Auswirkungen der Krise 023 1 54 17 -444 - IHK zu Dortmund
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WECHSEL AN DER SPITZE Neuer Geschäftsführer am TZDO START.UP! GERMANY TOUR Digitale Veranstaltung erfolgreich TRENDS IN DER LOGISTIK Fachmesse in Selm November 2020 -Hotline IHK-Corona 2 3 1 5 4 1 7 -444 0 Auswirkungen der Krise Die Ergebnisse der IHK-Konjunkturumfrage
PERSÖNLICH IST DAS NEUE NORMAL. Zu den œ Business Unlimited Tarifen erhalten Sie einen persönlichen Ansprechpartner, der Ihnen zur Seite steht. Fachinstitut für o2business.de Technikthemen Privatwirtschaftliches Institut
EDITORIAL Eine neue Bewährungsprobe für unsere Wirtschaft V iele von uns mögen im Spät- privaten Übernachtungen in Hotels; sommer gehofft haben, dass und dass Friseure öffnen dürfen – wir das Schlimmste hinter was richtig ist! – Tattoo- und Kosme- uns haben. Auch die regio- tikstudios hingegen nicht, ist eben- nale Wirtschaft protierte von den falls kaum nachvollziehbar. Die Ab- zu der Zeit geringen Corona-Infekti- sage der Weihnachtsmärkte in unse- onszahlen und erholte sich etwas von rer Region verschärft die Situation den zahlreichen Einschränkungen des der Schausteller, auch diese Unter- Frühjahrs. Doch nun erleben wir die nehmen haben schnelle und unbüro- befürchtete zweite Welle der Pande- kratische Hilfe verdient. Deshalb be- mie und seit Anfang November müs- grüßen wir die Zusage, dass die von sen viele unserer Mitgliedsunterneh- temporären Schließungen betrof- Heinz-Herbert Dustmann und Stefan Schreiber men wieder schließen. Dies ist, da fenen Unternehmen generell für - gibt es nichts zu beschönigen, ein her- nanzielle Ausfälle entschädigt werden reich unsere Livestreams funktionie- ber Rückschlag und erneut eine ech- sollen. Nur sollte genau beobachtet ren. Dennoch war es eine ganz neue te Bewährungsprobe für unsere Wirt- werden, ob die Einbußen der Betriebe Erfahrung, unsere diesjährige „Start. schaft. Die nanziellen Reserven sind dadurch wirklich komplett kompen- up! Germany Tour“ mit gut 120 Grün- oft aufgebraucht und die Aussichten siert werden können. Hoffen wir alle, dern aus 30 Ländern ausschließlich unsicher. Das zeigt auch unsere Kon- dass die neuen Maßnahmen baldmög- virtuell zu gestalten. Auch dieses For- junkturumfrage, die allerdings schon lich die Erfolge, auf die sie abzielen, mat kam hervorragend an, die Tour Ende Oktober vorgestellt wurde und bewirken, die Infektionszahlen sinken – in deren Rahmen sich beim Rever- deshalb den neuen Teil-Lockdown und die Pandemie besser zu kontrol- se Pitch Unternehmen aus unserer Re- noch gar nicht berücksichtigt: Bereits lieren ist. gion dem internationalen Publikum vor gut zwei Wochen rechnete nicht Sowohl die beiden neuen Oberbür- vorstellten – wurde ein großer Erfolg. einmal jeder fünfte Einzelhändler und germeister in Dortmund und Hamm, Lesen Sie dazu bitte die Seite 50. nur jeder vierte Dienstleister mit einer Thomas Westphal und Marc Herter, In unserer IHK-Region pegen Verbesserung seiner Geschäftssituati- als auch der neue Landrat im Kreis rund 230 Unternehmen außenwirt- on (siehe Seite 14). Unna, Mario Löhr, starten ihre Amts- schaftliche Beziehungen mit den Die von Bund und Land getroffe- zeit in unruhigen, schwierigen Zeiten. USA. In diesen Unternehmen wurde nen Beschlüsse bedeuten für viele Be- Corona verlangt den Verwaltungen der Ausgang der US-Wahlen mit Span- triebe weitere existenzbedrohende in punkto Organisationsmanagement nung erwartet, denn für diese Betrie- Einschnitte. Unserer Meinung nach aktuell alles ab. Gleichzeitig müssen be sind gute und verlässliche Handels- gehen die Maßnahmen bei einigen die Weichen für die Zukunft gestellt beziehungen mit dem amerikanischen wichtigen Punkten zu weit und setzen werden. Wir haben alle drei Herren Markt von großer Bedeutung. Wir an der falschen Stelle an. Der Umgang zum Gespräch eingeladen. Ab Seite 10 hoffen, dass unsere Wirtschaft von der meisten Unternehmen mit der erläutern sie uns, welche wirtschafts- der neuen Administration unter dem Pandemie war bislang außerordent- politischen Akzente sie setzen wollen gewählten Präsidenten Joe Biden pro- lich verantwortungsvoll, die meisten und warum sie sich dabei besonders tiert. Aktuell sind die USA für Nord- Abstands- und Hygieneregeln haben auf die gute Zusammenarbeit mit un- rhein-Westfalen mit einem Exportvo- sich in der Praxis bewährt und Gast- serer IHK freuen. lumen von rund acht Milliarden Euro ronomie,- und Freizeit- und Kulturbe- Dass wir bei unseren Veranstal- zwischen Januar und August 2020 der triebe sollten nicht für die gestiege- tungen sehr stark auf digitale Formate viertwichtigste Handelspartner. ne Infektionsdynamik verantwortlich setzen, ist mittlerweile eine Selbstver- Für die kommende Adventszeit gemacht werden. Dennoch müssen ständlichkeit. Das IHK-Wirtschaftsge- wünschen wir Ihnen und ihren Famili- sie schließen – hier vermissen wir die spräch in Holzwickede Anfang Okto- en trotz der schwierigen Lage besinn- Verhältnismäßigkeit und konsequente ber im Restaurant „Vivo! Die Glocke“ liche und viele schöne Momente. Anwendung des Verursachungsprin- (Seite 30) mit über 100 Zuschauern Bitte bleiben Sie oder werden Sie zip. Gleiches gilt für das Verbot von etwa zeigte wunderbar, wie erfolg- schnell wieder gesund! Heinz-Herbert Dustmann, IHK-Präsident Stefan Schreiber, IHK-Hauptgeschäftsführer Ruhr Wirtschaft November 2020 3
INHALT BLICKPUNKT IHK-FRAGEN AN DIE NEUEN VERWALTUNGSCHEFS 10 Seit November sind Thomas West- phal und Marc Herter die neuen Oberbürgermeister der Städte Dortmund und Hamm, Mario Löhr ist neuer Landrat des Kreises Unna. Die Corona-Pandemie bringt die Verwaltungsorganisation an ihre Gren- zen, gleichzeitig wird die regionale Wirt- schaft hart getroffen. Im Gespräch mit der Ruhr Wirtschaft erläutern Thomas Westphal, Marc Herter und Mario Löhr, welche wirt- schaftspolitischen Weichen sie stellen wollen und warum sie dabei auf die Zusammenar- beit mit der IHK setzen. WIRTSCHAFT REGIONAL 14 Die Coronakrise drückt die Stimmung deutlich Statt 90 Prozent zu Beginn des Jahres, noch vor Ausbruch der Pandemie, bewerten im Herbst nur noch 80 Prozent der Unter- nehmen im Westfälischen Ruhrgebiet ihre geschäftliche Lage mit gut oder befriedigend. IHK-Präsident Heinz-Herbert Dustmann zu den Ergebnissen der IHK-Konjunkturumfrage. RUBRIKEN 72 Impressum 18 Vorstand im Amt bestätigt Gesellschaft für Westfälische 3 Editorial 73 IHK-Veranstaltungskalender Wirtschaftsgeschichte 6 Bild des Monats 10 BLICKPUNKT 19 Innovativ am Standort Unna IHK-FRAGEN AN DIE NEUEN Marktlücke für Gewerbeflächen 8 Trends VERWALTUNGSCHEFS 22 Wechsel an der Spitze 18, 42 Kompakt WIRTSCHAFT REGIONAL TechnologieZentrumDortmund 20 Kurz berichtet 14 Die Coronakrise drückt die 24 100 Jahre Curt Ebert Stimmung deutlich in Dortmund 32 Wirtschaftsjunioren IHK-Konjunkturumfrage 25 Textilien für fast 37, 47 Glückwunsch 15 Vermietung: alle Branchen Porsche Drive Rental Homfeldt promotion- 41 Personalien & workwear 16 Schutz und Chance in einem 44, 51 Jubiläen Compliance-Maßnahmen 26 „Mach dir dein eigenes Bild“ Videowettbewerb 54 Unternehmen bilden aus 17 Von Null auf Meisterkurs 28 Startschuss für Großprojekt 68 Tipps zum Thema Recht Schneidermeister Gholamreza „Silicon Economy“ Gholami 69 Wirtschaft im TV 29 Neue Trends in der Logistik 18 Virtuelle Telefonanlage Fachmesse für 71 IHK-Weiterbildungsprogramm Telefonieren in der Cloud Entsorgungslogistik 4 Ruhr Wirtschaft November 2020
die Ihr Weg in aft: ir ts c h Ruhr W Sie erreichen ter n un die Redaktio ir ts chaft ruhrw WIRTSCHAFT REGIONAL d .ihk.de @dortmun 30 Live gestreamt „Herausforderungen für Holzwickedes Unternehmen“ – Zuschauer verfolgten das IHK-Wirtschaftsgespräch im Livestream. WIRTSCHAFT REGIONAL 50 Start.up! Germany Tour digital Die aktuelle Lage erforderte, die vierte Start.up! Germany Tour erstmals rein digital durchzuführen – ein voller Erfolg! SONDERTHEMA 56 Lücke zwischen Reden und Handeln Energieeffizienz, Ökobilanz, CO2-Bilanz, E-Mobilität: Die Automo- bilbranche hat noch reichlich Potenzial für ökologisches Wirtschaften. Vielen Maßnahmen fehlt aber die wirtschaftliche Rentabilität. 30 Herausforderungen für 43 Sparkasse in Rhynern SONDERTHEMA Holzwickedes Unternehmen eröffnet IHK-Wirtschaftsgespräch 56 Energieeffizienz · Ökobilanz im Livestream 44 Relativ gut CO2-Bilanz · E-Mobilität durch die Coronakrise 33 Weiteres Wachstum Dortmund Airport SERVICE INTERNATIONAL für TransPak 45 Wilo tagt in 66 Ursprungskalkulation bei 34 Größter Surfpark der Welt hybrider Form britischen Vormaterialien entsteht in Werne 46 TalentTage Ruhr 2020 67 Grundlage für neue 36 Gemeinsam für Logistiknetz Exportgenehmigungen Dachser und Fraunhofer IML 49 Einzigartige Erfolsgeschichte SERVICE BILDUNG 37 Neuer Firmensitz für Tintometer GmbH Weckbacher 70 Warum warten? 49 Wechsel an der Spitze 38 Nachhaltiger einkaufen TU Dortmund SERVICE TERMINE IHK-Fachveranstaltung 50 Start.up! Germany Tour 72 „Nachhaltige und 40 Potenzial im Menschen digital intelligente Gebäude“ fruchtbar machen Weiterbildungskonzept 52 Ausbildung in 72 IHK-Finanzierungssprechtage Logistikberufen 42 Prämierte Personalarbeit 73 Existenzgründung in Hamm 53 Chancen auf dem 42 „Tradition und Gegenwart“ Innovationsmarkt 73 Gründerstipendium NRW Ruhr Wirtschaft November 2020 5
BILD DES MONATS Wellenreiten in Werne Spektakuläre Pläne: Kernstück der Anlage sind sehr große Becken, in denen Wellen erzeugt werden, die im Sommer für verschiedene Sportarten – vor allem Wellenreiten – und im Winter für Wissenschaft und Technik genutzt werden. Eine Surfschule, Beachvolley- ballfelder, Liegewiesen, Gastronomie, ein Wohnmobilstellplatz und eine sogenannte stehende Welle wie am Eisbach in München sind auch dabei. Mehr dazu auf S. 34. 6 Ruhr Wirtschaft November 2020
TRENDS IHK-Corona-Hotline weiter aktiv Das Coronavirus hat sich rasant ausgebrei- tet und beschäftigt die Wirtschaft nach wie vor. Daher ist die Corona-Hotline der IHK zu Dortmund weiterhin aktiv. Die Kolleginnen und Kollegen stehen unter Tel. 0231 5417 444 beratend mit ihrem Fachwissen zur Seite. Auf der IHK-Home- page finden Betroffene zudem neben Hilfestellungen für Unternehmen auch Informationen zu den Auswirkungen auf Unternehmen in der IHK-Region. Was das Leben kostet Z wei Tage lang haben Schülerinnen und Schüler der Marie- Reinders-Realschule an einem „Lebensplanungsseminar“ teilgenommen. Durchgeführt wurde es in enger Kooperati- on mit der Creditreform Dortmund/Witten. Referentinnen wa- ren die beiden Finanzexpertinnen Sandra Hopf und Uta Scharf, die den rund 90 Jugendlichen wertvollen Input zu Themen wie Berufsndung und Finanzplanung gaben. Dazu stellten die Teil- nehmer eine Kostenübersicht auf, in der sie aufschlüsselten, was sie als „Erwachsene“ für Auto, Kleidung, Essen und Co. einpla- nen. Im „Lohnbüro“ erhielten sie einen Gehaltsscheck, mit dem sie den vorher aufgestellten Kostenplan abgleichen konnten. Dabei zeigte sich: Nicht immer passten Einnahmen und Aus- gaben zusammen. Daher gab es im Anschluss Tipps zu Einspa- rungspotenzialen. Das Lebensplanungsseminar wird seit nun- mehr 20 Jahren angeboten. Foto: Stephan Schütze Piktogramme in Dortmund VOLKSBANKEN FUSIONIEREN Z usätzlich zu den Schildern, die auf die Picht zum Tragen ei- nes Mund-Nasen-Schutzes hin- weisen, gibt es bald nach und nach Piktogramme auf den Pastersteinen le sind dieselben, die schon von den Hinweisschildern und aus dem Netz bekannt sind. Sie werden mit Schab- lonen und Sprühfarbe auf das Pas- ter aufgetragen. Den Auftrag aus dem Am Samstag, 7. November, sind die Dortmunder Volksbank eG und die ehemalige Volksbank eG, Waltrop im technischen Sinne und in den Fußgängerzonen. Die Symbo- Ordnungsamt setzen Tiefbauamt und damit endgültig verschmolzen. Stadtteilwerkstatt seit dem 5. Novem- Diese technische Verschmelzung ber gemeinsam um. Begonnen haben folgt auf die juristische Verschmel- die Arbeiten am Vormittag am oberen zung, die zum 1. Juli stattfand. Westenhellweg. Wie bei der Beschil- Die Dortmunder Volksbank um derung wurden zunächst Westen-, Vorstandsvorsitzenden Martin Eul Ostenhellweg und Brückstraße mit wies daher die Kunden darauf hin, den Boden-Piktogrammen ausstattet. dass es zu technischen Einschrän- Danach ging es weiter mit Münster- straße, Nordmarkt und Hörde (ein- kungen kommen könnte. schließlich Phoenix-See). Hombruch Foto: Dortmunder Volksbank sowie die anderen Fußgängerzonen der Stadtteilnebenzentren folgten. Die Farbe ist zwar regenfest, aber nicht von Dauer. Nach gut einem hal- ben Jahr wird die Farbe fast komplett verblasst sein. Foto: Stadt Dortmund 8 Ruhr Wirtschaft November 2020
Produkt des Monats Blockchain Device made in NRW M it dem „Blockchain Device“ präsen- tieren Dortmunder Wissenschaftler einen zukunftsweisenden Prototypen zur Überwachung temperaturempndlicher Wa- ren, wie Lebensmittel, Medikamente oder Impfstof- Echtzeitda- fe entlang weltweiter Lieferketten. Es ist die erste Gerä- tenerfassung teentwicklung des Europäischen Blockchain-Instituts und und eine autonome Prototyp einer Reihe Blockchain-basierter Entwicklungen Real-Time-Steuerung von Lie- made in NRW. Nur neun Millimeter hoch, kann es wie ei- ferketten Realität. Durch die sichere Einbindung physi- ne Einsteckkarte in einen Standardbehälter eingesteckt scher und monetär relevanter Prozesse in ein Blockchain- werden. Es verfügt über 5G-kompatible Kommunikation, basiertes Ökosystem ist eine horizontale und vertikale ein hochauösendes ePaper-Display (1.440 x 1.072 Pi- Vernetzung sichergestellt. Positions- und Sensordaten do- xel) und eine Reihe von Sensoren (Temperatur, Beschleu- kumentieren die lückenlose Überwachung der Transport- nigung, Lage). Die Akkulaufzeit beträgt im Dauerbetrieb kette inklusive einzuhaltender Bedingungen. Zudem ist mehr als 14 Tage und im Low-Power-Betrieb mehr als zwei das Device „IDS ready“, also für die Implementierung in Jahre. Mit diesem Blockchain-fähigen IoT-Device werden den International Data Space vorbereitet. Gemeinsames Projekt von WIHOGA und HFS I nnovations- und Changemanagement gehören stärker in den Fokus der Hotelfachschulen gerückt. Die Hotelfach- schulen Dortmund und Hamburg werden dieses für Ho- tellerie und Gastronomie Megathema ab sofort mit einem gemeinsam entwickelten Qualikationsbaustein bearbei- ten, um das Bildungsangebot für den Führungskräftenach- wuchs noch zukunftsorientierter zu gestalten. Der Fokus des gemeinsam entwickelten Studienpakets liegt dabei nicht auf Theorievermittlung, sondern eher auf Methoden- trainings, um die nachhaltige Innovations- und Change- Partnerschaft in der Krise fähigkeit in Unternehmen und Betrieben zu erhöhen so- D wie den Umgang mit Unsicherheit als künftigen Wirt- ie Coronakrise hat das Onlinereiseportal schaftsalltag zu etablieren. Eine bereits vor einigen Jahren Urlaubsguru hart getroffen. Doch den Kopf ste- durchgeführte Unter- cken die beiden Gründer Daniel Krahn (l.) und nehmensbefragung Daniel Marx deswegen nicht in den Sand. Sie blicken machte deutlich, dass optimistisch nach vorn, nutzen die Zeit und stellen die Unternehmen der das Unternehmen für die Zukunft auf. Dazu gehört Gastrobranche von auch die Übernahme von Anteilen des Kölner Start- Absolventinnen und ups blookery. Mit einer strategischen Partnerschaft Absolventen der Hotel- wollen die beiden Unternehmen voneinander pro- fachschulen vor allem tieren und sich gegenseitig stärken. Ein enger Aus- Führungskompetenz tausch zwischen den Teams steht im Fokus. blookery erwarten. Der neue ist ein Startup für Blind Booking, damit ist das Bu- Studienbaustein wird chen einer Reise gemeint, ohne zu wissen, wohin es einen wesentlichen geht. In den vergangenen vier Jahren ist das Startup Beitrag dazu leisten. kontinuierlich gewachsen und beschäftigte zuletzt Foto: Wihoga Das Foto ist vor dem zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Foto: Urlaubsguru Lockdown entstanden. Ruhr Wirtschaft November 2020 9
DREI WAHLSIEGER UND IHRE WIRTSCHAFTSPOLITISCHEN PLÄNE Bei den Kommunalwahlen im Herbst behielten sie am Ende die Oberhand: Seit November sind Thomas Westphal und Marc Herter die neuen Oberbürgermeister der Städte Dortmund und Hamm, Mario Löhr ist neuer Landrat des Kreises Unna. Ihre Amtszeit treten die drei Herren in schwierigen Zeiten an. Die Corona-Pandemie bringt die Verwaltungsorganisation an ihre Grenzen, gleichzeitig wird die regionale Wirtschaft hart getroffen. Im Gespräch mit der Ruhr Wirtschaft erläutern Thomas Westphal, Marc Herter und Mario Löhr, welche wirtschaftspolitischen Weichen sie stellen wollen und warum sie dabei auf die Zusammenarbeit mit der IHK setzen. »Wir brauchen viel mehr Investitionen in Mobilität« Wo sehen Sie die wirtschaftlichen sere neuen digitalen Quartiere wie Stärken und Herausforderungen für HSP und die Speicherstraße sollen au- die Stadt Dortmund? tofrei geplant werden samt einem gu- Dortmund hat seine Stärken im Mit- ten P&R-Netz. Das ist eine Vision für telstand, in den Bereichen IT und das Jahr 2030. Um den unterschied- Technologie, in der Logistik und in der lichen Ansprüchen gerecht zu wer- Gesundheitswirtschaft. In den letzten den, Belastungen in der Stadt zu re- Jahrzehnten wurde der Wandel zur duzieren und die Wahl zwischen den Dienstleistungs- und Technologieme- Verkehrsmitteln wirklich zu ermögli- tropole erfolgreich angegangen. Das chen, müssen wir den ÖPNV ausbau- ist und bleibt eine Daueraufgabe. Mit en, Straßen sanieren und ein stadt- Investitionen und Förderung unse- weites sicheres Radwegenetz entwi- rer lokalen Wirtschaft müssen wir zu- ckeln. So wollen wir Fahrverbote, die dem aktuell die Folgen der Corona- den Wirtschaftsverkehr beeinträchti- Pandemie bekämpfen. Die Arbeitslo- gen, vermeiden. sigkeit muss weiter gesenkt werden, wir müssen das Handwerk unterstüt- Welche Konzepte möchten Sie zen und unsere Technologie- und Mit- verfolgen, um die Innenstädte telstandsförderung weiter verstärken. und den Einzelhandel zu stärken? Unter anderem mit der Speicherstra- Die Weiterentwicklung der Innen- ße im Hafen und der HSP-Fläche wur- stadt gehört zu den Zukunftsaufga- den Zukunftsorte deniert, deren Ent- Thomas Westphal ben in Dortmund. Das hat nicht nur wicklung im Zentrum unserer Arbeit › Geboren am 22. Februar 1967 in Lübeck die Diskussion um Galeria Karstadt stehen wird. › Verheiratet, zwei Kinder Kaufhof gezeigt. Offensichtlich ist ei- › 1983 bis 1985 Vorbereitungsdienst für ne Wechselwirkung: Eine lebendige Unternehmen in der Region benöti- den allgemeinen Verwaltungsdienst des Stadt braucht den Handel vor Ort, der gen Mobilität. Wie und wo möchten Landes Schleswig-Holstein wiederum Motor für den öffentlichen Sie in Ihrer kommenden Amtszeit › 1985 bis 1989 Verwaltungsbeamter bei Raum ist. Mit dem vom Rat der Stadt Schwerpunkte für die Verbesserung der Wirtschaftsverwaltung der Polizeidi- beschlossenen Konzept „Neue Stärke“ des Wirtschaftsverkehrs setzen? rektion Schleswig-Holstein Süd haben wir ein Programm auf den Weg Mobilität und die damit verbunde- › 1989 bis 1992 Studium der Volkswirt- gebracht, das unter anderem ein neu- ne Infrastruktur muss im Zusammen- schaftslehre an der Hochschule für Wirt- es Konzept für die Einkaufsstadt der hang betrachtet und gedacht werden. schaft und Politik in Hamburg Zukunft im Rahmen des Standortmar- Deshalb werden wir noch im Jahr › 10/2013 bis 10/20 Geschäftsführer der ketings zum Ziel hat. Initiativen für öf- 2021 einen Gesamtplan „Dortmunder Wirtschaftsförderung Dortmund fentliche Plätze, für Wochenmärkte Mobilität“ fertigstellen und dem Bund › Zuvor u.a. Mitglied der SCIVerkehr GmbH, und gegen Leerstände laufen bereits und Land für eine nanzielle Förde- Köln, Hamburg; Leiter Vertrieb und Mar- oder sind in Vorbereitung. Sie sollen rung vorlegen. keting / Logistik Consulting der Rhenus im Übrigen auch in den Stadtteilzen- Grundsätzlich brauchen wir viel AG & C.KG; Geschäftsführer bei der Wirt- tren greifen. mehr Investitionen in Mobilität. Im schaftsförderung metropoleruhr GmbH Wirtschaftsverkehr spielt der Hafen › Seit 1. Nov. 2020 Oberbürgermeister der Wie und bei welchen Themen stellen weiterhin eine bedeutende Rolle so- Stadt Dortmund Sie sich die zukünftige Zusammen- wie der Ost-West-Achse OW IIIa. Un- arbeit mit der IHK vor? 10 Ruhr Wirtschaft November 2020
BLICKPUNKT IHK-FRAGEN AN DIE NEUEN VERWALTUNGSCHEFS Die IHK war, ist und bleibt ein wichti- Die Corona-Pandemie hat die Wirt- Wie sehen Sie die weiteren ger Partner im Rahmen unserer Kon- schaft auch in Dortmund stark ge- Entwicklungsmöglichkeiten senskultur. Es war der Dortmunder troffen – mit unterschiedlichen Aus- des Airport Dortmund? Konsens, der den erfolgreichen Wan- wirkungen. Der neuerliche Lockdown Im und um den Flughafen sind rund del in den letzten Jahrzehnten erst insbesondere in der Event- und Gas- 1300 Menschen beschäftigt. Er ist Teil möglich gemacht hat. tronomiebranche setzt unsere Wirt- der städtischen Infrastruktur und soll- Diesen Zusammenhalt, diesen schaft und unseren Arbeitsmarkt er- te angemessen weiterentwickelt wer- Geist wollen wir immer wieder neu neut unter erheblichen Druck Wir den. Unabhängig davon will ich ist beleben. Dazu gehören natürlich die werden mit einem eigenen Programm ein westfälisches Flughafensystem im Themen Mobilität, Verkehr, Infra- „Neue Stärke“ helfen, diese negati- Verbund mit Münster und Paderborn struktur oder auch Digitalisierung. Al- ven Auswirkungen abzumildern und gerade jetzt vorantreiben. so jene Themen, die Jobs sichern oder gleichzeitig neue Ideen für neue Ge- Nur wenn wir jetzt beherzt han- neue Jobs bringen. Ziel ist eine große schäftsmodelle in dieser wichtigen deln, können wir mit den Partnern Dortmund-Konferenz, auf der die gro- Branche anstoßen. Eines ist aber auch in Münster und Paderborn einen leis- ßen Leitlinien im Konsens entwickelt klar: Bund und Land sind jetzt noch tungsfähigen Verbund aufbauen, der werden. stärker gefordert. Wir brauchen einen Arbeitsplätze sichert und den Ausbau- wirksamen, schnellen Ausgleich für druck aus allen drei Standorten her- Wie wollen Sie die Unternehmen die erheblichen Umsatzverluste in der ausnimmt. So entsteht eine Perspek- in der gegenwärtig schwierigen Branche. Es geht um die nackte Exis- tive für mehr Akzeptanz für die Luft- Lage entlasten? tenz für diese Unternehmen. fahrt in Westfalen. »Der Einzelhandel ist die Visitenkarte einer Stadt« Wo sehen Sie die wirtschaftlichen Stärken und Herausforderungen Marc Herter für die Stadt Hamm? › Marc Herter wurde am 6. Juni 1974 gebo- Unsere größte Herausforderung ist ak- ren und wuchs in Rhynern auf. Nach dem tuell sicher die Bewältigung der Co- Abitur im Jahr 1993 studierte er Rechts- rona-Krise. Ein handlungsfähiger Kri- wissenschaften an der Westfälischen Wil- senstab ist dabei nur eine Sache. Min- helms-Universität Münster und arbeitete destens ebenso wichtig ist es, schon später für eine Wirtschaftsberatung und jetzt in den Blick zu nehmen, wie wir eine Kommunikationsagentur. Marc Her- in Hamm gut aus der Corona-Krise he- ters politische Wurzeln liegen in der Kom- rauskommen. Die Bürgerinnen und munalpolitik. Dem Rat der Stadt Hamm Bürger erwarten Lösungen von uns im gehörte er bereits von 1994 bis 2014 an, Umgang mit den Auswirkungen des davon zehn Jahre als Vorsitzender der Corona-Lockdowns. Gleichzeitig kon- SPD-Ratsfraktion. Von 2010 bis 2020 war zentrieren wir uns auf unsere Hammer er direkt gewähltes Mitglied des Landtags Stärken: Mit der Wasserstoff-Initiative von Nordrhein-Westfalen für Hamm. Seit für einen Produktionsstandort an un- dem 1.11.2020 ist Marc Herter Oberbür- serem Kraftwerksstandort in Uentrop, germeister der Stadt Hamm. ebenso mit den Nachnutzungsplä- nen für unser Rangierbahnhofs-Are- al. Das CreativRevier auf dem Gelände Die Unternehmen in der Region tiges Glied in der großen Logistik- der Zeche Heinrich Robert wird zum benötigen Mobilität. Wie und wo kette Deutschlands sein. Dem wird überregionalen Standort für die Krea- möchten Sie in Ihrer kommenden auch Rechnung getragen mit wichti- tivwirtschaft und somit zu einem neu- Amtszeit Schwerpunkte für die gen Straßenbauprojekten, wie zum en Anziehungspunkt mit vielen guten Verbesserung des Wirtschafts- Beispiel der B63n, für das zurzeit das Arbeitsplätzen in der Region. Und frei- verkehrs setzen? Planfeststellungsverfahren bei der Be- lich werden wir auch unsere kleinen Aufgrund seiner geographischen La- zirksregierung läuft. Eines der wich- und mittelständischen Unternehmen ge und der Nähe zum Autobahnkreuz tigsten Projekte wird die Revitalisie- in Hamm tatkräftig unterstützen. A1/A2 wird Hamm immer ein wich- rung des Rangierbahnhofs sein, um > Ruhr Wirtschaft November 2020 11
BLICKPUNKT IHK-FRAGEN AN DIE NEUEN VERWALTUNGSCHEFS > den Verkehr in unserer Stadt mit mo- ben. Auch für andere Fahrzeuge in der Welche Konzepte möchten Sie dernster Güterverkehrslogistik ver- großen Flotte des Konzerns Stadt, bei- verfolgen, um die Innenstädte und stärkt wieder auf die Schiene zu be- spielsweise bei Abfall-Wirtschaftsbe- den Einzelhandel zu stärken? kommen. Ziel ist die Schaffung eines trieb und Stadtreinigung, setzen wir Der Einzelhandel ist die Visitenkar- trimodalen Raums für die bahnafne konsequent auf alternative Antriebe. te einer jeden Stadt. Damit diese Visi- Wirtschaft. Der erste Schritt ist ange- Die Unternehmen in der Region pro- tenkarte in Hamm wieder mehr Glanz legt und sieht die Kopplung von Was- tieren davon. Sie erhalten Zugang zu versprüht, sind einige Herausforde- ser und Schiene durch eine enge An- Wasserstoff, dem Energieträger der rungen zu meistern. Am Anfang muss bindung des Hafens Hamm vor. Ein Zukunft und haben Planungssicher- die Erkenntnis stehen, dass es nach weiterer zentraler Baustein wird das heit für Investitionen in ihre eigenen Corona kein Zurück in die alte Gemüt- „Lokodrom“ werden, ein Service-Cen- Fahrzeugotten. lichkeit geben kann. Alle Beteiligten, ter für ,neue Mobilität‘. Hier werden Auch in der Nah-Mobilität wer- Einzelhändler wie Immobilienbesitzer wir die Güterverkehrslogistik der Zu- den wir umsteuern: Zusammen mit in der Innenstadt, müssen gemeinsam kunft erforschen. dem Institut für Wirtschaftsverkehre zu neuen Ufern aufbrechen. Die Per- Als unseren Beitrag für die Zu- des Deutschen Zentrums für Luft- und spektive der Kunden hatte sich schon kunftsfähigkeit der Logistikbranche Raumfahrt werden wir ein Projekt zur vor Corona deutlich gewandelt. Insbe- werden wir in Hamm eine Wasser- Last-Mile-Logistik starten, um Pakete sondere nach dem Weggang des Kauf- stofftankstelle errichten. Die Hälf- auf der letzten Meile mit elektrisch be- hofs ist die Innenstadt aus sich heraus te der Busotte der Verkehrsbetrie- triebenen Kleinfahrzeugen klimascho- nicht mehr der Frequenzbringer. Aus be wollen wir mit Wasserstoff betrei- nend auszuliefern. der Kundensicht wäre mir zum Bei- »Wir haben uns zu einem Logistikstandort entwickelt« Wo sehen Sie die wirtschaftlichen tik, Wirtschaft und Verwaltung bün- wegung ändern. Beispiel: Eine bishe- Stärken und Herausforderungen deln, um den größtmöglichen Nutzen riger Kraftwerksstandort hatte ganz für den Kreis Unna? für die Region zu generieren. andere Anforderungen an die Infra- Das größte Pfund des Kreises ist sei- struktur als ein mögliche Nachnut- ne privilegierte Lage in der Mitte des Unternehmen in der Region benöti- zung im produzierenden Gewerbe Landes mit erstklassigen Anbindun- gen Mobilität. Wie und wo möchten was Lieferverkehre angeht und die gen an Straße, Schiene und Kanal- Sie in Ihrer kommenden Amtszeit Anreise der Mitarbeiter*innen. netz. Dazu kommen eine attraktive Schwerpunkte für die Verbesserung Landschaft, Städte und Gemeinden, des Wirtschaftsverkehrs setzen? Welche Konzepte möchten Sie die was zu bieten haben und die Nä- Bei der Mobilität sehe ich zwei verfolgen, um die Innenstädte und he zu Dortmund, Hamm und Müns- Schwerpunkte: Zum einen die All- den Einzelhandel zu stärken? ter. Wir haben uns mit Erfolg zu ei- tagsverkehre, die wir in Pendlerströ- Das ist im Kern ein Thema, das ich nem Logistikstandort entwickelt, das men aber auch im Freizeitverkehr bei den Städten und Gemeinden se- war richtig und hat Arbeitsplätze ge- zu bewältigen haben. Wir verbrau- he. Was wir als Kreis und mit unse- schaffen, die wir dringend brauchten. chen an vielen Standorten noch riesi- rer Wirtschaftsförderung unterstüt- Dieser Prozess ist weitgehend abge- ge Flächen für den Parkraum, den die zend tun können, will ich gerne in den schlossen. Auch, weil die Flächen da- Mitarbeiter*innen benötigen, die mit Stiel stoßen. Ich kann mir beispiels- für in dieser Größe so nicht mehr zur dem eigenen PKW einpendeln. Am an- weise gut eine regionale Initiative für Verfügung stehen. Ich will mich in Zu- deren Ende sehen wir zugeparkte In- die Stärkung des eCommerce bei un- kunft verstärkt anderen Themen wid- nenstädte und Wohnquartiere. Das serem stationären Einzelhandel vor- men und neue Perspektiven entwi- müssen wir besser regeln. stellen. Ich will auch mehr Tourismus ckeln, die uns verstärkt hochwerti- Auf der anderen Seite will ich die in den Kreis Unna holen und sehe dar- ge Arbeitsplätze und gut qualizierte Belastungen minimieren, meint: kurze in nicht zuletzt eine Chance für unsere Leute in die Region bringen. Eine der Wege zu den Schnellstraßen und Au- Gastronomie und unsere Innenstädte. wichtigsten Chancen aber auch eine tobahnen und Schließen der Schleich- der größten Herausforderungen se- wege. Auch bei der Umwidmung von Wie und bei welchen Themen stellen he ich dabei im „Fünf-Standorte-Pro- Flächen müssen wir im Blick haben, Sie sich die zukünftige Zusammen- gramm“. Dafür will ich Kräfte in Poli- wie sich die Anforderungen an die Zu- arbeit mit der IHK vor? 12 Ruhr Wirtschaft November 2020
spiel schon sehr damit geholfen, wenn Wunsch, diese gute, vertrauensvol- steuert. In Hamm tun wir alles dafür, stationäre Händler einfach mal einen le Zusammenarbeit weiterzuführen. dass diese Leistungen auch bei unse- QR-Code ins Schaufenster stellen, da- Beim Thema Einzelhandel arbeiten ren Unternehmen ankommen; und mit man sich ihre Angebote aufs Han- wir eng zusammen, sind unter ande- da sind mir die kleinen Betriebe ge- dy holen kann. Eines aber ist glas- rem Partner bei der Ausrichtung und nauso wichtig wie die großen. Des- klar: Eine Innenstadt muss vor allem Durchführung des jährlichen Schau- halb lassen wir unsere Unternehmen ökonomisch funktionieren. In Hamm fensterwettbewerbs. Auch arbeitet die auch nicht alleine mit den Formula- weist die Sortimentierung so viele Lü- IHK zu Dortmund engagiert im Ham- ren und Erfordernissen der Förder- cken auf, dass die Kunden nicht mehr mer Beirat Einzelhandel mit. Beson- programme. Unsere Wirtschaftsför- einfach zum Bummeln kommen. Hier ders wünsche ich mir die Unterstüt- derung berät fachkundig und effektiv muss ein Citymanagement ansetzen, zung der IHK beim Zukunftsthema bei der Antragstellung. Bei ihrer Kri- dass die Fußgängerzone so managt „5-Standorte-Programm“: Wir möch- senhotline haben sich Unternehmer wie ein großes Shopping-Center. ten Geld aus diesem Förderprogramm von Beginn der Corona-Pandemie an zur zukunftsfähigen Reaktivierung tausendfach gemeldet und vielfach Wie und bei welchen Themen unseres Rangierbahnhofsgeländes. Beratung und Hilfe erfahren. Zusätz- stellen Sie sich die zukünftige lich werde ich kurzfristig eine Coro- Zusammenarbeit mit der IHK vor? Wie wollen Sie die Unternehmen na-Task-Force einsetzen, die die Lot- Die IHK ist Partner der Gründungsof- in der gegenwärtig schwierigen senfunktion übernimmt und Betroffe- fensive Hamm und Mitglied im Star- Lage entlasten? ne schnell und effektiv den zuständi- ter-Center. Unsere Kooperation be- Bund und Land haben Hilfspakete ge- gen Stellen in den Verwaltungen der steht schon lange und es ist mein schnürt und bereits mehrfach nachge- Behörden zuführt. Ich denke und handle regional. Die Menschen tun das auch: Wohnen, Ar- Mario Löhr beit, Freizeit, das alles ndet schon › Mario Löhr wurde 1971 in Werne gebo- lange nicht mehr nur in der Stadt, ei- ren und wuchs dort auf. Nach der Schule ner Gemeinde oder gar dem Quartier absolvierte er eine Ausbildung zum In- statt. Ich sehe den Kreis Unna in der dustriemechaniker im Bergbau. Später Mitte einer leistungsfähigen Region wechselte er zu Remondis und ließ sich im östlichen Ruhrgebiet. Viel von die- berufsbegleitend zum Bürokaufmann ser Region gehört zum Kammergebiet ausbilden. Er wurde zunächst Kaufmän- der IHK zu Dortmund. Deshalb baue nischer Leiter und arbeitete zuletzt als ich auf die gewohnt gute Zusammen- Prokurist, bevor er 2009 zum Bürger- arbeit, die ich schon in Selm geschätzt meister seiner Heimatstadt Selm ge- habe. Bei vielen Themen, die auf der wählt wurde. Am 27. September 2020 politischen Tagesordnung der nächs- wurde Mario Löhr zum Landrat des Krei- ten Jahre stehen, ist es mir wichtig, ses Unna gewählt. Mario Löhr ist verhei- die IHK hinter mir zu wissen. ratet und Vater von zwei Kindern. Er lebt mit seiner Frau Julia und den Kindern Wie wollen Sie die Unternehmen in Maximilian und Lilly in Selm. der gegenwärtig schwierigen Lage entlasten? Ich will da nichts herunterspielen, es chen wir schnell eine tragfähige Stra- betrifft. Das wirft einen Schatten über geht vielen Branchen schlecht. Des- tegie. Wir müssen sehen, was wir hier die positiven Effekte wie die Arbeits- halb bin ich für die Hilfspakete von vor Ort organisieren können. plätze, die vor allem in direkter Nähe Bund und Land gerade im Gastro- zum Flughafen entstanden sind. Ich nomie- und Veranstaltungsbereich – Wie sehen Sie die weiteren hinterfrage deshalb gerade die touris- auch für andere klein- und mittelstän- Entwicklungsmöglichkeiten des tischen Flugziele angesichts der Be- dische Unternehmen – dankbar. Gro- Airport Dortmund? lastungen für die Bürger*innen. Mein ße Sorgen mache ich mir über unsere Der internationale Luftverkehr ist ein Anspruch ist es, solche kritischen Fra- industrielle Basis. Die ist im Kreis Un- unverzichtbarer Bestandteil für die gen energisch zu stellen und eben- na vergleichsweise groß. In manchen exportorientierten Unternehmen der so energisch Lösungen einzufordern. Bereichen, wie der Automotivbranche, Region. Ich sehe den unmittelbaren Auf der anderen Seite sehe ich die hat es schon vor Corona gekriselt. Die Nutzen für die Wirtschaft und wün- Chancen für den Kreis Unna und seine Lage spitzt sich zu. Wenn wir solche sche mir, dass die Auswahl der Desti- Wirtschaft. Wir müssen es schaffen, Unternehmen verlieren, dann werden nationen sich viel stärker am Bedarf die unterschiedlichen Aspekte nicht nach der Krise nicht so einfach neue der Wirtschaft ausrichtet. Es ist nicht ideologisch, sondern pragmatisch an- an deren Stelle treten und Arbeitsplät- zu bestreiten, dass der Fluglärm eini- zugehen, dann können wir beide Sei- ze sind langfristig verloren. Da brau- ge Bereiche des Kreises Unna negativ ten der Medaille bearbeiten. Ruhr Wirtschaft November 2020 13
WIRTSCHAFT REGIONAL Die Coronakrise drückt die Stimmung deutlich IHK-Präsident Heinz-Herbert Dustmann zu den Ergebnissen der IHK-Konjunkturumfrage. VON TOBIAS SCHUCHT D ie Unternehmen im Westfälischen Ruhrgebiet spüren deutlich die Aus- wirkungen der Coronakrise: Statt 90 Prozent zu Beginn des Jahres, noch vor Ausbruch der Pandemie, bewerten im Herbst nur noch 80 Prozent ihre geschäftli- che Lage mit gut oder befriedigend. Von zehn auf fast 20 Prozent verdoppelt hat sich der Anteil derer, die ihre Situation als schlecht einstufen. Das ist das Ergebnis der aktuel- len IHK-Konjunkturumfrage, an der 161 Un- IHK-Präsident Heinz-Herbert Dustmann. ternehmen aus Dortmund, Hamm und dem Foto: IHK/Isabella Thiel Kreis Unna mit rund 64.000 Beschäftigten teilgenommen haben. (IHK) zu Dortmund. Und das, obwohl fast die „In dieser angespannten Situation macht Hälfte der Betriebe im Vergleich zum Vorjahr mir Mut, dass fast 30 Prozent der Unterneh- mit einem Rückgang ihrer Umsätze in einem men mittel- bis langfristig mit einer Verbes- Volumen von zehn bis zu 50 Prozent rechnet. serung ihrer Lage rechnen“, so die Einschät- „Es bestätigt sich gerade in der Pandemie, zung von Heinz-Herbert Dustmann, Präsi- dass unsere mittelständisch geprägte Wirt- dent der Industrie- und Handelskammer schaft im Kern robust ist“, so Dustmann wei- Collage: IHK Essen 14 Ruhr Wirtschaft November 2020
ter. So sei die konjunkturelle Ausgangslage im westlichen und im mittleren Teil des Ruhr- gebiets nahezu identisch mit der im Bezirk der IHK zu Dortmund gewesen. Allerdings habe sich da die Zahl der Unternehmen, die sich in einer ausgesprochen schlechten Ver- fassung sehen, nicht nur verdoppelt, sondern sogar verdreifacht. „Vor allem die Industrie trägt in diesen schwierigen Zeiten zu einer Stabilisierung der gesamten konjunkturellen Lage bei“, stellt der IHK-Präsident fest. Ihr gehe es den Umständen entsprechend sogar fast gut. Sor- ge bereiten dagegen die Wirtschaftsbran- chen Handel und Dienstleistungen: Nahe- zu verfünffacht hat sie jeweils der Anteil de- rer, die ihre Situation als schlecht einstufen. Noch nicht einmal jedes fünfte Einzelhan- delsunternehmen rechnet mit einer Verbes- serung, im Dienstleistungsbereich ist es im- merhin ein Viertel und in der Industrie sogar Die beiden Porsche-Zentrum-Mitarbeiter Robin Walther und Nils Feddersen mehr als ein Drittel, die optimistisch in die (v.l.) bei einer Fahrzeugübergabe an eine Kundin. Foto: Porsche Zukunft blicken. Situation verschärft sich Die Inlandsnachfrage ist zum größten Risi- kofaktor (55 Prozent) für die wirtschaftli- Vermietung: che Entwicklung der Unternehmen geworden und hat die Auslandsnachfrage (35 Prozent) sowie den Fachkräftemangel (33 Prozent) auf Porsche Drive Rental die Plätze verwiesen. „Positiv stimmt mich, dass rund 30 Prozent der Unternehmen da- Mobilitätskonzept trifft innovativen Zeitgeist. von ausgehen, im Laufe des kommenden Jah- Interessenten kommen aus diversen Gründen. res wieder zur Normalität zurückkehren zu können und sogar knapp 28 Prozent sich be- D reits Anfang Oktober auf dem Vor-Corona-Ni- veau sehen“, ergänzt der IHK-Präsident. as Porsche Zentrum Dort- fach einen Traum erfüllen möch- Allerdings sei die Umfrage vor den jüngs- mund in Holzwickede bie- ten, reservieren einen Porsche ten Beschlüssen zur erneuten Verschärfung tet neuerdings die Premi- über unsere Homepage. Auch ein der Corona-Maßnahmen abgeschlossen wor- um-Vermietung „Porsche Drive Urlaub mit den Sportwagen ist den. „Diese stellen wir auch nicht grundsätz- Rental“ an. Der Dienst bietet Kun- möglich.“ Die Abwicklung erfolgt lich infrage“, so Dustmann weiter. „Wir hin- den und Fans der Marke Porsche direkt im Porsche Zentrum Dort- terfragen jedoch kritisch, ob die gefassten an ausgewählten Standorten die mund: Der gewählte Sportwagen Beschlüsse an den richtigen Stellen ansetzen. Möglichkeit, aktuelle Porsche- wird persönlich durch einen Mit- Denn für viele Mitgliedsunternehmen bedeu- Fahrzeuge zu mieten – und das arbeiter des Porsche Zentrums ten die neuen Vorgaben weitere existenzbe- für bis zu 28 Tage. Die Nachfra- an den Mieter übergeben und im drohende Einschnitte. Mit Sorge sehen wir ge nach dem exiblen Vermietan- Detail erklärt. Ganz neu: Ab so- zum Beispiel die Einschränkungen für den gebot ist groß, wie der Geschäfts- fort kann auch der vollelektrische Einzelhandel und die Gastronomie sowie die führer des Autohauses, Christoph Porsche Taycan ausgeliehen wer- Freizeit- und Kreativwirtschaft, die ja ebenso Kösters, bestätigt: „Wir freuen uns den. Die Kunden laden über den wie Tourismus, Messe- und Veranstaltungs- über den großen Zuspruch. Unse- Porsche Charging Service wäh- geschäft und viele weitere Dienstleiter ohne- re Porsche Drive Rental Interes- rend der Mietdauer kostenfrei; hin zu den besonders stark getroffenen Coro- senten kommen mit den unter- bei der Fahrzeugübergabe erhal- na-Leidtragenden gehören. Die Absage des schiedlichsten Motiven zu uns – ten sie zudem eine ausführliche Dortmunder Weihnachtsmarkts verschärft wir haben bereits einen Sportwa- Einführung in die Elektromobili- die Situation. Allerdings begrüßen wir, dass gen für eine Trauung vermietet, tät. „Besonders die junge Genera- die von den temporären Schließungen be- eine Ehefrau hat ihrem Mann ei- tion wünscht Mobilitätskonzepte, troffenen Unternehmen generell für nanzi- nen Tag ‚911er-fahren‘ zum Ge- die den situativen Bedarf in den elle Ausfälle entschädigt werden sollen. Nur burtstag geschenkt, eine Lang- Mittelpunkt stellen“, so Christoph sollte beobachtet werden, ob die Einbußen zeitvermietung für Businesster- Kösters. „Porsche Drive Rental der Unternehmen dadurch kompensiert wer- mine wurde gebucht, aber auch trifft diesen neuen, innovativen den können.“ Interessenten, die sich selber ein- Zeitgeist.“ Ruhr Wirtschaft November 2020 15
WIRTSCHAFT REGIONAL Schutz und Chance in einem Die Universität Bielefeld erforscht für den Expertenrat Mittelstands-Compliance-Maßnahmen zur Einhaltung von Gesetz und Recht durch das Unternehmen und seine Mitarbeiter. D er aktuelle Fragebogen legt erste Grundlagen, damit an- gesichts des neuen Unterneh- mensstrafrechts ein einfach umsetz- barer Lösungsweg gefunden werden kann, der den Mittelstand nicht über- fordert und gleichzeitig Chancen und Perspektiven aufzeigt. Unternehmen werden gebeten, mitzuhelfen und die Fragen des Forschungsteams zu be- antworten. Das Unternehmensstraf- recht steckt noch mitten im Gesetz- gebungsverfahren. Doch wenn es ein- mal da ist, können Fehlverhalten und Compliance-Vergehen weitreichende Konsequenzen haben. Gerichte sollen Geldstrafen bis zu zehn Prozent des Unternehmensumsatzes einziehen können. Unternehmen können natür- lich nicht alle Straftaten ihrer Mitar- beiter verhindern und es wäre unfair, Um zum Fragebo- die ganze Organisation wegen Verge- gen der Uni Biele- hen einzelner Kollegen zu bestrafen. feld zu gelangen, einfach QR-Code Grafik: Expertenrat/Martin Bieber scannen: Strafvermeidung und Strafmilderung Das sieht der Gesetzgeber grundsätz- lich auch so und will Unternehmen die Möglichkeit geben, durch eine gute Compliance-Struktur Strafmilderung zu erlangen. Eine solche Strafmilde- rung greift, wenn Firmen und Verbän- de belegen, dass eine Tat ein nicht ver- meidbarer Ausreißer war. Im besten me und geradlinige Haltung und nicht telständischen Unternehmen bereits Fall wird keine Strafe verhängt, weil zuletzt schützen sie auch die Mitarbei- vorhanden sind und wie organisato- deutlich wird, dass das Unternehmen ter bei schwierigen Entscheidungen. rische, ablauftechnische und markt- alles getan hat, um Straftaten zu ver- Das neue Unternehmensstrafrecht ist konforme Instrumente zum Schutz hindern. Wer nachweisen kann, zum zwar noch nicht verabschiedet, doch des Mittelstands beschaffen sein müs- Zeitpunkt der Straftat ein Optimum an Experten sind sich einig: Mit und oh- sen, damit sie einfach umsetzbar und Compliance implementiert zu haben ne Gesetz gibt es großen Handlungs- auf die Bedürfnisse mittelständischer und dass die Tat ein praktisch nicht bedarf beim Schutz kleinerer und mit- Unternehmen zugeschnitten sind. vermeidbarer Ausreißer war, der dürf- telständischer Unternehmen. Des- Die Forschungsergebnisse wer- te also Chancen auf eine substanzielle halb erarbeitet der Expertenrat Mit- den anschließend vom „Expertenrat Sanktionsmilderung haben. telstands-Compliance einen wissen- Mittelstands-Compliance“ zu Hand- Wer Compliance-Systeme instal- schaftlich fundierten Standard, der ei- lungsempfehlungen weiterentwickelt. liert, kann weitere Vorteile für sich ne hinreichende Sicherheit bieten und Je mehr Vertreter aus KMU an der Be- nutzen: Compliance-Maßnahmen ver- auf typische mittelständische Prozes- fragung teilnehmen, umso fundierter mitteln Vertrauenswürdigkeit gegen- se ausgerichtet sein soll. Der Lehrstuhl werden die Lösungen sein. Deshalb über Partnern, Kunden und Endver- für Strafrecht, Strafprozessrecht und sollten Unternehmen jetzt an der Be- brauchern. Sie sind vorteilhaft bei der Kriminologie der Universität Bielefeld fragung teilnehmen. Bei der Daten- Positionierung als Arbeitgeber, denn erforscht für den Expertenrat, inwie- verarbeitung bleiben ihre Informatio- sie verdeutlichen eine regelkonfor- weit Compliance-Maßnahmen in mit- nen selbstverständlich anonym. 16 Ruhr Wirtschaft November 2020
Von null auf Meisterkurs Schneidermeister Gholamreza Gholami aus Afghanistan kommt mit seiner Familie in Schwerte an. G holami meldet sich direkt für den Sprachunterricht bei der Volkshochschule an. Seine Be- mühungen um Arbeit als Schneider sind jedoch aussichtslos, Schneide- te vor allem Simone Mansour, mei- ner Patin und Betreuerin, von Herzen danken, dass sie mich während dieser Zeit unterstützt hat.“ Besonders be- eindruckt ist er, dass seine Kollegen reien gibt es kaum noch. Reza, wie ihn vorbehaltlos unterstützen. Die er sich allen vorstellt und genannt deutsche Sprache kann er schon gut, wird, fasst einen Entschluss: „Ich wer- nur die Fachwörter fehlen noch et- de einen Ausbildungsplatz nden was. „Ich konnte schnell und viel ler- Gholamreza Gholami. und schnellstmöglich den Abschluss nen, denn die Kollegen haben sich nie Foto: Stadtwerke Schwerte schaffen.“ Er bewirbt sich 2016 auf lustig gemacht, meine endlosen Fra- der Praktikumsbörse bei den Stadt- gen respektvoll beantwortet und alles schon sicher: Reza Gholami hat durch werken Schwerte. Nach einem erfolg- erklärt.“ Derzeit informiert sich Reza Mut, Durchhaltevermögen und vollen reichen Praktikum muss er die erste Gholami darüber, welche Aufstiegs- Einsatz ein ganz neues Leben begin- Hürde nehmen und die Einstiegsqua- qualikation für ihn die Beste ist. Ei- nen können. Die Stadtwerke Schwer- lizierungsmaßnahme bestehen. Das nerseits könnte er zur Fachhochschu- te freuen sich mit der kleinen Familie schafft er genauso wie die Verkürzung le gehen und fast ausschließlich Theo- aus Afghanistan. „Vielen Dank an An- der Ausbildungszeit. „Jeden Tag nach rie pauken, oder sich zur Meisterschu- drea Pavlovic, die mir eine Chance ge- der Arbeit habe ich mir nach und nach le anmelden und für viel Praxisunter- geben hat, und an die Kollegen, die alle ehemaligen Prüfungsbögen ange- richt entscheiden. Ganz gleich, wie er mich freundschaftlich aufgenommen schaut und danach gelernt. Ich möch- sich entscheiden wird, eines ist jetzt haben.“ Die Besten der Besten IHK ehrt unter den tausenden Absolventen der jährlichen Abschlussprüfungen die „Sehr-Guten-Prüflinge“. D ieses Jahr musste die Ehrung Corona-be- dingt ausfallen. Sabri- na Broszka, Veranstaltungs- kauffrau, und Laura Heim- ken, Bauzeichnerin, sind zwei der rund 230 „Sehr Guten“. Sie haben sich an der IHK-Fotoaktion beteiligt und ein kreatives Bild mit ihrem Prüfungszeugnis ein- geschickt. Laura Heimken hat gleich doppelt Grund zur Freude, denn ihr Bruder Philipp hat seine Maurer- prüfung bei der Handwerks- kammer Dortmund in die- sem Jahr auch mit „sehr gut“ bestanden. Fotos: Privat Ruhr Wirtschaft November 2020 17
Kompakt Internationaler Mädchentag Weibliche Führung bei Leonardo Hotels Das Führungspotenzial von Mäd- chen ins Blickfeld der Öffentlichkeit zu rücken, ist ein Ziel des jährlichen Weltmädchentags der Vereinten Na- tionen am 11. Oktober. Leonardo Hotels verdeutlichen mit ihrem Mo- dell, dass es auf die gute Mischung in allen Positionen ankommt. Vor 60 Jahren konnte man weibliche Ange- stellte in einem Hotel kaum an ei- ner Hand abzählen. Heute sind sie Virtuelle Telefonanlage in der Mehrheit, vor allem an der Rezeption, im Service oder House- keeping. Aber auch immer mehr in Die Sozialpädagogische Initiative Unna e.V. profitiert vom Telefonieren in der Cloud. Spitzenpositionen. „Karrierechan- Bei der effizienten Kommunikation und Organisation ihrer täglichen Arbeit unter- cen bei Leonardo Hotels sind gen- stützt die virtuelle Telefonanlage IP Centrex von DOKOM21 die über 400 Mitarbei- der- und generationenübergreifend. terinnen und Mitarbeiter. Darüber freuen sich Sabine Mertens (r.), kaufmännische Wir sorgen für ein ausgegliche- Leiterin Sozialpädagogische Initiative Unna, und Helen Waltener, Marketing-Mitar- nes Geschlechterverhältnis und ei- beiterin bei DOKOM21. Foto: Roland Kentrup ne gute Mischung in all unseren Ho- tels – für alle Positionen“, so An- ke Maas, Human Resources Direc- tor Leonardo Hotels Central Europe. Vorstand im Amt bestätigt Das verdeutlichen auch die Zahlen aus den eigenen Häusern: Etwa 57 Prozent der Mitarbeiter in Deutsch- land sind weiblich, in etwa jedem Die Gesellschaft für Westfälische Wirtschaftsgeschichte, 1951 vierten Haus der Leonardo Hotels in gegründet, fördert die Arbeit des Westfälischen Wirtschaftsarchivs. Deutschland sitzen weibliche Ange- stellte in leitenden Positionen wie F General Manager oder Operations ür drei weitere Jahre zum Vorsit- Pohl, Fachdezernentin Geschichte bei Manager. zenden der Gesellschaft für West- der Bezirksregierung Arnsberg, Dirk fälische Wirtschaftsgeschichte Schaufelberger, Vorsitzender des Vor- (GWWG) gewählt wurde kürzlich Dr. stands der Sparkasse Dortmund, Re- Ansgar Fendel, Geschäftsführer der né Scheer, Vorsitzender des Vorstands REMONDIS Assets & Services GmbH der Kulturstiftung Dortmund sowie & Co. KG und Vizepräsident der In- Nicole Werhausen, Vorstandsvorsit- dustrie- und Handelskammer (IHK) zende der Werhausen AG und stellver- zu Dortmund, auf der GWWG-Mit- tretende Vorsitzende der Wirtschaftsj- gliederversammlung. Ebenfalls ein- unioren bei der IHK zu Dortmund. stimmig im Amt bestätigt wurden Jür- gen Wannhoff, Vizepräsident und Vor- Zum Ehrenmitglied gewählt standsmitglied des Sparkassenver- Für seine langjährigen Verdienste bands Westfalen-Lippe, als stellver- wurde Prof. Dr. Ottfried Dascher, der tretender Vorsitzender, Martin Eul, in diesem Jahr dem Vorstand seit 50 4. Philharmonisches Konzert Vorstandsvorsitzender der Dortmun- Jahren angehört, zum Ehrenmitglied Ein Tropfen Liebe Johannes Brahms – Konzert für Violine, der Volksbank eG, als Schatzmeister der Gesellschaft gewählt. Die Gesell- Violoncello und Orch. a-moll op. 102 und Dr. Karl-Peter Ellerbrock, Direk- schaft für Westfälische Wirtschafts- Sergei Prokofjew – Sinfonie Nr. 1 D-Dur tor der Stiftung Westfälisches Wirt- geschichte wurde 1951 auf Initiative Peter Tschaikowsky – Romeo und Julia Fantasie-Ouvertüre schaftsarchiv, als Geschäftsführer. In der IHK zu Dortmund gegründet und den erweiterten Vorstand, dem 41 Per- fördert die Arbeit des Westfälischen Violine: Tobias Feldmann Violincello: Maximilian Hornung sönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Wirtschaftsarchivs. Sie gibt zwei re- Dirigent: Antoni Wit Wissenschaft und Kultur angehören, nommierte wissenschaftliche Buch- 08. und 09. Dezember 2020, 20.00 Uhr wurden neu gewählt Carsten Har- reihen heraus und veranstaltet regel- 19.15 Uhr · Wir stimmen ein (2. OG) der, Hauptgeschäftsführer der Hand- mäßig Vorträge, Tagungen und Kollo- im Konzerthaus Dortmund werkskammer Dortmund, Sandra quien. Karten & Info: 0231/50-27222 · theaterdo.de 18 Ruhr Wirtschaft November 2020
WIRTSCHAFT REGIONAL Innovativ am Standort Unna „qm-flex“ von BiERBACH füllt Marktlücke für Gewerbeflächen. Angesprochen werden soll eine breite Zielgruppe. Matthias Bierbach. Fotos: M. Bierbach M aßgeschneiderte Flächen für exibles Wachstum: Unter der Marke „qm-ex“ bietet die Unnaer BiERBACH GmbH & Co. KG aus dem Eigenbestand provisions- ge, die das ‚qm-ex‘-Angebot speziell für Unternehmen interessant machen, die Mietächen als Distributionslager oder Produktionsäche nutzen wol- len“, erklärt Geschäftsführer Matthi- Mieter dürfen sich zudem über zahlreiche Infrastrukturvorteile bei „qm-ex“ freuen, wie Matthias Bier- bach erläutert: „Alle Parzellen ha- ben eine Basisausstattung mit Lager- freie Gewerbeimmobilien zur Miete as Bierbach. Auf insgesamt 25.000 regalen, Brandschutzmeldeanlage, an, die sich durch variable Flächens- Quadratmetern stehen über 50 Miet- Wärmemengenzähler, Starkstroman- kalierbarkeit, moderne Infrastruktur einheiten am Standort Rudolf-Diesel- schluss, hinzu kommen Telefon und und eine exzellente Verkehrsanbin- Straße in Unna zur Verfügung. Das schnelles Internet per Glasfaseran- dung auszeichnen. Mit dem außerge- Flächenspektrum reicht dabei von 50 schluss und eine systematische Kame- wöhnlichen Angebot füllt das Unter- bis über 1.000 Quadratmeter – ermög- raüberwachung der Gebäudezugän- nehmen eine Marktlücke für viele im- licht durch die intelligente Parzellie- ge.“ Eine individuelle Schließanla- mobiliensuchende Gewerbetreibende rung der vorhandenen Flächenkapa- ge ermöglicht den Mietern einen Zu- in der Region. Noch sind freie Flächen zitäten. Das Ergebnis: maßgeschnei- gang rund um die Uhr zu ihren Berei- für Lager, Produktion und Büros zu derte Gewerbeächen, perfekt ausge- chen. Großzügige Wegeächen zwi- vergeben. Ein attraktives Sortiment legt für perspektivisches Wachstum. schen den Parzellen erlauben prob- von circa 150 Mietwohnungen in Un- „Die Mieter bezahlen nur für die Qua- lemlos die Nutzung von Gabelstap- na rundet das Portfolio ab. Dank der dratmeter, die sie auch wirklich benö- lern. Für den Lieferverkehr stehen ei- hervorragenden Lage in unmittelba- tigen“, so Bierbach. „Wer im Laufe der ne Lkw-Rampe, Kräne mit einer Hub- rer Nähe von A 44 und A 1, mit sechs Zeit mehr Fläche benötigt, hat die Op- leistung bis zu fünf Tonnen und sogar Kilometern Distanz zum Dortmunder tion auf einfache Vergrößerung“. Das befahrbare Innenächen für mittel- Flughafen und mit nur acht Kilome- Geheimnis hinter dieser Flexibilität große Transporter bereit. Mehr als 50 tern Entfernung zum Kamener Kreuz, sind unkompliziert verlegbare Trenn- Parkplätze direkt neben den Gebäu- ist „qm-ex“ ein echtes Standortjuwel wände und die potenzielle Aufsto- den sind Teil des Angebots. im östlichen Ruhrgebiet: „Kurze We- ckung auf eine zweite Ebene. Für eine große Zielgruppe Neben den Lagerächen bietet „qm- ex“ im selben Komplex auch moder- ne Büroächen verschiedener Größe an. Die Vermietung von Wohnungen direkt im Gewerbegebiet und rund 150 privat nutzbaren Wohneinhei- ten unterschiedlicher Größe in Unna runden das Portfolio ab. „Die gesam- te Mischung macht die Attraktivität von ‚qm-ex‘ aus“, sagt der Geschäfts- führer. „Egal ob Fertigung, Einlage- rung oder Stellraum für Oldtimer: Wir möchten eine sehr breite Zielgruppe ansprechen – vom Startup über das Handelsunternehmen bis hin zum produzierenden Gewerbe oder dem Handwerk.“ Interessenten nden weitere Infor- mationen auf www.qm-ex.de oder können sich direkt per Mail an Ge- schäftsführer Matthias Bierbach über m.bierbach@bierbach.de wenden. Ruhr Wirtschaft November 2020 19
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