Wirtschaftsreport April 2019 - Die Ehrenamtlichen in der IHK - IHK-Siegen

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Wirtschaftsreport April 2019 - Die Ehrenamtlichen in der IHK - IHK-Siegen
Wirtschaftsreport
                      April 2019

            Titelthema:
            Die Ehrenamtlichen
            in der IHK
Wirtschaftsreport April 2019 - Die Ehrenamtlichen in der IHK - IHK-Siegen
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Wirtschaftsreport April 2019 - Die Ehrenamtlichen in der IHK - IHK-Siegen
Wirtschaftsreport          April 19          1

                                                   Editorial
                                               Ehrenamt bleibt unentbehrlich
Familiengeführte Unternehmen prägen seit jeher unsere regionale Wirt-
schaftsstruktur. Achenbach Buschhütten ist ein solcher Familienbetrieb.
Wir sind das älteste Industrieunternehmen in der Region. In 565 Jahren
musste sich das Unternehmen immer wieder neu erfinden – heutzutage
in jeder Generation mehrfach, was uns derzeit zu Pionieren der Digitalen
Transformation gemacht hat. Hierbei helfen ein feines Gespür für die be-
dienten Märkte, unternehmerischer Mut und eine ausgeprägte Innovati-
onskraft durch hervorragende Mitarbeiter. Wichtige Rahmenbedingungen
sind zudem geeignete Industrieflächen, nutzbare Verkehrswege sowie
eine leistungsfähige Kommunikationsinfrastruktur. Schließlich tragen
auch gute kulturelle Angebote und eine lebenswerte Umgebung dazu bei,
dass sich motivierte und qualifizierte Mitarbeiter im Unternehmen wohl-
fühlen.

Es liegt daher in unserem ureigenen Firmeninteresse, uns persönlich für
ein wirtschaftsfreundliches Umfeld einzusetzen. Gehört wird man dabei
am besten im Verbund mit Gleichgesinnten.

Mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert nahmen Kammern und Ver-
bände Gestalt an, die die Interessen der Firmen bündelten, um ihnen poli-
tisches Gewicht zu verschaffen. Die Verbände übernahmen Aufgaben mit
besonderem Schwerpunkt in der Industrie- und Tarifpolitik für die einzel-
nen Branchen, die Kammern dienten als Sprachrohr der gesamten Wirt-
schaft und als Träger hoheitlicher Aufgaben. Kammern und Verbände
verschaffen sich in der öffentlichen Debatte umso mehr Gehör, je mehr
Unternehmer sich ehrenamtlich in ihnen zu Wort melden und ihr Wissen
diesen zur Verfügung stellen. Schon mein Großvater war in der IHK und          „Industrie 4.0“. Menschen, die da nicht mitkommen, geraten schnell auf
im Arbeitgeberverband aktiv. Ein solches Engagement gehörte in unserer         die Verliererstraße. Zugleich wird es angesichts der steigenden Informa-
Familie also immer „dazu“. Deshalb ist es für mich schon seit Langem           tionsüberflutung immer schwerer, die Standpunkte der Wirtschaft nach-
selbstverständlich, selbst in diesen Institutionen auf lokaler und Landes-     haltig überzubringen und die Politiker zu sinnvollen Handlungen zu be-
ebene mitzuwirken.                                                             wegen. Mich freut, dass wir als IHK so aktiv wahrgenommen werden.
                                                                               Der Blick auf die Struktur unserer Vollversammlung und vieler weiterer
In der IHK Siegen gehöre ich zu den rund 1650 Personen, die für die            Gremien stimmt mich außerordentlich zuversichtlich. Wir verfügen als IHK
Kammer unentgeltlich im Einsatz sind. Vier von ihnen werden in dieser          über eine sehr gute Mischung aus arrivierten und jungen Unternehmern.
Ausgabe des „Wirtschaftsreports“ vorgestellt. Das, was alle diese Men-         Sie alle setzen Akzente und sorgen dafür, dass unsere Region wirtschaft-
schen leisten, lässt sich nicht allein in Zahlen abbilden. Unser ehrenamt-     lich am Puls der Zeit bleibt. Dabei gilt auch in Zeiten der Digitalen Trans-
licher Beitrag ist unentbehrlich für die Effizienz, die politische Wirkung     formation, dass man den Standpunkt der Wirtschaft im politischen Prozess
und damit für die Gestaltungskraft „unserer“ IHK. Dabei ist das ehrenamt-      am besten durch das Sachargument im persönlichen Austausch platziert.
liche Engagement des Einzelnen unabhängig von der Größe seines Unter-          „Digitale“ Hilfsmittel werden zwar immer wichtiger, dennoch bleibt „ana-
nehmens. Vom Geschäftsführer eines großen Betriebes, der in der Vollver-       loge“ Kommunikation über das Ehrenamt unentbehrlich. Dafür braucht es
sammlung abstimmt, bis zum Facharbeiter in einer kleinen Firma, der in         Menschen, die sich ehrenamtlich für unsere Sache einsetzen. Je mehr,
Prüfungsgremien mitwirkt: Jeder soll seine persönliche Expertise einbringen.   desto besser! !

Mir persönlich liegen drei Themen ganz besonders am Herzen: die Infra-
struktur in unserer Region, das Studium und die Berufsausbildung junger                    In diesem Sinne grüßt Sie herzlich
Menschen sowie der Technologietransfer zwischen unserer Universität
und den Unternehmen. Hier bringe ich meinen Sachverstand sehr gerne
ein. Die drei Themen finde ich aus zwei Gründen wichtig: Die Wirtschaft
bewegt sich heute sehr viel schneller als in früheren Dekaden; Stichwort:                             Axel E. Barten, Vizepräsident
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                           Inhaltsverzeichnis
                                                                                                                                                      Titelthema

                                                                                                                                                             4
                                                                                                                                    Unbezahlt – und unbezahlbar
                                                                                                                                   Die Ehrenamtlichen in der IHK
                                                                                                                                       Das Ehrenamt gilt als „Kitt“ der
                                                                                                                                     Gesellschaft. In der Industrie- und
                                                                                                                                   Handelskammer geht seine Bedeutung
                                                                                                                                      sogar noch darüber hinaus: Ohne
                                                                                                                                  Ehrenamtliche könnte die IHK ihre Arbeit
                                                                                                                                             gar nicht leisten ...

                                                                                                                                                      Titelseite:
                                                                                                                                                Foto Carsten Schmale

26          Sport Falkenberg
            Running und Outdoor                                  30          Verbindung Kreuztal – Verona
                                                                             Bahnbrechend                                        42          Gewerbeflächenentwicklung
                                                                                                                                             Mehr Raum
            in Attendorn                                                     und zukunftsweisend                                             für Wirtschaft

Impressum                                                                                                                        Layout
Der WIRTSCHAFTSREPORT ist das offizielle Organ der IHK Siegen    Herausgeber                                                     Manfred Jung, Sophie Schneider
und wird den kammerzugehörigen Unternehmen im Rahmen             Industrie- und Handelskammer Siegen,                            Druck, Anzeigen und Verlag
ihrer beitragspflichtigen Mitgliedschaft ohne besonderes Be-     Hauptgeschäftsstelle,                                           Vorländer GmbH & Co. KG
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Quartal 4/2018                                                   In der Trift 11, 57462 Olpe, Telefon 02761 9 44 50,             Zustellung
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des Verfassers, nicht unbedingt die Meinung der IHK Siegen       berger: 0271 3302-317, Ann-Kristin Spies: 0271 3302-318         Beilagenhinweis
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innerbetrieblichen Bedarf gestattet. Für unverlangt eingesand-   Mitarbeiter dieser Ausgabe                                      Einem Teil dieser Ausgabe liegt ein Prospekt der Parfümerie
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Veröffentlichung.                                                Frank Steinseifer, Brigitte Wambsganß                           Zurzeit gültige Anzeigenpreisliste Nr. 58
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» 4 Titelthema                                10 | Nachrichten                                  » 58 Jubiläen/Bücher
22 | Berichte                                 » 10 „Bündnis für Mobilität“                      58 | Börsen
» 22 Auf in Richtung Natur                    » 12 Online-Portal Ausbildung                     » 58 Recyclingbörse
» 26 Running und Outdoor in                   » 16 Sprechstunde Digitalisierung                 » 59 Unternehmensnachfolgebörse
     Attendorn                                » 53 Gründerwettbewerb „Ju DO!“                   » 60 Handels- und
» 30 Bahnbrechend und                         » 55 Gap Year startet wieder                           Genossenschaftsregister
     zukunftsweisend
                                              » 56 Innovationsbudget                            70 | Kultur
» 34 Compliance-Lösungen
                                                                                                » 70 Meditations- und Lichterkirche
     im Fuhrpark
                                                                                                » 72 Veranstaltungskalender
» 38 Eine echte Erfolgsgeschichte
» 42 Gemeinsam mehr Raum für
     Wirtschaft sichern
» 46 Hüttenzauber in der Wildnis
Wirtschaftsreport April 2019 - Die Ehrenamtlichen in der IHK - IHK-Siegen
4         April 19   Wirtschaftsreport

                                         Unbezahlt – und unbezahlbar

Die             Ehrenamtlichen
                   in der IHK
       Das Ehrenamt gilt als „Kitt“ der Gesellschaft. In der Industrie- und Handelskammer geht seine
        Bedeutung sogar noch darüber hinaus: Ohne Ehrenamtliche, sagt Hauptgeschäftsführer Klaus
        Gräbener, könne die IHK ihre Arbeit gar nicht leisten. Allein im Bezirk Siegen engagieren sich
           rund 1650 Menschen aus der Wirtschaft für die Wirtschaft: in der beruflichen Bildung,
       in Prüfungsausschüssen, als Sachverständige oder als Mitglieder der Vollversammlung und der
    Schlichtungsgremien. Vielen von ihnen ist die Leidenschaft fürs Ehrenamt quasi in die Wiege gelegt.
    Sie sind mit Herzblut bei der Sache, um Interessen zu bündeln und die Anliegen der Unternehmen in
             Politik und Öffentlichkeit einzubringen. Vier von ihnen berichten, was sie antreibt.

                              Text: Katja Sponholz   |   Fotos: Carsten Schmale (7), aquatherm GmbH (1)
Wirtschaftsreport April 2019 - Die Ehrenamtlichen in der IHK - IHK-Siegen
Wirtschaftsreport           April 19              5

Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Jörg Müller aus Siegen ist
ständig unterwegs. Mal fliegt er nach Indien, Sibirien und in die
USA, dann geht es im Monat darauf nach Afrika, Singapur und
Kanada. Das alte Sprichwort „Wenn du willst, dass etwas erle-
digt wird, dann beauftrage jemanden, der schon sehr viel zu tun
hat“ trifft wohl auch auf den 56-jährigen Diplom-Kaufmann zu.
Denn statt seine wenige freie Zeit mit persönlichen Hobbys zu
füllen, engagiert er sich ehrenamtlich für die IHK Siegen. Seit
2014 gehört er der Vollversammlung an, seit 2018 ist er zusätz-
lich Mitglied des Finanzprüfungsausschusses. Auf die Frage, ob
er in seinem beruflichen Leben zu wenig zu tun habe und nicht
ausgelastet sei, muss er lachen. „Die Frage ist berechtigt“, gibt
er zu, „aber ich habe mich schon immer außerhalb des eigenen
Unternehmens engagiert.“ Ob wie jetzt bei der IHK oder zuvor
bei der Wirtschaftsprüferkammer. Und der Grund dafür sei „re-
lativ einfach: Ich bin der Meinung, dass man nicht über alles nur
schimpfen darf, sondern selbst etwas tun muss.“ Anders formu-
liert: „Man kann sich über vieles beschweren, aber solange man
nicht selbst aktiv wird, hat man eigentlich kein Recht dazu!“ Es
lohne sich in jedem Fall, sich aktiv für die Belange der IHK zu
engagieren. Dass auch die Zahl der Bewerber bei der letzten
Wahl sehr hoch gewesen sei, zeige sehr deutlich, dass die Kam-
mer einen exzellenten Ruf genieße. Das Verhältnis zwischen
Haupt- und Ehrenamtlichen bezeichnet er als sehr gut, kolle-                                                                                Für Wirtschafts-
gial und offen. Und das sei seiner Meinung nach auch wichtig,       aktiv vertreten seien. Um das gesamte Spektrum der IHK ab-              prüfer Jörg Müller ist
weil die Ehrenamtlichen der Multiplikator vieler Dinge seien. Er    zubilden, seien beispielsweise auch Eigentümer von Einzelhan-           Ehrenamt
ist überzeugt: „Wir sind hauptsächlich Unternehmer, die auch        delsgeschäften wichtig. „Ich fände es außerdem gut, wenn sich           eine Herzens-
selbst ein Netzwerk haben. Die IHK ist die Selbstverwaltung.        mehr Frauen engagieren würden!“                                         angelegenheit.
Ohne Ehrenamt geht da gar nichts.“
                                                                    Carmen Kikillus erfüllt all diese Kriterien. Seit 35 Jahren ist sie
Ein Wirtschaftsverein betreibe zwar auch Lobbyarbeit für sei-       Einzelhandelskauffrau im Bereich Mode. Im Mai 2000 machte
ne Mitglieder, die IHK sei jedoch breiter aufgestellt. Und es       sie sich mit ihrem Geschäft „Fashion NOW!“ in Freudenberg
gebe viele erfolgreiche Beispiele, bei denen sie ihren Einfluss     selbstständig, und seit 2018 ist sie Mitglied im Einzelhandels-
geltend gemacht habe: vom Kampf um den Siegerland Flug-             ausschuss der IHK. Kikillus schätzt die Arbeit der Kammer –
hafen über das Engagement bei der Verkehrsinfrastruktur mit         gerade auch im Bereich Handel. Dort passiere sehr viel Positives.      Carmen Kikillus
der A45 oder der Route 57 bis zu Ausbildungsfragen oder In-         „Das war für mich ein Anreiz, mich ebenfalls einzubringen“,            ist seit 2018 Mitglied
tegrationsprojekten für Flüchtlinge. „Das sind alles Themen, bei    verdeutlicht die Unternehmerin. Ohnehin sei sie ein Typ, der sich      im Einzelhandels-
denen sich die IHK wirklich aktiv nach außen positioniert und                                                                              ausschuss der IHK.
viel geleistet hat.“ Gerne sei er deshalb bereit, Zeit für die
Gremien der IHK aufzubringen. Der zeitliche Aufwand werde
zum Jahresende naturgemäß mehr, halte sich jedoch im Rah-
men. Zu den zwei Vollversammlungs- und etwa sechs Aus-
schusssitzungen im Jahr komme noch die Bearbeitung von
Vorlagen und Unterlagen. „Aber es liegt an jedem selbst, wie
tief man einsteigt“, meint der Diplom-Kaufmann. Wie viele
Arbeitsstunden es bei ihm seien, könne er nicht sagen: „Keine
Ahnung – das schreibe ich ja nicht auf!“

Bekannte, die die IHK kennen, reagieren positiv auf sein Enga-
gement. „Sie finden es alle gut, dass jemand so etwas tut“,
berichtet er. „Und diejenigen, die nicht mitmachen, schieben
es auf die Zeit.“ Das jedoch bedauert er. „Ich würde mir wün-
schen, dass sich noch mehr Menschen einbringen“, unter-
streicht Jörg Müller. „Ich hätte nichts dagegen, wenn sich die
guten Köpfe die Zeit freischaufeln würden. Und es wäre auch
nicht verkehrt, wenn sich Leute aus verschiedenen Branchen
und Größenordnungen der Betriebe engagieren würden.“ Bis-
lang seien es eher die größeren Unternehmen, die bei der IHK
Wirtschaftsreport April 2019 - Die Ehrenamtlichen in der IHK - IHK-Siegen
6               April 19    Wirtschaftsreport

                                                                                               nach gemeinsamen Lösungen zur Stärkung des Einzelhandels
                                                                                               suchen.“ Etwa dahingehend, wie man sich in der Konkurrenz
                                                                                               zum Internethandel aufstellt oder eine Nachfolgeregelung ge-
                                                                                               staltet. „Wir können alle voneinander lernen und uns gegenseitig
                                                                                               stärken“, erklärt Carmen Kikillus. Berührungspunkte mit den
                                                                                               Verantwortlichen der IHK habe sie bislang nicht gehabt, doch
                                                                                               dass das Ehrenamt für die Kammer sehr wichtig sei, stehe für
                                                                                               sie außer Frage: „Die Leute, die da hauptberuflich arbeiten,
                                                                                               machen alle einen tollen Job, aber sie brauchen auch die Men-
                                                                                               schen, die in den Orten vertreten sind, wenn sie dorthin Kon-
                                                                                               takt und Einblicke in das Geschäftsleben haben wollen. Und
                                                                                               deshalb ist es sehr wichtig, dass es Unternehmer gibt, die sich
                                                                                               dort auch engagieren.“ Deshalb will sie künftig auch verstärkt
                                                                                               bei Treffen mit anderen Geschäftsleuten von ihrer Arbeit für die
                                                                                               IHK berichten und die Notwendigkeit der ehrenamtlichen Teil-
                                                                                               nahme betonen. Trotz ihrer recht kurzen Mitgliedschaft im Ein-
                                                                                               zelhandelsausschuss der IHK kann sie sich vorstellen, erneut für
                                                                                               die Wahl in die Vollversammlung zu kandidieren. Auch wenn sie
                                                                                               als Vertreterin mit einem nur 100 m² großen Einzelhandelsladen
                                                                                               zu den „Kleinen“ gehöre. „Ich habe keine Angst vor den Großen
                                                                                               und davor, dass ich mich dann auch mit Leuten austausche,
                                                                                               hinter denen ein weltweites Industrieunternehmen steht“, sagt
                                                                                               Kikillus. „Das ist der Vorteil, wenn man mehr als 30 Jahre lang
Maik Rosenberg
                                                                                               im Verkauf arbeitet: Dann hat man nicht die Scheu, auf Leute
gehört der                  für die Region einsetze und deshalb gerne „netzwerke“ und Kon-     zuzugehen – ganz gleich, ob sie Anzug oder Jogginghose tra-
Vollversammlung             takte pflege. So fungiert sie als Vorsitzende des Gewerbevereins   gen. Und schließlich haben wir alle ein Ziel.“
seit 2014 an.               „Freudenberg WIRKT“, der sich vor zwei Jahren mit dem Ver-
                            kehrsverein zusammengeschlossen hat – auch um gemeinsam            Einer der von ihr angesprochenen Vertreter der „Großen“ ist
                            nach Wegen zu suchen, Geschäftsschließungen zu verhindern          sicherlich Maik Rosenberg: Der Wirtschaftsingenieur ist einer
                            und die historische Altstadt zu beleben. „Gemeinsam ist man        von drei Geschäftsführern der aquatherm GmbH in Attendorn,
                            stärker“, sagt die Einzelhandelskauffrau, „das gilt ja genauso     eines weltweit führenden Herstellers von Kunststoff-Rohrlei-
                            für die IHK.“                                                      tungssystemen mit 600 Mitarbeitern. Der 44-Jährige ist bereits
                                                                                               in seiner zweiten Periode Mitglied der IHK-Vollversammlung
Tanja                       Dabei interessierten sie auch der Blick über den Tellerrand und    und wirkt nun auch im Industrie- und Verkehrsausschuss mit.
Kölschbach-Frank            der fachliche Austausch mit Einzelhändlern in anderen Orten.       Die Leitung einer großen Firma und das Engagement für die
ist vielfältig              „Die regionalen und überregionalen Kontakte sind für alle be-      IHK verbindet er nach eigener Aussage „mit viel Leidenschaft
engagiert in der            sonders wichtig, denn wir können voneinander profitieren und       und großer Freude“. Schließlich betrachtet er es als Pflicht
IHK Siegen.                                                                                    eines Unternehmens, sich über das eigene Geschäftsfeld hin-
                                                                                               aus zu engagieren, damit sich die Region entsprechend weiter-
                                                                                               entwickeln kann.

                                                                                               Ein Unternehmen sei immer auch auf die Rahmenbedingungen
                                                                                               in der Region angewiesen. „Und die IHK ist da der Hebel“, sagt
                                                                                               Rosenberg – unabhängig davon, ob es sich um infrastrukturelle,
                                                                                               verkehrstechnische, digitale oder auch politische Rahmenbedin-
                                                                                               gungen handle. Natürlich könne man sich als Unternehmer auch
                                                                                               in der Politik engagieren, räumt er ein, „aber was mich bei der
                                                                                               IHK Siegen überzeugt, ist der direkte Handlungsmodus. Die Voll-
                                                                                               versammlung arbeitet an ganz vielen Stellen aktiv mit.“ Das
                                                                                               gelte unter anderem auch für das Projekt der Internationalen
                                                                                               Schule in Olpe. Das Engagement der Haupt- und Ehrenamtlichen
                                                                                               der IHK imponiert dem 44-Jährigen: „Beim Präsidium, bei der
                                                                                               Geschäftsführung und den Mitarbeitern sind die Ärmel hoch-
                                                                                               gekrempelt. Da ist Aktionsmodus, da verpufft nichts“, sagt er.
                                                                                               Deshalb habe er sich für eine weitere Periode in der Vollver-
                                                                                               sammlung entschieden. „Ich war schon immer IHK-nah an vielen
                                                                                               Stellen. Ich wusste, dass sie vieles bewirkt und ihre Daseinsbe-
                                                                                               rechtigung hat.“ Aber den richtigen Eindruck, was sie tatsächlich
Wirtschaftsreport April 2019 - Die Ehrenamtlichen in der IHK - IHK-Siegen
Wirtschaftsreport           April 19             7

schaffe, an welchen Stellschrauben sie drehe und wie groß ihr         „Ich habe so viel davon mitgenommen und empfangen in meinem
Einfluss sei, habe er erst durch seine aktive Mitarbeit gewonnen.     eigenen Umfeld. Da wollte ich auch etwas zurückgeben.“
Und der politische Einfluss reiche nicht nur in die Region, son-
dern bis nach Düsseldorf und Berlin. Gerade in der heutigen Zeit,     Und das tut sie gleich in mehrfacher Hinsicht: Nebenberuflich
in der die Rahmenbedingungen immer komplexer würden, sehe             arbeitet Kölschbach-Frank als Dozentin im Bereich Rech-
er es als Aufgabe eines Unternehmens an, dafür zu sorgen, dass        nungswesen beim bbz Siegen, dem Berufsbildungszentrum der
diese auch weiterhin stimmen. Dabei wünsche er sich, dass der         IHK. Ehrenamtlich ist sie seit 2015 Mitglied im Prüfungsaus-
Pool der Beteiligten, die sich engagieren, noch breiter werde.        schuss Technische Fachwirte. Seit 2017 hat sie den Vorsitz des
„Das würde nicht nur die Akzeptanz vergrößern, sondern auch           Prüfungsausschusses Technische Betriebswirte inne. Und das
die Erkenntnis darüber, wofür die IHK eigentlich steht.“              mit voller Überzeugung. Denn sie glaubt fest daran, dass das
                                                                      duale Bildungssystem das beste Konzept sei – und man sich
Intern funktioniere das Netzwerk jedenfalls schon sehr eng            dafür auch engagieren müsse, es zu erhalten. „Jeder schreit
und gut. „Es ist einfach wunderbar, den Hörer in die Hand zu          nach Fachkräftesicherung und Weiterbildung. Aber dafür etwas
nehmen und sich zu verschiedenen Themen informieren und               zu tun, ist dem einen oder anderen offenbar zu viel. Dabei ist
austauschen zu können“, berichtet der Wirtschaftsingenieur.           doch klar, dass das nicht von selbst läuft!“ Vielen Betrieben sei
„Und da macht es auch keinen Unterschied, ob man ehren-               nicht bewusst, dass sie selbst den größten Nutzen davon hätten,
oder hauptamtlich für die IHK arbeitet. Das läuft eins zu eins,       wenn sie wieder mehr in Ausbildung investierten.
ob mit Geschäftsführung oder Präsidium: Alle sind definitiv auf
Augenhöhe.“ Den Vorwurf, aus der Tätigkeit bei der IHK unterm         Von ihrer Tätigkeit für die IHK, die sie in ihrem Lebenslauf
Strich einen eigenen Nutzen ziehen zu wollen, habe er noch            selbst unter der Rubrik „Hobbys“ einordnet, profitiert Tanja
nie gehört. „Natürlich entsteht durch die Tätigkeit ein Netz-         Kölschbach-Frank nach eigener Aussage auch ganz persönlich:
werk, das sehr wertvoll ist“, räumt Rosenberg ein. Aber auf die       „Die Arbeit dort macht mir einfach Spaß. Und mit Menschen,
Vertriebstätigkeit in seinem eigenen Unternehmen habe dies            von denen die meisten deutlich jünger sind als ich, nochmal
überhaupt keinen Einfluss. „Wir sind extrem exportorientiert,         auf eine solche Weise ins Gespräch zu kommen, ist sehr inte-
wir machen unser Hauptgeschäft nicht vor der Haustür“, be-            ressant.“ Doch auch die Zusammenarbeit mit den „alten Ha-
tont er. Für ihn sei es einfach wertvoll, sich mit anderen Unter-     sen“ bringe ihr viel: „Es gibt Menschen im Ausschuss, die das
nehmern auszutauschen.                                                schon 30 Jahre machen und demnächst leider nicht mehr zur
                                                                      Verfügung stehen. Die waren immer sehr freigiebig und hat-
Wie Maik Rosenberg fühlt sich auch Tanja Kölschbach-Frank der         ten gar kein Problem damit, mir etwas zu zeigen und zu er-
IHK seit langer Zeit verbunden. Sie sei quasi ein „Eigengewächs“,     klären, wenn ich gefragt habe. Das war immer ein gutes
sagt die 47-Jährige mit Blick auf ihre Weiterbildungen. Denn gleich   Geben und Nehmen.“
vier Abschlüsse hat sie – außerhalb ihres BWL-Studiums – bei der
IHK gemacht: Berufskraftfahrerin im Güterfernverkehr, Umschu-         Um auch künftig genügend Prüfer zur Verfügung zu haben
lung zur Industriekaufrau, Bilanzbuchhalterin und Ausbilderschein.    und damit auch die Aus- und Weiterbildung zu sichern, habe

                                                                                                                                           Beim Projekt
                                                                                                                                           „Internationale
                                                                                                                                           Schule“ in Olpe
                                                                                                                                           wurde das große
                                                                                                                                           Engagement der
                                                                                                                                           heimischen Unter-
                                                                                                                                           nehmer besonders
                                                                                                                                           deutlich.
Wirtschaftsreport April 2019 - Die Ehrenamtlichen in der IHK - IHK-Siegen
8          April 19     Wirtschaftsreport

    „Ohne Ehrenamt könnten Sie einpacken“
    Interview mit IHK-Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener
    Wie wichtig ist das Ehrenamt                                                                              natürlich auch zahlreiche Unter-
    für die IHK? Was wäre sie ohne                                                                            nehmer, die sich einfach nur der
    die Ehrenamtlichen?                                                                                       Region verpflichtet fühlen, die über
    Hätten wir die Ehrenamtlichen                                                                             den Tellerrand der betriebswirt-
    nicht, könnten wir unsere Arbeit                                                                          schaftlichen Notwendigkeiten hin-
    nicht machen. So einfach ist das!                                                                         ausblicken.
    Das Ehrenamt ist konstitutiv für die
    IHK-Idee überhaupt. Wir sind dann                                                                         Was fehlt Ihnen denn noch
    gut als IHK, wenn wir sehr viel                                                                           beim Ehrenamt in der IHK?
    Ehrenamt einbinden und immer                                                                              Uns fehlt nichts! Wir sind bezogen
    wieder das, was – möglichst viele                                                                         auf unser Ehrenamt bestens aufge-
    – Firmen denken, in unsere Mei-                                                                           stellt. Aber es ist eben nicht eine
    nungsbildung integrieren. Dabei                                                                           Aufgabe, die an einem bestimmten
    gibt es sehr viele unterschiedliche                                                                       Tag erledigt ist. Es ist ein Prozess –
    Möglichkeiten: ob in Prüfungsgre-                                                                         so wie sich in der Wirtschaft auch
    mien, in Ausschüssen oder indem                                                                           jeden Tag etwas ändert. Wenn Sie in
    wir permanent Umfragen zu volks-                                                                          der IHK arbeiten, müssen Sie perma-
    wirtschaftlich relevanten Themen                                                                          nent Interesse und Begeisterung
    durchführen, von Konjunktur über                                                                          spüren, sich immer wieder auf neue
    Personalentwicklung bis zum Bre-                                                                          Themen in der Wirtschaft und neue
    xit. All das ist ein permanenter Pro-                                                                     Köpfe einstellen. Wir müssen Tag für
    zess, mit den Firmen in Kontakt zu                                                                        Tag daran arbeiten, dass wir nah an
    treten und deren Meinungen zu                                                                             den Leuten sind – sonst haben wir
    bündeln. Wir können nur für die                                                                           ein Problem.
    Firmen sprechen, wenn wir mit ih-
    nen sprechen – das ist die Grund-                                                                          Und was nehmen die
    idee.                                                                                                      Ehrenamtlichen aus Ihrem Einsatz
                                                                                                               für die Kammer mit?
    Und wie groß ist das Engagement der            man beurteilen will, was betrieblich etwa in der    Es ist auf der einen Seite das Gefühl, aktiv
    Ehrenamtlichen im Bezirk Siegen?               Ausbildung passiert. Wenn wir die nicht bekom-      an besseren Rahmenbedingungen für die
    Es sind rund 1650 Menschen, die in unse-       men, ist unsere Aussagekraft ganz deutlich ein-     Wirtschaft mitzuwirken und unter den drei
    ren Gremien ehrenamtlich unterwegs sind:       geschränkt.                                         Buchstaben „IHK“ auch politisch etwas
    vom IHK-Präsidenten bis zum Prüfungs-                                                              deutlich machen zu können. Aber der
    ausschussmitglied bei den Köchen. Allein       Und was motiviert Unternehmer dazu,                 Hauptnutzen, den ich sehe, ist natürlich der,
    in der beruflichen Bildung wendet unser        sich für die IHK zu engagieren?                     dass Sie Teil eines Riesen-Netzwerkes von
    Ehrenamt ungefähr 30.000 Stunden im            Das kommt darauf an, in welchem Bereich sie         unterschiedlichen Interessenlagen werden,
    Jahr auf. Überträgt man das auf eine           unterwegs sind. Bei den Vertretern in den           in dem Sie viele neue Anregungen erhalten
    40-Stunden-Woche, bedeutet das gut 16          Prüfungsgremien gibt es sehr viele, für die es im   – sowohl für sich persönlich als auch für Ihr
    Vollzeit-Äquivalente. Das ist das, was wir     wahrsten Sinne des Wortes eine Ehre ist,            Unternehmen oder aber die Region.
    ehrenamtlich schultern! Im Prinzip ist das     das, was sie an Know-how haben, an junge
    wirklich eine ganz große Hausnummer. In        Menschen weiterzugeben, indem sie ihnen             Was wünschen Sie sich denn für
    der Berufsbildung wird das besonders           objektive und faire Prüfungsbedingungen ver-        Ihre IHK und das Ehrenamt in Zukunft?
    deutlich. Wir könnten unsere Aufgabe           schaffen. Da schwingt ein gewisser Stolz mit –      Bei der letzten Vollversammlungswahl hat-
    nicht wahrnehmen, wenn wir das Ehren-          und da passt die Formulierung „Ehrenamt“            ten wir eine Beteiligung von über 17 Pro-
    amt nicht hätten.                              ziemlich genau. Und es gibt natürlich ein großes    zent – das war bundesweit ein Spitzenwert.
                                                   Interesse daran, die Stimme der Wirtschaft in       Unsere Vollversammlung denkt sehr stark
    … weil Sie die festen Stellen,                 die Köpfe der Politik zu transportieren. Das        strukturpolitisch und vertraut uns erhebli-
    die alternativ dafür notwendig wären,          können nicht nur diejenigen sein, die eine          che Mittel für regionalwirtschaftlich rele-
    gar nicht bezahlen könnten?                    Funktion im Hauptamt haben, sondern es müs-         vante Vorhaben an. Ohne uns auf die Schul-
    Das Finanzielle ist dabei nur der zweite As-   sen vor allem Köpfe aus den Unternehmen             ter klopfen zu wollen, glaube ich, dass wir
    pekt. Der Hauptpunkt ist der, dass man die     selbst sein, weil das noch authentischer deut-      schon ganz gut unterwegs sind. Bleibt es so
    Fachleute aus den Firmen benötigt, wenn        lich macht, wie die Wirtschaft tickt. Und es gibt   wie es jetzt ist, bin ich hochzufrieden.
Wirtschaftsreport             April 19            9

                                                                                                                                             Die IHK-Vollver-
sie mit einigen Kollegen im Oktober 2018 im Rahmen einer          auf. Das hänge nicht nur damit zusammen, dass sie in zwei
                                                                                                                                             sammlung –
Info-Veranstaltung der IHK Siegen über ihre Tätigkeiten in        Ausschüssen vertreten sei, in denen es oftmals um zeitauf-
                                                                                                                                             das „Parlament der
den Prüfungsausschüssen berichtet. „Wir hatten den Ein-           wendiges Lesen der Projektarbeiten gehe, sondern auch da-
                                                                                                                                             Wirtschaft“ – setzt
druck, dass viele gar nicht wussten, dass sie selbst als Prüfer   mit, dass sie als Vorsitzende Prüfungsaufgaben für die situ-
                                                                                                                                             sich für die
arbeiten können“, bilanziert sie. „Da waren wir schon er-         ationsbezogenen Fachgespräche selbst entwickeln müsse.
                                                                                                                                             Interessen der
staunt.“ Nach der positiven Premiere mit 59 Anmeldungen           Bereut habe sie ihre Arbeit bislang nicht. „Die meisten Prüf-
                                                                                                                                             heimischen
waren sich alle Beteiligten einig, nun alle zwei bis drei Jahre   linge geben sich unendlich viel Mühe“, sagt Tanja Kölsch-
                                                                                                                                             Unternehmen ein.
eine derartige Aktion durchzuführen. „So hoffen wir, dass es      bach-Frank. Zudem bestärkten sie die vielen positiven Rück-
uns gelingt, künftig die Stellen von Prüfern, die uns verlassen   meldungen, die sie von den Teilnehmern erhalte. „Viele
werden, ersetzen zu können.“                                      bedanken sich für die Unterstützung und sind einfach froh,
                                                                  dass sie die Chance zu solch einer Prüfung hatten, die ihnen
Doch neben einer entsprechenden Ausbildung und einem ge-          ein berufliches Fortkommen erst ermöglicht.“ Ein Fortkom-
wissen Maß an Berufserfahrung gehöre vor allem eines zur          men, das ohne die Ehrenamtlichen in der IHK nicht möglich
Prüfer-Aufgabe: Idealismus. Bis zu 50 Stunden wendet              wäre. !
Tanja Kölschbach-Frank monatlich in den Spitzenzeiten der
Frühjahrs- und Herbstprüfungen ehrenamtlich für die IHK           Diesen Bericht finden Sie auch unter www.ihk-siegen.de, Seiten-ID 2874.
10           April 19     Wirtschaftsreport

Route 57
Offiziell im „Bündnis für Mobilität“
                                                                                                                     Josef Droege, stv. Hauptgeschäftsführer der In-
                                                                                                                     dustrie- und Handelskammer Siegen (IHK). Die
                                                                                                                     Planungen in den einzelnen Abschnitten gingen
                                                                                                                     bei Straßen.NRW voran, die Südumgehung in
                                                                                                                     Kreuztal werde als erste Ortsumgehung in Bau
                                                                                                                     gehen. Ziel müsse jetzt und in den kommenden
                                                                                                                     Jahren eine transparente und verlässliche Infor-
                                                                                                                     mation zu Planungs- und Baufortschritten sein,
                                                                                                                     damit auch frühzeitig Beteiligungsmöglichkei-
                                                                                                                     ten angeboten werden könnten. Zu diesem
                                                                                                                     Zweck komme regelmäßig der projektbegleiten-
                                                                                                                     de Beirat aus Vertretern unterschiedlichster ge-
                                                                                                                     sellschaftlicher Bereiche zusammen, um sich
                                                                                                                     aus erster Hand durch die Planer informieren zu

                                                                                                   Carsten Schmale
                                                                                                                     lassen. „Die Zugehörigkeit zum Bündnis für Mo-
                                                                                                                     bilität bedeutet, dass bei der Information der
                                                                                                                     Öffentlichkeit noch stärker Klarheit und Trans-
Entlastung für die Ortslagen im Ferndorftal.
                                                                                                                     parenz im Vordergrund stehen müssen. Deshalb
Die Ortsumgehungskette B508/B62 („Route 57“)          Wüst. „Dass dieses Vorhaben als einziges Projekt               wurde das Informationsangebot zur Route 57 im
ist nun offizielles Projekt im „Bündnis für Mobili-   dieser Art im Land im Nachgang in den vordring-                Internet (www.route57.info) vollständig über-
tät NRW“. Das vom Ministerium für Verkehr des         lichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplanes                     arbeitet. Neben aktuellen Nachrichten finden
Landes Nordrhein-Westfalen ins Leben gerufene         gehoben werden konnte, ist auch auf das erfolg-                sich dort eine Infothek mit einem Archiv und ein
Bündnis bringt Akteure aus Politik, öffentlicher      reiche Zusammenwirken der regionalen Akteure                   Newsletter-Angebot“, ergänzt IHK-Geschäfts-
Hand, Wirtschaft, Gewerkschaften, Wissenschaft,       zurückzuführen“, erklärte der Minister weiter.                 führer Hans-Peter Langer.
Verbänden und Verkehrsbranche zusammen. Ziel          Das regionale Bündnis für die Route 57 ist
ist, die Bedeutung einer funktionierenden, zu-        nunmehr Teil eines landesweiten Netzwerkes, in                 Erst kürzlich hatte eine Erhebung der IHK Siegen
kunftsorientierten Mobilität stärker im Bewusst-      dem unterschiedlichste gesellschaftliche Akteure               zur Standortqualität gezeigt, dass gerade Betriebe
sein der Gesellschaft zu verankern und mit einer      gemeinsam die Stimme für leistungsfähige Infra-                in Wittgenstein der Verkehrsanbindung sehr
frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung für eine      struktur und Mobilität zugunsten der Gesell-                   schlechte Noten geben. Der verkehrliche Leidens-
größere Akzeptanz zu sorgen.                          schaft und Wirtschaft erheben.                                 druck für Betriebe in Wittgenstein ist hoch, eben-
                                                                                                                     so wie für die Anwohner der betroffenen Orts-
„Die Route 57 wird für die dringend notwendige        Mit der Anerkennung als Projekt im Bündnis für                 durchfahrten, durch die sich der Verkehr zurzeit
verbesserte Verkehrsverbindung zwischen den           Mobilität beginnt für die Ortsumgehungskette                   quält. Ingo Degenhardt, Regionsgeschäftsführer
beiden Teilregionen Siegerland und Wittgenstein       ein neues Kapitel. „Es geht nicht mehr um das                  der DGB-Region Südwestfalen, sieht auch Vor-
sorgen“, sagte NRW-Verkehrsminister Hendrik           ‚Ob’, sondern um das ‚Wie’“, betont Hermann-                   teile für die vielen Beschäftigten, vor allem in den
                                                                                                                     Wittgensteiner Betrieben: „Übermäßig lange
                                                                                                                     Fahrtzeiten zum Arbeitsplatz und zurück beein-
                                                                                                                     trächtigen die Lebensqualität und machen den
                                                                                                                     Arbeitsplatz auch für neue Fachkräfte alles andere
                                                                                                                     als attraktiv.“ Der Vorsitzende des Vereins Route
                                                                                                                     57, Christian F. Kocherscheidt, sieht in der Auf-
                                                                                                                     nahme in das Bündnis für Mobilität auch eine
                                                                                                                     Anerkennung der zurückliegenden Vereinsaktivi-
                                                                                                                     täten. In den vergangenen Jahren hatte der Ver-
                                                                                                                     ein mit verschiedenen Kampagnen für das Stra-
                                                                                                                     ßenprojekt geworben, unter anderem auch im
                                                                                                                     Zusammenspiel zwischen Wirtschaft und Arbeit-
                                                                                                                     nehmervertretern: „Wenn jetzt zielgerichtet und
                                                                                                                     durchgängig an diesem Projekt gearbeitet wer-
                                                                                                                     den kann, ist dies auch dem Einsatz der vielen
                                                                                                                     Engagierten im Verein und darüber hinaus zu
                                                                                                                     verdanken!“ Die Route 57 ist nach der A45 das
                                                                                                                     zweite regionale Bündnis für Mobilität in der
                                                                                                                     Region. Weitere Informationen: www.buendnis-
                                                                                                                     fuer-mobilitaet.nrw.de; www.route57.info !
Wirtschaftsreport                    April 19                   11

Arbeitsschutz
Neue Regel für Aufzüge
Im November 2018 hat die Bundesanstalt für
Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAUA) auf
ihrer Homepage eine Neufassung der Techni-
schen Regel für Betriebssicherheit (TRBS) 3121
„Betrieb von Aufzugsanlagen“ veröffentlicht.
Die neugefasste Regel ersetzt die alte TRBS
3121 aus dem Jahr 2009. Sie wurde an die Vor-
gaben der 2015 novellierten Betriebssicher-
heitsverordnung angepasst sowie grundlegend
überarbeitet und ergänzt. Die Möglichkeit zum
Download der TRBS 3121 gibt es auf der Home-
page der BAUA. Ansprechpartner in der IHK Siegen
zum Thema ist Roger Schmidt, Tel.: 0271 3302-
263, E-Mail: roger.schmidt@siegen.ihk.de. !

Zoll-Café
Digitalisierung im Fokus
Zollverantwortliche und -sachbearbeiter heimi-
scher Unternehmen kamen zum nunmehr siebten
Zoll-Café der Industrie- und Handelskammer Sie-
gen (IHK) zusammen und arbeiteten sich zunächst
durch ein stattliches Programm: JEFTA, das kürz-
lich in Kraft getretene Freihandelsabkommen zwi-
schen der EU und Japan, der aktuelle Stand der
EU-Mehrwertsteuerreform, eine Entscheidung des
EuGH zu zollrechtlichen Bewilligungen, der na-
hende Brexit und Softwarelösungen im grenz-
überschreitenden Handel. „Angesichts der Heraus-
forderungen im internationalen Geschäft gibt es
für uns keinen Mangel an Themen“, stellte Jens
Brill, Außenwirtschafts-Leiter der IHK, hierzu fest.
Im zweiten Teil des „Cafés“ unterzog sodann Cars-
ten Bente, Außenwirtschaftsexperte der AEB SE,
Stuttgart, in einem Vortrag die derzeitigen zoll-
rechtlichen Grundlagen und die noch immer
vorherrschenden Mentalitäten der Wirtschafts-
treibenden einer durchaus kritischen Bestandsauf-
nahme. „Auch wenn Digitalisierung und Industrie
4.0 vielgehörte Schlagworte sind, so ist doch der
Alltag oftmals eher zwischen Industrie 2.0 und 3.0
angesiedelt. Aber ich bin sicher: alles, was sich
wirtschaftlich digitalisieren lässt, wird künftig di-
gitalisiert werden. Ein Zurück gibt es nicht“, unter-
strich Bente. Internet of things, Robotics, Künst-
liche Intelligenz seien eher Realität als bloße
Zukunftsmusik. In Zeiten additiver Fertigung müs-                           &2!"./03"
se hinterfragt werden, ob das bisherige Verständ-                           $3 *%,)(.-'0!(3 (#
                                                        )3$%./16% &! 4#0%&.-'*6 50*&. " )3$%./16% +&*(*0$16, " )3$%./16% 410&*6'*&,*
nis von Warenströmen, die körperlich Grenzen
überschreiten, die Wirklichkeit noch abbilde. Die
Denkanstöße des Referenten sorgten bei den Teil-
nehmern für viel Zuspruch. Informationen über
das Zoll-Café gibt: Jens Brill (Tel.: 0271 3302-160,
E-Mail: jens.brill@siegen.ihk.de). !
12         April 19    Wirtschaftsreport

Online-Portal Ausbildung
Positive Halbjahresbilanz
Das Online-Portal der Industrie- und Handels-      nen ebenfalls über das System genehmigt wer-        Portal eine sehr gute Rundum-Lösung“, unter-
kammer Siegen (IHK) bietet seit September des      den. Auch für zahlreiche der rund 1100 ehren-       streicht Sandra Eßer, kaufmännische Ausbilde-
vergangenen Jahres Ausbildungsbetrieben,           amtlich für die IHK tätigen Prüfer bedeutet das     rin bei der Bombardier Transportation GmbH in
Ausbildern, Auszubildenden und Prüfern eine        neue System eine erhebliche Arbeitserleichte-       Netphen. Das Unternehmen beginne in diesem
Plattform, über die sie zahlreiche Ausbildungs-    rung, ist sich IHK-Geschäftsführer Klaus Fenster    Jahr damit, die Ausbildungsnachweise digital
und Prüfungsangelegenheiten bequem digital         sicher: „Mit dem Online-Portal bieten wir unse-     zu führen. Für die digitale Vertragserfassung
regeln können. „Über 50 % der Ausbildungs-         ren Ausbildungsunternehmen die größtmögli-          hat die IHK Siegen eine übersichtliche Anlei-
betriebe nahmen das Angebot bereits an. Auf        che Transparenz ihrer bei uns gespeicherten         tung vorbereitet. Diese steht unter www.
diese Firmen entfallen knapp 80 % der regional     Daten in der Berufsbildung. Zudem wird das          ihk-siegen.de/onlineportal zum Download be-
geschlossenen Lehrverträge. Dies zeigt, welch      Portal fortlaufend weiterentwickelt und an die      reit. Anja de Koster, Mitarbeiterin der Perso-
hohe Durchdringung bereits nach einem hal-         Bedürfnisse unserer Zielgruppen angepasst.“         nalabteilung bei der SMS Group in Hilchen-
ben Jahr gegeben ist. Offenbar haben wir einen                                                         bach, hebt neben der Zeitersparnis auch den
Nerv getroffen“, betont IHK-Hauptgeschäfts-        Die IHK möchte natürlich noch mehr Unterneh-        Umweltaspekt hervor. Die papierlose Übermitt-
führer Klaus Gräbener. „Die erfreulich hohe        men für das kostenlose Online-Portal gewinnen.      lung des Ausbildungsvertrages an die IHK sei
Akzeptanz schon nach so kurzer Zeit verdeut-       „Wir planen zurzeit ein neues Veranstaltungs-       fortschrittlich und effizient. Ausbilderin Chris-
licht, dass wir als IHK auf dem Weg der Digita-    format, um weitere interessierte Ausbildungs-       tina Köhler arbeitet intensiv mit dem Modul
lisierung unserer Verwaltungsprozesse ein gu-      unternehmen über die Möglichkeiten des On-          „Projektanträge Online“ und ist mehr als zu-
tes Stück vorangekommen sind. Das war das          line-Portals zu informieren. Je mehr mitmachen,     frieden mit dem Ablauf. Ein positives Resümee
Ziel der Investition.“                             desto größer fällt der Nutzen durch eine noch       aus der Perspektive der Auszubildenden in den
                                                   reibungslosere Planung und Durchführung der         Reihen der SMS Group eröffnet Sonja Rudel.
653 Ausbildungsbetriebe nutzen aktuell das On-     betrieblichen Ausbildung wie auch der damit         Den Ausbildungsnachweis online zu führen,
line-Portal. 5330 Ausbildungsverträge werden       verbundenen Prüfungen aus. Natürlich sind wir       empfindet sie als sehr komfortabel und ein-
dadurch bereits verwaltet. Die Nutzer können       auch gerne bereit, die Thematik den Betrieben       fach.
gespeicherte Daten einsehen und Änderungen         vor Ort zu erläutern“, spricht Sven Weber, Refe-
vornehmen, Prüfungsergebnisse begutachten,         ratsleiter Berufliche Ausbildung, die weitere       Den Einstieg in das Online-Portal findet man
Ausbildungs- und Umschulungsverträge ausfül-       Vorgehensweise an.                                  unter www.ihk-siegen.de/onlineportal oder über
len und digital versenden sowie Ausbildungs-                                                           die Seiten-ID 2536. Für Rückfragen steht Dennis
nachweise digital erstellen und genehmigen.        Die Resonanz bei den bereits involvierten Be-       Durt (Tel.: 0271 3302-220, E-Mail: dennis.durt@
Projektanträge für die Abschlussprüfungen kön-     trieben ist positiv: „Aus meiner Sicht ist das      siegen.ihk.de) gerne zur Verfügung. !

Unternehmensjuristen                                                                                   Energieaudit
Austausch in der IHK                                                                                   Neue Informationen
Erstmalig trafen sich Unternehmensjuristen aus     auf diese Themen. Eine ähnliche Perspektive         Anfang Dezember 2019 endet nach vier Jahren die
den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe zum       nahm Anna-Lena Seufert vom Mittelstand              zweite Frist zur Durchführung verpflichtender En-
fachlichen Austausch in der IHK Siegen. Schwer-    4.0-Kompetenzzentrum Siegen ein. Die IHK Sie-       ergieaudits nach dem EDL-G. Das BAFA hat hierzu
punktthema war die Datenschutzgrundverord-         gen hatte zu diesem Arbeitskreis Unterneh-          das bisher bestehende Merkblatt aktualisiert und
nung (DSGVO), die seit Mai 2018 verbindlich für    mensjuristen geladen, um ihnen eine Plattform       einen neuen Leitfaden zur Erstellung der Audit-
alle gilt. Darüber hinaus berieten die Rechtsex-   zu bieten, auf der sie branchenübergreifend ju-     berichte herausgegeben. Der 60-seitige Leitfaden
perten auch über das bald anstehende Geheim-       ristisch relevante Themen heimischer Unterneh-      soll als Hilfestellung zur korrekten Durchführung
nisschutzgesetz. Anwalt Per Kristian Stöcker       men besprechen konnten. Den Rechtsexperten          und Dokumentation von Energieauditberichten
von der Kanzlei Kremer Rechtsanwälte aus Köln      aus den Betrieben soll dies die Möglichkeit er-     nach den Vorgaben der DIN EN 16247-1 dienen. Er
ermöglichte einen Blick aus der Beraterpraxis      öffnen, vom jeweiligen Wissen und von den Er-       beruht auf Erfahrungen aus der Auswertung von
                                                   fahrungen der Kollegen zu profitieren. „Wir         Auditberichten der ersten Verpflichtungsrunde.
                                                   werden künftig regelmäßig – geplant ist viermal     Zeitgleich wurde das offizielle Merkblatt für Energie-
                                                   im Jahr – zu diesen Treffen einladen und dabei      audits nach § 8 EDL-G überarbeitet. Unabhängig
                                                   auch Spezialisten zu bestimmten Rechtsgebie-        vom nun laufenden Vorhaben zur Novelle des
                                                   ten einbeziehen“, kündigt Nina Münker (Tel.:        EDL-G ist insbesondere das Merkblatt bei der aktu-
                                                   0271 3302-150, E-Mail: nina.muenker@siegen.         ellen Arbeit zu berücksichtigen (der Leitfaden dient
                                                   ihk.de) an. Die Leiterin des Referats Rechtsfra-    als Arbeitshilfe). Mit Abschluss des Gesetzgebungs-
                                                   gen bei der IHK nimmt gerne weitere interes-        verfahrens sind aber noch einmal Anpassungen zu
                                                   sierte Unternehmen für den Arbeitskreis auf. Für    erwarten. Ansprechpartner in der IHK Siegen zum
                                                   die Teilnahme ist ein Status als Volljurist nicht   Thema ist Roger Schmidt, Tel.: 0271 3302-263,
                                                   erforderlich. !                                     E-Mail: roger.schmidt@siegen.ihk.de. !
Wirtschaftsreport     April 19        13

HAMBL Group
Konzept in Hilchenbach vorgestellt
Die HAMBL Group, ein Start-up aus Olpe,
stellte im Gebrüder-Busch-Theater der Stadt
Hilchenbach ihre Arbeit und ihr Konzept vor.
Passender Titel der Veranstaltung: Ausbil-
dungs- und Führungsmodelle der Zukunft.
HAMBL begleitet Auszubildende durch regel-
mäßige, thematisch aufeinander aufbauende
Workshops. Knapp 50 große Unternehmen aus
dem Siegener Raum waren geladen und wurden
von der Firmenpräsentation der etwas anderen
Art überrascht. Den Anfang machte Sebastian
Weber, Geschäftsführer der DATASEC informa-
tion factory GmbH, die bereits seit zwölf Mo-
naten Kunde der Firma HAMBL ist. Er lobte das
„zum einen so simple und auf der anderen Sei-

                                                                                                                                                  Sinan Muslu
te doch so geniale Konzept“ der Firmengründer.
Zudem berichtete er, ergänzt von einem der
DATASEC-Auszubildenden, von den positiven        Das Team der HAMBL Group bereitet Azubis auf das Arbeitsleben vor.
Auswirkungen, die die Zusammenarbeit mit
HAMBL innerhalb kürzester Zeit bewirkt habe.     tivation und das innovative G.E.D.A.N.K.E.-            denden auf ein langes, gesundes und glückli-
Die Produktivität der Mitarbeiter habe zuge-     Konzept vor. Dabei schilderten sie viele Erfah-        ches Arbeitsleben vorbereiten“, unterstrich
nommen, und das innerbetriebliche Klima sei      rungen aus ihrem eigenen Ausbildungs- und              Steffen Heimel. Mit großem Applaus und vielen
positiver geworden. Im Anschluss stellten die    Berufsleben. Die Motivation der Gründer wurde          neuen Denkansätzen ging die Veranstaltung zu
vier HAMBL-Gründer sich, ihre Gründungsmo-       schnell deutlich: „Wir möchten Ihre Auszubil-          Ende. !
14          April 19     Wirtschaftsreport

Marketplace
Große Abmahnungsgefahr für Händler
Einem Kunden müssen unmittelbar, bevor er             Im konkreten Fall hatte der Online-Händler auf              auch auf der Checkoutliste. Wenn die Bestellung
seine Bestellung in einem Online-Shop aufgibt,        seiner Angebots- und zugleich Produktdetail-                über eine Schaltfläche erfolgt, müssen sich die
auf der Übersicht zur Überprüfung der Bestel-         seite einen Schirm zum Verkauf angeboten. Der               Informationen über das Produkt in deren Nähe
lung (sog. Bestellabschlussliste oder „Checkout-      Nutzer des Online-Shops erhielt hier umfang-                befinden. Demnach genügt es nicht, wenn die
liste“) alle wesentlichen Eigenschaften der Wa-       reiche Informationen über die Eigenschaften des             Information erst über einen gesonderten Link
ren aufgelistet werden (§ 312 j BGB). Eine            Produktes. Nachdem er den Schirm jedoch zu                  erreichbar wird.
Verlinkung auf die entsprechende Produktde-           seinem virtuellen Warenkorb hinzugefügt hatte,
tailseite, auf der diese Eigenschaften aufgeführt     erschienen nur noch ein Foto des Schirms, der               Offen ist, ob der Bundesgerichtshof eine Revision
sind, genügt hierfür nicht. Das hat das Ober-         Produktname sowie der Preis. Außerdem war der               zulässt. Dennoch sollten sich Online-Händler der
landesgericht (OLG) München (Urt. v. 31. Januar       virtuelle Warenkorb mit der Produktdetailseite              Problematik bewusst sein. Während Händler mit
2019, 29 U 1582/18) kürzlich entschieden. Bei         verlinkt. Auf der Checkoutliste fanden sich dann            eigenem Online-Shop die entsprechende Seite mit
den meisten Online-Marktplätzen hat der Händ-         nur noch ein Foto des Produktes sowie Angaben               einer neuen Programmierung rechtssicher anpas-
ler leider keine Möglichkeit, zu beeinflussen,        zu Modell und Farbe. Ein Link zur Produktdetail-            sen können, haben Händler, die digitale Marktplät-
welche Daten auf der Checkoutliste stehen. Üb-        seite war nicht vorhanden. Diese Gestaltung der             ze wie Amazon, eBay usw. nutzen, keine unmittel-
licherweise finden sich hier derzeit nur wenige       Checkoutliste hält das OLG für rechtswidrig.                bare Einflussmöglichkeit. Sie sind daher in
Informationen zum Produkt und ein Link zur            Nach dem OLG kann eine unmittelbarere Zur-                  besonderem Maße dem Risiko einer Abmahnung
Produktseite. Hier besteht eine erhebliche Ge-        verfügungstellung der nach dem Gesetz erfor-                ausgesetzt. Geholfen werden kann diesen Händ-
fahr von Abmahnungen für die Händler, die bei         derlichen Informationen nur dann gegeben sein,              lern nur, wenn die Betreiber der Marktplätze den
der Nutzung des Marktplatzes nicht die Vorga-         wenn sich diese auch auf der Seite befinden, auf            Checkout-Prozess ändern oder es in diesem Punkt
ben des § 312j BGB einhalten können.                  der der Bestellvorgang abgeschlossen wird, also             zu einer Gesetzesänderung kommt. !

Universität Siegen
Gleichberechtigung geht nur gemeinsam
Die Frauenanteile bei Professuren und im Be-                                                                      grammen zurück, allen voran die Verabschie-
reich des hauptberuflich wissenschaftlichen                                                                       dung der Gleichstellungsquote im Jahr 2016.
Personals an der Universität Siegen sind in den                                                                   Seitdem gelten bei Berufungsverfahren an der
vergangenen Jahren deutlich gestiegen – ein Er-                                                                   Uni Siegen fachspezifische Frauenquoten, die
gebnis konsequenter Arbeit. „Gleichstellung                                                                       die Kommissionen jeweils berücksichtigen
braucht Beharrlichkeit, Geduld und einen langen                                                                   müssen. Die Gleichstellungsarbeit setzt jedoch
Atem“, unterstreicht Dr. Elisabeth Heinrich. Die                                                                  schon weit vor der Berufung an. „Je weiter eine
Philosophin kümmert sich seit mehr als zwölf                                                                      Wissenschaftlerin in ihrer Karriere nach oben
Jahren um die Gleichberechtigung von Frauen                                                                       kommt, desto mehr muss sie sich im gegen-
und Männern an der Uni. Ihr Job erfordert in der                                                                  seitigen Konkurrenzkampf behaupten.“ Viele
Praxis jede Menge Akribie. Frau Dr. Heinrich                                                                      Frauen würden sich dabei nach wie vor schwer-
muss Konzepte und Anträge formulieren, Zahlen                                                                     tun: „Sie treten weniger selbstbewusst auf,
ermitteln und Berichte verfassen. In erster Linie                                                                 weshalb ihnen dann auch weniger Entwick-
gehe es aber um Überzeugungsarbeit – und das                                                                      lungspotenzial zugetraut wird.“ Programme wie
                                                                                                       Werkfoto

auf breiter Front: „Gleichstellung ist eine Quer-                                                                 der Women Career Service sollen Frauen gezielt
schnittsaufgabe. Nur wenn alle, vom Rektorat                                                                      stärken. Für ihre sehr erfolgreiche Gleichstel-
                                                      Dr. Elisabeth Heinrich kümmert sich an der Uni Siegen
bis in die einzelnen Fächer hinein, aktiv daran                                                                   lungsarbeit hat die Universität Siegen in den
                                                      um die Gleichberechtigung von Frauen und Männern.
mitwirken, können wir wirklich etwas verän-                                                                       vergangenen Jahren zahlreiche Auszeichnun-
dern.“                                                sogenannten „Mittelbau“: Hier stieg der Frauen-             gen und Zertifikate erhalten: Sie darf sich unter
                                                      anteil im genannten Zeitraum von 32 auf 39 %.               anderem „familiengerechte Hochschule“ nen-
Ein Blick auf die Zahlen belegt den Erfolg der        Dieser Wert sei, gemessen am Frauenanteil un-               nen. Für ihre nachhaltige und an Chancen-
vergangenen Jahre. So ist der Frauenanteil bei        ter den Studierenden, nach wie vor viel zu ge-              gleichheit orientierte Personalpolitik erhielt sie
den Professuren an der Universität von 20 % im        ring, aber: „Ein starker weiblicher Mittelbau ist           bereits drei Mal in Folge das Zertifikat „Total
Jahr 2009 auf 25 % zum Jahresende 2017 ge-            die Voraussetzung dafür, dass wir in den kom-               E-Quality“. Strukturell sei die Uni inzwischen
wachsen. Die Uni Siegen liege damit leicht über       menden Jahren den Professorinnen-Anteil noch                sehr gut aufgestellt, freut sich Elisabeth Hein-
dem bundesweiten Schnitt, sagt Elisabeth Hein-        weiter steigern können.“                                    rich. Am Ziel sieht sie sich aber noch lange
rich nicht ohne Stolz. Sie sei zuversichtlich, dass                                                               nicht. Sie möchte die Frauenanteile in den kom-
es in den kommenden Jahren noch weiter nach           Die positive Gesamtentwicklung führt Heinrich               menden Jahren weiter steigern – in allen Be-
oben gehe. Positiv ist auch die Entwicklung im        auf eine ganze Reihe von Maßnahmen und Pro-                 reichen. !
Wirtschaftsreport          April 19   15

GEDIA Automotive Group
Joint Venture mit chinesischem Unternehmen
Die GEDIA Automotive Group und die HyUnion
Holding Co., Ltd. gründen ein Joint Venture mit
Hauptsitz in Shanghai. Ziel ist die Realisierung von
Synergieeffekten bei der Technologieentwicklung
und der Erschließung des chinesischen Automobil-
marktes. Nach erfolgreichem Abschluss der Ver-
handlungen unterzeichneten die Vertreter beider
Partner den Vertrag in feierlicher Runde. Die Un-
ternehmen halten je 50 % der Anteile. Der chine-
sische Automobilmarkt hat sich in den vergange-

                                                                                                                                                           Werkfoto
nen Jahren zum größten der Welt entwickelt.
Wesentliche Treiber für diese Entwicklung sind         In feierlicher Runde trafen sich die Vertreter beider Seiten zur Unterzeichnung des Kontraktes.
unter anderem das große Wachstum der gesamten
Volkswirtschaft, die steigende Kaufkraft und der       ture Unterstützung bieten. Als weltweit tätiges           schen Automobilherstellern sowie der ver-
Konsumentenwunsch nach individueller Mobilität.        Familienunternehmen mit rund 4200 Mitarbei-               stärkten Position im Beschaffungsmarkt wer-
Dieses Potenzial erkannte die GEDIA Automotive         tern entwickelt und produziert GEDIA Struk-               den wir in China zu einem bedeutenden
Group mit Hauptsitz in Attendorn bereits früh. Sie     turteile und Zusammenbauten für den auto-                 Anbieter“, stellen Helmut Hinkel, Geschäfts-
gründete 2008 ein eigenes Engineering-Zentrum          mobilen Karosserieleichtbau. Die HyUnion                  führer der GEDIA Gruppe, und Liu Guoping,
in China. Die GEDIA Automotive Systems Nanjing         Holding Co., Ltd. mit Hauptsitz in Qingdao ist            Chairman des HyUnion Boards, gemeinsam
Co. Ltd. beschäftigt sich unter anderem mit Me-        ebenso als Spezialist in der Entwicklung und              fest. Durch intensive Marktanalysen stehen
thodenentwicklung, Werkzeugkonstruktion und            Herstellung von komplexen Karosseriekompo-                GEDIA und HyUnion bereits seit Jahren im re-
Werkzeugbau. Dieses Ingenieurunternehmen               nenten und Antrieben tätig. „Mit der vereinten            gen Austausch. Die Unternehmen arbeiten
der GEDIA Gruppe wird weiterhin bestehen               technischen Kompetenz, dem verbesserten                   seither an einer gemeinsamen Wachstumsstra-
bleiben und der Gruppe sowie dem Joint Ven-            Marktzugang zu internationalen und chinesi-               tegie im lokalen Markt. !

                                                                                                                                        Hochbau
                                                                                                                                        Tiefbau
                                                                                                                                        Leitungsbau
                                                                                                                                        Schlüsselfertigbau
                                                                                                                                        Projektentwicklung
                                                                                                                                        Immobilien

 Wir stellen Weichen für gute Qualität.
                                                                                                     Berge-Bau GmbH & Co. KG
                                                          Leimstruther Weg 7 - 9 | 57339 Erndtebrück | Fon 0 27 53 - 59 49 - 0
                                                          Fax 0 27 53 - 59 49 39 | mail info@berge-bau.de | www.berge-bau.de
16           April 19     Wirtschaftsreport

Branchenstandard TISAX
Anforderungen an Informationssicherheit im Fokus
Eine gut besuchte Informationsveranstaltung             welche Relevanz das Thema in der betriebli-                                             Schwachstelle, immer größer werde. „Stetig
in der Geschäftsstelle Olpe der IHK Siegen the-         chen Praxis hat.                                                                        steigt auch die Anzahl der Unternehmen und
matisierte die Anforderungen an die Informa-                                                                                                    Standorte, die an TISAX teilnehmen“, berichtete
tionssicherheit in der Automobilbranche. Im             „Der Kundendruck wird in Sachen TISAX immer                                             Immo Wehrenberg, ENX Association. So zeich-
Blickpunkt standen der Branchenstandard TI-             größer“, betonte Guido Solbach, VIA Consult. So                                         net sich eine Etablierung von TISAX in der Auto-
SAX (Trusted Information Security Assessment            sei das Thema Informationssicherheit, das IT-Si-                                        mobilindustrie ab. Mehr Info zu TISAX gibt es
Exchange) und andere Standards, wie zum Bei-            cherheit und Datenschutz beinhaltet, gerade in                                          unter: http://www.enx.com/. Ansprechpartner
spiel ISO/IEC 27001. Dabei zeigten die Refe-            der heutigen Zeit immer wichtiger für die Unter-                                        in der IHK Siegen zum Thema Informationssi-
renten von VIA Consult und ENX Association,             nehmen. Dies liege natürlich auch daran, dass                                           cherheit ist Roger Schmidt, Tel.: 0271 3302-
welche Trends sich derzeit abzeichnen und               die Gefährdung, definiert als Bedrohung plus                                            263, E-Mail: roger.schmidt@siegen.ihk.de.!

Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Siegen
Sprechstunde rund um die Digitalisierung
                                                                                                                                                steinmaschinen her. Thorsten Flick hat sich in
                                                                                                                                                der Unternehmenssprechstunde mit Martin
                                                                                                                                                Stein getroffen und ihm geschildert, was das
                                                                                                                                                Unternehmen genau macht und welche Maß-
                                                                                                                                                nahmen es bereits zum Thema Digitalisierung
                                                                                                                                                umgesetzt hat: „Wir beschäftigen uns schon seit
                                                                                                                                                fünf Jahren mit dem Thema Industrie 4.0. Die
                                                                                                      Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Siegen
                                                                                                                                                Standard-Anforderungen daran können wir
                                                                                                                                                mittlerweile bedienen.“ Die Betonsteinmaschi-
                                                                                                                                                nen erfassen schon die Produktionsparameter.
                                                                                                                                                Also zum Beispiel, wie viele Steine von welcher
                                                                                                                                                Sorte produziert wurden und wie die Qualität
                                                                                                                                                war. Je nachdem, wie feucht das Material ist,
                                                                                                                                                aus dem Steine hergestellt werden sollen, müs-
                                                                                                                                                sen die einzustellenden Verdichtungsparameter
Thorsten Flick von der Hess Group vor einer Betonsteinmaschine.                                                                                 geändert werden.

Darf ich trotz der neuen Datenschutzgrundver-           nach Absprache festgelegt. Das Kompetenzzent-                                           Martin Stein hat mit Thorsten Flick besprochen,
ordnung noch einen Newsletter an meine Kun-             rum gibt es seit Oktober 2017 an der Universität                                        wofür man solche Parameter noch einsetzen
den verschicken? Welche Herausforderungen               Siegen. Die Mitarbeiter unterstützen kleine und                                         kann. Bislang war es so, dass erfahrene Mitarbei-
kommen auf mich zu, wenn ich Abläufe in mei-            mittlere Unternehmen in Südwestfalen und                                                ter während der Produktion gemerkt haben, wenn
nem Unternehmen digitalisieren will? Kleine             darüber hinaus bei Fragen und Problemen zur                                             etwas nicht richtig eingestellt war. Sie konnten
und mittlere Unternehmen, die sich solche oder          Digitalisierung. Zu den Schwerpunkten gehören                                           es dann ändern. Für unerfahrene Mitarbeiter war
ähnliche Fragen zum Thema Digitalisierung               nutzerzentrierte Technologie und Mensch-                                                das schwierig, da sie teilweise erst zu spät ge-
stellen, können sich jeden Mittwoch für die             Maschine-Interaktion. Dabei stehen immer die                                            merkt haben, dass die Qualität nicht stimmt.
kostenfreie Unternehmenssprechstunde des                Mitarbeiter der Firmen im Mittelpunkt.                                                  Künftig soll sich die Maschine merken, in welcher
Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Siegen                                                                                                        Situation ein Mitarbeiter eingegriffen hat, um
anmelden.                                               Für die neue Unternehmenssprechstunde hat es                                            dieses Wissen auch an neue oder unerfahrene
                                                        bereits zahlreiche Anfragen gegeben. „Mit einer                                         Mitarbeiter weitergeben zu können. Die Experten
„Wir wollten ein niedrigschwelliges Angebot             so großen Nachfrage hatten wir gar nicht ge-                                            des Kompetenzzentrums werden das Unterneh-
schaffen, damit sich die Firmen praktisch auf kur-      rechnet“, freut sich Martin Stein. „Das zeigt, wie                                      men jetzt dabei unterstützen, die neue Technik
zem Dienstweg an uns wenden können“, erklärt            wichtig Digitalisierungsthemen für die Unter-                                           umzusetzen. Für Flick hat es sich gelohnt, an der
Dr. Martin Stein, Geschäftsstellenleiter des Kom-       nehmen in der Region sind.“ Eine der Anfragen                                           Unternehmenssprechstunde teilzunehmen: „Es
petenzzentrums. Mögliche Themen sind zum Bei-           kam von Thorsten Flick, Mitarbeiter der Hess                                            hat mich natürlich gefreut, zu hören, dass wir
spiel Datenschutz und IT-Sicherheit, aber auch          Group in Burbach. Er ist dort für Softwareent-                                          schon recht weit sind mit der Digitalisierung.
technische Möglichkeiten und Geschäftsfeldent-          wicklung zuständig.                                                                     Außerdem ist der Ansatz mit der selbstlernenden
wicklung. Auf der Internetseite des Kompetenz-                                                                                                  Maschine eine gute Idee.“ Anmeldungen zur
zentrums können Unternehmen einen Termin                Das Unternehmen gibt es schon seit 1948. Am                                             Unternehmenssprechstunde sind hier möglich:
vereinbaren und auch das Thema mit angeben.             Burbacher Standort sind etwa 270 Beschäftigte                                           https://kompetenzzentrum-siegen.digital/unter-
Die Uhrzeit für den Sprechstunden-Termin wird           tätig. Die Hess Group stellt zum Beispiel Beton-                                        nehmenssprechstunde/ !
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