SeniorenZeitschrift 1 I 2021 - Echt jetzt? - Vielfalt bewegt Frankfurt

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SeniorenZeitschrift 1 I 2021 - Echt jetzt? - Vielfalt bewegt Frankfurt
Senioren Zeitschrift
                                                            1 I 2021
Januar Februar März

                                           Echt jetzt?

                      Seniorentelefon 212-370 70 www.senioren-zeitschrift-frankfurt.de
SeniorenZeitschrift 1 I 2021 - Echt jetzt? - Vielfalt bewegt Frankfurt
Sicherheit. Würde. Lebensfreude.

    Oasen der Ruhe mitten im
       städtischen Leben.

 Ein schönes Zuhause in dem Sie individuell wohnen und
       bestens versorgt den Lebensabend genießen.

Sonnenhof                          Sonnenhof
                                   Appartements
                                                                 Sonnenhof
                                                                 am Park
   Gruppe                          Seniorenwohnungen
                                   mit Service
                                                                 Senioren-
                                                                 und Pflegeheim

                                   Bremer Straße 2, 60323 Frankfurt am Main
   Senioren- und                   Telefon: 069/152030, Telefax: 069/152036 22
    Pflegeheime                    E-Mail: info@sonnenhof-am-Park.de

                       www.sonnenhof-gruppe.de
SeniorenZeitschrift 1 I 2021 - Echt jetzt? - Vielfalt bewegt Frankfurt
Gemeinsam in die Zukunft                                                   1 | 2021 . Senioren Zeitschrift . Januar | Februar | März

                                                                                                                                   Inhalt
              Grußworte                                                               Aktuelles und Berichte
              Peter Feldmann und Daniela Birkenfeld 4                                 Achter Altersbericht hat Thema Digitalisierung 38
                                                                                      Aktionstag für digitale Hilfsmittel in Frankfurt gefordert 39
              Vermischtes 5-9
                                                                                      Ältere Frankfurter und das Internet 40
                                                                                      Offene Werkstatt beim Deutschen Roten Kreuz 41
 © Umweltamt

                                                                                      Wenn der Alkohol ein Loch im Leben füllt 42
                                                                                      Gruppenangebot der psychologischen Beratung 43
                                                                                      Zukunft Alter: Mit alten Menschen arbeiten 44
                                                                                      Frankfurter Bürger-Universität online 45
                                                                                      Die neue Freiheit mit 60+ 46
                                                                                      Suche nach ehrenamtlichem Engagement 47
                                                                                      Begegnung der Kulturen
                                                                                      Kannst du Romanes? 50
              Corona Spezial II 10–19                                                 Früher und heute
                                                                                      Das Deutschordenshaus in Sachsenhausen 52
              Echt jetzt?

                                                                                                                                                          © Städel Museum, Frankfurt am Main
Foto: Oeser

                                                                                      Als der Mainkai noch Frankfurts Hafen war 54
                                                                                      Die Mainhäfen heute 56
                                                                                      Kultur
              Glitzer-Skyline und Kirsch-Rubine 20
              Führungen im „Großstadt-Dorf“ mit Christian Setzepfand 24               Ein Gemälde des Afrikaforschers Eduard Rüppell 57
              Vom Frankfurter Stadtdialekt zum RMV-Hessisch 26                        „Ich sehe was, was Du nicht siehst“ 58
              Das Frankfurter Wörterbuch 28                                           „Kaffeeklatsch“ im Museum für Kommunikation 60
              Hessisch Gebabbel prägt Humor 30                                        Für Sie gelesen 62
              Mit einem Fußball ist Integration ein Kinderspiel 31                    Was – wann – wo? 75
              Sachverstand und Liebe zu Frankfurt 32
                                                                                      Verbraucher und Recht
Foto: Oeser

                                                                                      In Kurzzeitpflege ohne WLAN-Kontakt nach außen? 63
                                                                                      Gesundes Leben
                                                                                      Chronische Krankheiten in Deutschland 64
                                                                                      3. Altenpflegebarometer 64
                                                                                      Leserecke 65

                                                                                      Ratgeber
              Ein Englisches Theater in Frankfurt, echt jetzt? 34                     Abocoupon 35
                                                                                      Wichtige Telefonnummern 49
              Das Sozialdezernat informiert
                                                                                      Tipps und Termine 68, 70–73
              Aus dem Seniorenbeirat 36                                               Essen auf Rädern / Seniorenrestaurants 68/69
              Ausflugs- und Veranstaltungsangebote 37                                 Rätsel, Impressum 74

              Titelfoto: Wenn das kein echter Frankfurter ist: Friedrich Stoltze. Foto: Oeser

              1|2021 Senioren Zeitschrift                                                                                                             3
SeniorenZeitschrift 1 I 2021 - Echt jetzt? - Vielfalt bewegt Frankfurt
Grußworte

Liebe Leserinnen und Leser,                                Liebe Frankfurterinnen und Frankfurter,

Ei Gude …                                                  wussten Sie, dass es ein Wörterbuch gibt, das
… klingt in Frankfurt am Main manchmal wie Hello,          über 20.000 Wörter enthält, das über die Lebens-
Iyi günler, Buongiorno, Ni hao, Guten Tag und oft auch     art, den Lebensraum, die Kultur- und Sozialge-
noch ganz anders.                                          schichte und vor allem aber auch den Witz und
                                                           die Weisheit der Bevölkerung im alten Frankfurt
Aber in welcher Muttersprache auch immer eine Frank-       Auskunft gibt? Vor etwa 50 Jahren erschien das
furterin oder ein Frankfurter beheimatet ist: „Ei Gude“,   „Frankfurter Wörterbuch“. Das ist ein Phänomen,
das kann und versteht jeder. Oft wird auch noch „…         wie ich finde.
wie?“ drangehängt, weil man wissen will, wie es dem
Gegenüber geht, und so auch den Fremden gleich ein         Inzwischen hat sich natürlich die Sprache, wie
bisschen aufnimmt in unserer wunderbaren Stadt.            fast alles in dieser Stadt, verändert. Doch eins ist
                                                           geblieben: Man muss nicht in Frankfurt geboren
Eine ganze Reihe Frankfurter Besonderheiten sind           sein, um die Frankfurter zu verstehen und sich als
aus unserem Stadtleben nicht mehr wegzudenken.             Frankfurter zu fühlen. Denn nur wir alle zusam-
Neben der Frankfurter Mundart, unseren kulinarischen       men – gleich wo wir herkommen – füllen gemein-
Spezialitäten wie Handkäs‘ mit Musik, Grüne Soße,          sam das Leben in dieser Stadt.
Frankfurter Kranz und unser Stöffche, am besten
originalgetreu im Bembel serviert, gehört es zur guten     Doch in diesen Zeiten, die immer noch stark von
Tradition von Frankfurt, dass wir alle Neuankömmlinge      diesem unberechenbaren Virus bestimmt sind,
– ob aus Deutschland oder anderen Ländern, ob leitende     wird es immer wichtiger, dass man weiß, wie
Angestellte oder von Krieg und Verfolgung gezeichnete      man sich informieren kann. Das Internet nimmt
Flüchtlinge – mit offenen Armen empfangen und              unentwegt mehr Raum ein und man sollte wissen,
unsere Eingeplackten herzlich willkommen heißen.           wie es funktioniert – auch um am sozialen
Das ist Frankfurt.                                         Leben teilnehmen zu können. Wie wichtig dies
Abschließend sage ich es mit Friedrich Stoltze:            ist, und wie Sie das lernen können, dies alles
                                                           finden Sie in der neuen Senioren Zeitschrift.
„Es i kaa Stadt uff der weite Welt,                        Für die Lektüre wünsche ich Ihnen wieder
die so merr wie mei Frankfort gefällt,                     einmal viel Vergnügen.
un es will merr net in mein Kopp enei,
wie kann nor e Mensch net von Frankfort sei!“              Geben Sie auf sich und Ihre Nächsten acht!

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre mit der           Ihre
neuen Senioren Zeitschrift.

                                                           Prof. Dr. Daniela Birkenfeld
Peter Feldmann                                             Stadträtin – Dezernentin für
Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main              Soziales, Senioren, Jugend und Recht

4                                                                                        Senioren Zeitschrift 1|2021
SeniorenZeitschrift 1 I 2021 - Echt jetzt? - Vielfalt bewegt Frankfurt
Vermischtes
Foto: Oeser

                                                                                                  len der Biodiversität. Wichtig sei es,
                                                                                                  so die Initiatoren, zwei Dinge zu be-
                                                                                                  greifen: „Zum einen, dass die Arten
                                                                                                  einen Wert an sich haben und zum
                                                                                                  anderen, dass auch wir Menschen
                                                                                                  letztendlich auf den Erhalt der biolo-
                                                                                                  gischen Vielfalt angewiesen sind,
                                                                                                  wenn wir eine lebenswerte Zukunft
                                                                                                  anstreben. Hier im Kleinen, vor der
                                                                                                  eigenen Haustür, muss der Schutz
                                                                                                  der Biodiversität und damit auch der
                                                                                                  Arten beginnen.“
              Eine Hummel saugt an einem Sommerflieder.
                                                                                                  Mehr Informationen gibt es unter
              Mehr Arten als vermutet                     Die Stadt gehört nicht nur              http://www.frankfurt-greencity.de
                                                                                                  und http://www.biofrankfurt.de im
                                                          den Menschen
              I  n Frankfurt kommen mehr Pilze
                 und Insekten vor, als gedacht. Das
                                                                                                  Internet.			                     cle

              hat ein Projekt ergeben, das im No-
              vember 2018 gemeinsam von Pal-              E   s sind scheue Gesellen. Sie leben
                                                              sehr zurückgezogen, einige zei-

                                                                                                                                           © Umweltamt
              mengarten, Botanischem Garten und           gen sich nur in der Dunkelheit. Und
              Wissenschaftsgarten der Goethe-             sie bangen alle um ihren Lebens-
              Universität auf der Bürgerwissen-           raum. Deshalb stellen sie sich nun
              schaftsplattform „I-Naturalist“ ge-         auf großen Plakaten ihren Mitbürge-
              startet wurde. Unter der Überschrift        rinnen und Mitbürgern vor. Gestat-
              „Tiere und Pilze in Frankfurts bota-        ten: Bachstelze, Falkenlibelle, Feld-
              nischen Gärten“ teilen sie seither          hamster, Sand-Grasnelke, Steinkauz
              ihre Beobachtungen aus den drei An-         und Zwergfledermaus.
              lagen und stellen dabei Erstaunli-             Diese fünf Tierarten sind neben
              ches fest: 674 Arten wurden seit Pro-       der einen Pflanzenart die Motive ei-
              jektbeginn gezählt, 456 davon Insek-        ner Plakatkampagne, die das Um-
              ten, davon wiederum viele heimisch,         weltdezernat gemeinsam mit dem
              andere aus der Ferne zugezogen,             Netzwerk Bio-Frankfurt gestartet
              nicht wenige von ihnen selten.              hat. Auf 317 Litfaßsäulen im Stadtge-
                  Zu dem Projekt kann jeder beitra-       biet waren die Plakate im Format A0
              gen, der einen der drei botanischen         zu sehen. Artenvielfalt ist neben der
              Gärten Frankfurts besucht, indem er         genetischen Vielfalt und der Vielfalt
              ein Foto auf der Plattform einstellt.       der Lebensräume eine von drei Säu-
              Andere Nutzer können dann die Art
              bestimmen. Nach ersten Ergebnissen
              der Beobachtungen werden heimi-
              sche Pflanzen, Gewürzpflanzen und
                                                          Beratung für Migranten
              ungefüllte Blüten besonders gern
              von Insekten angeflogen. Mit der
              Ausbringung solcher Pflanzen kann
                                                          D    as Deutsche Rote Kreuz bietet für Menschen mit Migrationshinter-
                                                               grund spezielle Beratung zu wichtigen Alltagsfragen an. In zwei Be-
                                                          ratungsstellen in der Innenstadt sowie in der Gutleutstraße stehen sozial-
              also dazu beigetragen werden, dass          pädagogisch geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Verfügung,
              die Vielfalt der Insekten erhalten          um etwa bei der Suche nach einer Arbeitsstelle, beim Ausfüllen von For-
              wird, beziehungsweise noch wächst.          mularen zu helfen oder Deutschkurse zu finden. Das vom Bund geförder-
                  Jeder kann sich an den Beobach-         te Beratungsangebot gibt es seit 2005. Die Beratungsstellen sind wie folgt
              tungen über „Tiere und Pilze in             erreichbar:
              Frankfurts botanischen Gärten“ be-
              teiligen: https://www.inaturalist.org/      Klapperfeldstraße 14                    Gutleutstraße 17 (HIWA!)
              projects/tiere-und-pilze-in-frank-          Youssef Hammouti                        Yasemin Yazici-Muth
              furts-botanischen-garten?tab=ob-            Telefon 069/71 91 91 14                 Telefon 069/23 40 92
              servations&subtab=grid.            wdl      Deutsch, Englisch, Arabisch             Deutsch, Englisch, Türkisch       wdl

              1|2021 Senioren Zeitschrift                                                                                             5
SeniorenZeitschrift 1 I 2021 - Echt jetzt? - Vielfalt bewegt Frankfurt
Vermischtes

Fünf Millionen Euro gegen Einsamkeit im Alter
M     it zunehmendem Alter wird das
      soziale Netzwerk der meisten
Menschen kleiner. Isolation und Ein-
                                        2020 bis September 2022 bundesweit
                                        29 Modellprojekte. Die Mittel stam-
                                        men aus dem Europäischen Sozial-
                                                                                  Unterstützung bekommen. Mehr frei-
                                                                                  williges Engagement und regionale
                                                                                  Netzwerkarbeit sollen zu einer Ver-
samkeit sind häufig die Folgen. Der     fonds (ESF) im Programm „Stärkung         besserung der Einkommens- und Le-
Austritt aus dem Berufsleben, ge-       der Teilhabe Älterer – Wege aus der       benssituation älterer Beschäftigter
sundheitliche Probleme, Einschrän-      Einsamkeit und Isolation im Alter“.       beitragen.
kungen der Mobilität und oftmals        Es ist das erste ESF-Programm dieser         Die Maßnahmen umfassen die
auch Armut und Migrationshinter-        Art und richtet sich vorrangig an äl-     Themen lebenslanges Lernen, digi-
grund verstärken das Risiko der sozi-   tere Beschäftigte (über 60 Jahre), die    tale Kompetenzen und freiwilliges
alen Isolation. Besonders in der Co-    vom Ausschluss aus dem Arbeits-           Engagement. Der Austausch zwi-
rona-Pandemie sind die negativen        markt bedroht oder betroffen sind         schen den Generationen steht hier
Auswirkungen mangelnder sozialer        und damit auch von gesellschaftli-        ebenso im Mittelpunkt wie die ge-
Kontakte deutlich geworden.             cher Isolation. Ziel ist es nicht nur,    sonderte Ansprache von älteren
   Um ungewollter Vereinsamung          sozialer Vereinsamung vorzubeugen,        Menschen, die aufgrund ihrer sozio-
entgegenzuwirken, fördert das Bun-      sondern auch die finanzielle Absi-        ökonomischen Ausgangslage be-
desministerium für Familie, Senio-      cherung im Alter zu stärken.              sonders von Einsamkeit und Isolati-
ren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)            Direkt vor Ort sollen ältere, sozial   on bedroht sind.		              cle
mit fünf Millionen Euro von Oktober     isoliert lebende Menschen, fachliche

                                        nem ambulanten Pflege- und Betreu-        gagierte, Übungsleiter und Akteure
Seit 20 Jahren engagiert                ungsteam, freiwilligen Helfern so-        aus Sport und Bewegung, Aktive aus
für an Demenz Erkrankte                 wie von der Stiftung als Vermieter        Kirchen- und Moscheegemeinden,
                                        begleitet werden. Hilfesuchende fin-      Betreuungskräfte und Angehörige

D    ie Hans und Ilse Breuer-Stiftung
     setzt sich seit über zwei Jahr-
zehnten dafür ein, die Lebenssitua-
                                        den im Statthaus vielfältige Angebo-
                                        te für Betroffene und Angehörige,
                                        die von Beratungen, Seminaren und
                                                                                  wendet. Mit Maßnahmen der Kurzak-
                                                                                  tivierung für Körper und Geist soll
                                                                                  Gesundheitsförderung im Alltagsle-
tion von an Demenz Erkrankten und       Informationsveranstaltungen        bis    ben von Menschen mit und ohne De-
ihren Angehörigen zu verbessern         hin zur Tagesbetreuung reichen. Ein       menz verankert werden.
und die Grundlagenforschung zu          kleines Café mit Terrasse dient als       Unter www.moment-hessen.de gibt
Demenz zu fördern. Die Stiftung         Begegnungsstätte für die Bewohner,        es weitere Informationen, Telefon
wurde im Jahr 2000 in Frankfurt         Besucher, freiwillig Unterstützende       069/678 92 20.			              wdl
durch den Unternehmer Hans Breu-        und Nachbarn des Hauses. 2016 wur-
er gegründet. Nach dem Tod von          de die Stiftung als „Stiftung des Jah-
Hans Breuer übernahm 2002 der äl-       res“ ausgezeichnet. Weitere Infor-        Demenz-Sprechstunde
teste Sohn Peter Breuer den Vorsitz
im Kuratorium und entwickelte die
strategische sowie inhaltliche Aus-
                                        mationen unter www.breuerstif-
                                        tung.de, Telefon 069/29 80 19 40.
                                                                           wdl
                                                                                  D    ie     Alzheimer     Gesellschaft
                                                                                       Frankfurt hat ihre zugehende
                                                                                  psychologische Beratung für von
richtung der Stiftung. Seit 2006 ver-                                             Alzheimer betroffene Menschen und
leiht die Stiftung den mit 100.000      „Moment!“                                 ihre Angehörigen ausgeweitet. Je-
Euro dotierten Alzheimer-Forschungs-
preis, mit dem bislang 19 Preisträger
gewürdigt wurden. Ausgezeichnet
                                        D    ie Diakonie Hessen und die Bil-
                                             dungsakademie des Landes-
                                        sportbundes wollen mit einem ge-
                                                                                  den dritten Donnerstag im Monat
                                                                                  gibt es in Kalbach bei „Trotzdem-Ak-
                                                                                  tiv“, an der Grünhohl 9, 60437
werden Wissenschaftlerinnen und         meinsamen Bewegungsprojekt Men-           Frankfurt, von 10 bis 13 Uhr eine De-
Wissenschaftler für ihre exzellenten    schen mit Demenz und alten sowie          menz-Sprechstunde. Jeden dritten
Leistungen auf dem Gebiet der Alz-      pflegebedürftigen Menschen ein be-        Dienstag trifft sich am gleichen Ort
heimerforschung, der Demenzfor-         sonderes Sportangebot machen. Un-         von 10 bis 11.30 Uhr eine Angehöri-
schung sowie der Erforschung ähnli-     ter dem Titel „Moment!“ – für „moto-      gengruppe zum Erfahrungsaus-
cher neurodegenerativer Erkrankun-      risches“ und „mentales“ Training –        tausch und zur gegenseitigen Unter-
gen. 2014 eröffnete die Stiftung in     wurde eine kostenlose Fortbildung         stützung. Weitere Informationen
Offenbach das „Statthaus Offen-         zur gezielten individuellen Bewe-         gibt es bei der Alzheimer Gesellschaft:
bach“, in dem neun Menschen mit         gungsförderung von hochaltrigen           Telefon 069/67 73 66 33, E-Mail:
Demenz in einer Wohn-Pflege-Grup-       Menschen in deren Zuhause entwi-          info@frankfurt-alzheimer.de, Inter-
pe gemeinsam von Angehörigen, ei-       ckelt, das sich an ehrenamtlich En-       net: www.frankfurt-alzheimer.de wdl

6                                                                                             Senioren Zeitschrift 1|2021
SeniorenZeitschrift 1 I 2021 - Echt jetzt? - Vielfalt bewegt Frankfurt
Vermischtes                                     Anzeige
Frankfurt UAS/Friederike Mannig

                                                                          2020/2021 die Lehre aufnehmen
                                                                          konnte. Der 35-jährige Frankfurter ist
                                                                          Experte im Bereich nachhaltige Mo-
                                                                          bilität und war zuletzt in der Politik-
                                                                          beratung bei der Deutschen Gesell-
                                                                          schaft für Internationale Zusammen-
                                                                          arbeit (GIZ) tätig. Gefördert wird die
                                                                          Professur mit 400.000 Euro jährlich
                                                                          vom Bundesministerium für Verkehr
                                                                          und digitale Infrastruktur (BMVI).
                                                                              Radverkehr hat in den vergange-
                                                                          nen Jahren deutlich an Bedeutung
                                                                          gewonnen. Um diesen positiven
                                                                          Trend zu unterstützen und bestehen-       zu können, wurden die BMVI-Stif-
                                  Prof. Dr. Dennis Knese ist der neue     de Herausforderungen zu bewälti-          tungsprofessuren mit unterschiedli-
                                  Radprof(i) der Frankfurt UAS.
                                                                          gen, hat das Bundesministerium für        chen Schwerpunkten vergeben. An
                                  Professur für Radverkehr                Verkehr und digitale Infrastruktur
                                                                          (BMVI) Stiftungsprofessuren mit
                                                                                                                    der Frankfurt UAS sind dies Verkehrs-
                                                                                                                    planung und Logistik. Die sich hier-

                                  A    ls eine der ersten von insgesamt
                                       sieben deutschen Hochschulen
                                  besetzt die Frankfurt University of
                                                                          dem Schwerpunkt Radverkehr an
                                                                          insgesamt sieben Hochschulen ver-
                                                                          geben. Hierdurch werden Forschung
                                                                                                                    aus ergebenden Potenziale sollen
                                                                                                                    sich durch einen engen Austausch
                                                                                                                    zwischen den Hochschulen best-
                                  Applied Sciences (Frankfurt UAS) die    und Lehre zu unterschiedlichen Be-        möglich ausschöpfen lassen und so
                                  Stiftungsprofessur Radverkehr. Prof.    reichen des Themas Radverkehr ge-         das Bewusstsein für unterschiedli-
                                  Dr.-Ing. Dennis Knese nahm den Ruf      stärkt. Um der Vielfalt und Breite der    che Perspektiven auf das interdiszip-
                                  an und startete zum 1. Januar 2020,     mit dem Radverkehr verbundenen            linäre Feld Radverkehr schärfen.
                                  sodass er noch im Wintersemester        Herausforderungen gerecht werden                                            cle

                                                                                                                                                   Anzeige

HERZLICH WILLKOMMEN ZUR

                                                                                                                                                             Fotos: © iStock /PhotoInc, © iStock /Jakovo, © iStock /skynesher, © iStock /Halfpoint, © wavebreakmedia/Shutterstock
REISESAISON 2021!
Das letzte Jahr hat uns allen viel abverlangt. Deshalb freuen wir uns, Sie – unter
Beachtung aller nötigen Sicherheitsvorkehrungen zur Erhaltung Ihrer Gesundheit –
in 2021 wieder bei uns zu begrüßen.
Unsere SENIORENREISEN führen Sie zu den schönsten Ferienorten in und
um Deutschland …
Wir reisen in kleineren Gruppen und großen Bussen. Wir schließen eine Covid-
Zusatzversicherung für alle Reisenden ab und unsere persönlichen Ansprechpart-
ner*innen sind immer für Sie da.
Während der 10- bis 14-tägigen Erholungsreisen, die wir bewusst auf das
3. und 4. Quartal gelegt haben, bietet sich die Gelegenheit, dem Alltag den Rücken
zu kehren und in der Gemeinschaft von Gleichgesinnten interessante neue Erfah-
rungen zu machen. In diesem Jahr steuern wir wieder reizvolle und attraktive Ziele
für Sie an und hoffen, dass wir, wenn auch mit kleineren Gruppen, in diesem Jahr
die Welt wieder ein Stück für Sie öffnen können. Unverändert ist der geschätzte
Rundum-Service: persönliche und kompetente Beratung, ausgewählte Hotels,
erfahrene Reisebegleiter*innen sowie der bequeme Haus-zu-Haus Service.
Bitte rufen Sie bei Unsicherheiten unsere erfahrene Reiseexperten an, um sich über
Hygienevorschriften und die aktuellen Reisemöglichkeiten zu informieren. Gerne
geben wir Ihnen Auskunft oder schicken Ihnen unseren Reisekatalog 2021 zu!

Caritasverband Frankfurt e. V.                                               Kontakt:
Seniorenreisen                                                               T 069.29 82 89 01
Buchgasse 3                                                                  F 069.29 82 89 09
60311 Frankfurt am Main                                                      www.caritas-seniorenreisen.de
SeniorenZeitschrift 1 I 2021 - Echt jetzt? - Vielfalt bewegt Frankfurt
Vermischtes

              Neue Fitnessgeräte werden gut genutzt                                           Auch dieses Jahr:
                                                                                              Notübernachtungsplätze
              D    er Innenhof des Ben-Gurion-
                   Rings 20–42 ist als erstes Pro-
              jekt im Rahmen der Sozialen Stad-
                                                      den sich nun eine Boulebahn, Senio-
                                                      renfitnessgeräte, ein Kinderspielbe-
                                                      reich mit Sandkasten, Kinderhaus
                                                                                              für Wohnungslose
              terneuerung neu gestaltet worden.
              Zentrales Element der Umgestaltung
              ist ein kreisrunder blühender Platz,
                                                      und Nestschaukel sowie schöne und
                                                      schattige Sitzgelegenheiten. Insge-
                                                      samt wurden 880.000 Euro inves-
                                                                                              M     it Beginn der kalten Jahreszeit
                                                                                                    richtet die Stadt Frankfurt
                                                                                              wieder zusätzliche Übernachtungs-
              zu dem sich vier Bereiche mit unter-    tiert, die gemeinsam von Stadt, Bund    plätze für wohnungslose Menschen
              schiedlichen     Aufenthalts-   und     und Eigentümergesellschaft getra-       ein. So stellt in der B-Ebene der
              Spielangeboten orientieren. Dort fin-   gen wurden.			                   wdl    U-Bahn-Station Eschenheimer Tor
                                                                                              die Verkehrsgesellschaft Frankfurt
                                                                                              im dritten Jahr in Folge 1.500 Quad-
                                                                                              ratmeter Fläche zur Verfügung. Die
                                                                                              Winterübernachtung ist jeden
                                                                                              Abend geöffnet; von 6 bis 10.30 Uhr
                                                                                              werden die Räume zum „Wintercafé“
                                                                                              umgebaut, in dem es Brötchen und
                                                                                              heiße Getränke gibt. Träger der
                                                                                              Winterübernachtung am Eschen-
                                                                                              heimer Tor ist der Frankfurter Ver-
                                                                                              ein für soziale Heimstätten. Sozial-
                                                                                              dezernentin Daniela Birkenfeld be-
                                                                                              tonte bei der Ankündigung der
                                                                                              Maßnahme, dass ein Hygienekon-
                                                                                              zept erstellt wurde, das mit dem
                                                                                              Gesundheitsamt abgestimmt wur-
                                                                                              de. Die Schlafplätze sind 1,50 Meter
                                                                                              voneinander entfernt, es wurden
                                                                                              Luftfilter und Co2-Ampeln ange-
                                                                                              schafft. Beim Betreten der Schlaf-
                                                                                              stätte und beim Gang zur Toilette
                                                                                              muss ein Mund- und Nasenschutz
                                                                                              getragen werden. 275 weitere Bet-
                                                                                              ten stehen in Notübernachtungs-
                                                                                              stätten in Einrichtungen der Cari-
                                                                                              tas, des Diakonischen Werks und
Foto: Oeser

                                                                                              des Frankfurter Vereins zur Verfü-
                                                                                              gung, teilte Birkenfeld mit. Auch
                                                                                              der Kältebus ist wieder in der Stadt
                                                                                              unterwegs. Er fährt Nacht für Nacht
              1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland                                       rund 120 Kilometer durch Frank-
                                                                                              furts Straßen, bietet obdachlosen

          I     n diesem Jahr soll in Deutschland
                und auch in Frankfurt ein Festjahr
              zur 1700-jährigen Geschichte jüdi-
                                                      wurde. „Frankfurt hat eine große jü-
                                                      dische Tradition mit einer sehr enga-
                                                      gierten Gemeinde, jüdischen Schu-
                                                                                              Menschen den Transport in eine
                                                                                              Unterkunft an oder auch Decken
                                                                                              und warme Getränke. 		           wdl
              schen Lebens in Deutschland began-      len und Kitas. Das Jüdische Museum
              gen werden. Das Jahr unter dem Titel    und die Bildungsstätte Anne Frank
              „#2021JLID – Jüdisches Leben in         sind deutschlandweit anerkannte In-
              Deutschland“ steht unter der Schirm-    stitutionen“, begründete Oberbür-       Wer einen Menschen bei Kälte im Freien
              herrschaft von Bundespräsident          germeister Peter Feldmann seine An-     übernachten sieht, sollte das Team des
              Frank-Walter Steinmeier. Rund 1.000     kündigung, dass sich die Stadt an       Kältebusses unter der Nummer
                                                                                              069/43 14 14 informieren.
              Aktionen und Kulturevents werden        Veranstaltungen beteiligen wird. Alle
                                                                                              Man kann aber auch die Notrufnummer
              vom Verein „321–2021: 1700 Jahre jü-    Informationen rund um das Festjahr      112 wählen oder die Rufnummer der
              disches Leben in Deutschland“ ver-      sind auf der Homepage http://www.       Stadt für soziale Notlagen 069/212-700 70.
              anstaltet, der 2018 in Köln gegründet   2021JLID.de zu finden.		          wdl   				                                  wdl

              8                                                                                            Senioren Zeitschrift 1|2021
SeniorenZeitschrift 1 I 2021 - Echt jetzt? - Vielfalt bewegt Frankfurt
Vermischtes

Glosse:
Probieren Sie es doch mal ...
C   orona ist überall und greift stän-                                          alle Termine vergeben. Wahllos ruft

                                         Foto: Opak
    dig in unser Leben ein. Ständig                                             sie eine Nummer bei der Führer-
und überall? Nein, das Verhalten                                                scheinstelle an, wo ihr ein freundli-
von Dieben hat das Virus nicht wirk-                                            cher Beamter den Rat gibt: „Probieren
lich verändert. Sie stehlen weiter-                                             Sie es doch mal um Mitternacht.“
hin, was die Taschen hergeben. Ob-                                                 Gesagt, getan. Mit TV-Serien hält
wohl die Frankfurterin auf Abstand                                              sie sich bis null Uhr wach, klickt
achtet, ist dreisten Dieben – wahr-                                             dann den Termin-Service an. Um
scheinlich zwei jungen dunkelblon-                                              00.01 Uhr tut sich ein jungfräulicher
den Frauen – ihre Geldbörse in die                                              Kalender auf: Welchen Termin hät-
gierigen Finger geraten. Mit Bank-                                              ten Sie denn gerne? Schnell ein Häk-
karten, Personalausweis, Führer-                                                chen bei der Wunsch-Zeit gesetzt,
schein, Versichertenkarte, Presse-                                              ein tiefer Seufzer – und ab ins Bett.
ausweis, Fahrzeugschein.                                                           Das Sahnehäubchen gibt es dann
   Die Frankfurterin wendet sich an                                             bei der Zulassungsstelle: Üblich ist,
ihr Bürgerbüro. Halt! Wir leben in                                              für Führer- und Fahrzeugschein
Corona-Zeiten. Um Anträge auf neue                                              zwei Termine zu buchen. Die Mitar-
Papiere zu stellen, sollte man den       muss man wissen, dass die Termine      beiterin „Führerschein“ sieht, dass
digitalen Termin-Service nutzen.         immer zwei Tage im Voraus verge-       die Kollegen „Fahrzeugschein“
Also setzt sich die Frankfurterin in     ben werden, also montags für Mitt-     nicht unter ihrer Arbeitslast zusam-
aller Frühe an ihren PC, um einen        woch, dienstags für Donnerstag und     menbrechen, und meint: „Probieren
Termin zu wählen. Wählen? Es gibt        so weiter. Am nächsten Tag steht die   Sie es doch mal ohne Termin!“ Hat
keine Wahl, der Tag ist dicht. Dazu      Frau noch früher auf, wieder sind      geklappt. Danke! 		               abl

                                                                                                               Anzeige

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                 morgen bin.
SeniorenZeitschrift 1 I 2021 - Echt jetzt? - Vielfalt bewegt Frankfurt
Corona Spezial II

Die psychosozialen Auswirkungen der
Corona-Pandemie                                     Die psychosozialen Auswirkungen der Corona-Pandemie

                                                    In den letzten Monaten wurde viel über die Corona-Pandemie und deren
                                                    Auswirkungen auf direkt Betroffene und unser Gesundheitssystem veröffentlicht. Es
                                                    gab auch einige Veröffentlichungen, die die potenziellen psychosozialen
In den vergangenen Monaten wurde viel über die Corona-Pandemie und                                             im Gesundheitsamt anriefen und ein
                                                    Auswirkungen in den Blick genommen haben. Dieser Artikel ist eine Einordnung
                                                    dieses Themas aus Sicht der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) des
deren Auswirkungen auf direkt Betroffene und unser Gesundheitssystem
                                                    Gesundheitsamtes Frankfurt.                                psychosoziales Gesprächsangebot in
berichtet. Es gab auch einige Veröffentlichungen,          die die potenziellen
                                        Allgemeinbevölkerung                                                   Anspruch nahmen. Im Zeitraum vom
                                        Die psychosozialen Auswirkungen des Lockdowns auf die Allgemeinbevölkerung
psychosozialen Auswirkungen in den Blick      genommen              haben.      Dieser     Artikel
                                        lassen sich wegen ihrer Komplexität nur schwer beschreiben. Doch 15.           März bis 30. Juni 2020 wurden
                                                                                                               ist generell
ist eine Einordnung des Themas aus Sicht    der Psychosozialen Notfallversor-
                                        davon auszugehen, dass benachteiligte Bevölkerungsgruppen durch die
                                        Maßnahmen stärker beeinflusst waren, als besser gestellte. Eine solche
                                                                                                               durch        das psychosoziale Team des
gung (PSNV) des Gesundheitsamtes Frankfurt          und bezieht sich auf Umfragen Gesundheitsamtes 80 solcher Fälle
                                        Klassifizierung ist mit Vorsicht zu genießen, denn was zählt, ist die subjektiv
                                        wahrgenommene psychosoziale Belastung und auf der anderen Seite die jeweiligen
zur Arbeit zwischen 15. März und 30. Juni   2020.
                                        individuellen Ressourcen, mit denen jeder Mensch ausgestattet ist und
                                        einer potenziellen Belastung entgegensteuern können.
                                                                                                               bearbeitet.
                                                                                                                    mit denen wir Hierbei waren die Monate

                                                                                                                       März, April und Mai am arbeitsinten-
Allgemeinbevölkerung                                Als gutes Beispiel dient die Mehrbelastung von Familien aufgrund von Berufstätigkeit
                                                                                                                       sivsten.
                                                    (in großen Teilen im Homeoffice) und der parallelen Herausforderung von
                                                    Kinderbetreuung bzw. Homeschooling. Während dies in vielen Familien als
Die psychosozialen Auswirkungen                     bei 50–75 Prozent gegeben. Nur drei                                    In den bearbeiteten Fällen waren
                                                    anstrengende Mehrarbeit erlebt wurde, kann es in einigen wenigen Fällen mit
                                                    wirklichen psychosozialen Belastungsfolgen für Eltern und Kinder einhergehen.
des Lockdowns auf die Allgemeinbe-                  der Befragten stuften 75–100 Pro-                                  die Themen der Betroffenen weit ge-
                                                    Bei einer Umfrage unter 41Honorarkräften der medizinischen Hotline der hessischen
                                                    Landesregierung, die im Gesundheitsamt Frankfurt ansässig ist, wurde nach dem
völkerung lassen sich wegen ihrer                   zent der Anrufenden als psychisch                                  streut (siehe Abb. 2). Den größten An-
                                                    Grad der psychischen Belastung der Anrufenden gefragt. 21 Befragte gaben hier an,
                                                    dass 0-25 Prozent der Anrufenden eine psychische Belastung aufwiesen. 12
Komplexität nur schwer beschreiben.                 belastet ein (eine Person machte kei-                              teil machte die Betreuung von Ange-
                                                    Befragte schätzten, dass psychische Belastungen bei 25-50 Prozent der Anrufe ein
Doch ist generell davon auszugehen,                 ne Angabe).                                                        hörigen aus, deren Verwandte schwer
                                                    Thema waren, vier sahen dies bei 50-75 Prozent gegeben. Nur drei der Befragten
                                                    stuften 75-100 Prozent der Anrufenden als psychisch belastet ein (eine Person
dass benachteiligte Bevölkerungs-                   machte keine Angabe).                                              an Corona erkrankt oder mit Corona
                                                    Abb. 1.
gruppen durch die Maßnahmen stär-                          Einschätzung
                                                                                                                       verstorben waren. Erschwerend kam
                                                     Einschätzung   derder psychischen Belastung
                                                                        psychischen     Belastung der der
ker beeinflusst waren, als besser ge-                            Anrufenden
                                                           Anrufenden       derHotline
                                                                          der   Hotline (n
                                                                                         (n==41)
                                                                                              41)                      bei diesen Fällen hinzu, dass auf-
stellte. Hierbei muss jedoch zusätz-               25
                                                    25                                                                 grund des Kontaktverbots keine per-
lich berücksichtigt werden, dass                   20
                                                    20                                                                 sönlichen Besuche möglich waren
Ausschlag gebend ist, wie die psycho-              15
                                                    15                                                                 oder aber eine Verabschiedung unter
soziale Belastung subjektiv wahrge-                10
                                                    10                                                                 den Kontaktbeschränkungen im
nommen wird und welche individu-                    55                                                                 Krankenhaus nicht realisiert werden
ellen Ressourcen zur Verfügung ste-                 00                                                                 konnte.
hen, um potenziellen Belastungen                    Abb. 1
                                                             0-25%
                                                             0-25%    25-50%
                                                                      25-50%      50-75%
                                                                                  50-75% 75-100%
                                                                                          75-100%           k.a.
                                                                                                            k.a.
                                                                                                                           Von den 80 Fällen waren 16 Perso-
entgegenzusteuern.                                                                                                     nen psychiatrisch vorerkrankt und in
    Als gutes Beispiel dient die Mehr-                  Am größten war die Sorge um die                                insgesamt 21 Fällen ging es um Ängs-
belastung von Familien aufgrund                     eigene Gesundheit, gefolgt von der                                 te (Angst vor Corona, Angst vor Folge-
von Berufstätigkeit (in großen Teilen               Sorge um die Gesundheit von Fami-                                  schäden und Angst andere anzuste-
im Homeoffice) und der parallelen                   lie und Freunden, sowie die Thema-                                 cken). In elf Fällen spielte eine Belas-
Herausforderung von Kinderbetreu-                   tik Einsamkeit aufgrund der Kon-                                   tung durch angeordnete Quarantäne
ung beziehungsweise Homeschooling.                  taktsperre. Wirtschaftliche Sorgen                                 eine Rolle und vier Beratungen fan-
Während dies in vielen Familien als                 spielten öfter eine Rolle, allgemeine                              den aufgrund einer Belastung durch
anstrengende Mehrarbeit erlebt wur-                 Zukunftsängste hingegen weniger.                                   die Kontaktverbote in Krankenhäu-
de, kann es in einigen wenigen Fäl-                 Besonders häufig zeigten sich Ange-                                sern und Altenheimen statt.
len mit deutlichen psychosozialen                   spanntheit, Besorgnis, Aufgewühlt-
Belastungsfolgen für Eltern und Kin-                heit und Ängstlichkeit. Aggressionen                               Psychisch kranke Menschen
der einhergehen.                                    und Niedergeschlagenheit waren sel-                                Zu der Personengruppe der psy-
    Bei einer Umfrage unter 41 Hono-                tener. Zudem wurde angegeben, dass                                 chisch kranken Menschen wurden
rarkräften der medizinischen Hot-                   sich einige Anrufende überfordert                                  zehn Mitarbeitende des sozialpsychi-
line der hessischen Landesregie-                    und orientierungslos in der Situation                              atrischen Dienstes (SpDi) im Gesund-
rung, die im Gesundheitsamt Frank-                  zeigten.                                                           heitsamt befragt.
furt ansässig ist, wurde nach dem                                                                                         Das größte Thema der Klientin-
Grad der psychischen Belastung der                  Direkt Betroffene (Erkrankte, Kontakt-                             nen und Klienten des SpDi war Ein-
Anrufenden gefragt. 21 Befragte ga-                 personen und Angehörige)                                           samkeit gefolgt von Zukunftsängsten
ben hier an, dass 0–25 Prozent der                  Die am direktesten von der Coro-                                   und wirtschaftlichen Sorgen. Da-
Anrufenden eine psychische Belas-                   na-Pandemie Betroffenen sind die an                                nach folgte erst die Sorge um die ei-
tung aufwiesen. zwölf Befragte                      Covid-19 Erkrankten, die jeweiligen                                gene Gesundheit sowie die Gesund-
schätzten, dass psychische Belas-                   Kontaktpersonen und deren Angehö-                                  heit von Familie und Freunden. Die
tungen bei 25–50 Prozent der Anrufe                 rige. Hinzu kommen die Personen,                                   meisten Klientinnen und Klienten
ein Thema waren, vier sahen dies                    die bei der oben genannten Hotline                                 wirkten besorgt, angespannt und

10                                                                                                                                         Senioren Zeitschrift 1|2021
Fällen ging es um Ängste (Angst vor Corona, Angst vor Folgeschäden und Angst
andere anzustecken). In elf Fällen spielte eine Belastung durch angeordnete
Quarantäne eine Rolle und vier Beratungen fanden auf Grund einer Belastung durch                          Corona Spezial II
die Kontaktverbote in Krankenhäusern und Altenheimen statt.

 Abb. .2               Themen der
                          Themen derdirekt   Betroffenen
                                     direkt Betroffenen
                                                                                    Unterstützungsangebote
           30
           30                                                                       Das Hessische Ministerium für Soziales
                                                                                    und Integration hat unter
           25
           25
                                                                                    https://offeneohren-hessen.de
           20
           20                                                                       viele telefonisch erreichbare Unterstüt-
                                                                                    zungsangebote zusammengestellt.
           15
           15
                                                                                    Das Silbertelefon von
           10
           10
                                                                                    www.silbernetz.org bahnt vereinsamten
           55                                                                       älteren Menschen einen Weg aus der
                                                                                    Isolation und ist unter der Rufnummer
           00
                                                                                    0800/470 80 90 täglich von 8 bis 22 Uhr
                                vovo enen

                                 vtovo ktkt

                                 erer nana

                                                    k kt

                 udru lglegses e e
                                                   enen

                                                        t

                                 nni ik enen

                                 SuSu enen

                                                      tt

                                                        e

                                                     nn

                                                                            T
                                                  täitä
                               anan rbrobto
                                                                                    erreichbar.

            hci h rchrch drdieri
                            FoFo tätnän

                                                   SITS
                             lgoelg odwow
                                     aurar t
                           gsgs rarnan

                          chrch ranan
         st st chcwh orooro

                                                   k

                                              kkck
                                              ädäd
                                              rbrb

                                             alai l
                                            ecec

                                                 hI
                                                n
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                      udru erekrkr

                                          tatta
                      risris rstsoto

                                            cahc
                                         chch

                                         idzid

                                          ohno
                     AnAn erekrk

                                          vtev

                                          kdk
                                             a

                                        s ts t
                                      r Cr C

                   hceh LoLcoc

                                       nan
                                         a

                                    kaa
                                      katk

                                   zuzu                                             Sozialpsychiatrischer Dienst des
                                          r

                                         c
                                         i

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               hi hi e veeve

                                        z

                                   nen
                                    po
                                     c
                                      i
              t ast onotnat
                                    r

                                QuQ

                                   o
                                  w

                                  y
                            Paa

                                 p
                           chch
       PsPs öröigrig

                                                                                    Gesundheitsamtes Frankfurt:

                           HyH
                           er e

                               P
                           KK
                               t

                            u
                       oror

                         FeoF
                        edre
                          rs

      AnA chrch

                       dgud
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  BeB geigr e

                  ndn

                                                                                    069/212-33 311
                gege

                  t svt

                     n
                 gndg

                    a

                   g
               utnu

                scis
               gnsg
              riör
           AnAn

           ycyc

            unu

            gndg

            stas
          gns g

                                                                                    Mo, Di, Do, Fr. jeweils 9–12 Uhr
          AnA
          heöh

         ycsy
         lael
        untu
      laela
      gneg

     PsP
     BeB
     stas
  AnA

  lael
BeB

Abb. 2
 ängstlich. Weniger ausgeprägt waren      Ältere Menschen                           Fazit
 Niedergeschlagenheit, Aufgewühlt-        Ältere Menschen können ebenso wie         Eine genauere Bewertung der psy-
 heit und Aggressivität.                  die jüngeren zu den oben genannten        chosozialen Auswirkungen der Coro-
     Ein Großteil der Befragten be-       Gruppen gehören. Zudem wurden sie         na-Pandemie kann vermutlich erst in
 richtete von negativen Auswirkun-        aufgrund ihres Alters generell als        der Retrospektive in einigen Jahren
 gen auf die Klientinnen und Klien-       Risikogruppe kategorisiert.               erfolgen. Wir konnten während der
 ten, weil Kooperationspartner einge-        Was im Alter eine größere Rolle        Hochphase der Pandemie erhebliche
 schränkter erreichbar waren. Es fehl-    spielt, ist die teilweise vorhandene      akute Belastungen beobachten. Die-
 ten außerdem soziale Kontakte und        soziale Isolation, die in vielen Fällen   se traten vor allem bei den direkt Be-
 die Tagesstruktur. Die aufsuchende       durch den Lockdown noch verstärkt         troffenen, aber auch den anderen er-
 Arbeit wurde weitestgehend einge-        wurde. Besonders schwierig dürfte         wähnten Gruppen auf. Es ist aber
 stellt (zum Beispiel Gericht, Betreu-    die Kontaktsperre für Alten- und          davon auszugehen, dass es in den
 ungsbehörde, psychiatrische Insti-       Pflegeheimbewohnerinnen sein, denn        wenigsten Fällen zu ernsthaften psy-
 tutsambulanzen). Daher riefen mehr       diese leiden oft an (psychosozialen)      chischen Erkrankungen kommt. Kri-
 Klientinnen und Klienten an, die         Vorerkrankungen, und es ist davon         sensituationen können und sollten
 normalerweise im Komplementär-           auszugehen, dass sich hier etwaige        unsere Widerstandskraft stärken, so-
 system eingebunden sind.                 psychosoziale Folgen direkter aus-        dass wir gemeinsam und gestärkt
     Für den Sozialpsychiatrischen        wirken.                                   aus dieser Pandemie hervorgehen
 Dienst wirkte es sich insofern aus,         In Frankfurt sind bis Ende Sep-        können.
 dass die dort Tätigen teilweise Aufga-   tember 2020 71 Menschen mit Corona                            Peter Waterstraat,
 ben von Kooperationspartnern kom-        verstorben. Das Durchschnittsalter                  Gesundheitsamt Frankfurt,
 pensieren mussten. Denn manchmal         der Verstorbenen lag bei 77,17 Jahren.              Koordination Psychosoziale
 waren die Ansprechpartner nur            26 Personen (36,6 Prozent) lebten                            Notfallversorgung
 schwer erreichbar, es kam zum Weg-       zum Zeitpunkt ihres Todes in einem                Inga Beig, Frankfurter Netzwerk
 fall der Tagesstruktur sowie der         Alten- und Pflegeheim.                              für Suizidprävention (FRANS)
 Freizeitbeschäftigung und dadurch           Diese Zahlen zeigen eindrück-                     Nora Hauschild, Frankfurter
 zu dekompensierenden (Dekompen-          lich, dass es aus infektiologischer                 Netzwerk für Suizidprävention
 sation = Nervenzusammenbruch)            Sicht sehr wichtig ist, die Heimbe-                                      (FRANS)
 Anrufen. Es brauchten mehr ältere        wohner und Heimbewohnwerinnen
 Klientinnen und Klienten (über 65        zu schützen, aber gleichzeitig die
 Jahre) Betreuung, die Hausbesuche        psychosozialen Folgen einer Isolie-
 fielen zunächst größtenteils weg und     rung auch nicht vernachlässigt wer-
 vieles musste telefonisch geklärt wer-   den dürfen.
 den. Weitervermittlungen waren er-
 schwert und die Eingliederung in das
 Hilfesystem zeitnah nicht möglich.

 1|2021 Senioren Zeitschrift                                                                                                   11
Corona Spezial II

              Vier Fragen an Nanine Delmas
              SZ: Frau Delmas, als Amtsleiterin des    demenziellen Erkrankung waren die
              Jugend- und Sozialamts hat Sie die       ausbleibenden Besuche und direkten
              Corona-Pandemie auch vor besonde-        Kontakte mit vertrauten Menschen
              re Herausforderungen gestellt. Wie       sehr schlimm. Corona hat in diesem
              hat das die Arbeit in den Sozial-        Sinne eine Ausbreitung von einer Art
              rathäusern beeinflusst?                  „Hospitalismus“ gefördert. Viele ver-
              Delmas: Zum einen mussten wir dar-       sanken in einer eigenen Welt. Das
              auf achten, dass unsere Mitarbeiten-     wieder rückgängig zu machen, ist
              den geschützt sind, dabei aber ihre      nahezu unmöglich und für Betroffene
              Arbeit weitermachen konnten. Home-       wie Angehörige traurig. Lobenswert
              office im Schichtdienst – jeweils eine   ist, dass viele Einrichtungen kreative

                                                                                                                                             Foto: privat
              Woche im Amt, eine zu Hause – war        Ideen entwickelt hatten, wie etwa
              da eine Maßnahme, die wir langsam        Balkonbesuche und Kontakte über
              wieder zurückgefahren haben. Zum         den Gartenzaun. Langfristig müssen          Nanine Delmas
              anderen haben wir die Vor-Ort-Bera-      wir jedoch überlegen, wie wir mit
              tung eingeschränkt. Die offenen Ter-     solchen Situationen umgehen.                – und gerade für an Demenz Er-
              mine wurden eingestellt, die Sozial-     In den Medien beherrschten aller-           krankte ist dies nahezu unmöglich.
              rathäuser und das Rathaus für Seni-      dings Infektionszahlen und medizi-          Wir haben beispielsweise vom Hessi-
              oren boten keine offenen Sprech-         nische Fragen die Nachrichten.              schen Sozialministerium 716 Tablets
              zeiten mehr an. Dennoch sollten              Sicher ist es wichtig, etwa in Pfle-    zur Verfügung gestellt bekommen
              natürlich die Seniorinnen und Senio-     geheimen keine Hotspots entstehen           und proportional den Senioren- und
              ren weiter auf Beratung und Unter-       zu lassen. Aber dass der Schutz alter       Pflegeheimen angeboten. Von diesen
              stützung zählen können. Termine          Menschen auch soziale Isolation ver-        wurden 450 Geräte abgerufen. Das
              konnten telefonisch abgemacht wer-       ursacht, muss bedacht werden. Es            zeigt doch schon, dass es nicht nur
              den. Vor Ort wurden dann die Betrof-     wäre sicher hilfreich, wenn sich die        um die Hardware selbst geht. Viele
              fenen einzeln und unter Beachtung        Wissenschaft damit beschäftigen             Heime haben gar keinen WLAN-An-
              aller Hygienevorschriften beraten.       und Lösungsvorschläge erarbeiten            schluss für alle (siehe Seite 63). Wir
                                                       könnte.                                     haben ausgerechnet, dass pro Gerät
              Vielerorts wurde die soziale Isolation                                               und Monat da noch etwa 20 Euro auf
              alter Menschen beklagt, auch wenn        Halten Sie Tablets oder andere Medi-        die Heime oder die Nutzer zukom-
              diese zu ihrem Schutz erfolgte. Wie      en für einen Lösungsansatz, um der          men. Dies muss von den Heimen oder
              sollte man Ihrer Meinung nach damit      Isolation vorzubeugen?                      den einzelnen Nutzer/innen bezahlt
              umgehen?                                 Sicherlich kann die Online-Kommu-           werden. Und es nützt auch nichts,
              Diesem Thema hätte und muss man          nikation der Einsamkeit ein wenig           diese Geräte zu verteilen, wenn die
              sich auch in Zukunft viel mehr wid-      vorbeugen. Doch nicht alle Älteren          Menschen diese nicht bedienen kön-
              men. Gerade für Menschen mit einer       können mit diesen Medien umgehen            nen. Da benötigt es ja Schulungsper-
                                                                                                   sonal. Wie soll das zu Zeiten von Co-
Foto: Oeser

                                                                                                   rona funktionieren, wenn nicht ein-
                                                                                                   mal die Angehörigen ihre Verwand-
                                                                                                   ten berühren dürfen? Viele Ältere
                                                                                                   möchten zurzeit vielleicht auch gar
                                                                                                   nicht ihr Gesicht in einem Medium
                                                                                                   zeigen.

                                                                                                   Was die Menschen selbst möchten,
                                                                                                   weiß man gar nicht. Meiner Meinung
                                                                                                   nach sollte das im Vordergrund ste-
                                                                                                   hen: Was benötigen die Senioren?
                                                                                                   Man sollte sie selbst fragen und viel
                                                                                                   mehr in dieser Hinsicht deutschland-
          Musik zur Ermutigung! Aus dem Kirchturm der Wartburggemeinde, Hartmann-Ibach-Stra-
          ße/Ecke Hallgartenstraße schallt sonntags und mittwochs Musik. Sänger und Musiker, die   weit forschen.
          gerade wenig zu tun haben, spielen.                                                               Jutta Perino/Lieselotte Wendl

              12                                                                                               Senioren Zeitschrift 1|2021
Corona Spezial II

              Wir bleiben in Kontakt!
              W
                        er hätte Anfang des letzten   den und Nachbarn auszutauschen?          gespürt, die im sonst so hektischen
                        Jahres gedacht, mit welch     Manch einer hat vielleicht das Inter-    Alltag schnell übersehen werden
                        besonderer Aufgabe das        net mit all seinen Möglichkeiten für     können. Sicherlich wird auch das
              Jahr 2020 auf uns alle warten würde.    sich entdeckt und kann mittlerweile      kurze und lockere Schwätzchen am
              Die Herausforderung war und ist         problemlos mit den Enkelkindern          Gartenzaun oder an der Supermarkt-
              groß, in der außergewöhnlichen Si-      über den Bildschirm kommunizieren        kasse für den ein oder anderen an
              tuation unterschiedliche Möglichkei-    oder an neu initiierten Online-Veran-    Bedeutung gewonnen haben.
              ten für ein neues Zusammensein zu       staltungen teilnehmen. Andere ha-            Schreiben Sie uns, wie es Ihnen in
              erfinden und zu erproben. Aber wie      ben sich womöglich in kleinen Grup-      den vergangenen Monaten ergangen
              genau funktioniert das – Abstand        pen vernetzt, sich zum Telefonieren      ist und wie es Ihnen gelungen ist, mit
              halten und dennoch am gesellschaft-     verabredet oder die eigene Region in     Ihren Mitmenschen in Verbindung
              lichen Leben teilhaben? Welche neu-     und um Frankfurt neu erkundet. Da-       zu bleiben. Welche Auswirkungen
              en Wege haben Sie gefunden, um sich     bei wurden gar unbekannte oder fast      hatten die neuen Rahmenbedingun-
              weiterhin mit Ihren Familien, Freun-    vergessene Orte und Fleckchen auf-       gen auf Ihr Miteinander? Hat Sie die-
                                                                                               se besondere Situation veranlasst,
Foto: Oeser

                                                                                               sich mehr mit dem Thema Digitali-
                                                                                               sierung auseinanderzusetzen und auf
                                                                                               digitale Medien zurückzugreifen?
                                                                                               Wenn ja, wie sind Sie dabei vorge-
                                                                                               gangen? Vielleicht haben Sie auch
                                                                                               neue Ideen, wie gemeinsame Aktivi-
                                                                                               täten zukünftig aussehen können.
                                                                                               Lassen Sie uns an Ihren Erfahrungen
                                                                                               teilhaben! Wir freuen uns über Ihre
                                                                                               Zusendungen unter: Rathaus für
                                                                                               Senioren, Leitstelle Älterwerden,
                                                                                               Hansaallee 150, 60320 Frankfurt
                                                                                               oder per E-Mail an aelterwerden@
                                                                                               stadt-frankfurt.de.     Mareike Lang

              Betrügern keine Chance geben
         D
                     ie Corona-Pandemie ist für       das Geld oder auch Wertgegenstän-        giene- und Schutzprodukte entweder
                     viele Betrüger eine Gelegen-     de ab.                                   zu überteuerten Preisen anbieten be-
                     heit zu versuchen, mit alten         Die Polizei berichtet auch von ei-   ziehungsweise die bestellten Produk-
              Tricks auf kriminelle Weise Men-        nem anderen Trick: Dabei geben           te nach Bezahlung nicht liefern.
              schen um ihr Geld zu bringen. Be-       sich die Betrüger als Mitarbeiter des        Da derzeit die sonst von der Poli-
              liebte Zielgruppe sind dabei nach       Gesundheitsamtes aus und bieten          zei angebotenen Vortragsveranstal-
              wie vor Seniorinnen und Senioren.       überteuerte Corona-Tests an oder         tungen für Senioren aufgrund der
                 So sind der Polizei zum Beispiel     drängen die Menschen zu einer an-        Corona-Schutzmaßnahmen           nicht
              Fälle bekannt, in denen sich Betrü-     geblich notwendigen Desinfizierung       stattfinden können, informiert die
              ger als vermeintliche Angehörige        der Wohnung.                             Polizei auf anderen Wegen über die
              ausgeben. Sie rufen bei alten Men-          Auch im Zusammenhang mit On-         Maschen der Betrüger, etwa mit dem
              schen an und behaupten, sie hätten      line-Banking nutzen nach den Fest-       Flyer „Schutz vor Corona-Betrügern“.
              sich mit dem Virus infiziert. Weiter    stellungen der Polizei die Betrüger
              geht die Betrügerei, indem um fi-       die Corona-Pandemie. So geben sie
              nanzielle Unterstützung für ein be-     vor, die TAN-Generatoren telefo-         Weitere Informationen gibt es unter:
                                                                                               www.polizei-hessen.de, www.polizei-be-
              sonderes neues Medikament oder          nisch zu überprüfen und entlocken
                                                                                               ratung.de sowie bei der jeweils örtlich
              zur Überbrückung einer aktuellen        den Angerufenen TAN-Nummern.             zuständigen Polizeidienststelle. In jedem
              Notlage gebeten wird. Meist hole            Die Präventionsabteilung der Poli-   Fall sollte bei Verdacht die Telefonnum-
              dann ein angeblicher Bekannter          zei warnt auch vor Webseiten, die Hy-    mer 110 gewählt werden.		              wdl

              1|2021 Senioren Zeitschrift                                                                                             13
Corona Spezial II

              Traurig, verzweifelt, depressiv                                                             vielen an Demenz erkrankten Men-
                                                                                                          schen gutgetan.
              Studie untersucht Auswirkungen des Corona-Lockdowns                                             Insgesamt sind die Bewohnerin-
              auf Menschen in Seniorenheimen                                                              nen und Bewohner sehr unterschied-
                                                                                                          lich mit der Situation umgegangen.
                                                                                                          „Die befragten Pflegekräfte schilder-
Foto: Oeser

                                                                                                          ten, dass viele kein Verständnis für
                                                                                                          die Maßnahmen gezeigt und miss-
                                                                                                          mutig und auch gereizt reagiert hät-
                                                                                                          ten, während bei anderen die Angst
                                                                                                          und Sorge dominiert hätten.“ Aber
                                                                                                          der Großteil der Bewohnerinnen und
                                                                                                          Bewohner habe Verständnis für die
                                                                                                          getroffenen Maßnahmen gezeigt, so
                                                                                                          Sporket.
                                                                                                              Einige Fragen der Untersuchung
                                                                                                          bezogen sich auch auf die Arbeitssitu-
                                                                                                          ation der Befragten. Viele der Mitar-
                                                                                                          beiterinnen und Mitarbeiter der Pfle-
                                                                                                          geeinrichtungen fühlten sich wäh-
                                                                                                          rend des Lockdowns stärker durch
                                                                                                          ihre Arbeit belastet: Kaum Kontakt zu
                                                                                                          Kolleginnen und Kollegen, die Sorge
                                                                                                          vor einer eigenen Ansteckung, die An-
                                                                                                          passung an sich ändernde Vorgaben,
                                                                                                          Konflikte mit Angehörigen und das
                                                                                                          Leid der Bewohnerinnen und Bewoh-
                                                                                                          ner sind nur einige der genannten
                                                                                                          Gründe. Jedoch gab es auch positive
              Für Angehörige, die sie nicht besuchen dürfen, bemalen Kinder Steine und legen sie an den   Aspekte: Viele haben eine höhere ge-
              Zaun. Sie wollen ein Zeichen setzen, dass an Oma, Opa oder die Tante gedacht wird.
                                                                                                          sellschaftliche Wertschätzung und
                                                                                                          einen stärkeren Zusammenhalt im

              A
                      usgangssperre und Besuchs-            lem wurde auf jeden Fall das Be-              Team wahrgenommen.
                      verbot. Von den Maßnahmen             suchsverbot wahrgenommen“, so der                 Als Fazit aus seiner Studie emp-
                      während des Corona-Lock-              Hochschullehrer für Soziologie. Die           fiehlt der Wissenschaftler den Pflege-
              downs waren ältere Menschen in sta-           Stimmung unter den Seniorinnen                einrichtungen, genau zu reflektie-
              tionären Pflegeeinrichtungen beson-           und Senioren, die ihre Angehörigen            ren, was während des Lockdowns
              ders betroffen. Die Einschränkungen           nicht mehr treffen konnten, sei häufig        gut und was schlecht gelaufen ist
              sollten diese Risikogruppe schützen,          als traurig, verzweifelt und depressiv        und was sich daraus ganz allgemein
              hatten aber auch Auswirkungen auf             beschrieben worden. Hinzu kam die             für ihre Arbeit ableiten lässt. Der Al-
              ihre Psyche, so das Ergebnis einer            Ausgangssperre, die für viele einen           tersforscher hält die Unterbringung
              Studie der FH Münster.                        Verlust an Freiheit und Selbstbestim-         von alten pflegebedürftigen Men-
                  Wie genau die Seniorinnen und             mung bedeutet habe.                           schen in großen institutionalisierten
              Senioren in Pflegeeinrichtungen die               Für stark an Demenz Erkrankte             Einrichtungen generell für eine
              Lockdown-Zeit erlebt haben, hat Prof.         scheint sich die Situation weniger            „nicht adäquate“ Wohnform. „Wir
              Dr. Mirko Sporket vom Fachbereich             dramatisch dargestellt zu haben als           müssen hin zu kleineren Wohnein-
              Sozialwesen der FH Münster unter-             zunächst befürchtet. „Sie wurden              heiten für alte Menschen. Und zwar
              sucht. Da er die Bewohnerinnen und            teilweise sogar als entspannter be-           integriert in den Sozialraum mit vor-
              Bewohner wegen des Besuchsverbots             schrieben“, berichtet der Wissen-             handener Infrastruktur und erreich-
              nicht direkt ansprechen konnte, be-           schaftler. Das Besuchsverbot habe in          baren Ärzten, Einkaufsmöglichkei-
              fragte er online insgesamt 34 Mitar-          diesen Fällen die Angehörigen ver-            ten und Kulturangeboten.“ Eine For-
              beiterinnen und Mitarbeiter von vier          mutlich schlimmer getroffen als die           derung, die seit Langem im Raum
              Einrichtungen der stationären Alten-          Seniorinnen und Senioren selbst.              stehe, deren Dringlichkeit sich nun
              hilfe der St. Elisabeth-Stift gGmbH           Nach den Aussagen der Befragten               aber in besonderer Weise gezeigt
              Sendenhorst. „Als massivstes Prob-            habe die Ruhe in den Einrichtungen            habe.		                 Birgit Clemens

              14                                                                                                      Senioren Zeitschrift 1|2021
Corona Spezial II

Atemlos durch die Pandemie
Corona stellt Alten- und Pflegeheime vor große Herausforderungen
Erneut steigende Infektionszahlen und gleichzeitige Besuchslockerungen
machen den Alten- und Pflegeeinrichtungen den Umgang mit der Coro-
                                                                                  Ungeliebte Trennscheiben
na-Pandemie nicht einfach. Der ohnehin stark reglementierte Alltag erfor-
dert in Zeiten von Covid-19 größte Anstrengung, individuelle Schutz- und          „Ein halbes Jahr Regen wäre schreck-
Hygienekonzepte zu entwickeln und alltäglich zu realisieren.                      lich gewesen“, resümiert Sabine
                                                                                  Kunz, Leiterin des August- Stunz-

A
        lle sind erschöpft, nichts ist    empfangen dürfen. Die meisten Ein-      Zentrums in Frankfurt, die Lage. Das
        leichter geworden, nur an-        richtungen bemühten sich zwar           gute Wetter hat vieles an Kontakten
        ders“, bringt Gesche Opper-       schon früh, Möglichkeiten des Kon-      möglich gemacht. Auch Sabine Kunz
mann, Leiterin des Caritas-Altenzen-      takts mit Angehörigen und Freunden      wollte in ihrer Einrichtung „nicht den
trums Santa Teresa, die angespannte       herzustellen. Aber einfach war dies     Charme einer Justizvollzugsanstalt“,
Situation auf den Punkt. Atemlos hat      nicht. „Wir haben eine Kommunika-       wo sich Besucher und Bewohner wie
Corona die Alten- und Pflegeheime         tion über verschiedene Medien und       im Verhör mit Trennscheibe gegen-
monatelang gemacht. Nach dem              Kanäle ermöglicht“, beschreibt Han-     übersitzen. Stattdessen schaffte man
Lockdown im März 2020 mussten die         nelore Rexroth die Ausgangssituati-     mithilfe von Sponsoren Tablets,
Einrichtungen komplett schließen.         on. Über die App „myo“ und die Vi-      CD-Spieler und Fernsehgeräte an und
Keine Besucher, keine Veranstaltun-       deotelefonie „Patientus“ konnten die    verteilte sie auf die drei Awo-Ein-
gen, kein gemeinsames Essen mehr.         Bewohner der Markus-Diakonie-Ein-       richtungen Stunz-Zentrum, Traute-
„Die Einsamkeit hat in dieser Zeit ei-    richtungen kommunizieren und so-        und-Hans-Matthöfer-Haus sowie das
nige Bewohner schon besonders ge-         gar mobile Arztsprechstunden in An-     Johanna-Kirchner-Zentrum.
troffen“, erinnert sich Thorsten Krick,   spruch nehmen.                              Den Nutzen der Technik sieht Sa-
Geschäftsführer der Frankfurter               Das allerdings war und ist nur      bine Kunz in vielerlei Hinsicht. Ange-
Henry und Emma Budge-Stiftung, an         möglich, wenn die Heime mit             fangen von Spielmöglichkeiten, die
die Anfänge der Pandemie.                 WLAN-Anschlüssen ausgestattet           selbst Demenzkranken zur Verfü-
    „Jede einzelne Phase hat individu-    sind. Einige Heimleiter berichten,      gung gestellt werden können, über
elle Herangehensweisen und Lösun-         dass es aber auch dann schwierig        die Suchmaschinenfunktion bis hin
gen erfordert“, bringt Hannelore          ist, den virtuellen Kontakt für         zur Videotelefonie sind die Tablets
Rexroth, Geschäftsführerin der Aga-       technikungeübte ältere Menschen         vielseitig einsetzbar. TV-Geräte wa-
plesion Markus-Diakonie in Frank-         ohne großen Aufwand zu ermögli-         ren vor allem für die Quarantänezim-
furt, den hohen Aufwand, der perma-       chen. Einmal die falsche Taste be-      mer wichtig, in denen Heimbewoh-
nent notwendig war und ist, auf den       rührt und das Bild ist weg. Da          ner festsitzen, wenn sie zum Beispiel
Punkt. Gefordert waren die Verant-        braucht es Betreuung, wenn das          von Standard-Krankenhausaufent-
wortlichen pausenlos. Im Falle der        Gespräch nicht zum Misserfolg           halten zurückkommen.
Markus-Diakonie konnten sie auf das       werden soll.                                Die Quarantänepflicht für Alten-
Agaplesion-Hygieneinstitut, das Ge-           Kontakte über den Zaun, durch       und Pflegeheimbewohner nach einer
sundheitsamt und das zentrale Qua-        die Fensterscheibe oder mit großem      Behandlung im Krankenhaus gehört
litätsmanagement zurückgreifen. Ge-       Abstand auf der Gartenbank waren        zu den vielen Auflagen, mit denen die
meinsam haben sie ein individuelles       weitere Optionen, wie die Verbin-       Einrichtungen klarkommen müssen.
Schutz- und Hygienekonzept erarbei-       dung zur Familie sowie Freunden         Pflegepersonal kommt in diesen Fäl-
tet und ständig den Gegebenheiten         und Bekannten nicht abreißen sollte.    len „in voller Schutzmontur“ in die
anpassen müssen. Das geschah in           Auch Plexiglasscheiben hielten Ein-     Zimmer, wie Thorsten Krick erzählt.
allen Alten- und Pflegeeinrichtungen      zug ins Heim, um Sicherheit zu ge-      „Das macht etwas mit den Menschen,
auf ähnliche Art und Weise. „Es           währleisten. Bei einigen Verantwort-    besonders wenn sie demenziell ver-
macht unglaublich viel Arbeit“, sagt      lichen allerdings stieß diese Art der   ändert sind“, sagt er. Auch bei Neu-
Gesche Oppermann stellvertretend          Ausstattung eher auf Skepsis. „Wir      einzügen ist eine Quarantänezeit nö-
für viele ihrer Kollegen.                 fanden das unangenehm, weil es uns      tig, in der die Schutzanzüge und mas-
                                          so an den amerikanischen Knast er-      kentragenden Mitarbeiter vielen Be-
Kommunikation über viele Kanäle           innert“, sagt Thorsten Krick. Das       wohnern Angst einflößen. „Da müs-
Dabei begrüßen alle, dass die Be-         Henry-und-Emma-Budge-Heim habe          sen wir sehr vorsichtig sein“, sagt
wohner nach dem monatelangen              daher viele Kontakte lieber nach        Thorsten Krick stellvertretend für
Lockdown endlich wieder Besucher          draußen verlegt.                        viele seiner Kollegen.

1|2021 Senioren Zeitschrift                                                                                          15
Corona Spezial II

                 „Wir wissen, dass die Menschen             gen muss, ist der Aufwand für das             Kreativkurse finden Zulauf
              besonders in den Pflegeeinrichtun-            Personal ungleich höher. An den Ein-          Angelaufen sind die Veranstaltun-
              gen unbedingt geschützt werden                gängen wird Fieber gemessen, die              gen, die nach dem Lockdown mit
              müssen“, sagt Frédéric Lauscher,              Besucher werden mit Masken ver-               stark begrenzter Teilnehmerzahl und
              Vorstand des Frankfurter Verbands             sorgt. Sie müssen ihre Hände desinfi-         nur dort stattfinden, wo es genug
              für Alten- und Behindertenhilfe e.V.          zieren, Abstände einhalten. „Be-              Raum und Lüftungsmöglichkeiten
              Die hohen Auflagen, die der Gesetz-           suchslockerungen sind eine Belas-             gibt. „Zuallererst haben wir wieder
              geber macht, seien daher erklärbar.           tung“, bringt es Frédéric Lauscher            Gottesdienste angeboten“, sagt
              Dennoch seien Pflegeheime auch                auf den Punkt: „Wichtig wäre, dass            Thorsten Krick. Aber auch viele Krea-
              Wohnorte (siehe Interview). „Wir              mehr Ressourcen vorhanden sind.“              tivkurse finden wieder statt. „Die Be-
              müssen dringend diskutieren, wie                                                            wohner saugen jedes Angebot förm-
              das Selbstbestimmungsrecht der Be-            Corona-Tests für Mitarbeitende                lich auf“, so Gesche Oppermann.
              wohner zu sehen ist und ob die tiefen         Mehr Personal in Pflege und Betreu-               Neben der zunehmenden Digitali-
              Eingriffe in Ordnung sind“, so                ung fordern die Verantwortlichen.             sierung, die vor allem auch im Mitar-
              Frédéric Lauscher weiter.                     Bessere Bezahlung könne die Arbeit            beiterbereich vieles verändert hat, ist
                 Mit gemischten Gefühlen begeg-             attraktiver machen, gerade weil es so         die Entschleunigung ein Thema, das
              nen die meisten Alten- und Pflege-            notwendig sei, den Betroffenen in             allerorten viele verblüfft hat und das
              heime den Lockerungen der Be-                 den Pflegeheimen einen besonderen             auch im Pflegebereich stärker Einzug
              suchszeiten. Sie wissen einerseits,           Schutz zu gewährleisten. Künftig              halten wird. Darin sind sich die Ver-
              wie wichtig es für viele Bewohner ist,        können Mitarbeiter maximal fünf               antwortlichen einig. „Ist wirklich im-
              wieder uneingeschränkt besucht                freiwillige Corona-Tests pro Jahr ma-         mer alles nötig, wie wir das bisher
              werden zu dürfen. Nach dem Lock-              chen. Diese anlasslosen Kontrollen            annahmen?“, fragt sich nicht nur
              down galt eine einstündige Besuchs-           von Personen, die keine Corona-Sym-           Thorsten Krick. „Beim Lockdown
              zeit pro Woche, die nur nach telefoni-        ptome zeigen, sollen helfen, das Risi-        gab es plötzlich Zeitfenster, wo man
              scher Voranmeldung möglich war.               ko einer Infektion in den Einrichtun-         sich mal ganz individuell um den Be-
              Ab Mai sah die Regelung vor, jeder            gen weiter zu minimieren. Die Tests           wohner kümmern konnte“, erzählt
              Bewohner habe das Recht auf drei-             müssen von den Trägern durchge-               der Geschäftsführer. Das wolle man
              mal wöchentlichen Besuch. Seit                führt werden, das Land beteiligt sich         in die Nach-Corona-Zeit mitnehmen.
              Ende September ist dies aufgehoben            an den Kosten. In den meisten Ein-            Aber auch weniger interne Meetings,
              und es gibt keine Besuchsbeschrän-            richtungen wurden bislang Tests nur           mehr Treffen an der frischen Luft
              kungen mehr. Das ist inzwischen               im Verdachtsfall gemacht. Mitarbei-           und häufigere Videokontakte zu Kol-
              wieder zurückgenommen.                        ter dürften ohnehin schon bei leich-          legen hält Thorsten Krick für künftig
                 Da jedoch auch jeder Besucher              ten Erkältungssymptomen nicht zur             nachahmenswert.
              das umfangreiche Regelwerk der                Arbeit kommen, heißt es in den meis-                                 Roswitha Wesp
              Schutz- und Hygieneauflagen befol-            ten Alten- und Pflegeheimen.

              Transparent am Altenheim Heilsberg in Bad Vilbel an das Pflegepersonal vor einem Seniorenheim: „Danke für euren täglichen Einsatz“
Foto: Oeser

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