Straumann und botiss: Mehr als zwei Partner. Eine starke Synergie.
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INTERNATIONALE ZEITSCHRIFT FÜR KUNDEN UND PARTNER VON STRAUMANN 2/2014 Straumann und botiss: Mehr als zwei Partner. Eine starke Synergie. Straumann® Bone Level Tapered Implantat Primärstabilität auf eine neue Ebene gebracht Festsitzende Versorgungen für zahnlose Patienten Wiederhergestellte Lebensqualiät mit Lösungen von Straumann
Print kompensiert Id-Nr. 1440639 www.bvdm-online.de Umschlagbild REM Aufnahme von botiss cerabone® (Ruhr-Universität Bochum) Impressum STARGET – INTERNATIONALE ZEITSCHRIFT FÜR KUNDEN UND PARTNER VON STRAUMANN | © Institut Straumann AG | Peter Merian-Weg 12 | CH-4002 Basel | Tel. +41 (0)61 965 11 11 | Fax +41 (0)61 965 11 01 | Redaktion Roberto González | Mildred Loewen | E-Mail starget@straumann.com | Internet www.straumann.ch/starget | Layout WS Kommunikation AG | www.wskomm.ch | Druck Hofmann Druck | www.hofmann-druck.de iPad Diese Publikation ist auch für das iPad verfügbar (Englisch, Deutsch, Spanisch, Französisch und Italienisch). Besuchen Sie den offiziellen App Store und laden Sie dort „STARGET for iPad“ herunter. Rechtliche Hinweise Haftungsausschluss für Beiträge von externen Autoren: In STARGET veröffentlichte Beiträge von externen Autoren wurden von der Her- ausgeberin von STARGET (der Institut Straumann AG in Basel) systematisch evaluiert und sorgfältig ausgewählt. Diese Beiträge widerspiegeln in jedem Fall die Meinung der entsprechenden Urheber und müssen sich daher nicht zwangsläufig mit der Meinung der Herausgeberin decken. Auch gibt die Herausgeberin keine Garantie für die Vollständigkeit oder Genauigkeit und Richtigkeit der in STARGET publizierten Beiträge von externen Autoren ab. Die insbesondere in klinischen Fallbeschreibungen gegebenen Informationen können nicht die zahnärztliche Beurteilung im individuellen Einzelfall durch den entsprechend qualifizierten Fachspezialisten ersetzen. Eine mögliche Orientierung an in STARGET veröffentlichten Beiträgen erfolgt daher innerhalb der Verantwortung des Zahnarztes/ Zahntechnikers. Die in STARGET veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt und dürfen ohne ausdrückliche Zustimmung der Herausgeberin und des jeweiligen Autors weder als Ganzes noch in Teilen weiterverwendet werden. Bei Firmen- und Markennamen von Dritten, die möglicherweise genannt wer- den, kann es sich auch dann um eingetragene oder anderweitig geschützte Marken handeln, wenn hierauf nicht gesondert hingewiesen wird. Das Fehlen eines solchen Hinweises darf daher nicht dahingehend interpretiert werden, dass die Benutzung eines derartigen Namens frei möglich wäre. Produktverfügbarkeit Bestimmte Produkte und Dienstleistungen, die in dieser Ausgabe von STARGET erwähnt werden, sind möglicherweise nicht in allen Ländern verfügbar oder noch nicht verfügbar. Bitte wenden Sie sich im Zweifelsfall an Ihren lokalen Straumann-Partner, um Informationen zur Produktverfüg- barkeit zu erhalten (Adressen von Straumann-Niederlassungen finden Sie auf der letzten Seite).
Editorial Orale Geweberegeneration – ein wesentlicher Erfolgsfaktor in der Implantologie Liebe Leserinnen und Leser, Produkte zur oralen Geweberegeneration sind in der Implantattherapie un- verzichtbar. Aus Marktforschungsstudien und der klinischen Praxis wissen wir, dass bei jeder zweiten implantatgetragenen Versorgung regenerative Verfahren notwendig sind, um den Erfolg sicherzustellen oder überhaupt ein Implantat setzen zu können. Jeden Tag arbeiten wir bei Straumann daran, unseren Kunden immer bessere und ganzheitlich ausgerichtete Lösungen aus einer Hand anzubieten – von der digitalen Abformung bis zur fertigen Krone. Regenerative Produkte und Lösungen als integraler Bestandteil der dentalen Implantattherapie gehören somit eindeutig dazu. Dirk Probst Wir wissen heute, dass es in der oralen Geweberegeneration aus biologischen Head Product Manage- Gründen nicht das eine Knochenaugmentationsmaterial oder die eine Mem- ment Regenerative brane für alle Indikationen gibt. Gefragt sind deshalb indikationsspezifische Lösungen, die in ein vielseitiges und komplettes System eingebettet sind. Mit botiss haben wir nun einen kompetenten und dynamischen Kooperationspart- ner in diesem Bereich gefunden, der in den letzten Jahren mit einer starken Entwicklung beeindruckt hat und ein solches Komplettsystem anbietet. Dieses noch junge Unternehmen aus Berlin hat sich in zahlreichen internationalen Märkten bereits zu einem bedeutenden Mitbewerber, teilweise gar Marktführer im regenerativen Bereich emporgearbeitet. Mehr über dieses spannende neue Kapitel bei Straumann erfahren Sie im Schwerpunkt des vorliegenden Heftes. Auch in Chirurgie und Prothetik dürfen Sie von Straumann neue Produkte erwarten, die den sich weiter entwickelnden Anforderungen der implan- tologischen Praxis Rechnung tragen. Im Zentrum steht hierbei das neue Straumann® Bone Level Tapered Implantat Portfolio, das ein flexibles chir- urgisches Protokoll und erhöhte Primärstabilität in entsprechenden Indika- tionen – z. B. für verschraubte Sofortrestaurationen – bietet. Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre. Herzliche Grüße Dirk Probst EDITORI A L STARGET 2 | 14 1
Überblick Starget 02 | 14 Straumann und botiss Synergie aus individuellen Stärken 6 Straumann und botiss haben eine Koopera- tionsvereinbarung in den Bereichen Vertrieb und Entwicklung bekannt gegeben. Das 2008 von Oliver Bielenstein und Dr. Drazen Tadic ge- gründete innovative klinikorientierte Biotech- Unternehmen mit ausschließlicher Fokussierung auf die orale Geweberegeneration verfügt über ein breites Portfolio, das die verschiedenen Be- dürfnisse in der oralen Regeneration abdeckt. Primärstabilität auf einem neuen Niveau 6 38 Implantate mit konischem Design erfreuen Straumann® Bone Level Tapered Implantat sich wachsender Beliebtheit. Gründe hierfür sind der zunehmende Wunsch der Patienten nach kürzeren Behandlungszeiten sowie die gute Primärstabilität, die diese Implantate bei weicheren Knochenklassen und bei sofortiger Insertion/Belastung bieten. Das neue Bone Level Tapered (BLT) Implantat von Straumann ist daher die Antwort auf die klinischen und anatomi- schen Herausforderungen unserer Zeit. 38 Wiederherstellung der Lebensqualität Festsitzende Prothesen für zahnlose Patienten von zahnlosen Patienten 50 Diese einzigartige Produktkombination von Ta- pered Effect Implantaten mit Roxolid®, einem Portfolio von verschraubten Prothetikkomponen- ten und individuell gefrästen Gerüsten, wird es Zahnärzten ermöglichen, die Lebensqualität ihrer Patienten durch festsitzende Restaurationen zu verbessern, die zuverlässig sind und gleichzeitig in einem weniger komplexen Verfahren herge- 50 stellt und eingesetzt werden können. 2 STARGET 2 | 14 ÜBERBL ICK
Inhaltsverzeichnis Zusammenarbeit von 4 Unternehmensprofil von botiss Straumann und botiss 6 Zwei Unternehmen, ein Fokus – Interview mit Marco Gadola und Oliver Bielenstein 14 Das botiss regeneration system 20 botiss maxgraft® bonebuilder-Technologie 24 Klinischer Fallbericht: botiss mucoderm® 26 Klinischer Fallbericht: botiss Jason® Membrane/Straumann® BoneCeramic Straumann® Regenerative System 30 Neue Projekte und Produkte 36 Straumann/IADR-Award 2014 Straumann Science 38 Straumann® Bone Level SLActive® Implantate Straumann® Bone Level 40 Primärstabilität auf einem neuen Niveau Tapered Implantat Lösungen von Straumann 46 Kleines Komponentenportfolio, viele Möglichkeiten für zahnlose Patienten 50 Klinischer Fallbericht: Verschraubte Prothetik für zahnlose Kiefer 54 J.-L. Zadikian: „Ein Tag, ein Lächeln“ Straumann® Roxolid® SLActive® 64 Kundenfeedback International Team 70 ITI World Symposium 2014 – Rückblick for Implantology 74 André Schroeder-Forschungspreis 2014 76 Nationale ITI-Kongresse 2014 – 2015 77 ITI Education Weeks 2015 INH A LT STARGET 2 | 14 3
Unternehmensprofil botiss Innovativ, klinisch orientiert, rapide wachsend Beim ITI World Symposium 2014 (24. – 26. April in Genf) gaben Straumann und botiss den Abschluss einer Kooperationsvereinbarung bekannt, die Ver- trieb und Entwicklung umfasst. Die formelle Vereinbarung zwischen den beiden Unternehmen gibt Straumann die Exklusivrechte für den Vertrieb von Produkten des ‚botiss regeneration system‘; zunächst in den meisten Län- dern West- und Mitteleuropas sowie auf dem amerikanischen Kontinent und als Co-Distributor in Deutschland. Gleichzeitig erhält botiss die Rechte am Vertrieb des einzigartigen Regenerationsprodukts Straumann® Emdogain in Deutschland sowie Teilen von Osteuropa und Nahost. Über botiss Bewährt, zuverlässig, vorhersagbar botiss wurde 2008 von Oliver Bielen- Das ‚botiss regeneration system‘ ist auf optimale Behandlungsergebnisse stein und Dr. Drazen Tadic gegründet mit hoher Vorhersagbarkeit ausgelegt. botiss-Produkte haben sich in zahl- und ist ein innovatives, klinisch ori- reichen präklinischen und klinischen Studien ebenso bewährt wie im kli- entiertes Biotech-Unternehmen mit nischen Alltag bei hunderttausenden Patienten in aller Welt. Langjährig ausschließlicher Fokussierung auf bewährte biokompatible Materialien (bovinen oder synthetischen Ursprungs, die orale Geweberegeneration. Der Allotransplantate, Kollagene, Granulate, Blöcke, Membranen, Weichgewebe- Hauptsitz befindet sich in Berlin, die matrizes) kommen in dem System zum Einsatz, für jede Indikation passend Entwicklungs- und Produktionsstät- aufeinander abgestimmt. ten liegen in Deutschland, Österreich und Großbritannien. Die Produkte werden nach höchsten Qualitätsstandards hergestellt und sind, sofern tierischen Ursprungs, alle strikt biologisch (die Kollagenmembranen Das Unternehmen mit derzeit 65 Be- enthalten also z. B. keine chemischen Quervernetzungen). Patientensicher- schäftigten hat von Anfang an Er- heit, einfache Anwendung, verlässliche und vorhersagbare Behandlungser- folgsgeschichte geschrieben und ist gebnisse – das sind die obersten Prioritäten für botiss und seine Kunden. Seit heute das am schnellsten wachsende der Unternehmensgründung wurden über eine Million Patienten erfolgreich Unternehmen im Bereich der oralen mit botiss-Produkten behandelt. Geweberegeneration: Im Segment für dentale Knochen- und Weichge- Starkes wissenschaftliches Netzwerk weberegeneration hat botiss sich auf botiss investiert viel in Forschung und Bildung. Für das innovationsgetriebene Rang 2 in Europa vorgeschoben und ist Unternehmen sind die flachen Organisationsstrukturen und die engen Koopera- Marktführer in der Region Osteuropa/ tionen mit Hochschulen und klinischen Anwendern, die sich für Forschung und Nahost, und auch der globale Markt- Entwicklung interessieren, von größter Bedeutung. In den letzten Jahren haben anteil wächst. botiss-Produkte sind diese Kooperationen von Grund auf neuartige therapeutische Ansätze hervor- in mehr als 90 Ländern über ein welt- gebracht. Einzigartige Innovationen und neue klinische Lösungen wie muco- weites Netzwerk von Vertriebspart- derm®, maxgraft® bonebuilder oder maxresorb® flexbone sowie das Konzept nern erhältlich. hochwertiger Lern- und Fortbildungsangebote im Rahmen der botiss academy und der „botiss international bone & tissue days“ sind das Ergebnis fruchtbarer Partnerschaften mit weltweit angesehenen akademischen Forschungseinrich- tungen, globalen Meinungsbildnern und Praktikern im klinischen Alltag. 4 STARGET 2 | 14 M EHR A LS ZW EI PA RTNER. EINE STA RKE SY NERGIE.
Unterschiedlichste Indikationen und Bedürfnisse – ein terschiedlichen Aspekten zusammenstellen, in dem Wis- breites Portfolio, das sie alle abdeckt sen, dass er bei Bedarf immer noch auf andere bewährte Der wissenschaftliche Fortschritt im Bereich der oralen Alternativen innerhalb des Systems zurückgreifen kann. Geweberegeneration zeigt, dass es nicht das eine Knochen- oder Gewebe-Biomaterial gibt, das für alle medizinischen Weiterbildung ist der Schlüssel zum Erfolg in der Gewe- Bedürfnisse, biologischen Situationen und Anwendungs- beregeneration gebiete gleichermaßen geeignet ist. Eine Fülle verschiede- Ein so breit gefächertes Produktportfolio macht ein komple- ner Faktoren (Indikation, Alter, Hygiene, Biotyp, Knochen- xes System für Weiterbildung und Schulungen unverzicht- kammhöhe, Behandlungsplan) machen ein durchdachtes bar. botiss rekrutiert stetig Experten, die Vorträge und Kurse Vorgehen mit unterschiedlichen, aufeinander abgestimm- auf unterschiedlichem Niveau halten, von Assistenten und ten Produkten unverzichtbar. Das umfassende Produkt- Studierenden bis hin zu erfahrenen Klinikern, die sich hier sortiment und die Entwicklung immer neuer, innovativer über ihre klinischen und wissenschaftlichen Resultate aus- Biomaterialien für die Hart- und Weichgewebeaugmenta- tauschen können. Hierbei legt botiss viel Wert auf ein ange- tion sind die herausragenden Merkmale, durch die sich das nehmes Klima und gute Kommunikation, was besonders botiss regeneration system auszeichnet. Jeder klinische die jüngeren Kliniker zu schätzen wissen, die ihre Laufbahn Anwender kann sich sein individuelles Portfolio nach un- in der Dentalimplantologie gerade erst begonnen haben. Die jährlichen „botiss bone & tissue days“ haben sich in Deutschland als führender Kongress im Bereich der Regeneration etabliert (Bilder vom Kongress 2013). M EHR A LS ZW EI PA RTNER. EINE STA RKE SY NERGIE. STARGET 2 | 14 5
Kooperation zwischen Straumann und botiss Zwei Unternehmen, ein Fokus Ein Interview mit Marco Gadola, Oliver Bielenstein und Dirk Probst (Gesprächsführung). Das Motto der Zusammenarbeit von Straumann und wissen, dass in fast jeder zweiten Implantatversorgung botiss lautet: „More than a partnership. A synergy of regenerative Produkte benötigt und eingesetzt strengths“. Dirk Probst, Leiter der Abteilung Regene- werden. Marco Gadola ration bei Straumann, hat die Geschäftsführer Marco Gadola (Straumann) und Oliver Bielenstein (botiss) zu den Motiven und Aussichten befragt. Bielenstein: Eine Kooperation mit Straumann bietet die großartige Möglichkeit, unsere Anteile in bestehenden Was waren die Beweggründe für die Entscheidung, im Märkten zu erhöhen oder über Straumann schneller in den regenerativen Bereich zusammenzuspannen? Markt hineinzukommen, wie etwa in Nord- und Südameri- Gadola: Regenerative Lösungen sind für einen führenden ka. Das können wir nun deutlich schneller und einfacher, als Implantathersteller und -distributor wie Straumann wich- wenn wir dies aus eigener Kraft bewerkstelligen müssten. tiger Bestandteil eines möglichst kompletten Portfolios. Da- Durch die Entlastung, die sich aus der Kooperation in den ran führt kein Weg vorbei, denn wir wissen, dass in fast Bereichen Marktzugang, Marketing und Vertrieb ergibt, kön- jeder zweiten Implantatversorgung regenerative Produkte nen wir uns hier noch stärker auf unsere Kernkompetenzen benötigt und eingesetzt werden. Und genau das streben wir konzentrieren: Produktentwicklung, klinische Forschung, an: dem Kunden eine Gesamtlösung aus einer Hand zu bie- Ausbildung und Training. Ebenso verlockend ist die Mög- ten. Nun hat ja Straumann bekanntlich nicht erst gestern lichkeit, gemeinsame regenerative Projekte in Angriff zu angefangen, sich mit dem komplexen Feld der Regenera- nehmen – wie etwa die Weiterentwicklung von Emdogain®. tion zu beschäftigen. Im Gegenteil, wir sind eine der immer noch wenigen Unternehmen im Dentalimplantatmarkt, die auch auf ein eigenes regeneratives Portfolio zurückgreifen Durch Entlastung, die sich aus der Kooperation in können – zum Beispiel mit Emdogain® als einem sehr inte- den Bereichen Marktzugang, Marketing und Ver- ressanten und wissenschaftlich hervorragend dokumen- trieb ergibt, können wir uns noch stärker auf das konzen- tierten Produkt im Bereich der parodontalen Regeneration. trieren, was unsere Kernkompetenzen sind: Produktent- wicklung, klinische Forschung, Ausbildung und Um diesem Anspruch an ein komplettes Portfolio aber Training. Oliver Bielenstein schneller näherzukommen, haben wir vor einem halben Jahr neue strategische Entscheidungen getroffen. Wir möchten bestehende Produkte und Projekte fortführen Herr Gadola, warum gerade botiss? Hier in der Schweiz und weiterhin in diese investieren – etwa in die Indika- fällt einem ja eigentlich sofort ein anderes, in diesem tionserweiterung von Emdogain®. Wenn es aber um Kno- Bereich führendes Unternehmen ein. chenersatzmaterialien oder Membranen geht, kann ein Gadola: Größe ist nicht allein entscheidend. botiss hat effizienter und zielführender Weg zur Vervollständigung sich bereits aus eigener Kraft in vielen wichtigen regene- aus unserer Sicht nur über eine Kooperation mit einem rativen Märkten wie Europa, dem Mittleren Osten sowie starken Partner wie botiss führen. in gewissen asiatischen Ländern etabliert. In Europa ist botiss mittlerweile die Nummer 2. Natürlich ist ein noch junges Unternehmen wie botiss im Moment noch nicht Regenerative Produkte sind für einen führenden mit dem Marktführer zu vergleichen. Schauen wir uns Implantathersteller und -distributor wie Strau- aber das botiss-Produktportfolio an, dann glaube ich, mann wichtiger Bestandteil eines möglichst komplet- kann man mit Recht behaupten, dass es um einiges um- ten Portfolios. Daran führt kein Weg vorbei, denn wir fassender als das des Marktführers ist. M EHR A LS ZW EI PA RTNER. EINE STA RKE SY NERGIE. STARGET 2 | 14 7
Bielenstein: Obwohl botiss erst seit fünf Jahren im Markt Andererseits ist ein bovines Material bei verschiedenen ist, sind wir in verschiedenen Ländern heute bereits die Indikationen, z. B. dem Erhalt der Kieferkamm-Kontur im Nummer eins, in anderen der Herausforderer. Unser Un- ästhetischen Bereich, das Produkt der Wahl. Bei Weichge- ternehmen hat in dieser kurzen Zeitspanne also bereits er- websmaterialien benötigen wir heute Membranen mit reicht, wofür andere Jahrzehnte gebraucht haben. Deshalb unterschiedlicher Standzeit, je nachdem, wie groß der sind wir sehr zuversichtlich, in einer Partnerschaft mit Defekt und die Heilungsdauer sind. Oder betrachten Sie Straumann einiges an Marktpower zusammenbringen den Weichgewebe-Aufbau bei Rezessionsdeckung: dafür zu können, um gemeinsam neue Benchmarks zu setzen. brauche ich verschiedene Materialien mit verschiedenen Eigenschaften und Fähigkeiten. Und genau diese Vielfalt Das botiss-Portfolio ist breit abgestützt, wirkt auf den haben wir systematisch und bewusst eingebaut. ersten Blick äußerst komplex. Welches System liegt da zugrunde, Herr Bielenstein? Man kann es sehr gut vergleichen mit einem modernen Bielenstein: Unser Angebot ist wirklich ein echtes Port- Implantatsystem. Da reicht auch nicht nur ein Implan- folio, nicht etwa ein Bauchladen. Das heißt: wir bieten tat mit einem Durchmesser und einer Länge, sondern es ein kohärentes regeneratives System an und in einem sol- werden verschiedene Modelle und davon verschiedene chen gibt es keine „zufälligen“ Produkte – es werden alle Ausprägungen benötigt: auf Knochen-, auf Weichgewe- Indikationen berücksichtigt. Auf dem heutigen Stand der beniveau, verschiedene Durchmesser, Längen, aber auch, Wissenschaft wissen wir ja alle, dass es nicht das eine re- je nach individueller Präferenz, verschiedene Oberflächen generative Material gibt, das alles abzudecken imstande und Materialien. Der Arzt sucht sich seine Patienten ja ist. Stattdessen hat der Arzt mit dem breit abgestützten nicht passend zum Produkt aus, sondern das Produkt botiss-System heute die Möglichkeit, Hart- und Weichge- muss entsprechend der individuellen Indikation passend webeprodukte entsprechend der Indikation und der biolo- sein. Genau da muss der Arzt eine Wahl haben. Und genau gischen Situation des Patienten, aber auch anderer Fakto- die bieten wir ihm. ren zu wählen und einzusetzen. Genau dafür brauchen wir diese Bandbreite, die auf den ersten Blick vielleicht etwas komplex anmuten mag. Wir werden dieses Konzept noch Vielfalt haben wir wirklich systematisch und einmal verdeutlichen im Sommer, wenn wir unsere „Re- bewusst in unser System eingebaut. Man kann generation Matrix“ lancieren, bei der dann auch konkrete es sehr gut vergleichen mit einem modernen Implantat- Indikationsempfehlungen gegeben werden. Warum? Als system. Da reicht auch nicht nur ein Implantat mit ei- Beispiel: ich kann mit einem bovinen Material nur sehr nem Durchmesser und einer Länge, sondern es werden beschränkt vertikalen Knochen aufbauen, das wird biolo- verschiedene Modelle und davon verschiedene gisch nicht funktionieren – mit Allografts hingegen schon. Ausprägungen benötigt. Oliver Bielenstein Auf dem heutigen Stand der Wissenschaft wis- Gadola: Für unseren Außendienst ist regenerative sen wir ja alle, dass es nicht das eine Material Vielfalt kein Neuland. Unsere Mitarbeiter dort wissen, gibt, das alles abzudecken imstande ist. Stattdessen hat welchen Stellenwert regenerative Lösungen in der Im- der Arzt mit dem breit abgestützten botiss-System heute plantattherapie haben. Ich bin deshalb überzeugt, dass die Möglichkeit, entsprechend der Indikation und der wir mit entsprechendem Training und Unterstützung der biologischen Situation des Patienten zu wählen. Kollegen lernen werden, diese Bandbreite für alle Betei- Oliver Bielenstein ligten nutzbringend anzuwenden. 8 STARGET 2 | 14 M EHR A LS ZW EI PA RTNER. EINE STA RKE SY NERGIE.
Wie sieht es mit der wissenschaftlichen Evidenz der Rekonstruktion betrifft, sondern eben auch alle regene- botiss-Produkte aus? rativen Aspekte miteinbeziehen. Es ermöglicht uns, wie- Bielenstein: botiss hat intern und extern ein hervorra- derum einen Schritt weiterzugehen in unserem Bestre- gendes Team und Netzwerk von Wissenschaftlern, Kli- ben, ein ganzheitlicher Lösungsanbieter zu werden, vom nikern und universitären Institutionen. Wissenschaft digitalen Abdruck bis zur finalen Krone. betreiben wir nach höchsten Standards, das ist für uns und den Bereich, in dem wir tätig sind, von essenzieller Bedeutung. botiss-Produkte sind inzwischen mehrere Wir werden weiterhin unsere Anstrengungen hunderttausend Mal erfolgreich eingesetzt worden und in Emdogain® aufrechterhalten und diese hier werden in diesem Moment in zahlreichen Studien mit jetzt keinesfalls zurückfahren und ich bin zuversicht- renommierten Klinikern geprüft und erforscht. Sicher- lich, dass botiss noch wertvolle Ideen einbringen wird, lich können wir nach fünf Jahren natürlich noch nicht um den Erfolg dieses Produkts weiter voranzu- mit Daten dienen, die andere Unternehmen in Jahrzehn- treiben. Marco Gadola ten erarbeitet haben. Andererseits würden wir heute noch alle mit dem VW Käfer herumfahren, wenn es kei- ne Weiterentwicklung und Konkurrenz gäbe – das wäre Bielenstein: Der Bonebuilder ist tatsächlich ein faszinie- dann der totale Stillstand. botiss hat seinen Ursprung rendes Produkt. Um es noch einmal kurz zu erläutern: in der orthopädischen Chirurgie. Die Materialien, mit Wir bekommen den DVT- oder CT-Scan eines Defektes, denen wir arbeiten, sind allesamt langzeiterprobt und konstruieren darauf mit einer CAD/CAM-Software einen unser Credo lautet: „Vorhersagbarkeit und hohe Erfolgs- patientenindividuellen, maßgeschneiderten Knochen- rate“. Der Zahnarzt, der mit einem botiss-Produkt ar- block, der dann aus einem humanen Spenderknochen beitet, hat also etwas in der Hand, das erprobt ist und in unserer Gewebebank in Österreich gefräst wird. Vier vorhersagbar funktioniert. bis sechs Wochen später ist er steril beim Arzt, der den Defekt öffnet, den Knochenblock einsetzt, einschraubt Sind botiss-Produkte alle Eigenentwicklungen? und ihn abdeckt. Innerhalb einer Zeit von ungefähr 20 Bielenstein: Etwa 85 Prozent der Produkte, die wir ver- Minuten kann er also eine sehr, sehr komplexe Augmen- kaufen, wurden von uns in Kooperation mit Universitäten tation durchführen, natürlich immer vorausgesetzt, die und anderen akademischen Forschungseinrichtungen – Fähigkeiten in der Weichgewebschirurgie sind vorhan- z. B. der Fraunhofer-Gesellschaft – entwickelt und werden den. Man kann so die OP-Zeit stark verkürzen sowie das auch von uns hergestellt. Infektions- und Fehlerrisiko massiv reduzieren, was bei großen Defekten die Erfolgschance erheblich erhöht. Die- Wo sehen Sie beide die konkreten Synergien einer sol- se Einpassung in den digitalen Workflow, in die präope- chen Kooperation? rative Planung, ist absolut faszinierend. Und wir werden Gadola: botiss hat eine Reihe von patentierten Lösungen, daran weiterarbeiten, auch andere Materialien und Ma- die für Straumann sehr interessant sind, etwa den pa- terialklassen unter diesem Aspekt zu erforschen. tientenindividuell angepassten Knochenblock namens Bonebuilder. Eine perfekte Symbiose von regenerativem Ab wann und in welchen Märkten werden die botiss- Material und digitaler Technik, einem Bereich, in dem Produkte über Straumann verfügbar sein und wie stellt Straumann gut vertreten ist. Hier kann der Zahnarzt also botiss den dafür notwendigen Know-how-Transfer sicher? eine ganzheitliche, voll umfassende Planung des Falles Gadola: Wir werden mit Europa anfangen und bis Ende machen kann – nicht nur, was die Implantate und die dieses Jahres in größeren europäischen Märkten bereit M EHR A LS ZW EI PA RTNER. EINE STA RKE SY NERGIE. STARGET 2 | 14 11
sein, botiss-Produkte über unseren Straumann-Außen- Bielenstein: Für uns ist Emdogain® ein faszinierendes dienst zu vertreiben. In größeren Märkten wie Brasili- Produkt, das bisher in unserem Portfolio gefehlt hat. Ich en, USA, aber auch Japan, müssen wir zunächst durch glaube, dass es gerade in Kombination mit unserem Weich- den Registrierungsprozess, der erfahrungsgemäß leider gewebsersatz Mucoderm sehr viel Potenzial in sich birgt. ein bisschen länger dauert. Aber unser Ziel ist, dass wir bis Ende 2017 eigentlich weltweit botiss-Produkte an- Wird Straumann denn in Zukunft noch eigene regene- bieten können. rative Projekte durchführen oder können wir uns eine Entwicklungspartnerschaft mit botiss einstellen? Bielenstein: Wir sind heute schon in ungefähr 90 Ländern Gadola: Bei Emdogain® gibt es wie gesagt noch Ausbau- präsent – botiss ist somit sehr erfahren, auf internationa- potenzial, das wir gemeinsam erforschen möchten. Mit lem Niveau Vertriebsmitarbeiter, Produktmanager, Kli- einem starken Partner zur Seite braucht Straumann jetzt niker und andere Spezialisten auszubilden, das ist eine aber nicht mehr Kollagenmembranen oder Xeno- bzw. unserer Kernkompetenzen. Wir haben intern ein Team Allograft-Lösungen zu entwickeln. Wir wollen uns ja von zurzeit zehn Wissenschaftlern, die diese Ausbildung nicht gegenseitig konkurrieren, sondern die Ressourcen multilingual, zeitnah und vor allem parallel vornehmen im Entwicklungsbereich bündeln und fokussieren. können. Im Moment sind verschiedene Kliniker dabei, das Ganze auch für E-Learning aufzubauen. Bielenstein: Wenn ich die allgemeine Produkt-Pipeline von Straumann anschaue: da ist Musik drin, das wird Wie sieht die Kooperation bei Emdogain® aus? richtig Spaß machen. Unser Unternehmen ist in Kolla- Gadola: Emdogain® wird sowohl über den Straumann- boration und Kooperation aufgewachsen und es hat sich als auch den botiss-Außendienst vertrieben. botiss hat nicht zuletzt deswegen so schnell entwickelt, weil wir einen eigenen direkten Vertrieb in Deutschland. In ge- sehr offen, transparent und partnerschaftlich orientiert wissen osteuropäischen Ländern diskutieren wir auch sind. Wir glauben daran, dass etwas wirklich Großes ent- die Möglichkeit, botiss bzw. die botiss-Distributoren in stehen kann, wenn sich zwei starke Partner mit unter- Zukunft für den Vertrieb von Emdogain® einzusetzen. schiedlichen Kompetenzen offen, vertrauensvoll und fo- Wir werden weiterhin unsere Anstrengungen in das Pro- kussiert zusammenschließen. Es gibt sehr viel Know-how dukt aufrechterhalten und diese hier jetzt keinesfalls zu- innerhalb unserer Unternehmen und insbesondere in den rückfahren. Ich bin zuversichtlich, dass botiss hier noch Netzwerken, die beide haben. Die Vorstellung, dass Ent- wertvolle Ideen einbringen wird, um den Erfolg dieses wicklung vor allem im Unternehmen stattfindet, erachte Produkts weiter voranzutreiben. ich sowieso bereits als „letztes Jahrhundert“, wenn ich das mal etwas salopp formulieren darf. Nein, in unserer Branche findet Entwicklung primär in den Netzwerken Mit den vielen verfügbaren Materialien kann ein statt, die wir beide nun zusammenbringen. Und mit der klinischer Anwender heutzutage deutlich besse- Unkompliziertheit – die wir bewusst einzubringen versu- re Ergebnisse erreichen. Das setzt aber Lernbereitschaft chen – wird auch die höhere Geschwindigkeit kommen. bezüglich der richtigen Indikation und des Handlings Von unserer Partnerschaft wird man noch einiges hören. voraus. Das erfordert gerade in der Weichgewebechirur- gie verbesserte Fähigkeiten. Wir von botiss müssen Lern- Was werden in naher Zukunft die größten anstehenden und Lehrinhalte anbieten, die dem klinischen Anwender Herausforderungen sein – für Straumann und botiss? diese Notwendigkeit der aktiven Weiterbildung Gadola: Wir müssen sicherstellen, dass wir auch im Au- aktiv vermitteln. Oliver Bielenstein ßendienst fokussiert bleiben. Das heißt, auch tatsächlich 12 STARGET 2 | 14 M EHR A LS ZW EI PA RTNER. EINE STA RKE SY NERGIE.
bei jedem Besuch das regenerative Portfolio auf dem Ra- müssen hier mit einer sehr, sehr hohen Vorhersagbarkeit dar zu haben und abzurufen, ob Bedarf da ist und unsere und Zuverlässigkeit arbeiten. Das erfordert gerade in der Kunden über die vielfältigen neuen Möglichkeiten aktiv Weichgewebechirurgie verbesserte Fähigkeiten. Wir von informieren. Denn wie gesagt: wir können jetzt alles aus botiss müssen Lern- und Lehrinhalte anbieten, die dem einer Hand anbieten und wir wollen es auch. klinischen Anwender diese Notwendigkeit der aktiven Weiterbildung aktiv vermitteln, ob über E-Learning, Kur- Bielenstein: Eine große Herausforderung ist der Ausbil- se, Kongresse oder Kurse an Humanpräparaten. Diese dungsbereich. Mit den vielen verfügbaren Materialien Herausforderung werden wir über die botiss academy kann ein klinischer Anwender heutzutage deutlich bes- adressieren. Mit dem ITI haben wir jetzt natürlich eine sere Ergebnisse erreichen. Das setzt aber Lernbereitschaft weitere starke Basis: eine Organisation von Klinikern, die bezüglich der richtigen Indikation und des Handlings vo- aus innerem Antrieb lehrt und lernt. Auch dort können raus. Vorhandene Konzepte, Materialien, Produkte und und wollen wir unseren Teil dazu beitragen. deren Handhabung werden wir als Hersteller natürlich laufend verbessern und optimieren. Aber das ist ein evo- Das sind in der Tat insgesamt sehr spannende Aussichten lutionärer Prozess. Es gibt keine Technologie-Sprünge, und wir freuen uns alle auf die kommenden gemeinsa- oder besser gesagt: es darf eigentlich in unserem Bereich men Projekte von Straumann und botiss. auch keine Sprünge geben, da der Zahnarzt oder der Pa- tient ja keine Versuchsobjekte sein dürfen. Sondern wir Herzlichen Dank für das Gespräch.
botiss regeneration system maxresorb® flexbone* Straumann® Emdogain® n age Sch Koll me ves lzm nati collacone max* ®.. isch+ Augmentation atri xpr thet ote syn 6-9 ine Preservation 6 - 12 Monate Hartgewebe 3-4 Monate Monate Regeneration Weichgewebe ilität Aktiv xib ier u F le Regeneration ng Heilung maxgraft® 3-4 2-4 Jason® fleece Monate Wochen collacone®...... an hum Ko maxgraft® bonering tial 4-6 ntro maxgraft® bonebuilder Monate hes Poten 2-3 collprotect® membrane llierte Degradat Monate natives Kollagen Resorption maxresorb® 4-6 Barriere inject Monate synthetisch logisc 3-6 Jason® maxresorb® Monate membrane B io 6 Straumann® Monate ion BoneCeramic™ 6-9 cerabone® 6-9 mucoderm® n ovi Monate Monate b Integration Klin ng Integration ische We W iterbildu FO RS CH UN NIK G KLI botiss academy LEHRE bone & tissue days cerabone® Straumann® maxresorb® maxresorb® maxgraft® maxgraft® maxgraft® BoneCeramic™ inject bonebuilder bonering Natürlicher boviner Synthetisches Synthetisches Synthetische injizierbare Patientenindividuelle Allogener Knochenring Prozessiertes humanes Knochen biphasisches Calcium- biphasisches Calcium- Knochenpaste allogene Knochenblöcke Allograft phosphat phosphat collacone® maxresorb® Straumann® Jason® fleece / collprotect® Jason® mucoderm® max* flexbone* Emdogain® collacone®...... membrane membrane Alveolar-Kegel Flexible synthetische Schmelzmatrixproteine Kollagenfleece / Native Kollagen- Native Perikard- Natürliche dreidimensio- (CaP / Kollagen Blöcke (CaP / Kollagen Kollagenkegel membran membran nale Kollagenmatrix Komposit) Komposit) * Demnächst verfügbar
Das botiss regeneration system Die zunehmende Bedeutung von Biomaterialien Jede Situation und jeder Patient ist einzigartig – und ebenso der klini- sche Anwender Heute sind eine Reihe unterschiedli- cher Knochenersatzmaterialien ver- fügbar, die attraktive Alternativen zum autologen Knochen der Patienten darstellen. Zudem gibt es einen brei- ten Einsatz unterschiedlicher Memb- ranen und anderer kollagenbasierter Materialien, die die Knochen- und Weichgeweberegeneration unterstüt- zen. Alle diese Materialien weisen je nach Herkunft und Produktionspro- zess unterschiedliche Eigenschaften Abb. 1: REM Aufnahme cerabone® einer natürlichen porösen Knochenstruktur. auf, die je nach vorliegender Situation bestimmte Vor- oder Nachteile zur Fol- cerabone® – vorhersagbare langfristige Volumenstabilität ohne Risiko einer ge haben. Jeder Patient ist einzigartig. erneuten Resorption Das Gleiche gilt auch für klinische An- Unter den Knochenersatzmaterialien verfügt boviner Knochen über eine sehr wender. lange Tradition und einen umfassend dokumentierten Einsatz. Das bovine Kno- chenersatzmaterial cerabone® wird aus den Oberschenkelköpfen von Rindern Folglich sollten der Behandlungsplan hergestellt, die für die Lebensmittelindustrie bestimmt sind. Die einzigartige und die verwendeten Materialien in Hochtemperaturbehandlung während des Produktionsprozesses bildet die Basis Hinblick auf die einzelne Indikation, für die absolute Sicherheit des Materials. Der bovine Knochen wird in eine reine die Defektform, die Präferenzen des Hydroxylapatit-Keramik von so hoher Kristallinität umgewandelt, dass eine Patienten sowie die Erfahrung und vollständige Degradation durch körpereigene Prozesse schier unmöglich ist. die Fähigkeiten des Chirurgen ausge- wählt werden. Die mannigfaltigen Er- Die cerabone® Partikel werden vollständig in die neu gebildete Knochenma- wartungen hinsichtlich des „idealen“ trix integriert. Das bietet den Vorteil einer vorhersagbaren langfristigen Vo- Knochenersatzmaterials oder der „ide- lumenstabilität ohne das Risiko einer erneuten Resorption. Dieses Merkmal alen“ Membrane können jedoch nicht ist bei bestimmten Indikationen wie etwa Augmentationen der bukkalen durch ein einziges Produkt abgedeckt Wand im anterioren Alveolarkamm, wo das Knochenbett des Weichgewebes werden. Darum bietet botiss ein brei- für ein langfristiges ästhetisches Ergebnis wesentlich ist, wichtig. cerabone® tes Portfolio unterschiedlicher Bioma- ist besonders hilfreich beim Erhalt der Konturen des Alveolarkamms, wenn terialien an – das botiss regeneration keine Implantation geplant ist und somit nach der Augmentation keine system – mit dem klinische Anwender funktionale Belastung erfolgt, oder bei Patienten, die ein eingeschränktes optimale und vorhersagbare Ergebnis- Regenerationspotenzial haben. se in jeder Situation erzielen können. M EHR A LS ZW EI PA RTNER. EINE STA RKE SY NERGIE. STARGET 2 | 14 15
Abb. 2: maxresorb® Abb. 3: poröse Struktur von maxresorb® Abb. 4: maxresorb® inject maxresorb® – kontrollierte Resorption und voraussagbare Regeneration durch bipha- sische Zusammensetzung Während viele Ärzte erfolgreich bovine Produkte anwenden und zufrieden damit sind, bevorzugen andere vollsynthetische Knochenersatzmaterialien. Synthetische Materiali- en bieten Lösungen für Patienten, die die Verwendung xenogener Materialien ablehnen, und sind auch in Fällen vorteilhaft, in denen die eigene Regenerationsfähigkeit des Patienten eine vollständige Resorption des Biomaterials ermöglicht. Das rein syntheti- sche Knochenersatzmaterial maxresorb® wird innerhalb von zwei Jahren vollständig resorbiert und durch körpereigenen Knochen ersetzt. Aufgrund der biphasischen Zusam- mensetzung von 60 % HA und 40 % Beta-TCP wird das Material allmählich abgebaut und schafft Raum für neue Knochenbildung. Zugleich stellt es die mechanische Stabilität über einen längeren Zeitraum sicher. Durch die Mischung von maxresorb® Partikeln mit einem Nano-HA Gel erhält man eine injizierbare und nicht aushärtende Knochenpaste, das maxresorb® inject. Die große Oberfläche der Nano-HA-Partikel erleichtert die Inter- aktion mit Knochenzellen, was eine schnelle Regeneration fördert. Ebenso wird dadurch die Degradationsfähigkeit der Partikel erhöht, was allerdings auch zu einer geringeren Stabiität der Paste führt. Aufgrund seiner Formbarkeit und hervorragenden Oberflächen- anpassung bietet das maxresorb® inject ein einfaches Handling bei der Regeneration kleinerer Defekte und von Defekten, die durch Knochenwände gestützt werden. 16 STARGET 2 | 14 M EHR A LS ZW EI PA RTNER. EINE STA RKE SY NERGIE.
Zudem bieten mineralisierte Knochenblöcke ein hervor- ragendes Handling bei der Formung und Verschraubung und entwickelten sich daher zum derzeitigen Material der Wahl für die Blockaugmentation. Die neuen maxgraft® Lösungen belegen weiter, dass botiss nicht nur bewähr- te Ansätze verfolgt, sondern sich auch auf individuelle lösungsorienterte Konzepte konzentriert. Die maxgraft® bonebuilder Technologie ist eine wichtige Innovation auf dem Gebiet der Blockaugmentation. Basierend auf dreidi- mensionalen radiologischen Daten des Defekts/Alveolar- Abb. 5: maxgraft® Blöcke und Granulate kamms wird das allogene Knochentransplantat entworfen und in ein individuelles Konstrukt umgeformt. Die genaue Anpassung des individualisierten Knochenblocks an die Oberflächenkonturen des Knochenbetts fördert eine op- timierte Einheilung und verbessert die Vorhersagbarkeit der Augmentation. Die verkürzte OP-Zeit gegenüber tra- ditionellen Blocktransplantationen (keine intraoperative Anpassung des Blocks) ist ein weiterer Vorteil. Abb. 6: Virtuelle Planung des maxgraft® bonebuilder Blocks Allogene Granula und Knochenblöcke – natürliches Re- modeling und hervorragendes Handling Steht eine besonders natürliche Regeneration im Zentrum, kann eine schnelle und vollständige Remodellierung mit allogenen Materialien von menschlichen Spendern erzielt werden. Sogar komplexe, dreidimensionale Defektsituatio- Abb. 7: maxgraft® bonering nen können mit allogenen Knochenblöcken behandelt wer- den; dies ist mit der Verwendung des hochentwickelten Allogene Knochenringe – gleichzeitige Augmentation maxgraft® bonebuilder Konzepts besonders einfach. Die al- und Implantation in einem einzeitigen Verfahren logenen Blöcke und Granulate der maxgraft® Produktlinie Der maxgraft® bonering ist ein vorgefertigter allogener enthalten natürliches Kollagen, das in der mineralischen Knochenring, der eine gleichzeitige Augmentation und Phase des Knochens während des Produktionsprozesses Implantation in einem einzeitigen Verfahren ermöglicht. erhalten wird. Kollagen ist ein flexibles Protein, das che- Die sogenannte Knochenringtechnik kann bei vielen In- motaktischen Einfluss auf Osteoblasten und Endothelzel- dikationen angewendet werden und bietet besondere len ausübt, wodurch es eine rasche Integration und eine Vorteile bei vertikalen Augmentationen und beim ein- vollständige Remodellierung des Biomaterials unterstützt. zeitigen Sinuslift. M EHR A LS ZW EI PA RTNER. EINE STA RKE SY NERGIE. STARGET 2 | 14 17
Ihre geringe Stärke unterstützt eine hervorragende Ober- flächenanpassung und trägt zur Erzielung spannungsfrei- er Wundverschlüsse bei. Abb. 9: REM Aufnahme collprotect® membrane collprotect® membrane – für eine mittlere Barrierefunk- tion mit hervorragenden angiogenen Merkmalen Mit der Einführung der collprotect® membrane hat botiss Abb. 8: Die Jason® Membrane ist sehr dünn, weist aber eine ausgezeichnete multidirektionale Rissfestigkeit auf. die Membranenpalette erweitert und bietet jetzt auch eine Membrane mit einer mittleren Barrierefunktion von Jason® membrane – eine natürliche Multilayer-Struktur 2 – 3 Monaten, die hervorragende angiogene Merkmale für eine verlängerte Barrierefunktion aufweist. Ausgangsmaterial der collprotect® membrane Das botiss Weichgewebe-Portfolio berücksichtigt auch ist porcine Dermis. Die transmembranöse Porenstruktur verschiedene Behandlungskonzepte. So herrscht derzeit unterstützt das schnelle Einwachsen von Blutgefäßen ein allgemeiner Konsens, dass Barrieremembranen aus und bietet einen angemessenen Schutz bei der Regenera- Kollagen, die eine lange Barrierefunktion besitzen oder tion der meisten Defekte. eine schnelle Gefäßpenetration unterstützen können, zu einer besonders erfolgreichen Knochenregeneration füh- Jason® fleece – zum Schutz der Schneider'schen Membra- ren. botiss hat beide Ideen in der Weichgewebe-Produktli- ne oder zur Bedeckung von Extraktionsalveolen nie aufgegriffen. Die Jason® membrane, deren Grundlage In Situationen, in denen keine besondere Barrierefunktion porcines Perikard ist, bietet aufgrund ihrer natürlichen erforderlich ist, bietet der Jason® fleece eine kostengüns- Multilayer-Struktur eine verlängerte Barrierefunktion tige Alternative z. B. für den Schutz der Schneider'schen von 4 – 6 Montaten. Dementsprechend gewährleistet sie Membran oder die Bedeckung von Extraktionsalveolen. insbesondere bei größeren Augmentationsverfahren eine Durch die offene poröse Kollagenstruktur und die her- ungestörte Knochenregeneration. Aufgrund ihrer auf Kol- vorragende blutstillende Wirkung unterstützt der Jason® lagen Typ III basierenden inhärenten Architektur bietet fleece die Wundheilung und ist besonders für die Anwen- die Jason® membrane eine hervorragende Reißfestigkeit. dung an Biopsieentnahmestellen geeignet. 18 STARGET 2 | 14 M EHR A LS ZW EI PA RTNER. EINE STA RKE SY NERGIE.
mucoderm® – eine dreidimensionale Kollagenmatrix Ein weiteres innovatives Produkt im botiss-Portfolio ist mucoderm®, hergestellt aus porciner Dermis und entwi- ckelt für die Weichgewebe-Augmentation. Die komplexe Kollagenstruktur dient als Gerüst für einwachsende Gefäße und Weichgewebezellen und wird allmählich in patienteneigenes Gewebe remodelliert. Die Anwendung von mucoderm® macht die Entnahme von autologen gingivalen oder subepithelialen Transplantaten bei der Rezessionsabdeckung, der Regeneration von Weichgewe- bedefekten und der Augmentation von befestigter Gingiva überflüssig. Dementsprechend können postoperative Schmerzen und Komplikationsrisiken verringert werden, während die Patientenakzeptanz des chirurgischen Ein- griffs möglicherweise steigt. Abb. 10: collacone® Innovation und Weiterbildung collacone® – ein kegelförmiger Kollagenschwamm zur Auch künftig auch künftig wird botiss weiter an der Ent- Anpassung an die Extraktionsalveole wicklung neuer und innovativer Produkte und Konzepte collacone® ist ein kegelförmiger Kollagenschwamm, der arbeiten. Derzeit durchläuft ein Verbundmaterial aus für die Anpassung in die Extraktionsalveole entwickelt biphasischem Calciumphosphat und porcinem Kollagen wurde und speziell der Stabilisierung des Blutkoagulums das Zulassungsverfahren (collacone® max, maxresorb® nach der Zahnextraktion dient. flexbone). Das breite Produktportfolio und die laufende Entwicklung neuer, innovativer Biomaterialien machen das botiss regeneration system so einzigartig. Klinische Anwender können ihre eigenen individuellen Portfo- lios nach unterschiedlichen Aspekten auswählen. Da- bei können sie sicher sein, dass bei Bedarf stets andere hervorragende Alternativen im System vorhanden sind, auf die sie sich verlassen können. Zudem erfordert ein breites Produktportfolio ein komplexes System ständi- ger Weiterbildungen. botiss verpflichtet fortwährend Experten für Vorträge und Kurse unterschiedlicher Ni- veaus sowie zur Vorstellung ihrer klinischen und wis- senschaftlichen Ergebnisse. Autor: Dr. Christiane Marinc, Senior Product Manager Abb. 11: mucoderm® zugeschnitten für die Meshgraft-Technik. bei botiss dental. Email: christiane.marinc@botiss.com M EHR A LS ZW EI PA RTNER. EINE STA RKE SY NERGIE. STARGET 2 | 14 19
maxgraft® bonebuilder-Technologie Wegbereitend für eine patienten- freundliche, minimalinvasive Augmentation des Alveolarkamms Die dentale Implantologie ist derzeit eine der wichtigs- dern, die eine Hüft-Totalendoprothese erhalten und sich ten Behandlungsstrategien für den Ersatz fehlender Zäh- bereiterklärt haben, ihren Femurkopf zu spenden, um zur ne. Das Ziel ist ein funktionsstabiles, langlebiges und medizinischen Versorgung mit Knochenersatzmaterial ästhetisches Behandlungsergebnis. Aufgrund der feh- beizutragen. Die Spender müssen hohen Anforderun- lenden mechanischen Belastung führt Zahnverlust zu gen an den Gesundheitszustand genügen; systemische fortschreitender Atrophie des Knochengewebes. Darum oder neurologische Erkrankungen, akute oder chronische muss der Alveolarkamm häufig erst wieder aufgebaut Infektionen sowie bestehende oder frühere maligne Er- werden, bevor ein Implantat gesetzt werden kann. krankungen sind nur einige der geltenden Ausschlusskri- terien. Jeder einzelne Spender wird mittels NAT (nucleic Autotransplantate acid testing) serologisch auf Virusantigene untersucht. Die Für die dreidimensionale Augmentation bei umfassend gewonnene Gewebespende wird in einem mehrstufigen atrophiertem Alveolarfortsatz ist die Auflagerung eines Reinigungsprozess aufbereitet, bei dem organische Kom- Blocktransplantats die Methode der Wahl. Autologer ponenten und nichtkollagene Proteine aus der minerali- Knochen gilt dabei nach wie vor als Goldstandard. Die schen Phase des Knochengewebes entfernt werden. Dieser intraorale Verfügbarkeit von autologem Knochen für die Prozess ist auch auf seine Wirksamkeit validiert, eventuell Transplantation ist jedoch begrenzt. Daher muss bei gro- vorhandene Viren und Bakterien zuverlässig zu inakti- ßen Defekten Knochenmaterial aus dem Beckenkamm vieren. Bei diesem speziellen Aufbereitungsverfahren entnommen werden. Dies bedeutet jedoch ein zweites des Spendergewebes bleibt der natürliche Kollagengehalt Operationsfeld, das häufig mit erhöhtem Morbiditätspo- des Knochens erhalten, sodass das Allotransplantatma- tenzial und Schmerzrisiko an der Entnahmestelle verbun- terial flexibler, einfacher und vielseitiger einsetzbar ist den ist. Außerdem ist die Knochenentnahme aus dem Be- als synthetisches oder bovines Knochenersatzmaterial. ckenkamm oft mit ausgeprägten und lang anhaltenden neurologischen Symptomen assoziiert. Klassische Auflagerung von Blocktransplantaten Das wichtigste Anwendungsgebiet für Allotransplanta- Allotransplantate te ist die Auflagerung als Blocktransplantat; bei der 3D- Alternativ kann allogenes Knochenmaterial (Allotrans- Rekonstruktion großer Defekte gewährleistet ein Block- plantat; Gewebe von einem menschlichen Spender) ver- Allotransplantat die erforderliche Volumenstabilität wendet werden, um die zusätzlichen Risiken zu vermei- während der Einheilung des Transplantats. Dabei ist es den, die mit der Gewinnung von autologem Knochen jedoch für die Frühphase der Vaskularisation und Trans- einhergehen. Aufgrund seiner physiologischen Struktur plantateinheilung von entscheidender Bedeutung, die ist allogener Knochen eine ideale Matrix für die Gefäß- größtmögliche Kontaktfläche zwischen dem Block und einsprossung und Knochenbildung. Da er vollständig re- dem lokalen Knochenbett herzustellen. Bei der konven- sorbierbar ist, unterstützt er den natürlichen Knochenum- tionellen Blocktransplantation muss ein standardisierter bau. Darüber hinaus sind Allotransplantate biokompatibel rechteckiger Block während des Eingriffs manuell bear- und rufen genau wie Autotransplantate keine immuno- beitet und an die lokale Knochenoberfläche angepasst logischen Reaktionen hervor1. Histologische Studien aus werden. Das ist technisch anspruchsvoll und zeitauf- der Endphase der Transplantateinheilung ergaben keine wändig. Zugleich erhöht die verlängerte Exposition des Unterschiede zwischen Allo- und Autotransplantaten2,3. Operationsfelds gegenüber Speichel und Luft das Risiko Das allogene Knochengewebe stammt von Lebendspen- für Infektionen und verzögerte Wundheilung. < C+TBA (Cells and Tissuebank Austria) in Krems, Österreich (siehe S. 22) M EHR A LS ZW EI PA RTNER. EINE STA RKE SY NERGIE. STARGET 2 | 14 21
Allogene Knochentransplantate für aufgelagerte Block- selbst digital geplant wird, kann er die Daten übertragen, transplantate und die exakte Implantatposition kann im 3D-Modell an- Mit dieser neuen Technologie gibt botiss dem klinischen gezeigt werden. Anschließend wird das Blocktransplantat Anwender einen individuell vorgefertigten Knochenblock so entworfen, dass es die virtuellen Implantate aufnehmen an die Hand, der genau dem vorliegenden Defekt entspre- kann und dem finalen Knochenbett entspricht, wie es für chend geformt ist. Der individuelle maxgraft® bonebuilder- die stabile Implantatinsertion erforderlich ist. Knochenblock (Abb. 1, 2) wird auf der Grundlage von dreidi- mensionaler digitaler Bildgebung des Defekts (CT/DVT) im Individuelle Gestaltung in enger Zusammenarbeit von CAD/CAM-Verfahren (Computer-Aided Design/Computer- klinischem Behandler, CAD-Spezialisten und Gewebebank Aided Manufacturing) angefertigt. Die Bilddaten werden Der gesamte Planungsprozess ist ein Produkt der direk- in eine CAD/CAM-Planungssoftware übertragen, in der ten Interaktion zwischen dem klinischen Behandler, dem aus den Aufnahmen ein dreidimensionales digitales Mo- CAD-Spezialisten und der produzierenden Gewebebank. dell erzeugt wird (Abb. 3-6, Patientendaten zur Verfügung Die Knochenblöcke sind individuell so gestaltet, dass sie gestellt von Dr. Markus Schlee, Forchheim, Deutschland). die Anforderungen an eine ausreichende Augmentation Anhand dieses virtuellen Modells passen die Spezialisten des Alveolarkamms unter sorgfältiger Berücksichtigung von botiss den Allotransplantat-Block unmittelbar an den der Weichgewebesituation des Patienten, die nur vom dargestellten Defekt an; hierbei gehen sie nach einem Kon- behandelnden Chirurgen selbst beurteilt werden kann, zept der digitalen Rückwärtsplanung vor (Abb. 7-10, Pati- erfüllen. Die finale 3D-Version des Knochenblocks wird in entendaten zur Verfügung gestellt von Masoud Memari, eine *.stl-Datei konvertiert und an C+TBA (Cells and Tis- Budapest, Ungarn). Ausgehend vom Entwurf einer mögli- suebank Austria, Krems), den Gewebebank-Partner von chen Suprakonstruktion lässt sich die ungefähre Position botiss, übermittelt. Dort wird der Block unter Reinraum- des Implantats simulieren und ein virtuelles Implantat bedingungen gemäß pharmazeutischen Standards her- einsetzen. Wenn das Implantat vom klinischen Behandler gestellt. Die *.stl-Datei wird in eine CNC-Fräse importiert, Abb. 1 Abb. 2 Abb. 3 Abb. 4 Abb. 5 Abb. 6 Abb. 7 Abb. 8 22 STARGET 2 | 14 M EHR A LS ZW EI PA RTNER. EINE STA RKE SY NERGIE.
auf der nach einem simulierten Testlauf (Abb. 11,12) das fertige Transplantat aus einem teilbearbeiteten allogenen Block produziert wird. Danach wird der Abb. 1/2: maxgraft® bonebuilder – vom 3D- CAD/CAM-Design zum maßgefertigten allo- maxgraft® bonebuilder-Block verpackt, final sterilisiert und direkt an den kli- genen Knochenimplantat. nischen Behandler versandt. Bei der Operation wird der maxgraft® bonebuil- Abb. 3-6: Umwandlung von CT/DVT-Aufnah- der-Block eingesetzt und mit gewöhnlichen Osteosyntheseschrauben fixiert. men in ein 3D-Modell. Die digital geplanten Implantate werden in die Planungssoftware Verbleibende Lücken können gegebenenfalls mit Knochenregenerationsmate- übertragen. Der maßgefertigte Knochenblock rial aufgefüllt werden. Der augmentierte Bereich wird mit einer Kollagenmem- wird für den Alveolarkamm geformt und an- bran abgedeckt. Anschließend wird die Wunde spannungsfrei verschlossen gepasst, um den stabilen Sitz des Implantats zu gewährleisten (Patientendaten zur Verfü- (Abb. 13-15). Die herausragende Passgenauigkeit des bonebuilder-Blocks fördert gung gestellt von Dr. Markus Schlee, Forchheim, die optimale Revaskularisation und Einheilung des Transplantats. Die Dauer Deutschland). des Transplantationseingriffs ist signifikant verkürzt, was auch zur schnellen Abb. 7-10: Komplexe Rekonstruktion des Ober- und komplikationslosen Wundheilung beiträgt. Zugleich kann der Chirurg kieferkamms durch digitale Rückwärtsplanung – Von der Suprakonstruktion zum maßgefer- so seine Aufmerksamkeit verstärkt auf die Versorgung des Weichteilgewe- tigten Knochenblock (Patientendaten zur bes richten, die von zentraler Bedeutung für den Behandlungserfolg ist4,5,6. Verfügung gestellt von Masoud Memari, Bu- dapest, Ungarn). Abb. 11/12: Digitale Simulation des Fräsprozes- Dank der signifikanten Verringerung von Operationsdauer, Kosten und vor ses nach Import der *.stl-Datei in die CNC-Fräse. allem Patientenmorbidität ist die maxgraft® bonebuilder-Technologie ein zu- Abb. 13-15: Intraoperative Anwendung von kunftsweisender Durchbruch auf dem Weg zu einer patientenfreundlichen, maxgraft® bonebuilder. Fixierung durch Os- minimalinvasiven Augmentation des Alveolarkamms. teosyntheseschrauben; Auffüllen verbleiben- der Lücken mit Knochenregenerationsmaterial (hier: botiss cerabone®); Abdeckung des Aug- Autor: Dr. Yasmin Buchäckert, Senior Product Manager Allografts bei botiss mentationssitus mit Kollagenmembran (hier: botiss collprotect®-Membran); spannungsfreier biomaterials. Email: yasmin.buchaeckert@botiss.com Wundverschluss. Wissenschaftliche Literatur zu diesem Artikel: www.straumann.com/stargetref Abb. 9 Abb. 10 Abb. 11 Abb. 12 Abb. 13 Abb. 14 Abb. 15 M EHR A LS ZW EI PA RTNER. EINE STA RKE SY NERGIE. STARGET 2 | 14 23
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