2|2016 K 5060 1. Februar 2016 - GUTE STIMMUNG IHK-Konjunkturumfrage - IHK Nord Westfalen
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2|2016 K 5060 1. Februar 2016 Das Magazin der IHK Nord Westfalen Nord Westfalen GUTE STIMMUNG KEINE LÖSUNG IHK-Konjunkturumfrage 36 Citymaut in Münster 52
6FKUDXEHQ 9HUGLFKWHU 'UXFN9DNXXPSXPSH .ROEHQ9HUGLFKWHU 0DUWLQ 2OWPDQQ 6\VWHPWHFKQLNHU Ź 'UXFNOXIWDQODJHQ Ź 9DNXXPWHFKQLN /|VXQJHQ IU ,KUHQ (UIROJ Ź 3QHXPDWLN +DQGKDEXQJ 9LHOIlOWLJH .RPSHWHQ] Ź $XWRPDWLVLHUXQJVWHFKQLN LQ HLQPDOLJHU .RPELQDWLRQ Ź *URHV =XEHK|USURJUDPP " !%$!! ' ! !%%$ (%! !)$ )$ %"%$ % !($!$ Ź K 6KRS 6RIRUWSURJUDPP $ ! !%%$ %% Ź 3UHPLXPVHUYLFH %$ % %$$"!% $$ ! !%%$ %$ &" $UWLNHO LP 2QOLQHVKRS PLW $! $) /LHIHUJDUDQWLH ELQQHQ $ 6WXQGHQ """ ("" '% :LU ¿QGHQ ,KUH /|VXQJ !$% %"! $ % '!$!%"' !$!"$ ! ! !%%$ ]W JDQ] QHX -HW ZHFNHUQHW :HFNHU 'UXFNOXIW -H W]W J D Q ] Q H X ,+. /XIW LVW XQVHU (OHPHQW
AusrufeZeichen Neuer Schwung Die vorletzte Zeche der Emscher-Lippe-Region ist dicht, die letzte schließt 2018. Mit dem Verschwinden der großen Arbeitgeber aus dem Kohlezeitalter fällt erneut der hoffnungsvolle Blick auf kleine und mittelständische Unternehmen, die die wegfallenden Arbeitsplätze er- setzen sollen. Erste Erfolge sind sichtbar: Von 2006 bis 2015 sind fast 30 000 neue sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze entstanden. Nicht genug, aber eine Basis auf der sich aufbauen lässt. Geht das Jobwachstum weiter – mit ein bisschen mehr Dynamik? Immerhin verzeichnet der aktuelle IHK-Konjunkturbericht einen Stimmungsum- schwung in der Wirtschaft: Die Unternehmen in Bottrop, Gelsenkirchen und den zehn Städten des Kreises Reck- linghausen beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage so gut wie seit vielen Jahren nicht (siehe Seite 36). Für Wirtschaftsminister Garrelt Duin hat das nördliche Ruhrgebiet sogar das Zeug, eine „Smart Region“ zu wer- den, ein Standort mit innovativen Zukunftslösungen und Umsetzungskraft. Nahezu wöchentlich hat Duin im Janu- ar der Emscher-Lippe-Region zum Gewinn von Förder- wettbewerben gratuliert. Mit finanzieller Beteiligung des Landes soll das nördliche Ruhrgebiet den bestmöglichen Breitbandausbau erhalten. Mit Landesmitteln kann der innovative Industriestandort „newPark“ als eines von landesweit drei Arealen für die Ansiedlung großindustrieller Anlagen weiterentwickelt werden. Auf der geschlossenen Steinkohlezeche Auguste Victoria in Marl sollen bis 2020 Industrie- und Gewerbe- flächen entwickelt sein, auf denen bis zu 1000 zusätzli- Smarter Wandel: Im Nordsternpark in Gelsen- che Arbeitsplätze entstehen können. Ein umsetzungsrei- kirchen hat die VIVAWEST ihren Sitz. Das fes Konzept für die Stimulierung und Begleitung von drittgrößte Immobilienunternehmen Deutsch- Start-ups aus den technisch orientierten Hochschulen in lands ist Anfang 2012 aus den Traditions- Gelsenkirchen, Recklinghausen und Bottrop liegt ebenso unternehmen Evonik Immobilien und THS vor wie Zukunftsperspektiven für die Revitalisierung von entstanden. Beide Vorgänger haben ihre Verbundstandorten zwischen Chemie und Energie. Wurzeln im Bergbau. Foto: Stadt Gelsenkirchen Jetzt heißt es: Alle Kräfte in Emscher-Lippe sammeln, gemeinsam anpacken und diese Projekte umsetzen! Und den Schwung gleich nutzen, um newPark endlich zu realisieren. Der Bau der B 474 n als Verbindung zum Autobahnnetz ist dafür Voraussetzung. Die Region muss politisch dafür kämpfen. Genauso wie für die A 52. Sie ist zwar auf gutem Weg - aber der muss nun auch konsequent bis zur Realisierung zu Ende gegangen werden. Die Zwischenbilanz für Em- scher-Lippe zum Jahreswechsel 2015/2016 aber macht Mut. Der „Um- bau21“ zeigt deutlich, dass das nördliche Ruhrgebiet wachsen kann, wenn es seine Potenziale richtig nutzt. Davon überzeugt ist jedenfalls Ihre IHK Nord Westfalen www.ihk-nordwestfalen.de wirtschaftsspiegel 2 · 2016 3
Inhalt Karriereformel Jugend forscht Die IHK unterstützt Nachwuchsforscher beim Regionalwett- bewerb Jugend forscht. Das hilft Wirtschaft und Wis- Familienbetriebe senschaft zugleich. gefährdet ................ Seite 12 Bis 30. Juni soll ein verfassungs- konformes und mittelstandsfreund- liches neues Erbschaftssteuerge- setz vorliegen. Die Positionen dazu gehen weit auseinander .................................................Seite 34 Hausgemachte Hochstimmung Der Wirtschaft in Nord-Westfalen geht es gut – dank der starken Binnennachfrage. .................................................Seite 36 Titelthema Themen 12____Heute Forscher, 34____Familienbetriebe gefährdet 52____„Citymaut ist keine Lösung“ morgen Fachkraft Verschärfte Bedingungen bei IHK-Geschäftsbereichsleiter Der IHK-Regionalwettbewerb der Erbschaftssteuer geplant Joachim Brendel im Interview Jugend forscht und seine 36____Hausgemachtes Hoch 54____Vom Tabu zur Hoffnung Geschichte Der private Konsum Iran nach dem Sanktionsende 16____Glückwünsche vom Kanzler trägt die Konjunktur 56____Frauen in den Vorstand Ehemalige „JuFos“ und ihr 38____Fest verwurzelt Um Frauenquote und Chancen- beruflicher Werdegang Der Hörgerätehersteller GN Re- gleichheit ging es beim Festdin- 18____„Die hätte jede Firma gern“ sound hat den Standort Münster ner von Frauen u(U)nternehmen Die Jungforscher haben einige erhalten – ohne Produktion Unterstützer in Wirtschaft und 50____Geld für Gründer Wissenschaft Beim IHK-Finanzierungssprech- 22____Raum für Tüftler tag geht es auch um Wagnis- Im Berufskolleg Rheine haben kapital die Forscher ein eigenes 51____Wie Händler Projektlabor – und engagierte das Netz nutzen TELEFONNUMMERN Lehrer Tipps für digitales Marketing IHK Nord Westfalen 0251 7070 (Münster) 0209 3880 (Gelsenkirchen) 02871 99030 (Bocholt) 4 wirtschaftsspiegel 2 · 2016 www.ihk-nordwestfalen.de
Inhalt „Citymaut ist keine Lösung“ Nicht-Münsteraner zur Kasse bitten, die mit dem Pkw in die Innen- stadt fahren wollen? Das löst weder die Staus auf den Straßen noch die Infrastrukturprobleme, findet IHK-Geschäftsbereichsleiter Joachim Brendel. ......................................................................................Seite 52 Spezialisten Kein Tabuland mehr Modellbahnsammler Der Iran wird nach der Einigung im Atomstreit werden seit 30 Jah- durch das schrittweise Aufheben der Sanktionen ren im An- und Ver- zum Hoffnungsträger der deutschen Wirtschaft. kauf von Henry Über die Chancen in der islamischen Republik Schirrmeister in äußern sich Kenner des Landes. Münster fündig. ............................................................................. Seite 54 ....................... Seite 81 Rubriken IHK-Profil VerlagsSpezial 3____Ausrufezeichen 24 Standortpolitik 62____Umwelttechnik/Energie/ Recycling 6____TerminBörse 26 Existenzgründung | • Analysieren und vernetzen Unternehmensförderung 8____BlickFang • Strategisch denken, 28 Aus- und Weiterbildung nachhaltig handeln 10____NachrichtenPool • Plus Recycling, 30 International 23____KonsumGut minus illegaler Schrott 40____BetriebsWirtschaft 31 Innovation | Umwelt 66____Wirtschaftsraum Steinfurt • Starke Betriebe, starke Region 57____Neues aus Berlin und Brüssel 32 Recht • Mehr Flächen für Gewerbe 58____Wirtschaftsjunioren 59 Steuern • Ein Bekenntnis zur Region • Marketing für den Standort 60____Amtliche Bekanntmachungen • Ein Mammutprojekt 78____KarriereZukunft • Mit Aussichtsturm • Seltener nach Mallorca, 80____LebensWert häufiger nach Istanbul E-PAPER 81____Spezialisten • Drogeriemarkt fehlt noch Der Wirtschaftsspiegel als 82____SchlussPunkt E-Paper unter: www.ihk-nw.de/p289 www.ihk-nordwestfalen.de wirtschaftsspiegel 2 · 2016 5
TerminBörse Energie SPRECHTAGE Finanzierung Geschäfte mit sparen Experten der IHK, NRW.Bank und Bürgschaftsbank beraten zu dem Iran Ressourceneffizienz | Die Energieagentur.NRW, die Finanzierung, Förderung Effizienz-Agentur NRW und und Anträgen. Irans jahrelange wirtschaftliche weitere Partner laden produ- 10. Februar Isolation ist vorbei. Die IHK informiert zierende Unternehmen zum IHK in Bocholt „Effizienz Forum Wirt- www.ihk-nw.de/e2801 in Gelsenkirchen über die Marktöffnung. schaft“ nach Ahlen ein. Themen sind Energie- und Erfinder Besonders gute Absatzchan- Möllenhoff gibt am 1. März Ressourceneffizienz sowie Ein Patentanwalt cen eröffnen sich für deut- einen Ausblick, wann die Digitalisierung und Finan- zeigt Unterneh- sche Betriebe aus den Berei- Restriktionen vollständig zierung von nachhaltigen mern, wie sie gewerbliche chen Fahrzeug- und Maschi- aufgehoben werden und Konzepten. www.effizienz- Schutzrechte aufbauen und nenbau, Energie- und Um- welche Besonderheiten bei forum-wirtschaft.de was dabei zu beachten ist. welttechnik, Wasser- und Geschäften mit dem Iran Abwassermanagement, Ag- gelten. Mehr Informationen 16. März, 9.30 Uhr, Lohnhalle 18. Februar der Zeche Westfalen, Ahlen IHK in Bocholt rarwirtschaft, Baustoffe und zum Thema auf Seite 54 www.ihk-nw.de/e2490 Gesundheit. Auch Technolo- und im Internet: 25. Februar giezulieferer im Öl- und www.ihk-nw.de/e3122 EWG in Rheine www.ihk-nw.de/e2788 Gassektor haben gute Chan- 1. März, 14 Uhr, Impulse für cen auf Geschäfte im Iran. Mentoren Rechtsanwalt Dr. Ulrich IHK in Gelsenkirchen den Vertrieb Im IHK-Mentoren- Versicherungen | Der 5. Netz Nord West- VersicherungsVermittlerTag falen beraten erfahrene Nord Westfalen beschäftigt Führungskräfte Existenz- sich mit der Frage, wie Ver- gründer, Jungunternehmer sicherungen in Zeiten der und Nachfolger. Digitalisierung verkauft 18. Februar werden. Versicherungsexper- IHK in Münster ten, Unternehmensberater www.ihk-nw.de/e2815 und Social-Media-Manager zeigen Chancen und Heraus- forderungen. WEITERE TERMINE www.ihk-nw.de/e2972 Alle Veranstaltungen der IHK Nord Westfalen: 6. April, 10 Uhr, Mövenpick Hotel, Münster www.ihk-nw.de/p234 Veranstaltungen der IHKs im Ruhrgebiet: Mit der Einigung im Atomstreit werden die Wirtschaftssanktionen Effizient www.ruhr-ihks.de gegenüber dem Iran schrittweise aufgehoben. Foto: kebox/Fotolia führen IHK-ADRESSEN: Liquidität | Diplom-Öko- 48151 Münster, Finanzämter helfen nom Bernd Schulz erklärt Sentmaringer Weg 61 Jungunternehmern in Bot- Gewerbe | Die IHK infor- der Mehrwert-, Umsatz- und trop, wie sie Liquidität und 45894 Gelsenkirchen-Buer, miert Existenzgründer am Vorsteuer steckt. Rentabilität im Unterneh- Rathausplatz 7 25. Februar über steuerliche www.ihk-nw.de/e3108 men planen und steuern. 46395 Bocholt, Grundlagen. Experten der Willy-Brandt-Straße 3 Finanzämter Ahaus und 25. Februar, 19 Uhr, Haus 15. März, 9 Uhr, STARTER- Hakenfort, Stadtlohn CENTER NRW, Bottrop Borken erklären, was hinter 6 wirtschaftsspiegel 2 · 2016 www.ihk-nordwestfalen.de
TerminBörse Steuerliche KURZMELDUNGEN Grundlagen Girls’Day | Am 28. April finden der Girls’Day und Selbstständige | Das Se- der Boys’Day statt. Die Pro- minar „Steuerliche Grundla- jekte geben Jungen und gen für Unternehmen: Um- Mädchen die Möglichkeit, satz- und Einkommensteuer“ Berufe kennenzulernen, in hilft Gründern bei der An- denen sie unterrepräsen- meldung eines Gewerbes. tiert sind. Unternehmen, die Darüber hinaus spricht das ihre Ausbildungsberufe den Seminar des STARTERCEN- Schülern zeigen wollen, TER NRW Themen wie Ge- können ihr Angebot online winnermittlung, Zahlungs- inserieren. www.girls- fristen, Aufzeichnungs- und day.de, www.boys-day.de ___ Buchführungspflichten so- wie Betriebsausgaben an. Freikarten | Die IHK Nord Westfalen bietet Mitgliedsunter- Unternehmerinnen | www.ihk-nw.de/e3076 nehmen Freikarten für die IT-Messe „Cebit“ (14. bis 18. März) Der Verein Frauen u(U)nter- und die Industriemesse „Hannover Messe“ (25. bis 29. April) an. nehmen lädt Unternehme- 23. Februar, 9 Uhr, STARTER- Ticketanfragen nimmt Gabriele Egler entgegen. Telefon 0251 rinnen und weibliche Füh- CENTER NRW, Bottrop 707-110, egler@ihk-nordwestfalen.de rungskräfte am 18. Februar Foto: Rainer Jensen/Deutsche Messe um 18 Uhr zum Vortrag von Margret Homann zum The- Klimaschutz ma „Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung“ ein. in NRW Daten schützen Homann ist Abteilungsdi- rektorin von Merck Finck & Energie | Am 16. Februar IT-Infrastruktur | Im Seminar „Meine IT-Infrastruktur – Co. Privatbankiers. www. findet der Fachkongress Zu- und die Datensicherheit“ zeigt Dr. Detlev Noll, wie Exis- frauen-u-unternehmen.de ___ kunftsenergien der Ener- tenzgründer mit kleinem Budget wichtige IT-Anforderungen gieAgentur.NRW statt. Der erfüllen. Zudem erklärt er, welche Vorschriften im Umgang Weiterbildung | Die IHK- Kongress eröffnet die Messe mit Daten gelten, welche Auswirkungen der Verlust von Akademie lädt am 11. März „E-world energy&water“. Daten hat und wie Daten zu speichern sind. Das Seminar ab 14 Uhr zum Tag der Wei- Umweltminister Johannes findet am 26. Februar im Kreishaus in Recklinghausen statt. terbildung in die IHK in Remmel referiert zum The- www.ihk-nw.de/e3089 ________________________________________ Münster ein. Fachkräfte er- ma „Klimaschutzland Nord- fahren, welche Aufstiegs- rhein-Westfalen“. chancen ihnen Weiterbil- www.energieagentur.nrw.de Messe für dungsangebote bieten und welche Förderprogramme 16. Februar, 9.30 Uhr, Messe Essen, Essen Gründer bei der Finanzierung helfen. www.ihk-nw.de/p3483 _______ Kreis Steinfurt | Die Ko- ordinierungsstelle Existenz- Handel | Warum Einzel- Innovative gründung im Kreis Steinfurt händler Online-Marketing lädt zu einem Info-Tag für nutzen sollten, erklärt der Ideen Gründer und Jungunterneh- Marketingexperte Holger mer am 19. Februar ein. Der Kreis Steinfurt lädt zu einem Rhode auf der Veranstal- Klima | Das Bundesumwelt- Fachinstitutionen geben Info-Tag für Gründer ein. tung „Handel | Digital“ am ministerium lobt erstmals Tipps zu Social-Media-Mar- Foto: rawpixel/Fotolia 23. Februar um 19.30 Uhr den „Ideenwettbewerb keting, Unternehmensnach- im Kolpinghaus Bocholt. Kleinserie“ aus. Entwickler folge oder nebenberuflicher richtet von den Höhen und Veranstalter: Wirtschafts- innovativer Klimaschutz- Gründung. In einer Best- Tiefen seines Unternehmer- förderungs- und Stadtmar- Technologien können ein Practice-Runde stellen sich tums. www.go-st.de ketinggesellschaft Bocholt Förderprogramm gewinnen. junge Unternehmer vor. Der und IHK (siehe Seite 51). Münsteraner Skateboard- 19. Februar, 9 Uhr, Flughafen www.ihk-nw.de/e3125 www.klimaschutz.de Münster/Osnabrück, Greven Pionier Titus Dittmann be- www.ihk-nordwestfalen.de wirtschaftsspiegel 2 · 2016 7
BlickFang Sandgrube Kalk, Sand und Ton gibt es im Boden von Nord-Westfalen reichlich. Rund 100 Unternehmen hier sind direkt auf die Gewinnung mineralischer Rohstoffe angewiesen. Nicht nur Abgrabungsbetriebe wie die Tecklenborg Sandgruben GmbH, deren Abgrabungsfläche in Haltern hier zu sehen ist. Zementhersteller oder Ziegel-, Klinker-, Kalk- und Kalksandsteinwerke verarbeiten diese regionalen Rohstoffe weiter. So entstehen wertvolle Produkte – zum Beispiel für den Bau der „eigenen vier Wände“. 8 wirtschaftsspiegel 2 · 2016 www.ihk-nordwestfalen.de
NachrichtenPool Marketingpreis für Hans Dieler Ziegelei aus Natrup 75 Jahre Marketingclub Müns- des Siegerunternehmens de er in die Vollversamm- ter/Osnabrück | Für die hob der Sprecher der Jury, lung gewählt. Als Präsident erfolgreiche Entwicklung Albert Hirsch, hervor: „Ins- der IHK Nord Westfalen der neuen, eigenständigen gesamt ist es der Ziegelei stand er von 2007 bis 2010 Premiummarke »JH« wurde Hebrok Natrup-Hagen durch an der Spitze der wirt- im Januar die Ziegelei He- strategisches Innovations- schaftlichen Selbstverwal- brok Natrup-Hagen mit dem management und Reengi- tung. Seine reiche Berufs- 7. Marketingpreis Müns- neering gelungen, mit der erfahrung hat er über drei- ter/Osnabrück ausgezeich- Premium-Marke »JH« ein ßig Jahre lang als ehren- net. Die Trophäe wurde neues Geschäftsmodell er- amtlicher Handelsrichter am während des Neujahrsemp- folgreich aufzubauen und Landgericht Essen mit ein- fangs des Marketing-Clubs am Markt zu positionieren. gebracht. Darüber hinaus Münster/Osnabrück e.V. im So konnte das Unternehmen war er 33 Jahre lang ehren- GOP Varieté-Theater Müns- Wettbewerbsvorteile aus- amtlicher Richter am ter vor rund 500 Gästen aus schöpfen, die eigene Be- Arbeitsgericht Gelsenkir- Wirtschaft, Gesellschaft und kanntheit und Marktstellung chen sowie am Landes- Politik von Club-Präsident ausbauen und Wertschöp- arbeitsgericht Hamm. Über Thomas Hans überreicht. fung sowie Renditen maß- zehn Jahre hinweg über- Die starke Vorbildfunktion geblich erhöhen.“ ___________ nahm Hans Dieler das Amt des ehrenamtlichen Richters Hans Dieler Foto: Roman Mensing am Sozialgericht in Gelsen- Soziales System auf kirchen. Geburtstag | Hans Dieler, In der Verbandsland- arabisch erklärt Altpräsident der IHK Nord schaft hat sich Dieler für Westfalen und Ehrenmit- den lokalen Handel einge- Flyer | Hunderttausende Menschen glied der Vollversammlung, setzt, unter anderem war er suchen derzeit als Asylbewerber in hat am 17. Januar seinen Vorstandsvorsitzender des Deutschland Zuflucht. Viele davon be- 75. Geburtstag gefeiert. Der Einzelhandelsverbandes antragen bei der Deutschen Rentenver- Gelsenkirchener Familien- Westfalen-West und Vorsit- sicherung eine Versicherungsnummer. unternehmer trat 1959 in zender des Aufsichtsrates Die Deutsche Rentenversicherung hat den väterlichen Betrieb ein, des Einkaufsverbandes Sü- jetzt einen Flyer zusammengestellt, der das 1945 gegründete Textil- tegro GmbH. Zehn Jahre auf deutsch, englisch und arabisch haus Dieler. 1972 wurde er stand er an der Spitze des über das System der Sozialen Sicher- Geschäftsführender Gesell- Vorstandes der Wirtschafts- heit in Deutschland informiert. schafter der Textilhaus Die- vereinigung Groß- und ler GmbH & Co. KG, der Außenhandel sowie Dienst- Foto: Hartmann http://bit.ly/1JK8dCh Diegro Karl Dieler Großhan- leistungen Gelsenkirchen – dels- GmbH sowie der Dieler Vest Recklinghausen e.V. Als Beteiligungs GmbH & Co. Vorsitzender des Aufsichts- Karrieretag in KG. rates der Stadtmarketingge- Durch sein langjähriges sellschaft Gelsenkirchen hat Gelsenkirchen ehrenamtliches Wirken hat er die Entwicklung des Hans Dieler die Entwicklung Standortes maßgeblich be- Westfälische Hochschule Recklinghausen Bachelor- des Wirtschaftsstandortes gleitet. Beim Karrieretag der West- und Master-Abschlüsse in wesentlich geprägt. Bereits Für sein ehrenamtliches fälischen Hochschule am 27. insgesamt 38 Studiengängen seit 1976 engagiert er sich Engagement erhielt er das April in Gelsenkirchen kön- in den Bereichen Technik, fortwährend im Regional- Bundesverdienstkreuz 1. nen Unternehmen sich als Naturwissenschaften, Infor- ausschuss Gelsenkirchen Klasse. Die Vollversamm- künftige Arbeitgeber vor- matik, Wirtschaft, Recht und und dem Handelsausschuss lung würdigte seine Ver- stellen. Die Hochschule bie- Journalismus an. der IHK Nord Westfalen, de- dienste 2010 mit der golde- tet an den Standorten Gel- ren Vorsitze er über viele nen Ehrennadel mit Dia- senkirchen, Bocholt und www.karrieretag.w-hs.de Jahre übernahm. 1988 wur- mant._________________________ 10 wirtschaftsspiegel 2 · 2016 www.ihk-nordwestfalen.de
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Titel || Jugend forscht Titel Die Formel für Karrieren Jugend forscht weckt den Entdeckergeist in Kindern und Jugend- lichen. Die IHK Nord Westfalen unterstützt die Nachwuchsforscher als Ausrichter des Regionalwettbewerbs Münsterland – das hilft Wirtschaft und Wissenschaft. Jugend forscht am Gymnasium Wolbeck: Die Schule zählt zu den erfolgreichsten des IHK-Regionalwettbewerbs. Foto: Stephan/IHK 12 wirtschaftsspiegel 2 · 2016 www.ihk-nordwestfalen.de
Titel | Jugend forscht M arec Hase war schon als Kind ein Schrauber. Stundenlang bastelte er aus alten Drahteseln neue Fahrzeuge – Kettcars mit fünf Gängen, Dreirä- der aus schrottreifen Ersatzteilen oder Fahrräder mit unterschiedlich großen Rädern. 1989 stellte er ein selbstgebautes Dreiradtandem bei Jugend forscht vor – Hase baute es ursprünglich, um eine Radtour durch die Niederlande mit einem blinden Freund zu unternehmen. Und er baute es so gut, dass er nicht nur den ersten Platz beim Landesfinale holte, son- dern auch den Mut fasste, seine Ideen in einem eige- nen Unternehmen zu realisieren. Das Ergebnis ist heute auf der ehemaligen Ze- che Hibernia in Waltrop zu be- 24 Prozent sichtigen. Aus seiner Idee ist ein Unternehmen mit 40 Mit- Marec Hase schraubte schon als Kind an Fahrrädern. Foto: Matthias Graben der Jungforscher arbeiten arbeitern und internationalem rum es sich lohnt, junge Talente zu unterstützen“, nach dem Wettbewerb weiter Vertrieb geworden: „HASE sagt Dr. Benedikt Hüffer. Für den Präsidenten der an ihrem Projekt. BIKES“ ist spezialisiert auf IHK Nord Westfalen liegt der Wert des Wettbewerbs Quelle: Umfrage Stiftung Jugend forscht e. V. Liege- und Lastenräder, da- allerdings mehr noch in der Breitenwirkung: „Aus runter auch Sonderanferti- Jungforschern werden manchmal Unternehmer, vor gungen für Menschen mit allem aber Fachkräfte“, bringt Hüffer es auf den Handicap. „Die Teilnahme an dem Wettbewerb hat Punkt und erläutert: „Die Wirtschaft braucht For- mich immer wieder angespornt, mein Hobby weiter scher, Ingenieure und Techniker. Und Jugend zu vertiefen“, meint Hase rückblickend. „Den Wett- forscht weckt bei Schülern die Lust auf Mathematik, bewerb habe ich immer weiterempfohlen, denn er Informatik, Naturwissenschaften und Technik und lenkt das Interesse der Öffentlichkeit auf die Leis- gibt ihnen die Möglichkeit, ihre Talente mit viel tung von Jugendlichen.“ Freiraum auszuprobieren.“ Deshalb organisiert die Hases Erfolgsstory ist sicher nicht der Normal- IHK Nord Westfalen seit 30 Jahren den Regional- fall, wenngleich „ein eindrucksvolles Beispiel, wa- wettbewerb für das Münsterland. ÕÌiÀ -Ì>ÀÌ\ i iLÕÀÌÃÃÌÕ`i `iÀ ÀÌi À>Ü>ÌÌi\ iV iÀÃÌi > À `ià > `iÀ 7iÌÌLiÜiÀL Ì 7iLiÀv>ÃÌ>V Ì iÀ 7iÌÌLiÜiÀL ÜBV ÃÌ\ ,i}>ÜiÌÌLiÜiÀLà ØÃÌiÀ>` âÕÃ>ivBÌ] ÕÃà ÃV 7iÌÌLiÜiÀLÃiÌiÀ £n ÀLiÌi ÜiÀ`i i V >i Õ > Õ` / >à À° À>â >««iLiÀ} >V iiÀ iÕi £nÈ i}iÀiV Ì] £x Ìi >Õà i `i Õ`iÃÃi} À>Ü>ÌÌi ÕÃi i° >à À}iLÃ\ ÀÌià Ã` ià LiÀiÌà Σ° `iÀ >Ìi}Ài 1ÜiÌ° i`iÀiÝi«>À Ì Õ}i`vÀÃV Ì-ÞL° Ýó @Íl .l¦ @ ëlÛÛOlëlÍO ç ÑÛlÍ@ c |b |b ||i
Titel | Jugend forscht „Fast alle sagen sofort: Wir helfen!“ nehmen die Schüler, berichtet Physik- und Mathe- Unternehmen aus der Region wie Hengst, aber auch lehrerin Claudia Lüchtenborg vom Gymnasium der Allwetterzoo und die Westfälische Wilhelms- Wolbeck in Münster. „Fast alle sagen sofort: Wir Universität unterstützen den Regionalwettbewerb – helfen!“, skizziert sie ihre Erfahrungen als Projekt- sie schicken Mitarbeiter als Juroren zum Wettbe- betreuerin. werb, bieten Gewinnern Forschungspraktika an, Egal in welcher Form geholfen wird – „das ist in stellen Spenden oder Son- vielerlei Hinsicht eine gute Sache“, findet IHK-Prä- derpreise bereit. Wichtigs- sident Hüffer. „Ich kann Unternehmen aus der Re- 30. IHK-REGIONALWETTBEWERB ter Partner der IHK bei der gion nur raten, sich bei Jugend forscht zu engagie- Durchführung des Regio- ren und ihre Personalleiter zum Finale in die Stadt- Am 18. und 19. Februar findet der nalwettbewerbs aber ist halle in Hiltrup zu schicken, um sich die Talente an- IHK-Regionalwettbewerb Münsterland der Unternehmensbereich zuschauen.“ Berufsorientierung ist nur eine von Jugend forscht zum 30. Mal statt. Am Coatings der BASF. Seit vielen Facetten, die den Wettbewerb ausmachen. ersten Tag zeigen die 10- bis 14-jäh- 2002 unterstützt das „Jugend forscht soll in erster Linie neugierig ma- rigen Teilnehmer in der Kategorie Unternehmen Jugend chen und die individuellen Fähigkeiten der Schüler „Schüler experimentieren“ ihre Pro- forscht im Münsterland. fördern“, so Hüffer. jekte in der Stadthalle Hiltrup. Am BASF-Werkleiterin Dr. Re- zweiten Tag sind die 15- bis 21-Jäh- nate Bork-Brücken freut Ein Journalist hat’s erfunden rigen in der Kategorie „Jugend sich, dass Jugend forscht forscht“ dran. Eltern und Freunde, Schülern hilft, ihre Talente Neugierig war auch Henri Nannen. Der ehemalige aber auch Vertreter von Unterneh- zu entdecken: „Uns ist Chefredakteur der Zeitschrift „Stern“ lernte Anfang men können den Jungforschern an wichtig, junge Menschen der 1960er-Jahre „Science Fairs“ aus den USA ken- beiden Tagen von 10 bis 12 Uhr über frühzeitig an naturwissen- nen: Schüler zeigen ihre selbst entwickelten, wis- die Schultern schauen. schaftliche Themen heran- senschaftlichen Projekte; eine Jury bewertet sie im www.jufo-ms.de zuführen und bei ihnen die Anschluss. Eine prächtige Idee, fand Nannen und Freude an Fragestellungen organisierte 1965 zum ersten Mal Jugend forscht – und Herausforderungen mit zunächst bundesweit 244 Teilnehmern. Warum der Forschung zu wecken.“ ausgerechnet ein Journalist Jugend forscht ins Le- Die Hilfsbereitschaft der Unternehmen beginnt ben rief? Als Wiedergutmachung, sagte Nannen da- oftmals schon vor dem Start des Wettbewerbs. Wenn mals. Er selbst sei zu Schulzeiten nämlich ein „na- Geräte für die Forschung fehlen oder fachlicher Rat turwissenschaftlicher Versager“ gewesen. gefragt ist, unterstützen Universitäten und Unter- Aus Nannens Idee ist Deutschlands bekanntester Fotos: Stiftung Jugend forscht e.V., IHK À~iÀ ÕvÌÀÌÌ /6\ 7iÌÌLi /6-Ì>À âÕ iÃÕV Li ÀÃÌ>à ÜÀ` `iÀ *ÀBÃ`iÌi ÜiÀLë>Ìi 7i>` *i«iÀ ÜÀ` Ì ¹Õº\ iÀ LiÀØ Ìi «Àià > `i iÀv}ÀiV ÃÌi -V Õi `ià `Ài -i}iÀi >Õà ØÃÌiÀ Û *}Õ ¹->`Þº >Õà `i 7iÌÌLiÜiÀLà ÛiÀi i° ÕV ÃÃÌ 7 , i}i>`i° i ÌÌiÌ `i ÃÌ ià i }ÕÌià > À\ Ã> -V Üi ÕÌiÀÃÕV Ìi `>à ÀB ÀÕ}ÃÛiÀ Õ}vÀÃV iÀ ii Õ` > >Ãi i `i Õ`ià >Ìi Û -V iiÀiÕi° iÃÕV >L° Ãi} `iÀ >Ìi}Ài }i° || ¦µµ ¦µµb
Titel | Jugend forscht Münsterland, Dr. Carsten Penz. Welche enorme Kreativität in den Schülern steckt, beeindruckt ihn Jahr für Jahr. Ju- gend forscht sei aber nicht nur ein Ideen- katalysator, der die Kreativität anrege, so Penz. Der Wettbewerb stärke das Durch- haltevermögen von Schülern. „Sie lernen auch dann weiterzumachen, wenn Ideen in der Sackgasse stecken“, erklärt der Lehrer des Comenius-Gymnasiums in Datteln. Claudia Lüchtenborg vom Gym- nasium Wolbeck kennt diese Situation gut: „Jugend forscht fördert die Haltung, mit Rückschlägen produktiv umzugehen, sie als Herausforderung zu begreifen und sich nicht entmutigen zu lassen.“ Nicht nur für Schüler, auch für Lehrer Am Gymnasium Wolbeck in Münster bricht jedes Jahr das Jugend-forscht-Fieber ist Jugend forscht eine Herausforderung: aus – bei Schülern und Lehrern, berichtet Claudia Lüchtenborg (r.). Foto: Stephan/IHK Sie investieren viele Stunden ihrer Frei- zeit, arbeiten sich in neue Themen ein, Nachwuchswettbewerb geworden – 2016 haben sich helfen bei der Anmeldung und Durchführung der bundesweit 12 058 Kinder und Jugendliche für die Projekte. Regionalwettbewerbe angemeldet. 273 davon wol- Seit 2008 erhalten beim Regionalwettbewerb da- len beim zum 30. Mal stattfindenden IHK-Regional- her auch Schulen eine Ehrung: Die erfolgreichste wettbewerb Münsterland am 18. und 19. Februar gewinnt den mit 1000 Euro dotierten IHK-Präsiden- antreten. Eine Zahl, die den Rekord von 2015 nur tenpreis. „Jugend forscht funktioniert nur als kol- knapp unterschreitet. Warum ist der inzwischen 51 lektive Leistung: von Schülern, Lehrern, Juroren Jahre ‚alte‘ Wettbewerb nicht in die Jahre gekom- und Unternehmen“, beschreibt IHK-Präsident Hüf- men? „Jugend forscht ist etwas Besonderes – Schü- fer. Nur so bleibt der Wettbewerb auch in den nächs- ler können frei an ihr Projekt rangehen, da es wenig ten 50 Jahren bestehen, ist er sicher. Jugend forscht Vorgaben gibt. Das macht die Faszination aus“, er- ist wie eine gelungene chemische Rezeptur – die Ele- klärt der Leiter des IHK-Regionalwettbewerbs mente müssen sich verbinden. MIRIAM MILBRADT À° Õ}i` vÀÃV Ì >ÀÌÌi iViÀ Ì `i Õ` Ãii ÀÌi ØÀ `i Îä° Õv>}i `ià ,i}> Õ`iÃÃi} }i° Ì ¹ÕºÀ>Ü>ÌÌi }i i\ ÜiÌÌLiÜiÀLà ØÃÌiÀ>` >Li âÕÃBÌâV i âÜi >`ià Õ` >V ÓÇ > Ài ØLiÀÌ ÃV ÓÇÎ -V ØiÀi Õ` -V ØiÀ `Ài ,i}>Ãi}i ÃÌ Ãi `i À° >ÀÃÌi *iâ `i *ÃÌi >}ii`iÌ° iÀ Là iÀ}i iÀv}ÀiV ÃÌi /ii iÀ `iÃ Û 7iÌÌLiÜiÀLÃiÌiÀ i`iÀiÀ`\ Ón£ i`Õ}i ,i}>ÜiÌÌLiÜiÀLð À° À>â >««iLiÀ} °®° > À Óä£x° Ýó @Íl .l¦ @ ¦µ ¦µ ¦ ¦µ ëlÛÛOlëlÍO ç ÑÛlÍ@ c
Titel | Jugend forscht Glückwünsche Duo macht Karriere in der Wirtschaft E rst mit dem Taxi direkt vom Kanzler vors Bundeskanzleramt, dann der Händedruck von Gerhard S Schröder. „Das war schon ttoll“, oll“ ol l , erinnert e sich sic Ale- xandra xand xa ndra Krimpmann. ra Krim mpm pmann Auch Sie sind bei Versicherungen, für die Industrie rie Dr.. Ursula Wichmann W Wi chm oder in der Forschung tätig: Erfolgreiche liegt li ieggt noch „JuFos“ erzählen, wie der Wettbewerb ihre re heute heutte ein Lä- cheln chelln auf den Karriere beeinflusst hat. Lippen, Lipp pen als sie sich sichh an a diesen Tag Tag erinnert. Verdient Verd die haben sich sichh died damals 17-Jährigen 17-JJäh diese Ehrung hrung durch den Eh dritten drit itte n Platz ten Platz plus Pla plu Sonderpreis beim Bundeswettbewerb Bundeswe Ju- gend forscht. Das Forscher- duo aus Münster überzeugte die Jury im Jahr 2002 mit ihrem Projekt zur Wärmeleit- fähigkeit von Gas-Luftgemi- schen. Wenn das nicht nach einer Karriere in der chemi- schen Industrie roch. Doch es kam anders. Wich- mann studierte Agrarwissen- schaft und promovierte im Anschluss. Heute arbeitet sie als Geschäftsfeldkoordinato- rin bei der Provinzial-Versi- cherung in Münster. Berufs- begleitend absolvierte sie ein Studium zum Master of Laws. Krimpmann studierte Rechtswissenschaften und ist heute als Juristin im Konzern- recht für das Harsewinkeler Maschinenbauunternehmen Claas tätig. „Wer bei Jugend forscht teilgenommen hat, muss nicht Chemie studie- ren“, findet Wichmann. Krimpmann nickt. „Es geht doch darum, wissenschaftli- ches Interesse und Neugierde zu wecken“, so Wichmann. Zu Besuch im „alten“ Chemieraum: Alexandra Krimpmann (l.) und Dr. Ursula Wichmann holten 2002 den Beeinflusst hat der Wettbe- dritten Platz beim Bundesfinale. Naturwissenschaftlerinnen wurden sie nicht. Dennoch profitieren die werb die beiden 31-Jährigen ehemaligen Schülerinnen des Gymnasiums Wolbeck von ihren Jugend-forscht-Erfahrungen. Foto: Stephan/IHK trotzdem stark: „Jugend 16 wirtschaftsspiegel 2 · 2016 www.ihk-nordwestfalen.de
tell | Jugend Titel Tite Ti nd forscht fors for ch ht t e. V. forsch Jugend tung forscht hilft, den eigenen Ho- os: Stif rizont zu erweitern. Man ot Archivf kommt aus dem Schulalltag raus und entdeckt die Welt da draußen“, erinnert sich Krimpmann und erzählt be- geistert von ihren Erlebnis- sen: Sie nahmen zusammen an einer Tagung für Nobel- preisträger teil, absolvierten ein Praktikum in einem For- schungszentrum in Jülich und besichtigten die BASF-Zent- rale in Ludwigshafen. Für die persönliche Ent- wicklung sind auch die Vor- träge und Präsentationen vor der Jury wichtig, betont Wichmann: „Jugend forscht lehrt Jugendliche, sich etwas zuzutrauen und die eigenen Ideen gut zu präsentieren.“ Krimpmann ergänzt: „Man wird selbstständiger – Sebastian Igelmann erforscht an der Université de Montréal in Kanada, wie sich Krebszellen entwickeln. schließlich sind nur zehn Mi- 2007 gewann er bei Jugend forscht den Preis der deutschen Bundesstiftung Umwelt (Foto oben; Mitte). nuten Zeit, um sein ganzes Der Wettbewerb bestärkte ihn bei der Entscheidung, in die Forschung zu gehen. Foto: Vidal/IHK Projekt vorzustellen.“ Dass sich unter den Juro- ren und Sponsoren auch Mit- Der Forscher Sechs Mal nahm Igelmann teil werk aufzubauen“, stellt er arbeiter aus Vorstand und Ge- aus Kanada – drei Mal gewann er mit klar. Allein die Hälfte seiner schäftsführung großer Unter- Teamkollegen den Regional- Facebook-Kontakte sind ehe- nehmen befanden, hat die da- mals 17-Jährigen wenig be- schäftigt. Den Aspekt des S ebastian Igelmanns Arbeitsplatz ist das Labor: Hier erforscht er zelluläre Me- wettbewerb Münster. Im Jahr malige „JuFos“. Karriereför- 2007 folgte nach dem Landes- dernd findet er auch das sieg sogar ein Erfolg beim Image: „Ich würde meine Ju- Netzwerkens sehen die beiden chanismen, die dem Körper Bundeswettbewerb – er er- gend-forscht-Urkunden im- ehemaligen Schülerinnen des ermöglichen eine potenzielle hielt den Preis der deutschen mer in eine Bewerbung legen. Gymnasiums Wolbeck erst Krebszelle im frühsten Sta- Bundesstiftung Umwelt. Es zeigt, dass man Spaß an heute als wichtigen Bestand- dium zu erkennen und un- Davon profitiert er noch Naturwissenschaften hat und teil von Jugend forscht. „Uns schädlich zu machen. Der 27- heute: „Jugend forscht hat ein motiviert ist.“ Bei Vorträgen war das damals so nicht be- Jährige absolviert an der Uni- sehr aktives Netzwerk für helfen ihm seine Erfahrungen wusst“, erinnert sich Krimp- versité de Montréal in Kanada Alumni. Man ebenfalls, stellt mann. Dass einige Teilnehmer seinen Doctor of Philosophy, hilft sich hier er fest. „Wer auf dem Wettbewerb gezielt Kontakte zu zukünftigen kurz PhD, in Molekularmedi- zin. Dass seine berufliche Zu- gegenseitig und das noch 88 Prozent schon bei Ju- gend forscht Arbeitgebern knüpfen, kann kunft in der naturwissen- viele Jahre der Finalisten von Jugend präsentiert hat, sie sich „sehr gut vorstellen“. schaftlichen Forschung liegt, nach dem forscht haben sich für ein weiß, was es Zwar brachte Jugend forscht ahnte der gebürtige Münste- Wettbewerb.“ MINT- oder Medizin-Stu- heißt, mit direk- Alexandra Krimpmann nicht raner schon vor über zehn Andere Ehe- dium entschieden. tem Feedback dazu Chemie zu studieren, Jahren: „Jugend forscht hat malige Quelle: Stiftung Jugend forscht e.V. und einer Be- dennoch profitiert sie heute mich bestärkt, in die natur- schrieben ihm wertung umzu- von ihrem Interesse an Natur- wissenschaftliche Forschung zum Beispiel, gehen.“ Denn wissenschaften: „Bei Claas zu gehen. Beim Wettbewerb dass sie Forschungskontakte Igelmann sitzt an der Univer- dreht sich viel um Mechanik – merkt man früh, ob man auch an seinem Studienort suchten sité de Montréal nicht nur im hier muss man auch als Jurist längerfristig Spaß an For- – Igelmann vermittelte. „Be- Labor – manchmal steht er technisches Verständnis ha- schung hat und auch bei sonders in der Naturwissen- auch als Dozent im Vor- ben.“ MIRIAM MILBRADT Misserfolgen gelassen bleibt.“ schaft ist es wichtig, ein Netz- lesungssaal. MIRIAM MILBRADT www.ihk-nordwestfalen.de wirtschaftsspiegel 2 · 2016 17
Titel | Jugend forscht „Die hätte jede uns durchaus eine studienbegleitende Unterstützung oder eine Förderung durch weitere berufsbegleitende Qualifi- kationen vorstellen.“ Firma gerne“ Das Unternehmen hat Jugend forscht fest in sein Talentscouting eingebunden. Damit nutzt es eine Chance, die es zu einem maßgeblichen Teil selbst vorberei- tet hat. Denn BASF unterstützt den Re- Vier Stimmen aus Wirtschaft und Wissenschaft gionalwettbewerb seit vierzehn Jahren mit finanziellen Mitteln, stellt Juroren erklären, wer bei Jugend forscht gewinnen kann. für die Projekte im Bereich Chemie und Umwelttechnik und lobt Sonderpreise für die besten Arbeiten im Bereich Che- mie aus. „Die Unterstützung der MINT- Fächer ist BASF generell ein großes An- liegen, weil naturwissenschaftlich inte- ressierte und begabte junge Menschen unsere Zukunft sind“, begründet Bork- Brücken. Nicht nur für BASF, auch für die Wirtschaftsstandorte Nordrhein-Westfa- len und Deutschland sei Neugier im Sin- ne von Interesse an Forschung eine wichtige Ressource. „Wir werden uns zu- künftig im globalen Wettbewerb immer mehr von anderen differenzieren müs- sen, deshalb ist es so wichtig, Kinder und Jugendliche schon frühzeitig an Natur- wissenschaften heranzuführen“, betont sie. Raum für Ideen Das eigene Unternehmen und zugleich die Region zu stärken, diese Absicht ver- BASF-Werkleiterin Dr. Renate Bork-Brücken (2. v. l.) besucht den Regionalwettbewerb regel- folgt auch die Hengst SE & Co. KG, die mäßig. 2014 nahm sie mit dem IHK-Wettbewerbspaten Dr. Eckhard Göske (2. v. r.) das Projekt sich nunmehr im zwölften Jahr für Ju- von Justine Dartmann (l.) und Tim Steinwachs (r.) in Augenschein. Foto: Willers/IHK gend forscht einsetzt. „An einem dienst- leistungs- und verwaltungsgeprägten Standort wie Münster ist es nicht immer W o bitte geht es auf bestem Weg in Richtung Zukunft? Am Tag des Ju- gend-forscht-Finales jedenfalls kommt die Technik-Talente nicht an Ort und Stelle für den weltweit größten Chemie- konzern unter Vertrag nehmen. „Zwi- einfach, junge Menschen für technische Berufe zu begeistern“, berichtet Stephan Ahlborn, der in der Vorentwicklung bei für Dr. Renate Bork-Brücken nur eine schen der Teilnahme am Wettbewerb und Hengst Automotive tätig ist. Wer die Re- Route in Frage: entlang der Glasuritstra- dem Eintritt in ein Unternehmen liegen gionalwettbewerbe unterstütze, erklärt ße auf die Hansestraße, dann der Westfa- ja noch einige Jahre “, erläutert die Werk- er, wirke in zwei Richtungen: Zum einen lenstraße bis zur Hiltruper Stadthalle fol- leiterin. Doch welches Unternehmen, das werde der Bekanntheitsgrad des Unter- gen. Von dort ist es nur noch ein kleiner in seiner Branche in der Champions nehmens als zukünftiger Arbeitgeber er- Schritt bis zu den Fachkräften von mor- League spielt, behielte potenzielle Nach- höht, zum anderen verstärke sich durch gen. „Als Werkleiterin von BASF hier in wuchskräfte nicht im Blick? „Es gibt zur- die Publizität insgesamt ein positives Münster nehme ich regelmäßig die Gele- zeit durchaus junge Talente, die wir Image der Industrieunternehmen, die genheit wahr, alle Arbeiten am Wettbe- schon seit einigen Jahren bei ihrer Teil- maßgeblich zur Wertschöpfung der Wirt- werbstag in Augenschein zu nehmen, nahme am Wettbewerb beobachten und schaftsregion beitrügen. „Zudem möch- denn das ist eine wunderbare Chance, mit die bei uns schon ein Praktikum absol- ten wir mit Jugend forscht eine an- den jungen Forschern ins Gespräch zu viert haben“, verrät Bork-Brücken und erkannte Plattform für junge Menschen kommen“, erklärt sie. Natürlich kann sie fügt an: „In einigen Fällen können wir fördern, um ihnen den Raum für die Um- 18 wirtschaftsspiegel 2 · 2016 www.ihk-nordwestfalen.de
Titel | Jugend forscht setzung ihrer Ideen zu bieten“, nennt wandte Physik am Fachbereich Physik gen Atem zu haben, das Projekt zu reali- Ahlborn ein drittes Motiv. Er weiß: Nur und Mitglied des Rektorates der Westfäli- sieren.“ Denz entwickelt neue integrierte, wo Ideen sprudeln, kann Er- schen Wilhelms- optische Schaltkreise und Verfahren, um folg gesichert werden. „Als Universität Müns- Laserwellenlängen zu erzeugen. Eines mittelständisches Unterneh- men leben wir von Innovatio- „ Es ist die Kombina- ter. Die Wissen- von vielen aktuellen Arbeitsfeldern ist schaftlerin wür- die Entwicklung einer kommenden Ge- nen, die uns im globalen tion vieler Fähigkei- digt jedes einzelne neration von Geräten zur Krebsdiagnose. Wettbewerb differenzieren, ten, die mich immer Projekt, das sie als Sie sollen helfen, die Elastizität von Zel- deshalb investieren wir stark wieder beeindruckt. in Forschung und Entwick- “ Jurorin bewertet len zu messen. So überrascht nicht, dass hat: „Es ist immer eines der Jugend-forscht-Projekte sie be- lung und finden gerade in STEPHAN AHLBORN ein Indikator für sonders fasziniert hat: „Eine Schülerin Deutschland sehr gut qualifi- Begeisterungsfä- hat die Elastizität von Spinnweben zierte Talente“, sagt Ahlborn. higkeit und Quali- untersucht, weil sie wissen wollte, ob wir Die Gewinner des Hengst-Sonderpreises tät, eine Forschungsfrage mit eigenen in diesem Zusammenhang von der Natur können sich direkt vor Ort ein Bild von Ideen zu entwickeln und dann den lan- lernen können“, erinnert sich Denz und den Karrierechancen machen, die das Unternehmen bietet. „Wir laden sie nach Münster zu einer Werksführung ein, dort erhalten sie ihren Geld- „Das muss preis, Informationen über Produkte und Auskünfte über ich einfach Ausbildungsmöglichkeiten und duale Studiengänge“, er- supporten“ klärt Ahlborn. Der Diplomin- genieur weiß genau, welches Titus Dittmann hat als Unter- Potenzial in den Wettbe- nehmer, Skateboard-Pionier werbsteilnehmern steckt. und Gründer der Initiative Schließlich hat er als Juror im skate-aid viel bewegt. Beim Bereich Technik zahlreiche IHK-Regionalwettbewerb Jungforscher kennengelernt. Jugend forscht 2016 ist er Ganz besonders interessiert Schirmherr. sich Ahlborn für den Verlauf der Lösungswege: Er will wis- Herr Dittmann, welche Motive sen, welche Probleme aufge- haben Sie bewegt, die Schirm- treten sind und wie die jungen herrschaft zu übernehmen? Forscher sie gemeistert haben. TITUS DITTMANN: Ich muss- „Es ist die Kombination vieler te nicht lange überlegen, ob ich Titus Dittmann (r.) tauschte sich bereits beim letzten Regionalwettbewerb Fähigkeiten, die mich dabei die Schirmherrschaft überneh- mit den Nachwuchsforschern aus. Foto: Busch/IHK immer wieder beeindruckt“, me, denn Jugend forscht und sagt Ahlborn und zählt auf: Skateboarding haben so viel keitsbildend. Diesen Effekt nut- was besser zu können als die „Durchhaltevermögen, Im- gemeinsam. Beides bringt die zen wir auch weltweit bei allen meisten Erwachsenen. provisationstalent, sehr gute Herzen zum Brennen, beides ist skate-aid Projekten. Es ist erwie- Kommunikation, dazu Ein- der Kampf, die selbst gesetzten sen, dass selbstbestimmte Sport- Was muss passieren, damit auch satzbereitschaft und die Fä- Ziele zu erreichen. Das muss ich arten die Persönlichkeitsent- Forschen so „hip“ wird wie higkeit, sich in neue Themen einfach supporten. wicklung von Jugendlichen Skateboarden? einzuarbeiten.“ Beste Voraus- nicht nur im motorischen, son- DITTMANN: Man muss der Ju- setzungen also, um ein inno- Skaten und Forschen: Was tra- dern auch im kognitiven Bereich gend nur klar machen, dass For- vatives Unternehmen zu ver- gen beide Welten zur Persön- stärker fördern als fremdbe- schen nicht nur richtig Spaß stärken. Oder eine Hochschu- lichkeitsentwicklung bei? stimmte Sportarten. Sogar hin- machen, sondern auch Erfül- le. „Die Preisträgerinnen und DITTMANN: Skateboarden ist, sichtlich der Sozialkompetenz lung, Zufriedenheit und Glück Preisträger werden gerne von genau wie das Forschen, wirken selbstbestimmte Sportar- verursachen kann. Und schon den Universitäten eingeladen Selbstbestimmung pur, ist ext- ten positiver und intensiver. werden alle scharf drauf, For- und umworben“, berichtet rem sinn- und identitätsstif- Hinzu kommt das selbstwirksa- scher zu werden. Prof. Dr. Cornelia Denz, Inha- tend und damit persönlich- me Gefühl der Jugendlichen, et- Interview: Dominik Dopheide________ berin des Lehrstuhls für Ange- www.ihk-nordwestfalen.de wirtschaftsspiegel 2 · 2016 19
Titel | Jugend forscht Firma gerne hätte, zumal viele von ihnen nach Studienabschluss in der Region bleiben“, sagt Denz, um dann auf einen besonderen Effekt zu verweisen: Die Teilnehmer der Wettbewerbe bleiben dauerhaft in Kontakt und bilden ein Netzwerk. „Das fördert die Entwicklung der einzelnen Persönlichkeiten, aber auch den Forschungsstandort und die Unternehmen“, sagt die Wissenschaftle- rin, die selbst im Rahmen eines Schulpro- jektes die Liebe zur Forschung entdeckt hat. Dass Jugend forscht gut ist für die Per- sönlichkeitsentwicklung, lässt sich laut Dr. Dirk Wewers schon in der Juniorspar- te beobachten. „Ich merke immer wieder, dass die ganz Jungen jede Menge inno- vative Ideen haben, ihre Gedanken aber in alle Richtungen sprühen“, erzählt der Erfolgreiches Trio: (v. l.) Felix Schroeter, Jonas Franke und Simeon Pohl gewannen im letzten Kurator des Allwetterzoos Münster. We- Jahr den Hengst-Sonderpreis beim IHK-Regionalwettbewerb Jugend forscht. Foto: Milbradt/IHK wers bringt sich als Juror für Bio- und Chemieprojekte in der Jugend-forscht- fügt an: „Das steht in keinem Schulbuch zum Beispiel zum CenTech. Denz ist sehr Kategorie „Schüler experimentieren“ und ist kein Unterrichtsthema, sodass ein wichtig, dass es den Nachwuchsfor- ein. Zudem begrüßt er alljährlich die ma- Ergebnis nur durch eigenständiges Rech- schern nicht an hochkarätiger Technik ximal 14 Jahre alten Teilnehmer, die in nen, Experimentieren und Messen ent- fehlt. Denn als hochkarätig stuft sie auch der Forscherwerkstatt des Allwetterzoos steht.“ viele Experimente ein. „Das sind for- ein Projekt anschieben und damit viel- schungsbegeisterte Jugendliche, die jede leicht die vom Zoo ausgelobte Jahreskar- te gewinnen. Labor für die Jüngsten In diesem Labor können Jugendliche, Das Institut für Angewandte Physik bie- unterstützt von Wissenschaftlern und tet Schülerinnen und Schülern einen Pädagogen, beispielsweise mit einer Ste- eigenen Raum zum Forschen an: Prof. Dr. reolupe sowie mit Messgeräten zur Ge- Denz hat mit dem MExLab – Münsters wässer- und Bodenanalyse arbeiten. Da- Experimentierlabor – eine MINT-For- bei entdecken sie vor allem eines: den schungsstation eingerichtet, die speziell Spaß am Forschen. Ganz nebenbei, sagt auf diese Zielgruppe zugeschnitten ist. Wewers, lernen sie, strukturiert zu den- „MExLab schafft Raum für kreatives ken und zu handeln. „Ein Thema zu Ende Ausprobieren von Forschung von klein zu bringen, das ist beim Lernen wie in der auf und engagiert sich daher auch für die gesamten Persönlichkeitsentwicklung Jüngsten in Jugend forscht“, so Denz. der vielleicht wichtigste Punkt“, betont Das Labor stelle einen Sachpreis und zu- er. gleich einen Besuch in MExLab für die Sein Engagement will Wewers fortset- Sieger und ihre Schulklasse oder Freun- zen – und zwar keinesfalls nur, um einen desgruppe bereit. „So können noch mehr formalen Bildungsauftrag zu erfüllen, Jugendliche von dem Spaß am Auspro- sondern aus Überzeugung – genau wie bieren, Tüfteln und Experimentieren an- Dr. Renate Bork-Brücken. Sie bringt auf gesteckt werden“, erklärt sie. Für die äl- den Punkt, was sie antreibt: „Es geht da- teren Teilnehmer sei es wichtig, Unter- Neue Homepage | Der IHK-Re- rum, dem Fachkräftemangel zu begeg- stützung bei herausfordernden For- gionalwettbewerb Jugend forscht Müns- nen und einen Beitrag zur Zukunftssi- schungsfragestellungen zu erhalten, die terland hat eine neue Website. Hier fin- cherung zu leisten“, sagt Bork-Brücken oft die Schule nicht mehr leisten könne, den Schüler, Lehrer und Förderer Fotos, und fügt an: „Aber es geht uns auch um betont Denz. Bei Bedarf stellt sie daher Teilnahmeinfos und aktuelle Meldungen. die Freude an der Förderung talentierter auch den Kontakt zu verschiedenen For- www.jufo-ms.de Foto: IHK und engagierter Kinder und Jugendli- schungseinrichtungen in Münster her, cher.“ DOMINIK DOPHEIDE 20 wirtschaftsspiegel 2 · 2016 www.ihk-nordwestfalen.de
www.stadtwerke-muenster.de Berechenbar. Münster:garantiert business Die Strom und Erdgas-Festpreispakete 9 Planungssicherheit durch festen Energiepreis1) 9 Attraktive Preise durch optimierte Beschaffung 9 Einstieg jederzeit möglich 9 Flexible Vertragslaufzeiten bis zu 3 Jahren 9 Minimaler Aufwand durch Folgeangebot zum Ende der Laufzeit Kunden-Hotline: Telefon 02 51.6 94-16 42 geschaeftskunden@stadtwerke-muenster.de 1) Der Energiepreis erhöht sich um Preiskomponenten (Entgelte des Netz- und Messstellenbetreibers und weitere staatliche Abgaben), die nicht Bestandteil des Festpreises sind. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.stadtwerke-muenster.de
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