Rucksack voller Chancen - ZUKUNFTSORIENTIERUNG IM TOURISMUS - APRIL 2017 - IHK Niederbayern

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Rucksack voller Chancen - ZUKUNFTSORIENTIERUNG IM TOURISMUS - APRIL 2017 - IHK Niederbayern
APRIL   2017

                                             Erl-Bräu aus Geiselhöring
www.ihk-niederbayern.de

                                             auf Europas Bierolymp

                                             Kaufkraftstromanalyse
                                             liefert Daten für den Handel

                                             32 Prüfungsbeste der
                                             Weiterbildung ausgezeichnet

                          ZUKUNFTSORIENTIERUNG IM TOURISMUS

                          Rucksack voller
                          Chancen
Rucksack voller Chancen - ZUKUNFTSORIENTIERUNG IM TOURISMUS - APRIL 2017 - IHK Niederbayern
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Rucksack voller Chancen - ZUKUNFTSORIENTIERUNG IM TOURISMUS - APRIL 2017 - IHK Niederbayern
EDITORIAL

          Standortförderung
          durch solide
          Datengrundlage
          Die stationären Einzelhändler im IHK-Be-   Die Studie dient der Standortförderung,
          zirk Niederbayern sehen sich – wie ihre    zeigt die Bedeutung und die Struktur
          Kollegen aus dem Rest der Republik –       des Handels im IHK-Bezirk Niederbayern
          einem signifikanten Strukturwandel         und stellt die aktuelle Situation unse-
          gegenüber. Geringe reale Umsatzstei-       rer Einzelhändler dar. Und sie ist eine
          gerungen sind genauso virulent wie         gute Basis für strategische Überlegun-
          der seit Jahren anhaltende Konzen­         gen von Einzelhändlern, Investoren und
          trationsprozess, sinkende Flächenleis-     nicht zuletzt von kommunalen Entschei-
          tungen führten nicht automatisch zu        dungsträgern. Aber auch die Regierung
          einer Verringerung der durchschnittli-     von Niederbayern oder Verbände grei-
          chen Verkaufsflächen. Der inhaberge-       fen auf diese Daten zurück.
          führte Einzelhandel verlor Marktanteile         Schließlich hilft die Analyse bei der
          und steht vor neuen Herausforderungen.     Einschätzung der standortbezogenen
          Beispiele sind der demografische Wan-      Versorgungs- und Wettbewerbssitua-
          del, städtebauliche Fehlentwicklungen      tion sowie bei der Bewertung von Ein-
          oder die zunehmende Bedeutung des          zelhandelsansiedlungen und ist somit
          Onlinehandels.                             ein wichtiges Instrumentarium für die
               Dies hat Auswirkungen auf unsere      tägliche Arbeit der IHK.
          Städte und Gemeinden. Denn vitale Orts-         Wir würden uns freuen, wenn die
Hans Graf kerne bleiben nur erhalten, wenn genau     erarbeiteten Daten, die auf Seite 42 ff. zu
          dort ein attraktives Handelsangebot Kun-   lesen und auf der IHK-Website veröffent-
          den anzieht und Frequenz erzeugt. Und      licht sind, auf eine ähnlich große Reso-
          dies ist nur möglich, wenn die Händ-       nanz stoßen, wie die in diesem Zusam-
          ler die entsprechenden Umsätze bezie-      menhang angebotenen Informations-
          hungsweise Margen erzielen können, die     veranstaltungen.
          ihr Geschäftsmodell rechtfertigen.
                Vor dem Hintergrund der beschrie-
          benen Problemlagen will die IHK Nieder-
          bayern mit einer groß angelegten Ein-
          zelhandelsuntersuchung und Analyse
          der Kaufkraftströme in acht Landkrei-
          sen und 40 Handelszentren einen Bei-
          trag für eine sachliche Diskussion leis-   Hans Graf
          ten und Antworten geben.                   IHK-Vizepräsident

                                                                    Niederbayerische Wirtschaft April 2017   3
Rucksack voller Chancen - ZUKUNFTSORIENTIERUNG IM TOURISMUS - APRIL 2017 - IHK Niederbayern
INHALT

                                                                      8                                                        18
        3	EDITORIAL                                                         	PANORAMA
                                                                             15 N eues aus Berlin und Brüssel
                                                                             16 Urheberrechtsreform: M  ­ usterverträge anpassen
        	AKTUELLES
        6 E dles Glas in Weltmeister-Hand
        7 Größtes Spiegelteleskop der Welt ­arbeitet mit                    	NIEDERBAYERN
           Sensoren von Micro-Epsilon
                                                                             18 IHK-Gremien
        8 TITELTHEMA                                                       Die Gremien Straubing und Dingolfing-Landau tagten. Während in
    	ZUKUNFTSORIENTIERUNG                                                 Straubing der schwierige Kampf um Auszubildende das dominierende
                                                                           Thema war, diskutierte Dingolfing-Landau über das Risiko Fachkräfte-
      IM TOURISMUS                                                         mangel und Chancen, die aus der Digitalisierung entstehen.
    Der Tourismus in Niederbayern geht in die nächste Runde.
    Die Branche ist umkämpft, viele Destinationen stehen                     	WIRTSCHAFTSENTWICKLUNG
    im gegenseitigen Wettbewerb. Umso wichtiger ist es für                   19 Neuer Schwung für die digitale Gründerszene
    Unternehmen zukunftsorientiert zu handeln und sich neu                   20 Förderung für Netzwerk Glas wird verlängert
    zu positionieren.                                                        21 „Die Digitalisierung geht in die Betriebe“
                                                                             21 Bayerische IHKs fordern wirksamere Innovationsförderung
        8 Q  ualität sichert die Zukunft des Tourismus
       11 Gästezuwachs kann so einfach sein                                 22	HOCHSCHULEN
       12 Heute an morgen ­denken – Unterstützung für
            Qualitätstourismus                                               39	WIRTSCHAFTSJUNIOREN
       14 Attraktivitätssteigerung im Kampf um
           ­Arbeitnehmer und Auszubildende
                                                                             	BETRIEBLICHE PRAXIS
                                                                                RECHT UND STEUERN
                                                                             51	

       s&v Sonderveröffentlichung                                            52 BETRIEBSWIRTSCHAFT
       · Vernetztes Fahren bringt den Schreibtisch ans Steuer    
         ab Seite 60
                                                                             	BILDUNG
                                                                             55 Verleihung der IHK-Fortbildungspreise
                                                                             56 Termine Abschlussprüfung Sommer 2017
                                                                             57 Elf neue „Energie-Scouts“ jagen Energieverschwender
                                                                             57 Prüfer sichern Qualität bei Prüfungen
                                                                             69 IHK-Akademie Seminare und Lehrgänge

                                         Unser Titelbild zeigt den Blick     	INTERNATIONAL
                                         vom Kaitersberg auf den
                                         Bayerischen Wald.                   58 AHKs auf der Hannover Messe 2017
                                         Foto: Michael Koerner               59 Sprechstunde der informiert über ­Hermesdeckungen

4   www.ihk-niederbayern.de
Rucksack voller Chancen - ZUKUNFTSORIENTIERUNG IM TOURISMUS - APRIL 2017 - IHK Niederbayern
APRIL    2017

                                      26                                                          42
  	FIRMENREPORT                                                 42	SCHWERPUNKT
                                                               	
                                                                EINZELHANDELSANALYSE
Was sich in Niederbayerischen Firmen bewegt                          LIEFERT WERTVOLLE DATEN
Dominik Seitz überzeugt bei seinem Start-up Doms
Frozen Yogurt mit einem innovativen Selbstbedienungskonzept.   Die Erhebung zu den Kaufkraftströmen für alle acht
                                                               Landkreise und 40 Handelszentren schafft Fakten und
  24 Kurz & Knapp aus den Unternehmen                         zeigt ein klares Bild der regionalen Handelslandschaft
  26	Existenzgründer des Monats Doms Frozen Yogurt            mit Handlungsempfehlungen für künftige Überlegungen.

  27 3D-Kennzeichen Neuer Firmensitz und neuer                  44 V itale Handelsstandorte
      Geschäftsführer                                            48 D  ie 1.000 umsatzstärksten Onlineshops 2016
  27 AKE-technologies Innovation sichert Wachstum
  28 A
      lbrecht Raumausstattung „Heimtex-Star“ dank

                                                                                                                                 Illustration: adempercem/fotolia.de
     vorbildlichem Kundenevent
  28 2
      basics IT-Consulting Höppler IT-Dienstleister in
     Familienpakt Bayern aufgenommen
  29 Ralph Eid und MHS International Garten des Jahres
  29 ECOM Global Player aus dem Bayerischen Wald
  30 Flugplatz Sonnen Zukunftsträchtiges
      Kooperationsprojekt im Jubiläumsjahr
  30 Jürgen Matzke Ein viertel Jahrhundert Transport- und
      Entsorgungsexpertise
  31 EISELE 25 Jahre hochwertige Kofferlösungen
  31 Dräxlmaier Group „Top-Arbeitgeber“
                                                                 	THEMA DES MONATS
  32 minnosphere Neuer Kreativraum für Innovationen
                                                                 67 Digitalisierung gelingt nur mit Datensicherheit
  32 PROSTRAT Unternehmensberatung für den Mittelstand
  33 Oridima 20 Jahre Dentalinstrumente                         68	IM NÄCHSTEN HEFT
  33 Mina Plager feiert 90-jähriges Jubiläum
                                                                 68	IMPRESSUM
  34 Sehlhoff Als „Top-Arbeitgeber 2017“ ausgezeichnet
  34 TCS Portioli CAFFÈ Vertrieb Sohn Silvio steigt ein
  35 Christian Wallner 20 Jahre Montage-Service und
      Strahltechnik
  36 Personalien
  37 Unternehmerporträt Erl-Bräu GmbH & Co. KG
  38 Arbeitsjubilare

                                                                                        Niederbayerische Wirtschaft April 2017                   5
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AKTUELLES

    Edles Glas in Weltmeister-Hand
    Der Pokal-Spezialist JOSKA Kristall aus dem Bayerwald liefert die Trophäen für viele sportliche Großereignisse.
    Das letzte war die Bob- und Skeleton-WM am Königsee und kürzlich das große Finale des Alpinen Ski Weltcups
    2016/2017 im US-amerikanischen Skigebiet Aspen.

    Doch nicht nur dort ist JOSKA mit                                                                                            Glänzende Aussichten

                                                                                                                     Foto: TVO
    Pokalen vertreten. Auch mit den
    siegreichen Biathleten der Welt-                                                                                              Etwa 14 Prozent des JOSKA-Ge-
    meisterschaft stand ein Stück Nie-                                                                                            samtumsatzes entfallen Bauer
    derbayern auf dem Podest in Hoch-                                                                                             zufolge auf das Geschäft mit Poka-
    filzen. Die Pokale für Sieger, Zweit-                                                                                         len. Die weiteren Geschäftsfelder
    und Drittplatzierte stammen alle                                                                                              sind Leuchten und Kronleuchter
    aus der Produktion des Glasspezia-                                                                                            (etwa zehn Prozent des Umsatzes)
    listen JOSKA aus Bodenmais. Gefer-                                                                                            sowie Deko- und Geschenkartikel
    tigt wurden die Pokale aus dem                                                                                                (rund 76 Prozent). Bei den Poka-
    sogenannten Prismen-Kristallglas.                                                                                             len entfällt die Hälfte der Erlöse
    Dabei handelt es sich nach Anga-                                                                                              auf die „Standard“-Produkte, die
    ben des Unternehmens, das sich                                                                                                bei kleineren Sportveranstaltungen
    als Weltmarktführer im Bereich der                                                                                            oder Vereinsmeisterschaften sehr
    Kristallglaspokale sieht, um große                                                                                            gefragt seien. Für die zweite Hälfte
    geschnittene Glasblöcke, die in         Die Gewinner des Alpinen Ski Weltcup in Aspen im März 2017: Marcel                    des Umsatzes sorgen individuell in
    verschiedenen Stärken von Flach-        Hirscher und Mikaela Shiffrin mit Pokalen von JOSKA Kristall aus Bodenmais.           Handarbeit gefertigte Einzelstücke,
    glas-Herstellern bezogen und bei                                                                                              die vor allem im Profisport beliebt
    JOSKA aufwendig veredelt werden.        tigt – vom Grafiker über Schlei-       alpinen Skisport. Heute ist das Tro-           seien. Insgesamt sind die Aussich-
    Insgesamt wurden 63 Pokale für die      fer und Graveur bis zum Glasma-        phäengeschäft längst eine tragende             ten für JOSKA durchaus glänzend:
    Biathlon-Titelkämpfe 2017 angefer-      ler. Bei der Pokal-Fertigung kann      Säule der JOSKA Kristall GmbH & Co.            Die Umsatzentwicklung 2016 sei mit
    tigt. Zwölf Mitarbeiter waren gemäß     JOSKA auf jahrzehntelange Erfah-       KG, die rund 190 Mitarbeiter an den            einem Plus von fast fünf Prozent
    Marketing-Leiter Martin Bauer drei      rung aufbauen: Schon Mitte der 70er    zwei Standorten in Bodenmais sowie            „insgesamt sehr gut“ ausgefallen,
    Wochen lang mit der Fertigung der       Jahre entstanden die ersten Exem-      den Verkaufszentren in Bad Füssing             sagt Bauer. „Für 2017 möchten wir
    edlen Glas-Kunstwerke beschäf-          plare, damals vornehmlich für den      und Bad Griesbach beschäftigt.                 das hohe Niveau weiterführen.“

                                                                                    DIGITALISIERUNG IN ALLEN LEBENSBEREICHEN
      Austausch zu aktuellen Themen                                                 Passauer Professor von Ministerium
      am „Heimatpreis Niederbayern“                                                 als Sprecher berufen
                                                                                    Um die Digitalisierung in allen               Prof. Julian Nida-Rümelin, Staats-
                                                                                    Lebensbereichen voranzutrei-                  minister a. D. und Inhaber des Lehr-
                                                                                    ben, haben Bayerns Wirtschafts-               stuhls für Philosophie und politische
                                                                                    ministerin Ilse Aigner und Wissen-            Theorie an der Ludwig-Maximilians-
                                                                                    schaftsminister Ludwig Spaenle drei           Universität München. „Mit den drei
                                                                                    Sprecher für die Themenplattform              neuen Sprechern haben wir ausge-
                                                                                   „Digitalisierung in Bildung, Wissen-           wiesene Experten gewonnen, die die
                                                                                    schaft und Kultur“ des Zentrums               Aktivitäten der Plattform gemein-
                                                                                    Digitalisierung. Bayern (ZD.B) beru-          sam mit der Geschäftsstelle des ZD.B
                                                                                    fen. Dem Arbeitskreis Wissenschaft            optimal gestalten und voranbringen
                                                                                    steht Prof. Burkhard Freitag vor, der         werden“, erklärte Aigner. Die The-
                                                                                    an der Universität Passau den Lehr-           menplattformen werden von den
                                                                                    stuhl für Informatik mit Schwer-              Sprechern laut Ministerium ehren-
                                                                                    punkt Informationsmanagement                  amtlich geleitet. Die Bereiche Digi-
                                                                                    innehat. Für den Arbeitskreis Bil-            talisierung, Wissenschaft und Kul-
      Anlässlich der von Staatsminister Dr. Markus Söder ausgerichteten             dung wird Prof. Peter Hubwieser,              tur ergänzen die bereits bestehenden
      ­Verleihung des Heimatpreises Niederbayern tauschten sich IHK-­Präsident      Leiter der Professur für Didaktik der         Plattformen Cybersecurity, Vernetzte
       Thomas Leebmann und IHK-Hauptgeschäftsführer Walter Keilbart mit
                                                                                    Informatik an der Technischen Uni-            Mobilität, Digitale Produktion, Digi-
       Dr. Söder über aktuelle Steuerfragen zur Entlastung des Mittelstands
       und zu Förderprogrammen für die Regionalentwicklung aus.                     versität München, zuständig sein.             tale Gesundheit/Medizin und Digi-
                                                                                    Für den Arbeitskreis Kultur spricht           talisierung im Energiebereich.

6     www.ihk-niederbayern.de
Rucksack voller Chancen - ZUKUNFTSORIENTIERUNG IM TOURISMUS - APRIL 2017 - IHK Niederbayern
Größtes Spiegelteleskop der Welt
­arbeitet mit Sensoren von Micro-Epsilon

                                                                                                                                                               Foto: ESO/E.Zamani, ESO/L. Calçada, Micro-Epsilon
Die Darstellung zeigt, wie das E-ELT in der Atacamawüste
in Chile aussehen wird. Micro-Epsilon liefert mehr als 5.000
induktive Wegmesssysteme, die für die präzise Ausrichtung
der Spiegelsegmente benötigt werden.

Das Ortenburger Unternehmen Micro-Epsilon hat einen Großauftrag von der Europäischen Südsternwarte ESO
(European Southern Observatory) über mehr als 5.000 induktive Wegmesssysteme für das größte optische und
nahinfrarote Teleskop der Welt erhalten. Die Sensoren für dieses revolutionäre European Extremely Large Telescope
(kurz: E-ELT), dessen Bau im Jahr 2024 abgeschlossen sein soll, spielen eine zentrale Rolle im Forschungsprojekt.

Es soll extrasolare Planeten ohne      Teleskops, das auf dem Cerro Arma-    setzt. Gefertigt werden die Sensoren    Martin Sellen zeigt sich äußerst
Sonnensystem und schwarze Löcher       zones in Chile entsteht, wird einen   federführend von Micro-­Epsilon. Es     zufrieden über die Zusammenar-
in noch größeren Entfernungen als      Durchmesser von 39 Metern aufwei-     sind die genauesten, die je in einem    beit mit ESO: „Nach jahrelanger Ent-
bisher erkunden – und nach erdähn-     sen und aus 798 einzelnen Segmen-     Teleskop verwendet wurden. Ihre         wicklung liefern wir die hochpräzi-
lichen Planeten Ausschau halten:       ten bestehen. Diese wabenförmigen     Langzeit- und Temperaturstabili-        sen Sensoren für dieses Großprojekt,
In der Atacamawüste in Chile ent-      Segmente müssen exakt zueinander      tät und ihre Resistenz gegen äußere     die als wesent­licher Bestandteil des
steht derzeit das größte Spiegelte-    ausgerichtet sein, um ein perfektes   Einflüsse wie Feuchtigkeit prädes-      weltgrößten Spiegelteleskops gel-
leskop der Welt. Beteiligt an dem      Ab­­bildungssystem zu ergeben.        tinieren sie für An­­wendungen im       ten.Der Bau des T­ eleskopgiganten
Megaprojekt ist auch ein Unter-               Diese exakte Positionierung    Außeneinsatz.                           geht in seiner Gesamtheit an die
nehmen aus der Region: Die Euro-       der Segmente im Nanometerbe-               Die Herausforderung bei die-       Grenze der technischen Machbarkeit.
päische Südsternwarte ESO vertraut     reich ermöglichen die eingesetzten    sem Großprojekt liegt dabei in der      Neben der wirtschaftlichen Bedeu-
beim Bau des European Extremely        Sensoren des FAMES-Konsortiums,       geforderten Präzision der Messwerte     tung können wir vor allem unser
Large Telescope (kurz: E-ELT) auf      das sich aus den beiden Unterneh-     im Nanometerbereich und dies unter      Know-how in den Bereich der inter-
hochpräzise Weg­sensorik von Micro-­   men Micro-Epsilon und Fogale im       schwierigen Umgebungsbedingun-          nationalen Spitzenforschung ein-
Epsilon. Allein der Hauptspiegel des   südfranzösischen Nîmes zusammen-      gen. Micro-Epsilon Geschäfts­führer     bringen.“

                                        IM APRIL                                               Sehen Sie die Sendung
                                                                                               auf unserem YouTube-Kanal
  Schwerpunkt Ausbildung                                                                       www.ihk-niederbayern.de/youtube

  Jeden Monat informiert das             Im April wird die Sendung vor Ort   Volksfestsaison. Business TV sehen     April. Danach wird die Sendung
  15-minütige Magazin „Business          auf der Ausbildungsmesse Passau     Sie auf den Sendern TRP1, Donau        regelmäßig wiederholt und ist
  TV“ auf den drei niederbayerischen     moderiert – neben dem Schwer-       TV und Isar TV jeweils am dritten      jederzeit über die Mediatheken der
  Fernsehsendern über aktuelle The-      punkt Ausbildung gibt es aber       Donnerstag im Monat um 18:45           Sender und den eigenen YouTube-
  men aus der regionalen Wirtschaft.     auch einen Tipp für die kommende    Uhr – das nächste Mal also am 20.      Kanal der IHK abzurufen.

                                                                                                                      Niederbayerische Wirtschaft April 2017   7
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TITELTHEMA

                                             Qualität sichert die Zukunft
                                                           des Tourismus

                                  Als Querschnittsbranche beeinflusst der Tourismus fast jeden Wirtschaftsbereich – vom
                                  Gastgewerbe und Einzelhandel bis hin zum Dienstleister, regionalen Produzenten und zu
                                  Handwerksbetrieben. Es werden Umsatz und Einkommen für Gastronomie, Beherbergungen,
                                  Einzelhandel, Dienstleister, Landwirtschaft und Arbeitsplätze aller Qualitätsstufen gesichert.

                                  Der Tourismus als Umsatzbringer kann als
Betriebe in                       Stabilisator oder Motor für die Regional-
Niederbayern mit                  entwicklung wirken und die Infrastruk-
einer Klassifizierung             tur eines Ortes verbessern. Das wiederum
                                  stärkt die Standortqualität eines Ortes
Hotelsterne       Anzahl          und erhöht dessen Attraktivität.
2 Sterne          7                     Der Tourismus in Niederbayern
3 Sterne          121
                                  geht in die nächste Runde. Die Bran-
4 Sterne          85
                                  che ist umkämpft, viele Destinationen
5 Sterne          3
                                  stehen im gegenseitigen Wettbewerb          Der Begriff Tourismus beinhaltet neben dem Hotel- und Gastgewerbe auch alle
G-Sterne           Anzahl         und sind innerhalb weniger Stunden          Themen rund ums Reisen, um die Reisebranche und die sogenannte Freizeitwirtschaft.
3 Sterne           33             erreichbar – ob mit dem Auto, mit der
4 Sterne           2              Bahn oder mit dem Flugzeug. Dem Gast
                                  bieten sich damit fast endlose Möglich-       Natur und Kultur                           sich bei ihren Entscheidungen oftmals
ServiceQualität
Deutschland     Anzahl            keiten. Doch was heißt das für Nieder-      Der Charakter einer Landschaft und           an Bewertungen. Orientierungshilfe bie-
Stufe I         31                bayern? Entweder bietet man etwas Bes-      die kulturelle Vielfalt sind das natürli-    ten dabei folgende offizielle Klassifi-
Stufe II        3                 seres an als die anderen oder man ist       che Potenzial einer Region und vorge-        zierungen:
                                  gezwungen, sich günstiger zu verkau-        geben. Wander- und Radwege, Schiff-
Ausgezeichnete
Bayerische
                                  fen. Besser bedeutet auch mehr Qualität.    fahrt, Thermen und vieles mehr bieten        1. Sterneklassifizierung
Küche          Anzahl             Aber was versteht man unter Qualität im     den Gästen Erlebnisse.
2 Rauten       8                  Tourismus? Grundsätzlich kann man von         Service                                    Sterne als „das“ Qualitätszeichen in
3 Rauten       8                  drei Themenbereichen ausgehen:              Servicequalität ist für die Kunden mitt-     Deutschland vermitteln dem Gast ein
                                    Infrastruktur der Destination             lerweile selbstverständlich und fällt eher   Höchstmaß an Transparenz und Sicher-
Gastro­­-
 Management-       Anzahl
                                  Touristische Betriebe wie Hotels und        bei einem Mangel negativ ins Gewicht.        heit. Die Sterne werden nach fest defi-
­Pass              22             Gaststätten, Restaurants oder Freizeitan-   Niederbayern gilt als gastfreundliche        nierten Kriterien vom Deutschen Hotel-
                                  lagen sind die Basis. Auch deren Erreich-   und herzliche Region. Diesen Standard        und Gaststättenverband (DEHOGA)
Stand 10.3.2017                   barkeit spielt eine zentrale Rolle.         gilt es zu bewahren. Gäste orientieren       beziehungsweise vom Deutschen Touris­

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Rucksack voller Chancen - ZUKUNFTSORIENTIERUNG IM TOURISMUS - APRIL 2017 - IHK Niederbayern
Zukunftsorientierung im Tourismus

    musverband (DTV) vergeben. Die Klassi- 3. ServiceQualität Deutschland                litätssiegel „Q“ soll den Entscheidungs-
    fizierung ist jeweils für drei Jahre g­ ültig. in Bayern                             prozess erleichtern, da es eine verläss-
                                                                                         liche Orientierung bei der Suche nach
    2. Ausgezeichnete Bayerische Küche       Die Initiative „ServiceQualität Deutsch-    dem richtigen Gastgeber oder Dienst-
                                             land in Bayern“ ist ein Qualitätsmanage-    leister bietet. „Q-Betriebe“ haben sich zu
    Die typisch regionale Küche prägt maß- mentsystem, das sich über alle Dienst-        bestem Service verpflichtet. Die Ausbil-
    geblich das Image einer Destination. Das leistungsbranchen erstreckt. Ziel ist es,   dung zu einem solchen „Q-Betrieb“ fin-
    gilt in besonderem Maß für ­Bayern und die Servicequalität branchenübergrei-         det in drei aufeinander aufbauenden
    damit auch für Niederbayern. Sie ist fend zu stärken und auszubauen. Gast            Qualitätsstufen statt. Der Start erfolgt
    für das Heimatgefühl der Einheimi- und Kunde steht ein breites Spektrum              mit Stufe I und nach erfolgreicher Zer-
    schen ebenso wichtig wie für Touris- an Angeboten zur Verfügung und oft-             tifizierung kann nach drei Jahren in die
    ten. Diese Stärken gezielt zu nutzen und mals fällt die Auswahl schwer. Das Qua-     nächste Stufe gewechselt werden.
    den kulinarischen Reichtum der regio­
    nalen Küche erlebbar zu machen, ist der
    Anspruch der Klassifizierung „Ausge-
    zeichnete Bayerische Küche“. Sie ist ein
    Gemeinschaftsprojekt des Bayerischen
    Staatsministeriums für Ernährung, Land-
    wirtschaft und Forsten und des Bayeri-
    schen Hotel- und Gaststättenverbandes
    DEHOGA Bayern e. V. Das Qualitätssiegel
   „Ausgezeichnete Bayerische Küche“ ist
    das Markenzeichen für eine glaubwür-
    dige Küchenkultur in Bayern – qualita-
    tiv hochwertig und regionaltypisch.

                                                                                                                                                    ANZEIGE

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Rucksack voller Chancen - ZUKUNFTSORIENTIERUNG IM TOURISMUS - APRIL 2017 - IHK Niederbayern
Irotta GmbH Herrn Karl Geishauser 1/3 Seite

                                                          TITELTHEMA

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 Kaffeevollautomaten
 & italienischer Kaffee
                                                          Insgesamt haben sich neun niederbayerische Unternehmen mit 13 Teilnehmern bei
                                                          der Ausbildung zum Qualitätscoach im Hüttenhof der Familie Paster mit einer Prozess­­
                                                          analyse aus Kundensicht und möglichen Verbesserungsmaßnahmen beschäftigt.

                                                          Anfang des Jahres fand in Kooperation       Unternehmens und unterstützt somit
                                                          mit der Bayern Tourist GmbH (BTG) die       das Vertrauen der Verbraucher in die
                                                          Ausbildung zum Qualitätscoach für die       bayerische Gastlichkeit.
                                                          Stufe 1 statt. Diese Coaches sind in den
                                                          Betrieben federführend für die Einfüh-      5. Bewertungsportale und
                                                          rung beziehungsweise Veränderungen,         sonstige Auszeichnungen
                                                          die unter Berücksichtigung von Kunden­
                                                          erwartungen gemacht werden sollen.          Neben den offiziellen Klassifizierungen
                                                          Hat ein Betrieb seine Prozesse entspre-     gibt es weitere Bewertungsportale wie
                                                          chend angepasst, kann die Zertifizierung    Holidaycheck oder Trivago, die mittler-
                                                          beantragt werden. Um einen praxisna-        weile von den Gästen national und inter-
                                  Toni Bohni              hen Bezug zu haben, wurde das Semi-         national anerkannt und genutzt werden.
                                Irotta GmbH               nar in einem Betrieb vor Ort abgehalten:    Der Markt hat sich geändert und Trans-
                               08562 / 12 49              dem Hüttenhof von Familie Paster.           parenz intensiviert den Wettbewerb. Hier
                          info@tonibohni.de                                                           sind die Unternehmen von Niederbay-
                                                          4. Gastro Management Pass GMP
                      Pfarrkirchenerstraße 9                                                          ern innerhalb Deutschlands ganz weit
                                                                                                      vorn mit dabei und postionieren sich als
                               84371 Triftern             Der Bayerische Hotel- und Gaststätten-      außerordentlich kundenorientiert, was
                                                          verband DEHOGA hat in Kooperation mit       entsprechend gewürdigt wird.
                                                          den bayerischen Industrie- und Handels-          Viele Tourismuskunden von heute
                                                          kammern und dem Bayerischen Wirt-           haben ein ausgeprägtes Qualitätsbe-
                                                          schaftsministerium den GastroManage-        wusstsein, mit dem eine gewisse Erwar-
schon gewusst?                                            mentPass als eigenes Qualitätszertifikat    tungshaltung einhergeht. Qualitätssie-
                                                          eingeführt. Die Basis für die Zertifizie-   gel helfen den Kunden bei der Orientie-
                                                          rung bildet ein festgelegter Standard in    rung und dienen unter anderem auch
Ab sofort gibt es                                         den fünf Bereichen Ausbildung, Hygiene,     als Entscheidungshilfe. Ein erweitertes
bei uns auch                                              Recht, Unternehmensführung und Ser-         Qualitätsverständnis und eine entspre-
Wasserspender                                             vice-Qualität. Der GastroManagement-        chende Qualitätssicherung können somit
für Ihr Büro oder                                         Pass als Instrument zur Sicherung der       als Differenzierungsmerkmal im Touris-
                                                          Hygiene- und Qualitätsstandards in der      mus dienen und die Wettbewerbsfähig-
Ihre Praxis.                                              Branche dient als Dokumentation für         keit der Unternehmen und der Region
                                                          die Professionalität eines zertifizierten   stärken.

   10    www.ihk-niederbayern.de
Zukunftsorientierung im Tourismus

Gästezuwachs kann so einfach sein
Auch im Tourismus ist der digitale Wandel deutlich spürbar: Für einen Großteil der Urlauber ist das
Internet die w
             ­ ichtigste Informationsquelle, viele buchen ihre Reise bereits online. Seit fünf Jahren baut
der ­Tourismusverband ­Ostbayern sein Online-Buchungsangebot konsequent aus, erschließt dabei ein
breites Buchungsvertriebsnetz für Gastgeber und wurde dafür vom Wirtschaftsministerium ausgezeichnet.

Früher hing das Schild „Zimmer frei“                                                                                           Die Vorteile auf einen Blick

                                                                                                               Foto: Pixabay
am Gartenzaun, heute dient das                                                                                                  Präsenz auf h­ ochfrequentierten
Internet als Aushängeschild. Wer                                                                                                      Buchungsportalen wie
online nicht sichtbar ist, wird weder                                                                                                 Booking.com, HRSholidays,
gefunden noch gebucht. Dabei ist                                                                                                      BestFewo etc.
es gerade für kleinere Betriebe nicht                                                                                            Gute Auffindbarkeit kleiner
leicht, im Dschungel des Internets                                                                                                    Ur­­laubsanbieter im Internet
gefunden zu werden oder gar buch-                                                                                                 Ansprache und Gewinnung
bar zu sein. Hier hilft der Touris-                                                                                                   neuer Gäste
musverband Ostbayern e. V. (TVO)                                                                                                   Zeitersparnis bei der Buchungs-
mit seiner Online-Buchungslösung,                                                                                                     korrespondenz
die ein großes Vertriebsnetzwerk                                                                                                    Persönlicher Ansprechpartner
der führenden Buchungsportale                                                                                                         und Betreuung beim Gastgeber-
für Zimmer und Ferienwohnungen                                                                                                        service
zusammenführt. Anbieter, die sich                                                                                                    Keine Einstiegshürden und kein
der Online-Buchung beim Touris-                                                                                                       Risiko für die Vermietungsbetriebe
musverband Ostbayern anschließen,
sind sowohl auf den Internetseiten                                                                                             Angeschlossene Betriebe bestätigen,
des Tourismusverbandes Ostbay-                                                                                                 dass sie im Internet leichter gefun-
ern als auch auf vielen kommuna-          Althergebrachte Schilder an Hauswänden oder Gartenzäunen locken                      den werden, sie mehr Buchungen
len Webseiten buchbar. Der Touris-        heute nur noch wenige Gäste in freie Unterkünfte.                                    als erwartet erhalten, ihre Ferien-
musverband stellt den Gastgebern                                                                                               wohnungen besser ausgelastet sind
die Online-Buchung zudem über            schen sind in Ostbayern gut 1.300       densten Buchungs- und Reservie-               oder mehr Zeit für andere Arbeit
die eigene Homepage zur Verfü-           Betriebe an das Online-Buchungs-        rungsplattformen vertreten. Klei-             bleibt, da lange Telefonate oder
gung, so kann man gleich sehen, ob       system angeschlossen.                   nere Betriebe, die Urlaub auf dem             umfangreicher E-Mail-Schriftver-
zum gewünschten Zeitraum etwas                Doch gerade bei den kleinen        Bauernhof oder Ferienwohnungen                kehr wegfallen. Auch Werbungs-
frei ist.                                Betrieben im ländlichen Raum beob-      anbieten, tun sich schwer, sich im            kosten ließen sich einsparen, denn
      Diese Verknüpfung von exter-       achtet Magdalena Lexa, die das Pro-     Internet wirkungsvoll zu platzie-             trotz des umfangreichen Vertriebs-
nen, kommunalen und eige-                jekt Online-Buchung leitet, immen-      ren. „Ich sehe hier eine wichtige             netzwerks fällt eine Provision nur im
nen Vertriebskanälen über einen          sen Nachholbedarf: „Hier müssen         Aufgabe für den Tourismusverband,             Buchungsfall an.
Dienstleister ist einzigartig. Das       wir noch viel Aufklärungsarbeit leis-   diese Betriebe im Internet buchbar
Online-Buchungsangebot des Tou-          ten. Dabei sollten gerade die kleinen   zu machen. Sie machen einen gro-
rismusverbandes Ostbayern wurde          Unternehmen mit geringem Mar-           ßen Teil unseres Urlaubsangebotes
daher am Bayerischen Tourismus-          keting-Budget die Digitalisierung       aus und stehen für den Charme, die
tag 2016 durch das Wirtschafts-          als Chance nutzen, um neue Gäste        Authentizität unserer Regionen“, Weitere Informationen
ministerium als Best-Practice-Bei-       anzulocken.“ Große Hotels und Feri-     betont Dr. Michael Braun, Chef des www.ostbayern-tourismus.de
spiel für ganz Bayern gekürt. Inzwi-     enanlagen sind auf den verschie-        Tourismusverbandes Ostbayern.      www.onlinebuchung-­ostbayern.de

SEMINAR
Der Kampf um die Kunden – wie Online-Marketing unterstützen kann
 Wie Sie kostenverträglich und einfach   in Landshut stattfindet. Es werden      setzmäßigkeiten, Mailing-Aktionen,            Informationen
 neue Kunden akquirieren können,         folgende Inhalte vermittelt: Neukun-    gewinnbringende Verwendung von                Gerhard Huber
 darum geht es in dem neuen Seminar      dengewinnung online, Transforma-        Social Media Kanälen, Suchmaschi-             huber@passau.ihk.de
„So gewinnen Sie neue Kunden im          tion von Besuchern in Stammkun-         nen-Optimierung, Messbarkeit von              Telefon: 0851 507-121
 Internet“, das am 11. April 2017 in     den, größte Fehler vermeiden, Wege      Werbung im Internet, per­fekte Web-
 Passau und am 8. ­November 2017         zur Umsatzsteigerung, Online-Ge-        seite und vieles mehr.

                                                                                                                               Niederbayerische Wirtschaft April 2017      11
TITELTHEMA

                                                   50

                         Slado in Prozentpunkten

                                                   40

                                                   30

                                                   20

        Geschäftslage
     Investitionspläne
Geschäftserwartungen                               10
 Beschäftigungspläne

                                                    0

                                                    Jan 15             Mai 15              Sep 15             Jan 16            Mai 16              Sep 16              Jan 17

                                                        Heute an morgen d­ enken –
                                                        Unterstützung für Qualitätstourismus
                                                        Um Gäste in den eigenen Betrieb zu locken und bestenfalls langfristig zu binden, sind Investitionen
                                                        unumgänglich. Zahlreiche unterschiedliche Unterstützungsprogramme helfen dabei.

                                                        Bei der jüngsten Konjunkturumfrage            derprogramms „PremiumOffensiveTou-            Vorbereitung einer DEHOGA-Klassifizie-
                                                        beurteilte jeder zweite Betrieb die           rismus“. Hierbei handelt es sich um ein             rung oder G-Klassifizierung (­erstmalig
                                                        Geschäftslage als gut und mit einer           Programm zur Verbesserung der Qua-                  oder Höherklassifizierung)
                                                        durchschnittlichen Zimmerauslastung           lität und der Wahrnehmung einer qua-          Zimmereinrichtung und Zimmeraus-
                                                        von 60 Prozent im zweiten Halbjahr 2016       litativ hochwertigen Tourismusregion.               stattung
                                                        zeigte sich der Großteil zufrieden. Bei den   Anspruchsberechtigt sind Unternehmen           Moderne Informations- und Kommu-
                                                        Investitionsausgaben konnte eine Auf-         der gewerblichen Hotellerie (keine Privat-          nikationstechnologien in den Gäste-
                                                        wärtsbewegung beobachtet werden und           vermieter) grundsätzlich ab zehn Betten.            zimmern
                                                        über 29 Prozent gaben an, auch zukünftig      Bei besonderer Bedeutung für den loka-          Komfortverbesserungen
                                                        mehr Geld in Anlagen und Gebäude zu           len Tourismus sind in Ausnahmefällen             Ressourcenschonung (soweit nicht
                                                        investieren, wobei Produktinnovationen        auch gastronomische Betriebe förder-                anderweitig förderfähig)
                                                        verstärkt an Bedeutung gewinnen. Wich-        fähig. Für das Sonderprogramm ist eine            Besondere Gästebereiche (beispiels-
                                                        tigste Impulsgeber sind hier die Urlaubs-     Laufzeit von fünf Jahren geplant. Die               weise Kinderspielbereiche, Wellness­
                                                        reisenden, sodass es nur konsequent ist,      Fördersätze liegen bei bis zu 20 Prozent            anlagen, Wintersporträume und Ähn-
                                                        wenn sich die Betriebe zukunftsorien-         für kleine Unternehmen (in C-Gebieten               liches)
                                                        tiert ausrichten wollen.                      bis zu 30 Prozent) und bis zu zehn Pro-            Barrierefreiheit
                                                                                                      zent für mittlere Unternehmen (in C-Ge-
                                                                                                      bieten bis zu 20 Prozent). Die förderfä-
                                                        1. „PremiumOffensiveTourismus“                higen Maßnahmen wurden erweitert:            2. Digitalbonus zur Einführung/
                                                        zur Qualitätsverbesserung                     Investitionen zur Qualitätsverbesserung      Verbesserung von Produkten,
                                                                                                      der Gästebereiche und/oder die Durch-        Prozessen und Dienstleistungen
                                                        Derzeit ist ein günstiger Zeitpunkt für       führung von Innovationen für den Gast
                                                        Investitionen, denn nicht nur das Zins-       im Bereich von Baulichkeiten oder Aus-       Das Informations-, Nachfrage-, Buch­
                                                        niveau ist niedrig. Zudem gibt es Unter-      stattung werden jetzt als Grundlage für      ungs- und ­Kommunikationsverhalten der
                                                        stützung vom Bayerischen Staatsmi-            eine Förderfähigkeit herangezogen. So        Gäste hat sich in den vergangenen Jahren
                                                        nisterium für Wirtschaft und Medien,          können Zuschüsse zu folgenden Inves-         grundlegend geändert. 2016 hatten sich
                                                        Energie und Technik in Form des Son-          titionen beantragt werden:                   bereits 61 Prozent zum Thema Urlaubs-

  12     www.ihk-niederbayern.de
Zukunftsorientierung im Tourismus

    reisen im Internet kundig gemacht und                       3. Unterstützung durch                            die Chance, sich neue Zielgruppen aus
    43 Prozent nutzten das Medium als                           Coachingprogramme                                 ­anderen Märkten zu erschließen. Das
    Buchungsplattform. 63 Prozent griffen                                                                         Dreiländereck Deutschland – Böhmen
    auf einen mobilen Webzugang zurück.                          Guter Rat muss nicht teuer sein, wenn           – Österreich bietet hier beste Voraus-
    Hier – und bei vielen weiteren mögli-                        sich Unternehmer professionell aufstel-          setzungen, aber auch Gäste aus ande-
    chen Themen zum Thema Digitalisie-                            len wollen. Mit den beiden Program-             ren Ländern sind als Zielgruppe inter-
    rung für kleine und mittlere Unterneh-                        men „ Bayerisches Vorgründungs- und             essant. Die Top-Fünf-Länder als über-
    men – setzt das Programm „Digitalisie-                       ­N achfolgecoaching“ sowie der „För-              nachtungsreichste Auslands­märkte in
    rungsbonus Bayern“ an: Aufwendungen                          derung unternehmerischen Know-                   Bayern sind die USA, die Niederlande,
    zur Einführung oder Verbesserung durch                        hows“ können Unternehmer vor und/               die Schweiz, Österreich und Italien. Das
    Informations- und Kommunikationstech-                        oder nach Aufnahme der Selbständig-              Förderprogramm „Go International“ kann
    nologie im Software- und Hardwarebe-                          keit die ersten Schritte gemeinsam mit          vor allem in Tourismusbetrieben helfen,
    reich sowie IT- Systeme und IT-Anwen-                         einem ­professionellen Unternehmens-            sich neue Märkte zu erschließen. Es sind
    dungen sind förderfähig. Auch die IT-Si-                      berater bewältigen. Es besteht die Mög-          maximal zwei Länder förderfähig, bis
    cherheit ist abgedeckt. In jeder der zwei                     lichkeit, sich Rat von spezialisierten Tou-     zu 50 Prozent der Kosten (maximal bis
    Maßnahmengruppen (Prozessverbesse-                            rismusberatern und/oder Unterstüt-              20.000 Euro) werden übernommen. Das
    rung beziehungsweise IT-Sicherheit) kann                    zung zu Finanzthemen zu holen. Die                Programm ist für drei Jahre gültig. Als
    einmalig ein Antrag gestellt werden. Es                      IHK steht als Regionalpartner bei der            förderfähige Maßnahmen gelten:
    besteht die Möglichkeit einer Auswahl                       ­Antragstellung unterstützend zur Seite             Gestaltung/Anpassung und Überset-
    von drei verschiedenen Lösungen:                             und bietet auch das teilweise obligato-                zung der Homepage
      Digitalbonus Standard: Zuschuss bis                        rische ­Informationsgespräch an. Bis zu            Einsatz von fachspezifischen Bera-
         zu 10.000 Euro                                         70 Prozent der Beratungskosten kön-                     tern
       Digitalbonus Plus: Zuschuss bis zu                        nen im Rahmen der Förderung erstattet               Gestaltung von produktspezifischen
         50.000 Euro für Maßnahmen mit                           werden.                                                Publikationen
         besonderem Innovationsgehalt                                                                                  Erstmalige Beteiligung als Ausstel-
        Digitalkredit: zinsverbilligtes Darlehen                                                                       ler an internationalen Fachmessen
         von bis zu zwei Millionen Euro zusätz-                 4. „Go International“ zur                               im Zielland
         lich oder alternativ zu den Digitalbo-                 Erschließung neuer Märkte                         Wichtig ist bei allen förderfähigen Maß-
         nus Zuschüssen                                                                                            nahmen: Eine Förderfähigkeit ist nur
                                                                Im Jahr 2015 konnten fast 20 Prozent              gegeben, wenn der Antrag vor Beginn
     Ansprechpartner                                            der Übernachtungen in Bayern Gäs-                 der Maßnahme gestellt und genehmigt
     Regierung von Niederbayern                                 ten aus dem Ausland zugeordnet wer-               wurde.
     Alexander Kropp                                            den – insgesamt sind das 17,5 Millio-
     alexander.kropp@reg-nb.bayern.de                           nen Ü­ bernachtungen. Durch Verkehrs-              IHK-Ansprechpartnerin
     Wolfgang Werrlein                                          mittel wie Flugzeug, Bahn oder Schiff              für Tourismus
     wolfgang.werrlein@reg-nb.bayern.de                         sind Destinationen nicht nur einem ver-            Daniela Hausteiner
     Rupert Tremmel                                             mehrten Wettbewerb ausgesetzt, viel-               Telefon: 0851 507-271
     rupert.tremmel@reg-nb.bayern.de                            mehr haben Tourismusregionen auch                  hausteiner@passau.ihk.de

                          Ausgewählte Auslandsmärkte nach Ankünften 2015

                                                        60 %

                                                        50 %                                                                    Arabische Golfstaaten
                                                                                     Österreich                                        257.264
                                                                                      773.516
Marktanteil innerhalb D

                                                        40 %           Italien
                                                     Japan            647.069
                                                    225.249                                  Schweiz
                                                                                             673.085    Russland
                                                        30 %                                            208.074
                                            USA
                                          755.163                                                                        China, Volksrep./Hongkong
                                                                                              Polen                               439.336
                                                        20 %                                 184.051

                                          Niederlande
                                           783.203                                     Spanien
                                                        10 %                           256.565
                                                                                                                               Quelle: Deutsches Landesamt für Statistik destatis
                                                                    Frankreich      Großbritannien, Nordirland              Darstellung nach Bayern Tourismus Marketing GmbH
                                                                     297.608                 529.151
                -10 %                  -5 %                    0%                 5%                   10 %                  15 %                       20 %                        25 %
                                                                    durchschnittlich jährliche Wachstumsrate seit 2006

                                                                                                                                                         Niederbayerische Wirtschaft April 2017   13
TITELTHEMA Zukunftsorientierung im Tourismus

     Attraktivitätssteigerung im Kampf
     um ­Arbeitnehmer und Auszubildende
     Auch die Tourismusbranche ist vom Tauziehen um Fachkräfte und Auszubildende betroffen.
     Umso wichtiger ist es für Unternehmen, zukunftsorientiert zu handeln und sich neu zu positionieren.

                                                                                       ist, kann sich somit klar differenzie-
     Foto: Pixabay

                                                                                       ren und entsprechend mit der Aus-
                                                                                       zeichnung werben.

                                                                                        Familienfreundlicher
                                                                                       ­Arbeitgeber

                                                                                       Das Bundesministerium für Fami-
                                                                                       lie, Senioren, Frauen und Jugend
                                                                                       hat im Rahmen des Unternehmens-
                                                                                       netzwerks „Erfolgsfaktor Familie“ in
                                                                                       Zusammenarbeit mit dem Deutschen
                                                                                       Hotel- und Gaststättenverband eine
                                                                                       Broschüre zum Thema Vereinbarkeit              Betriebsvergleich für die
                                                                                       von Beruf und Familie in der Hotel-            ­ otellerie und Gastronomie
                                                                                                                                      H
                                                                                       lerie und Gastronomie herausge-                in Bayern
                                                                                       bracht. Es werden Möglichkeiten                Von Dr. Joachim Maschke,
                                                                                       der Umsetzung zu Familienfreund-               Dr. ­Bernhard Harrer, Silvia Scherr,
                                                                                       lichkeit, Ausbildung in Teilzeit, Kin-         Deutsches Wirtschaftswissen­
     Unternehmen aus der Tourismusbranche können mit innovativen Arbeitszeit-
     modellen und wertschätzender Ausbildung Arbeitnehmer gewinnen.                    derbetreuung, Elternzeit und Wie-              schaftliches Institut für Fremden­
                                                                                       dereinstieg sowie Vereinbarkeit von            verkehr e. V. an der Universität
     In Niederbayern sind knapp 15.500        erfüllt. Maßgebliche Basis des Kri-      Beruf und Pflege anhand von Unter-             München, 303 Seiten, gebunden
     Personen im Gastgewerbe sozial-          terienkatalogs „TOP-Ausbildungsbe-       nehmensbeispielen vorgestellt. Das             ISBN 978-3-928128-59-9
     versicherungspflichtig beschäftigt.      trieb“ ist das bayernweite sechsstu-     Motto der Broschüre lautet „Aus der
     Und auch wenn das Gastgewerbe            fige Ausbildungsprogramm „Wert-          Praxis für die Praxis“. Damit bietet           Durch umfangreiche Primär- und
     die treibende Kraft ist, darf man        schätzende Ausbildung“. Kriterien        sie Betrieben die Chance, sich mit-            Sekundärerhebungen wird in regel-
     Bereiche aus der ersten und zwei-        sind hierbei die wertschätzende          hilfe von erprobten Modellen als               mäßigen Abständen die Entwicklung
     ten Umsatzstufe der Wertschöpfung        Ausbildung mit Ausbildungspa-            Arbeitgeber neu zu positionieren.              des bayerischen Gastgewerbes dar-
     nicht außer Acht lassen. Die tat-        ten, regelmäßigen Mitarbeiterge-         Die präsentierten Wege zeigen, wie             gestellt. Die Untersuchung wird alle
     sächliche Beschäftigtenzahl über die     sprächen, Anerkennung und Schu-          Unternehmen das Thema Familien-                vier Jahre aktualisiert und liefert
     gesamte Branche ist daher weitaus        lungen sowie einer umfassenden           freundlichkeit kreativ und kosten-             aktuelle Strukturdaten sowie Leis-
     höher zu schätzen. Mit unterschied-      Prüfungsvorbereitung. Aber auch          günstig umsetzen können.                      tungs- und Kostenkennziffern. Der
     lichen Programmen können Arbeit-         die Verpflichtung zur tariflichen                                                       Vergleich bietet einen praxisorientier-
     geber im Kampf um Fachkräfte und         Bezahlung sowie zur Einhaltung von                                                      ten aussagekräftigen Überblick über
     Auszubildende punkten.                   gesetzlichen Arbeitszeiten und des                                                      die Strukturen der Betriebs­umsätze
                                              Jugendarbeitsschutzgesetzes wer-                                                        und der betriebsbedingten Kosten in
     TOP-Ausbildungsbetrieb                   den umfassend überprüft. Weiterer                                                       der Hotellerie und der Gastronomie
                                              Inhalt der Zertifizierung sind jähr-                                                    sowie die entsprechenden betriebs-
     Ausbildungsbetriebe, die eine umfas-     liche Elterngespräche für jugend-                                                       wirtschaftlichen Kennziffern. Der
     sende Qualitätsausbildung garantie-      liche Auszubildende, die ihrerseits                                                     Betriebsvergleich ist damit nicht nur
     ren und nachweislich durchführen,        dem Betrieb eine Rückmeldung über                                                       geeignet, Ansatzpunkte für Ergeb-
                                                                                                Vereinbarkeit von Beruf und Familie
     können das Zertifikat „TOP-Ausbil-       den Qualitätsstand geben. Hier wer-               in Hotellerie und Gastronomie
                                                                                                Aus der Praxis für die Praxis
                                                                                                                                      nisoptimierungen im operativen oder
     dungsbetrieb“ erhalten. Grundvor-        den ganz bewusst auch die Auszu-                                                        finanzwirtschaftlichen Bereich zu
     aussetzung ist, dass der Betrieb über    bildenden eingebunden, denn der          Gedruckte Exemplare können                     identifizieren, sondern bietet auch
     den gültigen GastroManagement-           verständnisvolle Dialog und eine         bestellt werden bei:                           eine fundierte Grundlage für die
     Pass (GMP) verfügt sowie 16 Min-         erfolgreiche Abschlussprüfung sind       Monika Krenner                                 Aushandlung von Pachtsätzen und
     destkriterien und bei 14 Zusatzkri-      vorrangiges Ziel. Ein Betrieb, der als   Telefon: 0851 507-273                          Vertragskonditionen.
     terien 13 von 26 möglichen Punkten      „TOP Ausbildungsbetrieb“ zertifiziert     krenner@passau.ihk.de

14               www.ihk-niederbayern.de
Neues aus Berlin und Brüssel                                                    PANORAMA

Roadshow Breitband@Mittelstand gestartet
Berlin. Mit der Informationskam-        tale Infrastrukturen in allen Lan-

                                                                                                                                                                                                Foto: Bundesministerium für Verkehr und digitale
                                                                                                                                                                                                                      Infrastruktur / Rui Cardoso
pagne „Breitband@Mittelstand“           desteilen sind die beste Form von
wollen DIHK und das Bundesmi-           Mittelstandspolitik. Die IHKs enga-
nisterium für Verkehr und digitale      gieren sich vor Ort, damit der Breit-
Infrastruktur (BMVI) den Unterneh-      bandausbau möglichst schnell alle
men hierzulande den Nutzen der          Regionen und alle Unternehmen
Gigabit-Infrastruktur verdeutlichen.    erreicht. Das Infomobil der Infokam-
Im Rahmen einer Roadshow infor-         pagne wird bis Dezember 2017 durch
mieren Experten aktuell und praxis-     ganz Deutschland touren. Das Mobil
nah über die absehbaren digitalen       ist mit Informationsmaterial, einer
Anwendungen von morgen, damit           Video-Anlage, Ipads sowie Robotern
sich die Betriebe rechtzeitig mit den   ausgestattet und bietet Informatio-
Potenzialen der Digitalisierung und     nen rund um den Ausbau des Breit-
den Anforderungen an die digitalen      bandnetzes und digitalen Anwen-
Infrastrukturen auseinandersetzen.      dung sowie Geschäftsfelder, die sich
DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin        insbesondere für kleine und mittlere Das Infomobil der Infokampagne wird bis Dezember 2017 durch ganz
Wansleben: „Leistungsfähige digi-       Unternehmen eröffnen.                 Deutschland touren.

Familienfreundlichkeit schafft Rendite –

                                                                                                                                                                                                Foto: Thinkstock by Getty Images
„Erfolgsfaktor Familie“ unterstützt Unternehmen
Berlin. Wer familienfreundlich ist,     Prozent. Familienfreundlichkeit zahlt                                 freundlichkeit zum Markenzeichen
beweist sich als guter Arbeitgeber      sich somit für die Unternehmen aus:                                   der deutschen Wirtschaft wird. Die
und kluger Geschäftsmann gleicher-      Aus diesem Grund engagiert sich                                       Mitgliedschaft ist kostenfrei, über
maßen: Einer vom Bundesfamilien-         der DIHK bereits seit zehn Jahren                                    6.400 Betriebe sind bereits Mitglied.
ministerium in Auftrag gegebenen        mit dem Unternehmensnetzwerk
Studie zufolge, liegt das Renditepo-    „Erfolgsfaktor Familie“. Gemeinsam
tenzial von Vereinbarkeitsmaßnah-       mit dem Bundesfamilienministerium                                     www.erfolgsfaktor-­familie.de/          Familienfreundlichkeit zahlt sich für
men in Unternehmen bei bis zu 40        setzt er sich dafür ein, dass Familien-                               netzwerken                              die Unternehmen aus.

Freie Fahrt für deutsche LKW                                                                                  EU-Bildungsprogramm ERASMUS+:
                                                                                                              Leichterer Zugang für Betriebe und Azubis
Brüssel. Umweltschonende Euro-
                                                                           Foto: Thinkstock by Getty Images

VI-LKWs werden vom Fahrverbot                                                                                 Brüssel. Das Europäische Parla-         sentierte Teilnehmer wie kleine und
auf der Inntalautobahn ausgenom-                                                                              ment (EP) hat in seiner Entschlie-      mittlere Unternehmen und deren
men. Die Tiroler Landesregierung                                                                              ßung vom 2. Februar 2017 zu ERAS-       Auszubildende. Zudem müsse das
gibt damit dem Druck von Wirt-                                                                                MUS+ wesentliche Forderungen der        Bewerbungsverfahren einfacher,
schaft und EU-Kommission nach.                                                                                IHK-Organisation aufgenommen. So        benutzerfreundlicher und flexibler
Der DIHK hatte sich frühzeitig klar                                                                           sehen die Reformvorschläge des EP       werden, indem der Verwaltungsauf-
gegen das Fahrverbort positioniert.                                                                           vor, die vom DIHK kritisierte Hoch-     wand und die Berichtspflichten für
Die Inntalautobahn hat gerade für                                                                             schullastigkeit des Programmes          Programmnutzer verringert werden.
Logistikunternehmen eine enorme                                                                               durch eine stärkere Berücksichti-       Der DIHK hatte im Vorfeld zusam-
Bedeutung. Als Teil der Europastra-                                                                           gung der beruflichen Bildung zu         men mit mehreren Industrie- und
ßen E45 und E60 ist die Autobahn                                                                              verbessern. Das Europäische Parla-      Handelskammern bei Europaabge-
eine der wichtigsten Verbindungen                                                                             ment fordert in diesem Zusammen-        ordneten aus dem EP-Bildungsaus-
zwischen Nord- und Südeuropa über                                                                             hang auch einen nutzerfreundliche-      schuss für derartige Verbesserun-
die Alpen. An der deutschen Grenze                                                                            ren Zugang für bisher unterreprä-       gen geworben.
                                        An der deutschen Grenze schließt die
schließt sie an die A93 an und ver-
                                        Inntalautobahn an die A93 an und
bindet darüber hinaus Innsbruck mit     verbindet darüber hinaus Innsbruck
der Brenner Autobahn.                   mit der Brenner Autobahn.

                                                                                                                                                       Niederbayerische Wirtschaft April 2017                    15
PANORAMA

                                                                                                                                                                Foto: Marco2811 /fotolia.de
                                Die Gestaltung von urheberrechtlichen Verträgen wird komplexer.

                                Urheberrechtsreform:
                                ­Musterverträge anpassen
                                Seit 1. März ist das neue Urhebervertragsrecht in Kraft. Mit der Gesetzesreform sind zahlreiche
                                Änderungen verbunden. Die Gestaltung von urheberrechtlichen Verträgen wird komplexer und
                                es besteht Anpassungsbedarf für die Praxis.

                                Mit der Reform des Urhebervertrags-        berrechtliche Leistungen nutzen, wird chen sind die gesetzlichen Verschärfun-
                                rechts im Jahr 2002 wurde das Urhe-        aber die Vertragspraxis mit der Reform gen damit zwingend zu beachten.
                                berrecht im Interesse der Stärkung         2017 (noch) komplizierter. An einigen
                                der Urheber grundlegend novelliert.        Stellen kann man durchaus von einer Neue Ansprüche auf Auskunft
                                So wurde erstmals ein Anspruch des         Überregulierung sprechen.              und Rechenschaft (§§ 32d, 32e
                                Urhebers und ausübenden Künstlers                                                     UrhG-neu)
                                auf „angemessene Vergütung“ gesetz-        Die wichtigsten Änderungen
                                lich verankert (§ 32 UrhG). Darüber hin-   im Überblick                               Der Urheber kann bei entgeltlicher Ein-
                                aus wurde das In­­strument der „gemein-                                               räumung oder Übertragung eines Nut-
                                samen Vergütungsregeln“ geschaffen         Die Reform 2017 bringt zahlreiche Ver-     zungsrechts von seinem Vertragspartner
                                (§ 36 UrhG). Dies ermöglicht es für Ver-   schärfungen zulasten der Verwerter mit     oder einem Dritten in der Lizenzkette ein-
                                bände von Urhebern und ausübenden          sich. Diese Gesetzesänderungen sind        mal jährlich Auskunft und Rechenschaft
                                Künstlern, sich mit Verwerterverbän-       insoweit als zwingende Regeln ausge-       über den Umfang der Werknutzung und
                                den branchenspezifisch auf angemes-        staltet, als sie nur durch Kollektivver-   die hieraus gezogenen Erträge und Vor-
                                sene Honorare zu verständigen. Aus         einbarung (im Sinne von § 36 UrhG) –       teile verlangen. Solche Auskunftsansprü-
                                Sicht des Gesetzgebers führte die Reform   also gemeinsamen Vergütungsregeln          che kannte das Urheberrecht bislang nur
                                im Jahr 2002 jedoch noch nicht zu der      zwischen Verbänden von Kreativen und       unter besonderen Voraussetzungen, die
                                gewünschten Stärkung der Kreativen. Vor    Verwertern – außer Kraft gesetzt oder      nicht einfach zu erfüllen waren. Jetzt gibt
                                diesem Hintergrund wollte der Gesetz-      abgemildert werden können. In vielen       es diese Hürde nicht mehr.
                                geber die Stellung von Urhebern und        Branchen werden solche gemeinsamen               Die Regelung sieht einige Ausnah-
                                ausübenden Künstlern (weiter) stärken.     Vergütungsregeln aber auf absehbare        men von der Auskunftspflicht vor. So sol-
                                Aus Sicht der Unternehmen, die urhe-       Zeit nicht existieren. In diesen Bran-     len Urheber, die lediglich einen „nach-

16    www.ihk-niederbayern.de
rangigen Beitrag“ zu dem jeweiligen                                                                         und Produktgestaltern sowie Ähnlichem

                                                                                       Foto: Beate Wätzel
Werk, der Produktion oder Dienstleis-                                                                       muss ausdrücklich eine Regelung aufge-
tung erbracht haben, nicht in den Genuss                                                                    nommen werden, dass die vom Urheber
des neuen Auskunftsanspruches kom-                                                                          geschaffenen Werke zur Benutzung als
men. Als Beispiele für „nachrangige Bei-                                                                    Marke (oder als sonstiges Kennzeichen-
träge“ nennt die Gesetzesbegründung                                                                         recht) oder als Design bestimmt sind.
etwa einen geringfügigen Textbeitrag                                                                        Anderenfalls endet nach zehn Jahren
eines Journalisten. Ausgenommen von                                                                         die Exklusivität und es droht die Lizen-
den Auskunftsansprüchen sind ferner                                                                         zierung eines Konkurrenten durch den
die Urheber von Computerprogrammen.                                                                         Urheber.
Schließlich soll der Auskunftsanspruch
ausscheiden, wenn eine Auskunftser-                                                                         Verstöße gegen gemeinsame
teilung für den Vertragspartner unver-                                                                      Vergütungsregeln (§§ 36b, 36c
hältnismäßig wäre.                                                                                          UrhG-neu)
     Praxistipp: Unternehmen müssen
in der Lage sein, Urhebern einmal jähr-       Prof. Dr. Jan Bernd Nordemann,                                In Branchen, in denen gemeinsame
                                              Fachanwalt für Urheber- und
lich Auskunft und Rechenschaft über           Medienrecht sowie für Gewerb­                                 Vergütungsregeln bestehen, sieht der
den Umfang der Werknutzung und ihre           lichen Rechtsschutz bei                                       Gesetzgeber nunmehr verschiedene
Erträge zu erteilen. Es kann sich daher       BOEHMERT & BOEHMERT.                                          Sanktionen für Unternehmen vor, die an
empfehlen, die internen Prozesse zur                                                                        eine solche Vergütungsregel gebunden
Auskunftserteilung (Buchhaltung, Soft- lung sieht vor, dass die Vertragspartner                             sind, sich aber nicht daran halten.
ware etc.) zu überprüfen.                 frühestens nach fünf Jahren die Exklu-                                 Praxisempfehlung: Unternehmen,
                                          sivität auf die gesamte Vertragslauf-                             die sich zur Einhaltung gemeinsamer
Das Recht zur anderweitigen               zeit erstrecken dürfen. Mit dem Urheber                           Vergütungsregeln verpflichtet haben,
Verwertung nach zehn Jahren               kann also nachverhandelt werden.                                  sollten ihre Complianceprozesse auf
(§ 40a UrhG-neu)                                Keine Anwendung findet die neue                             eine Einhaltung ausrichten.
                                          Regelung auf „einen lediglich nachran-
Erhebliche Auswirkungen auf die Ver- gigen Beitrag“, Computerprogramme,                                     Fazit
tragspraxis hat der neu geschaffene Bauwerke und Filme. Eine weitere Aus-
Paragraf 40a. Ein Urheber, der ein exklu- nahme besteht dann, wenn die Rechte-                              Unternehmen sollten prüfen, ob sie auf-
sives Nutzungsrecht für eine Dauer von einräumung ein Werk betrifft, das mit                                grund ihrer internen Prozesse in der Lage
mehr als zehn Jahren gegen eine pau- Zustimmung des Urhebers als Marke                                      sind, die den Urhebern und ausüben-
schale Vergütung eingeräumt hat, darf (oder sonstiges Kennzeichen) oder als                                 den Künstlern nun jährlich zustehenden
danach sein Werk nach Ablauf der zehn Design bestimmt ist.                                                  Auskunftsansprüche zu erfüllen. Zudem
Jahre an einen Dritten vergeben. Beim           Praxishinweis: In Nutzungsverträ-                           sollten die Vertragsmuster an die neue
ersten Nutzungsberechtigten bestehen gen sollten Unternehmen eine Pflicht für                               Rechtslage angepasst werden. Das gilt
die Rechte ab dem elften Jahr nicht-ex- den Urheber aufnehmen, dem Unter-                                   gerade für Verträge mit Designern, damit
klusiv fort. Er kann also mit der bishe- nehmen die Rechte vor Vergabe an Kon-                              die Exklusivität der erworbenen Rechte
rigen Nutzung fortfahren, jedoch nicht kurrenten anzubieten („first offer“). In                             nicht nach zehn Jahren endet.
mehr auf exklusiver Basis. Die neue Rege- Verträgen mit Marken-Designern, Logo-                                      Prof. Dr. Jan Bernd Nordemann

                                                                                                                                                                       ANZEIGE

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NIEDERBAYERN                                    Ehrenamt

     IHK-GREMIUM STRAUBING TRIFFT SICH MIT BERUFSSCHULLEITERN

     Betriebe kämpfen um jeden Azubi
      Auch wenn die Zahlen auf dem Aus-
      bildungsmarkt einigermaßen sta-
      bil sind, geht der Fachkräfteman-
      gel in einigen Branchen bereits an
      die Substanz – das berichteten die
      im IHK-Gremium Straubing ver­
      sammelten Unternehmer bei ihrer
      Sitzung in den IHK-Tagungsräu­
      men im Theresien Center. Unter
      Leitung des Vorsitzenden Jürgen
      Wallstabe tauschten sich die Gre­
      miumsmitglieder mit den Leitern        Dass Ausbildung und Fachkräftenachwuchs die Unternehmer umtreiben, zeigte die intensive Diskussion im Gremium
      der Straubinger Berufsschulen,         mit den Leitern der Straubinger Berufsschulen.
      Johann Dilger und Werner Kiese, aus.
     „Die Berufsschulen sind entschei-       studium. „Wir unterliegen struktu-     klassen“ auf eine Berufsausbildung    hier zunächst die Grundvorausset-
      dende Partner im dualen Ausbil-        rellen Veränderungen“, bestätigte      vorbereitet. Auf dem Lehrplan ste-    zungen schaffen“, erklärte Dilger.
      dungssystem, um das wir weltweit       Kiese. Deutlich wurde in der Sit-      hen hier neben Deutschunterricht      Das Fazit der Unternehmer zu dem
      beneidet werden“, betonte Wall-        zung, dass die Flüchtlinge für das     beispielsweise Berufsorientierung,    Thema war klar: Flüchtlinge bieten
      stabe. Doch dieses bewährte Sys-       Fachkräfteproblem keine kurzfristige   aber auch die Vermittlung der in      für den Arbeits- und Ausbildungs-
      tem stehe vor neuen Herausfor-         Lösung bieten. An den drei Strau-      Deutschland geltenden Regeln und      markt Potenzial, man müsse Chan-
      derungen, insbesondere durch die       binger Berufsschulen werden der-       Werte. Mit einem speziellen Semi-     cen geben und nutzen, aber gleich-
      sinkenden Schülerzahlen und dem        zeit rund 150 Geflüchtete in den       narangebot unterstützt die IHK die    zeitig zu den eigenen Werten stehen
      anhaltenden Trend zum Hochschul-       sogenannten „Berufsintegrations-       Berufsschulen dabei. „Wir müssen      und diese einfordern.

     SITZUNG DES GREMIUMS DINGOLFING-LANDAU IM TECHNOLOGIEZENTRUM

     Risiko Fachkräftemangel – Chance Digitalisierung
     Der Austausch zwischen Wirtschaft
     und Politik stand auf der Tagesord-
     nung des IHK-Gremiums Dingol­fing-
     Landau bei der Sitzung im Techno-
     logiezentrum PULS in Dingolfing.
     Erwin Huber, Landtagsabgeordneter
     und Vorsitzender des Wirtschafts-
     ausschusses, traf hier auf die Unter-
     nehmer des Gremiums um dessen
     Vorsitzenden Claus Girnghuber.
     Huber zog die Linie von der inter-
     nationalen Politik bis zu ihren kon-
     kreten Auswirkungen auf die Wirt-       Aus der Sitzung im Technologiezentrum: IHK-Hauptgeschäftsführer Walter Keilbart, MdL Erwin Huber, Gremiums­
     schaft in der Region. Er zeigte sich    vorsitzender Claus Girnghuber und Sven Roeren, Leiter des An-Instituts am Technologiezentrum (von links).
     besorgt, dass angesichts des Brex­
     its und einer stärkeren Abschot-        nen“, sagte Huber. Er rechnet aber     Betrieben, hier noch schneller vor-    durch die „Laborfabrik“ des Tech-
     tungspolitik der USA unter Donald       mit weiter steigenden Energieprei-     anzugehen. Der Gremiumsvorsit-         nologiezentrums einen Eindruck
     Trump der internationale Austausch      sen – eine Entwicklung, die in den     zende Girnghuber forderte eine         verschaffen. Professor Sven Roe-
     von Waren und Dienstleistungen          IHK-Konjunkturumfragen von den         steuerliche Förderung von For-         ren, Leiter des „An-Instituts“ am
     beeinträchtigt werden könnte, was       Unternehmern als Risiko gesehen        schung und Entwicklung in den         ­Technologiezentrum, betonte, dass
     der exportorientierten niederbaye­      wird, ebenso wie der Fachkräfte-       Unternehmen. „Das deutsche Steu-       diese Einrichtung nicht nur gro-
     rischen Wirtschaft zum Nachteil         mangel. „Im Mittelstand wird der       errecht hinkt da erheblich nach“,      ßen Industriebetrieben, sondern
     gereichen würde. Von dem Unter-         Kampf um die Mitarbeiter noch här-     bestätigte Huber. Wie die Digita-      gerade auch kleinen und mittleren
     nehmer wurde das Thema Ener-            ter werden“, betonte Huber.            lisierung Produktion und Logistik      Unternehmen offen stehe. „Effizi-
     gieversorgung in die Diskussion              Rege diskutiert wurde das         konkret verändert, davon konnten       enz schlummert in jedem Unter-
     eingebracht. „Ich glaube, dass wir      Thema Digitalisierung. Huber ver-      sich die Gremiumsmitglieder bei        nehmen und in jeder Produktion“,
     die Stromversorgung sichern kön-        langte von den mittelständischen       einem anschließenden Rundgang          meinte Roeren.

18      www.ihk-niederbayern.de
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