QUALITÄTSKONFERENZ - Landesärztekammer ...
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www.laekb.de Brandenburgisches Ärzteblatt Offizielles Mitteilungsblatt der Landesärztekammer Brandenburg | 28. Jahrgang | November 2018 11 | 2018 Klinisches Krebsregister Brandenburg Berlin 1. QUALITÄTSKONFERENZ AM 12. DEZEMBER 2018 SEITE 25 Foto: Anja Zimmermann M.A., LÄKB Medizinische Fachangestellte Warnung vor Berufsausbildung in Teilzeit Datenschutzauskunft-Zentrale Seite 5 Seite 10 Morbus Chron: evidenz-basierter 2. Newsletter des Klinischen Konsens zu Diagnostik u. Therapie Krebsregisters Brandenburg/Berlin Seite 20 – 21 Seite 22 – 24
Jetzt online verfügbar: Ärzte Selbsthilfe Alkohol • 2-Minuten Schnelltest zur Einschätzung des eigenen Alkoholkonsums • Online-Programm zur Reduktion des Alkoholkonsums www.aerzteselbsthilfealkohol.de Ein Angebot der Landesärztekammer Brandenburg und der salus kliniken Hilfe für suchtgefährdete Kolleginnen und Kollegen Die Vertrauenspersonen der Landesärztekammer Brandenburg beraten und begleiten kollegial, auf Wunsch auch anonym. Bitte bei E-Mails in der Betreffzeile „Hilfsprogramm“ angeben. Reto Cina, 16835 Lindow, Tel.: 033933 88110, cina@salus-lindow.de Weitere Informationen Dr. med. Jürgen Hein, 17291 Prenzlau, Tel.: 03984 808604, jue.hein@web.de unter „Arzt und PD Dr. med. Maria-Christiane Jockers-Scherübl, 16761 Hennigsdorf, Tel.: 03302 5454211, jockers@oberhavel-kliniken.de Gesundheit“ auf www.laekb.de Dr. med. Timo Krüger, 16761 Hennigsdorf, Tel.: 03302 5454211, timo.krueger@oberhavel-kliniken.de Prof. Dr. rer. nat. Dipl.-Psych. Johannes Lindenmeyer, 16835 Lindow, Tel.: 033933 88110, lindenmeyer@salus-lindow.de PD Dr. med. Gudrun Richter, 10243 Berlin/ 16278 Angermünde, Tel.: 0170 3136629, gu.richter@gmx.de Dipl.-Med. Manfred Schimann, 03046 Cottbus, mschimann@web.de Prof. Dr. med. Ulrich Schwantes, 16766 Kremmen, Tel.: 033055 22488, ulrich.schwantes@praxis-schwante.de Impressum Redaktion Das Brandenburgische Ärzteblatt erscheint Landesärztekammer Brandenburg monatlich Inhaber und Verleger Pressesprecherin: Anja Zimmermann M.A. (Doppelnummer Juli/August). Landesärztekammer Brandenburg Pappelallee 5, 14469 Potsdam Bezugsgebühr (ab Ausgabe 4/2010): Präsident: Dipl.-Med. Frank-Ullrich Schulz Telefon: 0331 505605-525 jährlich € 35,00; ermäßigter Preis für Studenten Pappelallee 5, 14469 Potsdam Telefax: 0331 505605-538 € 17,50. Einzelpreis € 3,35. Telefon: 0331 505605-520 E-Mail: aerzteblatt@laekb.de Bestellungen bitte an die Druckerei Schiemenz Telefax: 0331 505605-769 GmbH, Byhlener Straße 3, 03044 Cottbus. Die Kündigungsfrist für Abonnements beträgt Repro, Satz, Druck, Herstellung, Herausgeber sechs Wochen zum Ende des Kalenderjahres. Für Verlagswesen Dipl.-Med. Frank-Ullrich Schulz die Mitglieder der Brandenburgischen Ärztekam- Druckerei Schiemenz GmbH mer ist der Bezugspreis mit dem Mitgliedsbeitrag Byhlener Straße 3, 03044 Cottbus abgegolten. Zuschriften redaktioneller Art bitten wir, nur an Telefon 0355 877070 den Herausgeber zu richten. Für mit Autoren Telefax 0355 87707-128 namen gekennzeichnete Beiträge wissenschaft- Hinweise für die Autoren licher und standespolitischer Art sowie Artikel, Wenn Sie Ihre Texte im Word erfassen, achten Vertrieb die die Kennzeichnung „Pressemitteilung von …“ Sie bitte darauf, die Texte im txt- oder doc- Deutsche Post AG enthalten, wird keine Verantwortung übernom- Format für DOS abzuspeichern. Bitte legen Sie men. Die darin geäußerten Ansichten decken sich einen Ausdruck des Artikels dazu. Texte können nicht immer mit denen des Herausgebers. Sie die- Anzeigenverwaltung Sie mit entsprechender Betreffzeile per E-Mail nen dem freien Meinungsaustausch innerhalb der Verlagsbüro Kneiseler (aerzteblatt@laekb.de) übermitteln. Verwenden Ärzteschaft. Die Zeitschrift und alle in ihr enthal- Uhlandstraße 161, 10719 Berlin Sie Bilder für Ihren Artikel, bitte die Vorlagen tenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Telefon 030 88682873 separat zusenden und im Text vermerken, wo das Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmi- Telefax 030 88682874 Bild stehen soll. Am besten sind Fotos geeignet gung statthaft. Rücksendung nicht verlangter E-Mail: g.kneiseler@t-online.de (Aufsichtsvorlagen). Manuskripte erfolgt nur, wenn ein vorbereiteter Zur Zeit gilt Preisliste Nr. 28, gültig ab 01.01.2018 Umschlag mit Rückporto beiliegt. Mit der Annah- me von Originalbeiträgen zur Veröffentlichung erwirbt der Herausgeber das uneingeschränkte Verfügungsrecht. Änderungen redaktioneller Art bleiben vorbehalten.
Brandenburgisches Ärzteblatt Offizielles Mitteilungsblatt der Landesärztekammer Brandenburg | 28. Jahrgang | November 2018 11 | 2018 KAMMERINFORMATIONEN / GESUNDHEITSPOLITIK Medizinische Fachangestellte – Berufsausbildung in Teilzeit .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Bei der Landesärztekammer Brandenburg erfolgreich abgeschlossene Weiterbildungen III/2018 .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Über das Politikversagen, Kernprobleme in der Gesundheitsversorgung zu erkennen oder wie eine ganze Ärztegeneration diffamiert wird .. . . . . . . . . . . 7 ARZT UND RECHT Von Fall zu Fall .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Verkehrsrecht – Liste verkehrsmedizinischer Gutachter künftig bei LÄKB .. . 10 Wichtige Information – Warnung vor Datenschutzauskunft-Zentrale! .. . . . . . . 10 Seite 18 Steuertipp .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Fortbildungspunkte – Beantragung nicht gleich Zertifizierung! . . . . . . . . . . . . . . . . 11 FORTBILDUNG Fortbildungsangebote für Ärzte und MFA .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Zertifizierte Kasuistik – Folge 58 .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 AKTUELL Neue Daten zur Kindergesundheit im Journal of Health Monitoring .. . . . . . . . . 17 Seniorenakademie – Die erste Veranstaltung dieser Art . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Droht uns ein staatliches verordnetes Gesundheitssystem? .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Seite 20 Morbus Crohn: Der Evidenz-basierte Konsens zur Diagnostik und Therapie von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen – Morbus Crohn – anhand eines Patientenbeispiels mit seltener duodenaler Manifestation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 2. Newsletter Klinisches Krebsregister für Brandenburg und Berlin . . . . . . . . . . 22 Eine Gesundheit für Mensch und Tier .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 KKRBB – Einladung zur 1. gemeinsamen Qualitätskonferenz .. . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Marburger Bund – Bundesverband: Personaluntergrenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Klinikum Barnim – Zweigpraxis für Strahlentherapie in Schwedt .. . . . . . . . . . . . . 26 Robert Koch-Institut – Hochsicherheitslabor im RKI nimmt Betrieb auf . . . . 26 Seite 27 Reha-Zentrum Seehof in Teltow – Posterpreis für Forschergruppe . . . . . . . . . . . . 27 PERSONALIA Wir gratulieren zum Geburtstag im November . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Martin Gropius Krankenhaus Eberswalde – Thomas Loos ist neuer Chefarzt der Forensik .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 KULTURECKE 28. FilmFestival Cottbus – Vielfältiges Osteuropa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 WEITERE RUBRIKEN Editorial .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Kurse und Fortbildungsangebote . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 KVBB informiert .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 LAVG: Infektionsschutz .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Brandenburgisches Ärzteblatt 11 • 2018 | 3
EDITORIAL Werte Kolleginnen und Kollegen, wir haben einen der schönsten, in- Schichten und die damit verbundene medizinischer Leistungen bzw. die Fra- teressantesten, abwechslungsreichs- „Erdung“ in der Berufstätigkeit, die es ge, sind wir Ärzte mittlerweile medizini- ten und erfüllendsten Berufe gewählt, immer wieder möglich macht, die per- sche Dienstleister, die auch einer gewis- den wir uns vorstellen können. Schon sönliche Bodenhaftung nicht zu ver- sen Beliebigkeit unterworfen sind? nach diesen ersten Zeilen werden sich lieren und die Lebenswirklichkeit sehr Bezüglich der Endlichkeit der Leistun- einige fragen, was dieser ungezügelte unterschiedlicher Menschen im Blick gen meine ich, dass nicht alles was me- Optimismus soll, der aus diesem Satz zu haben. Diese Perspektiven und Ein- dizinisch möglich ist auch medizinisch spricht. blicke, die unsere Patienten uns immer sinnvoll ist und nicht alles was medizi- wieder geben, zeigen auch deutlich, nisch möglich ist auch angeboten wer- Nicht immer war unsere Berufswahl welchen privilegierten und gesellschaft- den sollte, und das wir auch darüber frei von politischen oder gesellschaftli- lich anerkannten Beruf wir ausüben sprechen müssen, welche Leistungen Prof. Dr. med. Stefan Kropp chen Einflüssen. Kaum eine Berufswahl dürfen. Dies erfüllt mich immer wieder von der Allgemeinheit übernommen Foto: privat bzw. die Entscheidung zum Medizin- mit Demut. werden müssen. Nicht alles, was ge- studium wird auch von außen mit sol- wünscht wird, sollte durch uns erfol- chem Interesse und interessierter Neu- Ich schätze die hohe Flexibilität, die gen. Jede Ärztin und jeder Arzt ist dafür gier hinterfragt. sich uns mit dem Medizinstudium eröff- selbst verantwortlich, für sich zu ent- net. Dies beginnt heute mit der Wahl scheiden, wie weit hier unser Wissen, Ich komme immer wieder darauf zu- des Fachgebiets, setzt sich bei der re- unsere Erfahrungen, aber auch unsere rück, dass, wenn ich noch einmal die gionalen Mobilität fort und endet nicht Angebote, ob in der Praxis oder in der Wahl hätte, doch wieder Arzt werden mit der Möglichkeit, neue persönliche Klinik, gehen sollten. Die ärztliche Kunst wollte. Warum ist das so? Richtungsentscheidungen zu treffen und die ärztliche Leistung ist keine (und davon auch gut leben zu können). Dienstleistung, sondern wird immer be- Zuerst steht hier der Nutzen, den die sonders bleiben und wir tun gut daran, Berufstätigkeit insgesamt hat, ich muss Großen Optimismus bringe ich bezüg- uns auch manchen Verführungen nicht auch selten (auch mir selbst) erklären, lich der Digitalisierung mit. Dies wird zu ergeben und zum medizinischen warum man unsere Arbeit eigentlich die administrativen und bürokratischen Dienstleister zu werden. Wir sollten un- braucht. Es gibt wenig Erklärungsbedarf Prozesse deutlich verändern und wieder ser ärztliches Ethos pflegen, bewahren bezüglich des Nutzens der eigentlichen mehr Zeit für unsere Patienten und für und immer aufs Neue hinterfragen, wie Tätigkeit in all ihren Facetten. die eigentliche Berufsausübung ermög- wir zum Nutzen unserer Patienten tä- lichen. Allerdings beobachte ich auch tig sein können. Dazu gehört es auch Vom Grundsatz her ist die Gesunder- Skepsis und Vorbehalte, weil die Durch- zu entscheiden, was aus unserer Sicht haltung, die Wiederherstellung der Ge- führung von Digitalisierungsschritten nicht dem ärztlichen Selbstverständnis sundheit aber auch die Prävention et- oder –prozessen vielfach stehen bleibt entspricht. was, was wesentlich zum medizinischen und wir in Deutschland deutlich weni- Fortschritt und zur jetzigen gesundheit- ger in die Digitalisierung investieren als Der Stolz und die Freude über das, lichen Situation vieler Menschen, auch unsere Nachbarn im europäischen Ver- was mit und in unserem Beruf als Ärz- bei uns hier im Lande, beigetragen hat gleich. te möglich ist, überwiegen. Wir sollten und weiter beiträgt. optimistisch weiter „echte Ärzte“ blei- Medizin und ärztliche Tätigkeit sind ben, dann haben wir nach wie vor den Gerade wenn man sich die Arbeits- immer auch eine intellektuelle Heraus- schönsten Beruf gewählt, den wir wäh- welt, aber auch die Berufsausübung forderung, kaum ein Tag gleicht dem len konnten. vieler unserer Patienten anschaut und anderen, es gibt unendliche Möglich- die damit einhergehenden Arbeitsbe- keiten, sich weiter zu interessieren, zu dingungen, so wird deutlich, dass gera- spezialisieren, neue Dinge aufzunehmen de auch im Bereich der Prävention vieler und an die Patienten weiter zu geben. Berufskrankheiten, von Unfallschäden, Dieser intellektuelle Stimulus hält uns ■ In diesem Sinne, aber auch von indirekten Folgen der Ar- hoffentlich rege, interessiert und am Ihr Stefan Kropp beitstätigkeit, die Medizin einen grossen Geschehen unserer Patienten involviert. Anteil hatte, die Arbeitswelt sicherer zu Das erlebe ich als sehr bereichernd und machen. persönlich erfüllend. Jeder Beruf oder jede Berufsausübung oder jedes Berufs- Einen weiteren Aspekt der ärztlichen feld hat selbstverständlich auch Gefah- Tätigkeit möchte ich nicht missen, und ren oder Klippen, die umschifft werden zwar den Kontakt zu Patienten aus sehr wollen. Eine schwierige Frage, die ich unterschiedlichen Berufen, Regionen, auch streifen möchte ist, die Endlichkeit 4 | Brandenburgisches Ärzteblatt 11 • 2018
KAMMERINFORMATIONEN/GESUNDHEITSPOLITIK MEDIZINISCHE FACHANGESTELLTE Berufsausbildung in Teilzeit Die Berufsausbildung zur/m Me- fünf Arbeitstage pro Woche verteilt, anteilige Kürzung der Ausbildungsver- dizinischen Fachangestellten be- haben z. B. volljährige Teilzeitauszubil- gütung sachgerecht zu sein. Der Bun- trägt nach Ausbildungsverordnung dende ebenso Anspruch auf mindes- desverband der Freien Berufe empfiehlt drei Jahre und ist als Vollzeitaus- tens 20 Arbeitstage Urlaub pro Jahrallerdings, die Ausbildungsvergütung bildung angelegt. Für einen Teil wie Vollzeitauszubildende. nicht genau proportional der gemin- der Auszubildenden stellen allein Verteilt sich dagegen die reduzier- derten Ausbildungszeit zu kürzen. schon diese beiden Kriterien eine te Wochenarbeitszeit auf weniger alsDas Bundesministerium für Bildung scheinbar unüberwindbare Hürde Arbeitstage, so haben Teilzeitauszu- und Forschung gibt in der Broschüre dar. Für diesen Personenkreis kann bildende nur Anspruch auf reduzier-„Ausbildung in Teilzeit“ (http://www. die Ausbildung in Teilzeit eine Al- ten Jahresurlaub. Dieser „echte“ Ur- bmbf.de/pub/ausbildung_in_teilzeit. ternative bieten, den Berufsab- laubsanspruch lässt sich wie folgt be- pdf) einen Überblick über verschiedene schluss dennoch zu erreichen. rechnen: https://www.bmbf.de/pub/Ausbil- dung_in_Teilzeit.pdf Finanzierungs- Zielgruppe Urlaub bei Vollzeitausbildung : 5 möglichkeiten des Lebensunterhalts Arbeitstage x Anzahl der tatsächli- für Auszubildende. Junge Eltern oder Auszubildende, die chen Wochenarbeitstage einen Angehörigen pflegen, haben es Beispiel bei einer 4-Tage-Ausbil- häufig schwer, familiäre Verpflichtun- dungswoche: ■ Kathrin Kießling, Referatsleiterin gen und Vollzeit-Berufsausbildung zu Ausbildung MFA September 2018 bewältigen. Für diesen Personenkreis 20 Arbeitstage : 5 Arbeitstage x 4 ist es bereits seit 2005 nach § 8 BBiG Arbeitstage = 16 Arbeitstage echter möglich, die Berufsausbildung in Teil- Urlaubsanspruch zeit zu absolvieren. Bei nachweislich berechtigtem Inter- Vergütung esse können Auszubildende und Aus- bildende gemeinsam die Teilzeitaus- Auch Teilzeitauszubildende haben An- bildung bei der Landesärztekammer spruch auf eine angemessene Vergü- Brandenburg schriftlich beantragen - tung. Aufgrund einer fehlenden spe- sowohl vor als auch während der Aus- ziellen Regelung scheint eine der ver- bildung. kürzten Ausbildungszeit entsprechende Ausbildungszeit Bei einer wöchentlichen Ausbildungs- zeit von mindestens 30 Stunden kön- nen angehende MFA im Land Branden- Akademie für ärztliche Fortbildung Akademie für ärztliche Fortbildung burg die dreijährige Regelausbildungs- dauer beibehalten. Aktualisierung der Aktualisierung Fachkunde & Kenntnisse im der Fachkunde & Kenntnisse Weitere Reduzierungen sind möglich, Strahlenschutz nach § 18a RöV im Strahlenschutz jedoch mit einer Verlängerung des nach § 18a RöV und § 30 StrSchV Ausbildungsvertrages verbunden, da- mit noch ausreichend praktische Aus- bildung stattfinden kann. Landesärztekammer Brandenburg Landesärztekammer Brandenburg Ausbildende und Auszubildende klä- 8-Stunden-Aktualisierungskurs nach Röntgenverordnung Kombinierter 12-Stunden-Aktuali- sierungskurs nach Röntgenverordnung ren gemeinsam, wie die praktische und Strahlenschutzverordnung für in der Strahlentherapie und Nuklearmedizin Tätige 24. November 2018 Ausbildungszeit auf die einzelnen Wo- 23./24. November 2018 chentage verteilt wird. Die Berufsschu- le ist in vollem Umfang zu besuchen. Veranstaltungsort: Veranstaltungsort: Van der Valk Hotel Berliner Ring Van der Valk Hotel Urlaub Eschenweg 18 15827 Blankenfelde-Mahlow Berliner Ring Eschenweg 18 15827 Blankenfelde-Mahlow (A 10, Abfahrt Rangsdorf) (A 10, Abfahrt Rangsdorf) Tel 033708 580 Tel 033708 580 Teilzeitauszubildende haben densel- Kursleitung: Kursleitung: ben Urlaubsanspruch wie Vollzeitaus- Prof. Dr. med. habil. Claus-Peter Muth, Cottbus Prof. Dr. med. habil. Claus-Peter Muth, Cottbus zubildende. Ist die reduzierte Ausbildungszeit auf Brandenburgisches Ärzteblatt 11 • 2018 | 5
KAMMERINFORMATIONEN/GESUNDHEITSPOLITIK Bei der Landesärztekammer Brandenburg erfolgreich abgeschlossene Weiterbildungen III/2018 Allgemeinmedizin Innere Medizin und Manuelle Medizin/Chirotherapie Maximiliane Bauer Gastroenterologie Dr. med. Anja Schaeper Roy Feurich David Chuquimia Linares Juliane Vock Maja Glatz Karsten Wilke Dr. med. Josephine Glawe Innere Medizin und Geriatrie Dr. med. Katja Wilke Alexandra Charlotte Goertz Meryem Gülfirat Dr. med. Katrin Hohensee Dr. med. univ. Elvisa Hodzic-Mustafic Notfallmedizin Dr. med. Patricia Lenke Dr. med. Lukas Kreienbühl Sabine Roßmann Innere Medizin und Kardiologie Ursi Laaser Dr. med. Antonia Stahl Dr. med. Branka Bukarica Denise Lehmann Susan Wolbart Dr. med. Katja Senkel Mariusz Tomala Palliativmedizin Anästhesiologie Dipl.-Med. Lutz Falkenberg Pawel Kowal Innere Medizin und Dipl.-Med. Sylvine Freese Dr. med. Korinna List Rheumatologie Dr./Rußland Elena Grigoryan Zahra Sadraei Najafi Ute Grust Allgemeinchirurgie Anja Hagen Dr. med. Marcelo Heck Kinder- und Jugendmedizin Dr. med. Stefanie Jahn dr. med. Tamas Hidas Andrea Rohbeck Dr. med. Simone Ohlendorf Monzer Issa Svea Wuttke Michael Schmittmann Cathrin Schötz Dr. med. Jens Stieler Mikrobiologie, Virologie und Orthopädie und Unfallchirurgie Infektionsepidemiologie Spezielle Orthopädische Chirurgie Sandra Lisson Josephine Kaufmann Dr. med. Michael Manthey Frederik Schumacher Dr. med. Doreen Wagner Neurologie Spezielle Schmerztherapie Jessica Fuchß Dr. med. Björn Gröger Plastische und Sylvia Lemm Ästhetische Chirurgie Heiko Sczesny Spezielle Unfallchirurgie Dr. med. univ. Johanna Steiner Ulrike Wolff Alexander Matenov Anja Roth Frauenheilkunde und Geburtshilfe Psychiatrie und Psychotherapie Fery Gunawan Laura Aus Suchtmedizinische Dr. med. Franziska Lenz Doctor-Medic Peter Sandor Cseh Grundversorgung Dr. med. Sabrina Marquardt Elsayed Rayyan Priv.-Doz. Dr. med. Andres Neuhaus Christina Richter Neonatologie Innere Medizin dr. med. Ildiko Fazekas Ioana-Irina Ciursas Dr. med. Dipl.-Sportwiss. Ärztliches Qualitätsmanagement Katharina Höhne Christian Lössel Dr. med. univ. Matthias Kramer Krum Angelov Krumov Geriatrie Dorota Matuszak Dr. Anna Kuzma-Richert Jan Paul Pluta Ellen Rothmeier Intensivmedizin Karolina Sawka Heike Keller Bianca Wander Fabian Wahler Dr. med. Katrin Ziemann Ärztinnen und Ärzte, die mit der Veröffentlichung nicht einverstanden Innere Medizin und Angiologie sind, bitten wir um rechtzeitige Mit- Mareen Wenzel teilung an das Referat Weiterbildung schriftlich oder telefonisch unter 0355 78010-382, E-Mail: weiterbildung@laekb.de. 6 | Brandenburgisches Ärzteblatt 11 • 2018
KAMMERINFORMATIONEN/GESUNDHEITSPOLITIK ÜBER DAS POLITIKVERSAGEN, KERNPROBLEME IN DER GESUNDHEITSVERSORGUNG ZU ERKENNEN ODER WIE EINE GANZE ÄRZTEGENERATION DIFFAMIERT WIRD In einem der weltbesten Gesund- Anerkennung aus Gesellschaft und Po- vernünftige Steuerung gelang, gab es heitssysteme der Welt ist es üblich litik, ja auch angemessene Vergütung keinen Scheinzahleinbruch, nein es er- geworden, durch unwissenschaft- und Spielraum in der Selbstverwaltung, schienen nur mehr wirklich indizierte, liche, unorthodoxe Analysemetho- denn wir wissen, wie es funktioniert. gebietsspezifische Patienten. Dies führt den von Beamten und Politikern Ein Systemwechsel muss her. Nur so zu weniger Wartezeiten, zu zufriedenen zu Diagnose und Therapie des Sys- sind zukünftige Herausforderungen zu Patienten und Ärzten. tems zu kommen. Das beabsichtig- meistern. Weshalb passiert nun nichts? Weil Po- te Service- und Versorgungsgesetz Der Hausarzt als Dreh- und Angel- litik und zunehmend auch Selbstverwal- ist ein Prototyp von Fehlbeobach- punkt, als Primäransprechpartner für tung an Dogmen festhalten, wie freie tung und Fehleinschätzung. Folg- unsere Patienten, stellt die Schlüsselfi- Arztwahl und Patientenautonomie. lich, aber konsequent, kommt man gur im System der qualifizierten Steue- Dinge, die die Basispatientenschaft gar bei Falschanalyse der gegenwärti- rung unserer Patienten dar. 80 Prozent nicht will, aber von Bundestagseliten im- gen Situation zu entsprechenden aller Krankheiten sind in der Allgemein- mer wieder propagiert wird , als ob man Einschätzungen, welche bar jegli- medizin zu versorgen oder einer spezi- damit Wahlen gewinnen könnte. Wie cher Realität nur noch Kopfschüt- ellen gebietsärztlichen Versorgung zu- kommen wir nun raus aus dem Dilem- teln zur Folge haben. zuführen. 82 Prozent aller Patienten ma? Nun, indem wir es selbst machen. wünschen den Hausarzt als ersten An- Jede regionale Formation aus Hausärz- Weder Ärztemangel, Wartezeiten sprechpartner. 50 Prozent der 35- bis ten und Gebietsärzten, diesmal ein Vor- oder „Zwei-Klassen-Medizin“ sind die 44-Jährigen wissen nicht, welchen Ge- teil des Landes Brandenburg, verpflich- wirklichen Kernprobleme des Gesund- bietsarzt sie bei welchen Leiden aufsu- tet sich freiwillig nur noch grundsätzlich heitswesens, sondern die zunehmend chen sollen. Die Sachverständigenkom- auf Überweisung zu arbeiten. Hier ist schlechter werdende Gesundheitskom- mission Gesundheit empfiehlt als Steu- grundsätzlich im juristischen Sprachge- petenz der Patienten (Deutschland- erungsmechanismus die hausarztzen brauch gemeint, Ausnahmen sind also studie Kompetenz) und die nicht vor- trierte Versorgung, fast alle anderen eu- gestattet. Keine andere Regulierung ist handene Steuerung der Patienten im ropäischen Staaten vermeiden das Cha- dann noch nötig. Zufriedenheit und ein Dschungel des Gesundheitssystems. os des uneingeschränkten Zugangs al- Gefühl der Selbstbestimmung eigener Sie sind die Stellgrößen, die eine wirk- ler Patienten zu allen Gesundheitsebe- Gesundheitsversorgung werden wieder lich zukunftsträchtige Gesundheitsver- nen und präferieren das Primärarztsys- Einzug halten. Es sollte eine Plattform sorgung ausmachen würden. Stattdes- tem. Dabei liegen die Vorteile auf der geschaffen werden, auf der sich freiwil- sen vertrödelt sich die Politik mit Phan- Hand. Hausärzte diagnostizieren und lig Ärzte eintragen, welche die Prinzi- tomspielplätzen wie Wartezeiten und im gegebenen Fall wird eine qualifizier- pien der Primärversorgung anerkennen Ausweitung von Sprechstunden. Nach te Überweisung die Gebietsärzte in die und unter diesen ihre Praxisstrukturen WHO-Kriterien liegt Deutschland an der Lage versetzen, einen zu ihrem Fach- ausrichten. Das betrifft sowohl Gebiets- Spitze der geringsten Wartezeiten, lei- gebiet passenden Patienten zu behan- ärzte, als auch Hausärzte. Die Patien- der ist die Gesundheitskompetenz bei deln. Heutzutage müssen Gebietsärzte ten werden über die Vorteile der neuen über der Hälfte der Bevölkerung mehr selbst selektieren und es werden primär Herangehensweise informiert und mit als problematisch und führt zu unkal- Patienten behandelt, die gar nicht ins eben dieser vertraut gemacht (Befund- kulierbaren Entwicklungen. Als Antwort Fachgebiet passen, teilweise bekom- übermittlung, Steuerung des Gesund- darauf oder als Ausdruck der Ignoranz men sie auch noch einen schnelleren heitssystems in einer Hand, schnellere der Gegebenheiten wird nun eine gan- Termin als jene Patienten mit Über- Gebietsarzttermine etc.). Die freie Arzt- ze Ärztegeneration, welche jahrzehnte- weisung. Dies muss aufhören, da es wahl ist horizontal gewährleistet (jeder lang weitaus mehr als 20 Stunden für kontraproduktiv im Sinne vernünftiger Patient wählt einen Hausarzt und im ihre Patienten da war, regelrecht dif- Gesundheitsversorgung ist und eben zu Fachgebiet einen Gebietsarzt), die ver- famiert und es wird ihnen jahrelange solch fragwürdigen Gesetzen führt, die tikale Arztwahl, nachweislich nicht ziel- Faulheit unterstellt. Dabei ist es gerade wir jetzt beklagen. Und es wird zuneh- führend, ist nicht die Regel. diese Ärztegeneration, die das reform- mend an Bedeutung gewinnen, da die Der Hartmannbund Brandenburg und bedürftige Gesundheitssystem, welches Gesundheitskompetenz unserer Patien- der Hausarztverband Brandenburg sind von realitätsfremden Politikern und sys- ten im europäischen Maßstab zu wün- gemeinsam bereit, diesem System- temoptimierenden Krankenkassen re- schen übrig lässt. wechsel eine Stimme zu geben und gelrecht unterlaufen ist, am Leben er- Dabei ist die Sorge von Gebietsärzten, brandenburgischen Ärzten eine Alter- halten hat. Wertschätzung sieht anders nicht genügend Patienten im neuen native aufzuzeigen. aus, aber wir brauchen sie gar nicht, System zu erhalten, völlig unbegründet, denn wir wissen, dass das Patienten- wie Untersuchungen der KV Branden- wohl unseren Lohn darstellt. Trotzdem burg zeigen konnten. In der Zeit, in der ■ Dr. Hanjo Pohle, Vorsitzender fordern wir, als Ärzte, nun Respekt und durch die Praxisgebühr eine halbwegs Hartmannbund Brandenburg Brandenburgisches Ärzteblatt 11 • 2018 | 7
ARZT & RECHT ARZT UND ARZTHAFTUNG VON FALL ZU FALL Diesmal: Unklare Thoraxschmerzen Kasuistik diagonalen Astes, eines relativ kleinen beauftragte externe allgemeinmedi- Gefäßes ohne Interventionsbedarf. zinische Gutachter führt aus, dass für Eine 55-jährige Patientin stellte sich Echokardiographisch trat nur ein gerin- das Vorliegen eines akuten Koronar- am 29. November gegen 17 Uhr im ger LV-Schaden auf. Die Kreislauffunk- syndroms folgende Faktoren gespro- KV-Bereitschaftsdienst vor. Sie gab tion war im weiteren Verlauf unkompli- chen hätten: Das Symptom Thorax- an, seit dem Vorabend starke Rücken- ziert, das Ausschleichen der Katechola- schmerz sei die eigentliche Beratungs- schmerzen zu haben. Diese bezögen mine rasch möglich. Nach Hypothermie ursache gewesen. Das Symptom sei sich auf den BWS-Bereich. Sie sei sich über 24 Stunden erfolgten ein regelhaf- erstmals aufgetreten und habe bereits nicht sicher, ob die Schmerzen auch in tes Wiedererwärmen und die Beendi- fast 24 Stunden angehalten. Der vor- die linke Schulter oder den linken Arm gung der Sedierung. Neurologisch fand liegende Bluthochdruck sei ein Hinweis ausgestrahlt hätten. Wärme (warmes sich jedoch ein ungünstiger Befund mit auf eine mögliche Gefäßerkrankung. Duschen) habe ihr gutgetan. Eine ar- Koma und Ausfall sämtlicher zentraler Allerdings hätten keine Hinweise auf terielle Hypertonie sei bekannt und Reflexe. In der cerebralen Computer- eine instabile Situation, keine Schweiß- behandelt. tomographie fand sich das Bild eines ausbrüche und keine Atemnot bestan- Die Patientin war laut Unterlagen der schweren hypoxischen Hirnschadens. den. Es sei keine Belastungsabhängig- behandelnden Ärztin in einem zufrie- In Absprache mit der Familie wurde ein keit der Beschwerden angegeben wor- denstellenden Allgemeinzustand, es palliatives Therapieziel mit Abbruch al- den. Es seien Muskelverspannungen hätten sich Verspannungen der Rü- ler lebenserhaltenden Maßnahmen an- der Rückenmuskulatur nachgewiesen ckenmuskulatur gefunden. Die Lun- gestrebt. Die Patientin verstarb schließ- worden und die Patientin sei jünger als genauskultation sei unauffällig gewe- lich in intensivmedizinischer Betreuung. 65 Jahre. Das EKG sei unauffällig ge- sen, der Blutdruck mit 170/120 mm/ wesen. Hg erhöht. Luftnot oder ein Schweiß- Beanstandung der Der Gutachter führt allerdings aus, ausbruch seien nicht festgestellt wor- ärztlichen Maßnahmen dass das erstmalige Auftreten von lang den. Es wurde ein EKG abgeleitet, das anhaltendem Thoraxschmerz mit Aus- keine pathologischen Veränderungen Es wird um Klärung gebeten, ob sei- strahlung in den Rücken ein schwer- zeigte: „Keine Erregungsrückbildungs- tens der Ärztin im KV-Notdienst ein Be- wiegendes Symptom sei, das den Aus- störungen, keine Hinweise auf akuten handlungsfehler begangen worden sei. schluss eines akuten Koronarsyndroms Myokardinfarkt“. Es wurden der Pati- als bedeutsamste Möglichkeit eines entin daraufhin unter der Diagnose Stellungnahme Ärztin abwendbar gefährlichen Verlaufs dar- BWS-Syndrom Novaminsulfon-Tropfen stelle. Ein normales Ruhe-EKG sei hier- verordnet. Wegen des Hypertonus soll- Auf den Vorwurf fehlerhaften Han- für kein Ausschlusskriterium. Die Kon- te sie fünf bis sieben Tropfen Nifedipin delns wird ausgeführt, dass die Pati- sequenz sei entsprechend den Leitlini- einnehmen, die ebenfalls verordnet entin Verspannungen der Rückenmus- en, dass bis zum sicheren Ausschluss in wurden. Zum Abend sollte sie eine zu- kulatur gehabt habe und in zufrieden- einem derartigen Fall an der Arbeits- sätzliche Dosis ihres Blutdruckmedika- stellendem Allgemeinzustand gewesen hypothese „akutes Koronarsyndrom“ mentes einnehmen. sei. Der körperliche Untersuchungs- festzuhalten sei. Dies bedeute in der Nach den Unterlagen des Krankenhau- befund sei bis auf eine Erhöhung des Primärversorgung, den Patienten so- ses rutschte die Patientin gegen 19.30 Blutdrucks und dem pathologischen fort in eine kardiologische Einrichtung Uhr plötzlich bewusstlos von der Couch. Befund im Bereich der Rückenmusku- einzuweisen. Die Anamnese erfordere Der Ehemann habe mit der Laienreani- latur unauffällig gewesen, Luftnot oder zwingend den Ausschluss eines aku- mation begonnen, der Rettungsdienst ein Schweißausbruch seien nicht fest- ten Koronarsyndroms als wichtigste Kontakt: sei durch die Nachbarn informiert wor- gestellt worden. Das EKG habe keine abwendbar gefährliche Diagnose beim Schlichtungsstelle für den. Bei Eintreffen des Notarztes be- krankhaften Veränderungen gezeigt. Leitsymptom neu aufgetretener lang Arzthaftpflichtfragen stand Kammerflimmern. Nach Defibril- Unter der Diagnose eines BWS-Syn- anhaltender Thoraxschmerzen bei Hy- der norddeutschen Ärztekammern lation Sinusrhythmus, jedoch kein ad- droms seien Novaminsulfon-Tropfen pertonie. Es könne allerdings nicht si- äquater Auswurf. Unter fortgesetzter verordnet worden. Insgesamt habe es cher geschlussfolgert werden, dass Hans-Böckler-Allee 3, 30173 Hannover Reanimation sei erst nach 37 Minuten keine klinischen Zeichen gegeben, die eine Kausalität zwischen der Behand- Tel.: 0511 353939-10 ein stabiler Kreislauf aufgetreten. eine umgehende Klinikeinweisung er- lung und dem letalen Verlauf der Er- oder -12 Im Krankenhaus wurde bei ST-Stre- forderlich gemacht hätten. krankung bestehe. Auch bei richtigem E-Mail: info@schlich- ckenhebungen im Bereich der Vor- Vorgehen, das heißt Einweisung in eine tungsstelle.de derwand eine sofortige Koronaran- Gutachten kardiologische Einrichtung, wäre ein www.norddeutsche- giographie durchgeführt. Hierbei fand Kreislaufstillstand mit Hypoxie wie bei schlichtungsstelle.de sich lediglich ein Verschluss des ersten Der von der Schlichtungsstelle der Patientin möglich gewesen. 8 | Brandenburgisches Ärzteblatt 11 • 2018
ARZT & RECHT Bei sorgfältigem Vorgehen wäre der ein Krankenhaus zur weiteren Diagnos- der Verschluss eines kleinen diagona- Fehler in der damaligen Situation ver- tik erforderlich gewesen. Kardiovasku- len Astes. Die hierdurch ausgelöste Be- meidbar gewesen, wenn aus der Wich- läre Erkrankungen führen die Todesur- einträchtigung der linksventrikulären tung der anamnestischen Angaben die sachenstatistik an, sodass bei unklaren, Funktion war gering, sodass die Patien- richtige Handlungsweise mit dem Ziel anhaltenden, heftigen Thoraxschmer- tin im weiteren Verlauf von Seiten des des Ausschlusses eines akuten Koro- zen der Ausschluss eines akuten Koro- Herzens ein nicht nennenswert beein- narsyndroms als abwendbar gefährli- narsyndroms zwingend erforderlich ist. trächtigtes Leben hätte führen können. cher Ablauf abgeleitet worden wäre. Im vorliegenden Fall sind folglich Ein hypoxischer Hirnschaden wäre bei Auch bei richtigem Handeln habe das Mängel in der Befunderhebung festzu- zeitgerechter Behandlung des Kam- Risiko eines letalen Verlaufs der Er- stellen. Es stellt sich daher die Frage, merflimmerns nicht aufgetreten. krankung bestanden. Es könne des- inwieweit Veränderungen in der Be- halb nicht geschlussfolgert werden, weislastverteilung zwischen den Partei- Fazit dass der Tod der Patientin allein infol- en daraus resultieren. Eine fehlerhafte ge der ambulanten Behandlung einge- Unterlassung der medizinisch gebote- Bei heftigen Thoraxschmerzen muss treten sei. nen Befunderhebung führt dann zu ei- auch bei Vorliegen von Verspannungen ner Umkehr der Beweislast hinsichtlich der Rückenmuskulatur ein Herzinfarkt Stellungnahmen zum der Kausalität des Behandlungsfehlers als lebensbedrohliche behandelbare Gutachten für den eingetretenen Schaden, wenn Gesundheitsstörung in Betracht gezo- sich bei der gebotenen Befunderhe- gen werden. Zu dem Gutachten wurde ärztlicher- bung mit hinreichender Wahrschein- seits darauf hingewiesen, dass die Pa- lichkeit ein reaktionspflichtiges positi- ■ Prof. Dr. med. Heinz-Jürgen Engel tientin mit Schmerzen in der hinteren ves Ergebnis gezeigt hätte und wenn Ärztliches Mitglied der Schlichtungsstelle für Arzthaftpflichtfragen Thoraxpartie, also am Rücken, gekom- sich die Verkennung dieses Befunds als men sei. Der Begriff Brustschmerz be- fundamental oder die Nichtreaktion Ass. jur. Kerstin Kols deute, zumindest umgangssprach- hierauf als grob fehlerhaft darstellen Geschäftsführerin der Schlichtungsstelle für Arzthaftpflichtfragen lich, einen Schmerz in der vorderen würde (vgl. BGH NJW 2004, 1871 ff). Thoraxpartie. Diese Voraussetzungen sind hier er- füllt: Bei Einweisung in ein Kranken- Hinweis: Entscheidung haus wäre die Patientin an einem EKG- Weitere Fälle aus der norddeutschen der Schlichtungsstelle Monitor überwacht worden. Das Auf- Schlichtungsstelle finden Interessierte treten von Kammertachykardien oder im Internet unter www.laekb.de, Rub- Kammerflimmern mit Herzkreislauf- rik ‚Arzt‘ – ‚Kasuistiken‘ Die Schlichtungsstelle schloss sich un- stillstand wäre innerhalb eines Zeitin- Alle Fälle entstammen der gemeinsa- ter eigener Urteilsbildung dem Gutach- tervalls von weniger als einer Minute men Fallsammlung der neun Mitglieds- ten im Ergebnis unter juristischen Ge- festgestellt worden und es hätte in- kammern der norddeutschen Schlich- sichtspunkten nur teilweise an. nerhalb von weniger als drei Minuten tungsstelle. Die Patientin suchte am 29. Novem- eine Behandlung stattfinden müssen. ber gegen 17 Uhr den KV-Notdienst Vor dem Hintergrund der Beweislast auf, wo sie ärztlich diagnostiziert und umkehr reicht es für den Kausalitäts- behandelt wurde. Die Patientin klagte nachweis aus, dass die zu unterstellen- über seit 24 Stunden bestehende hef- de fundamentale Verkennung des zu tige Thoraxschmerzen im Rückenbe- erwartenden Befunds oder die Nicht- reich. Anamnestisch war eine arterielle reaktion darauf generell geeignet ist, Hypertonie bekannt, die Blutdruckwer- einen Schaden der tatsächlich einge- te waren zum Zeitpunkt der Untersu- tretenen Art herbeizuführen. chung mit 170/120 mm/Hg erhöht. Der körperliche Untersuchungsbefund war Gesundheitsschaden mit Ausnahme von Verspannungen der Rückenmuskulatur und der arteriellen Die Beweislastumkehr bezieht sich auf Hypertonie unauffällig. Das EKG zeigte folgende primäre und typischerweise keine pathologischen Veränderungen. damit verbundene sekundäre Gesund- Als wichtigste Diagnose mit abwend- heitsschäden: Das Kammerflimmern bar gefährlichem Verlauf war in dieser mit Kreislaufstillstand führte zu einem Situation ein akutes Koronarsyndrom schweren hypoxischen Hirnschaden auszuschließen. Zum Nachweis/Aus- mit Todesfolge. schluss eines Herzinfarkts wäre eine Bei korrektem Vorgehen wäre nach Bestimmung der CKMB und des Tro- ärztlicher Erfahrung mit folgendem ponins indiziert gewesen. Wenn die Verlauf zu rechnen gewesen: Die Ur- Bestimmung dieser Parameter im Rah- sache des Kammerflimmerns mit Kreis- men des KV-Notdienstes nicht möglich laufstillstand und der Folge eines töd- gewesen wäre, wäre die Einweisung in lichen hypoxischen Hirnschadens war Brandenburgisches Ärzteblatt 11 • 2018 | 9
ARZT & RECHT VERKEHRSRECHT Liste verkehrsmedizinischer Gutachter künftig bei LÄKB Auf Wunsch des Ministeriums Bescheinigung durch die Landesärzte- bisher geführte allgemeine Gutachter- für Infrastruktur und Landespla- kammer) erworben haben (neben die- liste der LÄKB – im Internet veröffent- nung hat die Landesärztekammer ser Möglichkeit kann die verkehrsme- licht sowie Interessierten auf Abruf zu- Brandenburg (Vorstandsbeschluss dizinische Qualifikation auch auf ande- gesandt. vom 13.06.2018) die Führung der rem Wege erworben werden, z. B. als bisher durch das vorgenannte Mi- Bestandteil der Facharztweiterbildung Sollten Sie die Aufnahme in die Liste nisterium veröffentlichten Liste Arbeits- oder Rechtsmedizin, § 11 Abs. verkehrsmedizinischer Gutachter wün- verkehrsmedizinischer Gutachter 2 S. 3 FeV). schen und die genannten Vorausset- übernommen. zungen erfüllen, freuen wir uns über Voraussetzung für die Aufnahme Ihre Mitteilung: recht@laekb.de oder Die Landesärztekammer Branden- in die Liste ist gem. o. g. Vorstands- Landesärztekammer Brandenburg, burg beschränkt sich dabei, wie auch beschluss ferner, dass der Gutach- Referat Recht, Pappelallee 5, 14469 viele andere Landesärztekammern, auf ter Mitglied der Landesärztekammer Potsdam bzw. telefonisch unter 0331- solche Gutachter, die ihre verkehrs- Brandenburg und auf verkehrsmedizi- 505605-560. medizinische Qualifikation gem. § 11 nischem Gebiet derzeit aktiv tätig ist Abs. 2 S. 3 Nr. 1 i. V. m. § 65 S. 2 FeV sowie keine berufsrechtlichen Verfeh- durch Absolvierung eines durch eine lungen vorliegen. ■ Dr. jur. Daniel Sobotta, Justiziar deutsche Landesärztekammer aner- kannten Kurses (einschl. ausgestellter Die Liste wird – wie auch schon die WICHTIGE INFORMATION Warnung vor Datenschutzauskunft-Zentrale! Derzeit kursieren Faxmitteilun- anmutende Schreiben mit der Bitte, dringend von einer Unterschrift ab. gen einer sog. „Datenschutzaus- ein beigefügtes Formular auszufüllen, Das Schreiben sollte ignoriert werden. kunft-Zentrale“. Diese will angeb- zu unterschreiben und bis zum Ablauf Bei bereits geleisteter Unterschrift soll- lich Firmen- und Betriebsdaten er- einer bestimmten Frist gebührenfrei te unverzüglich angefochten werden. fassen und beruft sich dabei auf an eine Faxnummer zurückzusenden. die EU-Datenschutzgrundverord- Im Kleingedruckten findet sich auf nung (DSGVO). der Faxmitteilung jedoch ein Hinweis ■ Dr. jur. Daniel Sobotta, Justiziar auf die entstehenden Kosten von jähr- Bei der Datenschutzauskunft-Zent- lich 498 Euro netto. Der Vertrag läuft rale handelt es sich um einen priva- danach verbindlich für drei Jahre. Die ten Anbieter. Dieser verschickt amtlich Landesärztekammer Brandenburg rät IHRE FORTBILDUNGEN Zusatzbezeichnung Notfallmedizin (Notarztkurs) Zusatzbezeichnung Klinische Notfall- und Akutmedizin 2018 AHA© ACLS Provider Qualifikationsseminar Intensivtransport & Leitender Notarzt Termine, Anmeldung & weitere Kurse unter www.naw-berlin.de Anzeige 10 | Brandenburgisches Ärzteblatt 11 • 2018
ARZT & RECHT STEUERTIPP Betriebsveranstaltung: Absagen Einzelner gehen steuerlich nicht zu Lasten der Kollegen Absagen von Kollegen anläss- Die Klägerin berechnete im Rahmen Teilnehmer ohnehin nach seinem Be- lich einer Betriebsveranstaltung der Lohnversteuerung die Zuwendung lieben unbegrenzt viele Speisen und gehen steuerrechtlich nicht zu an die einzelnen Arbeitnehmer, indem Getränke konsumieren dürfen. Mit sei- Lasten der tatsächlich Feiernden. sie die ursprünglich angemeldeten 27 nem Urteil stellt sich das FG Köln aus- Dies hat das Finanzgericht (FG) Arbeitnehmer berücksichtigte. Demge- drücklich gegen eine bundeseinheit- Köln entschieden und stellt sich genüber verlangte das Finanzamt, dass liche Anweisung des Bundesfinanz- damit ausdrücklich gegen eine auf die tatsächlich teilnehmenden 25 ministeriums an die Finanzämter (vgl. bundeseinheitliche Anweisung Arbeitnehmer abzustellen sei, so dass BMF-Schreiben vom 14.10.2015, IV C des Bundesfinanzministeriums an sich ein höherer zu versteuernder Be- 5 - S 2332/15/100001). die Finanzämter. trag ergab. Revision eingelegt Geklagt hatte ein Unternehmen, das Keine Zurechnung von Torsten Feiertag Foto: privat Ende des Jahres 2016 die Durchfüh- „No-Shows” bei den Das Finanzamt hat die zugelasse- rung eines gemeinsamen Kochkurses ne Revision beim Bundesfinanzhof in Kollegen als Weihnachtsfeier plante. Nach dem München eingelegt, die unter dem Konzept des Veranstalters durfte je- Die hiergegen erhobene Klage hatte Aktenzeichen VI R 31/18 geführt wird. der Teilnehmer unbegrenzt Speisen Erfolg (Urteil vom 27.6.2018, Az. 3 K und Getränke verzehren. Von den ur- 870/17). Nach der Urteilsbegründung sprünglich angemeldeten 27 Arbeit- sei es nicht nachvollziehbar, weshalb ■ Torsten Feiertag nehmern sagten zwei kurzfristig ab, den Feiernden die vergeblichen Auf- ohne dass dies zu einer Reduzierung wendungen des Arbeitgebers für sog. Kontakt: der bereits veranschlagten Kosten „No-Shows” zuzurechnen seien. Dies Detlef Gaida durch den Veranstalter führte. gelte im vorliegenden Fall gerade des- Steuerberater halb, weil die Feiernden keinen Vorteil Görresstraße 9, 12161 Berlin Lohnversteuerung der durch die Absage ihrer beiden Kolle- Telefon: 030 859 08 60 Zuwendungen gen gehabt hätten. Denn nach dem Fax: 030 852 03 14 Veranstaltungskonzept habe jeder www.stb-gaida.de FORTBILDUNGSPUNKTE Beantragung nicht gleich Zertifizierung! Akademie für ärztliche Fortbildung Qualifikationskurs für Transfusionsverantwortliche Die Zertifizierung von Fortbil- Aus gegebenem Anlass empfehlen und Transfusionsbeauftragte dungsveranstaltungen ist durch wir in diesen Fällen den Teilnehmern, die Landesärztekammer Bran- sich vor Veranstaltungsbeginn vom denburg nach den Vorgaben der Veranstalter bestätigen zu lassen, dass Fortbildungsordnung sowie den eine Zertifizierung tatsächlich erfolgt Landesärztekammer Brandenburg gesetzlichen Anforderungen um- ist. Nur so können die Teilnehmer si- (16 Stunden) fassend zu prüfen. cher sein, dann auch Fortbildungs- 22./23. Februar 2019 punkte für diese Veranstaltungen zu Aus verschiedenen Gründen kann es erhalten. Veranstaltungsort: vorkommen, dass eine Veranstaltung Landesärztekammer Brandenburg Dreifertstraße 12 nicht anerkannt und demzufolge keine 03044 Cottbus Telefon: 0355 780100 Fortbildungspunkte vergeben werden. ■ Referat Fortbildung & Qualitätssicherung Seminarraum Neubau – Erdgeschoss Ist die Zertifizierung durch die Landes- ärztekammer noch nicht abgeschlos- Leitung/Moderation: sen, verwenden viele Veranstalter auf Prof. Dr. med. Rainer Moog, Cottbus ihren Publikationen dann die Formulie- rung „Punkte beantragt“. Brandenburgisches Ärzteblatt 11 • 2018 | 11
FORTBILDUNG AKADEMIE FÜR ÄRZTLICHE FORTBILDUNG Fortbildungsangebote für Ärzte und MFA Fortbildung für Ärzte Teilnehmergebühr: 250 € Teilnehmergebühr: 420 € Ort: Potsdam Ort: St. Josefs-Krankenhaus Strukturierte curriculare Fort- Leitung: Dr. med. M. Gremmler, Potsdam bildung „Medizinische Begut- Hoppegarten Kursleiter: Dr. med. B. Kissig, achtung“ (64 Std., Modul I-III) Potsdam Modul I (40 Std.): Allgemeine Orthopädisch-manualmedizini- Grundlagen, Zustandsbegutach- scher Untersuchungsgang 9 P Intensivvorbereitung auf tung, Kausalitätsbezogene Begut- 9. Nov. 2018 t! die Kenntnisprüfung 16 P Ort: Potsdam au sg e b uc h 14./15. Dez. 2018 achtung 40 P laufender Kurs: Leitung: Dr. med. V. Liefring, Som- Ort: Potsdam 10. Nov. 2018 merfeld Leitung: Dr. med. R. Schrambke, 8. Dez. 2018 Teilnehmergebühr: 120 € Schorfheide Ort: Potsdam Teilnehmergebühr: 272 € Teilnehmergebühr: 560 € Kombinierter 12-Stunden-Ak Kursleiter: Dr. med. J.-M. Engel, tualisierungskurs nach Rönt- 1. Gemeinsame Fortbildungs- Bad Liebenwerda; Prof. Dr. med. genverordnung und Strahlen- veranstaltung der Landestier- E. Frantz, Potsdam schutzverordnung 13 P ärztekammer und der Landes- 23./24. Nov. 2018 in ärztekammer Brandenburg 5 P Ausbilderfortbildung für die Blankenfelde/Mahlow „Eine Gesundheit für Mensch MFA-Ausbildung Kursleiter: Prof. Dr. med. habil. und Tier“ 24. Nov. 2018 8P C.-P. Muth, Cottbus 16. Jan. 2019, 15:00 – 19:00 Uhr Ort: Potsdam Teilnehmergebühr: 180 € Ort: Potsdam Teilnehmergebühr: 100 € Kursleiter: Prof. Dr. med. E. Frantz, Leitung: Dipl.-Med. S. Haußmann, Aktualisierung der Fachkunde Potsdam; Dr. A. Hlinak, Ludwigsfelde und der Kenntnisse im Strah- Frankfurt (Oder) lenschutz (8 Stunden) 9P Teilnehmergebühr: 50 € Kurse im Strahlenschutz gemäß Röntgenverordnung gemäß Röntgenverordnung 24. Nov. 2018 in Blankenfelde/ Psychosomatische Grundver- Einführungskurs zur Unterweisung Mahlow sorgung (80 Stunden) 80 P nach RöV 8P Kursleiter: Prof. Dr. med. habil. gemäß Weiterbildungsordnung der LÄKB 6. Nov. 2018 C.-P. Muth, Cottbus Kurs I: Teilnehmergebühr: 60 € Teilnehmergebühr: 120 € 26./27. Jan. 2019 Grundkurs im Strahlenschutz 25 P 16./17. Febr. 2019 7./8. Nov. 2018 Seminar Leitender 16./17. März 2019 Teilnehmergebühr: 300 € 4./5. Mai 2019 Notarzt 40 P Spezialkurs im Strahlenschutz 21 P in Anlehnung an Empfehlungen der 3./4. Aug. 2019 9./10. Nov. 2018 Bundesärztekammer Kurs II: Teilnehmergebühr: 280 € 3. bis 7. Dez. 2018 18./19. Mai 2019 Ort: Cottbus Ort: Cottbus 15./16. Juni 2019 Kursleiter: Prof. Dr. med. habil. Kursleiter: T. Reinhold, Oranien- 21./22. Sept. 2019 C.-P. Muth, Cottbus burg; Dr. med. F. Mieck, Königs 26./27. Okt. 2019 Wusterhausen 7./8. Dez. 2019 Update Suchtmedizin Teilnehmergebühr: 700 € Ort: Potsdam „Quo vadis Cannabis“ 4P Kursleitung: R. Suske, 7. Nov. 2018, 15:00 bis 18:15 Uhr Datenschutzbeauftragte/r Werneuchen Direkt zum Fortbildungs- Ort: Potsdam in Arztpraxen und ärztlich Teilnehmergebühr: 1.360 € angebot für Ärzte: Kursleitung: PD Dr. med. G. Richter, geleiteten Einrichtungen Berlin 6./7. Dez. 2018 Sonographie-Grundkurs 30 P Teilnehmergebühr: 60 € Ort: Potsdam 21. bis 24. Febr. 2019 Teilnehmergebühr: 192 € Teilnehmergebühr: 510 € Weiterbildungstage Ort: St. Josefs-Krankenhaus Allgemeinmedizin Sonographie-Grundkurs 30 P Potsdam Modul 3: 8. bis 10. sg e b t! P uch27 6. bis 9. Dez. 2018ausgebucht! auNov. 2018 Kursleiter: Dr. med. B. Kissig, 12 | Brandenburgisches Ärzteblatt 11 • 2018
FORTBILDUNG Potsdam Teilnehmergebühr 272 € Impfen in der Praxis – Fallseminar Palliativmedizin Basiskurs 5P (40 Stunden) 40 P die neue Lichtausstellung in Cottbus (fachübergreifend für Ärzte und Modul 3: 11. bis 15. März 2019 Praxismitarbeiter) Teilnehmergebühr: 560 € 20. März 2019, 14:00 – 18:15 Uhr Ort: Potsdam Leuchten für Praxis, Ort: Potsdam au sg e b uc h t! Kursleitung: B. Himstedt-Kämpfer, Büro und Wohnräume Leitung: Dr. med. R. Schrambke, Berlin Schorfheide Teilnehmergebühr: 60 € Forum für den Hausarzt und das Praxispersonal 8P Qualifikationskurs für Trans- 23. März 2019 in Potsdam fusionsbeauftragte/Trans 09. Nov. 2019 in Neuruppin An der Oberkirche Cottbus fusionsverantwortliche 16 P Teilnehmergebühr: 110 € für Sandower Str. 41 www.lichtgalle.de Anzeige 22./23. Febr. 2019 Ärzte, 80 € für Praxispersonal Ort: Cottbus Leitung: Dr. med. I. Musche-Amb- Kursleiter: Prof. Dr. R. Moog, rosius, Potsdam Cottbus Teilnehmergebühr: 272 € Grundkurs zum ABS-Beauf- tragten Arzt (40 Std.) 40 P Weiterbildungstage Modul 1 nach dem BÄK-Cur- Fortbildung für MFA Allgemeinmedizin riculum Antibiotic Steward- Modul 1: 22./23. Febr. 2019 15 P ship (ABS) Refresherkurse Modul 2: 24./25. Mai 2019 15 P 1. bis 5. April 2019 Notfallmanagement Teilnehmergebühr: je 60 € Ort: Potsdam 15./16. Nov. 2018 in sgebucht! auPotsdam Modul 3: 7. bis 9. Nov. 2019 27 P Kursleitung: Dr. med. M. Seewald, 28./29. Nov. 2018 in sgebucht! auCottbus Teilnehmergebühr: 90 € Potsdam; PD Dr. med. H. Peltro- 13./14. Febr. 2019 Ort: Potsdam che, Cottbus 19./20. März 2019 Leitung: Dr. med. M. Gremmler, Teilnehmergebühr: 680 € 11./12. April 2019 Hoppegarten 4./5. Juni 2019 Suchtmedizinische Grundver- 18./19. Dez. 2019 Strukturierte curriculare Fort- sorgung 50 P Ort: Potsdam bildung „Medizinische Begut- gemäß Weiterbildungsordnung der LÄKB achtung“ (64 Std., Modul I-III) 20./21. Sept. 2019 Forum für den Hausarzt und Modul II (8 Std.) Fachübergrei- Alkohol, Nikotin und Versorgungs- das Praxispersonal fende Aspekte 8P system 23. März 2019 in Potsdam 2. März 2019 Kursleiter: PD Dr. med. Maria- 09. November 2019 in Neuruppin Teilnehmergebühr: 136 € Christiane Jockers-Scherübl, Hen- Teilnehmergebühr: 80 € Ihre Anmeldung nigsdorf; Dr. med. J. Hein, Prenzlau richten Sie bitte an Modul III (16 Std.) 16 P Leitung: Dr. med. I. Musche-Amb- 25./26. Okt. 2019 rosius, Potsdam die LÄKB, Modul Neurologie/Psychiatrie Drogen- und Medikamentenab- Referat Fortbildung, 25. Mai und 29. Juni 2019 hängigkeit, Substitutionstherapie, Postfach 101445, Teilnehmergebühr: 272 € Casemanagement – Fallbe- Notfälle, Toxikologie, Gesetzliche 03014 Cottbus, Modul III (16 Std.) 16 P gleitung (agnes) Fax: Modul Innere Medizin/Allgemein- Grundlagen neuer Kurs: Kursleiter: PD Dr. med. Maria- 0355 78010339, medizin 15.5. bis 11.12.2019 Christiane Jockers-Scherübl, Hen- E-Mail: 24. Aug. und 14. Sept. 2019 nigsdorf; Dr. med. J. Hein, Prenzlau akademie@laekb.de, Teilnehmergebühr: 272 € Nichtärztliche/r Praxisassis- 15./16. Nov. 2019 Internet: Motivational Interviewing tent/in www.laekb.de. LNA-Refresher-Kurs 18 P 8. Mai bis 13. Dez. 2019 (aufbauend auf den 40-Stunden- Kursleiter: PD Dr. med. Maria- Qualifikationskurs zum Leitenden Christiane Jockers-Scherübl, Hen- Direkt zum Fortbildungs- Es gelten die „Teilnahmebedin- Notarzt) nigsdorf; Dr. med. J. Hein, Prenz- angebot für MFA: gungen für Fortbildungsveranstal- Thema: CBRN-Lagen lau; Dipl.-Psych. Dr. phil. C. Veltrup tungen der Landesärztekammer 8./9. März 2019 Ort: Potsdam Brandenburg”. Diese sind unter Ort: Potsdam Teilnehmergebühr: 850 € www.laekb.de (Arzt/Fortbildung/ Kursleiter: T. Reinhold, Oranien- Bestimmungen) einsehbar oder burg; Dr. med. F. Mieck, Königs telefonisch unter 0355 78010320 Wusterhausen anzufordern. Brandenburgisches Ärzteblatt 11 • 2018 | 13
FORTBILDUNG ZERTIFIZIERTE KASUISTIK – FOLGE 58 Patientin mit kardialer Dekompensation und Elektrolytentgleisung nach PTCA/Stent Diagnostische und therapeutische Xipamid 10 mg/d, Metoprolol Weiterer Verlauf Überlegungen 23,75 mg/d, Atorvastatin 20 mg/d, Es erfolgte ein Ausgleich des ent- Pantoprazol 40 mg, Nikotinpflaster. gleisten Elektrolythaushaltes sowie der Anamnese Exsikkose mittels intravenöser Flüssig- Bei einer 60-jährigen Patientin hatte Befunde bei Aufnahme keits-, Elektrolyt- und Aminosäuren- sich eine koronare Herzerkrankung im Patientin in reduziertem Allgemein substitution. Hierunter kam es zu einer Rahmen eines akuten Vorderwandin- zustand, wach und orientiert zu Ort, kontinuierlichen Normalisierung des farktes erstmanifestiert. Akut war aus- Zeit und Person. Dyspnoe in Ruhe, ve- Säure-basen und Elektrolyt-Haushaltes wärts ein Stenting der medialen LAD sikuläres Atemgeräusch mit seitenglei- und zu einer raschen, vollständigen Re- („left anterior descending“ steht für Ra- cher Atemexkursion; Holosystolisches gredienz der vorbestehenden Übelkeit. mus interventricularis anterior) erfolgt. Geräusch 4/6 über dem gesamtem Nach Stabilisierung konnte eine wei- Wenige Tage post interventionem Herzen mit punctum maximum über terführende Abklärung mittels kardia- hatte die Patientin erneut über Dys- Erb’schem Punkt. Keine peripheren ler Magnetresonanztomographie erfol- pnoe und Angina pectoris sowie rezidi- Ödeme. Abdomen weich; ohne Druck- gen. Anschließend wurde in einer in- vierendes Erbrechen im Rahmen einer schmerz/Abwehrspannung. Rezidivie- terdisziplinären Falldiskussion das wei- kardialen Dekompensation mit Pleura- rendes Erbrechen mit fehlender Mög- tere Procedere festgelegt. ergüssen geklagt. Nach Rekompensati- lichkeit der oralen Aufnahme. Exsikko- on war unter fortgeführter diuretischer se. Therapie die Entlassung aus der aus- Herzfrequenz 68/min., Blutdruck ■ Dr. Fabian Brenninger ist Assistenzarzt wärtigen Klinik in die Rehabilitation er- 88/65 mmHg, Temperatur 37,0° C, in der Abteilung Innere Medizin und Kardiologie, Dr. Georg von Bodman folgt. Von dort erfolgte aufgrund einer Atemfrequenz 15/min, SpO2 96 Pro- arbeitet als Leitender Oberarzt in der progredienten Verschlechterung des zent unter Raumluft. Abteilung Kardiologie und Professor Allgemeinzustandes und einer neuerli- Dr. Jürgen Pache ist Chefarzt der Abteilung Kardiologie. Alle Autoren chen Progredienz der Beschwerden bei Labor: pH 7,7; Kalium 1,5 mmol/l; Na- arbeiten am Benedictus Krankenhaus Verdacht auf kardiale Dekompensation trium 115 mmol/l; Chlorid 73 mmol/l; Tutzing. die Einweisung in unser Krankenhaus. Troponin I 169,9 ng/l; CK 81 U/l; Bei Aufnahme klagte die Patientin über CK-MB 1,1 µg/l; Kreatinin 1,07 mg/dl; Professor Dr. Malte Ludwig ist Chefarzt Ruhedyspnoe sowie rezidivierendes Er- Harnstoff 85 mg/dl; LDH 248 U/l der Abteilung Angiologie und Phlebologie sowie Leiter des Gefäßzentrums brechen. Elektrokardiographie: ST-Strecken- Starnberger See am Benedictus hebungen in den Ableitungen V1 - V4 Krankenhaus Tutzing. Er koordiniert und Weitere Vorerkrankungen (siehe Abbildung 1). begleitet die Reihe inhaltlich. Nosokomiale Pneumonie nach Myo- Echokardiographie: Mittelgra- kardinfarkt, arterielle Hypertonie, Ni- dig eingeschränkte links-ventrikuläre kotinabusus (60 packyears = zwei Pumpfunktion mit apikaler Hypokine- Packungen Zigaretten pro Tag über sie, diastolische Dysfunktion II, Mitral- 30 Jahre). klappeninsuffizienz Grad 2, Trikuspidal- Medikation bei Übernahme klappeninsuffizienz Grad 2, pulmonal ASS 100 mg/d (Tag), Ticagrelor arterieller Druck 55 mmHg; apikaler 90 mg 2x/d, Torasemid 10 mg 2x/d, Links-Rechts-Shunt (siehe Abbildung 2). Abbildung 1: EKG der Patientin bei Aufnahme. Quelle: Benedictus Krankenhaus, Tutzing Abbildung 2: Echokardiographie der Patientin, links mit und rechts ohne Farbduplex. Quelle: Benedictus Krankenhaus, Tutzing Abb. 1 Abb. 2 Abb. 2 14 | Brandenburgisches Ärzteblatt 11 • 2018
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