Wirtschaftsreport Mai 2019 - Flottenkommandos und mobile Markenbotschaft - IHK-Siegen
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Wirtschaftsreport
Mai 2019
Titelthema:
Flottenkommandos
und mobile
Markenbotschaft
;@!5!
Wirtschaftsreport Mai 19 1
Editorial
Wählen gehen!
Es ist ein endloses Gewürge, das sich derzeit auf der europäischen Bühne
zwischen den Briten und den anderen EU-Staaten abspielt. Viele verloren
über die Monate hinweg nahezu komplett das Interesse an dieser Tragi-
komödie, ich auch. Natürlich müssen politische Gemeinwesen Fragen von
nationaler Bedeutung intensiv diskutieren; das ist keine Frage. Sie sind
allerdings ebenfalls gehalten, nach einer vorgegebenen Frist zu bindenden
Entscheidungen zu gelangen; zumal bei Fragen, die auch etliche andere
Gemeinwesen im Kern berühren. Der EU ist eben nicht auf Dauer zumut-
bar, mit einem Staat einen Ausstieg zu verhandeln, der nicht wirklich weiß,
was er will. Und dessen Bevölkerung im Jahre 2016 mit hoher Wahrschein-
lichkeit über etwas abstimmte, dessen Konsequenzen ihr nicht hinrei-
chend bewusst waren. Dass all dies nun offenbar wird, lähmt die Briten
im Inland und führt im Ausland nicht gerade dazu, dass man die britische
Politik noch für voll nimmt. Jammerschade, dass es dazu kam!
Der Exodus dieses großen Landes wird die EU weiter schwächen. Zwar
sollte man reisende Leute nie aufhalten. Und ein Ende mit Schrecken ist
regelmäßig besser als ein Schrecken ohne Ende. Dennoch könnte es durch-
aus sinnvoll sein, weiter auf Zeit zu spielen und das Gewürge zu verlän-
gern. Denn je länger das Drama andauert, desto einsichtiger sollte man im
Land des Linksverkehrs werden. Es ist ja durchaus möglich, dass die Euro-
pawahlen am 26. Mai dort ein deutliches politisches Signal auslösen,
sollten sich die Briten an dieser Wahl beteiligen (müssen).
Spannend werden diese Wahlen jedoch ohnehin. Denn auch ohne den
Brexit befindet sich die EU in einer außerordentlich schwierigen Lage. Die
mit ihr verbundenen Vorteile für Wirtschaft und Gesellschaft werden mitt- kurz oder lang Schaden. Bei 17 Mrd. € Industrieumsatz und einer Export-
lerweile für normal erachtet, die Risiken eines fortschreitenden Erosions- quote von 46 % liegt das auf der Hand. Genau deswegen werben Gewerk-
prozesses demgegenüber verdrängt. Noch schwerer wiegt, dass der euro- schaften, Verbände, IHK und Handwerk in diesen Tagen gemeinsam für
päischen Idee derzeit eine glaubwürdige Geschichte fehlt, die man eine hohe Wahlbeteiligung. Denn das Europäische Parlament braucht
erzählen könnte. Nach 1945 war das der Wille, in Zentraleuropa nie wie- mehr denn je zuvor eine breite demokratische Legitimation! Und bedenken
der aufeinander schießen zu wollen. Dass ein tragendes Narrativ heute wir zudem, wenn wir das Kreuzchen machen: Es liegt im Interesse der
fehlt, erzeugte die Lücke, in die Populisten und zum Teil auch Nationalis- regionalen Wirtschaft, dass sich dieses Parlament mehrheitlich aus Per-
ten seit Jahren mit Inbrunst hineinstoßen. Und zwar nahezu überall. In sonen zusammensetzt, die für Freiheit, Internationalität, Rechtsstaatlich-
Frankreich und den Niederlanden, in Italien und Ungarn, in Polen und auch keit und Demokratie stehen. Nicht aber für Abschottung, Missgunst und
in Deutschland. Überall versucht man, Wahlen gegen das „Establishment“ eine politische Grundhaltung, die davon überzeugt ist, dass nur vom eige-
zu gewinnen. Bei den Wahlen zum EU-Parlament besteht das erklärte Ziel nen Wesen die anderen genesen. Das hatten wir schon einmal in Deutsch-
darin, die europäische Idee von innen heraus auszuhöhlen. Wie gut das land. Und das brauchen wir wahrlich nicht noch einmal. !
funktioniert, machte der große Vereinfacher in den USA ja 2016 vor.
Die Wahl am 26. Mai hat damit die Qualität einer Richtungsentscheidung.
Gewinnen in Straßburg und Brüssel die Abschotter die Mehrheit, wird sich In diesem Sinne grüßt Sie herzlich
dies für den ungehinderten Austausch von Waren und Dienstleistungen,
aber auch für die Beweglichkeit von Kapital und Personal nachhaltig ne-
gativ auswirken. Käme es so, nähme auch die heimische Wirtschaft über Klaus Gräbener, Hauptgeschäftsführer
2 Mai 19 Wirtschaftsreport
Inhaltsverzeichnis
Titelthema
4
Fuhrparkmanagement
Von Flottenkommandos und
mobiler Markenbotschaft
Firmenfahrzeuge repräsentieren auf
besondere Weise das Unternehmen, in
dessen Auftrag sie unterwegs sind.
Für die Betriebe selbst ist die Organisation
der eigenen Flotte deshalb eine
wichtige Aufgabe ...
Titelseite:
Foto Christian Wickler
28 SCS Deutschland GmbH & Co. KG
Für die Zukunft 32 Anna und Oskar
Eulenfrei und nachhaltig 36 3. Siegener „Rudelturnen“
Gesundheit und Sport
gut aufgestellt auf Erfolgskurs im Fokus
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Wirtschaftsreport Mai 19 3
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28 | Berichte » 10 Internationaler Siegener 56 | Börsen
» 28 Für die Zukunft gut aufgestellt Mittelstandstag » 56 Recyclingbörse
» 32 Eulenfrei und nachhaltig » 12 Ausstieg birgt große Risiken » 57 Unternehmensnachfolgebörse
auf Erfolgskurs » 17 Israelische Delegation zu Gast » 58 Handels- und
» 36 Gesundheit und Sport im Fokus » 47 Mittelstand sieht steuerliche Genossenschaftsregister
» 40 „Bereit für den nächsten Schritt“ Ungerechtigkeit 68 | Kultur
» 44 Bewährte Gastlichkeit » 48 IT-Sicherheitstag » 68 Leiser Protest mit Kunst
in ländlicher Idylle » 51 Wissenschaftler ausgezeichnet » 70 Veranstaltungskalender
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4 Mai 19 Wirtschaftsreport
Fuhrparkmanagement
Von Flotten
kommandos
und mobiler
Markenbotschaft
Wirtschaftsreport Mai 19 5
Firmenfahrzeuge repräsentieren auf besondere Weise das Unternehmen, in dessen Auftrag sie
unterwegs sind. Für die Betriebe selbst ist die Organisation der eigenen Flotte deshalb eine wichtige
Aufgabe. Einblicke in das firmeneigene Fuhrparkmanagement gewährt die EJOT-Gruppe aus
Bad Berleburg. Wolfgang Keller vom gleichnamigen Autohaus mit Stammsitz in Kreuztal erklärt,
warum der Umweltaspekt auch für gewerbliche Kunden eine immer bedeutendere Rolle spielt –
und wie das Leasing von Dienstfahrzeugen funktioniert.
Text: Christina Spill | Fotos: Christian Wickler (5), Autohaus Keller (1)
» In und um Bad Berleburg herum kennt man sie gut, die weiße
Flotte: Schon aus der Ferne lassen sich die Wagen mit dem
roten Firmenschriftzug der EJOT-Gruppe zuordnen. Die mittel-
ständische Unternehmensgruppe ist europäischer Marktführer
in der Verbindungstechnik. Wachstum, Firmenzukäufe und
Diversifikationen haben im Laufe von mehr als 90 Jahren zu
einem Unternehmensverbund, der heutigen EJOT-Gruppe mit
Sitz in Bad Berleburg, geführt. EJOT bietet eine breite Palette
innovativer Verbindungselemente, insbesondere gewindefur-
chende Schrauben für Kunststoffe und Metalle, technische
Umformteile aus Kunststoff und Metall sowie das Komplett-
programm für die Befestigung der Außenhülle von Gebäuden.
Die Kunden kommen aus der Automobil- und Zulieferindustrie,
der Telekommunikations- und Unterhaltungselektronik oder
aus dem Baugewerbe. EJOT beschäftigt weltweit mehr als
3500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Neben den deutschen
Produktionsstandorten in Bad Berleburg, Bad Laasphe und
Tambach-Dietharz produziert EJOT in China, Großbritannien,
Finnland, Mexiko, Polen, der Schweiz, Taiwan, der Türkei und
in den USA. Darüber hinaus hat das Unternehmen zahlreiche
Vertriebsgesellschaften rund um den Globus.
Weltweit sind bis zu 500 weiße Firmenfahrzeuge für EJOT im
Einsatz, in Deutschland sind es mehr als 200. Für das Verwal-
ten, Planen, Steuern und Überwachen der deutschen Fahr- Verantwortet die
zeugflotte zeichnet Fuhrparkmanager Andreas Benfer verant- reas Benfer mit einem Augenzwinkern. Richtlinien legen genau Fahrzeugflotte der
wortlich. „Mobilität ist bei uns besonders wichtig“, unterstreicht fest, wer in welcher Größenordnung unterwegs sein darf. Die EJOT-Gruppe:
er – und lässt seinen Blick aus dem Fenster schweifen. Vom Ausstattung variiert zudem je nach Nutzung der Fahrzeuge: Fuhrparkmanager
Hauptfirmensitz aus schaut man hinaus auf Wiesen, Wälder Da die Wagen auch privat eingesetzt werden dürfen, nimmt Andreas Benfer.
und Fachwerkhäuschen. „In ländlichen Gegenden wie hier kön- man unter anderem Rücksicht auf mehr Platz für den Rest der
nen die Mitarbeiter eben nicht so auf öffentliche Verkehrs- Familie. Übrigens: Lebens- und Ehepartner dürfen mit den
mittel zurückgreifen wie in größeren Städten.“ Der Anspruch, Dienstfahrzeugen fahren – alle anderen Familienmitglieder nur
beweglich zu bleiben, ist also der Hauptgrund für das Unter- in Begleitung des Mitarbeiters.
nehmen, Mitarbeiter mit Dienstfahrzeugen auszustatten. Zu-
mal ein eigener Dienstwagen durchaus attraktiv für potenziel- Die meisten Dienstfahrzeuge sind leitenden Angestellten und
le Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist. Ein weiterer wichtiger Außendienstmitarbeitern zugedacht. Meistens sind die Wagen
Aspekt ist aber natürlich der Wiedererkennungswert der wei- Bestandteil des Arbeitsvertrags – oder Verhandlungssache.
ßen Flotte: „Die setzt nach außen hin ein sichtbares Zeichen“, Darüber hinaus gibt es aber auch einige Poolfahrzeuge, die
ergänzt Unternehmenssprecher Andreas Wolf. Seit gut 30 grundsätzlich jeder Mitarbeiter nutzen darf. Wer sich nur ge-
Jahren sind die Pkw der Verbindungstechnikspezialisten aus legentlich aus diesem Fahrzeugpool bedient, bestätigt jedes
Wittgenstein in der Farbe der Reinheit gehalten. Das Weiß ist Mal schriftlich, dass er im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis
vorgegeben, genauso wie Standards bei der Klimaanlage oder ist. Dienstfahrzeugnutzer nehmen jährlich mindestens zwei
der Navigation. Wobei: „Die Mitarbeiter können schon wählen Mal an einer elektronischen Führerscheinkontrolle teil. „Wir
– nämlich zwischen Uni-Weiß und Metallic-Weiß“, sagt And- müssen uns schließlich absichern: Geben wir ein Fahrzeug an
6 Mai 19 Wirtschaftsreport
jemanden heraus, der es eigentlich gar nicht fahren darf, kön- arbeiterinnen und Mitarbeiter, anders als bei einer gewöhnli-
nen wir haftbar gemacht werden – ganz zu schweigen von der chen Tankkarte, an nahezu allen Tankstellen tanken, die an das
Abwicklung mit der Versicherung, falls etwas passiert“, ver- System angeschlossen sind. Die Rechnung übernimmt EJOT.
deutlicht Andreas Benfer. Bei allen Wagen der EJOT-Flotte Um zu verhindern, dass andere Autos mit der Karte betankt
handelt es sich um Vollleasingfahrzeuge. Das bedeutet, dass werden, ist neben der PIN auch der Kilometerstand des Firmen-
sämtliche Inspektionen sowie Reifenwechsel und sogar der fahrzeugs anzugeben. Premiumkraftstoffe sind generell aus-
Rundfunkbeitrag über die Leasinggesellschaft abgewickelt geschlossen, erklärt Andreas Benfer. „Aber wenn zum Beispiel
werden. Der Mitarbeiter kann so jede beliebige Werkstatt aus im Winter die eine oder andere Zapfsäule leer ist, muss man
dem VW-Servicenetz nutzen. Die Abrechnung erfolgt direkt im Einzelfall vielleicht auch mal darauf zurückgreifen. Dafür
über die Leasinggesellschaft. „Um die Termine in der Werkstatt gibt es ja die Reports zu den einzelnen Tankkarten. Da kann
kümmern sich aber die einzelnen Mitarbeiterinnen und Mit- man im Zweifelsfall auch mal nachhaken. Grundsätzlich ist es
arbeiter selbst“, erklärt der Fuhrparkverantwortliche. Aller- aber den Mitarbeitern selbst überlassen, wann und wie sie
dings bestehe beispielsweise eine Vereinbarung, nach der zwei tanken.“ Bußgeldbescheide landen, genau wie die Tankreports,
Mal jährlich ein Sammeltermin zum Reifenwechsel für die zentral bei EJOT. Andreas Wolf lenkt ein: „Bei 60.000 bis
EJOT-Flotte geblockt wird. Zur Auswahl stehen in der Regel 80.000 Kilometern, die ein Außendienstmitarbeiter im Jahr ab-
Modelle des Volkswagen-Konzerns – also Fahrzeuge von VW, reißt, bleibt auch mal eine kleinere Geschwindigkeitsüber-
Audi oder Škoda. „Die haben ganz einfach das größte bundes- schreitung nicht aus. Auch das eine oder andere Knöllchen
weite Werkstattnetz. Das war ausschlaggebend bei der Wahl“, wird kassiert – genauso, wie man privat auch mal etwas falsch
konstatiert Benfer. Fast jeder Autohersteller verwende Schrau- macht im Straßenverkehr. Die Kosten tragen die Mitarbeiter
ben von EJOT, ergänzt Pressesprecher Wolf. Hätte man also selbst.“ Bei „größeren“ Verstößen gegen das Straßenverkehrs-
den Fokus darauf gelegt, mit der Herstellerwahl die eigenen recht werden die „Verkehrssünder“ dann auch mal ins Gebet
Kunden zu „unterstützen“, wären grundsätzlich einige mehr genommen. Schließlich ist die weiße Flotte regional bekannt
infrage gekommen. und dank Firmenlogo auch überregional dem Unternehmen
Andreas Wolf ganz leicht zuzuordnen. „Es muss allen klar sein, dass die Fir-
ist Unternehmens- Tankkarten ermöglichen das bargeldlose Bezahlen ohne EC- menfahrzeuge auch unser Unternehmen repräsentieren“, sagt
sprecher der oder Kreditkarte: Mit einer solchen Flottenkarte können Mit- Wolf.
EJOT-Gruppe.
Ein Fahrtenbuch führen die Nutzer der Dienstwagen in der
Regel nicht. „Die meisten machen von der 1-%-Regelung Ge-
brauch“, ergänzt er. Diese pauschale Regelung ist die Alter-
native zum aufwendigen Führen eines Fahrtenbuchs, wenn
private Fahrten mit dem Firmenwagen versteuert werden
müssen. Bei dieser „Listenpreismethode“ wird bei der Berech-
nung der Einkommensteuer 1 % des Bruttolistenpreises des
Firmenwagens zum monatlichen Gehalt hinzugerechnet. Der
Bruttolistenpreis ist gleichbedeutend mit der unverbindlichen
Preisempfehlung des Herstellers und schließt die Umsatz-
steuer ein. Dieser sogenannte geldwerte Vorteil erhöht das
Bruttogehalt – und durch die Steuerprogression den Steuer-
satz. Dadurch wird im Monat mehr Lohnsteuer abgeführt, was
zu weniger Nettogehalt führt. Mit welcher Variante – Fahr-
tenbuch oder 1-%-Regelung – der jeweilige Mitarbeiter
sprichwörtlich besser fährt, hängt von verschiedenen Faktoren
wie z.B. der jährlichen Kilometerleistung, der privaten Nut-
zung und dem Weg zur Arbeit ab. Steuerberater helfen bei der
Entscheidung.
Die Leasing-Verträge für die Dienstfahrzeuge werden auf die
jährliche Fahrleistung abgeschlossen. EJOT least die Wagen
zweieinhalb bis vier Jahre – je nachdem, wie viele Kilometer
damit gefahren werden und wie es für das Unternehmen am
günstigsten ist. Elektrisch unterwegs ist hier momentan nur
ein Fahrzeug, das für kurze Botenfahrten und die Postvertei-
lung dient. „Solange sich die hiesige Verkehrsinfrastruktur
nicht erheblich verbessert und flächendeckend Ladestationen
eingerichtet werden, kommt ein Umstieg auf Elektrofahrzeuge
nicht infrage“, sagt Andreas Wolf entschieden. Andreas Benfer
ergänzt: „Wir lassen uns natürlich gerne überraschen, aber
Wirtschaftsreport Mai 19 7
Interview mit Axel Schäfer,
Geschäftsführer des Bundesverbands Fuhrparkmanagement e.V.
Wie viele Firmenfuhrparks mit wie vielen Fahrzeugen
gibt es derzeit in Deutschland?
Es gibt bundesweit mehr als 1,3 Mio. gewerbliche Fuhrparks.
Dabei muss man nochmal unterscheiden zwischen großen
Firmenflotten und kleineren Beständen von maximal zehn
Fahrzeugen pro Betrieb. Letztere machen mit deutlichem
Abstand die Mehrheit unter Deutschlands gewerblichen
Fuhrparks aus.
Wie viel Prozent der Neuzulassungen laufen über Unter-
nehmen?
Von den 3,44 Mio. Neuzulassungen im Jahr 2017 waren rund
65 % gewerbliche Fahrzeuge. Im Jahr 2018 wurden 63,6 %
(-1,3 %) der Neuwagen gewerblich und 36,4 % (+2,0 %)
privat zugelassen. Die alternativen Antriebe zeigten durch-
gehend eine positive Entwicklung. Erdgasbetriebene Pkw
(10.804/+190,2 %) waren mit einem Anteil von 0,3 % und
flüssiggasangetriebene Pkw (4.663/+6,0 %) mit einem Anteil mit Vielfahrern, die bis zu 80.000 Kilometer pro Jahr und
von 0,1 % im Jahr 2018 vertreten. Ein Anteil von 3,8 % ent- mehr fahren, ist der Diesel nach wie vor ohne Alternative,
fiel auf Fahrzeuge mit Hybridantrieb (130.258/+53,8 %), weil er bei dieser Einsatzart wirtschaftlich und auch aus
darunter die Plug-in-Hybride (31.442/+6,8 %) mit einen An- Umweltgesichtspunkten sinnvoll ist. Hier sind die Fahr-
teil von 0,9 %. Elektro-Pkw (36.062/+43,9 %) konnten einen zeuge auch meist jünger, da sie im Schnitt nur rund drei-
Anteil von 1,0 % ausweisen. (Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt) einhalb Jahre gefahren werden. In den großen Firmen-
flotten sind meist kaum noch Pkw-Modelle der Generation
Welche Auswirkungen hatten der Abgas-Skandal und Euro 5 anzutreffen, mehr als 90 % inzwischen bei Euro 6.
Fahrverbote auf Fuhrparks?
Forderungen, die Dieselsubvention zu kippen, drohende Wie wird man eigentlich Fuhrparkmanager? Warum ist
Fahrverbote und fallende Restwerte verunsichern zwar auch es sinnvoll, eine entsprechende Aus- bzw. Weiterbil-
Fuhrparkbetreiber. Doch zum Diesel existiert zumindest bei dung zu absolvieren?
Langstrecken nach wie vor keine ernstzunehmende Alter- Es ist ein sehr spannender, vielseitiger und verantwor-
native, wenn es um die Mobilitätsbedürfnisse der Fuhrpark- tungsvoller Job, der aber leider in vielen Unternehmen nur
betreiber geht. Das manifestiert sich in den Zahlen des DAT nebenbei gemacht wird. Der Nachwuchs rekrutiert sich
Diesel-Barometers, denn nur 2 % der befragten Fuhrpark- meist aus den Unternehmen selbst heraus, da es kein Aus-
leiter haben die Dieselbestellungen reduziert. 87 % machen bildungsberuf ist. Häufig sind es Quereinsteiger, die im
so weiter wie bisher. Fuhrparkverantwortliche haben bereits Unternehmen zuvor einen anderen Job hatten. Unser Ver-
durch den Skandal viel Aufwand und Kosten gehabt, die der band bietet Workshops, Seminare und Erfahrungsaus-
Verursacher nicht ersetzt hat. Selbst bei kostenlosen Soft- tausch. Er hat gemeinsam mit der Dekra-Akademie ein
ware-Updates entstehen Kosten für Mobilitäts- und Ar- Ausbildungsangebot „Zertifizierte/r Fuhrparkmanager/in
beitszeitausfall. (Dekra)“ mit wirklich herausragender Qualität und einer
fundierten Prüfungsordnung entwickelt. Gerade Beschäf-
Welche Rolle spielen alternative Antriebe für Firmen- tigte im Fuhrparkmanagement brauchen umfassendes
wagen? Know-how mit Hand und Fuß. Talent und Engagement sind
Derzeit arbeiten viele Unternehmen an der Einführung von wichtig, aber die Themen sind oft so vielfältig, dass es oh-
alternativen Antrieben, und sie sehen diese nur als einen ne spezielle Ausbildung nicht zu bewältigen ist. Wer im
Teilschritt in Richtung nachhaltige Mobilität. Vielmehr ist Fuhrparkmanagement eine umfassende, etablierte Fortbil-
ein integriertes Konzept für ein betriebliches Mobilitätsma- dung mit hoher Akzeptanz im Markt sucht, dem empfehlen
nagement erforderlich. Gerade hier bedarf es noch funda- wir, sich bei uns zu informieren. Außerdem bietet der Ver-
mentaler Verbesserungen in Richtung Vereinfachung und band ab September die Aufbaustufe mit einem Kurs zur/
Vereinheitlichung der lohnsteuerlichen Vorgaben. Ein Mo- zum zertifizierten Mobilitätsmanager/in (BVF) an. Darüber
bilitätsbudget für Mitarbeiter ist momentan noch ein hinaus gibt es viel heiße Luft und teilweise unbrauchbare
schwer händelbarer Flickenteppich im Hinblick auf die er- Seminarreihen in Deutschland, die als Abschluss mit wohl-
forderliche Handhabung des zu versteuernden geldwerten klingenden, aber wertlosen „Titeln“ daherkommen. Hier
Vorteils für entsprechende Maßnahmen. Für große Flotten muss man bei der Auswahl ganz genau hinschauen.
8 Mai 19 Wirtschaftsreport
Auswahl der EJOT-Fahrzeuge eine wichtige Rolle, erklärt Wolf:
„In unseren Richtlinien sind die jeweils CO2-günstigeren Mo-
delle vorgesehen. Darüber hinaus leben wir bei EJOT eine ge-
wisse Bescheidenheit, wie sie wohl bei fast allen inhaberge-
führten Unternehmen zu spüren ist: Bei uns wird es einen
Passat oder Audi nicht in der luxuriösesten Ausstattung geben,
und auf die dicksten Reifen verzichten wir auch, weil das einen
höheren Verschleiß bedeuten würde.“ Andreas Benfer verweist
auf die Teilnahme am Umwelt-Award DIE GRÜNE FLOTTE, mit
dem Volkswagen Leasing und der NABU nachhaltiges Fuhr-
parkmanagement würdigen. „Natürlich lässt sich unsere Flot-
te nicht mit der eines Pflegedienstes vergleichen, der sehr
kleine Fahrzeuge nutzt und in einem Radius von nur 20 bis 30
Kilometern agiert“, räumt Andreas Wolf ein. „Aber der Um-
weltaspekt ist uns dennoch wichtig.“
Ökologie und Nachhaltigkeit sind Themen, die auch Wolfgang
Keller begeistern. Der Geschäftsführer des Autohauses Keller
mit Stammsitz in Kreuztal-Fellinghausen sieht die Zukunft der
Antriebstechnik im Wasserstoff. Deshalb engagierte er sich
auch gemeinsam mit anderen Unternehmen sowie der Uni-
versität Siegen, der Stadt und dem Kreis für den Zuschlag für
eine Wasserstofftankstelle in unserer Region. Sie entsteht nun
im Siegener Industriegebiet Oberes Leimbachtal und wird noch
im zweiten Quartal des Jahres 2019 eröffnet. Das Betreiber-
konsortium „H2 Mobility Deutschland“ errichtet und betreibt
Wasserstoff-Infrastruktur für Brennstoffzellenfahrzeuge. In
der Brennstoffzelle, dem Herzstück der entsprechenden Fahr-
Autohaus-
zeuge, werden aus Wasserstoff Wasser und Strom. Der wiede-
Geschäftsführer
rechnen eigentlich nicht damit, dass sich die Situation zeitnah rum treibt direkt den Elektromotor an oder lädt eine Batterie
Wolfgang Keller legt
ändern wird.“ Und auch eine Alternative zum Diesel sehen die auf. „Wenn uns niemand zuvorkommt, setzen wir sehr zeitnah
besonders großen
beiden noch nicht. „Wir haben ausgerechnet, dass uns der Um- das erste Fahrzeug – den Toyota Mirai – mit Brennstoffzelle
Wert auf Nachhal-
stieg auf Benziner oder Hybride jährlich etwa 500.000 € an im Siegerland ein“, erklärt Wolfgang Keller mit einem Anflug
tigkeit und Ökologie.
zusätzlichen Tankkosten bescheren würde“, unterstreicht der von Stolz. Dass Umweltverträglichkeit und speziell der
Fuhrparkmanager. Dennoch spiele der Umweltaspekt bei der CO2-Ausstoß zunehmend wichtige Faktoren bei der Entschei-
dung sind, beobachtet der Toyota- und Kia-Händler nicht nur
bei privaten, sondern vor allem auch bei gewerblichen Kunden,
die ihre Dienstwagen und Poolfahrzeuge über eine der fünf
Fördergelder für Umstieg auf EMobilität Filialen in Kreuztal, Olpe, Siegen, Limburg und Hagen leasen.
Seit Anfang Februar 2019 stellt das Land NRW eine neue Kaufprämie für Un- „Viele setzen dem CO2-Verbrauch schon in ihren internen
ternehmen zur Verfügung, die den Umstieg auf elektromobile Lösungen deut- Richtlinien klare Grenzen und sind daran interessiert, eine ver-
lich erleichtern soll. So erhalten nordrhein-westfälische Unternehmen im Rah- tretbare Ökobilanz zu ziehen.“ So verkaufe Toyota mittlerwei-
men des Programms „Emissionsarme Mobilität“ vom Land le jedes zweite Fahrzeug als Hybrid.
• 4000 € beim Kauf eines Elektro-Pkw – zusätzlich zur Umweltprämie des
Bundes (ebenfalls 4000 €). Es sind sowohl einzelne Firmenwagen für Ein-Mann- bzw.
Eine-Frau-Betriebe als auch ganze Firmenflotten, die Keller im
• 8000 € beim Kauf von E-Nutzfahrzeugen von 2,3 bis 7,5 t. Und wer einen Leasing anbietet. Und die Nachfrage ist tendenziell steigend.
E-Transporter bis 4,25 t erwirbt, kann zusammen mit dem Umweltbonus des Vermehrt fragen Dieselfahrer nach Hybridtechnik. „Die Marke
Bundes sogar Fördergelder in Höhe von 12.000 € beantragen. Toyota und wir erreichen sicherlich nicht die Führungsetage
Die restlichen Investitionskosten können darüber hinaus bei guter Bonität mit von Großkonzernen wie Bosch oder Siemens“, sagt Wolfgang
einem 0-%-Darlehen der NRW.Bank finanziert werden. Außerdem gibt es wei- Keller, „aber wir statten beispielsweise kleinere und größere
terhin Fördergelder für den Aufbau von Lademöglichkeiten (Wallboxes und La- Handwerksbetriebe sowie Dienstleister mit Dienstfahrzeugen
desäulen), den Kauf von Elektrolastenfahrrädern und die Nutzung von Umset- aus, und wir haben viele gewerbliche Kunden aus dem Sozial-
zungsberatungen. bereich. Selbstständige aus dem IT-Bereich sind sehr offen
gegenüber der Hybridtechnik. Da besteht auch ein großes In-
Mehr Infos unter www.elektromobilitaet.nrw.de/unternehmen/ teresse an unseren Fahrzeugen.“ Das Leasing der Unterneh-
foerderung-fuer-unternehmen/ mensflotte gibt den Firmen eine große Planungssicherheit. Die
Leasingrate passt sich genau dem Bedarf an. Und wenn derWirtschaftsreport Mai 19 9
Leasingvertrag ausläuft, nimmt der Händler den Wagen wieder Ersatz von Verschleißteilen wie zum Beispiel Luftfilter und
zurück. „Das ist vor allem momentan ein wichtiger Punkt, da Bremsbeläge. HU und AU erfolgen ohne Zusatzkosten. Optional
Diesel-Ausstieg und Diesel-Fahrverbote zur Diskussion stehen. können Geschäftskunden dann weitere Bausteine hinzuwäh-
Beim Leasing liegt das Risiko beim Händler bzw. Hersteller.“ len, etwa den saisonalen Räderwechsel und Reifenersatz, die
Toyota hatte bereits im März 2018 angekündigt, in Europa Übernahme der fälligen Rundfunkgebühren für Dienstfahrzeu-
keine Diesel-Pkw mehr zu verkaufen und kein Geld mehr in die ge und auch die Kfz-Versicherung. Auch die Reifeneinlagerung
Entwicklung neuer Diesel-Fahrzeuge investieren zu wollen. lässt sich hinzubuchen: Am Standort in Kreuztal bietet ein
Mit dem Ausstieg im Pkw-Bereich hatte der Konzern auf die modernes Hochregallager bereits Platz für 3000 Winter- bzw.
steigenden Umweltanforderungen reagiert. Sommerreifen. Für Siegen-Weidenau ist eine ähnliche Anlage
geplant, um gerade auch Geschäftskunden ein Rundum-sorg-
Unternehmen schließen mit dem Autohaus Keller in der Regel los-Paket offerieren zu können.
einen Leasingvertrag mit 36 Monaten Laufzeit ab. Hintergrund
ist hier die 36-monatige Herstellergarantie von Toyota. Grund- Hauptansprechpartner für Geschäftskunden zu den Themen
sätzlich ist zwischen zwei Varianten zu unterscheiden: dem Fuhrpark, Finanzierung und Leasing ist Enrico Marrazzo, der viel
Kilometer- und dem Restwertleasing. Beim Kilometerleasing Zeit bei den Kunden vor Ort verbringt. „Außerdem sind natür-
wird bereits bei der Unterzeichnung des Vertrags eine Ober- lich unsere After-Sales-Mitarbeiter in den einzelnen Filialen
grenze von gefahrenen Kilometern festgelegt. Stellen die Ver- auch Ansprechpartner für gewerbliche Kunden“, erklärt Wolf-
antwortlichen bei der Rückgabe des Wagens eine höhere Fahr- gang Keller. Pro Standort ist jeweils ein Ansprechpartner spe-
leistung fest, sind die zusätzlich gefahrenen Kilometer ziell für Geschäftskunden zuständig. Ein Hol- und Bringservice
nachzuzahlen. Bei einer geringeren Laufleistung werden die sowie ein Ersatzwagenservice runden das Angebot ab. Den Ein-
„Minderkilometer“ erstattet. „Das klappt in der Regel ganz gut. satz von GPS-Tracking zur Überwachung des Fahrverhaltens
Meistens können die Unternehmen die Fahrleistung sehr gut einzelner Angestellter hält Wolfgang Keller allein schon aus
abschätzen“, erklärt der Händler. Beim Restwertleasing wird datenschutzrechtlichen Gründen für „problematisch“. Aller-
bereits zu Beginn der Vertragslaufzeit der Wert festgelegt, den dings bieten er und sein Team auch individuelle Beratungen für
der Wagen bei der Rückgabe noch haben soll. Ein Gutachter Dienstfahrzeugnutzer zu den Themen „Spritsparendes Fahren“
ermittelt dann den tatsächlichen Wert. oder Hybridantrieb an. „Mithilfe unseres E-Testers können wir
zum Beispiel nach einer Probefahrt auswerten, wie viel % der
Das Toyota-Service-Leasing bietet Gewerbetreibenden in der gefahrenen Strecke der Kunde mit einem unserer Hybrid-Fahr-
Basisvariante das Leasing und den Servicebaustein „Wartung zeuge rein elektrisch zurückgelegt hat. Das ist hilfreich bei der
& Verschleiß“. Dieser umfasst Werkstattleistungen wie Inspek- Entscheidung für einen Wagen.“ !
tionen nach Bordbuch, Ölwechsel und den Wechsel anderer
Flüssigkeiten, erforderliche Instandhaltungsarbeiten sowie den Diesen Bericht finden Sie auch unter www.ihk-siegen.de, Seiten-ID 2919.
Die Wartung der
Fahrzeuge ist ein
wichtiger Bestand-
teil des Fuhrpark-
managements.10 Mai 19 Wirtschaftsreport
Internationaler Siegener Mittelstandstag
Beziehungen zu Nordamerika im Blickpunkt
chen sich nach wie vor sehr großes technisches
Know-how von uns und vertrauen unserer Ar-
beit“, unterstreicht Geschäftsführer Ulf Pöppel.
Sowohl die Vertriebsgesellschaft in Minnesota
als auch die Produktionsstätte in Pennsylvania
hätten seit dem Amtsantritt des Präsidenten
keine negativen Konsequenzen verspürt: „Aller-
dings beschäftigen wir dort ausschließlich
US-Staatsbürger, sodass wir an beiden Stand-
orten naturgemäß sehr amerikanisch auftreten.“
Alle Kunden und Geschäftspartner wüssten aber
darüber Bescheid, dass es sich bei BSW um ein
deutsches Unternehmen handle. Die Zusam-
menarbeit verlaufe weiterhin reibungslos. In den
vergangenen Jahren sei jedoch allgemein eine
vermehrte Politisierung der Amerikaner zu ver-
Adobe Stock
nehmen gewesen. „Die Leute sprechen viel mehr
über Politik als zuvor. Das merken wir dort alle.
Die wirtschaftlichen Verflechtungen mit Kanada und den USA stehen im Fokus des Siegener Mittelstandstages. Auf unsere Arbeit hat das aber überhaupt keinen
Einfluss.“
Die USA sind ein sehr bedeutender Markt für die Donald Trump? Der 3. Internationale Siegener
Unternehmen in Siegen-Wittgenstein und Olpe. Mittelstandstag, der am 9. Mai von 9 bis 17 Uhr Vermehrte Debatten über die zukünftige Aus-
Derzeit stehen 237 der IHK Siegen zugehörige in der IHK Siegen stattfindet, rückt diese Frage richtung der USA hat auch Dirk Rosenberg fest-
Firmen in Handelsbeziehungen zu den Vereinig- in den Blickpunkt. Die SiegRevision GmbH lädt gestellt. Der Geschäftsführer der aquatherm
ten Staaten. Die NRW-Exporte in die USA haben mit der IHK unter dem Schwerpunktthema GmbH in Attendorn verweist aber ebenfalls da-
im Jahr 2017 mit 12,3 Mrd. € einen neuen Re- „Nordamerika im Fokus des Mittelstandes – rauf, dass sich der Praxisalltag unverändert dar-
kordwert erreicht. Auch Kanada ist für die hei- trotz oder wegen ,America-first‘-Politik“ zum stelle: „Es gibt keine neue Bürokratie und keine
mische Wirtschaft von großem Interesse. 111 Gedankenaustausch ein. zusätzliche Verzollung, was unseren Export von
IHK-Mitgliedsunternehmen unterhalten Han- hier in die USA angeht.“ aquatherm verfügt über
delsbeziehungen mit den Kanadiern. Dass dieses Thema mehr denn je in das Blickfeld eine Tochter-Niederlassung in Utah.
der heimischen Industrie rückt, zeigen auch die
Doch wie entwickeln sich diese wirtschaftlichen Aussagen wichtiger Industrieunternehmen der Weitere detaillierte Informationen über eine
Verbindungen im Angesicht des Wirkens von Region. Rainer Dango, Geschäftsführer der erfolgreiche Unternehmensgeschichte in den
Dango & Dienenthal Maschinenbau GmbH in USA wird Walter Viegener, Geschäftsführer der
Siegen, spürt entgegen der intensiven öffent- Viega Holding GmbH & Co. KG, den Teilnehmern
lichen Diskussionen über die Auswirkungen der des Mittelstandstages darlegen. Die weiteren
Trump-Politik keine negativen Veränderungen aus den USA und Kanada angereisten Referen-
– im Gegenteil: „Die US-Regierung stellt zurzeit ten, darunter Rechtanwälte, Steuerberater und
mehr Geld zur Verfügung, um die nationale In- Außenhandelskammervertreter, werden ergänzt
dustrie zu stärken. Das kommt den Importen durch Abteilungsleiter der kanadischen Bot-
zugute. Die US-Amerikaner kaufen neue Ma- schaft und der Banken. Somit bietet der Inter-
schinen und Ersatzteile.“ Insgesamt sei die In- nationale Mittelstandstag Informationen über
vestitionsbereitschaft gestiegen. Wie durch die das gesamte Spektrum des unternehmerischen
Medien berichtet, flössen allein in den Vertei- Wirkens in Nordamerika. Durch die Veranstal-
digungshaushalt rund 30 Mrd. US-$ mehr – ein tung führt Jörg Müller, Geschäftsführer der
erheblicher Teil davon lande in der Stahlindus- SiegRevision. Konferenzsprache ist Deutsch. Die
trie. „Daher bekommen die Kunden vor Ort mehr Besucher erhalten die Möglichkeit, sich auszu-
Aufträge.“ Das Siegerländer Traditionsunter- tauschen und von der Expertise der Referenten
nehmen betreibt seit 1986 eine Produktions- zu profitieren.
stätte im Bundesstaat Ohio.
Die Anmeldung zum Internationalen Siegener
Auch die BSW Berleburger Schaumstoffwerk Mittelstandstag erfolgt online unter: https://
GmbH hat keine nachteiligen Veränderungen events.ihk-siegen.de/anmelden/312/. Weitere
aus wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Per- Informationen: SiegRevision GmbH (Tel.: 0271
spektive ausgemacht. „Die Amerikaner verspre- 3178380). !Wirtschaftsreport Mai 19 11
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erst nach Abschluss des Bestellvorgangs in der übersandten Rechnung. Andere Gutscheine, wie z. B. LAVIVA- und PAYBACK Coupons, können zusätzlich eingelöst werden. Keine Barauszahlung möglich. Keine Anrechnung auf die
Liefergebühren. Neukunden sind Kunden, die zuvor noch nie beim REWE Lieferservice oder REWE Paketservice bestellt haben.12 Mai 19 Wirtschaftsreport
IHK-Umfrage zur Energiepolitik des Bundes
Ausstieg birgt große Risiken
Die große Mehrheit der heimischen Industriebe- Unternehmen fordern daher auch schnellere Pla-
Beurteilung der Pläne der Kohlekommision
triebe (76 %) hält die Pläne der Kohlekommission nungs- und Genehmigungsverfahren.
für unrealistisch, nach der Atomkraft auch noch
aus der Kohleverstromung auszusteigen. Deutlich
14 % Die Steuern und Abgaben auf den Strompreis zu
24 %
mehr als die Hälfte des verarbeitenden Gewerbes reduzieren, fordert jedes zweite Unternehmen
(58 %) sieht in den Plänen zudem ein großes oder (51 %). Dazu gehört aus Sicht der IHK auch eine
sehr großes Risiko. Das zeigt eine repräsentative größere Transparenz in der Zusammensetzung
Befragung der heimischen Industrieunternehmen des Strompreises. 41 % der befragten Betriebe
zur Energiepolitik der Bundesregierung durch die 28 % finden, dass der Ausbau der erneuerbaren Ener-
IHK Siegen. „Die Industrie ist in Siegen-Wittgen- gien stärker vorangetrieben werden sollte. Klaus
stein und Olpe seit jeher Garant für Beschäfti- Gräbener: „Das spricht zum einen für die Unvor-
34 %
gung und Wohlstand. Gerade die bei uns stark eingenommenheit und Offenheit der heimischen
vertretenen Branchen im verarbeitenden Gewer- Industrie gegenüber den erneuerbaren Energien,
be, insbesondere die Gießereien sowie energie- kein Risiko für den Wirtschaftsstandort zum anderen geht hiermit die Erwartung einher,
ein geringes Risiko für den Wirtschaftsstandort
intensive Unternehmen des Maschinen- und An- dass Politik mögliche Risiken weitgehend ein-
ein großes Risiko für den Wirtschaftsstandort
lagenbaus, werden die Folgen des Doppelausstiegs ein sehr großes Risiko für den Wirtschaftsstandort dämmt. Mehr als ein Drittel der Unternehmen
absehbar deutlich zu spüren bekommen“, kom- (36 %) fordert daher, die Energieversorgung besser
mentiert IHK-Präsident Felix G. Hensel die Ergeb- Investitionen, etwa in Notstromaggregate, aus, abzustimmen.“ Genau deshalb sollten aus Sicht
nisse der Umfrage, an der sich 267 Unternehmen um die eigene Versorgungssicherheit dauerhaft der IHK vereinbarte Zeitpläne überdacht werden.
beteiligten. zu gewährleisten. IHK-Hauptgeschäftsführer Denn: Fast ein Drittel der Unternehmen (32 %)
Klaus Gräbener: „Immer mehr Produktionsanla- fordert, die Laufzeiten der Atomkraftwerke zu
Die Antworten verdeutlichen, dass sich die Sorgen gen werden durch elektronische Systeme gesteu- verlängern. 26 % halten dies auch bei den Lauf-
vor allem auf weiter steigende Stromkosten ert. Spannungs- und Frequenzschwankungen zeiten für die Kohlekraftwerke für erforderlich.
(59 %) und die Gefährdung der Netzstabilität und können leicht zu Produktionsausfällen oder
Versorgungssicherheit (42 %) richten. Weiter be- schlimmstenfalls zu Maschinenschäden führen. Felix G. Hensel und Klaus Gräbener sehen in der
fürchtet knapp jedes dritte Unternehmen (31 %), Der steigende Anteil volatiler Energiequellen am Energiewende eine komplexe gesamtgesell-
dass der zeitliche Rahmen des Kohleausstiegs (bis Energiemix verschärft das Problem tendenziell.“ schaftliche Aufgabe: „Es ist unrealistisch, die
2038 bzw. 2035) bei gleichzeitigem Ausstieg aus 38 % der Unternehmen erwarten, dass sie zusätz- Energieversorgung einer weltweit derart ver-
der Atomenergie zu knapp bemessen sei. 34 % der liche Maßnahmen zur Energieeffizienz ergreifen flochtenen Volkswirtschaft wie der deutschen
Befragten benennen die Abhängigkeit vom Aus- müssen. Eine Verlagerung der Produktionskapa- auf Knopfdruck umstellen zu wollen. Das braucht
land durch wachsende Stromimporte sowie die zitäten oder Drosselung der Produktion im In- mehr Zeit – vor allem, um angesichts der schritt-
Verlagerung von Emissionen als Risiko. land fassen 14 % bzw. 11 % der Unternehmen als weisen Rückführung von Atomkraft und Kohle-
Folge der Energiewende ins Auge. „Auch diese verstromung weiterhin eine grundlastsichere
Die Umfrage liefert auch Antworten auf die Frage, Werte sollten allen Verantwortlichen in der Poli- Energieversorgung zu gewährleisten.“ Etliche
wie die Unternehmen die Auswirkungen der Ener- tik eine Mahnung sein. Wenn jedes siebte Indus- Betriebe hätten bereits ihre Produktionen mög-
giewende insgesamt auf die eigene Wett- trieunternehmen über die Verlagerung von Pro- lichst energiesparend und klimaschonend aus-
bewerbsfähigkeit bewerten. Jeder zweite Indus- duktionskapazitäten ins Ausland nachdenkt, kann gerichtet. Nur mit der gesamten Wirtschaft seien
triebetrieb geht davon aus, dass sich die Energie- man nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. die ambitionierten energiepolitischen Ziele zu
wende negativ oder sehr negativ darauf auswirkt. Wer industrielle Beschäftigung vor Ort sichern stemmen. „Deshalb müssen die mit den Vorschlä-
Nur 6 % der Befragten beurteilen die Auswir- will, muss das auf dem Bildschirm haben“, erklärt gen der Kohlekommission verbundenen Risiken
kungen positiv. Immerhin 43 % schätzen sie als Klaus Gräbener weiter. stärker die gesellschaftspolitische Debatte be-
neutral ein. Befragt nach den konkreten Auswir- stimmen. Wenn wir durch eine zu einseitige
kungen der Energiewende auf das eigene Unter- Die Umfrageergebnisse zeigen zudem die Erwar- Fokussierung auf die Klimaziele unsere industri-
nehmen, rechnen drei von vier Unternehmen tungen der heimischen Industrie an die Politik. elle Wettbewerbsfähigkeit verlieren, ist auf lange
(76 %) mit weiter steigenden Stromkosten. Felix 65 % der Befragten fordern, den Netzausbau zu Sicht weder dem Klima in der Welt noch den
G. Hensel: „Hier liegt eine Achillesferse für die beschleunigen. Felix G. Hensel: „Von den 7700 km Menschen vor Ort gedient“, verdeutlichen Hensel
Wettbewerbsfähigkeit. Die deutsche Industrie an neuen oder ausgebauten Stromtrassen sind und Gräbener.
zahlt schon heute so viel für Strom wie keine an- erst rund 1750 km genehmigt und gerade einmal
dere in Europa. Die unübersichtliche Zusammen- 1000 km gebaut. Geht dies in diesem Schnecken- Auf mehreren Ebenen versuchen die IHK-Verant-
setzung der Strompreise aus Netzentgelten und tempo weiter, dürfte sich die Energiewende für wortlichen derzeit, die Ergebnisse der Umfrage
diversen staatlichen Steuern und Abgaben macht die Wettbewerbsfähigkeit vieler Betriebe und und die daraus abzuleitenden Konsequenzen poli-
es nicht besser.“ Fast jedes zweite Unternehmen ihrer Beschäftigten zu einem gravierenden Prob- tischen Akteuren nahezubringen. So informieren
(45 %) befürchtet für die eigene Produktion Pro- lem auswachsen! Dabei steigen die Risiken des sie unter anderem die heimischen Landes- und
bleme mit der Versorgungssicherheit. 27 % der Doppelausstiegs aus Atomenergie und Kohle- Bundestagsabgeordneten sowie die Mitglieder
befragten Unternehmen gehen gar von eigenen strom, je länger der Netzausbau dauert.“ 40 % der der NRW-Landesregierung im Detail. !Wirtschaftsreport Mai 19 13
Weidenauer Frühlingsfest
Erstmals mit Automeile
Viele Aussteller aus Gewerbe und Vereinswesen Wolfgang Cavelius. Erstmals findet in diesem Reifenwechsel-Wettbewerb, Oldtimer, Tuning-
werden sich am Samstag, 11. Mai, beim Weide- Rahmen der Weidenauer Autofrühling statt. Da- fahrzeuge und die neueste Kreation der Speed
nauer Frühlingsfest rund um das Sieger- bei wird die gesamte Poststraße zur Automeile. Scientists Siegen. Sowohl das Frühlingsfest als
land-Center präsentieren. Der Aktivkreis Weide- Zahlreiche Marken beteiligen sich und unter- auch der Autofrühling beginnen um 11 Uhr. Die
nau verspricht ein breit gefächertes Programm streichen so die Bedeutung Weidenaus als Auto- offizielle Eröffnung des Bühnenprogramms er-
unter der Schirmherrschaft von Stadtkämmerer mobilstandort. Zu den Höhepunkten zählen ein folgt um 13 Uhr. !
Infrastrukturausbau
IHK schlägt Vereinfachungen vor
„Ob die Route 57 oder eine zusätzliche Produk- zeit zeigt das Unternehmensbarometer des sowie den Netzausbau. IHK-Geschäftsführer
tionshalle in einem der heimischen Industrie- Deutschen Industrie- und Handelskammertages Hans-Peter Langer: „Sinnvoll wäre es doch, zu-
gebiete – Planen und Bauen dauert generell zu (DIHK), dass die Unternehmen den Zustand der künftig alle Infrastrukturen nach einem einheit-
lange. Manchmal nicht nur Monate, sondern Verkehrsinfrastruktur nur mit der Note 3,5 und lichen Verfahren zu planen und zu bauen. Das
Jahre oder Jahrzehnte.“ Klaus Gräbener, Haupt- den Ausbau der Digitalisierung sogar nur mit schafft einerseits eine größere Transparenz.
geschäftsführer der Industrie- und Handelskam- einer 3,7 bewerten. Nicht viel besser sieht es für Andererseits können so die bereits in einzelnen
mer Siegen (IHK), sieht in den langen Planungs- Gewerbeansiedlungen oder den Stromnetzaus- Spezialgesetzen vorhandenen Beschleunigungs-
und Genehmigungszeiten eine entscheidende bau aus. Beschleunigungen in Planungs- und effekte auf alle Planverfahren ausgeweitet wer-
Entwicklungsbremse. „Stillstand und Frustration Genehmigungsverfahren sind aus Sicht der IHK den.“
bei allen Beteiligten sind die Folge. Dabei brau- in gleich mehreren Feldern möglich. So gelten in
chen wir gerade in Zeiten nachlassender Kon- Deutschland für alles Spezialgesetze und geson- Die vollständige Pressemitteilung finden Sie
junktur wirksame Entwicklungsimpulse.“ Der- derte Verfahren: für Autobahnen, Eisenbahnen unter www.ihk-siegen.de, Seiten-ID: 2911. !
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79>'@&48&"@&0@>1:8&= "@> 5!1>4114 Mai 19 Wirtschaftsreport
Wittgensteiner Unternehmergespräch
Blick auf Konjunktur und Route 57
Arbeiten in den verschiedenen Abschnitten der
Route 57 vor. Die aufwendigen Arbeiten im Be-
reich Kornprinzeneiche bis Lützel, die sowohl die
Verlegung des Hangs als auch eine neue Trasse
für die B62 umfassen, werden noch in diesem
Jahr abgeschlossen. Für den Abschnitt zwischen
Lützel und Erndtebrück wurde mit den beiden
beteiligten Kommunen die Anlage eines Rad-
weges entlang der Fahrbahn besprochen.
Carsten Schmale
In einem nächsten Schritt werden das Flurberei-
nigungsverfahren und anschließend das Plan-
feststellungsverfahren eingeleitet. Für den Bau
Tauschten sich beim Wittgensteiner Unternehmergespräch aus: (v.l.) Christian F. Kocherscheidt (EJOT Holding der Südumgehung Kreuztal werden zurzeit be-
GmbH & Co. KG), Claudia Sauer (Berufskolleg Wittgenstein), Winfried Behle (Straßen.NRW) sowie Klaus Gräbener reits Vorarbeiten durchgeführt. Beispielsweise
und Felix G. Hensel (jeweils IHK Siegen). sollen im Jahr 2019 ein bis zu zwölf Meter hoher
Straßendamm angeschüttet, ein Regenrückhal-
Wenngleich auf hohem Niveau, sind für die Kon- Unternehmergespräch der Industrie- und Han- tebecken und ein Regenklärbecken hergestellt
junktur in Wittgenstein mittlerweile Eintrübun- delskammer Siegen (IHK) im Landhotel Doerr in sowie Maßnahmen für den Artenschutz durch-
gen absehbar. Das wurde beim Wittgensteiner Feudingen deutlich. Während der Gesamtum- geführt werden.
satz im verarbeitenden Gewerbe im IHK-Bezirk
2018 nochmals um 3,7 % höher lag als im Vor- Die Ortsumgehungen Ferndorf, Hilchenbach und
jahr, stehen die Wittgensteiner Kommunen mit Erndtebrück befinden sich noch in der „Vorpla-
einer Arbeitslosenquote von gerade einmal 3,2 nung“, in der unter anderem die Vorzugsvarian-
% und einem Rekordhoch bei den sozialversi- te zu bestimmen ist. Während die Varianten-
cherungspflichtig Beschäftigten besonders gut untersuchung bei der Ortsumgehung Ferndorf
da. „Allerdings mehren sich die Anzeichen, dass bereits im Sommer 2018 startete, steht sie bei
sich das konjunkturelle Zehnjahreshoch deutlich den übrigen Umgehungen noch aus. „Die ver-
abschwächt“, hob IHK-Vizepräsident Christian kehrlichen und artenschutzfachlichen Untersu-
F. Kocherscheidt (EJOT Holding GmbH & Co. KG) chungen sind ebenso wie die Prüfung verschie-
hervor. dener Varianten auch deshalb notwendig, weil
sie die Planungen rechtlich absichern“, betonte
Probleme bereiteten der exportabhängigen Winfried Behle.
Wirtschaft demnach zunehmend die weltpoliti-
schen Entwicklungen, die vor allem das Ge- Die knapp 50 Teilnehmer des Wirtschaftsge-
schäft in den USA und China belasteten. Aus- sprächs begrüßten außerdem die neue Leiterin
gerechnet in Großbritannien sei die Nachfrage des Berufskollegs Wittgenstein, Claudia Sauer.
nach den Produkten des Berleburger Spezialis- Die langjährige stellvertretende Schulleiterin
ten für Verbindungselemente gestiegen. Auch hatte im Februar das Steuer des Berufskollegs
Dirk Pöppel (BSW Berleburger Schaumstoffwerk übernommen und gab einen Überblick über
GmbH) bestätigte gute Geschäfte in Großbri- dessen aktuelle Ausrichtung. Die Integration
Powered by STULZ tannien: „Sorgen bereitet uns hingegen die an- von Migranten, wachsende Ansprüche an die
haltende Niedrigzinspolitik, die zur Bildung von Medienkompetenz und die Digitalisierung sei-
Blasen führt, die platzen können – mit unabseh- en wesentliche Herausforderungen, denen sich
baren Folgen!“ Während sich die konjunkturelle der Unterricht in Zukunft stellen müsse, er-
Lage im Einzelhandel eher positiv darstellt, sieht läuterte Claudia Sauer. Es sei wichtig, sich auf
bleiben Sie Hans-Christian Bosch (Brauerei Bosch GmbH & den Arbeitsmarkt einzustellen. Um etwa der
Co. KG) Wittgenstein vor einer „dramatischen steigenden Nachfrage nach qualifiziertem Per-
Entwicklung“ im Bereich der Gastronomie. Per- sonal nicht nur im gewerblich-technischen,
Luft-Luft-Wärmepumpen – die clevere und kostengünstige sonal sei kaum noch zu finden, viele Betriebe sondern auch im kaufmännischen Bereich ge-
Lösung. Bei Ihrem Kälte-Klima-Fachbetrieb:
kämpften ums Überleben. recht zu werden, wolle das Berufskolleg jetzt
auch die Fachschule für Wirtschaft, Fach-
Erfreulich sind hingegen die Entwicklungen bei richtung Betriebswirtschaftslehre, mit dem
Kreuztaler Straße 25 · 57250 Netphen der Verkehrsanbindung Wittgensteins. Winfried Schwerpunkt Produktionswirtschaft einrich-
Tel. 0271-76031 · www.mammut-kaelte.de
Behle (Straßen.NRW) stellte den Sachstand der ten. !Wirtschaftsreport Mai 19 15 Südwestfalen Agentur LkwFlotte ausgebaut Die Heisiep Spedition aus Finnentrop baut ihr Engagement für die Region aus und schickt drei weitere Lkw im Südwestfalen-Design auf die Straßen. Durch die Neuzugänge werben nun- mehr sieben Lkw der Sauerländer Spedition auf originelle Weise für das Unternehmen, die Ge- meinde Finnentrop und Südwestfalen als star- ken Standort. „Das sind eben echte Hingucker“, unterstreicht Geschäftsführer Bernhard Heisiep. Die Lkw erzeugten europaweit Aufmerksamkeit. Marie Ting, Leiterin des Regionalmarketings bei der Südwestfalen Agentur, freut sich über die positive Resonanz: „Stolze Fahrer sind für uns das größte Kompliment! Denn genau darauf zielt die Lkw-Kampagne ab: Wir möchten mit den rollenden Werbeträgern den Blick auf die Vorzüge Südwestfalens lenken und das Wir-Ge- fühl in der Region stärken!“ In Zeiten des Fach- kräftemangels und des demographischen Wan- dels, ergänzt Finnentrops Bürgermeister Dietmar Heß, sei es ungemein wichtig, die Region im Verbund zu stärken. Für die Umsetzung des neu- en Lkw-Trios haben sich zum wiederholten Mal Gemeinde, Spedition und Südwestfalen Agentur zusammengeschlossen. Inzwischen sind 24 Süd- westfalen-Lkw unterwegs. ! Messe „BauWo57“ Im September in der Siegerlandhalle Der Trend zum Bauen und Renovieren ist un- gebrochen. Dies spiegelt sich auch in den Vor- bereitungen der Messe „BauWo57“ wider. Sie wird vom 6. bis 8. September in der Siegerland- halle stattfinden. Die Organisatoren haben sich einiges einfallen lassen: „Wir gehen mit einem völlig neuen Konzept an den Start“, unter- streicht Christian Wallhäuser, Geschäftsführer der Agentur 57 UG. Das in Siegen ansässige Unternehmen hat seit vielen Jahren Erfahrung mit Großveranstaltungen und zeichnet für die Durchführung der Messe verantwortlich. Neben Fragen rund um Sicherheit, Dienstleistungen und Personal werden auch Zukunftsthemen wie Energie eine wichtige Rolle spielen. Unterstüt- zung erfahren die Initiatoren aus den Reihen der regionalen Wirtschaft und Politik. Zusätzlich zu den Angeboten mehrerer Aussteller wird es ein informatives Forum geben, das aktuelle Themen in den Vordergrund rückt und die Besucher ein- bindet. Weitere Informationen unter www.bau- wo57.de. !
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