Wie wohnt Deutschland? - Prof. Manfred Güllner, forsa Andreas Ibel, BFW-Präsident
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Wie wohnt Deutschland? Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von Mietern und Eigentümern 12. September 2019 n9425 Gü/Bü
Wahrnehmung der Berichterstattung über das Thema „Wohnen“ Es haben in der letzten Zeit Berichte zum Thema „Wohnen“ gehört, gesehen oder gelesen insgesamt 75 Mieter 74 Eigentümer 76 18- bis 29-Jährige 64 30- bis 44-Jährige 70 45- bis 59-Jährige 73 60 Jahre und älter 89 5 Angaben in Prozent
Wahrgenommene Themen insgesamt Mieter Eigentümer steigende Mieten 34 33 40 Mietpreisbremse 26 27 21 knapper Wohnraum 25 24 27 Enteignungen 22 24 16 Förderung sozialer Wohnungsbau 16 15 18 Mietendeckel 11 12 8 Neubau von Wohnungen 9 11 8 Wohnraumverdichtung 3 4 1 neue Flächen als Bauland 2 2 1 insgesamt Mieter Eigentümer 6 Angaben in Prozent
Wohn- und Lebenssituation von Mietern und Eigentümern 7
Umzüge in den letzten 5 Jahren In den letzten 5 Jahren sind umgezogen ja, mehrmals Umzugsgründe: private Gründe 32 11 neue Arbeitsstätte 21 28 ja, einmal nein 61 zu kleine Wohnfläche 20 mit der Lage 16 unzufrieden zu hohe Mietkosten 9 zu große Wohnfläche 5 8 Angaben in Prozent
Größe der Wohnfläche über 105 m2 25 bis 75 m2 43 32 75 bis 104 m2 9 Angaben in Prozent
Wohnfläche und Einkommen Wohnfläche Haushaltsnetto- bis 75 m2 einkommen [€] über 105 m2 85 - unter 1.500 3 49 - 1.500 bis 3.000 16 19 - über 3.000 42 10 Angaben in Prozent
Derzeitiger Vermieter *) Der Vermieter der derzeitigen Mietwohnung ist … … ein privater Einzeleigentümer 65 … eine Wohnungsbaugenossenschaft 14 … ein privates Wohnungsunternehmen 11 … eine kommunale Wohnungs- gesellschaft 8 … ein kirchlicher Träger 2 *) Basis: Mieter 11 Angaben in Prozent
Zufriedenheit mit der derzeitigen Wohnsituation Mit der derzeitigen Wohnsituation sind Mieter Eigentümer weniger bzw. gar nicht gar nicht zufrieden zufrieden weniger zufrieden sehr 3 zufrieden 4 13 32 zufrieden 33 63 sehr zufrieden 52 zufrieden Angaben in Prozent
Zufriedenheit mit verschiedenen Aspekten der Wohnsituation Es sind mit der … zufrieden bzw. weniger bzw. sehr zufrieden gar nicht zufrieden … Lage/Umgebung der Wohnung/des Hauses 89 10 … Größe der Wohnfläche 87 14 … Höhe der Miete *) 79 20 … Belästigung durch Lärm, Dreck oder Abgase 72 26 *) Basis: Mieter 13 Angaben in Prozent
Miete und Mieterhöhungen 14
Angemessenheit der Miete *) Im Verhältnis zur Wohnungsgröße, zur Lage und Wohnqualität ist die Miete alles in allem zu niedrig zu hoch 5 18 76 angemessen *) Basis: Mieter 15 Angaben in Prozent
Anteil der Miete am monatlichen Haushaltsnettoeinkommen *) Anteil der Miete am monatlichen Haushaltsnettoeinkommen keine Angabe über 50 % unter 20 % 40 bis 50 % 5 5 11 16 35 20 bis 30 % 28 30 bis 40 % *) Basis: Mieter 16 Angaben in Prozent
Miethöhe im Vergleich zu den Nachbarn *) Im Vergleich zu den Nachbarn ist die eigene Miete höher niedriger 11 26 58 gleich hoch *) Basis: Mieter 17 Angaben in Prozent
Betroffenheit von Mieterhöhungen *) In den letzten 4 Jahren waren in ihrem derzeitigen Mietverhältnis von Mieterhöhungen betroffen Metropolen mit mehr insgesamt **) als 500.000 Einwohnern **) ja 36 nein 45 51 ja nein 61 *) Basis: Mieter **) an 100 Prozent fehlende Angaben = „weiß nicht“ bzw. keine Angaben 18 Angaben in Prozent
Betrag der Mieterhöhung pro m2 *) weiß nicht 15 mehr als 1 Euro 12 45 bis zu 50 Cent 28 50 Cent bis 1 Euro *) Basis: Mieter, bei denen in den letzten 4 Jahren die Miete erhöht wurde 19 Angaben in Prozent
Angemessenheit der Mieterhöhung *) Die Mieterhöhung war eher unangemessen oder überhaupt angemessen nicht angemessen insgesamt 53 42 Haushaltsnettoeinkommen [€] - unter 1.500 41 53 - 1.500 bis 3.000 51 44 - über 3.000 65 31 *) Basis: Mieter, bei denen in den letzten 4 Jahren die Miete erhöht wurde 20 Angaben in Prozent
Das Verhältnis zum Vermieter *) Das Verhältnis zum Es gab schon einmal große Vermieter ist Konflikte mit dem Vermieter schlecht 11 9 86 gut *) Basis: Mieter 21 Angaben in Prozent
Instandhaltungsarbeiten und Modernisierungs- maßnahmen *) Der Vermieter hat in den letzten 4 Jahren nimmt regelmäßig Arbeiten Modernisierungsmaßnahmen zur Instandhaltung vor **) durchgeführt **) ja, einmal nein 27 34 nein 50 61 ja 16 ja, mehrmals *) Basis: Mieter **) an 100 Prozent fehlende Angaben = „weiß nicht“ bzw. keine Angaben 22 Angaben in Prozent
Kenntnis des Wohnungsmarktes Es meinen, dass … … es mehr vermietete als selbst genutzte Wohnungen gibt 86 … die meisten Mietwohnungen errichtet werden von - Wohnungsbaugesellschaften 39 - privaten Wohnungsunternehmen 30 - kommunalen Wohnungsgesellschaften 12 - privaten Einzeleigentümern 9 … die meisten Sozialwohnungen errichtet werden durch - kommunale Wohnungsgesellschaften 47 - Wohnungsbaugenossenschaften 31 … börsennotierte Aktienunternehmen mehr als 25 Prozent und mehr des 46 Wohnungsbestandes halten 23 Angaben in Prozent
Einschätzungen der Mieter und Eigentümer zur aktuellen wohnungspolitischen Debatte 24
Zufriedenheit mit der Wohnungspolitik Die Politik schätzt die Bedürfnisse der Bevölkerung in Bezug auf Mit der Wohnungs- und Städtebaupolitik das Wohnen richtig ein der Bundesregierung sind ja zufrieden 7 15 eher bzw. überhaupt nicht zufrieden 82 25 Angaben in Prozent
Meinungen zu diskutierten wohnungspolitischen Maßnahmen Es halten für eher nicht oder überhaupt eher wirkungsvoll nicht wirkungsvoll Neubau von Wohnungen 83 14 höhere Bebauung 66 31 Mietspiegel 66 31 Mietendeckel 66 32 neue Flächen als Bauland 59 37 ausweisen Mietpreisbremse 56 42 dichtere Bebauung 53 44 Baukindergeld 37 51 26 Angaben in Prozent
Meinungen zu diskutierten wohnungspolitischen Maßnahmen: Mieter und Eigentümer Es halten für wirkungsvoll Mieter Eigentümer Neubau von Wohnungen 83 80 höhere Bebauung 67 64 Mietspiegel 67 65 Mietendeckel 68 55 neue Flächen als Bauland 60 56 ausweisen Mietpreisbremse 56 51 dichtere Bebauung 52 51 Baukindergeld 34 45 Mieter Eigentümer 27 Angaben in Prozent
Meinungen zu diskutierten wohnungspolitischen Maßnahmen: Anhänger der Union und der SPD Es halten für wirkungsvoll Anhänger Anhänger der CDU/CSU der SPD Neubau von Wohnungen 83 86 höhere Bebauung 66 69 Mietspiegel 65 71 Mietendeckel 59 78 neue Flächen als Bauland 69 64 ausweisen Mietpreisbremse 50 68 dichtere Bebauung 56 66 Baukindergeld 52 38 Anhänger der CDU/CSU Anhänger der SPD 28 Angaben in Prozent
Erfahrungen mit der Mietpreisbremse Es wohnen in einem Gebiet mit Mietpreisbremse und haben davon Vorteile keine Vorteile 1 6 weiß nicht 25 68 es wohnen nicht in einem Gebiet mit Mietpreisbremse 29 Angaben in Prozent
Zukunftsängste und Sorgen 30
Sorgen um den zukünftigen Wohnstandard Es machen sich Sorgen, ob ihr Einkommen im Alter noch ausreicht, den jetzigen Wohnstandard zu halten insgesamt geringe 48 49 große Mieter Eigentümer große 32 geringe 42 55 große 66 geringe 31 Angaben in Prozent
Gründe für Sorgen wegen des zukünftigen Wohnstandards *) Schwierigkeiten bei der Altersvorsorge und 53 Rentenversorgung steigende Mietpreise 49 zu niedriges Einkommen 41 steuerliche Belastungen 32 *) Basis: Befragte mit Sorgen, den jetzigen Wohnstandard im Alter zu halten 32 Angaben in Prozent
Meinungen zum Erwerb von Eigentum Es ist heute schwieriger als noch vor 10 Jahren Eigentum 71 zu erwerben Es planen, in Zukunft Wohneigentum zur Selbstnutzung zu erwerben 28 Es ist derzeit möglich, Eigenkapital zum Erwerb von Immobilien 30 aufzubauen 33 Angaben in Prozent
Vielen Dank! Prof. Manfred Güllner forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH Schreiberhauer Straße 30 10317 Berlin Telefon: 030. 6 28 82-0 E-Mail: info@forsa.de 34
Bewertung und Einordnung der FORSA-Umfrage durch den BFW Andreas Ibel, BFW-Präsident
Verhältnis Mieter / Vermieter ist… schlecht 11% • Politischer Fokus Mietrecht ist zu hinterfragen! 86% gut 36
Praxistest Mietpreisbremse • 56% erachten die Vorteile Mietpreisbremse als ein 1,3% keine Vorteile wirkungsvolles Instrument 6% weiß nicht • ABER nur 1,3 % geben 25% an, konkrete Vorteile zu haben keine Vorteile (wohne nicht in 68% Gebiet mit Mietpreisbremse) 37
Wahrnehmung: Lösungsansatz Neubau • Für 83% ist Neubau das wirkungsvollste eher nicht oder Instrument überhaupt nicht wirkungsvoll 14% • ABER nur 9% nehmen das Thema Wohnungsneubau in den Medien wahr Eher wirkungsvoll 83% 38
Kenntnis des Wohnungsmarktes I Wohneigentumsquote: Tatsächlicher Unterschied gering Forsa-Umfrage: Fakten-Check: 55% 45% • 86% der Bevölkerung denken es gibt mehr Mietwohnungen als Wohneigentum Wohneigentum Mietwohnungen 39
Kenntnis des Wohnungsmarktes II Anbieterstruktur Wohnungsbestand: • 46% glauben, dass börsennotierte Unternehmen mehr als 25% am deutschen Wohnungsbestand halten Forsa-Umfrage: Fakten-Check: Börsennotierte Unternehmen Börsennotierte 2,2% Unternehmen Professionell- 25% Gewerbliche Anbieter 20,7% Selbstnutzer/ 75% 77,1% Private Kleinanbieter Restliche Akteure 40
Kenntnis des Wohnungsmarktes III Anbieterstruktur Neubau-Mietwohnungen: Forsa-Umfrage: Fakten-Check: Wohnungsgenossenschaften 8,9% • Rund 40% glauben, dass Wohnungsbaugenossenschaften die meisten Mietwohnungen errichten 91,1% Sonstige 50% des Wohnungsneubaus erfolgt durch die BFW-Mitgliedsunternehmen, also durch den Mittelstand 41
Kenntnis des Wohnungsmarktes IV Anbieterstruktur Neubau Sozialwohnungen: Forsa-Umfrage: Fakten-Check: Neubau Sozialwohnungen in NRW 2017 • 78% glauben, dass die private Immobilienwirtschaft 55% meisten Sozialwohnungen durch kommunale kommunal verbundene Wohnungsunternehmen 23% Wohnungsgesellschaften und Wohnungsbau- genossenschaften Karitative 10% errichtet werden Körperschaften 6% Genossenschaften 6% 42
Fakten-Check Miethöhe I Miethöhe ist… zu hoch 18% 82% angemessen 43
Fakten-Check Miethöhe II Quelle: F&B 44
Fakten-Check Miethöhe III Vergleich Mietspiegelfelder 2013 & 2018 in Berlin Mehr als 25% Mietsteigerung 20,2% • Zwischen 2013 und 2018 ist das mittlere monatliche Haushaltsnettoeinkommen in Berlin um 25,4% gestiegen 79,8 Weniger als 25% Mietsteigerung 45
Faktencheck Miethöhe IV Sorgen, ob Einkommen für die zur Sicherung des Wohnstandards ausreicht… 55% 32% Mieter Eigentümer Quelle: LBS Research/ Empirica
Fazit • Ideologie ersetzt keine Fakten • sorgfältige Analyse von Wohnungsmarkt und dessen Akteure für zielgenaue Lösungen unabdingbar • Fokus auf Neubau notwendig • Zukunftsängste durch mehr Wohneigentum abbauen 47
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