Jede Menge zu bieten Wie die Region an ihrem Image feilt - IHK24
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„SPAREN BLEIBT WICHTIG“ Interview mit Sparkassenchef Bernd Honermeyer „AUF ALLES VORBEREITET“ Serie über den Kreis Unna: Kamen MAMMUTPROJEKT Wirtschaft präsentiert Masterplan für A 45-Sanierung Februar 2015 Jede Menge zu bieten Wie die Region an ihrem Image feilt
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EDITORIAL Herzlichen Glückwunsch, Westfalen! W estfalen feiert in diesem Jahr seinen 200. Geburtstag. 200 Jahre? Westfalen hat doch eigentlich eine viel längere Geschichte. Erst- malig taucht der Name Westfalai im Jahre 775 in den Fränkischen Reichsannalen als Bezeichnung eines Teilstamms der Sachsen westlich der Weser auf. Die alten Sachsen nannten den westlichen Teil ihres Stam- meslandes Westfalen. Obwohl die preußische Gewerbe- politik unliberal und rückständig war, zählten die schon im 18. Jahrhundert zu Preußen gehörenden westfäli- schen Landesteile wie die Grafschaft Mark zu den inno- vativen frühindustriellen Gewerberegionen in Deutsch- land. Es ist genau 200 Jahre her, als am 30. April 1815 durch die „Verordnung wegen verbesserter Einrichtung Udo Dolezych und Reinhard Schulz der Provinzial-Behörden“ die preußische Provinz Westfa- len gebildet wurde und damit die westfälischen Territori- en erstmals als zusammenhängendes Gebiet politisch ge- »Westfalen mit seinen vielen erfolgreichen eint wurden. Unternehmen hat einen großen Anteil daran, Wenn man heute an Westfalen denkt, dann verbin- dass Nordrhein-Westfalen das wirtschaftlich det man neben den zahlreichen Traditionsunternehmen auch Assoziationen wie: Schinken und Pumpernickel, stärkste deutsche Bundesland ist.« Hermannsdenkmal und Fußballstadien, Wasserburgen und Zechentürme. So vielschichtig und unterschiedlich ist auch die Bevölkerung, denn immerhin leben 8,2 Milli- onen Einwohner in Westfalen: die Münsterländer, die Sau- chen Unternehmen hat einen großen Anteil daran, dass erländer, die Siegerländer, die Ostwestfalen und die Lip- Nordrhein-Westfalen das wirtschaftlich stärkste deutsche per. Nicht zu vergessen die Menschen, die in unserer IHK- Bundesland ist. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) belief sich Region, dem Westfälischen Ruhrgebiet, leben. Sie gelten im Jahr 2012 auf rund 251 Milliarden Euro, das sind rund als bodenständig und strebsam. 43 Prozent vom BIP NRWs (587 Milliarden Euro). Damit Sie alle eint die Liebe zur Heimat. Deshalb wird der Na- erwirtschaftete jeder der rund vier Millionen Erwerbstäti- me Westfalen oft benutzt, um Besonderheiten Ausdruck gen in Westfalen im Durchschnitt 62.416 Euro. Diese Er- zu verleihen. So gibt es etwa die Westfalenhallen und den werbstätigen sind in den mehr als 472.000 Unternehmen Westfalenpark, das Westfälische Wirtschaftsarchiv und die in Westfalen beschäftigt. Westfälische Kaufmannsgilde. Auch Dortmunds Signal- Gerade in Westfalen gibt es sehr viele „Hidden Cham- Iduna-Park trug einst den Namen Westfalens. In Hamm pions“. Einige davon haben wir in unserer IHK-Publikati- gibt es den traditionellen Handballverein HSV Hamm- on „Die Besten im Westen“ vorgestellt. Der typische Hid- Westfalen und in Unna das Westfälische Literaturbüro. den Champion ist ein mittelständisches Familienunterneh- Bekannt sind die Westfalen auch wegen ihrer Direkt- men in dritter oder vierter Generation, das seine globalen heit. Manch einer muss sich daran erst gewöhnen. Viel- Marktchancen genutzt hat. Hinzu kommt die starke regio- leicht soll wertvolle Zeit nicht mit zu viel Gerede ver- nale Verbundenheit des Unternehmens. Es verfügt darüber schwendet werden. hinaus über ein historisch gewachsenes technologisches Die Mentalität der fleißigen Einwohner spiegelt sich „Spezial-Know-how“. auch in der ökonomischen Stärke und den wirtschaftli- Auf diesen Leistungen können wir aufbauen, um West- chen Zahlen wider: Westfalen mit seinen vielen erfolgrei- falen weiter nach vorne zu bringen. Udo Dolezych, IHK-Präsident Reinhard Schulz, IHK-Hauptgeschäftsführer Ruhr Wirtschaft Februar 2015 3
INHALT BLICKPUNKT NEUES IMAGE 8 Mit neuem Image gegen alte Klischees In Zeiten des globalen Wirtschaftens liefern sich Regionen einen harten Wettbewerb. Es geht um Investoren, Fachkräfte, Medienpräsenz. Oder anders formuliert: Um die eigene Zukunfts- fähigkeit. Ein gutes Image gilt als Schlüssel zum Erfolg. Wie die Städte und Kommunen aus dem Westfälischen Ruhrgebiet an ihrem Image feilen. Grafik Titelseite: Stadt Dortmund/Christian Turk 11 Kreis Unna Kurzvideos werben für den Standort 12 | Knackige Slogans für neues Image 12 | Kurz vor dem Startschuss 13 Ein Qualitätssiegel für Menschen und Unternehmen Echte Hammerinnen und Hammer, Hammenserinnen und Hammenser gibt es schon seit der Stadtgründung 1226 – aber seit vergangenem Jahr auch erstmals öffentlich und mit eigenem Siegel. RUBRIKEN IHK SERVICE INTERVIEW FÜR UNTERNEHMEN 3 Editorial 16 „Sparen bleibt wichtig“ 20 Interessierte Firmen gesucht Bernd Honermeyer, Vorstands- 6 Bild des Monats Mobil.Pro.Fit startet chef der Sparkasse Hamm in neue Runde 7 Wirtschaft in Zahlen WIRTSCHAFT REGIONAL 26 Mitmachen und profitieren 21, 24, 25, 32, 47, 48 Jubiläen Aushängeschild Webseite 18 Überschuldung wächst weiter 21 Bekanntmachungen 32 Kluge Personalpolitik SchuldnerAtlas 2014 22, 40, 69,73 Kompakt 42 Wirtschaft präsentiert 21 Ernst-Schneider-Preis 30 Was sonst geschah Masterplan für die A 45 der IHKs wächst 37 Literatur 72 Serie: Mein gutes Recht 22 Hingucker mm Promotion 73 Recht kompakt 78 Wege aus der Krise IHK unterstützt Unternehmen 22 Heimatliebe auf der Flasche 74 IHK-Weiterbildungsprogramm Brinkhoff’s No.1 bringt limitierte Sonder-Edition 77 Kulturkalender 79 Wirtschaft im TV BLICKPUNKT NEUES IMAGE 23 Coaching für Gründer 79 IHK-Veranstaltungskalender 8 Mit neuem Image 24 IT-Nachwuchs in gegen alte Klischees guten Händen 80 Impressum 13 Ein Qualitätssiegel für 25 Von Dortmund nach Lünen 81 Messekalender Menschen und Unternehmen Texon Industrieservice und Fair 4 Ruhr Wirtschaft Februar 2015
INTERVIEW 16 „Sparen bleibt wichtig“ Bernd Honermeyer, Vorstandschef der Sparkasse Hamm, spricht im Interview mit der Ruhr Wirtschaft über das 175-jährige Bestehen des Instituts, überzeugende Geschäftsmodelle und Herausforderungen in Zeiten der EZB-Niedrigzinspolitik. WIRTSCHAFT REGIONAL 26 Mitmachen und profitieren Aushängeschild Webseite: Wie das auch auf dem internationalen Parkett optimal funktioniert, beleuchtet ein Projekt der IHK zu Dortmund. WIRTSCHAFT REGIONAL 38 Schwergewichte „made in Dortmund“ Im zweiten Teil der Serie „damals“ geht es um die Werkzeugmaschinenfabrik Wagner & Co., die im 19. Jahrhundert wahre Maschinengiganten baute. 27 11. Runde Ökoprofit 41 Über das Gehalt sollte SERVICE INTERNATIONAL man sprechen 28 Auf alles vorbereitet 68 Myanmar: Aufschwung Serie über den Kreis Unna: 41 Karrieremesse nach der Isolation Kamen Kontinuierliches Wachstum 44 Für die Region begeistern 32 Wirtschaftsgespräch 70 Neues Kontrollsystem auf in Hamm 46 Licht mit anderen Ungarns Straßen Augen sehen 33 Fähigkeiten und 71 Nordafrika im Blickpunkt Talente erproben 47 Evangelische Kirchenbank Arabischer Frühling erzeugt Schützenhilfe für Jugendliche wirtschaftet erfolgreich Aufbruchsstimmung 34 Konjunkturelle Lage ist 47 Jetzt bewerben für SERVICE BILDUNG trotz Unsicherheiten gut Innovationspreis 2015 IHK-Konjunkturumfrage 75 Konkurrenzlos stark: 48 Starkes Wachstum IHK ehrt verdiente Prüfer 36 Dortmunder Volksbank Sparkasse Dortmund mit erfolgreichem Jahr SERVICE KULTUR MEINUNG 38 Schwergewichte 76 Vielfältiges Westfalen „made in Dortmund“ 49 „Eine Geschichte Sonderausstellung Serie „damals“ von Kämpfen“ Heinrich August Winkler SERVICE MESSE 40 Dortmunder Hafen auf Kurs SONDERTHEMA 80 China: Starker Messeauftritt 40 Strom tanken 2.0 Partnerland der CeBIT 50 IT · Kommunikation · 41 Rathaus mit Discounter Social Media Ruhr Wirtschaft Februar 2015 5
BILD DES MONATS Drei Engel für Hermann Rathaussturm Als Rathaussturm wird ge- meinhin die jährlich zu Be- ginn des Karnevals statt- findende symbolische Be- setzung des örtlichen Rat- hauses durch die Nar- ren bezeichnet, die nicht nur im Rheinland, sondern auch in Westfalen Brauch ist. So auch in Kamen im Kreis Unna. Machtübernahme Bürgermeister Hermann Hupe wird „gezwungen“, den Rathausschlüssel an die Narren zu übergeben und damit die gewohn- te Ordnung während der „Fünften Jahreszeit“ au- ßer Kraft zu setzen. Wohl oder übel muss er den kostümierten Damen ihren Wunsch erfüllen. Weiberfastnacht Denn es ist Weiberfast- nacht: An diesem Donners- tag vor Rosenmontag neh- men stets pünktlich um 11:11 Uhr nicht nur die Narren, sondern insbe- sondere die „Weiber“ das Zepter in die Hand und ge- ben damit das Startsignal für den traditionellen Stra- ßenkarneval. Scherenschnitt Das Ganze wird auch noch symbolisch unterstri- chen, sprich beschnitten: Es ist an Weiberfastnacht Brauch, dass die Frauen den Männern die Krawat- te als Zeichen der männli- chen Macht abschneiden. Dafür werden sie mit ei- nem „Bützchen“ (Küss- chen) entschädigt. Text: Tobias Schucht Foto: Oliver Schaper 6 Ruhr Wirtschaft Februar 2015
Wirtschaft in Zahlen Menschen mit Migrationshintergrund Kinder in Kindertagesbetreuung im Alter unter sechs Jahren aus Familien, bei denen mindestens ein Elternteil ausländischer Herkunft ist • 2011 • 2014 Nordrhein-Westfalen Dortmund 34,7 32,9 43,8 41,2 % % % % Hamm Kreis Unna 30,5 25,7 40,2 38,3 % % % % Bevölkerung mit Migrationshintergrund am Ort der Hauptwohnung • 2011 • 2014 Nordrhein-Westfalen Dortmund 22,8 24,5 27,5 30,8 % % % % Hamm Kreis Unna 29,6 21,5 21,8 34,7 % % % % Über 4,3 Millionen Menschen in NRW hatten 2013 einen Migrationshintergrund. Das wa- ren 24,5 Prozent aller 17,6 Millionen Einwohner. Das Durchschnittsalter war mit 35 Jah- ren niedriger als das der Einwohner ohne Migrationshintergrund (46 Jahre). Von den 523.200 Kindern unter sechs Jahren, die 2014 eine Kita besuchten, hatte etwa jedes dritte Kind (172.000) mindestens einen Elternteil, der nicht in Deutschland geboren wurde. Text: Tobias Schucht, Quelle: IT.NRW Rosenmontagsumzüge Dortmund 23 Wagen Hamm 29 Wagen Köln 114 Wagen Quelle: Stadt Dortmund/WA/eigene Recherche Ruhr Wirtschaft Februar 2015 7
Mit neuem Image gegen alte Klischees In Zeiten des globalen Wirtschaftens liefern sich Regionen einen harten Wettbewerb. Es geht um Investoren, Fachkräfte, Medienpräsenz. Oder anders formuliert: Um die eigene Zukunftsfähigkeit. Ein gutes Image gilt als Schlüssel zum Erfolg. Wie die Städte und Kommunen aus dem Westfälischen Ruhrgebiet an ihrem Image feilen. VON GERO BRANDENBURG 8 Ruhr Wirtschaft Februar 2015
BLICKPUNKT NEUES IMAGE W ie bitte? Das Ikea-Zentrallager ist dreimal so groß wie der Vati- kanstaat? In Dortmund werden die größten Bagger der Welt ge- baut? Und der Phoenix-See in Hörde ist mit einer Wasserfläche von 24 Hektar größer als die Hamburger Binnenalster? In der Tat: Die neue Imagekampagne „Dortmund über- rascht. Dich“ wird ihrem Motto ge- recht. Nach einem Blick in die 94 Seiten starke Imagebroschüre wird schnell klar, dass Dortmund jen- seits altbekannter Klischees viele neue Gesichter und Facetten hat. Dortmund präsentiert sich als le- benswerte Großstadt mit Herz und Kultur – sowie als moderner und in- novativer Wirtschaftsstandort. Kommu- nikationsexperte Jürgen Walinda-Zilla, Inhaber der Zilla Medienagentur GmbH, gibt zu: „Mich hat die Kampagne wirklich überrascht. Ich finde sie sehr gelungen, weil sie den Blick auf Dortmund verän- dert.“ (siehe auch Interview Seite 10) Projekt-Koordinator Thomas Kamp- mann von der Dortmund-Agentur spricht stolz von einer „Imagebroschüre 2.0“. Er sagt: „Sie ist Liebeserklärung und Stand- ortwerbung zugleich. Sozusagen ein Best-of- Dortmund im Buchformat.“ Ein neuer Blick auf die vielen Vorzüge des Standorts Westfälisches Ruhrgebiet ist wich- tig und längst überfällig. Allen Erfolgen im Strukturwandel zum Trotz sind Dortmund, aber auch Hamm und der Kreis Unna oft mit Vorurteilen belegt. Kohle, Bier und Stahl sind aus dem Stadtbild größtenteils verschwun- den. Von den alten Zeiten der Montanindus- Grafiken: Stadt Dortmund/Christian Turk trie zeugt fast nur noch die Route Industrie- kultur. „Dennoch sind auswärtige Gäste bei ihrem ersten Besuch oft überrascht, wieviel Modernität und Lebensqualität Dortmund zu Neujahrsempfang 2015 gestartet. Nicht oh- bieten hat“, sagt Walinda-Zilla. ne die Unterstützung prominenter Mitstrei- Die Kommunen in der Region haben er- ter: Mit IHK-Präsident Udo Dolezych, FH-Rek- kannt, dass sie an ihrem Image feilen müs- tor Prof. Dr. Wilhelm Schwick, Konzerthaus- sen. Denn der IHK-Bezirk steht mit anderen Intendant Benedikt Stampa und dem ASU- Regionen im harten nationalen und interna- Vorsitzenden Stefan Windgätter standen da- tionalen Wettbewerb. Konkurriert wird um bei Persönlichkeiten Pate, die auch schon an Unternehmensansiedlungen und Arbeits- der Entwicklung der Kommunikationsgrund- plätze, um Infrastrukturinvestitionen, tou- lagen beteiligt waren. Insgesamt fließen rund ristische Attraktionen und – vor dem Hinter- 200.000 Euro in dieses Stadtmarketing. grund des demografischen Wandels – auch »Auswärtige Gäste sind um qualifizierte Arbeitskräfte. Dabei spielt Starke Inhalte im Social Web bei ihrem ersten Besuch der Standortfaktor „Image“ eine große Rolle. Die Kampagne versteht sich als Dach für oft überrascht, wieviel Aus diesem Grund haben neben Dortmund Aktivitäten aller Dortmunder Akteure auf Modernität und Lebens- auch Hamm und einige Kommunen im Kreis den neun Themenfeldern, die gemeinsam qualität Dortmund zu Unna (ab Seite 11) Kampagnen gestartet, um identifiziert wurden. Das Spektrum ist breit die Vorzüge des Standorts ins rechte Licht zu und reicht von Wirtschaft, Technologie und bieten hat.« rücken. Wissenschaft über den Wohn- und Erleb- Jürgen Walinda-Zilla Die Stadt Dortmund hat ihre neue Image- nisstandort bis zur Kultur- und Sportland- kampagne von der Essener Agentur CP Com- schaft. Zentrales Ziel der auf zwei Jahre partner entwickeln lassen und offiziell beim > Ruhr Wirtschaft Februar 2015 9
BLICKPUNKT NEUES IMAGE »Das alles gehen wir > mit dem Anspruch an, angelegten Kampagne ist die Veränderung immer authentisch zu und Erweiterung des Blicks der Öffentlich- bleiben.« keit auf Dortmund, um das Image der Stadt Oberbürgermeister dadurch zu verbessern. Oberbürgermeis- Ullrich Sierau ter Ullrich Sierau beschreibt die Stoß- richtung so: „Wir wollen über das ak- tuelle, zukunftsorientierte Dortmund reden, unsere starken Seiten erlebbar machen und Klischees abbauen. Das alles gehen wir mit dem Anspruch an, immer authentisch zu bleiben.“ Die Feder- führung im Projekt liegt bei der städtischen Dortmund-Agentur. „Die Kampagne setzt das vom Rat der Stadt verabschiedete Kom- munikationskonzept konsequent um, fügt diesem aber noch einen wichtigen Baustein hinzu: das ganz persönliche Erlebnis der Stärken und interessanten Facetten unserer Stadt“, betont Dr. Ulrich Potthoff, Sprecher der Agenturleitung. Und so stellt sich der Kampagnenansatz für die Jahre 2015 und 2016 dar: Viele Pro- dukte der Stadt Dortmund und ihrer Partner tragen künftig die Wortmarke „Dortmund überrascht. Dich.“ Neben den Kommunikati- „Dortmund hat so viel zu bieten” Nachgefragt: Jürgen Walinda-Zilla über die neue Dortmunder Imagekampagne. Herr Wallinda-Zilla, braucht Dort- und ihren Familien vor Ort auf eine Was braucht eine gute mund diese neue Stadtwerbung? Sightseeing-Tour geht, ändert sich die- Imagekampagne? Ja. Meiner Meinung nach braucht un- se Stimmung ganz schnell. Denn Dort- Eine gute Imagekampagne muss auf sere Stadt eine solche Kampagne, weil mund hat sehr viel zu bieten: als Wis- den Punkt kommen. Dafür benö- sie nach wie vor ein Imageproblem senschafts- und Technologiestandort tigt man eindeutige Markenbotschaf- hat. Zwar sind wir im Strukturwan- einerseits und als ein Ort mit hoher ten, und die Alleinstellungsmerkma- del weit gekommen, es wurden neue Lebensqualität andererseits. Das Kon- le müssen klar benannt werden. Wenn Branchen angesiedelt, und das Tech- zerthaus und das Dortmunder Ballett diese überraschend sind, umso bes- nologieZentrumDortmund ist ein ech- sind international renommiert. Darü- ser. Diese Merkmale müssen aber auf ter Meilenstein. Diese Fortschritte ber hinaus besteht hier eine sehr viel- allen Kanälen kommuniziert wer- wurden auch überregional anerkannt. fältige freie Szene. Hinzu kommen die den. Das ist, wie gesagt, bei „Dort- Aber leider hält sich für das Ruhrge- Musik-Clubs, das U, der Phoenix-See, mund überrascht. Dich“ teilweise be- biet und Dortmund immer noch das das Fußballmuseum oder das Kreuz- reits gelungen. Neben einigen Werbe- Image einer unattraktiven und tristen viertel mit seinen Kneipen und Cafés gimmicks gibt es die sehr ansprechen- Industrieregion. Diese negative Wahr- – das Feedback der Gäste ist stets posi- de Imagebroschüre und einen sehr in- nehmung von außen hat Dortmund tiv. Diese Vorzüge müssen nach außen novativen Internetauftritt. Jetzt müs- nicht verdient. Wer uns besucht hat, transportiert werden. Die meisten Aus- sen natürlich weitere Instrumente, der ändert schnell seine Meinung. wärtigen denken beim Namen Dort- vor allem PR, Networking und Soci- mund zuerst an den BVB. Das ist okay, al Media darauf aufsetzen. Wichtig ist Inwiefern? aber dabei darf es nicht bleiben. in diesem Zusammenhang die Einheit Da ich viel mit Unternehmen und Ent- aller Stakeholder: Man sollte merken, scheidern aus dem gesamten Bundes- Wie bewerten Sie die dass die gesamte Stadt mit allen Ver- gebiet zusammenarbeite, habe ich das neue Kampagne? tretern aus Verwaltung, Politik, Wirt- schon oft erlebt. Wenn zum Beispiel Mich hat die Kampagne wirklich über- schaft, Wissenschaft und Kultur da- Führungskräfte aus München nach rascht. Ich finde sie gelungen, weil sie hinter steht. Überdies sollten sich al- Dortmund kommen sollen, werden vor den Blick auf Dortmund verändert. le Dortmunder als Botschafter dieser dem Umzug gewisse Vorbehalte bis hin Das deckt sich eben mit meinen Er- Stadt verstehen. Die Imagebroschüre zur Angst vor einem „Kulturschock“ fahrungen, wenn ich auswärtige Gäs- gehört bei jeder Geschäftsreise als fes- geäußert. Sobald man aber mit ihnen te durch Dortmund führe. ter Bestandteil ins Gepäck. 10 Ruhr Wirtschaft Februar 2015
onsprodukten des laufenden Geschäfts wer- den Werbemittel mit dieser Wortmarke her- gestellt und verbreitet. Alle Kommunikati- onsprodukte und Werbemittel lotsen ihre Ad- ressaten zu einer neuen Website Dortmund- überrascht-Dich.de. Die Homepage liefert Antworten auf die Frage „Womit überrascht mich Dortmund?“ und lädt darüber hinaus ein, selbst Überraschendes in und mit der Stadt zu erleben. Diese Erlebnisangebote mit Überra- schungscharakter werden von vielen Ak- teuren gemeinsam realisiert und im Social Web verbreitet. Wesentlicher Bestandteil der Website zur Imagekampagne sind außerge- wöhnliche Dortmunder Fakten sowie die da- Die Marina Rünthe in Bergkamen lockt Freitzeitkapitäne. Foto: Stadt Bergkamen zu passenden Bilder und Geschichten. Über die Homepage und die Sozialen Medien wer- den außerdem die Erlebnisangebote zur Kampagne kommuniziert – Events, Mitmach- aktionen, Gewinnspiele und vieles mehr. Be- Kurzvideos werben standteil der Website zur Imagekampagne sind außerdem Textbeiträge, die von bekann- ten Bloggern mit Lokalkolorit („Fee ist mein für den Standort Name“, „Zwillingsnaht“, „Nordstadtblogger“ und „Dortmunderisch“) geschrieben werden. Schöne Bilder, viele Infos: Kommunen aus dem Kreis Unna präsentieren sich auch in Imagefilmen. Marketing für die IHK-Region A ls sympathische Stadt im Ruhrgebiet präsentiert sich Bergka- men in seinem professionell inszenierten Imagefilm. Viele Luft- aufnahmen zeigen die schönsten Seiten der Stadt – vor allem die Marina Rünthe mit ihrem Yachthafen und der angrenzenden Gas- A uch die IHK zu Dortmund hat sich die Imageverbesserung der Region auf die Fahnen ge- schrieben und geht dabei neue We- ge: Seit 2013 berichtet der Newsletter tronomie. Einen weiteren Schwerpunkt bildet der erfolgreiche Struk- turwandel in Bergkamen – weg vom Bergbau hin zum modernen Wirtschaftsstandort mit renommierten Unternehmen wie Steilmann (Mode) und Bayer Pharma. Auch der Logistikpark an der A2 und ge- plante neue Wohngebiete werden sehr ansprechend in Szene gesetzt. „Business Region Dortmund, Hamm, Der 2014 für rund 11.000 Euro produzierte Imagefilm von Frönden- Kreis Unna“ zweisprachig über Er- berg hat eine durchaus emotionale Note. Der Zuschauer folgt einer jun- folgsgeschichten aus der Wirtschaft gen Familie bei ihrem abwechslungsreichen Rundgang durch die Stadt. der Region. Gute und spannende Fröndenbergs Vorzüge als attraktiver Touristenmagnet (Golfsport und Nachrichten aus den rund 58.000 Un- Radfahren) werden ebenso betont wie die historischen Wurzeln. Zu- ternehmen, über die es sich zu be- sätzlich zum Film wurde Anfang 2015 eine anzeigenfinanzierte Image- richten lohnt, gibt es in Hülle und broschüre erstellt und an alle Haushalte verteilt. Fülle. Der Standort wird für Investo- Ein neuer Film lädt ein, die Stadt Schwerte aus ganz neuen Perspek- ren, Unternehmen sowie Fach- und tiven kennenzulernen. Ziel des Films ist es, die Hansestadt an der Ruhr Führungskräfte immer attraktiver, in den Bereichen Leben, Wohnen und Arbeiten darzustellen. Dabei be- national wie auch international. Ins- leuchtet das Video einerseits harte Standortfaktoren wie zum Beispiel gesamt werden rund 3.500 News- die gute verkehrliche Anbindung oder die ausgezeichnete Breitband- letter in der Printversion und etwa versorgung. Anderseits werden Schwertes Lage im Grünen 1.600 Newsletter als E-Mail-Version und der hohe Freizeitwert betont. Die Aufnahmen aus den Betrie- in deutscher und englischer Sprache ben zeigen die ausgewogene Wirtschaftsstruktur Schwertes mit alt- verschickt. Zudem hat die IHK erst eingesessenen Betrieben der Eisen- und Metallverarbeitung (Hoesch / Ende 2014 ihre neue Publikation „Die Hundhausen) sowie den hoch innovativen Mittelstand (RSA). Besten im Westen“ vorgestellt. Darin werden rund 100 Top-Unternehmen Links zu den Filmen aus der Region und ihre innovativen › www.ausbildung-nordrhein-westfalen.de/bergkamen Produkte porträtiert. Die „Besten im › www.froendenberg.de Westen“ zeigen die Leistungsstärke › www.schwerte.de der regionalen Wirtschaft. Ruhr Wirtschaft Februar 2015 11
Knackige Slogans für neues Image Wie Holzwickede und Selm für ihre Standorte die Werbetrommel rühren. H ier leb’ ich gerne! Mit diesem wohlklingenden Slogan präsen- tiert sich Holzwickede in der Hochglanzbroschüre aus dem Okto- ber 2013. Angesprochen werden da- mit vor allem junge Familien, die sich in der Emschergemeinde niederlassen sollen. Viele Neubaugebiete, kulturelle Highlights, zahlreiche Kinderbetreu- ungsangebote und die wunderschöne Landschaft sind echte Pluspunkte. In seinem Grußwort unterstreicht Bür- Holzwickedes Perle: Das Haus Opherdicke. Foto: IHK/Oliver Schaper germeister Jenz Rother aber auch die wirtschaftlichen Vorzüge, etwa die kind bis zum Senior, bei uns wird für ihrer Stadt zu stärken. 2013 wurde die zahlreichen Gewerbeansiedlungen im jeden etwas geboten. Holzwickede ist Fortführung der Kampagne beschlos- Eco-Port. Mit mehr als 9.000 täglichen ein Wohnort mit vielen Qualitäten“, sen. Etwas älter ist das Marketing- Einpendlern ist Holzwickede in NRW so Rother. Selm hat 2011 die Image- konzept in Bönen aus dem Jahr 2009. spitze – den großen Unternehmen wie kampagne „Wir bringen den Stein ins Damals entstanden unter dem Motto Rhenus, Montanhydraulik, Wiederholt Rollen“ gestartet, um das Wir-Gefühl „Bönen bewegt“ Flyer, Werbeheft und und Sonepar sei Dank. „Vom Klein- und die Identifikation der Selmer mit ein neues Logo. Kurz vor dem Startschuss Lünen und Werne haben neue Kampagnen vorbereitet und wollen bald loslegen. W as ist außerirdisch schön?’“, „Was bringt mich immer zum Lachen?“ oder „Was bleibt immer jung?“. Auf diese Fra- gen gibt es für kleine und große Lü- über eine Website und Anzeigen bis hin zu Mitmach-Aktionen. Entwickelt wurde die neue Imagekampagne auf Basis eines umfangreichen Marke- ting-Rahmenkonzeptes, das Lünen ner nur eine Antwort. Mein Lünen. auf drei Säulen positioniert: zum ei- Dieses Bekenntnis der Bürger zu ih- nen mit der herzlichen Offenheit sei- rer Heimatstadt ist Kern der Image- ner Bürger, zum anderen als führend kampagne, die in Lünen am 19. März in der Rohstoff- und Kreislaufwirt- startet. Die Lüner zeigen Gesicht und schaft und schließlich als Treffpunkt werden an markanten, stadtprägen- von Metropole Ruhr und dem Müns- den Orten kreativ und merkfähig in terland. In Werne wird gerade an Szene gesetzt. Die Motive sind, wie der Imagekampagne „Werne – ganz die gesamte Kampagne, sehr persön- persönlich“ gearbeitet. Dabei sollen lich, sympathisch und vor allem au- die Standortvorteile Wernes deut- thentisch. Dabei richtet sich die Kam- lich werden. Und das ist eben auch pagne zunächst an die Lüner selbst, die ganz persönliche Komponente um die Identifikation mit der Stadt zu der eher kleinen, historischen Stadt schaffen und ein echtes Wir-Gefühl mit den zahlreichen inhabergeführ- zu erzielen. In einem zweiten Schritt ten Geschäften. Persönlicher Kontakt Bekannt und sehr beliebt ist die Stadt Werne werden aber auch Touristen, Investo- wird noch groß geschrieben. Vorge- auch für ihre traditionsreiche Kirmes Sim Jü. ren oder potenzielle Neubürger an- stellt wurde die Kampagne in einem Sie feierte 2012 ihren 650. Geburtstag. gesprochen. Zum Kick-Off reicht der ersten Workshop mit Einzelhändlern Foto: IHK/Oliver Schaper Maßnahmen-Mix von Außenwerbung und Immobilienbesitzern. 12 Ruhr Wirtschaft Februar 2015
BLICKPUNKT NEUES IMAGE Ein Qualitätssiegel für Menschen und Unternehmen Echte Hammerinnen und Hammer, Hammenserinnen und Hammenser gibt es schon seit der Stadtgründung 1226 – aber seit vergangenem Jahr auch erstmals öffentlich und mit eigenem Siegel. E ntstanden ist die Idee für so die Projektleiter And- die Echten Hammer rea Kuleßa und Knud 2014. Als Beitrag des Skrzipietz vom Stadt- St a d t m a rket i n g s marketing. Für die Hamm zum Landeswett- Bürgerinnen und bewerb „Ab in die Mit- Bürger gab es zu te! Die City Offensi- Jahresbeginn ve NRW“ hat die Idee Glücksmünzen schnell an Fahrt gewon- mit dem Siegel, nen und ihren Platz in Infostände ma- der Öffentlichkeit und im chen immer wie- Stadtleben gefunden. Das der auf Echte Ham- „Dach“ der Kampagne ist mer aufmerksam und ein „Echter Hammer“. Einer- die Merchandise-Akti- seits werden die Menschen und vitäten werden ausgebaut. auf der anderen Seite die Unterneh- Die Imagekampagne „Ech- men in den Fokus gerückt. te Hammer“ soll sich zu einem Label entwickeln, dass die Bürgerinnen und Bür- Echte Hammer – Menschen ger mit Stolz tragen – und das zu einer wei- „Echte Hammer“ sind diejenigen, die eine teren Identifikation beiträgt. Für die Stadt der folgenden Aussagen unterschreiben wür- Hamm und für die Menschen, die sich für die den: Ich lebe gern in Hamm! Ich bin Kunde Stadt begeistern. Die Kampagne „Echte Ham- bei Firmen in Hamm! Ich trage dazu bei, dass mer“ war von Anfang an nicht nur auf Bürge- das Angebot in Hamm auch weiterhin vielfäl- rinnen und Bürger als Zielgruppe ausgelegt, tig, bunt und abwechslungsreich ist! Ich en- sondern auch auf die Unternehmen der Stadt gagiere mich (ehrenamtlich) in Hamm! Ich fokussiert. nutze die Freizeitangebote in Hamm! „Echte Hammer“ sind alle Menschen, die in Hamm Echter Hammer – Unternehmen: arbeiten und/oder leben – und die Stadt lie- Ausgezeichneter Betrieb 2014 – 2016 ben! Unabhängig von Alter, Glauben, Ge- Selbstverständlich können und sollen auch schlecht und Herkunft! Unternehmen ihre Zugehörigkeit zu Hamm Das eigens gestaltete Logo in Siegelform zeigen: Das erweiterte Siegel „Ausgezeich- ist selbst ein Identifikationspunkt: „100 % ga- neter Betrieb 2014 – 2016“ wird an Unterneh- rantierte Qualität“ seit 1226. Mit einem Au- men verliehen, die sich in und für Hamm be- genzwinkern als Hinweis auf das Datum der sonders engagieren. Seit dem Start vor einem Stadtgründung aber auch als selbstbewusstes halben Jahr wurden über 300 Betriebe aus- Statement. Sicher kann jede und jeder von gezeichnet. Tendenz: weiter steigend! sich selbst sagen, dass sie eine Echte Hamme- „Grundsätzlich sind wir stolz auf jedes Echte Hammer rin oder er ein Echter Hammer ist. Aber jetzt Unternehmen, das in Hamm seinen Firmen- Produkte können es alle im wahrsten Sinne des Wortes sitz hat. Damit trägt es zur Stärkung der Stadt Egal ob „Echte Hammerin“ auch nach außen zeigen, dass sie zu Hamm bei. Die ‚Echten Hammer Betriebe‘ geben dar- oder „Echter Hammer“ – die stehen. Denn das Logo ist auf verschie- über hinaus noch freiwillig etwas mehr an die passenden Produkte für Sie densten Produkten abgebildet, die seit dem Stadt zurück, was das Siegel visualisiert“ er- und Ihn verdeutlichen die Start zum Verkaufsschlager geworden sind: läutert Skrzipietz. Das Mitmachen ist dabei Identifikation der Bürgerin- T-Shirts, Kinder-Shirts, Kaffeebecher, Baby- ganz einfach. Die Unternehmen müssen le- nen und Bürger mit Hamm. strampler oder Autoaufkleber. „Unser Ziel ist diglich eine Checkliste ausfüllen und sich um Foto: Stadt Hamm, Thorsten Hübner es, das Projekt ständig weiterzuentwickeln“, > Ruhr Wirtschaft Februar 2015 13
BLICKPUNKT NEUES IMAGE »Die positive Resonanz in der Bürgerschaft und bei den Unterneh- men beweist, dass Engagement in Hamm groß ge- schrieben wird.« Thomas Hunsteger- Petermann, Oberbürger- meister der Stadt Hamm > fentlich ausgezeichnet. Sie erhalten Urkunde die Auszeichnung als ‚Echter Hammer Betrieb und Aufkleber, mit denen sie in ihren Schau- 2014 – 2016‘ bewerben. Kriterien sind unter fenstern oder an den Türen zeigen können, anderem das freundliche Auftreten der Mit- dass sie ein „Echter Hammer“ sind. Viele der arbeiterinnen und Mitarbeiter sowie das frei- ausgezeichneten Firmen verwenden das Lo- willige Engagement in Hamm. „Vielfältiges go bereits zusätzlich in Anzeigen, auf Fir- Engagement, ob sozial, in der Kultur oder im menwagen oder Briefbögen und tragen so die Sportbereich. Wichtig ist uns, dass die Un- Idee weiter. „Alle Betriebe in Hamm, gleich ternehmen ehrenamtlich unterwegs sind“, welcher Branche oder Größe, können mitma- erläutert Kuleßa. Zudem müssen Firmen in chen. Freiberufler können ihr Siegel ebenso Hamm benannt werden, bei denen der auszu- sichtbar machen wie Großunternehmen der zeichnende Betrieb Kunde ist. Industrie oder Handwerks- und Einzelhan- Als starke Partner des Siegels konnten In- delsbetriebe“, unterstreichen Kuleßa und dustrie- und Handelskammer zu Dortmund, Skrzipietz. Einmal im Quartal wird ein News- Einzelhandelsverband Westfalen-Münster- letter verschickt, in dem die neuesten Infos land, Handwerkskammer Dortmund, Unter- für die Echten Hammer Betriebe zu finden nehmerverband Westfalen-Mitte, Kreishand- sind. Außerdem können die Firmen dort An- werkerschaft Hellweg-Lippe sowie die Wirt- gebote machen, die ausschließlich für die an- schaftsförderungsgesellschaft Hamm gewon- deren Echten Hammer Betriebe gedacht sind. nen werden. Sie sind wichtige Multiplikato- „Diese B2B-Angebot sind toll, um das Netz- Auszeichnung! ren für das Siegel in ihren Verbänden. Außer- werk ‘Echter Hammer‘ und damit auch den Ein „Echter Hammer dem sind sie diejenigen, die die Angaben der Standort Hamm noch weiter zu stärken“, so Betrieb“ erhält seine Unternehmen stichprobenartig überprüfen. Skrzipietz Urkunde ausgehändigt. Nach Prüfung werden die Unternehmen öf- Intensiver soll die Idee des gemeinsamen Foto: SSR Dortmund, Dirk Rose Handelns in und für Hamm auch in Zukunft vorangetrieben werden. Seit dem Jahresemp- fang der IHK wird im Hintergrund an einer tollen Projektidee gearbeitet. „Die Unterstüt- zung seitens der Partner wie auch das Enga- gement der ausgezeichneten Unternehmen ist unglaublich positiv. Diese Energie und das Engagement zu bündeln und zu neuen Projekten für und in Hamm zu entwickeln, bestätigen uns in unseren grundlegenden Überlegungen und sind Echte Hammer“, so Skrzipietz abschließend. Philosophie, Charakter und Geschichte einer Stadt: Hamm elephantastisch! Außer „Echte Hammer“ gibt es eine weite- re Kampagne, mit der die Stadt die Bevölke- rung anspricht: Hamm elephantastisch! Das Logo wurde als Veranstaltungslogo für den Nordrhein-Westfalen-Tag in Hamm 2009 ent- wickelt. Eine Vorgabe an die Hammer Agen- tur Westpress war, dass das Logo das Wahr- 14 Ruhr Wirtschaft Februar 2015
Gemeinsam zeichen der Stadt, den Glaselefanten aufneh- expertise der Unternehmen. Ob Broschüre, für Hamm men sollte. Webauftritt oder gemeinsame Anzeigen, die Die Vertreterinnen und Vertre- Beim Nordrhein-Westfalen-Tag haben Lo- Marketingaktivitäten werden von den betei- ter der Betriebe, der instituti- go und Design einen sehr positiven Eindruck ligten Unternehmen getragen – auch finanzi- onellen Partner und Oberbür- bei den Menschen hinterlassen, sodass das ell. So präsentiert sich ein Netzwerk der „x- germeister Thomas Hunste- Logo für die Stadtverwaltung weiter entwi- traklasse“, das von der Projektentwicklung, ger-Petermann präsentieren ckelt wurde und ein Corporate Design für die dem Entwurf, der Ingenieurleistung bis hin ihre Urkunden. städtischen Veröffentlichungen daraus ent- zu Bau, Umsetzung und Finanzierung alle Foto: Fotografie Golz, Rene Golz standen ist. Tragendes Element ist eine Wel- wichtigen Themen rund um Immobilien und le, die den Schwung des Rüssels aus dem Lo- Investitionen abdeckt. Als Netzwerkpart- go „Hamm: elephantastisch“ in seiner Dyna- ner aktiv sind die Firmen Degener Architek- mik aufgreift. Gleichzeitig gibt die Welle ei- ten, die Dr. Hesse & Partner GmbH, das Un- nen Hinweis auf die Lage der Stadt Hamm ternehmen Heckmann Bauland und Wohn- an Wasserwegen. Das Schachbrettmuster raum, das Vermessungsbüro Henkelmann, ist aus dem Stadtwappen entlehnt. Das ele- die ISW Ingenieur GmbH, Peko-Immobili- phantastisch ist dabei bewusst als Kunstwort en, die Sparkasse Hamm, die Sozietät Wolter gewählt, das einerseits den Glaselefanten als Hoppenberg, das Öko-Zentrum NRW sowie Wahrzeichen symbolisiert mit den Synony- die SRH Hochschule für Logistik und Wirt- men „großartig, groß oder stark“, aber auch schaft. „Unser Netzwerk ist kein closed-shop! die fantastische Seite im Sinne von Fantasie Wir laden gerne weitere Hammer Unterneh- und Vielseitigkeit der Stadt. men ein“, wirbt Wirtschaftsförderungs-Chef „Hamm: elephantastisch!“ ist die Aussa- Christoph Dammermann für die Netzwerk- ge des Dienstleisters „Stadt“ gegenüber den aktivitäten seines Hauses. Bürgerinnen und Bürger. „Echte Hammer“ ist ein Label, das Bürgerinnen und Bürger sowie Betriebe nutzen können, um ihre Verbunden- heit mit ihrer Stadt zu verdeutlichen. Willkommen am Ziel – Willkommen in Hamm Eine Imagekampagne der besonderen Art ha- ben Wirtschaftsförderung und Planungsamt anlässlich der Immobilienmesse Expo Real ins Leben gerufen. Zusammen mit den beteiligten Unternehmen hat das Netzwerk eine Broschü- re voller Blickfänge zusammengestellt und auch im Web wirbt die Seite hamm-fuer-ken- ner.de für den Immobilien- und Investitions- standort Hamm. „Willkommen am Ziel – Will- kommen in Hamm“ lautet das Motto. Zentrales Element ist ein Kreuz. Denn je- der weiß: Ein Kreuz an der richtigen Stelle, das ist Gold wert – ob beim Lottoschein oder in einer Schatzkarte. Und so stehen die Kreu- ze für herausragende Investitionsbedingun- Die Projektverantwortlichen präsentieren die „Echte Hammer“ Produkte. gen, spannende Projekte und Immobilien- Foto: Stadt Hamm, Thorsten Hübner Ruhr Wirtschaft Februar 2015 15
INTERVIEW „Sparen bleibt wichtig“ Bernd Honermeyer, Vorstandschef der Spar- kasse Hamm, spricht im Interview mit der Ruhr Wirtschaft über das 175-jährige Bestehen des Instituts, überzeu- gende Geschäftsmodel- le und Herausforderun- gen in Zeiten der EZB- Niedrigzinspolitik. »Es kann nicht sein, dass Geld nichts mehr kostet. Wenn Geld keinen Preis mehr hat, stehen die Türen für Fehlentwick- lungen offen.« 16 Ruhr Wirtschaft Februar 2015
Herr Honermeyer, die Geschichte der Ich persönlich sehe die Entscheidungen Sparkasse Hamm beginnt 1840 in der der EZB kritisch. Es kann nicht sein, dass Wohnstube eines Ratsherrn. Die Einla- Geld nichts mehr kostet. Wenn Geld kei- gen der Kunden schlummerten in einer nen Preis mehr hat, stehen die Türen für Kiste im Schlafzimmer und geöffnet Fehlentwicklungen offen. Die US-Immo- war die Geschäftsstelle alle 14 Tage. bilienblase in den USA etwa, die 2007 Was ist aus diesen kleinen Anfängen geplatzt ist, sollte uns ein warnendes geworden? Beispiel dafür sein. Die extrem niedrigen Verglichen mit damals gibt es natür- Zinsen erschweren es den Menschen, lich schon sehr große Unterschiede: Aus Vermögen zu bilden. Dabei funktioniert den kleinen Anfängen ist ein prosperie- das Sparmodell im Grunde ebenso gut rendes Unternehmen mit einem aktuel- wie 1840. Insofern bleibt Sparen in sei- len Geschäftsvolumen von 2,5 Milliar- nen unterschiedlichen Facetten wei- den Euro geworden. Seit der Finanzkrise terhin wichtig, um für das Alter oder Bernd Honermeyer 2008 sind wir noch einmal stark gewach- schwierige Lebenslagen vorzusorgen. Bernd Honermeyer, 61, star- sen, weil die Bürger uns noch mehr Ver- tete seine Karriere bei der trauen entgegenbringen. Unsere Kunden Die Sparkasse Hamm ist auch Finanz- Westdeutschen Landesbank. kontaktieren uns gerne über unsere Ge- dienstleister für die Unternehmen vor Nach einem Wirtschaftsstu- schäftsstellen und Berater – das ist nach Ort. Wie unterstützen Sie die regionale dium waren die Volksbank wie vor unser wichtigster Vertriebsweg. Wirtschaft? Soest und die WGZ-Bank, de- Aber zugleich erreichen sie uns auch 24 Auch daran hat sich im Kern seit damals ren Potsdamer Niederlassung Stunden am Tag über die Selbstbedie- wenig geändert, sicherlich sind wir auch er von 1992 bis 1994 leitete, nungseinheiten und über das Internet. deshalb erfolgreich durch die Finanzkri- weitere berufliche Stationen, Der Kunde wählt, wann und wie er uns se gekommen. Wir sammeln das Geld ehe Honermeyer 1995 zur erreichen will. unserer Kunden und geben es in Form Sparkasse Hamm wechsel- von Krediten wieder heraus, etwa um te. Hier war er in verschiede- Von wie vielen Kunden sprechen Sie? den Unternehmen Investitionen zu er- nen Funktionen tätig. Unter Das kann man an verschiedenen Größen möglichen. Dieses recht einfache Modell anderem war Honermeyer für messen, zum Beispiel am Marktanteil. hat seinen Reiz und es funktioniert. Es die Vermögensberatung und Für rund 45 Prozent der Hammer Bür- dient den Kunden vor Ort und bringt uns den Eigenhandel verantwort- gerinnen und Bürger sind wir die Haus- viel Vertrauen ein. lich, strukturierte die Kredit- bank. Damit sind wird das größte Kredit- abteilung um und baute die institut in Hamm. Warum? Versicherungsagentur und Weil sie unser Geschäftsmodell verste- die Immobilienabteilung der Wie feiern Sie und Ihre Mitarbeiter hen und wissen, dass das Geld in der Re- Sparkasse Hamm auf. 2001 das Jubiläum zum 175-jährigen gion bleibt, also bei den Unternehmen, wurde er zum stellvertreten- Bestehen? die wiederum Arbeitgeber der Men- den Vorstandsmitglied be- Wir freuen uns darauf, mit den Kunden schen sind. Außerdem leben meine Mit- stellt, seit 2006 ist er Mitglied und Mitarbeitern zu feiern. In der heuti- arbeiter und ich in Hamm, wir sind Teil des Vorstands, seit Anfang gen Zeit ist es aber wichtig, dies mit Au- der Gesellschaft und feste Ansprechpart- 2009 Vorsitzender. Honer- genmaß zu tun. Wir wollen vor allem die ner vor Ort. Man kennt uns. Auch das meyer engagiert sich in vielen Menschen mit einbeziehen und haben sorgt für eine hohe Akzeptanz. Ehrenämtern, etwa als Mit- zuerst hier in der Hauptstelle gefeiert. glied der Vollversammlung Jetzt geht es weiter durch die Geschäfts- Die Sparkasse Hamm hat eine hohe der IHK zu Dortmund. stellen in den Bezirken. Im Rahmen des Ausbildungsquote … Klassik-Sommers gibt es eine Festveran- … Ja, weil wir den Erwartungen der staltung und wir wollen – das versteht Kunden gerecht werden wollen. Diese sich fast von selbst für eine Sparkasse – brauchen keine Auskunft, sondern Be- die gute Sache unterstützen: Wir haben ratung. Das erfordert qualifizierte Mit- verschiedene Geldpreise ausgelobt und arbeiter und deshalb bilden wir den Be- hoffen auf gute Ideen der Hammer Ver- dürfnissen entsprechend aus. Unsere eine. Über die Preisvergabe entscheiden Ausbildungsquote liegt bei 14 bis 15 Pro- dann nach einer Jurysitzung letztlich die zent. Einen Mangel an Bewerbern spü- Bürger. ren wir nicht. DAS INTERVIEW FÜHRTE GERO BRANDENBURG Die Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) und die aktuelle Niedrigzinspolitik beeinflussen das Geschäftsmodell der Finanzinstitute. Wie erklären Sie Kunden, dass sich das klassische Sparen derzeit kaum lohnt? Ruhr Wirtschaft Februar 2015 17
WIRTSCHAFT REGIONAL Überschuldung wächst weiter Die Geschäftsstellen der Creditreform im Ruhrgebiet haben den „SchuldnerAtlas 2014 im Ruhrgebiet“ vorgestellt. Die Untersuchung kommt zu besorgniserregenden Ergebnissen. D ie Überschuldungssituation der Ver- quote kontinuierlich weiter an. Den Grund braucher in Deutschland hat sich dafür sieht Wolfgang Scharf, Geschäftsfüh- im Jahr 2014 spürbar verschlechtert rer der Creditreform Dortmund/Witten, in »Es bleibt abzuwarten, – und dies trotz deutlich positiver der Zunahme sogenannter prekärer Beschäf- ob der Mindestlohn Konjunkturtrends im ersten Halbjahr. Dabei tigungsverhältnisse: „Diese lassen zwar die eine Verbesserung der sind die zum Teil noch altindustriell gepräg- Arbeitslosenquote sinken. Die hieraus resul- ten, strukturschwachen Regionen des Ruhr- tierenden Einkünfte eignen sich jedoch in Überschuldung mit gebiets das eigentliche Sorgenkind der Über- der Regel nicht, um sich aus einer Überschul- sich bringt oder ob schuldungsentwicklung in Deutschland. Dies dungssituation zu befreien.“ Den neu einge- damit auch Arbeits- zeigt auch die Detailanalyse aller Städte mit führten Mindestlohn beurteilt er dennoch platzverluste verbun- mehr als 400.000 Einwohnern über 18 Jahre skeptisch: „Es bleibt abzuwarten, ob er eine den sein werden.« in Deutschland. Hier weisen Duisburg, Dort- Verbesserung der Überschuldung mit sich mund und Essen ohnehin bereits die höchs- bringt oder ob damit auch Arbeitsplatzver- Wolfgang Scharf, Geschäftsführer Credit- ten Schuldnerquoten auf und verzeichnen luste verbunden sein werden.“ reform Dortmund/Witten darüber hinaus auch noch den stärksten Zu- In Dortmund sind bereits 68.626 Per- wachs. sonen überschuldet. Überschuldung heißt, Auch im Ruhrgebiet ist die Arbeitslosig- dass der Schuldner seine fälligen Zahlungs- keit rückläufig, dennoch steigt die Schuldner- verpflichtungen auch in absehbarer Zeit WIR BEWEGEN FIRMEN. B2RUN Dortmund am 28. Mai 2015 Läufer und Fans erwarten neue Highlights in und um den SIGNAL IDUNA PARK Egal, ob aktiv auf der Strecke oder zum Anfeuern am Rand: Für viele Unternehmen der Region ist der B2RUN-Firmenlauf in Dortmund inzwischen der sportliche Höhepunkt des Jahres. Gemeinsam aktiv sein, sich gegenseitig motivieren und zusam- deutet der B2RUN Sport, Spaß und gute Laune. nehmer eine Initialzündung. Sie fangen an, sich men einen unvergesslichen Tag verbringen – da- Doch nicht nur das: Mit dem Teambuilding und mit den Themen Gesundheit und Bewegung zu für steht das große Laufsport-Ereignis, das bereits der Gesundheitsprävention kommen zwei weite- beschäftigen und bleiben in der Regel auch nach zum sechsten Mal in und um den SIGNAL IDUNA re wichtige Punkte hinzu. Gerade letztgenanntes dem Lauf aktiv“, so Christian Kösters, B2RUN- PARK herum stattfindet. Damit der Tag noch un- wird für deutsche Firmen immer wichtiger, wie Standortleiter in Dortmund. vergesslicher wird, haben sich die Organisatoren aktuelle Studien beweisen. Bei einer Umfrage für 2015 einiges einfallen lassen. So sorgen am der DAK-Gesundheit gaben beispielsweise 92 Für den Dortmunder B2RUN am 28. Mai 2015 28. Mai beispielsweise erstmals Live-Bands an der Prozent der befragten Arbeiter und Angestellten rechnen die Organisatoren damit, dass über 450 Strecke und im Stadion für den passenden musika- an, dass ein betriebliches Gesundheitsmanage- Unternehmen und mehr als 10.500 Starter dabei lischen Rahmen. Doch nicht nur beim Programm ment (BGM) geeignet ist, die Arbeitszufrieden- sein werden – und somit nochmals mehr als im gibt es Neues zu vermelden: Mit dem „schnellsten heit zu steigern. Zu den klassischen BGM- vergangenen Jahr. Azubi“ ist eine neue Wertungskategorie hinzuge- Maßnahmen in Unternehmen zählen dabei kommen. Hier kann der Nachwuchs den Chef auf Sport- und Ernährungskurse sowie Rauchent- der Laufstrecke herausfordern und unter Beweis wöhnungs- und Stressmanagementseminare. stellen, wie fit er ist. Beim Sport spielt gerade das Lauftraining eine wichtige Rolle, da es einfach umzusetzen ist und vielseitige positive physische und psychische Ef- Kontakt unter: Teambuilding und Gesundheits- fekte hat. Knackpunkt: Nur wer die Laufschuhe christian.koesters@b2run.de förderung regelmäßig schnürt, kann etwas für sich und seine Gesundheit tun. Hier setzt B2RUN an: Ob Azubi oder Chef – für jeden, der dabei ist, be- „Die Vorbereitung auf den Lauf ist für viele Teil- Dortmund 18 Ruhr Wirtschaft Februar 2015
'DWWHOQ 'DWWHOQ HQVFKZLFN HQVFKZLFN QVFKZLFN :DOWURS :DOWURS %HUJNDPHQ %HUJNDPHQ /QHQ /QHQ .DPHQ .DPHQ nicht begleichen kann und ihm zur Deckung &DVWURS5DX[HO &DVWURS5DX[HO seines Lebensunterhalts weder Vermögen noch Kreditmöglichkeiten zur Verfügung ste- hen. Auch die Schere zwischen arm und reich geht immer weiter auseinander. So weist der PLZ-Bereich 44229 – das sind die Stadtteile 'RUWPXQG 'RUWPXQG Bittermark, Brünninghausen, Großholthau- sen, Kirchhörde, Löttringhausen, Lücklem- XOGQHUDQWHLOLQ3UR]HQW +RO]ZLFNHGH berg und Renninghausen – eine sehr gerin- VFKODQGDXI3/=(EHQH ELVXQWHU ge Schuldnerquote von 6,14 Prozent aus, der ELVXQWHU ELVXQWHU PLZ-Bereich 44145 (Nordstadt und Linden- ELVXQWHU ELVXQWHU ELVXQWHU horst) dagegen mit 28,33 Prozent eine ext- ELVXQWHU ELVXQWHU rem hohe. Die seit Jahren anhaltende Nied- XQGJU|HU :LWWHQ :LWWHQ 6FKZHUWH 6FKZHUWH rigzinsphase bereitet Scharf zusätzliche Sor- 9&*HELHWH +HUGHFNH +HUGHFNH gen. Immobilienbesitzer, die die Phase zur %XQGHVOlQGHU Anschaffung genutzt haben, würden nach .UHLVH ,VHUORKQ ,VHUORKQ Auslaufen der Zinsbindung wesentlich höhe- *HPHLQGHQ :HWWHU :HWWHU 5XKU 5XKU ren Zinslasten ausgesetzt sein. 3/=*HELHWH Um effektiv gegenzusteuern, rät Wolf- gang Scharf zu höheren und gezielten Bil- dungsinvestitionen. Diese sollen die „Finanz- SchuldnerAtlas kompetenz der gesamten Bevölkerung, aber gen zu erreichen. Er regt an, „Familienpa- Die Grafik zeigt die Schuld- insbesondere der jungen Verbraucher“ för- ten“, die auch ehrenamtlich arbeiten könn- nerquoten im Ruhrgebiet. dern. Angesichts des vorhandenen Prob- ten, zu installieren. „Diese können helfen, Sie sind beispielsweise in lemdrucks in Schuldnerfamilien, die oft seit Kindern in dauerhaft überschuldeten Fami- den südlichen Stadtteilen langen Jahren verschiedenste soziale Prob- lien Orientierung und Hilfestellung für den von Dortmund geringer als lemlagen durchleben, empfiehlt Scharf auch Aufbau eines eigenen selbstverantwortlichen im Norden. ungewöhnliche Maßnahmen, um Entlastun- Lebens zu geben.“ Grafik: Creditreform Entspannter ankommen. Mit kurzen Wegen. Der Dortmund Airport steht für entspanntes Reisen zu Treffen Sie uns auch bei und attraktiven Zielen in ganz Europa. Hier sind Sie in wenigen Schritten am Auto und nach wenigen hundert Metern auf der Autobahn. Wann landen Sie in Dortmund? Jetzt online buchen: www.dortmund-airport.de Ruhr Wirtschaft Februar 2015 19
WIRTSCHAFT REGIONAL Interessierte Firmen gesucht IHK SERVICE Das IHK-Angebot Mobil.Pro.Fit für eine effizientere Mobilität FÜR UNTERNEHMEN von Betrieben startet im Mai in eine neue Runde. M »Als Familienunterneh- obilität wird zunehmend zu ei- men fühlen wir uns der nem Wettbewerbsfaktor im Bal- Fürsorge für unsere lungsraum Rhein-Ruhr und rückt Mitarbeiter verpflichtet. daher in den Fokus vieler Betrie- Mobil.Pro.Fit. hat eine be. Pkw-Maut, Elektromobilität und Umwelt- Reihe ganz praktischer zonen sind Schlagworte, die die Mobilität Verbesserungen ans auch in Zukunft massiv beeinflussen werden. Tageslicht gefördert, die Dazu kommt der Wunsch vieler Unterneh- Bausteine von Mobil.Pro.Fit. bei der Belegschaft gut men, nachhaltiger zu wirtschaften. Das Programm bietet ein internetbasiertes angekommen sind.« Die IHK zu Dortmund hat mit Mobil. Werkzeug für die Durchführung und Aus- Pro.Fit. ein Angebot für eine Mobilitätsbe- wertung einer Mitarbeiterbefragung an. Zu- ratung entwickelt, das die Mitarbeiterbin- sätzlich wird eine Wohnstandortanalyse un- dung, Kostenersparnisse und die Gesundheit terstützt, um den Bedarf und die Maßnah- in den Vordergrund stellt. Die individuellen men auf jede Firma individuell abstimmen zu Schwerpunkte legt jeder Betrieb selbst fest. können. Hinter dem Titelverbirgt sich ein Bera- tungs- und Workshop-Programm, das Ver- Erfahrungsaustausch besserungspotenziale aufzeigt, teilnehmen- Durch die begrenzte Teilnehmerzahl findet in de Betriebe bei der Erarbeitung individueller den Workshops ein intensiver Austausch der Mobilitätsmaßnahmen unterstützt und die unterschiedlichen Erfahrungen statt. Davon Betriebe zu einem landesweiten Qualitätssie- profitieren Betriebe jeder Erfahrungsstufe. gel führt. Sechs Betriebe hatten 2013 teilgenom- Beratung men, darunter auch der Lackhersteller Hesse Erfahrene Mobilitätsberater helfen im Rah- aus Hamm. Jeder Betrieb hat nach seinen in- men der Betriebsbesuche jedem Betrieb bei dividuellen Voraussetzungen einen Maßnah- der Auswahl und Umsetzung der geeigneten menplan entwickelt. Insgesamt haben die Be- Maßnahmen. triebe 110 Maßnahmen aufgenommen. Auszeichnung/Siegel Zehn Gründe, die für eine Mobil.Pro.Fit. versteht sich als strukturierter Mobilitätsberatung sprechen: Prozess für Betriebe zur Verbesserung der Be- 1. Parkdruck auf dem Betriebsgelände trieblichen Mobilität. Nach erfolgreicher Teil- reduzieren nahme werden die Betriebe mit dem gleich- 2. Fürsorge für die Belegschaft namigen Siegel ausgezeichnet. Nach drei Jah- Hans J. Hesse, geschäfts- (Mitarbeiterbindung) ren ist eine Rezertifizierung notwendig. führender Gesellschafter der Hesse GmbH & Co. KG, 3. Problemlagen in der Nachbarschaft Hamm, und Teilnehmer der 4. Familienfreundlichkeit und Wer mehr über die Möglichkeiten einer ersten Runde von Mobil.Pro. Nachhaltigkeit verbessern Mobilitätsberatung oder über die Teilnahme Fit., testet ein E-Bike auf 5. Erreichbarkeit verbessern an Mobil.Pro.Fit. erfahren möchte, ist herz- Alltagstauglichkeit. Ihn hat 6. Veränderung Betriebssitz, lich eingeladen, am 23. April ab 14 Uhr an ei- das Projekt überzeugt. Betriebserweiterungen ner kostenlosen Informationsveranstaltung Foto: IHK/Michael Printz 7. Einführung Gesundheitsmanagement teilzunehmen. www.mobil-pro-fit.de (Reduktion Wegeunfälle und Krankheitsquote) Ansprechpartner: 8. Konkurrenz um qualifizierte Mitarbeiter Stefan Peltzer 9. Einführung bzw. Erweiterung Tel. 0231 5417-146 Nachhaltigkeits-/Umweltmanagement E-Mail: s.peltzer 10. Kosten reduzieren @dortmund.ihk.de (zum Beispiel Kraftstoffkosten) 20 Ruhr Wirtschaft Februar 2015
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