen. Gerichtlich ist die
hebungen dazu sind derzeit in Vorberei­        Strukturanalyse» im Auftrag des Bundes­       Frage, ob die behördliche Schliessung ei­
tung. Viel mehr als Einzelfälle und Anek­      amts für Wohnungswesen kommt das Be­          nen Mangel an der Mietsache bedeutet,
doten sind gegenwärtig nicht bekannt. Es       ratungsunternehmen Wüest Partner zum          noch nicht geklärt. Auch dies sollte man in
ist jedoch naheliegend, dass sich viele Ver­   Ergebnis, dass die Liegenschaftskosten        die Erwägung einbeziehen.
mieter die Frage stellen, ob den Mietern       der befragten Unternehmen im Mittel 7%
mit der Härtefallhilfe von Bund und Kan­       des Umsatzes eines Betriebs ausmachen.        ÜBERSICHT ÜBER DIE KANTONALEN HÄRTEFALLPROGRAMME:
                                                                                             KONFERENZ KANTONALER VOLKSWIRTSCHAFTSDIREKTOREN,
tonen nicht hinreichend geholfen sei. Wie      Bei Unternehmen mit Publikumsverkehr          WWW.VDK.CH

viel Geld, vor allem A-fonds-perdu-Beiträ­     dürfte der Liegenschaftsanteil am Um­
ge, die Unternehmen erhalten werden,           satz typischerweise höher oder sogar der
hängt angesichts der kantonalen Zustän­        Hauptkostenanteil ausmachen. Dass es
digkeit vom Sitz der Mieter ab.                sich bei den Härtefallhilfen allerdings um
    Gemäss der Covid-19-Härtefallverord­       eine «Direktzahlungen an die Vermieter»                        *IVO CATHOMEN
nung belaufen sich die nicht rückzahlba­       handelt, wie dies von Mieterseite moniert                      Dr. oec. HSG, ist Herausgeber der
ren Beiträge auf bis zu 20% des durch­         wird, ist aber sicher nicht zutreffend.                        Zeitschrift Immobilia.

                  10                                                                                                           IMMOBILIA / Februar 2021
KURZMELDUNGEN
60                                                                    Mehr als nur
                                                                      eine Immobilien-
                                                                      software
SCHWEIZ                                                               AbaImmo – die Software für
                                   Enthaltungen spricht sich die      die Immobilienbewirtschaftung
 BEFRISTETE                        WAK-N darüber hinaus dafür
­V ERSCHÄRFUNG                     aus, im Covid-19-­Gesetz fest­
 DER LEX KOLLER                    zulegen, dass ­Kündigungen
    Vor dem Hintergrund der        von Geschäftsmiet- oder
                                                                                                                         Forum
  Corona-Pandemie hat die          Geschäftspacht­verträgen, die                                                Abacus
                                                                                                                          ssung
  Rechtskommission des Natio­      während des Lockdown und                                                     Zeiterfa
                                                                                                                           021,
 nalrats (RK-N) mit 22 zu 0        in den sechs Monaten nach                                                      04.03.2
 Stimmen bei 2 Enthaltungen        dem Lockdown ausgespro­                                                                r Event
                                                                                                                 virtuelle
 eine Kommissionsinitiative        chen werden, nichtig sind,                                                                ung:
                                                                                                                   Anmeld
 beschlossen, wonach die Be­       wenn die mietenden bzw.                                                                  h/forum
 willigungspflicht gemäss Lex      pachtenden Betriebe von                                                       abacus.c
 Koller vorübergehend auf Be­      ­behördlichen Schliessungs­
 triebsstätte-Grundstücke aus­      anordnungen betroffen sind.
 gedehnt werden soll. Damit
 will die RK-N verhindern, dass    UNTERSTÜTZUNG
 ausländische finanzkräftige       FÜR GESCHÄFTS­
 Privatpersonen oder Unter­        MIETER
 nehmen die finanzielle Notla­        Die Rechtskommission
 ge schweizerischer Unterneh­      des Nationalrats unterstützt
 men ausnützen und zu tiefen       die von der WAK-N ausge­
 Preisen Betriebsliegenschaf­      sprochenen Empfehlungen
 ten von Unternehmen erwer­        im Bereich des Mietrechts. In
 ben könnten. Die Initiative       einem Schreiben an den Bun­
 ­bedarf noch der Zustimmung       desrat empfiehlt sie nament­
  der Schwesterkommission.         lich eine Ausdehnung der
                                   mietrechtlichen Fristen bei
WIRTSCHAFTS­                       Zahlungsrückständen (16 zu
KOMMISSION WILL                    7 Stimmen bei 1 Enthaltung)
MIETERSCHUTZ                       sowie eine Regelung zum bes­
    Die Wirtschaftskommissi­       seren Kündigungsschutz im
on des Nationalrats (WAK-N)        Bereich der Geschäftsmieten
empfiehlt gemäss ihrem             (9 zu 9 Stimmen bei 5 Enthal­
­Beschluss von Anfang Februar      tungen und Stichentscheid
 dem Bundesrat mit 13 zu 7         der Präsidentin). Sie ist aller­
 Stimmen bei 3 Enthaltungen,       dings anders als die WAK-N         Ihr Nutzen mit AbaImmo
 den Rechtsstillstand im Sinn      der Ansicht, dass kein gene­
 von Artikel 62 des Bundesge­      reller Rechtsstillstand ange­      Die integrierte Gesamtlösung ohne Schnittstellen
 setzes über Schuldbetreibung      ordnet werden sollte (16 zu 9      ins ERP bietet Ihnen umfassende Funktionalität
 und Konkurs für die ganze         Stimmen).                          für die effiziente Bewirtschaftung Ihrer Immobilien,
 Schweiz ins Covid-19-Gesetz                                          welche sich beliebig ausbauen lässt. Ihre Daten
 aufzunehmen, so wie er es be­     REVISION KOMMT                     können Sie überall und jederzeit abfragen
 reits im Frühjahr 2020 getan      NICHT VOM FLECK
                                                                      und nutzen.
 hatte. Sie ersucht ihn ferner        Die Wirtschaftskommis­
 mit 14 zu 9 Stimmen bei 1 Ent­    sion des Ständerats hat Mitte
 haltung, ins Gesetz aufzuneh­     ­Januar die Beratung über den
 men, dass die Frist, welche der    Systemwechsel bei der
                                                                      Weitere Informationen finden Sie unter:
 Vermieter seinem Mieter zur        Wohneigentumsbesteuerung
 Zahlung ausstehender Miet­         wieder aufgenommen und die        abacus.ch/abaimmo
 zinse oder Nebenkosten setzt,      Verwaltung beauftragt, ihr die
 entsprechend der Regelung im       Folgen der verschiedenen
 Frühjahr 2020 mindestens ­         Schuldzinsenabzugsmodelle
 90 anstatt nur 30 Tage beträgt     darzulegen. Die Beratung
 (120 anstatt 60 Tage bei           wird im 2. Quartal fortgesetzt.
 Pachtverträgen), wenn der          Damit schleppt sich das Ge­
 Mieter aufgrund von bundes­       schäft weiter dahin, nachdem
 rätlichen Corona-Massnah­         es ursprünglich 2017 von der
 men in Zahlungsrückstand ist.     Kommission selbst lanciert
 Mit 12 zu 10 Stimmen bei 2        worden war.

IMMOBILIA / Februar 2021
IMMOBILIENWIRTSCHAFT
  RETAIL
                                                                                                                                         2020 brachten pandemiebedingte
COVID-19:                                                                                                                                Konsumverschiebungen im
                                                                                                                                         ­Detail­handel Nutzniesser und Leid­

PROFITEURE                                                                                                                                tragende hervor. Da es sich um
                                                                                                                                          vorüber­gehende Substitutionseffekte

UND VERLIERER
                                                                                                                                          handelt, können daraus nur bedingt
                                                                                                                                          Trendaussagen herausgelesen
                                                                                                                                        ­werden. TEXT— RAPHAEL SCHÖNBÄCHLER*

                                                                                                                                                   wegtäuschen, dass es grosse Unterschiede
                                                                                                                                                   zwischen einzelnen Verkaufssparten gab.
  NOMINALE                   120                                                                                                                       Die grossen Leidtragenden der Pande-
  DETAIL-                                                                                                                                          mie waren und sind Anbieter von klassi-
  HANDELS-
  UMSÄTZE,                   100                                                                                                                   schen Shoppinggütern wie Bekleidung,
  INDEXIERT                                                                                                                                        Schuhen, aber auch Kosmetik (Make-up)
  (2015 = 100)                                                                                                                                     oder Schmuck. Es handelt sich dabei vor
  UND SAISON-                80
  BEREINIGT                                                                                                                                        allem um Warenhäuser und Filialisten in
  Quelle: BFS                                                                                                                                      den Innenstädten und Shoppingcentern.
                             60
                                                                                                                                                   Die nominalen Umsätze im Bereich Beklei-
                                                                                                                                                   dung und Schuhe lagen gemäss BFS im Ap-
                             40
                                                                                                                                                   ril rund 80% unter dem Vorjahr. Die Sparte
                                                                                                                                                   vermochte sich zwar im 3. Quartal wieder
                             20                                                                                                                    zu erholen, auch stationär. Aber ein harziges
                                                                                                                                                   Weihnachtsgeschäft – auch bedingt durch
                             0                                                                                                                     die Sonntags- und Abendverkaufsverbote –
                                                                                                                                                   dürften für das Gesamtjahr 2020 eine Um-
                                   01.2020

                                             02.2020

                                                        03.2020

                                                                  04.2020

                                                                            05.2020

                                                                                      06.2020

                                                                                                07.2020

                                                                                                          08.2020

                                                                                                                    09.2020

                                                                                                                              10.2020

                                                                                                                                         11.2020
                                                                                                                                                   satzeinbusse im zweistelligen Prozentbe-
                                                                                                                                                   reich beschert haben.

                                                       Total Detailhandel                                   Bekleidung, Schuhe                     IT / UNTERHALTUNGSELEKTRONIK
                                                                                                                                                   UND FOOD PROFITIEREN –
                                                       Nahrungsmittel,
                                                       Getränke, Tabak
                                                                                                            Übrige Warengruppen                    ­FASHION DEUTLICH IM MINUS
                                                                                                                                                      Zu den Profiteuren der aussergewöhn-
                                                                                                                                                   lichen Lage zählt der Food-Bereich, weil
                                                                                                                                                   die Bevölkerung nicht ins Restaurant kann
                                                                                                                                                   oder will. Während der Lockdown-Phase
  KEINE VOREILIGEN SCHLÜSSE                                   mittelgeschäften hilft – und die Zunahme                                             im zweiten Quartal lagen die Umsätze im
   85 000 Beschäftigte im Detailhandel                        von Ferien im Inland vermögen diese nega-                                            Food-Bereich rund 10% über dem Vorjahr.
mussten im April des letzten Jahres unge-                     tiven Effekte nur teilweise zu kompensie-                                            Gemäss Auswertungen von Kredit- und De-
wollt in Kurzarbeit. Für den Detailhandel                     ren. Dass es kurzzeitige Krisen-Gewinner                                             bitkartentransaktionen haben die Lebens-
und sämtliche publikumsintensiven Nut-                        und -Verlierer im Detailhandel gibt, über-                                           mittelhändler auch ein gutes Weihnachts-
zungen stellte das Jahr 2020 damit eine                       rascht wenig; das Ausmass ist dennoch                                                geschäft erlebt. Zu den weiteren Profiteuren
Ausnahmesituation dar. So müssen denn                         aussergewöhnlich und zugleich existenz-                                              zählen Anbieter von IT / Elektronik, Haus-
auch die Zahlen zum Detailhandelsmarkt                        bedrohlich für zahlreiche Geschäfte. Kon-                                            halts- und Einrichtungsbedarf sowie Sport-
gesondert betrachtet werden. Berater, In-                     sumverschiebungen verhalfen dazu, dass                                               und Freizeitartikeln. Durch die gewonnene
vestoren oder Immobilienentwickler sind                       für das gesamte Jahr 2020 unter dem Strich                                           Zeit in den eigenen vier Wänden kauften
gut beraten, aus der aktuellen Krisensitua-                   sogar ein Umsatzplus für den Detailhandel                                            Frau und Herr Schweizer Heimfitnessge-
tion nicht zu voreilig Trends herauszulesen.                  resultieren dürfte. Dies ist durchaus bemer-                                         räte, Steamer, grössere Fernseher, Fahrrä-
   Ausbleibende Business- und Freizeit-                       kenswert, da die Rezession und unsichere                                             der oder Weinschränke.
touristen, vorübergehende Schliessungen                       Wirtschaftsaussichten auch zu einem sig-                                                Die grosse Gewinnersparte war aber ein-
und geringere Frequenzen durch Home-                          nifikanten Konsumverzicht hätten führen                                              deutig die IT / Unterhaltungselektronik,
office, Kurzarbeit sowie Hygiene- und Ab-                     können. Staatliche Zuwendungen, ausblei-                                             da hier neben der Devise «Bleib zu Hau-
standsregeln beeinflussen seit Pandemie-                      bende Ferienausgaben und nicht zuletzt                                               se» auch das Aufrüsten von Millionen von
ausbruch die Verkaufsflächenumsätze.                          Bedarfsanpassungen an die neue Situation                                             Homeoffice-Arbeitsplätzen wirkte. Dieser
Die aufgezwungene Reduktion des Ein-                          dürften den Detailhandel gestützt haben.                                             unter Preisdruck stehenden Sparte verhalf
kaufstourismus – welche vor allem Lebens-                     Dieses Plus darf jedoch nicht darüber hin-                                           Corona somit zu einer Erholung, nachdem

                                   Der erste Artikel (Seite 12) be-                                          branche und dem Bereich Beauty /                 ­ esamte Online-Umsatz über alle
                                                                                                                                                              g
                                   schreibt die pandemiebedingten                                            Kosmetik. Der zweite Artikel (Seite              Bereiche der M
                                                                                                                                                                           ­ igros-Gruppe hin-
                                   Konsumverschiebungen im Detail-                                           14) ist eine Zusammenfassung des                 weg, wuchs um 31% auf 2,9 Mrd.

       RETAIL                      handel. Zu den Gewinnern gehören
                                   die Anbieter von IT/Elektronik,
                                                                                                             aktuellen «Swiss Council Markt­
                                                                                                             reports 2020». Entgegen den negati-
                                                                                                                                                              CHF. Ebenso verzeichnete Coop im
                                                                                                                                                              vergangenen Jahr ein Umsatz-
                                   Haushalts- und Einrichtungsbedarf                                         ven E­ rwartungen zeichnen die bei-              wachstum von 14,4%. Wir wün-
                                   sowie Sport- und Freizeitartikeln.                                        den grössten Detailhändler in der                schen Ihnen viel Vergnügen beim
                                   Weniger gut erging es der Mode-                                           Schweiz ein positives Bild. Der                  Lesen.

  12                                                                                                                                                                           IMMOBILIA / Februar 2021
BEURTEILUNG                       Gestern: im letzten                    Aktuell: 2020                         Ausblick
    DES STATIONÄ-                     Jahrzehnt
    REN DETAIL-
    HANDELS:                          Gesundheits- und Körperpflege          IT / Unterhaltungselektronik          Gesundheits- und Körper­pflege
    RÜCK- UND                         Optiker                                Nahrungs- und                         Nahrungs- und Genussmittel
    AUSBLICK                          Sport / Freizeit                       Genussmittel                          Optik / Hörakustik
                                      Nahrungs- und                          Sport / Freizeit                      Sport / Freizeit
    Quelle: Einschätzungen
    Fahrländer Partner.               Genussmittel*                          Möbel / Einrichtungsbedarf            Dienstleistungsverkäufer
                                                                             Heimwerker- und
                                                                             Gartenbedarf

                                      Uhren / Schmuck                                                              Möbel / Einrichtungsbedarf
                                      Waren verschiedener Art, Warenhäuser                                         Heimwerker- und
                                                                                                                   Gartenbedarf

                                      Bekleidung / Schuhe                    Bekleidung / Schuhe                   Bekleidung / Schuhe
                                      Bücher / Schreibwaren                  Kosmetik (Make-up)                    IT / Unterhaltungselektronik
                                      IT / Unterhaltungselektronik           Schmuck                               Bücher / Schreibwaren
                                      Spielwaren                                                                   Spielwaren
                                      Möbel / Einrichtungsbedarf
                                      Heimwerker- und
                                      Gartenbedarf

                             Pfeile stehen für positive, stabile und negative Flächennachfrage.
                             * Mehr Flächen bei deutlich reduzierter Anzahl Geschäfte. Seit 2014 stagnierende Umsätze.

diese in den letzten Jahren mit sinkenden            und Preiszerfall seit rund zehn Jahren an              AUFHOLEFFEKTE IM NON-FOOD-
Umsätzen zu kämpfen hatte. FPRE geht je-             Bedeutung im stationären Handel und wird               BEREICH ERWARTET
doch nicht davon aus, dass dieser Umsatz-            vermehrt durch Service-Dienstleister und                  Für die nächsten Monate bleibt der Aus-
anstieg nachhaltig ist und zu einer stei-            Handelsgastronomen komplementiert.                     blick für den stationären Handel stark ein-
genden Nachfrage nach Verkaufsflächen                   Zukünftige Innenstadtgeschäftshäuser                getrübt. Ein verzögerter konjunktureller
führen wird in den nächsten Jahren, da der           und Shoppingcenter dürften neben Retail                Effekt mit steigender Arbeitslosigkeit und
Onlinehandel in dieser Gütergruppe zu at-            und Gastronomie in den Obergeschossen                  Konkursen von Geschäften und Gastrono-
traktiv ist.                                         Kliniken, Ausbildungsinstitute, Co-Wor-                miebetrieben ist wahrscheinlich. FPRE er-
   Während bei Fashiongütern selbst der              king, Fitness oder Hotelnutzungen aufwei-              wartet für das kommende Jahr steigende
Onlinehandel Mühe bekundete, weil man                sen. Geschäfte aus den Bereichen Optik,                Leerstände und weiter sinkende Mieten im
ohne Festivals, Ausgang und Büromeetings             Kosmetik / Gesundheit und Sport / Freizeit             Verkaufsflächenmarkt. Für die im letzten
schlichtweg wenig Bedarf nach neuen Klei-            dürften sich gemäss unseren Einschätzun-               Jahrzehnt gesunkene Flächenproduktivi-
dern und Make-up hatte, war der Online-              gen auch in den nächsten Jahren gut hal-               tät (Quadratmeterumsätze) im Schweizer
handel insgesamt aber dennoch der g­ rosse           ten, und ganz generell wird die Nachfrage              Detailhandel sind die Markmieten vieler-
Profiteur der Pandemie. Dies geschah auf             nach physischen Flächen im Bereich Gast-               orts immer noch (zu) hoch. Gleichzeitig
Kosten des stationären Handels, der be-              ronomie und Dienstleistungen weiter gege-              zeigen die beachtlichen Frequenzen nach
kanntermassen ohnehin strukturell unter              ben sein durch die steigende Bevölkerungs-             Lockdown-Ende aber auch den Drang nach
Druck steht. Abgesehen von Nahversor-                zahl. Auch für das Format der Fachmärkte               «realen» Tätigkeiten und Erfahrungen.
gern wird das Jahr 2020 unter dem Strich             (Bau- und Hobby) sollte in nächster Zeit ein              Das konjunkturelle Basisszenario von
für die stationären Umsätze und somit für            Markt vorhanden sein.                                  FPRE, welches eine Eindämmung der Pan-
die Mieteinnahmen – bei Umsatzmieten –                  Gegenwärtig diskutiert werden auch                  demie mit entsprechenden Lockerungen
klar negativ ausfallen.                              regionale Konsumverschiebungen infol-                  voraussetzt, erwartet, dass es in der zweiten
                                                     ge einer allfälligen Stadtflucht – Stichwort           Jahreshälfte 2021 für die Verkaufsflächen
PANDEMIEBEDINGTE                                     Homeoffice. Ob es tatsächlich zu einer Ver-            wieder positive Impulse geben wird mit ei-
­KONSUMVERSCHIEBUNGEN                                schiebung der Wohnortpräferenz kommen                  ner gewissen Normalisierung der Mobilität
   Aus heutiger Sicht ist nicht davon aus-           wird, hängt auch davon ab, wie stark das Ar-           (inklusive Tourismus). Dadurch würden die
zugehen, dass die bisherigen Funktions-              beiten von zu Hause aus wirklich zunehmen              aktuell stark betroffenen Innenstadtlagen
weisen, Trends und Triebkräfte nun zur               wird. Eine von FPRE durchgeführte Umfra-               (Highstreet) und damit die Segmente Fa-
Makulatur werden. Vielmehr dürfte der                ge zeigt, dass mehrheitlich eine leichte Er-           shion und Kosmetik einen Aufholeffekt er-
Strukturwandel und die damit verbunde-               höhung des Pensums in den eigenen vier                 zielen. Dass es mit diesem Virus aber auch
ne Transformation in die gleiche Richtung            Wänden zu erwarten ist, wobei das Ausmass              ganz anders kommen kann, versteht sich
weitergehen. Nicht alle Pandemie-Profi-              von der Unternehmensgrösse und der Bran-               von selbst.
teure haben positive Post-Corona-Aus-                che abhängig ist. Unserer Meinung nach
sichten und umgekehrt werden etwa dem                kommt ein starker, aber noch realistischer
Bereich Beauty / Kosmetik – der unter dem            Shift zum Homeoffice einer Erhöhung des
Lockdown litt – gute Zukunftsaussichten              Homeoffice-Pensums von plus / minus 15%                                  *RAPHAEL
attestiert. Das Segment Bekleidung und               gleich. Somit können die Innenstädte dar-                                SCHÖNBÄCHLER
Schuhe wiederum verliert aufgrund von                auf hoffen, dass sich der negative Effekt auf                            Der Autor ist Partner bei Fahrländer
Konsumverschiebungen, Onlinehandel                   die Umsätze in Grenzen hält.                                             Partner Raumentwicklung (FPRE).

IMMOBILIA / Februar 2021                                                                                                                                     13
IMMOBILIENWIRTSCHAFT

                                                                                                                           19
   RETAIL

SHOPPING­CENTER                                                                Der Schweizer Detailhandel leidet unter
                                                                               den Auswirkungen der Pandemie.

VOR EINER FLUR­                                                                ­Experten gehen davon aus, dass es
                                                                                in Shoppingcentern ausserhalb der

BEREINIGUNG
                                                                                Städte zu weiteren Schliessungen
                                                                                kommen wird. TEXT— MARCEL STOFFEL*

                                                                                                             Allein die Schweizer
                                                                                                             Shoppingcenter
                                                                                                             ­verloren in der Zeit
                                                                                                              vom 16. März bis ­
                                                                                                              11. Mai 2020 rund
                                                                                                              39 Mio. CHF Umsatz,
                                                                                                              und zwar pro Tag.

                                                                                                                                            BILD: 123RF.COM
  80 PROZENT WENIGER                         Mrd. CHF. Dabei wuchs Digitec ­Galaxus,       tigen Beeinflussung der Corona-Auswir-
BESUCHER                                     der grösste Onlinehändler der Schweiz,        kungen signifikant auf und erreichte sogar
   Als am 16. März 2020 der erste Lock-      um 56,4% auf 1,7 Mrd. CHF. Und auch Coop      das Vorjahresniveau.
down begann und damit ein Grossteil der      verzeichnete in den Supermärkten im Jahr          Besonders die Märkte «Do it» und
Geschäfte in der Schweiz für acht Wochen     2020 ein Umsatzwachstum von 14,4%, und        «Heim­elektronik», aber auch Wohnungs-
schliessen mussten, hätte wohl niemand       selbst die Fachmärkte konnten den Lock-       einrichtung, Sport / Freizeit / Spiele schie-
gedacht, dass das Jahr 2020 für etliche      down grösstenteils kompensieren und er-       nen durch die Decke zu schiessen. Erklären
Schweizer Detailhändler umsatzmässig         reichten (ohne Brenn- und Treibstoffver-      lässt sich dies wohl damit, dass die Men-
zu einem Erfolgsjahr wird. Denn allein die   käufe) gegenüber Vorjahr einen Index von      schen aufgrund der Einschränkungen der
Schweizer Shoppingcenter verloren in der     98,8%. Der Coop-Online-Umsatz im De-          Freizeitmöglichkeiten, aber auch durch
Zeit vom 16. März bis 11. Mai 2020 rund 39   tailhandel konnte um 35,2% zulegen.           Homeoffice mehr zu Hause waren und ihr
Mio. CHF Umsatz, und zwar pro Tag. Kein                                                    Geld statt für Reisen oder Vergnügen eben
Wunder bei einem Rückgang der Besucher-      FOOD-BEREICH HAT ZUGELEGT                     anderweitig ausgegeben haben. Einzig der
frequenz von bis zu minus 80%.                  Schon in der Medienmitteilung von GfK      Bereich Fashion verlor gegenüber der Vor-
   Die Medienmitteilungen der beiden         Switzerland vom 4. November 2020 zeich-       jahresperiode minus 4% an Umsatz. Kein
grössten Detailhändler der Schweiz zeigen    nete sich ab, dass 2020 für den Detailhan-    Wunder, die Branche musste während des
entgegen der negativen Erwartungen ein       del besser wird als erwartet. Per Ende Sep-   Lockdown Umsatzeinbussen von bis zu mi-
positives Bild. So konnte zum Beispiel der   tember 2020 befand sich der GfK Markt         nus 75% hinnehmen.
Detailumsatz aller Migros-Unternehmen,       Monitor des Schweizer Detailhandels               Ebenfalls fiel mit der Grenzsperrungen
die an die Endverbraucher liefern, um 2,6%   mit 6,6% deutlich im Plus gegenüber dem       und den Soft-Lockdowns in den Nachbar-
auf 24,4 Mrd. CHF zulegen. Der gesamte       Vorjahr. Vor allem der Food- / Nearfood-      ländern auch der Einkaufstourismus weg,
Online-Umsatz über alle Bereiche der Mi-     Bereich konnte um 10,3% zulegen, doch         und das Geld (und der Umsatz) blieb somit
gros-Gruppe hinweg wuchs um 31% auf 2,9      auch der Nonfood holte trotz der nachhal-     im Lande. Der St.Galler Ökonom ­Thomas
                                                                                           Rudolph hat auf Anfrage der «NZZ am
                                                                                           Sonntag» vom 17. Mai 2020 ausgerech-
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                                                                                           net, dass Schweizer Läden mit einer zu-
                                                                                           sätzlichen Kaufkraft in Höhe von potenzi-

               www.visualisierung.ch                                                       ell 1,95 Mrd. CHF im Zeitraum Mitte März
                                                                                           bis Mitte Juni 2020 über alle Branchen hin-
                                                                                           weg rechnen können, wobei vor allem Le-
                                                                                           bensmittelmärkte profitierten.

  14                                                                                                                   IMMOBILIA / Februar 2021
eine sinkende Nachfrage nach Verkaufs-
                                               flächen, wogegen 25,5% von einer stabilen
                                                                                                                              29
                                               Nachfrage ausgehen. Lediglich 2,3% der
                                               befragten Experten gehen von einer stei-
MAGERE JAHRE ERWARTET                          genden Nachfrage aus. Das ist der tiefste
   Klar ist, die Coronakrise wird auch das     Wert seit dem Jahr 2013. Im Jahr 2013 wa-
Jahr 2021 mitbestimmen. Und klar ist           ren es noch 15,7%. Rund 26% der befragten
auch, dass sich der Strukturwandel im De-      Experten gehen davon aus, dass Stadtzen­
tailhandel, wie er schon vor der Corona-       tren / City- oder Strassenlagen für Retai-   enteilnehmern wesentlich höher einge-
Krise beobachtet werden konnte, weiter         ler zunehmend attraktiv werden. Bei in-      stuft als die Branchen Mode, Bekleidung,
fortsetzen wird – jedoch schneller und stär-   nenstädtischen Shoppingcentern liegt der     Unterhaltungselektronik und Büromate­
ker. Das Summary der Expertenumfrage im        Wert bei 18,5%, und lediglich 3,5% der be-   rial / Papeterie. Gastronomie, kosmeti-
aktuellen Swiss Council Marktreport 2020       fragten Teilnehmer sehen eine zuneh-         sche- und medizinische Behandlungen
zeigt folgende Entwicklungen auf: Rund         mende Attraktivität von Shoppingcentern      sowie Sport-, Fitness-, Yoga- und Wellnes-
61% der befragten Experten erwarten im         auf der grünen Wiese. Entsprechend pro­      sangebote gehören zu den am stärksten ge-
stationären Handel in den nächsten zwei        gnostizieren ungefähr 66% der Experten       wichteten Nutzungen neben dem stati-
bis drei Jahren geringere Umsätze, wäh-        eine abnehmende Attraktivität bei Shop-      onären Handel. Zu diesem Ergebnis und
rend circa 36% davon ausgehen, dass die        pingcentern auf der grünen Wiese.            vielen weiteren Erkenntnissen kommt der
Umsätze stabil bleiben. Lediglich 2,8% der                                                  aktuelle Swiss Council Markt­report 2020,
Experten erwarten für die nächsten Jahre       LADENSCHLIESSUNGEN IN DER                    welcher im Auftrag von der Beratungsfir-
ein Umsatzwachstum. Im Jahr 2014 waren         AGGLOMERATION                                ma Stoffelzurich erstellt wurde. Der Re-
es noch fast 11%.                                 Über 82% der befragten Experten ge-       port kann kostenlos bestellt werden unter
                                               hen davon aus, dass es in den Shopping-      www.stoffelzurich.ch.
STEIGENDE UMSÄTZE IM                           centern ausserhalb der Städte zu weiteren
ONLINEHANDEL                                   Geschäftsschliessungen kommen wird. Die
   91% der Experten prognostizieren wei-       Wahrscheinlichkeit von Schliessungen in
terhin steigende Umsätze im Online-Han-        den Innenstädten und Strassenlagen liegt                  *MARCEL STOFFEL
del. Von einer Stabilisierung der Online-      bei rund 50%. Die Zukunftschancen für die                 Der Autor ist Berater, Gründer ­
Umsätze gehen 7,5% aus. Über 72% aller         Branchen Gesundheit, Schönheit, Sport                     und Geschäftsführer des ­
Experten erwarten für die nächsten Jahre       und Ernährung werden von den Studi-                       «Swiss Council of Shopping Places».

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                                                                         ten wächst in der Schweiz stetig, allein
                                                                         im Jahr 2020 um 7% auf insgesamt
WOHNHEIME ALS                                                            25 300 Betten. Für Investoren können
                                                                         sich in diesem Nischenmarkt interes-

ATTRAKTIVE NISCHE                                                        sante Opportunitäten bieten.
                                                                         TEXT— DANIEL STOCKER*

  ABBILDUNG 1: EINZUGSGEBIETE DER HOCHSCHULEN IN DER GEMEINDE ZÜRICH
  Quelle: Senozon

  Wohnorte mit:
ABBILDUNG 2: BETTENANGEBOT                                                22% am meisten Studierende mit dem Auto an. Um-
    NACH STÄDTEN                                                              gekehrt bewegen sich in Winterthur zwei Drittel der
    Quelle: JLL
                                                                              Studierenden mit dem Velo oder zu Fuss zum Ausbil-
                                                                              dungsort. Im Median haben Studierende in Lausanne
                                                                              und Zürich mit 6 km den kürzesten Reiseweg. Lau-
  Region / Stadt
                              Anzahl
                              Betten
                                           Anzahl Betten / Studierende        sanne weist den höchsten Anteil auf an Studieren-
                                                                              den mit einer Entfernung von weniger als 10 km vom
                                                       Jahr 2023    2020–
                              Jahr 2020
                              (gerundet)
                                           Jahr 2020   (Schät-      2023      Ausbildungsort. Die Reisezeiten sind jedoch deswe-
                                                       zung)        (Trend)   gen nicht signifikant kürzer.
  Lausanne                    5600         16,5%       17,4%

  Zürich (inkl. Winterthur)   8650         12,9%       13,4%                  EINZUGSGEBIETE DER HOCHSCHULEN
                                                                              IN ZÜRICH
  Rapperswil                  200          11,7%       11,5%
                                                                                 Analog zum Mobilitätsverhalten wurden mit dem
  Neuchâtel                   600          11,5%       13,0%
                                                                              Modell von Senozon die Einzugsgebiete der jewei-
  Fribourg                    1800         10,6%       10,4%                  ligen Hochschulstandorte dargestellt. Abbildung 1
  Genf                        2250         10,0%       10,7%                  zeigt neben dem grau markierten Hochschulstand-
                                                                              ort Zürich, aus welchen Gemeinden die Studierenden
  Chur                        100          7,4%        7,3%
                                                                              mehrmals wöchentlich zur Hochschule reisen. Dabei
  Luzern (inkl. Rotkreuz)     850          7,1%        10,9%                  sind Winterthur und Zug für den Hochschulstandort
  Basel                       1000         5,5%        6,0%                   Zürich die gewichtigen Wohngemeinden von Studie-
  Bern                        1200         4,6%        4,6%
                                                                              renden, neben Bülach, Frauenfeld, Schaffhausen, Wil,
                                                                              Rapperswil und Baar.
  Lugano                      350          3,9%        3,7%
                                                                                 Den Differenzen im Mobilitätsverhalten der Stu-
  Brugg-Windisch              50           1,5%        4,3%                   dierenden zwischen den Hochschulstandorten dürf-
  St. Gallen                  150          0,9%        2,1%                   ten verschiedene Ursachen zugrunde liegen (lokales
  Andere                      2500         n/a         n/a          n/a
                                                                              Mietpreisniveau, ÖV-Anbindung, Topografie usw.).
                                                                              Die Unterschiede zeigen aber auch Potenziale auf
  Gesamte Schweiz             25 300       10,4%       11,1%
                                                                              hinsichtlich der Optimierung der Pendlerdistanzen
                                                                              und -zeiten durch die Schaffung von zielgruppen-
                                                                              gerechten Wohnangeboten. Insbesondere Winter-
                                                                              thur sticht diesbezüglich ins Auge: Einerseits ist es
schiedenen Schweizer Hochschulstandorten unter-                               ein ­eigenständiger Hochschulstandort, zu dem eini-
sucht, namentlich von Bern, Fribourg, Lausanne, Lu-                           ge Studierende von weit her anreisen. Andererseits
zern, St. Gallen, Winterthur und Zürich. Als Grundlage                        wohnen dort zahlreiche Studierende der Hochschu-
diente das Mobilitätsmodell von Senozon, welches                              len St. Gallen oder Zürich.
auf Basis von Mobilitätserhebungen, Infrastruktur-
und Bevölkerungsdaten Bewegungsmuster simuliert                               GEPLANTE PROJEKTE
und mit Messungen aus Drittdaten (z. B. Verkehrs-                                 JLL rechnet bis zum Jahr 2023 schweizweit mit
zählungen, Apps, Mobiltelefondaten) validiert. Mo-                            einer zusätzlichen Ausweitung um rund 2200 Bet-
delliert wurde der Weg vom Wohn- zum Ausbildungs-                             ten. Abbildung 2 zeigt neben dem aktuellen Bestand
ort. Das Mobilitätsmodell basiert auf aktuellen Daten                         ebenfalls, wie sich die Auslastung an den jeweiligen
und Befragungen des BfS (Pre-Corona), Fahrplänen                              Hochschulstandorten unter Einbezug der vom BfS
sowie Navigationsnetzen und bildet die typischen                              prognostizierten Studierendenzahlen und der ge-
Bewegungsmuster der gesamten Schweizer Bevölke-                               planten Neubauprojekte / Zwischennutzungen bis
rung ab. Diese Analyse begrenzt sich auf Auswertun-                           zum Jahr 2023 voraussichtlich entwickeln wird. In
gen der Studierenden an Hochschulen, welche sich in                           der Westschweiz verhält sich der Markt weiterhin
Ausbildung befinden.                                                          sehr dynamisch. In Lausanne wird es auf dem ge-
   Nicht berücksichtigt wurden Studierende von                                planten Campus Santé (FMEL) auch Unterkünfte
Weiterbildungsprogrammen, weil sich diese betref-                             für Studierende geben. In der Region Luzern sind
fend Einkommen und Wohnsituation von der ersten                               gleich mehrere Projekte geplant in Luzern Süd wie
Gruppe oftmals differenzieren. Die Hochschulstand-                            z. B. im Schweighof Quartier (Student Mentor Foun-
orte haben unter anderem folgende Unterschiede of-                            dation Lucerne) und im Quartier Nidfeld (Patrimo-
fenbart: In Winterthur und Zürich wohnen rund zwei                            nium). Auch in St. Gallen, in der Nähe vom Bahnhof      *DANIEL
                                                                                                                                      STOCKER
Drittel der Studierenden am Ausbildungsort, in Lau-                           St. Fiden, kommt ein weiteres Objekt hinzu. Den-
                                                                                                                                      Der Autor ist Head of
sanne sind es 45%, in Luzern und St. Gallen rund die                          noch bleibt die Versorgung der Unterkünfte für Stu-     Research bei der Jones
Hälfte. In St. Gallen und Luzern reisen mit 25% bzw.                          dierende in St. Gallen tief.                           Lang LaSalle AG.

IMMOBILIA / Februar 2021                                                                                                                                17
IMMOBILIENWIRTSCHAFT
   BÜROMARKT
                                                                                                       Lockdown, Homeoffice und die Ver­
PANDEMIE                                                                                               unsicherung durch die Pandemie
                                                                                                       ­haben sich 2020 auf die Schweizer

VERSTÄRKT                                                                                               Flächenmärkte ausgewirkt. Im Büro-
                                                                                                        markt stieg das Angebot um 23%. ­

DIFFERENZIERUNG
                                                                                                        Im Wohnmarkt steigt die Leerstands-
                                                                                                        quote in Richtung Rekord.
                                                                                                       TEXT— PATRICIA REICHELT*

   BÜROFLÄCHEN-                           2 500 000
   ANGEBOT
   ALLER SCHWEI-
   ZER AGGLOME-
   RATIONEN
   Quelle: CSL Immobilien                 2 000 000

                                          1 500 000
                            Fläche (m2)

                                          1 000 000

                                           500 000

                                                 0

                                                      2007     2008     2009   2010      2011   2012    2013    2014     2015      2016      2017   2018      2019      2020

                                                         Zürich                 Genf                   Basel                    Lausanne              Bern

                                                         Zug                    Lugano                 Luzern                   St. Gallen            Baden

                                                         Winterthur             Olten                  Biel                     Fribourg              Neuchâtel

                                                         Schaffhausen           Solothurn              Aarau                    Thun                  Chur

   FLÄCHENNACHFRAGE                                          chenreduktionen zu planen oder diese be-                  HOHE BÜRONACHFRAGE ­
­GESUNKEN                                                    reits umzusetzen, um wesentliche Kosten-                  IN ZENTREN
   In den letzten Jahren hatte sich der                      einsparungen zu erzielen.                                    Zwischen den Lagen kristallisierten sich
Schweizer Büromarkt stabilisiert. Das Blatt                     Das innerhalb von sechs Monaten ver-                   im Verlauf des Jahres jedoch grosse Unter-
wendete sich jedoch, als im Frühling 2020                    fügbare Angebot in den Schweizer Agglo-                   schiede heraus: An Agglomerationsstand-
der Bundesrat das Land aufgrund der Coro-                    merationen stieg deshalb 2020 um 23 Pro-                  orten standen und stehen freie Büroflächen
na-Pandemie ins Homeoffice schickte. Die                     zent auf 2,26 Millionen Quadratmeter an                   aufgrund des Überangebots unter starkem
Auswirkungen wurden nach wenigen Mo-                         – und damit in eine Grössenordnung, die                   Wettbewerbsdruck. An zentralen Lagen in
naten sichtbar: Viele verunsicherte Unter-                   letztmals 2014 registriert wurde. Ohne die                den Grosszentren stieg die Nachfrage dage-
nehmen verschoben Entscheide bezüglich                       langfristigen Vertragslaufzeiten im Büro-                 gen an. Standortfaktoren wie ein urbanes
ihrer Büroflächenplanung. Andere nahmen                      markt wäre das Überangebot sogar noch                     Umfeld mit attraktiven Lunch- oder Frei-
das Homeoffice-Regime zum Anlass, Flä-                       wesentlich höher ausgefallen. Vereinzelte                 zeitangeboten oder die Nähe zu Kunden
                                                             Nutzer versuchen, sich inzwischen mit der                 und Branchentreffpunkten haben durch
                                                             Untervermietung ihrer Flächen aus diesen                  die Pandemie an Stellenwert gewonnen.
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                                                             Fesseln zu befreien. Sollte sich dieser Lö-               Je länger, desto mehr zeigt sich, dass Wert-
                                                             sungsansatz verbreiten, ist nicht nur mit                 schöpfung, Produktivität und geschäftli-
Konflikte im StWE mediativ klären                            einem weiteren Wachstum des Angebots,                     che Beziehungen in der Arbeitswelt ein

                                                                                                                                                    Der digita
Mieterbetreuung für Sanierungen                              sondern auch mit einer Erosion des Miet-                  gewisses Mass an persönlichen Begegnun-
       Moderator / Mediator M.A.                             zinsniveaus zu rechnen. Der Grund dafür:                  gen brauchen. So dürften sich 2021 die ge-
  empfiehlt sich. Tel. 079 400 25 93                         Dank der Kosteneinsparungen können die                    genläufigen Tendenzen zwischen den un-

                                                                                                                                                    Verma
  www.kreuzplatz-mediation.ch                                Hauptmieter ihre Flächen zu günstigeren                   terschiedlichen Lagen weiter verstärken.
                                                             Konditionen anbieten.                                     Zudem werden bisher durch Konjunktur-

  18                                                                                                                                                         IMMOBILIA / Februar 2021
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