UMWELT IST KING - SILICON VALLEY DIE FORMEL DER INNOVATION Ä S. 22 - WIM-MAGAZIN

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UMWELT IST KING - SILICON VALLEY DIE FORMEL DER INNOVATION Ä S. 22 - WIM-MAGAZIN
WIRTSCHAFT IN MITTELFRANKEN 07/08 |2015

Silicon Valley
Die Formel der Innovation
ä S. 22

Ausbildung
Berufe neu aufgestellt
ä S. 26

UMWELT
IST KING
                 ä S. 34
UMWELT IST KING - SILICON VALLEY DIE FORMEL DER INNOVATION Ä S. 22 - WIM-MAGAZIN
Der neue Multivan                                                                                     Der neue Caddy
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Kraftstoffverbrauch, l/100 km: innerorts 7,1/außerorts 5,3/kombiniert 6,0/                      Kraftstoffverbrauch, l/100 km: innerorts 6,9/außerorts 4,8/kombiniert 5,6/
CO2-Emissionen, g/km: kombiniert 155. Effizienzklasse B                                         CO2-Emissionen, g/km: kombiniert 131. Effizienzklasse C

Kraftstoffverbrauch Multivan/Caravelle/Transporter in l/100km: kombi-                           Kraftstoffverbrauch Caddy in l/100km: kombiniert 7,3 - 4,0/
niert 12,1 – 5,1/ CO2 Emissionen: 216-149 g/km. Effizienzklasse: E-A.                           CO2- Emissionen: 146-116 g/km. Effizienzklasse: C-A+

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EDITORIAL

 IHK - Die erste Adresse
Ulmenstr. 52 | 90443 Nürnberg
                                         Jobinitiative
                                         Mittelfranken
Postanschrift: 90331 Nürnberg
Internet    www.ihk-nuernberg.de
E-Mail      kundenservice@
            nuernberg.ihk.de

Geschäftszeiten

                                             N
des Service Zentrums                            ürnberg ist Schlusslicht. Die Rede ist von der all-
Mo. bis Do. 8 –17 Uhr, Fr. 8 – 15 Uhr
Tel. 0911 1335-335 | Fax 1335-150335            monatlichen Arbeitslosenstatistik, bei der die
                                                Stadt Nürnberg mit unschöner Regelmäßigkeit
der Geschäftsbereiche
Mo. bis Do. 9 –12.00 Uhr, 13 – 16 Uhr    auf dem letzten Platz in Bayern landet – das kann auch
Fr. 9 – 12.00 Uhr und 13 – 15 Uhr        den Unternehmerinnen und Unternehmern in unserer Re-
Hauptgeschäftsführer                     gion nicht egal sein.
Markus Lötzsch
Tel. 1335-373 | Fax 1335-150201
                                         Eine wesentliche Rolle in der Statistik spielt hier seit vielen
Standortpolitik und
Unternehmensförderung                    Jahren eine überdurchschnittlich hohe Anzahl von Langzeit-
Dr. Udo Raab                             arbeitslosen, darunter auch Menschen mit hohen Qualifika-
Tel. 1335-383 | Fax 1335-150333
                                         tionen und mit jahrelanger Berufserfahrung, die plötzlich
Berufsbildung                            ohne Arbeit dastanden. Ein herber Verlust für die Betrof-
Ursula Poller
Tel. 1335-254 | Fax 1335-150255          fenen, aber auch ein Verlust für unsere Wirtschaftskraft.
Innovation | Umwelt
Dr. Robert Schmidt                       Wir wollen gemeinsam handeln. Wir, das sind Kammern,
Tel. 1335-299 | Fax 1335-150122          Gewerkschaften und die Arbeitsverwaltung. Unterstützt
International                            von einem Förderprogramm der EU wollen wir 500 Men-
Armin Siegert
                                         schen aus Mittelfranken wieder in ein geregeltes Arbeits-
Tel. 1335-401 | Fax 1335-150488
                                         verhältnis bringen. Die Kandidat/innen nehmen aus eige-
Recht | Steuern
Oliver Baumbach                          nem Antrieb am Programm teil. Es gibt ein ausgeklügeltes
Tel. 1335-388 | Fax 1335-150463          Beratungs- und Matching-Konzept, Coaching der Betrof-
Kommunikation                            fenen auch nach der Einstellung und eine großzügige fi-
Dr. Kurt Hesse                           nanzielle Förderung der Unternehmen.
Tel. 1335-379 | Fax 1335-150300

Zentrale Dienste
                                         Im redaktionellen Teil dieser Ausgabe der „WiM“ erfahren
Joachim Wiesner
Tel. 1335-229 | Fax 1335-150453          Sie weitere Details und vor allem Ihre direkten Ansprech-
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Mo. bis Do. 8 –12.30 Uhr u. 14 –16 Uhr
Freitag 8 – 12.30 Uhr

Geschäftsstelle Erlangen
Knut Harmsen
Henkestraße 91, 91052 Erlangen
Tel. 09131 97316-0 | Fax -29
Mo. bis Do. 8 –12 Uhr u. 13 –16 Uhr
Freitag 8 – 12 Uhr u. 13 – 14.30 Uhr

Geschäftsstelle Fürth                                                                    IHK-Präsident
Gerhard Fuchs                                                                       Dirk von Vopelius
Flößaustraße 22a, 90763 Fürth
Tel. 0911 780790-0 | Fax -29
Mo. bis Do. 8 –13 Uhr u. 14 –16 Uhr
Freitag 8 –13 Uhr

Geschäftsstelle Nürnberger Land |
Schwabach | Landkreis Roth
Lars Hagemann
Ulmenstraße 52, 90443 Nürnberg
Tel. 0911 1335-303 | Fax -150303

Wirtschaftsjunioren
Knut Harmsen
Tel. 09131 97316-0 | Fax -29
                                                                                                           ihk-sponsoringboerse.de
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                                                                                                            engagierte Unternehmer zusammen.
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Inhalt

14 Arbeitsschutz: Mit einem Management-      26 Auf aktuelle Anforderungen zugeschnitten: Eine Reihe von Ausbildungsberufen wurde
system zu mehr Sicherheit am Arbeitsplatz.   modernisiert und um Fachrichtungen erweitert.

Spektrum                                     Märkte                                           Branchen + Börsen
    8 Gründungsfinanzierung                  22 Silicon Valley                                55 Branchenmarkt A-Z
                                             		 Biotop für Innovationen
    9 Medizintechnik                                                                          58 Börsen
      weltweit                               26 Ausbildungsberufe
                                             		 Von Textil bis Beton

                                             28 Jobinitiative Mittelfranken                   Veranstaltungen
Business                                     		 Hilfe beim (Neu-)Start
                                                                                              65 Spezialist für Druckluft
13 Bankenaufsicht
		 Kleine Unternehmen                                                                         66 „IHK-Zukunftshändler“
		 nicht benachteiligen                      IHK-Welt                                         		 Laden und Internet
                                                                                              		 gehen zusammen
14 Ohris                                     47 Bayerische
		 Gesundheitszeugnis                           Mittelstandsgespräche                         69 Afrika im Fokus
                                             		 Die Zukunft der Arbeit
17 Ausbildungsstellen
                                                                                                                                    Wavebreakmedia Ltd./Thinkstock.com, stormwatch/Thinkstock.com

		 Azubi-Scouts weisen den Weg               48 Azubis
                                             		 Smarte Sinnsucher
18 Leistungszentrum
   Elektroniksysteme                         50 Stabwechsel bei der IHK
		 Meister im Stromsparen                    		 Ursula Poller verabschiedet

20 Schutz von Kleinanlegern                  51 IHK-Vollversammlung
                                                                                                                                    Fotos: VladTeodor/Thinkstock.com,

		 Regeln für Vermittler                     		 Meilensteine der neuen Wahlperiode

                                             53 Erbschaftssteuer
                                             		 Gefahr für den Mittelstand

6   WiM 07/08 | 15
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29 Effizienter Umgang mit Energie und Rohstoffen: Das Special Energie | Umwelt erklärt, wie energieintensive Unternehmen Kosten sparen
können, und berichtet über die Ressourcen-Effizienz sowie über die Aufgaben von Umweltbeauftragten.

Köpfe                                           Special                                            Rubriken
71 Studiolution                                 29 IHK-Veranstaltungsreihe                          10 Verbraucherpreisindex
		 Salonfähige Software                         		 Energie und Umwelt
                                                                                                    61 Inserentenverzeichnis
72 Ebl-Naturkost                                30 Energiekosten
		 Aus Überzeugung                              		 Hohes Sparpotenzial                             62 Bekanntmachungen

75 Mode Mary Lou                                34 Umweltbeauftragte                               68 Weiterbildungsprogramm
		 Stoffe, die begeistern                       		 Alles im grünen Bereich?                        		 der IHK Akademie

76 Dorn Jagd- und                               38 Energie-Audits                                  78 Personalien | Auszeichnungen
   Fischereibedarf                              		 Alles effizient?
		 Rund ums Jagen und Angeln                                                                       86 Wirtschaft engagiert sich
                                                40 Ressourcen
                                                		 Das wird knapp!                                 88 Kompakt

Unternehmen                                     44 Energiemarkt                                    89 Vorschau
                                                		 Für ein stabiles Netz
79 Hudde Sprachen+                                                                                 89 Impressum
		 Sprachen erleben                             46 „Check-in Energieeffizienz“
                                                		 Klimafreundliche Hotels                         90 Cartoon von Gerd Bauer
80 Barthelmess
		 Die Strahlkraft erhöhen

83 More 4 Fun
		 Auf dem Segway um den See

84 ADAC-Aero-Dienst
		 Neuer Ambulanzjet

85 Rödl & Partner
		 Interessierter Blick nach Asien

                                                                                                                              WiM 07/08 | 15   7
UMWELT IST KING - SILICON VALLEY DIE FORMEL DER INNOVATION Ä S. 22 - WIM-MAGAZIN
SPEKTRUM

    Start-Messe
       Bei der Nürnberger Start-Messe am Samstag und Sonntag,
    31. Oktober und 1. November 2015, geht es rund um das Thema
    Unternehmensgründung. Über 50 Aussteller beraten im Bereich
    Gründung, Finanzierung, Nachfolge und Franchising. Das Baye-
    rische Wirtschaftsministerium bietet Start-ups Unterstützung,
    insbesondere auch in der Vorgründungsphase. Zudem gibt es
    ein breites Angebot zu den betriebswirtschaftlichen Grundla-
    gen einer Unternehmensgründung, u.a. von der LfA Förderbank
    Bayern. Zahlreiche Franchise-Systeme informieren über Wege in
    die Selbstständigkeit. Die Messe findet in Kombination mit der
    Erfindermesse Iena statt.
    å
        www.start-messe.de

 Coaching in der Vorgründungsphase
                                                              Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner hat die neue Förderpe-
                                                           riode des Programms „Coaching von Existenzgründern und
                                                           Betriebsübernehmern in der Vorgründungsphase“ gestartet, das
                                                           Gründer oder mögliche Übernehmer eines Unternehmens in der
                                                           Phase vor der Gründung unterstützt. Finanziert wird das Pro-
                                                           gramm über eine Laufzeit von sieben Jahren mit elf Mio. Euro u.a.
                                                           mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF). Die IHK könne
                                                           das beliebte Programm daher auf Jahre hinaus weiterführen, so
                                                           Yvonne Stolpmann, Leiterin des Gründungsreferats. Seit 2008 habe
                                                           sich die Zahl der Teilnehmer verdoppelt.
                                                           å
                                                               IHK, Tel. 0911 1335-245
                                                               antje.sager@nuernberg.ihk.de

                 TIPP DES MONATS                                     Gründungsfinanzierung
               Der Auma Ausstellungs- und
        Messe-Ausschuss der Deutschen Wirt-                             Die IHK Nürnberg bietet in Kooperation mit der LfA Förderbank
     schaft e.V. hat den Jahresbericht „Die Messe-                     Bayern einmal monatlich Sprechtage zum Thema Förderprogramme
                                                                                                                                              Fotos: Rawpixel/Fotolia.com, OtmarW/Thinkstock.com,

   wirtschaft: Bilanz 2014“ veröffentlicht. Auf 132 Sei-                und Finanzierung an. Die nächsten Termine sind 15. Juli, 12. August
                                                                                                                                              Edward Westmacott/Thinkstock.com, Lapp Group

  ten wird über die Entwicklung der Messewirtschaft                      und 16. September 2015 (jeweils mittwochs). Zudem hat die LfA
 2014 und ihre Perspektiven berichtet. Es wird sowohl                    angesichts des anstehenden Generationswechsels im bayerischen
die Entwicklung der Messen in Deutschland, u.a. die För-                 Mittelstand die Förderung für Familienunternehmen verbessert.
derprogramme für Aussteller und die Rolle ausländischer                   Vor allem Betriebsübergaben an die Folgegeneration werden
Teilnehmer, als auch die internationale Wettbewerbssi-                   erleichtert. Jungunternehmer können beim Kauf jetzt auf den
 tuation aufgezeigt. Zudem geht es um die Lobbyarbeit                    Förderkredit zugreifen, der sich durch einen Zinssatz ab einem
  des Auma sowie die Forschung und Ausbildung in der                    Prozent und Laufzeiten und Zinsbindungen von bis zu 20 Jahren
    Branche. 35 Charts geben einen Überblick über                       auszeichnet.
      die Kennzahlen der Messewirtschaft.                            å
               å                                                         IHK, 0911 1335-315
                   www.auma.de                                           juergen.belian@nuernberg.ihk.de
                                                                         www.ihk-nuernberg.de/finanzierung
UMWELT IST KING - SILICON VALLEY DIE FORMEL DER INNOVATION Ä S. 22 - WIM-MAGAZIN
SPEKTRUM

Medizintechnik weltweit
  Das Medical Valley Europäische Metropolregion Nürnberg (EMN) e.V.
war im Rahmen der Fördermaßnahme „Internationalisierung von
Spitzenclustern, Zukunftsprojekten und vergleichbaren Netzwerken“
erfolgreich. Medical Valley plant ein Internationalisierungsprojekt, das
vom Bundesforschungsministerium mit rund vier Mio. Euro gefördert
wird. Ziel ist es, Start-ups und Kleinunternehmen die Etablierung auf
internationalen Märkten zu erleichtern. Dafür sollen bis 2020 die
Innovationspartnerschaften in den USA, China und Brasilien stark
ausgebaut werden. Das Medical Valley steuert seit 2007 die Entwicklung
und Vermarktung des Bereichs Medizintechnik in der Metropolregion.
å
    www.medical-valley-emn.de

Neues Netzwerk für gedruckte Elektronik
                                                                             Auf dem Energie Campus Nürnberg hat sich die neue Netzwerk-
                                                                           plattform „Printed Electronics Franken“ etabliert. Geplant sind
                                                                           regionale Projekte in der Forschung und Applikationsentwicklung.
                                                                           Gedruckte Elektronik ermöglicht die Herstellung neuartiger,
                                                                           elektrisch funktionaler Baugruppen. Dabei werden elektronische
                                                                           Bauelemente und -gruppen wie Dioden, Transistoren oder Schal-
                                                                           tungen mittels Drucktechnik hergestellt und zum Beispiel als
                                                                           dünner Film auf einen Träger aufgedruckt. Gründungspartner der
                                                                           Netzwerkplattform sind die Unternehmen Belectric OPV, MSWtech,
                                                                           Nanograde Deutschland GmbH, der Energie Campus Nürnberg, die
                                                                           Kompetenzinitiative Energieregion Nürnberg e.V. und das Wirt-
                                                                           schaftsreferat der Stadt Nürnberg.
                                                                           å
                                                                               Energieregion Nürnberg e.V., Tel. 0911 25296-24
                                                                               info@energieregion.de

                                                                                                               IHK im Business TV
                                                                                                           immer 3. Dienstag im Monat
                                                                                                       18:25 Uhr, stündl. Wiederholung
    21. Jul
 Franke
                i                                                                                                            und auf
       nFerns
              ehen                                                                                    www.ihk-nuernberg.de/mediathek

                                                                                                                                  WiM 07/08 | 15   9
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VERBRAUCHERPREISINDEX

               MAI 2014                                             re n und Dienstl   eistungen
                                                    r A n d e re Wa
                                         lun   g fü
               106,1      Preisentwick

10   WiM 07/08 | 15
MAI 2015

                                                                                 107,6

    Verbraucherpreisindex

    Tachometer-Trouble
    Brennende Autos, Straßensperren und Verfolgungsjagden – Ende Juni ließen Taxifah-
    rer in Frankreich ihrer Wut über den Fahrdienst-Emporkömmling Uber freien Lauf. In
    Deutschland beschäftigt das Geschäftsmodell die Justiz, Fahrgäste fahren noch ganz
    entspannt. Allerdings sind Taxifahrten im Vergleich zum Vorjahr um rund zwölf Pro-
    zent teurer geworden. Insgesamt stiegen die Preise in der Kategorie „andere Waren
    und Dienstleistungen“ um 1,4 Prozent.

                                                                 Mai           Vgl.
    Basisjahr 2010 = 100                                         2015        Mai 2014
    Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke                     113,1        + 1,4 %
    Alkoholische Getränke, Tabakwaren                            112,6        + 2,5 %
    Bekleidung und Schuhe                                        106,9        + 0,2 %
    Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe           108,3        – 0,1 %
    Möbel, Leuchten, Geräte und anderes Haushaltszubehör         103,3        + 0,8 %
    Gesundheitspflege                                            103,3        + 2,2 %
    Verkehr                                                      107,2        – 0,6 %
    Nachrichtenübermittlung                                       91,3        – 1,2 %
    Freizeit und Unterhaltung                                    103,0        + 1,7 %
                                                                                                          Foto: Christian Müller/Fotolia.com

    Bildungswesen                                                 92,7        – 0,7 %
    Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen               110,9        + 2,7 %

i   Andere Waren und Dienstleistungen                            107,6        + 1,4 %
    Verbraucherpreisindex (Gesamtlebenshaltung)                  107,1        + 0,7 %
    Quelle: Statistisches Bundesamt, www.destatis.de

                                                                                         WiM 07/08 | 15   11
hofmann media
                                                                                                                                                 Wir bringen Sie ins Gespräch.

                           Hoch hinaus!
                           Direkte Zielgruppenansprache mit den
                           WIM-Specials. Hohe Leserbindung und
                           große Reichweite zum günstigen Preis.                                                       r
                                                                                                                  ese           e
                           Das zeichnet uns aus!                                                           0 00 L emplar
                                                                                                       0 .          x                 kt*
                                                                                            b e r3   6
                                                                                                               3 3E        K o nta
                                                                                                             8
                                                                                         ·Ü            07.            pro            ung
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                           in der September Ausgabe:                                               r 0            pa             i n
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                           Anzeigenschluss: 17. August 2015

                           Unser Anzeigenleiter Rüdiger Sander
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                           Unsere WIM-Specials 2015:
Foto: Rüdiger Sander

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                           November                  Büroorganisation I IT
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                       Emmericher Straße 10 · 90411 Nürnberg · Fon 0911 5203–355 · Fax 0911 5203–351
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                                                                                 Managementsystem Ohris: Wie es den                               Elektroniksysteme: In Erlangen
                                                                                 Arbeitsschutz im Betrieb verbessert.                             entsteht ein Leistungszentrum.

                                                          Business
                                                    Bankenaufsicht

                                                    Kleine Unternehmen nicht benachteiligen
                                                       Die Belange kleiner und mittlerer Unternehmen müssen bei den aktuellen
                                                    Planungen des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht weit besser berück-
                                                    sichtigt werden. Dies erklärt der Deutsche Industrie- und Handelskammertag

                                                                                                                                                                                           €
                                                    (DIHK) mit Blick auf die aktuellen Vorschläge für die Bankenregulierung
                                                    („Basel IV“). Demnach soll die Berechnung des Eigenkapitals, das die Banken
                                                    bei der Kreditvergabe hinterlegen müssen, grundsätzlich verändert werden.

                                                    Es sei nichts dagegen einzuwenden, die Kapitalanforderungen der Banken an
Grafik: vasabii und Anatoliy Babiy/Thinkctock.com

                                                    das tatsächliche Risiko der einzelnen Kreditgeschäfte anzupassen. Die vor-
                                                    geschlagenen Risikomaße (z.B. pauschale Gleichsetzung eines geringen Um-
                                                    satzes mit einem höheren Ausfallrisiko des Kredits) sind nach Auffassung des
                                                    DIHK jedoch nicht überzeugend und benachteiligen einseitig die kleinen und
                                                    mittleren Unternehmen. Außerdem sollte für die Bankenaufsicht nicht das Ri-
                                                    siko eines einzelnen Kredits im Mittelpunkt stehen, sondern das komplette
                                                    Kreditportfolio einer Bank und damit deren Risikostreuung im Kreditgeschäft
                                                    insgesamt. Der DIHK fordert, die aktuellen Ansätze für Basel IV dringend zu
                                                    überarbeiten, um die Finanzierungsmöglichkeiten des Mittelstandes nicht
                                                    noch weiter zu beschneiden.

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                                                         a

                                                                                       In der Metropolregion Nürnberg wird durch Bürgermeister Gerhard Rammler ein neuer Wirt-
                                                                                       schaftsstandort im Gewerbegebiet der Gemeinde Burgoberbach direkt an der A6 geschaffen.

                                                                                       Nach intensiver Planungsarbeit wird aktuell die Erweiterung des Gewerbegebietes „im Hermannshof“ um wei-
                                                                                       tere rund 11 ha vorgenommen. Zusätzliche Flächen können nach Bedarf beplant werden. Die Grundstücksgrö-
                                                                                       ßen sind dabei zum jetzigen Zeitpunkt noch flexibel planbar und werden zu einem attraktiven Preis angeboten.
                                                                                       Wirtschaftsfreundliche Steuerhebesätze sind selbstverständlich. Durch die A6 selbst ist eine Ost-West-Verbin-
                                                                                       dung gegeben, durch die nahe gelegenen A7 und A9 zwei Nord-Süd-Trassen. Außerdem ist über die A6 und A73
                                                                                       die gesamte Metropolregion zügig zu erreichen.

                                                         Gemeinde Burgoberbach • Gerhard Rammler – 1. Bürgermeister • Ansbacherstr. 24 • 91595 Burgoberbach
                                                       Tel. 09805 9191-0 • Mob. 0171 33 202 33 • www.gewerbegebiet-burgoberbach.de • rammler@burgoberbach.de

                                                                                                                                                                                       WiM 07/08 | 15   13
BUSINESS

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BUSINESS

Ohris

Gesundheitszeugnis
Mit dem Managementsystem Ohris lassen sich Arbeitsschutz und
Anlagensicherheit im Betrieb systematisch verbessern.

G
       esundheit ist nicht alles, aber ohne Ge-      schutz nachhaltig und systematisch in der Orga-
       sundheit ist alles nichts.“ Dieses Schopen-   nisation eines Betriebs verankern.
       hauer-Zitat gilt auch in der Berufswelt,
schließlich verbringt jeder Erwerbstätige einen      Dennoch geben sich viele Unternehmen in punc-
großen Teil seiner Lebenszeit am Arbeitsplatz.       to Zertifizierung reserviert. Vor allem Kleinbe-
Für das körperliche und seelische Wohlbefinden       triebe und Mittelständler fürchten, sich mit
der Mitarbeiter spielen sichere und gesunde Ar-      diesem Prozess einem Bürokratiemonster aus-
beitsbedingungen eine Schlüsselrolle. Und sie        zuliefern, das Zeit und Geld frisst. Dieter Güthler,
tragen zu Motivation, Kreativität und Loyalität      der beim Gewerbeaufsichtsamt der Regierung
bei, was sowohl das Betriebsklima als auch die       von Mittelfranken die Ohris-Zertifizierungen
Produktivität fördert.                               betreut, kennt solche Bedenken. Er ist aber
                                                     überzeugt, dass Ohris gerade den Bedürfnissen
Arbeitsschutz-Managementsysteme (ASM) gel-           kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) ent-
ten inzwischen als bewährte Instrumente, um          spricht: „Es ist ein Managementsystem für Ein-
den betrieblichen Gesundheitsschutz zu verbes-       steiger, aber kein Managementsystem light.“
sern. 1998 hat die Bayerische Staatsregierung
im intensiven Austausch mit der Wirtschaft eine      Ablauf der Zertifizierung
eigene Managementsystem-Norm für Arbeits-
schutz und Anlagensicherheit entwickelt und un-      Güthler hat schon viele Firmen auf ihrem Weg
ter der Bezeichnung „Ohris“ veröffentlicht. Das      zum Zertifikat begleitet: „Am Anfang steht im-
Akronym steht für „Occupational Health and Risk      mer ein Beratungsgespräch mit einer Bestands-
Managementsystem“. Die Zertifizierung nach           aufnahme: Was hat das Unternehmen im The-
Ohris ist für jeden Betrieb unabhängig von Grö-      menfeld Arbeitsschutz bereits erreicht, was
ße oder Branchenzugehörigkeit möglich. Aktuell       braucht es noch.“ Dann werden die Maßnahmen
sind in Bayern über 350 Unternehmen nach Ohris       und Prozesse definiert, die als verbindliche Ele-
zertifiziert, davon knapp 50 in Mittelfranken.       mente des Managementsystems dokumentiert
                                                     werden. Auf dieser Basis nehmen Dieter Güthler
Wie nahezu alle Managementsysteme enthält            und seine Kollegen eine Systemprüfung ab und
Ohris bestimmte Kernelemente wie zeitlich            händigen dem Unternehmen das Ohris-Zertifikat
festgelegte Ziele und Maßnahmenpläne sowie           aus. Um es zu behalten, müssen die Systemprü-
Angaben darüber, wie sie erreicht werden kön-        fungen mindestens alle drei Jahre erfolgen.
                                                                                                                   Foto: TonyLomas/Thinkstock.com

nen. Weitere Inhalte sind Festlegungen von
Hierarchien, Zuständigkeiten und Befugnissen         Lohnt sich dieser Aufwand? „Ja“, antwortet
sowie die Beschreibung von Informations- und         Güthler ohne Zögern. Er sieht Ohris als Chance
Entscheidungsprozessen. Auf diese Weise las-         für Unternehmen, Prozesse zu überdenken und
sen sich die Themen Sicherheit und Gesundheits-      neu aufzusetzen: „Ohris betrifft nicht nur den

                                                                                             WiM 07/08 | 15   15
BUSINESS

                                                                           Managementsysteme integrieren lassen, etwa
                                                                           in ISO 9001-2008.

                                                                           Dieter Güthler räumt ein, dass die Einführung für
                                                                           Unternehmen durchaus aufwändig sein kann:
                                                                           „Ohris kostet Zeit und Geld. Man muss erst in-
                                                                           vestieren, ehe man etwas zurückbekommt.“ Die
                                                                           Zertifizierung durch das Gewerbeaufsichtsamt
                                                                           der Regierung von Mittelfranken selbst ist kos-
                                                                           tenlos, die Einführung kann für kleine und mitt-
                                                                           lere Unternehmen auf vorherigen Antrag mit
                                                                           5 000 Euro gefördert werden. Der Experte be-
                                                                           tont, dass das Managementsystem lediglich ei-
                                                                           nen inhaltlichen Rahmen vorgibt, den jeder Be-
                                                                           trieb individuell ausfüllen muss.

                                                                           Dieser Herausforderung hat sich auch das Staats-
                                                                           theater Nürnberg mit Unterstützung einer exter-
                      Arbeitsschutz. Die Einführung dieses Manage-         nen Unternehmensberatung gestellt. Die Grün-
                      mentsystems ist häufig der Anlass, Betriebsab-       de, weshalb die Entscheidung auf Ohris fiel, fasst
                      läufe auf den Prüfstand zu stellen: Wie erledigen    Geschäftsführender Direktor Christian Ruppert
                      die Mitarbeiter eigentlich bestimmte Aufgaben?       zusammen: „Wir wollten Standards, die geerdet
                      Im Ergebnis trägt die Zertifizierung zur Erhö-       sind und sich gut an unsere überaus komplexe
                      hung der Produktivität bei.“                         betriebliche Realität andocken lassen.“

                      Die Richard Berger Holding GmbH & Co. KG (Ribe)      Unter dem Dach des Staatstheaters arbeiten etwa
                      hat sich vor zehn Jahren für die Zertifizierung      500 Festangestellte – auf der Bühne, hinter den
                      entschieden. Sie erfolgte zunächst für einen Teil-   Kulissen, in Büros und in Werkstätten. Diese Ge-
                      bereich, inzwischen sind alle fünf Firmen der in     mengelage mit unzähligen Schnittstellen ist nicht
                      Schwabach ansässigen Gruppe zertifiziert. Jür-       nur ein organisatorisches Kunststück, sondern
                      gen Lindner, der Beauftragte für Arbeitsschutz-      auch eine Herausforderung für den Arbeitsschutz.
                      Management, lobt Ohris als „relativ unbürokra-       Mithilfe von Ohris ging das Staatstheater das The-
                      tisches System, das stark auf die Praxis ausgelegt   ma systematisch an: „Der Prozess sollte unsere
                      ist“. Er betrachtet das Managementsystem als         blinden Flecken beseitigen“, berichtet Ruppert.
                      guten Rahmen, um die gesundheitlichen Belas-         Dabei setzte er von Anfang an auf die Einbindung
                      tungen der Beschäftigten zu reduzieren und die       der Mitarbeiter: Das Konzept wurde auf Personal-
                      gesetzlichen Vorschriften zum Arbeitsschutz im       versammlungen vorgestellt und darüber hinaus
                      Unternehmen umzusetzen: „Aufwand und Ergeb-          in den Arbeitszirkeln einzelner Berufsgruppen
                      nis bewegen sich bei Ohris in einem guten Ver-       vorgestellt und diskutiert. „Dafür muss man sich
                      hältnis. Das macht dieses Managementsystem           Zeit nehmen, aber es lohnt sich“, unterstreicht
                      gerade für Mittelständler interessant.“              Ruppert, denn erst dieser Dialog führe zu Verbes-
                                                                           serungen und mache ein Managementsystem le-
                      Ein wichtiger Aspekt sind dabei die Erwartungen      bendig. „Eine Urkunde an der Wand bringt nichts.“
                      der Kunden: Im Zuge steigender Anforderungen
                      an das Qualitätsmanagement verlangen immer           Beim Staatstheater Nürnberg sollte Ohris mit der
                      mehr Abnehmer von Lieferanten eine Zertifi-          erfolgreichen Zertifizierung im Juni 2014 deshalb
                      zierung über die Einhaltung umwelt- und ar-          nicht einfach ad acta gelegt werden, sondern für
                      beitsschutzrechtlicher Vorschriften. Da Ohris        kontinuierliche Verbesserungen sorgen. Dazu
                      den Vorgaben nationaler und internationaler          wurde eine Plattform eingerichtet, über die die
                      Standards entspricht (etwa dem ILO-Leitfaden         Beschäftigten alle wichtigen Informationen ein-
                      Arbeitsschutz-Managementsysteme oder der             sehen können: Ergebnisse, Ziele, Projekte und
                      Norm OHSAS 18001) können Unternehmen da-             Termine. Mit der Ohris-Zertifizierung hat das
                      mit ihre Unternehmenskunden rund um den              Staatstheater Nürnberg Neuland betreten: Es
                                                                                                                                Foto: Bogdanhoda/Thinkstock.com

                      Globus zufriedenstellen. Für die Ribe-Gruppe         ist die erste Bühne Deutschlands, die sich für ein
                      als weltweit agierenden Entwickler und Herstel-      Arbeitsschutz-Managementsystem entschieden
                      ler von mechanischen Verbindungselementen,           hat. „Damit wollten wir deutlich zeigen: Unsere
                      technischen Federn und Elektroarmaturen ist          Mitarbeiter sind uns etwas wert.“ Ein solches
                      dies ein wesentlicher Punkt. Hinzu kommt, dass       Signal hält Christian Ruppert für ein wichtiges
                      sich die einzelnen Systemelemente von Ohris          Argument, um sich als Arbeitgeber im Kampf um
                      problemlos in andere Qualitäts- oder Umwelt-         die besten Talente zu positionieren.        (aw.)

16   WiM 07/08 | 15
BUSINESS

                                  Ausbildungsstellen

                                  Azubi-Scouts weisen den Weg
                                    Über 1 000 Ausbildungsstellen in den IHK-Beru-
                                  fen konnten allein in Mittelfranken im Jahr 2014
                                  nicht besetzt werden. Um bei den Schülern noch
                                  stärker für die duale Ausbildung zu werben, ha-
                                  ben die bayerischen IHKs das Projekt „Ausbil-
                                  dungs-Scouts“ ins Leben gerufen. Die Idee: Auszu-
                                  bildende gehen als „Ausbildungs-Scouts“ in die
                                  Schulen, um dort ihre Ausbildungsberufe und
                                  ihre Tätigkeiten vorzustellen.                      Schulen, in denen sich die Schüler mit dem Thema
                                                                                      Berufswahl beschäftigen.
                                  Als „Scouts“ können sich insbesondere Auszubil-
                                  dende des zweiten oder dritten Ausbildungsjah-      Von dem Projekt profitieren auch die Ausbildungs-
                                  res engagieren. Sie sind glaubhafte Botschafter     Scouts, denn sie stärken mit den Auftritten ihre
                                  und können schon gut Auskunft geben über ihre       persönlichen Kompetenzen und ihr Selbstvertrau-
Foto: shironosov/Thinkstock.com

                                  Erfahrungen aus dem Bewerbungsverfahren so-         en. Dieser praxisorientierte Ansatz ist auch für die
                                  wie über Inhalte und Ablauf einer betrieblichen     Lehrer, die die Schüler bei der Berufswahl beglei-
                                  Ausbildung. Die Schüler erhalten auf diese Wei-     ten, eine Hilfe. Die ersten Ausbildungs-Scouts sol-
                                  se ein authentisches Bild vom System der beruf-     len nach den Sommerferien in die Schulen gehen.
                                  lichen Bildung und von der Welt der Ausbildungs-    å
                                  berufe. Besuchen sollen die „Scouts“ vor allem          IHK, Tel. 0911 1335-231
                                  die vorletzten Klassen aller allgemeinbildenden         stefan.kastner@nuernberg.ihk.de

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BUSINESS

                                                                                                                                                   Foto: Fuchs
          Kontaktlose Übertragung von
            Energie und Daten: Das LZE
                                            Leistungszentrum Elektroniksysteme
     entwickelt Lösungen, die die bisher

                                            Meister im Stromsparen
         verwendeten Schleifringe oder
          flexiblen Kabel ablösen sollen.

                                            Die Metropolregion Nürnberg wird zu einem Top-Standort für die
                                            Entwicklung von energieeffizienten Elektroniksystemen ausgebaut.

                                            I
                                                nternationale Ausstrahlung soll das neue           Energienetze und -speicher der Zukunft: Die
                                                „Leistungszentrum Elektroniksysteme“ (LZE)         Wissenschaftler im Projekt „DC-Backbone mit
                                                erreichen, das in Erlangen errichtet wird.         Strom-Gas-Kopplung“ arbeiten an lokalen Gleich-
                                            Beteiligt an dem Projekt sind die Erlanger Fraun-      stromnetzen für die Stromversorgung z.B. in In-
                                            hofer-Institute IIS und IISB, die Universität Erlan-   dustrie- oder Bürogebäuden. Sie sollen kompakt
                                            gen-Nürnberg, die Siemens AG sowie weitere Un-         und effizient sein, außerdem sollen sich erneu-
                                            ternehmen und Forschungseinrichtungen.                 erbare Energien (z.B. aus Photovoltaikanlagen),
                                                                                                   deren Aufkommen je nach Wetterlage schwankt,
                                            Das LZE, für das sich die IHK Nürnberg für Mit-        flexibel in diese Netze integrieren lassen. Mög-
                                            telfranken seit Langem eingesetzt hat, wird sich       lich wird dies durch ein neues Speichersystem:
                                            zunächst auf zwei Arbeitsschwerpunkte konzen-          Kombiniert werden die Netze mit chemischen
                                            trieren: zum einen auf die Leistungselektronik         Energiespeichern für die Langzeitspeicherung
                                            zur Wandlung und Verteilung elektrischer Ener-         (sogenannten Liquid Organic Hydrogen Carrier
                                            gie, zum anderen auf die sogenannte Low-Power-         LOHC) sowie mit Lithium-Ionen-Speichern, die die
                                            Elektronik für Anwendungen mit geringstem Ener-        kurzzeitige Flexibilität des Netzes sicherstellen.
                                            gieverbrauch. Die enge Zusammenarbeit mit der
                                            Wirtschaft soll sicherstellen, dass die neuen Tech-    Integrierte Energie- und Datenübertragung
                                            nologien schnell in die praktische Anwendung           für schnell bewegte Systeme: Am LZE werden
                                            kommen. Folgende vier Pilotprojekte stehen in der      Systeme entwickelt, mit denen sich sowohl
                                            ersten Phase auf der Agenda des neuen Zentrums:        Energie als auch Daten kontaktlos (induktiv)

18    WiM 07/08 | 15
BUSINESS

übertragen lassen. In Windkraftanlagen, hoch         Strom aus Wärmeunterschieden und mecha-
automatisierten Fertigungsanlagen oder Indus-        nischen Erschütterungen: Entwickelt wird ein
trierobotern werden Energie und Informationen        Ortungssystem, mit dem sich Güter in einer Lager-
bislang über Gelenke hinweg durch Schleifringe       halle lokalisieren und nachverfolgen lassen. Dazu
oder flexible Kabel übertragen. Diese verschlei-     werden stromsparende Funkempfänger (WakeUp-
ßen aber mit der Zeit und schränken zudem            Receiver) entwickelt, die nur ein Tausendstel des
die Möglichkeiten der Bewegung deutlich ein.         Stromes einer Leuchtdiode (LED) benötigen. Das er-
Dagegen soll das neue, kontaktlose System des        laubt die vollkommen autonome Stromversorgung
LZE unempfindlich gegenüber Erschütterungen          durch Energy Harvesting, denn der Strom für die
und Umwelteinflüssen (z.B. Schmiermittel, Öl)        Funkelektronik wird aus Wärmeunterschieden und
sein und gleichzeitig einen deutlich größeren        kleinsten mechanischen Erschütterungen erzeugt.
Bewegungsraum ermöglichen. Die robusten in-
duktiven Stecker können auch bei der Produk-         Das Bayerische Wirtschaftsministerium wird die
tion von Lebensmitteln oder in der chemischen        Pilotphase des LZE in den nächsten zweieinhalb
Industrie eingesetzt werden. Außerdem ermögli-       Jahren mit fünf Mio. Euro unterstützen, teilte
chen sie eine sichere und einfachere Elektrifizie-   Wirtschaftsministerin Ilse Aigner bei der Vorstel-
rung von Bau- und Landmaschinen.                     lung des Projekts in München mit. Weitere fünf
                                                     Mio. Euro kommen aus der Industrie, 4,8 Mio.
Vital- und Bewegungsdaten aus dem T-Shirt: In-       Euro steuert die Fraunhofer-Gesellschaft bei.
teressant für Sportler und Trainer, die einen op-    „Für uns ist es wichtig, von Anfang an dabei zu
timalen Trainingsplan erarbeiten wollen, ist das     sein und die Konzeption des Leistungszentrums
LZE-Projekt „Low-Power-Elektronik für Sport- und     aktiv mitzugestalten. Es ist aus unserer Sicht ab-
Fitnessanwendungen“. Kombiniert werden hier-         solut sinnvoll, das Leistungszentrum auch auf
bei Technologien, die über das T-Shirt sowohl        dem neuen Siemens-Campus anzusiedeln“, so Sie-
Positions- und Bewegungsdaten der Athleten,          mens-Vorstand Prof. Dr. Siegfried Russwurm, der
als auch Vitaldaten wie Puls und Atmung messen       die Konzeption des LZE gemeinsam mit Prof. Dr.
und aufzeichnen. Zusätzlich arbeiten die Wis-        Albert Heuberger (Leiter Fraunhofer IIS), Prof. Dr.
senschaftler an neuartigen Algorithmen zur In-       Lothar Frey (Leiter Fraunhofer IISB), Prof. Dr. Joa-
terpretation von EKG-Signalen. Die Entwicklung       chim Hornegger (Präsident Universität Erlangen-
beinhaltet auch Lösungen für das sogenannte          Nürnberg) und Prof. Dr. Alexander Verl (Vorstand
Energy Harvesting, d.h. das „Ernten“ von in der      Fraunhofer-Gesellschaft) vorstellte.
Umgebung verfügbarer Energie, und für die Wei-       å
terentwicklung der Funklokalisierung.                    www.leistungszentrum-elektroniksysteme.de

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                                                                              Stellplätze: ca. 112            Repräsentativ
                                                                              Bezug: 2016                     Schwellenfrei mit Aufzug

                                                                            Nähere Infos unter                Be- und Entlüftung
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                                                                                                     info @sontowski.de | www.sontowski.de

  SUP_15074_ANZ_PAPILIO_188X100_0615.indd 1                                                                                           17.06.15 12:23
                                                                                                                                    WiM 07/08 | 15   19
BUSINESS

                                                  Schutz von Kleinanlegern

                                                  Regeln für Vermittler
                                                  Die Vermittler von Darlehen und Direktinvestments
                                                  müssen sich auf neue Erlaubnisverfahren einstellen.

                                                  G
                                                          ewerbetreibende, die partiarische
                                                          Darlehen, Nachrangdarlehen und
                                                          bestimmte Direkt-Investments ver-
                                                  mitteln, sind vom neuen Kleinanleger-
                                                  schutzgesetz betroffen. Es wurde am
                                                  12. Juni 2015 verabschiedet und soll in Kür-
                                                  ze in Kraft treten (das genaue Datum stand
                                                  zum Redaktionsschluss noch nicht fest).
                                                  Diese Anlageformen gelten jetzt als Ver-       die Erlaubnis gemäß § 34c Abs. 1 S. 1 Nr. 2
                                                  mögensanlagen gemäß § 1 Abs. 2 Vermö-          GewO automatisch. Der gleichzeitig not-
                                                  gensanlagegesetz (VermAnlG). Das bedeu-        wendige Sachkundenachweis kann von
                                                  tet: Um eine Erlaubnis für die Vermittlung     den Antragstellern dagegen innerhalb
                                                  zu bekommen, müssen erhöhte Anforde-           einer Frist von zwölf Monaten erbracht
                                                  rungen erfüllt werden. So muss ein Nach-       werden. Bis dieser vorliegt, wird dem
                                                  weis über die Sachkunde vorgelegt wer-         Antragsteller eine „beschränkte Erlaub-
                                                  den. Durch die neuen Regelungen sollen         nis“ erteilt. Weitere Vermögensanlage-
                                                  Kleinanleger besser geschützt werden.          produkte sind von dieser Erlaubnis nicht
                                                                                                 erfasst und dürfen somit weder beraten
                                                  Als Direkt-Investments gelten bestimmte        noch vermittelt werden. Kann der Inhaber
                                                  Beteiligungen beispielsweise an Contai-        der „beschränkten Erlaubnis“ seine Sach-
                                                  nern oder Rohstoffen, die eine zugesagte       kunde nicht innerhalb dieser Frist nach-
                                                  jährliche Verzinsung haben und die nach        weisen, erlischt die Erlaubnis gemäß § 34f
                                                  einem gewissen Zeitraum zurückgekauft          Abs. 1 S. 1 Nr. 3 GewO.
                                                  werden. Voraussetzung ist, dass die Anbie-
                                                  ter einen unbegrenzten Kreis von Anlegern      Die Vermittlung von Direkt-Investments
                                                  durch ein öffentliches Angebot ansprechen      war bislang erlaubnisfrei, nun wird auch
                                                  und die angebotene Anlage im Austausch         hierfür eine Erlaubnis gemäß § 34f Abs. 1 S. 1
                                                  für die zeitweise Überlassung von Geld ei-     Nr. 3 GewO benötigt. Vermittler, die auch in
                                                  nen vermögenswerten, auf Barausgleich          Zukunft Direkt-Investments vermitteln wol-
                                                  gerichteten Anspruch vermittelt. Auch For-     len, müssen sich eine solche Erlaubnis bis
                                                  derungsverkäufe im Rahmen des „Crowd-          spätestens 15. Oktober 2015 erteilen lassen.
                                                  Lending“ fallen unter die neuen Bestim-        Wichtig: Hier ist für den Nachweis der Sach-
                                                  mungen (Kredite für Unternehmen, die           kunde keine Übergangsfrist vorgesehen, der
                                                  über das Internet vermittelt werden).          Sachkundenachweis muss also gleich mit
                                                                                                 dem Antrag auf Erlaubnis vorgelegt werden.
                                                  Bislang mussten Gewerbetreibende, die
                                                  partiarische Darlehen und Nachrangdar-         Finanzanlagenvermittler und Honorar-
                                                  lehen vermitteln, eine Erlaubnis als Darle-    Finanzanlagenberater, die bereits eine Er-
                                                  hensvermittler nach § 34c Abs. 1 S. 1 Nr. 2    laubnis der Produktkategorie Nr. 3 GewO
                                                  Gewerbeordnung (GewO) vorweisen. Nun           besitzen, müssen nicht tätig werden. Ihre
                                                  wird für die Vermittlung dieser Produkte       Erlaubnis umfasst automatisch die durch
                                                  eine Erlaubnis nach § 34f Abs. 1 S. 1 Nr. 3    das Kleinanlegerschutzgesetz neu hinzu-
                      Foto: Fuse/Thinkstock.com

                                                  GewO notwendig. Im Zuge einer Über-            kommenden Produkte.
                                                  gangsvorschrift können die Vermittler          å
                                                  die neue Erlaubnis innerhalb von sechs             IHK, Tel. 0911 1335-390
                                                  Monaten nach Inkrafttreten des Gesetzes            katja.berger@nuernberg.ihk.de
                                                  mit einem vereinfachten Verfahren bean-            www.ihk-nuernberg.de/
                                                  tragen. Im Anschluss an diese Frist erlischt       kleinanlegerschutzgesetz

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22                                                                26
                              Tal der Träume: Was deutsche Unterneh-                    Ausbildungsjahr: Berufe modernisiert
                              men im Silicon Valley lernen.                             und um Fachrichtungen erweitert.

      Märkte
Migranten fördern                                              Ausländische Arbeitskräfte
   Auch gut ausgebildeten Migranten, die Berufserfah-             Kleine und mittlere Unternehmen, die
rung und Sprachkenntnisse mitbringen, fällt der Ein-           Arbeitskräfte aus dem Ausland beschäfti-
stieg in den deutschen Arbeitsmarkt oftmals schwer.            gen wollen, stehen vor einer Reihe von

                                                                                                                                                   Foto: Wavebreakmedia Ltd./Thinkstock.com
Denn es fehlen die nötigen Netzwerke und Kenntnisse            Fragen. Die IHK und der Ausbildungs-
der lokalen Gegebenheiten. Diese Lücke soll das Projekt        ring Ausländischer Unternehmer e.V.
„Mentorship for Success“ schließen, das im Rahmen des          (AAU) bieten deshalb gemeinsam ein
IQ-Landesnetzwerkes Bayern MigraNet und in Koopera-            Coaching „Internationale Arbeitskräf-
tion von IHK und dem Ausbildungsring Ausländischer             te“ an. Themen dieser Orientierungs-
Unternehmer e.V. (AAU) umgesetzt wird. Über Mento-             beratung können zum Beispiel sein:
ring-Partnerschaften sollen freiwillige Experten die Mig-      Rekrutierungswege, Ansprech-
ranten u.a. mit der deutschen Arbeits- und Unterneh-           partner im In- und Ausland
menskultur vertraut machen, Kontakte vermitteln                sowie rechtliche und soziale
sowie Tipps zur Stellensuche und Bewerbung geben.              Aspekte. An die telefonische
Start des Programms ist der 13. Juli 2015.                     Erstberatung können sich Workshops oder Seminare des AAU im Betrieb an-
å                                                              schließen, bei denen weitere konkrete Fragen geklärt werden.
    AAU e.V., Tel. 0911 23986-688                              å
    elif.ersin@aauev.de                                            IHK, Tel. 0911 1335-142
    www.aauev.de, www.migranet.org                                 yvonne.wetsch@nuernberg.ihk.de

                                                                            QUALITÄT AM BAU
                                                                            SEIT 1929

                                                                                                    Kompetenz für
                                                                                                    Gewerbebauten
                                                                                                    · Büro- und Verwaltungsgebäude
                                                                                                    · Logistik- und Ausstellungshallen
                                                                                                    · Produktionsgebäude
                                                                                                    Auf Wunsch von Planung bis Schlüsselfertig.

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                                                                                                                            WiM 07/08 | 15 21
                                                                                                    91224 Hohenstadt 09154-180 www.maisel-bau.de
MÄRKTE

22   WiM 07/08 | 15
MÄRKTE

Silicon Valley

Biotop für Innovationen
Das kalifornische High-Tech-Zentrum zieht auch deutsche
Unternehmen an. Kann man dort Innovation lernen?
Von Andrea Wiedemann

M
        an kann das Silicon Valley nicht kopie-       fast 13 Prozent aller US-Patentanmeldungen in
        ren, aber man muss es kapieren.“ Dieses       diesem Zeitraum.
        Diktum von Siemens-Chef Joe Kaeser
nehmen sich viele Unternehmen zu Herzen. Ob           Ein wesentlicher Faktor für diesen Erfolg ist
Telekom, Springer, Henkel, Bertelsmann oder           eine Infrastruktur für Forschung und Entwick-
Otto – Konzerne aus Deutschland entsenden             lung, die das Silicon Valley zu einem Biotop für
ihre Top-Manager zur Studienfahrt ins nördliche       Innovationen werden ließ. Neben der Stanford
Kalifornien, damit sie den Spirit vor Ort mit allen   University lehren und forschen dort die Uni-
Sinnen inhalieren. Die Konzentration von intel-       versity of California und die California State
lektuellem Kapital, Unternehmergeist und Geld         University. Bekannte staatliche Labors wie das
macht die Silicon-Valley-Kultur einzigartig.          Ames Research Center der Nasa sind ebenso in
                                                      der Region ansässig wie interdisziplinäre For-
Diese Zutaten sind die Katalysatoren für die Er-      schungseinrichtungen. Dieses dicht geknüpfte
folgsgeschichte des „Valleys“, die in den 1950er-     intellektuelle Netzwerk fördert den Austausch
Jahren im Stanford Industrial Park begann.            zwischen Wissenschaft und Unternehmen, ent-
Dieses Forschungs- und Industriegebiet neben          sprechend schnell läuft die Genese einer Idee
der Stanford Universität in Palo Alto zog in den      zum marktreifen Produkt, Prozess oder Service.
1960er- und 1970er-Jahren immer mehr Unter-
nehmen aus der Halbleiter- und Computertech-          Und Wagniskapital, die unersetzliche Zutat für
nik an, die sich im Santa Clara Valley niederlie-     die Kommerzialisierung von Geschäftsideen, ist
ßen. Dem Halbleiterwerkstoff Silizium verdankt        im „Silicon Valley“ und in San Francisco reichlich
dieser Landstrich den Namen „Silicon Valley“,         vorhanden: 2014 flossen 14,6 Mrd. US-Dollar Ven-
den eine US-Fachzeitschrift 1971 prägte.              ture Capital (VC), das entspricht 43 Prozent des
                                                      gesamten in den USA investierten Wagniskapi-
In seinem innovativen Klima haben sich Giganten       tals. Geldspritzen von VC-Investoren erhielten
der digitalen Ökonomie entwickelt wie Google,         u.a. Uber (1,2 Mrd. US-Dollar), Dropbox (325 Mio.
Apple, Adobe, Intel, Facebook oder Twitter. Die       US-Dollar) und Airbnb (200 Mio. US-Dollar).
Region mit einer Fläche von 4 800 Quadratkilo-
metern und 2,9 Mio. Einwohnern, die sich zwi-         Hohe Hürden für Start-ups
schen den U.S. Highways 101 und der Interstate
280 von San Francisco über Palo Alto, Mountain        Viele Wagniskapitalgeber residieren in der Sand
View, Sunnyvale und Cupertino bis San José er-        Hill Road in Menlo Park, die als teuerste Straße
streckt, ist ein Schwergewicht der internationa-      der Welt gilt, und suchen von dort nach dem „Big
len Wirtschaft: Mit einer Marktkapitalisierung        Deal“. Dabei sind sie überaus wählerisch, ent-
von 478,8 Mrd. US-Dollar belegt Apple Platz eins      sprechend hoch sind die Hürden für Startups im
auf dem Financial Times Global 500 Ranking,           Rennen zu den Geldquellen: Von 100 vorgelegten
das die gemessen am Börsenwert 500 größ-              Geschäftsplänen werden etwa zehn ernsthaft
ten Unternehmen der Welt auflistet (Stichtag          geprüft, davon wird einer finanziert. Gründer
31. März 2014). Mit 101 000 US-Dollar lag das         in spe müssen nicht nur zündende Ideen und
                                                                                                                  Foto: Pawel Gaul/Thinkstock.com

Durchschnittsgehalt im Silicon Valley fast dop-       überzeugende Businesspläne mitbringen. Nur
pelt so hoch wie in den Vereinigten Staaten ins-      über die richtigen Kontakte lösen sie ein Ticket
gesamt (55 600 US-Dollar). In der Patentstatistik     in den exklusiven Kreis der etwa 20 einfluss-
ist die Region unangefochtener Rekordhalter:          reichsten „Deal Maker“. „Ohne Empfehlung
2013 wurden dort rund 17 000 Patente registriert,     geht gar nichts“, erklärte Rene van den Hoevel,

                                                                                            WiM 07/08 | 15   23
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                                                                                                  tausches zwischen Betriebsmitteln, Maschinen
                                                                                                  und Logistiksystemen. Ausgestattet mit „Em-
                                                                                                  bedded Systems“ als Mini-Computer können die
                                                                                                  am Fertigungsprozess beteiligten Objekte mit-
                                                                                                  einander kommunizieren. So wachsen Hard-und
                                                                                                  Software in der Produktion zusammen – was die
                                                                                                  von den IT-Techies im Silicon Valley schon abge-
                                                                                                  schriebene Fertigungsindustrie (leicht herablas-
                                                                                                  sende Bezeichnung: „brick and mortar“ – Steine
                                                                                                  und Mörtel) plötzlich wieder interessant macht.

                                                                                                  „Das Silicon Valley wird bei Themen wie indus-
                                                                                                  trielle Automation und industrielle Prozesse
                                                                                                  erheblich an Bedeutung gewinnen“, erklärte
                                                                                                  Ralf Schnell, Chef der Venture-Capital-Einheit
                                                                                                  von Siemens in einem Interview. Als Wagniska-
                                                                                                  pitalgeber möchte Siemens von strategischen
                                                                                                  Investitionen profitieren und screent mit einem
                                                                                                  Team in Palo Alto viel versprechende Investment-
       Das Silicon Valley verfügt über     Geschäftsführer im Büro der Deutsch-Amerika-           Kandidaten: „Gerade in Bereichen, in denen die
                      eine hervorragende   nischen Handelskammer in San Francisco, vor            Industrie zunehmend durch Software-Themen
              Forschungsinfrastruktur.     Kurzem beim „Beratungstag USA“ in der IHK              geprägt wird, wollen wir Startups bereits in der
                                           Nürnberg für Mittelfranken.                            Frühphase unterstützen.“ In seinem „Industry of
                                                                                                  the Future Fund“ stellte Siemens dafür 100 Mio.
                                           Die Erfahrung, dass Empfehlungen der Schlüs-           US-Dollar zur Verfügung.
                                           sel zur Expansion im Silicon Valley sind, macht
                                           auch die Sellbytel Group. Der 1988 in Nürnberg         Nicht nur Siemens nimmt regen Anteil, wie die
                                           gegründete, heute weltweit agierende Out-              Industrie 4.0 in Nordkalifornien vorangetrieben
                                           sourcing-Spezialist ist seit mehreren Jahren           wird. Mehr und mehr Unternehmen aus aller
                                           in San Francisco und im Silicon Valley vor Ort.        Welt entsenden „Trendspotter“ ins Silicon Val-
                                           „Kundennähe ist entscheidend“, betont Ver-             ley, um keinesfalls die neuesten Entwicklungen
                                           triebsleiter Philipp Grimm. Zu den Klienten im         zu verschlafen. Zur Wachsamkeit rät Rene van
                                           Valley zählen bekannte Namen, die allerdings           den Hoevel auch deutschen Mittelständlern,
                                           diskretionshalber nicht genannt werden. Für            etwa aus dem Maschinenbau. Die diffuser wer-
                                           sie übernimmt Sellbytel beispielsweise Ver-            denden Grenzen zwischen Hard- und Software
                                           triebsdienstleistungen oder das Kundenbin-             betreffen nämlich deren Kernkompetenzen und
                                           dungsmanagement. „Dabei ist unser Grundsatz            könnten irgendwann etablierte Geschäftsmo-
                                           als Dienstleister, dass wir Aufgaben nicht nur         delle infrage stellen. Was passiert beispielswei-
                                           abarbeiten, sondern Prozesse kontinuierlich            se, wenn die Ersatzteile für Maschinen aus dem
                                           verbessern, im Spirit des Valley innovativ sind        3D-Drucker kommen? „Die deutschen Unterneh-
                                           und damit Mehrwert für unsere Auftraggeber             men sollten das Silicon Valley nicht unterschät-
                                           schaffen“, betont Grimm. Mit dieser Philoso-           zen“, warnt van den Hoevel. „Die Entwicklungen
                                           phie könne Sellbytel gerade im Silicon Valley          dort vollziehen sich in einem rasanten Tempo.
                                           punkten, wo Stillstand als Rückschritt gelte:          Es ist eine andere Welt. Die ist nur zu verstehen,
                                           „Zum Verständnis von Entrepreneurship ge-              wenn man dort ist.“
                                           hören dort Innovationsfreude und die Bereit-
                                           schaft, den Status quo ständig zu hinterfragen.        Große deutsche Konzerne sind schon lange dort:
                                           Von dieser Kultur profitieren wir als Unterneh-        Software-Hersteller SAP hat bereits 1993 sein For-
                                           men, wenn unsere Mitarbeiter diese Einstel-            schungszentrum in Palo Alto eröffnet. Die Univer-
                                           lung in die Organisation einbringen.“                  sitätsstadt ist auch Sitz des Bosch Research and
                                                                                                  Technology Center North America. Für Automo-
                                           Motor der Industrie 4.0                                bilhersteller ist das Valley eine überaus interes-
                                                                                                                                                       Foto: Drrek Neumann/Thinkstock.com

                                                                                                  sante Adresse, weil die Bedeutung von Informa-
                                           Die Dynamik der Region zeigt eine aktuelle Ent-        tionstechnologie in Fahrzeugen stetig zunimmt:
                                           wicklung: Kenner des Silicon Valley sprechen von       Ob BMW, Mercedes-Benz, Volkswagen – die
                                           einer „Hardware-Renaissance“, die von der Indus-       deutschen Global Player der Fahrzeugindustrie
                                           trie 4.0 beflügelt wird. Die vierte industrielle Re-   sind mit Forschungseinrichtungen in der Region
                                           volution bringt das „Internet der Dinge und Dien-      vertreten. 2014 hat Continental die Geschäftsein-
                                           ste“ in die Fabriken. Die Steuerung der Produktion     heit „Continental Intelligent Transportation Sys-
                                           erfolgt auf Basis des Daten- und Informationsaus-      tems“ gegründet. Mit diesem Schritt unterstrich

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      der Automobilzulieferer, dass er sich intensiv mit   und zielstrebigen Networkings ist eine schwie-
      den Themen intelligente Transportsysteme und         rige Disziplin, die offensichtlich nur wenige „Zu-
      vernetzte Fahrzeuge auseinandersetzt, die als        gereiste“ beherrschen.
      Schlüsseltechnologie und -systeme für die Mobi-
      lität der Zukunft gelten. Auch die Deutsche Tele-    Um deutschen Mittelständlern interessante Ein-
      kom ist vor Ort präsent: Sie hat in Mountain View    blicke in die jeweils jüngsten Trends des Silicon
      das Silicon Valley Innovation Center gegründet,      Valley zu bieten, organisiert die Deutsch-Ame-
      das neue Produkte entwickelt.                        rikanische Handelskammer themenspezifische
                                                           Veranstaltungen für bestimmte Branchen und
      Der klassische deutsche Mittelstand hat es aller-    Marktsegmente, beispielsweise erneuerbare
      dings schwerer, im Silicon Valley Fuß zu fassen.     Energien oder Energieeffizienz. Derzeit werden
      Der Standort kann sich als hartes Pflaster erwei-    Pläne für ein deutsch-amerikanisches Innova-
      sen: So ist es für eine – zumindest auf dem ameri-   tionssymposium geschmiedet, das im ersten
      kanischen Markt – unbekannte Firma schwierig,        Halbjahr 2016 stattfinden soll.
      sich im harten Wettbewerb um die besten Köpfe
      als attraktiver Arbeitgeber zu profilieren und       Wer von solchen Veranstaltungen aber Blau-
      beim Lohnniveau mitzuhalten. Kooperationen           pausen erwartet, um das Innovationszentrum
      mit US-Unternehmen, die bereits im „Valley“          an der San Francisco Bay nach Deutschland zu
      aktiv sind, erweisen sich häufig als einfacherer     beamen, wird wahrscheinlich enttäuscht nach-
      Weg, um neue Vertriebskanäle zu erschließen.         hause reisen. Paul Graham, Autor, Investor und
                                                           Gründer des Startup-Inkubators Y Combinator,
      Für den Erfolg spielt auch der sogenannte „Cul-      der u.a. Dropbox und AirBnB hervorgebracht
      tural fit“ eine entscheidende Rolle: Immer wie-      hat, ist überzeugt: „Das Silicon Valley ist wie Hol-
      der erlebt Rene van den Hoevel, wie deutsche         lywood. Man kann es nicht kopieren.“
      Unternehmer mit dem Spirit des Silicon Valley        å
      fremdeln: Die Kunst des gleichermaßen lässigen           www.usa.sanfrancisco.ahk.de

                                                                                                                                                             Sparkassen-Finanzgruppe

                                                                                                                                                                     Ludwig Neulinger,
                                                                                                                                                                    Brot & Feinbäckerei
                                                                                                                                                                    Neulinger, München

                                                Wir führen
                                                                                      Die Zukunft des Bezahlens ist da:
                                                  Berufs-
                                                                                      das NFC-Terminal mit girogo.
                                               bekleidung
                                                                                      Profitieren auch Sie vom kontaktlosen Bezahlen.
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KMURK-5089-Anzeige-Berufsmoden.indd 1                              12.06.15 11:33                                                                                  WiM 07/08 | 15    25
Ausbildungsberufe

                      Von Textil bis Beton
                      Im Ausbildungsjahr 2015/2016 startet wieder eine Reihe
                      von modernisierten Ausbildungsberufen.

                      I
                          n diesem Jahr gibt es keinen vollständig neu-   Textilberufe: Bereits im Jahr 2014 sollten der
                          en Ausbildungsberuf, einige Berufe wurden       zweijährige Ausbildungsberuf Textil- und Mo-
                          jedoch modernisiert bzw. um neue Fachrich-      denäher und der darauf aufbauende Textil- und
                      tungen erweitert. Damit werden den Auszubil-        Modeschneider (Ausbildungszeit insgesamt drei
                      denden und deren Ausbildungsbetrieben neue          Jahre) in Kraft treten. Sie ersetzen nun mit Beginn
                      Wahlmöglichkeiten eröffnet und die Berufsbilder     des neuen Ausbildungsjahres 2015/2016 die bis-
                      den technologischen Entwicklungen angepasst.        herigen Berufe Modenäher bzw. Modeschneider.
                      Die novellierten Berufe im Einzelnen:               Die Textil- und Modenäher erlernen in zwei Jah-
                                                                          ren das Bearbeiten von Schnitten und das Erstel-
                                                                          len von Schnittbildern sowie die dafür notwen-
                                                                          digen technischen Grundlagen. Die dreijährige
                                                                          Ausbildung zum Textil- und Modeschneider geht
                                                                          über diese Inhalte hinaus und bietet die Möglich-
                                                                          keit, sich in drei wählbaren Schwerpunkten zu
                                                                          qualifizieren: Anfertigung von Prototypen für die
                                                                          Serienfertigung, zusätzliche Schnitttechniken so-
                                                                          wie Qualitätssicherung in der Textilindustrie.
                                   Gewerbe- &
                                   IndustrIebau                           Beide Berufe sind aufeinander abgestimmt: Wer
                                                                          sich anfangs nur die zweijährige Ausbildung zum
                                   · Firmen- und Bürogebäude              Textil- und Modenäher zutraut, kann nach deren
                                   · Industrie- und Lagerhallen           erfolgreichem Abschluss noch ein drittes Ausbil-
                                   · Werkstätten und Baumärkte            dungsjahr anhängen und dann den IHK-Abschluss
                                                                          als Textil- und Modeschneider anstreben.
                                   Haas Fertigbau GmbH
                                   Industriestr. 8 · d-84326 Falkenberg   Automatenfachmann: Dieser im Jahr 2008 einge-
                                   telefon +49 8727 18-462                führte Ausbildungsberuf wurde an die aktuellen
                                   Info@Haas-Fertigbau.de
                                                                          Anforderungen angepasst. Teil der dreijährigen
 www.Haas-Gewerbebau.de                                                   Ausbildung sind u.a. Aufstellung, Wartung und
                                                                          Störungsbehebung von Automaten sowie Kun-

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