Yachtclub | 124 - Düsseldorfer Yachtclub eV
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CLUB JOURNAL | WINTER 2017 / 2018 An Bord mit Freunden DÜSSELDORFER yachtclub | 124 ALLE JAHRE WIEDER … 06 SEGELN ZWISCHEN KIELLINIE UND SCHILKSEE 14 DSV NOMINIERT INGA-MARIE UND HENRIKE IM 420ER 20 STEUERLOS? STEUER LOS! 28 MEIN LIEBLINGSHAFEN: ARSENAL IN PARIS 36
Editorial Liebe Cubfreundinnen und Clubfreunde, auch im abgelaufenen Jahr stand der Sport im Zentrum wurden wieder die besten und anspruchsvollsten Törns unserer Aktivitäten. Auf vielen lokalen, nationalen und ausgezeichnet. internationalen Regatten war der DYC vertreten und erfolgreich. Zum Beispiel nahm jeweils ein 420er Team In unserem in die Jahre gekommenen Hafen haben wir des Clubs an der Jugend-Europameisterschaft am im vergangenen Jahr die Sanierungsarbeiten erfolgreich Gardasee sowie an der Open 420 Europeans Champion- fortsetzen können, auch dank großzügiger finanzieller ship Athens in Griechenland teil. Auch bei der Internatio- Unterstützung von Hafenliegern. Die Arbeiten werden in nalen Deutschen und Schweizer Meisterschaft der 470er 2018 fortgesetzt. Klasse in Radolfzell am Bodensee war der DYC gut vertreten. Und schließlich im Dezember 2017 vertraten Die nun zum zweiten Mal auf unserem Gelände durchge- Inga-Marie Hofmann und Henrike Leonie Leitl Deutsch- führte Veranstaltung „Start Boating“ haben wir dieses Mal land und natürlich auch den DYC auf der Youth Sailing mit einem Tag der offenen Tür verbunden. Dabei konnten World Championships 2017 in Sanya in China. wir viele am Wassersport Begeisterte auf unserem Gelände begrüßen und für unseren DYC interessieren. Das Auch im vierten Jahr segelte unser Bundesliga-Team wollen wir in 2018 wiederholen erfolgreich in der 1. Liga. Am letzten Regatta-Wochenen- de in Berlin gelang ein hervorragender dritter Platz, mit Herbst und Winter sind die Zeit, in der sich die Aktivitä- dem in der Gesamtergebnisliste des Jahres 2017 ein ten unseres Vereins mehr nach innen verlagern. guter Platz im Mittelfeld gesichert werden konnte. Viele Fahrtenstammtische, Fahrtenabende, der traditionelle Mitglieder haben die Daumen gedrückt - es hat wohl Hochsee-Segler-Abend sowie die Nikolausfeiern, auch für geholfen. Für ihre Erfolge wurde unsere Mannschaft auf Kinder, sind einige Beispiele. Höhepunkt war sicher der der Mitgliederversammlung im Herbst mit dem Vortragsabend mit dem Weltumsegler-Ehepaar Heide DYC-Team-Preis ausgezeichnet. und Erich Wilts mit einem Bericht über ihre jüngste Durchfahrung der Nord-West-Passage, zu dem wir viele Der DYC segelt nicht nur erfolgreich, sondern hat auch Gäste begrüßen konnten. Aber auch die neue „after eine lange Tradition als Regatta-Ausrichter. In 2017 stand work“-Vortragsreihe „Winterlager“ mit Kurzberichten auf der Tagesordnung zunächst der DYC-Cup in Hindeloo- über die verschiedensten maritimen Themen, findet pen am Ijsselmeer, der wieder zusammen mit dem Dehler immer größeren Anklang. Cup stattfand. Im Herbst veranstaltete unser Club dann erneut die traditionelle Pinta-Opti-Trophy in Medemblik Zu Beginn des Jahres 2018 möchte ich allen Mitgliedern am Ijsselmeer, welche auch Landesjüngstenmeisterschaft aber auch Sponsoren, die unseren DYC in den abgelaufe- der Optimisten für Nordrhein Westfalen ist. nen zwölf Monaten unterstützt haben, sei es durch ehrenamtliche Tätigkeit oder finanzielle oder sonstige Unsere beiden Clubschiffe, die X 442 „Pilgrim“ sowie das Hilfe, sehr herzlich danken. Ohne diese Hilfe wäre der H-Boot „Rao“ haben eine gute Saison hinter sich. Die gute Weg, den unser Club geht, nicht möglich. Wer sich Pilgrim segelte in Griechenland im Ionischen Meer und über den DYC informieren möchte, kann dies über in den Kykladen und war sehr gut ausgebucht. Im Facebook oder unter www.dyc.de tun. Alle Interessenten Frühjahr fand für eine Reihe von Mitgliedern ein sind herzlich willkommen. zweiwöchiges Skipper-Training statt, bis in den Novem- ber hinein machten rd. 80 Clubmitglieder Gebrauch von Für das vor uns liegende Jahr wünsche ich allen der „Pilgrim“. Die „Rao“ war nach einer Überholung im Mitgliedern und Freunden des Clubs immer „eine vergangenen Winter wieder in Medemblik stationiert Handbreit Wasser unter dem Kiel“. Wir sehen uns wieder und wurde dort fleißig genutzt. während der „boot“ (20. bis 28. Januar 2018) auf unserm Stand in der Halle 14 (14/A60). Viele Mitglieder des DYC besitzen ein eigenes Schiff, sei es als Motorbootfahrer im clubeigenen Hafen am Rhein oder als Segler in den verschiedensten Revieren Europas. Beim Ihr alljährlich stattfindenden Fahrtenwettbewerb im Club Hendrik Lühl (1. Vorsitzender) 2 3
Xcruising Xc 35 DÜSSELDORFER Xc 38 Xc 42 yachtclub | 124 Xc 45 Clubgeschehen 14 Segeln zwischen Kiellinie und Schilksee Xc 50 18 Der Löwensee 28 Steuerlos? Steuer los! 34 Auf meinen Spuren zurück X 36 Mein Lieblingshafen: Arsenal in Paris 38 pinta Opti-Trophy in Medemblik 06 Alle Jahre wieder … 44 Tag der offenen Tür / Start Boating X43 48 Die Formel Eins auf dem Rhein 49 50 Jahre Watersportvereniging Brouwershaven X4 9 50 Mit Willensstärke und Durchhaltevermögen 51 Instandsetzung des Hafens X6 5 51 J70 IDM Flensburg 52 Mitgliederversammlung‚ 2017 53 „boot Düsseldorf“: Der DYC ist wieder dabei 14 Segeln zwischen Kiellinie und Schilksee 53 DM Asso 99 Fahrten 46 „krølle bølle“ auf großer Fahrt Xperformance Regatta 06 Alle Jahre wieder … Xp 33 10 Gardasee 20 DSV nominiert Inga-Marie und Henrike 32 Jetzt erst recht! Xp 38 Jugend Xp 44 20 DSV nominiert Inga-Marie und Henrike im 420er 21 Erfolgreiche Internationale Deutsche Meisterschaft der 420er Xp 50 22 Bjarne Studt und Piet Strohm erfolgreich bei der EM im 420er 22 Siegesserie des Team Studt/Strohm nicht aufzuhalten Xp 55 23 Herbstregatta 2017 am Löwensee ... 28 Steuerlos? Steuer los! 23 Flaute und Sturm, Sonne und Regen, Höhen und Tiefen bei der IDJM 24 Jugendeuropameisterschaft 2017 der 420er und 470er am Gardasee 25 Erfolgreich bei der Landesjugendmeisterschaft Schleswig-Holstein 26 Platz 1 bei der Landesjugendmeisterschaft Mecklenburg-Vorpommern 26 Saison-Ende 2017 am Elfrather See für Opti B und Opti C 26 Opti-Regatta-Training auf der Flensburger Förde 27 Erste Ausscheidung für die WM und die JEM 2018 der 420er 36 Mein Lieblingshafen: Arsenal in Paris Portrait 40 110 Jahre Verbindung zum Club Impressum Herausgeber: DÜSSELDORFER YACHTCLUB e.V. · Der Vorstand Fotonachweis: DSBL/Lars Wehrmann, DSBL/Sven Jürgensen, DSBL/Oliver Maier, Hendrik Lühl, Jürgen Wewer, Peter Heidemeyer, Inga-Marie Hofmann, Anette und Constanze Stolz, Johanna Brückner- Postanschrift: DYC Geschäftsstelle Hofmann, Tjorben und Hjalte Studt, Jan-Philipp Hofmann, Rolf Crux, Tomas Moya/Sailing Energy/ Rotterdamer Straße 30, 40474 Düsseldorf World Sailing, Günter Mallmann, Philip Rinnert, Joachim, Beyer, Tino Hermanns, Bernd Krahe, Tel: 0211-432802 · Fax: 0211-4541812 Markus Westerwalbesloh, Detlef H. Krügel, fotografieC.B/www.segelbilder.de, Bjarne Studt, Piet E-Mail: info@dyc.de · Internet: www.dyc.de Strohm, Björn Pommerehncke, Andreas Bredendiek, Sören Hese – Photopgraphy, Tilman Droste, Clubrestaurant Steffi Domrose, Lars Thierling/2increase, Gerd Eiermann Tel: 0211-432908 · Fax: 0211-4380093 E-Mail: clubrestaurant@dyc.de Gestaltung & Satz: Piratas Werbeagentur · Andreas Bredendiek, Ann-Kathrin Binczyk, Marco Schmidt Koordinator: Tino Hermanns Druck: Theodor Gruda GmbH, Meerbusch Redaktion: Joachim Beyer, Andreas Bredendiek, Annette Stolz, Bezugspreise durch den Mitgliederbeitrag abgegolten. Nachdruck oder Vervielfältigung von Fotos, Texten oder Grafiken – X-Yachts Deutschland • +49 (0) 461 4 30 20 99-0 • x-yachts.de Boot Düsseldorf 20. - 28.01.2018 Friedhelm Sträter, Norbert Schrader, Günter Mallmann auch auszugsweise – nur mit schriftlicher Genehmigung des DYC gestattet. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Veröffentlichungsgarantie übernommen. Die Redaktion behält sich vor, Texte sinnwahrend zu kürzen. 4 Lübecker Bucht • +49 (0) 43 62 90 06 44 • x-yachts.de Agentur X4 3 · X4 9 · Xc 45 · Xc 38 · Xp 55 5
ALLE JAHRE WIEDER … ÜBERZEUGT DER DYC BEI DER LETZTEN DSBL-REGATTA VON TINO HERMANNS Eigentlich war es wie immer. Seit der Zugehörig- mehr geben würde, sondern, dass die Vereine auf den keit des Düsseldorfer Yachtclubs (DYC) zur ersten Tabellenplätzen 15 bis 18 gnadenlos in die zweite Liga Deutschen Segel-Bundesliga, also seit 2014, schicken stürzen. Und nach fünf der sechs DSBL-Wertungsre- die Düsseldorfer Erstligasegler Fans und Clubmitglie- gatten sowie zehn der 15 Wettfahrten der Abschluss- der alljährlich durch ein Wechselbad der Gefühle. regatta auf dem Wannsee in Berlin rangierten die Jedesmal gelang dem DYC trotz des Standortnachteils Düsseldorfer im „Wannsee-Klassement“ lediglich auf im Binnenland und der daraus resultierenden Platz 13, was im DSBL-Zwischentableau Abstiegsrang geringen Trainingsmöglichkeiten der Klassenerhalt. Rang 15 bedeutete. Jedesmal auf den letzten Drücker. Diesmal jedoch war es so knapp wie nie zuvor. Eine Ligareform hatte zu Wer aber jetzt die ersten „Beerdigungskerzen“ Saisonbeginn bestimmt, dass es keine Relegation anzündete und die Taschentücher für die anstehende 6 7
Regatta abstiegsbedingte Tränenflut bereitlegte, hatte die sichern“, so Hofmann. Und der Steuermann ist seiner Rechnung ohne die Nervenstärke und das seglerische Verantwortung auch dank „Nerven wie Schiffstaue“ Potential des DYC-Bundesligakaders gemacht. Wie gerecht geworden. „Phoenix aus der Asche“ kletterte die verschworene Seglergemeinschaft aus der NRW-Landeshauptstadt von Vorbereitung für die Zukunft Lauf zu Lauf im Tableau weiter nach oben. Am Ende der Und der DYC tat im Laufe der Erstligasaison 2017 etwas für drei Berliner Finaltage stand die DYC-Crew Jan-Philipp die Zukunft seines Bundesligateams. In zwei der sechs Hofmann, Patrick Treichel, Nils-Henning Hofmann und Rennen setzte die sportliche Leitung mit Nils-Henning Alexander Swade als „Wannsee-Dritte“ sogar noch auf Hofmann und Timon Treichel sehr junge Steuerleute ein dem Siegertreppchen und sprang in der DSBL-Gesamt- und verschaffte ihnen so wichtige Erfahrungen, die ihnen wertung noch auf Position zehn. „Der Druck muss wohl da und Düsseldorf als Segel-Bundesligastandort schon in sein und je mehr Druck offensichtlich umso besser“, naher Zukunft nützlich sein werden. Und die „Youngster“ scherzte Steuermann Jan-Philipp Hofmann. machten ihre Sache ordentlich, denn sowohl in Lindau auf dem Bodensee als auch in Glücksburg auf der Ostsee blieb Allerdings hatten Hofmann und Crew offensichtlich der DYC jeweils über dem Strich, also diesseits der keinen Gedanken an die gesundheitliche Situation ihrer Abstiegsränge. Die entscheidenden Schritte zum Klassener- Fans und aller DYC-Mitglieder verschwendet. Ansonsten halt wurden aber mit den Top-Ten-Plätzen in Kiel, Travemün- hätten sie ihr seglerisches Potential bereits früher de und Berlin gemacht. ausgeschöpft, um die angespannte Nervosität in Ruhe im Club und dessen Umfeld zu verwandeln. „Ich hatte aber Besonders am letzten Tag der DSBL-Saison lief es in Berlin immer das Gefühl, dass wir in Berlin gut dabei sind. Wir wie am Schnürchen. „Die Jungs haben phänomenal gearbei- sind gut gesegelt, konnten aber die Resultate nicht einfah- tet, waren technisch fehlerfrei und sekundengenau ren“, erklärte der DYC-Steuermann. Am Ende war es egal, aufeinander eingespielt. Jedes einzelne Manöver klappte denn es war alles gut und auf der Saisonabschlussparty präzise. Wir konnten den See und den Wind gut lesen. im Clubhaus des Vereins Seglerhaus am Wannsee feierten Daraus resultierte die wirklich gute Bootsgeschwindigkeit Mal bei gutem, mal bei schlechtem Wetter, die die DYC-Jungs mindestens genauso ausgelassen wie die und wir hatten auch das Quäntchen Glück, das uns an den Segelbundesliga fordert die DYC-Crews immer. neuen Deutschen Meister der Segelvereine vom Nord- ersten beiden Tagen gefehlt hat. Es lief einfach alles deutschen Regatta Verein. zusammen“, freute sich der DYC-Steuermann. Jetzt kann der DYC die neue Erstligasaison planen. Fest DYC-Fans reduziert und die Apotheker in Düsseldorf Sechs DSBL-Regatten gab es in der Saison 2017 und in Der Stein, der den DYC-Bundesligisten vom Herzen fiel, steht bereits, dass die erste DSBL-Regatte 2018 vom 27. würden kein kleines Vermögen an den Herz- und jeder einzelnen wurde klar, wie dicht das Leistungsni- machte meterhohe Wellen auf dem Wannsee. Denn es bis 29. April beim Württembergischer Yacht-Club in Beruhigungstabletten verdienen. veau von 17 der 18 Erstligisten beieinander lag. Lediglich war gar nicht sicher, dass die DSBL-Abschlussregatta wie Friedrichshafen auf dem Bodensee gesegelt wird. der Schweriner Yachtclub konnte die sportlichen vorher geplant, durchgeführt werden konnte. „Die Der DYC-Bundesligakader: Anforderungen der ersten Liga nicht kontinuierlich Windverhältnisse waren sehr tricky. Es gab Rennen, in Top Ten jederzeit möglich Jan-Philipp Hofmann, Julius Schrader, Nils-Henning erfüllen. „Ich hatte zu Saisonbeginn gedacht, dass sich denen es von ordentlich Wind auf null runter ging. Es Dass der DYC zu den besten im Umgang mit dem Hofmann, Patrick Treichel, Mathias Weidenbach, Alexander vergleichsweise frühzeitig drei Clubs unten festsetzen gab am zweiten Tag einige Startverschiebungen wegen Bundesligaeinheitsboot J70 gehört, bewiesen drei aus Swade, Timon Treichel, Philipp Schrader, Christoph Swade, und, dass sich drei Clubs vorne absetzen“, erklärt Jan-Phil- Flaute“, so Hofmann. „Unsere größte Sorge war, dass am dem Bundesligakader bei der Regatta „Meister der Jan Hendrik Lenz, Felix Brockerhoff, Philipp Hartmann, ipp Hofmann, der neben seiner Steuermanntätigkeit dritten Tag keine Rennen mehr würden stattfinden Meister“. Jan-Philipp Hofmann und sein Vorschoter Felix Henrik Vieregge, Morten Bogacki – Leitung Dr. Markus auch Sportlicher Leiter des DYC-Bundesligaprojektes ist. können. Das hätte uns den Klassenerhalt gekostet.“ Aber Brockerhoff hatten sich für die „Bestenkürung“ als Westerwalbesloh, Jan-Philipp Hofmann „Mir war auch klar, dass wir einiges tun müssen, um den die DYC-Besatzung hielt dem enormen Druck stand, war Deutsche 505er Meister qualifiziert und nahmen Anschluss ans Mittelfeld zu halten.“ So legten Hofmann hochkonzentriert und ließ auch die Strafen weg, die Nils-Henning Hofman mit ins Boot. Das DYC-Trio, das vor und DYC-Bundesligamanager Markus Westerwalbesloh ihnen an den ersten beiden Wannsee-Tagen ein besseres zwei Jahren bereits den „höchsten“ Meistertitel im frühzeitig fest, welche Besatzung bei welchen Liga- Zwischenresultat gekostet hatten. „Am ersten Tag waren bundesdeutschen Segelsport gewonnen hatte, segelte Events eingesetzt werden und schickten diese dann im wir wohl noch etwas übermotiviert und haben zwei diesmal im Kampf gegen die anderen nationalen Vorfeld zu Trainingslagern, meist auf den Revieren, in Strafen kassiert, die uns einige Plätze gekostet haben“, Titelträger und Medaillengewinner bei internationalen denen dann der Kampf um die Ligapunkte erfolgte. Mit so Hofmann. Einmal waren sie unnötigerweise, aber Meisterschaften auf Rang drei. Da ist es keine Überra- wechselndem Erfolg. Die Ergebnisse reichten von Platz eben sichtlich bemüht, einem Konkurrenten hinten drauf schung, dass in der ersten Bundesliga auch Top-Ten- 15 zum DSBL-Saison-Auftakt bis drei zum Abschluss. gefahren, beschädigten eine der Bundesligaboote J70 Plätze bis hin zum Siegerpodest gelingen. Doch Interessanterweise saß bei beiden Regatten Jan-Philipp und konnten somit die Kaution abschreiben. Am Ende arbeits- und studienbedingt kann der DYC nicht immer Hofmann an der Pinne. „Mit meinem ersten Auftritt war aber standen Hofmann/Hofmann/Treichel/Swade in mit der stärksten Crew an den DSBL-Regatten teilneh- ich auch überhaupt nicht zufrieden. Deshalb hatte ich Berlin auf dem Siegerpodest und hatten den Erstliga- men. Wünschenswert ist es, denn dann wäre das eine hohe Verantwortung, dass wir den Klassenerhalt Verbleib in der Tasche. Gesundheitsrisiko und die Nervenbelastung für 8 9
Regatta GARDASEE UNSER „ALPTRAUM“ ODER EIN ENTTÄUSCHENDER ABSCHLUSS DER SAISON VON HJALTE UND TJORBEN STUDT Selbst die akribische In der Trainingswoche verlief alles zu unserer vollsten Enttäuschung war gigantisch, keiner sprach ein Wort - Vorbereitung an Land half Zufriedenheit: das Wetter zeigte sich von der besten Wut, Tränen und unglaublicher Frust auf dem Wasser nichts. Seite – 33 bis 36 Grad, leichter Wind, zwar keine klassi- sche Ora, aber wir kamen bestens damit klar. Die ganze Arbeit, der Aufwand – alles umsonst? Zumal diese Regatta auch Kadernorm für den Deutschen Segler- Mit der Vermessung änderte sich jedoch schlagartig die Verband (DSV) war. Schade, dass es immer nur eine Wettersituation: Unwetter in Norditalien, Starkregen am einzige Regatta ist, die über alles entscheidet und nicht Gardasee. „Typisch, kaum beginnt der Wettkampf, ist ein Jahr zählt, die Entwicklung und Perspektive. Denn der wieder alles anders“; so Hjalte`s Kommentar. Druck ist so enorm groß, zu groß für uns. Beim Practice Race am Montag lief alles super, wir Wir wollten keinen sehen und keinen sprechen, jeder ging hatten einen tollen Start und waren vorne mit dabei. Wir seiner Wege und auch mit Zuhause, mit denen, die uns waren gut vorbereitet, fühlten uns gut, unser 470er unterstützen und fördern und uns Mut zusprechen, namens „Mira“ war gut vorbereitet – es konnte losgehen. wollten wir nicht reden. Wir wussten, sie sind mit uns Wir wollten es schaffen, unsere Ziele umsetzen – Gold- traurig, wir wissen aber auch, sie gehen den Weg mit uns. gruppe minimal, wenn nicht mehr. Also hieß es: Silbergruppe Am ersten Wettkampftag wehte der Wind nicht so, wie Der erste Tag in der Silbergruppe verlief ohne Wettfahr- man es sich gewünscht hatte, aber wir erwischten einen ten – kein Wind und Unwetter. Am zweiten Tag hieß es: 5 tollen Start und waren Erste! „Yes wir schaffen es !“ Von Uhr aufstehen – 8 Uhr Start. Wir schafften eine Wettfahrt wegen – das Rennen wurde abgebrochen, der Wind bei „Vento“ oder was es sein sollte. Dann hieß es hatte gedreht und dann war er ganz weg. reinfahren und auf die eventuell aufkommende „Ora“ warten. Am Mittag segelten wir noch zwei weitere Läufe, Auf dem Gardasee lief es für die Studts nicht wie „All bad things start with unbelievable good ones“ viel zu lernen, viel zu sehen und mitzunehmen, uns In die nächsten beiden Rennen kamen wir nicht mehr in in denen wir uns noch einmal steigern konnten (12, 7, 4,) gewünscht. Es ist schön, immer von tollen Erfolgen zu berichten, anzuschauen, wie es die ganz Großen machen, die Fahrt – Platz 20 und 16: “All bad things…“ – geht doch! Wir lagen jetzt zumindest auf einem aber das Leben verläuft nicht immer nur auf der Olympiateilnehmer. Bei über 40Grad und drehenden, akzeptableren Platz 34. Überholspur im Sonnenschein. Und es ist auch für viele leichten Winden war es für uns ziemlich schwierig. Unwetter, drehende Winde und Flaute kennzeichneten junge Sportler wichtig zu erfahren, dass es für die Zurück in Deutschland hatten wir dann eine Woche diese Tage. Der Gardasee präsentierte sich nicht so wie Der letzte Tag der Silbergruppe startete wieder um 8 Uhr „Großen“ auch Rückschläge, Niederlagen und bittere Pause und anschließend Training in Kiel, das aber dem wir ihn kannten und wie wir ihn uns wünschten – aber – es sollte so enden, wie es begann. Wir kamen nicht in Enttäuschungen gibt, dass es aber wichtig ist, dann nicht schlechten Wetter und Starkwind zum Opfer fiel. anderen gelang es auch, damit klarzukommen. die Wettfahrt rein, der Wind nahm immer mehr ab, den „Kopf in den Sand zu stecken“, sondern gestärkt Ende Juli ging es dann zum Gardasee – zur JEM (Jugend- enttäuschende Plätze zum Abschluss (24, 18, 13). daraus hervorzugehen. Europameisterschaft) - unseren Saisonhöhepunkt, auf Aufgegeben wird nicht, also starteten wir am nächsten Gesamtplatz 40 – der Alptraum für uns den wir ein Jahr hingearbeitet hatten. Wir freuten uns Tag den Angriff Richtung Goldgruppe – unser Minimal- Wir waren Anfang Juli in Griechenland, bei der WM der alle riesig, ist doch der Gardasee auch ein Stück Zuhause. ziel! - es lief nicht, wir konnten machen, was wir wollten, Wir fuhren völlig enttäuscht und so unendlich traurig 470er, bei den „Senioren“. Wir sind dort hingefahren, um Wir kennen die Gegend seit der Optizeit und lieben sie. es lief einfach nicht: Platz 24 und 14 – Silbergruppe!! Die nach Hause. Schon einmal waren wir so am Boden, nach 10 11
Zurück in der Erfolgsspur - das haben die Gebrüder Studts schriftlich. Kategorie stärken. Und damit wir lernen, wie wir mit solchem steuerberater Druck und Niederlagen umgehen, werden wir uns auch professionell beraten und stark machen lassen. Ludger van Holt Gemeinsam sind wir stark. Wir danken allen, die uns unterstützen, die Daumen gedrückt haben und hoffentlich weiter drücken, denn: Wir kommen wieder! Zurück in der Erfolgsspur Der Tag der Deutschen Einheit nahte und damit auch die Internationale Deutsche Meisterschaft am Bodensee. Unsere Trainingsgruppe machte sich bereits frühzeitig auf den Weg Richtung Radolfzell. Was für eine lange Fahrt, die uns zugegebenermaßen etwas nervte, da wir davon ausgingen, dass uns dort nur wenig oder kein Wind erwarten würde. Unser Gespann musste zudem noch den Umweg über Plau machen, da wir dort noch ein Motorboot abholen mussten, das der dortige Verein zur Verfügung gestellt hatte. Der Bodensee zeigte sich von seiner sonnigen Seite und die Veranstalter hatten alles bestens vorbereitet. So lief die Vermessung am folgenden Tag ohne Probleme und ein großes Starterfeld mit über 50 Booten war bereit zu segeln, darunter ehemalige und zukünftige Olympiateil- nehmer – nur jemand fehlte – genau: Wind. dem Finale zur Ausscheidung zur Weltmeisterschaft im Die festgesetzten Startzeiten an den folgenden Tagen 420er in Deutschland. Es qualifizierten sich 14 Open und konnten nie eingehalten werden, es gab stundenlange 14 Damen Teams, so viel wie nie – alle nahmen daran teil Startverschiebungen und gestartet wurde immer erst – nur wir schafften es nicht. Aber ein halbes Jahr später spät am Nachmittag. Und dann hieß es mit schwierigen wurden wir Deutscher Meister!! Bedingungen klar zu kommen: kein Wind, wenig Wind, Windlöcher oder Böen mit 30`Dreher. Bei der JEM haben wir es diesmal nicht geschafft. Es war nicht unser Wettkampf und wir waren mental nach dem Wir versuchten unser Bestes und schlugen uns ganz schlechten Start nicht mehr in Top-Form. „Gewonnen ordentlich und gingen mit Platz sechs ins Medal Race wird im Kopf, verloren aber auch“ der besten zehn. Dieses konnten wir mit einem sehr guten dritten Platz beenden und belegten am Ende in Aber es ist nur eine Regatta – schade, dass es diese war der Gesamtwertung den sechsten Rang. Damit waren Steuern mit Weitblick. – aber es darf nicht diese eine Regatta jetzt der Grund wir zweitbestes Juniorenteam. sein aufzugeben. Unsere Träume, unsere Visionen, unser gemeinsames Ziel – Olympische Spiele. Ein großes Lob geht an den Veranstalter, dem es gelungen war, uns jeden Abend kulinarisch zu Wie viele Sportler, die sich dieses Ziel setzen und diesen verwöhnen, der eine nette Tombola, die Preise für langen, harten Weg gehen, müssen bittere Enttäuschun- gen in Kauf nehmen – aber aufgeben gilt nicht! Denn wirklich jeden vorhielt (praktisch: wir bekamen einen Regenschirm), und so eine wirklich schöne IDM auf Wir sind Ihre kompetenten Partner in Sachen betriebliche wer aufgibt, hat schon verloren. die Beine gestellt hatte. Nein, wir werden daraus lernen und an uns arbeiten Anschließend hieß es dann wieder: Auf geht`s, nach und gestärkt daraus hervorgehen. Wir werden uns verstärkt mit Taktik beschäftigen und uns mental Hause, und um 4.30 Uhr waren wir auch endlich wieder in Kiel und im Bett. und private Steuern. 12 13 Kösterstr. 1A | 47053 Duisburg | 0203 - 60 94 60 | www.pudell.com
Clubgeschehen ist. Die Decksbank, an die wir uns setzten, steht SEGELN ZWISCHEN KIELLINIE UND SCHILKSEE u-förmig um den Großmast. CLUBFREUNDE AUF DER KIELER WOCHE 2017 Allmählich trudeln die anderen Mitsegler ein. „Kaffee?“ fragt einer mit Blick auf unsere Mugs. Gisela VON DETLEF H. KRÜGEL lächelt ein Nicken und zeigt den Niedergang hinab. Noch während es den Niedergang hinab und herauf geht, tritt der weibliche Maat von irgendwo her Tag irgendwo auf der Kieler Woche zubrachten und zwischen uns. Sie begrüßt uns freundlich. Als ihr Heute steht maritimes Erleben auf dem Pro- abends zum Schlafen wieder zurückkehren würden. währenddessen ein sich korrekt an die boarding gramm. Es ist Sonntag früh und meine Frau sitzt mit instructions der Reederei haltender Gast unaufgefor- mir an Deck eines Zweimastschoners, noch festge- Eine ältere, ganz schmale Frau blickte uns von unten dert die Buchungsbestätigung entgegenhält, fällt ihr macht an der Blücher-Brücke in Kiel. Gerade genießen entgegen: „Koffie?“ Eindeutig, wir waren auf einem ein: „Ach ja, gebt mir die biljetten. Anders heb Ik weer wir den zweiten Kaffee in der frühen Juni-Sonne. niederländischen Schiff. „Graag!“ „Komt maar!“ Kaffee geharrewar mit die Reederei.“ gab’s satt, aber nehmen und trinken musste man ihn Rise, rise! war um6:30 Uhr und vor 8 Uhr saßen wir schon selbst. Die anderen Gäste verschwanden einer Nun taucht von achtern unser Schipper auf, ein kräftiger beim ausgiebigen Sonntagsfrühstück mit Croissants nach dem anderen aus der Messe, wo wir im halb- großer Kerl, und schüttelt jedem die Hand: „Jan!“ Mit und Eiern im Hotel. So gestärkt ließen wir uns vom dunklen Schiffsrumpf auch nicht mehr bleiben dreimaligem Plopp werden auf dem Nachbarschiff die Bus auf Linie 41 durch die noch leeren Straßen zur wollten. Deshalb erkundeten wir beide den Schoner Sektflaschen entkorkt: Tatsächlich, Bonzenbrause auf Förde bringen. Rechts und links der Strecke machten mit unseren Mugs in der Hand. Bis zum Bug und schönen Tabletts in Plastebechern zur Begrüßung. Das Schausteller und Gastronomen ihre Buden, Stände wieder zurück: 35 m lang, 6 m breit und 2,20 m gehört offensichtlich zum Marketing der Reederei. Jan und Zelte gerade erst klar für das Sonntagsgeschäft. Tiefgang und zwei Masten erinnern wir uns an die merkt mit einem Mal, das auch er das Prospektversprechen Die wegen der Terrorgefahr allgegenwärtige Polizei Angaben von der Website der TSC. Weit nach vorne eines Begrüßungsdrinks einlösen muss. Also flüstert er ein rückte in ihren blau-weißen Kraftwagen an die überragte der Klüverbaum den blauen Rumpf. paar leise Worte den Niedergang hinab. Von dort steigt die Kontroll- und Sperrposten. Eine Viertelstunde früher Aufgetucht und mit Zeisingen gesichert lagen auf ihm ältere, ganz schmale Frau herauf. Im niedrigen Salon war als von der Traditional Sailing Charter verlangt, noch die beiden Klüversegel. Das Schonersegel am sie nur ganz schmal, an Deck ist sie auch ziemlich klein. Ein standen wir an der Pier. Trotzdem trauten wir uns jetzt Fockmast lag zwischen Baum und Gaffel, daneben der Tablett mit drei Flaschen Rotkäppchensekt und echten schon an Bord zu gehen. Sack mit dem Stagsegel. An der Innenseite der Schanz Sektkelchen balanciert sie auf den Deckstisch: „Bitte“ an back- und steuerbord entdecken wir das sicherste lächelt sie in die Runde. Sekt und Gläser, aber nehmen und „Moin!“ „Moin!“ Die drei, die wir für Mitsegler gehalten Anzeichen für die touristische Ausrichtung dieses trinken muss man schon selbst. hatten, standen auf, packten ihre Segeltaschen und Traditionsseglers: ein Vorrat an Alu-Bierfässer ist hier verschwanden Richtung Pier. Etwas verwundert gelascht. Unser Rundgang endet vor dem achteren Währenddessen haben die zwei Deckshände, nach- nahmen wir dennoch auf der Decksbank Platz und Deckshaus, das als Crewbereich für die Mitsegler tabu dem sie im Gehen blütenweiße Crewshirts überzogen, hielten unsere Buchungsbestätigung als Legitimation für unser hier Sein bereit. Jetzt polterten zwei mit Seesäcken auf dem Rücken den Niedergang aus dem Salon hoch, verschwanden ebenfalls über die Stelling auf die Pier und dann raschen Schrittes weg. Gisela, meine Frau, wagte einen Blick den Niedergang hinab: Noch vier Weitere saßen an der Back und frühstückten. Jetzt begriffen wir: Den Übernachtungsgästen waren Segel setzen auf der Zephyr. wir begegnet, die bis 10Uhr von Bord sein mussten, den Leinen los zum Regattastart der Segelbundesliga. 14 15
Clubgeschehen Detlef und Gisela Krügel auf der Zephyr Clubgeschehen während der Tall Ship Regatta. klar zum Segelmanöver. Mit Schwung unter Vollzeug in Im Laufe der kommenden Tage bietet sich uns auf den Wind, um Stagsegel, Klüver, Fock und Groß wegzu- dem Flottenstützpunkt die Möglichkeit zu einem nehmen. Allein das Schonersegel bleibt bis kurz vor dem besonderen Besuch. Wir gehen an Bord der 72 m Anleger gesetzt. Unter meinen Füßen zittert der Boden langen PLANET, dem modernsten Versuchs- und ganz leicht, der Diesel ist angesprungen. „Hol‘ nieder Erprobungsschiff in der NATO. Sie ist ein so genann- Schonersegler!“ Kaum festgemacht sind schon die tes SWATH-Schiff, ausgeschrieben: small waterplan Offiziellen der TSC an Bord, um uns mit einer Urkunde area twin hull-Schiff. In den beiden Rümpfen des für jeden zum Regattasieg zu gratulieren. beinahe krängungfreien Schiffs sind die Labors für bis zu 20 Ingenieure untergebracht. Am Montag fahren wir mit dem Bus eine gute Dreivier- telstunde hinaus nach Schilksee. Unterwegs quert die Wir treffen dort die für Rettungsmittel zuständige Straße den Nord-Ostseekanal und wir können von oben Ingenieurin. Sie betont, dass selbst die Profi-Ret- einen Blick auf die Schleuse Holtenau werfen. Das tungswesten der Marine keine hundertprozentige Olympiazentrum in Schilksee ist wirklich riesig. Zur Gewähr für das Überleben böten. Deshalb gelte auch Straße hin wird es von einem langen Gebäuderiegel hier, am sichersten ist es, erst gar nicht über Bord zu abgegrenzt, der an mehreren Stellen große Durchfahr- gehen. Interessant zu hören, dass der Tragekomfort ten besitzt. Neben Wassersportläden, Sportverbänden auch für die Marine von Bedeutung ist. Unbequeme und einigen Büros haben in den oberen Geschossen Rettungswesten fänden wenig Akzeptanz und Wohnungen ihren Platz. Auf der asphaltierten Fläche würden deshalb seltener oder erst im letzten sind Zelte von Händlern, Sponsoren sowie Trink- und Augenblick angelegt. Zudem sei derzeit die Verbesse- Essbuden aufgeschlagen. Davor reihen sich die Jollen auf rung der Passform von Rettungswesten für die Segelmanöver während der das Stagsegel angeschlagen. Auf einmal sind die ihren Trailern auf, es scheinen mir hunderte zu sein. steigende Zahl von weiblichen Marinesoldaten Tall Ship Regatta. Leinen los und vier Traditionssegler starten zur Deren Segler warten schon seit Stunden ungeduldig auf wichtiges Vorhaben der wehrtechnischen Dienststel- sonntäglichen Regatta die Förde hinaus. Der Wind den immer wieder verschobenen Start. le. In Anbetracht des Hinweises dieser Ingenieurin weht schwach, sodass die ZEPHIR alle Segel setzt: und passionierten Fahrtenseglerin, viele Innovationen Klüver und Fock, Schonersegel, Großsegel und Nachdem mich die ältere, ganz schmale Frau gefragt An den endlosen Reihen vorbei finden wir die Wasser- an zivilen Rettungswesten beruhten auf wehrtechni- dazwischen das Stagsegel. Schnell haben sich „Segler“ hat, was „buffet“ auf Deutsch hieße, verkündet sie an liegeplätze der Bundesligaboote. Noch sind wir einige scher Entwicklungsarbeit, kann es sich für unsere und „Fahrgäste“ sortiert. Die ersteren an den Fallen Deck: „Das Büffet ist geöffnet!“ Kartoffel- und Schritte davor, als ein Signal, schrill wie eine Schul- weiblichen Crewmitglieder durchaus lohnen, auf der und die letzteren auf der Bank am Großmast. Es sind Fischsalat, Frikadellen, Baguette, Käse und Obst sind klingel, über das Gelände dröhnt: Startankündigung! boot Düsseldorf immer wieder nach besser sitzenden genug Hände an Deck, um mit Fallen, Piekfall und auf der Backbordback aufgebaut. Wer jetzt in den Wir entdecken unsere DYC-Crew. Die Warterei im Rettungswesten für Frauen zu fragen. Klaufall die Segel im Nu zu setzen. Die ZEPHIR segelt Salon hinunter geht, verliert natürlich seinen Platz an Ungewissen war der Stimmung an Bord wohl nicht über die Startlinie und gewinnt langsam Vorsprung. Winsch oder Schot – man muss sich entscheiden. förderlich. Doch jetzt soll es endlich zur Regattabahn hinaus gehen, nur noch ein paar Worte können von Alle Sportboote aus Kiel und Umgebung scheinen Wir passieren Schilksee. Ein Stück ostwärts davon Land zu Boot gewechselt werden. unterwegs zu sein, denn das herrliche Sommer-Sonn- halst die ZEPHIR um eine Tonne der Außenförde. Jetzt tagswetter hält keinen Wassersportler an Land. ist richtig Regatta: „Klar zur Halse!“ – „Schoten hol‘ Vom Ufer nahe des Haupteinganges sehen wir die J Nächste Kieler Woche | 16. – 24. Juni 2018 Solches Wetter ist zur Kieler Woche bemerkenswert dicht!“ – „Fock und Klüver schiften!“ – „Fier‘ auf die 70 auf den entfernten Bahnen, allerdings ohne die ungewöhnlich. Um uns herum sichte ich alle Arten Schoten für raumen Wind!“ Dieser Kurs bleibt uns bis Mannschaften auszumachen. Das sehen wir später Informationen, online Programm, News, Buchungen von Traditionsschiffen, die großen Fähren nach zum Ziel, weshalb sich die Deckshände ans Buffet auf der Großbildprojektion der Segelbundesliga Unterkunft und Regattabegleitfahrten etc.: Skandinavien, die kleinen Fähren zu Orten an der machen, während wir Schilksee, Marinestützpunkt deutlicher. Heute belegt die DYC-Crew Platz sieben www.kieler-woche.de (Buchung der Begleitfahrten Förde. Auf Gegenkurs begegnet uns der Dampfeisbre- und die Kiellinie – so heißt hier die Uferpromenade und rutscht in der Gesamtwertung leider von Rang auch telefonisch möglich, empfiehlt sie bei Fragen, da cher STETTIN mit seiner langen schwarzen Rauchfah- – passieren. Mit deutlichem Vorsprung quert die zwölf auf Rang 13, es sind aus unserer Warte die Buchungsportal nicht in allen Fällen selbsterklärend.) ne, der Schaufelraddampfer FREYA, ein Minenräum- ZEPHIR um 14.18 Uhr die Ziellinie. Die ZEPHIR tutet, wir falschen Crews nach vorne gesegelt. boot und trotz des Kieler-Woche-Sonntags sogar ein jubeln lauthals. Die ältere, ganz schmale kleine Frau ÖPNV in Kiel: Nur Busse, Fahrkartencenter am Schleppverband. trägt zum letzten Mal ihr Tablett den Niedergang Befremdlich werde ich mich an die Siegerehrung erinnern. Bahnhof, Mehrtageskarte auch inkl. Fährnutzung auf hoch: Kaffee und Apfelkuchen. Es erscheinen nur die drei Erstplatzierten. Eigentlich hätte der Förde. Der Wind frischt auf: Vier Beaufort und Regattaatmo- so viel Sportsgeist erwartet, auch die anderen hier zu sphäre! Die Plätze an den Winschen sind von den Jenseits der Ziellinie schippert die ZEPHIR weiter durch sehen. Die Sieger beschütten sich dann, kaum dass sie Hotelbuchung über www.kieler-woche.de, Hotelportal „Seglern“ besetzt, überall doppelt. Zwei erzählen sich die Innenförde, vorbei an drei U-Booten im Bau. sich einen Händedruck für den gratulierenden Funktionär oder direkt beim Hotel. Rechtzeitige Buchung gegenseitig ihre seglerische Vita, dort berichtet einer Gegenüber sehen wir auf Zelte und Buden, zwischen abgerungen haben, mit Sekt! Um die Bonzenbrause an empfohlen, da besonders das letzte Wochenende mit über einen Ostseetörn mit der ZEPHIR und vier denen die Besucher strömen. Vor einer Brücke, auf der sich sich ist es mir nicht schade. Ich finde ich es allerdings fies, Windjammerparade rasch ausgebucht ist. Reservisten erinnern sich an ihren Wehrdienst auf See. Massen unaufhörlich aneinander vorbeischieben, heißt es dass Sportler so achtlos mit Lebensmitteln umgehen. 16 17
Clubgeschehen Clubgeschehen - aber bei einer solch gelungenen Anlage macht es den DER LÖWENSEE Helfern und Eltern sowie den Kinder viel Freude - entspre- Segel-Unterricht am chend gut ist die Stimmung. ZEHN JAHRE DYC-TRAININGSREVIER Löwensee ist gefahrlos. Aber wofür das alles,was bringt es dem Club, wenn VON BERND KRAHE Dutzende von Kindern das Segeln lernen? Wenn Eltern mit ihren Kinder vom Gardasee bis Kiel zu den Regatten fahren? Wenn die Regatta-Segler an den Wochenenden in verschiedensten Bootsklassen für sich und den DYC starten? Und umsonst ist dies alles ja auch nicht! Für die Eltern und die Kinder und Jugendlichen ergeben sich Momente der Gemeinsamkeiten und des sich Kennenlernens, Kinder entwickeln sich von zurückhalten- den, ja fast scheuen Segelanfängern zu lebendigen und aufgeweckten Mitgliedern der Opti-Truppe. Hier entstehen Freundschaften, die Identifikation mit dem Club und gute Erinnerungen die später auf den DYC zurückfallen. Das ist die Basis eines Sportvereines. Die Früchte sind nicht immer sofort sichtbar, es braucht einen längeren Atem, aber ohne diese Jugendarbeit gesucht. Nach längerem Suchen wurde schließlich der nimmt sich der Club eine große Chance für die Zukunft. “Löwensee” gefunden - ein schon renaturierter Baggersee bei Willich. Nicht zu unterschätzen ist die Außenwirkung unserer Regattasegler, von denen viele das Segel-ABC auf dem Selbst ist der Club - Das Nachdem eine stabile Steganlage gebaut war, wurde im Löwensee erlernt haben. Durch viele Siege, Meistertitel Die finanzielle Unterstützung der Opti-Anfänger bis Segelzentrum, Löwensee Frühjahr 2013 die alte Bretterbude abgerissen und mit vielen und Regattateilnahmen nicht nur in Deutschland ist der zu den daraus hervorgegangenen Meistern verschie- wurde von Clubmitgliedern Helfern und dank vieler Spender drei Container aufgestellt, DYC bekannt für seine erfolgreiche Ausbildung und dener Klassen und Erste-Bundesligaseglern ist also selbst gebaut. eine Überdachung sowie eine Segelhalle errichtet. Auch die Unterstützung der Segler. Auch die professionelle gut angelegtes Geld. Das kommt in Form von Club- Treppe vom oberen Bereich wurde in Eigenarbeit erstellt. Ausrichtung großer internationaler Regatten in Deutsch- mitgliedern und Unterstützern zurück, der DYC hat Nach zwei Einbrüchen in die Container mit dem Verlust von land und den Niederlanden durch den DYC hat den Ruf ein Renommee in diesem Bereich, das gepflegt zehn Elektro-Außenbordern samt Akkus und Ladern haben eines sportlich engagierten Clubs gefestigt. Dies zieht werden muss! Blicken wir mit Freude und Genugtu- wir die Container nun entsprechend gesichert. Zum Glück natürlich nicht nur Sponsoren an. Das spricht sich herum ung auf den Löwensee - zum Wohle des gesamten sprang die Versicherung für den Verlust voll ein. und lässt den Club wachsen. Düsseldorfer Yachtclubs. Der Löwensee ist eine Idylle. Am 12.Februar 2007 wurde mit der Unterzeichnung des Parallel dazu errichteten wir auf den oben gelegenen “Seenutzungsvertrages“ der Grundstein für eine erfolgrei- alten Tennisplätzen zwei große Zelte, so dass die Optis che und intensive Ausbildungsmöglichkeit für unsere Opti, aufgeriggt und geschützt neben anderen Jollen Laser und 420er Segler geschaffen. untergebracht werden können. Liebe Düsseldorfer Bootsfreunde Begonnen hat aber alles im Jahre 1985, als Bärbel Doyle mit ca. zehn Kindern im Hafen des DYC mit dem Training der Der krönende Abschluss der jahrelangen kontinuierli- chen Arbeiten am See war im April 2017 die Errichtung Jetzt WZ testen und Prämie sichern! Unser Opti-Truppe startete. Schnell stellte sich heraus, dass diese einer großen Terrasse vor den Containern - eine Dankeschön Trainingsmöglichkeiten für eine erfolgreiche Teilnahme an großartige Spende! Hier kann nun ohne Gedränge der Regatten nicht ausreichten und so wurden schließlich am theoretische Segel-Unterricht abgehalten werde sowie Sichern Sie sich jetzt unser spezielles Yachtclub-Angebot: an Sie Unterbacher See bessere Bedingungen gefunden. Parallel in der Ferienfreizeit, wenn die Kinder den ganzen Tag am Jetzt 3 Monate WZ lesen – nur 2 Monate bezahlen. dazu wurde auch in Roermond trainiert, aber die lange See sind an Tischen zu Mittag eine Mahlzeit eingenom- Als Dankeschön erhalten Sie den Troika Schlüsselanhänger Anfahrt verkürzte natürlich die Trainingszeit. men werden. Auch beim Mittwochsegeln ergab ich Heimathafen oder einen 10 €-Gutschein von Galeria Kaufhof gratis dazu. häufig eine gesellige Runde. Jetzt bestellen unter wz.de/yachtclub Als schließlich die Bedingungen am Unterbacher See oder 0800 1452 452 (kostenlos) ungemütlicher wurden - Wechsel der Führung und zeitliche Zwar gibt es am Löwensee immer was zu tun - Schiffe Beschränkungen - wurde nach einem neuen Trainingsrevier reparieren, die Grünflächen pflegen, putzen und erhalten 18 19
Jugend Jugend ERFOLGREICHE INTERNATIONALE Am dritten Tag kam dann endlich der ersehnte Wind VON OPTIS UND 420ERN DEUTSCHE MEISTERSCHAFT mit 18 bis 30 kn und schaffte ordentliche Segelbedin- gungen. So konnten doch noch insgesamt fünf DIE DYC-JUGEND IST VIEL AUF REGATTEN UNTERWEGS DER 420ER IN GLÜCKSBURG sportliche Wettfahrten gesegelt werden.Auch die heftigen Schauer konnten die DYC-Crews nicht davon Bjarne Studt und Piet Strohm wurden Vizemeister, abhalten, nach vorne zu segeln. Inga-Marie Hofmann und Henrike Leitl Vierte olympia-ähnliche Bedingungen: Jede Nation darf aus Unangefochten siegten Felix Kaiser, Bayerischer Yachtclub den Jugendbootklassen (420er, 29er, Nacra 15, Laser Wechselhaftes Wetter, viel Regen und ein tolles und Jonas Royla, den „Titel“ des Vizemeisters sicherten sich und Surfen) nur jeweils eine/n Teilnehmer/Mann- Segelrevier kennzeichneten die Internationale Deutsche Bjarne Studt und Piet Strohm. Der vierte Platz ging an Inga- schaft männlich und weiblich entsenden, die höchs- Meisterschaft (IDM) der vorolympischen 420er Klasse. Marie Hofmann und Henrike Leitl, Julius Braun- Dullaeus tens 18 Jahre alt sein dürfen. Die deutsche Mann- 101 Boote kämpften um den Meistertitel. Mit dabei und Constantin Dörsch wurden 15., Sophia und Lucas schaft reist als Team an und ist gemeinsam mit allen Bjarne Studt/Piet Strohm, Inga-Marie Hofmann/Henrike Wewer belegten einen sehr guten 47. Platz. anderen Teams vor Ort untergebracht; die Boote Leitl, Julius Braun- Dullaeus/Constantin Dörsch und werden vor Ort gestellt. Sophia Wewer/Lucas Wewer vom DYC. Im Anschluss an die IDM wurden Inga-Marie und Piet Strohm, Inga-Marie Henrike in die Jugend-Nationalmannschaft des Deut- Hofmann, Bjarne Studt und Schon im Frühjahr 2017 mussten die Segler/Mannschaf- Am ersten Wettkampftag hieß es bei strömenden schen Segler Verbands aufgenommen. Henrike Leitl. ten eine umfangreiche schriftliche Bewerbung und ein Regen warten auf Wind – vergeblich. Durchnässt Motivationsschreiben abgeben. Die Vorentscheidung fiel kamen die Düsseldorfer abends wieder in den Hafen. dann bei der Qualifikationsregatta. Dazu war in der Lediglich die gute kulinarische Versorgung des Bootsklasse 420er die Internationale Deutsche Meister- Flensburger Segel-Clubs (FSC) hellte die trübe schaft in Glücksburg bestimmt worden. Dort segelten Stimmung wieder auf. Inga-Marie und Henrike als beste jugendliche Damen- mannschaft auf Rang vier. Die Freude war riesig, doch es Am nächsten Tag dann Kaiserwetter - Sonne pur, aber blieb spannend! Denn der DSV wollte möglicherweise kühl. Der erhoffte kräftige Wind kam leider nicht, so einige Disziplinen unbesetzt lassen. Außerdem folgte dass sich die DYC-Flotte der Opti Umsteiger erweh- noch das Auswahlwochenende. Hier galt es, einen ren mussten, was zum Teil auch gelang. So wurde die Theorietest, einen psychologischen Test, einen Athletik- Endplatzierungen des DYC-Quartetts, 15 und 19 sowie test und ein umfangreiches Auswahlgespräch zu 39 und 50, mit in die Finalrennen genommen. Inga-Marie Hofmann und absolvieren. Schließlich gab es Informationen zum Besonders erfreulich war, dass alle DYC-Teams in der Henrike Leitl repräsentierten DSV NOMINIERT INGA-MARIE Revier und zur Reiseorganisation. Zuletzt waren noch Goldfleet starten durften. Das war insbesondere für Deutschland bei der Jugend- Weltmeisterschaft in China. UND HENRIKE IM 420ER Inga-Marie und Henrike sowie ein weiteres 420er-Da- das junge Wewer-Team ein Riesenerfolg. men-Team im Rennen. Wen würde der Jugendsegelaus- Inga-Marie Hofmann und Henrike Leitl haben ihr schuss nominieren? bislang größtes Ziel erreicht: Die beiden 16-jährigen Seg- lerinnen wurden nach einem umfangreichen Auswahl- Die endgültige Entscheidung fiel beim Jugendseglertag verfahren für die seit 1971 jährlich stattfindende und wurde am 16. Oktober 2017, bekannt gegeben: Jugendweltmeisterschaft des Weltsegelverbandes World Inga-Marie und Henrike durften Deutschland im 420er bei Sailing nominiert. In Sanya segelten sienach anfängli- den Youth World Championships vertreten! Sie reisten chen Problemen noch auf Platz 16 unter den besten vom 4. bis 17. Dezember mit zwei 29er-Teams, einem 420er-Seglerinnen der Welt. Erst als die Salinge spitzer Nacra15-Team und zwei Laser-Seglern sowie drei Trainern gestellt waren und der Mast mehr Biegung hatte, lief es in die südlichste Stadt Chinas, nach Sanya, die auf der besse, so dass Inga Marie und Henrike in einzelnen Insel Hainan liegt. Dort trafen sie einige Segler und Wettfahrten auch Top-Ten-Platzierungen erreichten. Die Seglerinnen aus anderen Ländern wiedertreffen, die sie neuen 420er-Weltmeisterinnen Carmen und Emma schon von internationalen Meisterschaften kannten. Cowles kommen aus den USA. Mehr als 380 Teilnehmer aus 62 Nationen gingen an den Start. Schon die Vorfreude auf die Fernreise war unbe- Die Youth Sailing World Championship ist ein weltwei- schreiblich und eines wussten die Mädels ganz genau: ter Wettkampf auf höchstem internationaler Niveau Sie wollten Deutschland gut repräsentieren und beim und die wohl wichtigste internationale Segelregatta Segeln alles geben, um ein gutes Ergebnis zu erreichen! im Jugendbereich. Sie unterscheidet sich von den Das hat gut funktioniert. Meisterschaften in den einzelnen Bootsklassen durch Johanna Brückner-Hofmann Nass von unten, nass von oben, die Internationale Deutsche Meisterschaft der 420er war nicht immer das reinste Vergnügen. → 20 21
Jugend Jugend Steuermann Studt und Vorschoter Strohm sogar die BJARNE STUDT UND PIET roten Trikots, die sie als Drittplatzierte auswiesen. Dann HERBSTREGATTA 2017 STROHM ERFOLGREICH schlief der Wind ziemlich ein und kam zudem aus AM LÖWENSEE ... unterschiedlichen Richtungen. „Am letzten Tag hätte BEI DER EUROPAMEISTER- man auch gut würfeln können“, ärgert sich Studt. „Bei ... mit richtigem Aprilwetter im September. Grau, SCHAFT IM 420ER Leichtwind sind uns die Segler aus den Mittelmeerlän- diesig, Regen und zwischendurch wieder wunderschö- dern überlegen.“ So fing sich das DYC-Duo in den ner Sonnenschein. Athen, Akropolis, Hitze, tolles Segelrevier und letzten drei Wettfahrten noch zwei 26. Plätze und normalerweise guter Wind einmal sogar Rang 42 ein. Dabei hatten sie in den neun Unsere Jüngsten und die Jugend waren mit viel Wettfahrten zuvor sechs Top-fünf-Plätze geschafft. Freunde dabei und zeigten bei allen Bedingungen, was Nach der U17 Segel-Europameisterschaft im 420er in Studt/Strohm rutschten auf Rang 16 ab, waren sie können. 14 Optis, aber auch 420er und Laser waren Athen sind Bjarne Studt und Piet Strohm schlauer. „Wir insgesamt aber dennoch zufrieden mit ihrem U17-EM- am Start und segelten vier Wettfahrten. Für einige war haben viel gelernt, viele nette Menschen kennengelernt Auftritt. „Es war insgesamt eine tolle EM in einem sehr es die erste richtige Regatta und mithin die General- und wissen, dass wir Leichtwindtaktik und Drehersegeln gastfreundlichen Land“, resümiert Studt. „Ein dickes probe für die erste „Auswärtsfahrt“. Sie haben es toll üben müssen“, erläutert Studt, der gemeinsam mit Dankeschön geht an Trainerin Marlene Steinherr, die gemeistert! Souveräner Sieger im Opti-Feld war Levin seinem Clubkameraden als bestes der sechs deutschen uns motiviert und super unterstützt hat und an Jochen Staudt vor Sofie Tillmann und Anaïs Wienen. Die Teams bei der Jugend-EM auf Platz 16 segelte. Borbet als Teamleitung und seine Frau Claudia, die uns Trainer stellten die Wettfahrtleiter; Eltern und Helfer prima versorgt und betreut haben und es jeden Tag sorgten an Land für gute Verpflegung. So genossen Der Grund für die Erkenntnis ist der letzte Jugend-EM-Tag aufs Neue versucht haben, ein leckeres Abendessen im alle den Tag bei bester Stimmung. im Schatten der Akropolis. Bis dahin hatten sich die Hotel zu organisieren.“ Markus Westerwalbesloh Düsseldorfer im vorderen Feld der 48 420er aus elf Nationen etabliert. An zwei der ersten vier Tage trugen SIEGESSERIE DES TEAM STUDT/ FLAUTE UND STURM, Qualifikationsregatta für den Bundesnachwuchskader, in STROHM NICHT AUFZUHALTEN SONNE UND REGEN, den wir nach guten Ergebnissen in 2016 für die Zeit bis Ende September 2017 berufen worden waren. Nachdem Bjarne und Piet schon Anfang November HÖHEN UND TIEFEN BEI die Römer Regatta in Xanten gewinnen konnten, ließen DER IDJM IN TRAVEMÜNDE Am ersten Tag lief es noch bestens. Die 88 420er starteten in sie es sich nicht nehmen auch die letzte Regatta des zwei Gruppen und wir segelten die Plätze eins und zwei. Am Jahres 2017, die Nikolausregatta auf dem Loheider See Alle vier Jahre gibt es eine gemeinsame Internatio- Dienstag war dann Sturm und Dauerregen. Schon morgens mit einem Sieg abzuschließen. nale Deutsche Jugendmeisterschaft für alle Jugend- wurden alle Wettfahrten abgesagt. Wir fuhren mit unserem bootklassen. Diesmal fand sie im Rahmen der Trave- Team nach Lübeck ins Kino. Abends mussten die Boote auf Ein recht großes Teilnehmerfeld mit 21 420ern zeigte münder Woche statt. Der DYC war wieder mit vielen die Düne verholt werden, da das Wasser zunehmend den sich am letzten Novemberwochenende in Loheide, Seglerinnen und Seglern vertreten. Bei den Jüngsten im Strand überflutete. An den nächsten Tagen waren leider nur darunter auch drei Teams mit DYC-Beteiligung. Schwieri- Opti hatten sich Merle und Jannik Rausch sowie Ella noch eine anfangs hohe Restwelle und eine leichte Brise ge Bedingungen mit schwachen und drehenden Winden Rissanen qualifiziert. Im Laser Radial waren Kira übrig. Wir segelten konstant in die Top-Ten, vermasselten uns und auch die schon recht kalten Temperaturen verlang- Odendahl und Leo Steer am Start und im 420er gab es aber in einer Wettfahrt einen vierten Platz durch eine ten den Seglern einiges ab. sogar vier Boote mit DYC-Beteiligung: Unsere Opti- Frühstart-Disqualifikation. So ein Ärger, der einzige Streicher, Umsteiger Sophia und Lukas Wewer, die betreut von den es in der ganzen Meisterschaft gab, war verbraucht! Bjarne und Piet kamen mit diesen Verhältnissen am Kai-Steffen Hofmann ihre erste 420er-Meisterschaft Eigentlich dachten wir, dass mit der Warnemünder Woche besten zurecht und ließen sich den Sieg, auch wenn segelten, Max Schall mit Steuermann Lasse Gernoth unsere Pechsträhne beendet worden sei. Doch es kam noch Mitsegler es mit allen erlaubten und ein paar unlauteren (YCBL), Julius Braun-Dullaeus mit Constantin Dörsch dicker! In der neunten Wettfahrt wendete beim Start ein Methoden versuchten, nicht mehr nehmen. Sie siegten (ETuF) und wir, Inga-Marie Hofmann und Henrike Leitl. Boot, das in Lee nicht auf Backbordbug an der Startboje souverän mit den Platzierungen 2, 2, 1, 1, 2 und krönten vorbeikam, und fuhr auf Steuerbordbug in uns hinein. Wir damit ein überaus erfolgreiches Jahr 2017 mit einem Für uns war es ein Event an einem ganz besonderen Ort: versuchten auszuweichen und kollidierten dabei mit dem in weiteren Erfolg. Hier hatten wir uns bei der Gesamtdeutschen 2009 als Luv liegenden Boot. Als wir das Chaos aufgelöst hatten, kleine Opti B-Geschwister verabredet, später gemeinsam waren alle anderen schon weg und wir segelten trotz Julius Braun-Dullaeus mit seinem Partner Constantin 420er zu segeln. Damals haben unsere Eltern geschmun- Aufholjagd einen enttäuschenden 27. Platz. Da half auch die Dörsch belegten den hervorragenden zweiten Platz und zelt, doch fünf Jahre später war es dann soweit und so Disqualifikation des Verursachers in der am Abend fälligen Max Schall mit seinem neuen Steuermann Stefan Meier sitzen wir seit Sommer 2014 in einem Boot. Für die IDJM Protestverhandlung nicht weiter. Die Stimmung war auf kamen auf Rang vier. hatten wir uns einen Platz unter den ersten Acht dem Tiefpunkt und wir so enttäuscht, dass auch in dem sich Bjarne Studt vorgenommen, war die Meisterschaft doch zugleich auch unmittelbar anschließenden nächsten Lauf nichts gelang Bjarne Studt und Piet Strohm. 22 23
Jugend Jugend und wir weit hinten segelten. Am Abschlusstag war dann JUGENDEUROPAMEISTER- Rechnung gemacht. Ein kräftiges Gewitter brachte das toller Wind. Wir ersegelten nach vorsichtigen Starts die gesamte Windsystem durcheinander und die Ora konnte DYC-JUGEND ERFOLGREICH SCHAFT 2017 DER 420ER Plätze acht und fünf in der Goldfleet und kamen zufrieden sich an den Qualifikationstagen nicht durchsetzen. Also UNTERWEGS – BEI DER LAN- vom Wasser. Am Ende freuten wir uns über Platz 11 und als UND 470ER AM GARDASEE mussten wir bei inkonstanten Leichtwindbedingungen, drittbestes „Damenteam“ hatten wir auch das erste statt bei konstanten Vielwindbedingungen segeln. DESJUGENDMEISTERSCHAFT Bundeskaderkriterium geschafft. Nach der IDJM in Travemünde ging es für Henrike SCHLESWIG-HOLSTEIN Leitl und Inga Marie Hofmann gleich weiter zur Bei den 420ern starteten Mädchen und Jungen Auch unsere DYC-Freunde waren gut unterwegs: Julius, der Jugendeuropameisterschaft (JEM) an den Gardasee. Dort zusammen; die 110 Boote wurden aber täglich neu in Inga-Marie und Henrike erneut auf Platz eins erst seit kurzem mit Constantin zusammen segelt, gelang trafen wir das restliche deutsche 420er-Team und die zwei Gruppen eingeteilt. Zunächst hatten wir Schwie- ein toller 14. Platz. Unsere Youngster Sophia und Lucas Trainer Lucas Zellmer und Jan Sternbeck. rigkeiten bei den Leichtwindbedingungen unsere Auch in Schleswig-Holstein wird in jedem Jahr im verpassten nur knapp die Goldfleet und lernten jede Leistungen abzurufen, schafften es dann aber von Tag September um die Landesmeister-Titel in den Jugend- und Menge. Sie werden sicher bald vorne zu sehen sein. Die An den folgenden Tagen konnten wir bei super Wetter zu Tag besser. Am letzten Qualifikationstag hatten wir Jüngstenbootsklassen gesegelt. Über 200 Boote gingen großen Jungs Lasse und Max kämpften vor allem mit den und bei toller Ora trainieren. Die Ora ist der warme schon morgens früh um 8 Uhr Start, was für uns am Wochenende (16./17. September) in Travemünde an Leichtwindbedingungen und segelten am Ende auch in der Südwind, der jeden Tag pünktlich um 13 Uhr einsetzt, bedeutete, schon um 5 Uhr aufzustehen. Dafür hatten den Start. Während am Samstag noch bei mittleren, im Silberfleet. wenn die Sonne die Berge erwärmt, und mit 4 bis 5 bft. wir aber starken Wind aus Nord und schafften es mit Tagesverlauf im mehr abflauenden Winden gesegelt beste Segelbedingungen liefert. Auf dem Wasser und an zwei Top-Ten Rennen in die Goldfleet. Die erste Hälfte werden konnte, blieb am Sonntag der Wind leider aus. Nach einem 22-Stunden-Wäschestopp zuhause ging es Land trafen wir bereits die Segler und Seglerinnen aus war uns also sicher! gleich weiter zur Jugendeuropameisterschaft an den den anderen Nationen. Im 420er und 470er waren Inga-Marie Hofmann und Henrike Leitl, die wie schon im Gardasee, bei der 110 Teams aus ganz Europa, den USA und insgesamt ca. 250 Boote aus 23 Nationen am Start, An den letzten drei Finaltagen starteten wir wieder gesamten Jahr 2017 mit dem Team Niedersachsen und Argentinien an den Start gingen. Für die Jugend-EM hatten darunter auch Teilnehmer aus USA, Singapur, Kanada, bei inkonstantem Südwind und schwierigen Bedin- Trainer Max Schaller unterwegs waren, segelten mit den wir uns nach der Qualifikation, nach der wir zwischen der Uruguay und Brasilien. gungen. Bei uns folgte jedem guten Lauf ein schlech- Plätzen eins, eins, zwei, eins erneut souverän auf Platz EM in Athen und der JEM wählen konnten, entschieden, ter und umgekehrt. Doch das ging auch vielen eins. Besonders freuten sie sich, dass ihre Trainingspart- Inga-Marie Hofmann und weil wir hoffen, dass es am Gardasee kräftigen Wind gibt. Wir hofften sehr, dass das Wetter in den kommenden anderen Teams so. So waren wir am Ende mit Platz 39. ner aus dem „Team NS“ die Plätze zwei, drei, und vier im Henrike Leitl bei voller Fahrt Denn dann segeln wir einfach am liebsten. Tagen so bleiben würde wie im Training, jedoch wurde von 109 Startern sehr zufrieden. Wir waren damit 11. Feld der 18 420er einnahmen. auf dem Gardasee. Inga-Marie Hofmann und Henrike Leitl uns an unserem letzten Trainingstag ein Strich durch die Damenteam und hatten auch die Bundesnachwuchs- kadernorm erfüllt. Vor allem aber hatten wir viel Spaß In Opti A zeigte der elfjährige Jannik Rausch seine Klasse beim Segeln auf dem schönen Gardasee und an Land und segelte auf einen starken fünften Platz der 40 mit den Seglern und Seglerinnen aus Deutschland und Teilnehmer. Seine Generalprobe für die pinta Opti-Trophy der ganzen Welt. So freuen wir uns jetzt schon auf das (Landesjüngsten-Meisterschaft NRW 2017) war also nächste internationale Event. bestens geglückt. Im vergangenen Jahr segelte er noch in Opti B und wurde in Medemblik Landesmeister NRW. Piet Strohm, der für die verletzte Kim Fernholz bei Philipp Royla an der Vorschot eingesprungen war, segelte Seine Schwester Lisa war mit ihrer Vorschoterin Eva auf Platz 71. Sie hatten es als uneingespieltes Team nicht Marie Becker vom Kielker Yacht Club (KYC) gleichfalls auf in die Goldfleet geschafft. Platz fünf im Feld der 30 Teams im 29er erfolgreich. Inga-Marie Hofmann Johanna Brückner-Hofmann Sie sichern die Törns und wir Ihre Träume. amBrunnen.de 24 25
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