2007 MYTUM-PORTAL TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN

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2007 MYTUM-PORTAL TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN
MITTEILUNGEN DER TECHNISCHEN UNIVERSITÄT MÜNCHEN FÜR STUDIERENDE, MITARBEITER, FREUNDE

       3
2007
2007 MYTUM-PORTAL TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN
Inhalt

                          0    Titel
                          1    Inhalt
                          2    Impressum

Report                    3    Neue Wege für exzellente Doktoranden
                          5    Promotionsrecht für TUM Junior Fellows
                               Partner: TUM und MAN
                          6    Präsident Herrmann weiter an der Spitze der TUM
                               Norbert Reithofer im Hochschul- und Verwaltungsrat
                          7    Neuer Ärztlicher Direktor am Rechts der Isar
                          8    Champion TUM
                          9    Exzellenzinitiative: TUM-Informatik gut im Rennen
                          10   »Weiße Biotechnologie« für Bayern
                          13   Mehr Platz für neue Experimente
                          14   Eleganter Turm für den Campus
                          16   Die TUM – die »familiengerechte Hochschule«
                          17   Familienservice an der TUM
                               Campus mit Babysitterservice
                          18   Neue Laborräume für die Kinderklinik
                          19   Lehre und Forschung verknüpfen
                          20   Auf dem Lehrplan: Bauklima
                          21   Do more, get more...
                          22   Soft Skills auf hohem Niveau
                          24   TUM goes Asia
                          25   Name gesucht
                          26   Kooperation mit der Royal University of Bhutan
                          28   TUM-Studierende auf der WorldMUN 2007
                          29   Moneten für die Promotion
                               Sprachen lernen an der TUM
                          30   Prüfung bestanden!
                          31   TUM-Bibliothek: Super Service
                               Chemie-Diamant Burghausen
                          32   Australian International Beer Awards 2007
                               Neu im Leitungsstab
                          33   35 Jahre, 6 Präsidenten, 1 Job
                          34   BMW Group + TUM = CAR@TUM
                               isiNav weiß, wo es lang geht
                          35   EMBA – unternehmerische Praxis

Wer, was, wo?             36

    Mitteilungen 3-2007
2007 MYTUM-PORTAL TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN
Berufungen            37 Javier Esparza
                         Gunther Friedl
                         Tina Haase
                      38 Bernhard Hemmer
                         Rafael Macián-Juan
                         Annette Menzel
                      39 Ralf Metzler
                         Aurel Perren

Auszeichnungen        40

kurz berichtet        45

Forschung             46   Wie entwickelt sich ein Ökosystem?
                      47   SFB Wachstum und Parasitenabwehr
                      48   Enzyme bei der Arbeit filmen
                      50   Biosphäre Bliesgau
                      52   Es wird warm in Bayerns Seen
                      54   Tu Fin und Solar Proa
                      56   Wie kommt mehr Geld nach Deutschland?
                      58   Tomotherapie: Neue Strategie gegen Krebs
                      59   Das Athenaheiligtum in Priene

Forschungsförderung   60

Portrait              63 Hermann Anacker
                         Otto Meitinger
                      64 Siegfried Donhauser
                      65 Dieter Jeschke
                         Klaus Strohmeier
                      66 Fred Koch
                      67 Wolfgang Götze

Termine               67

in memoriam           70 Günther Liebster
                         Horst Michna

intern                71

Vorschau              73

                                                     1                Mitteilungen 3-2007
2007 MYTUM-PORTAL TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN
Impressum

                                                        TUM-Mitteilungen der Technischen
                                                        Universität München
                                                        für Studierende, Mitarbeiter, Freunde,
                                                        erscheinen im Selbstverlag fünfmal pro
                                                        Jahr. Auflage 9 000.

                                                        Herausgeber:
                                                        Der Präsident der TU München

                                                        Redaktion:
                                                        Dr. Ulrich Marsch (verantwortlich)
                                                        Dipl.-Biol. Sibylle Kettembeil
                                                        Gabriele Sterflinger, M.A.
                                                        TU München, Presse & Kommunikation
                                                        80290 München.
                                                        Telefon (089) 289-22778 / 22766
                  Balanceakt Studium: Studierende       Telefax (089) 289-23388
             der TU München geraten dabei nicht so      redaktion@zv.tum.de
             schnell aus dem Gleichgewicht. Wie         http://portal.mytum.de/pressestelle/
             schon in den Jahren zuvor attestiert die   tum_mit/index_html
             Zeitschrift FOCUS auch in ihrem Hoch-
             schulranking 2007 der TUM durchweg         Gestaltung: Karla Hey
             gute Bedingungen fürs Lehren und Ler-
             nen (s. S. 8 f.). Den Bericht dazu hat     Herstellung:
             das Nachrichtenmagazin am 7. Mai mit       Druck:
             diesem Foto aufgemacht. Es zeigt Stu-      Joh. Walch GmbH & Co, 86179 Augsburg
             dierende im Gebäude der Fakultäten für     Gedruckt auf chlorfreiem Papier
             Mathematik und für Informatik in
             Garching.                                  © Copyright by TU München.
                                                        Alle Rechte vorbehalten.
                  Foto: A. Griesch / FOCUS Magazin      Nachdruck, auch auszugsweise, nur in
                                                        Abstimmung mit der Redaktion.
                                                        Gezeichnete Beiträge geben die
                                                        Meinung der Autoren wieder.
                                                        Für unverlangt eingesandte Manuskripte
                                                        und Bildmaterial wird keine Gewähr
                                                        übernommen.

                                                        Die nächste Ausgabe erscheint im
                                                        Oktober 2007. Redaktionsschluss ist
                                                        der 17. August 2007.

Mitteilungen 3-2007                                     2
2007 MYTUM-PORTAL TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN
Report

Auf verschiedenen
Wegen werden
Promovenden der
TUM künftig zum
Doktorhut gelan-
gen – die Freude
nach erfolgrei-
chem Abschluss                       Wo Ingenieure, Naturwissenschaftler und Mediziner eine gemeinsame Sprache finden
bleibt aber sicher
gleich.
Foto: privat
                                     Neue Wege für exzellente Doktoranden

Die Forschungsleistungen von Doktorandinnen und           Die Exzellenzinitiative des Bun-        Die neue, mit sieben Millionen
Doktoranden sind eine wichtige Quelle neuen Wis-     des und der Länder eröffnet der          Euro geförderte TUM International
sens. Das hohe Niveau natur- und ingenieurwissen-    TUM nun die Möglichkeit, ihre Pro-       Graduate School of Science and
schaftlicher Forschung an der TUM – jüngst wieder    motionsstrukturen im internationalen     Engineering (IGSSE) will die Natur-
in den Rankings der Zeitschrift FOCUS bestätigt –    Wettbewerb weiter zu verbessern          und Ingenieurwissenschaften auf
gründet sich stark auf die Doktorarbeiten von        und strukturell neu zu ordnen.           der Ebene der Graduierten- und
Nachwuchswissenschaftlern, die an den Instituten     Hauptkennzeichen einer jeden Pro-        Postgraduiertenausbildung mitein-
und Labors der TUM ideale Bedingungen für ihre       motion an der TUM ist und bleibt die     ander verschränken. Das schafft ei-
Forschung und ihre persönliche Entwicklung vorfin-   der wissenschaftlichen Exzellenz         nen erheblichen Mehrwert an inter-
den. Teamwork an den Lehrstühlen lässt die jungen    verpflichtete individuelle Forschungs-   disziplinärer Erfahrung für den wis-
Führungskräfte erste Berufserfahrungen sammeln,      leistung. Angesichts der unterschied-    senschaftlichen Nachwuchs. Im Sin-
häufig mit direktem Bezug zu Kooperationspartnern    lichen Fächerkulturen und Neigun-        ne einer modernen technischen Uni-
in der Industrie.                                    gen der jungen Forscher will die         versität wird die Förderung fach-
                                                     Hochschule künftig aber verschie-        übergreifender Kompetenzen in der
                                                     dene Wege zur Promotion ermög-           Promotionsphase verstärkt und
                                                     lichen.                                  auch der geistes-, kultur- und sozi-

                                                                    3                                        Mitteilungen 3-2007
2007 MYTUM-PORTAL TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN
Report

                                                              schaftsgemeinschaft. So sind die         Knochengewebe verbinden muss.
                                                              Dänische Technische Universität in       Zur Optimierung der Oberflächen-
                                                              Kopenhagen (DTU) und die Univer-         struktur versprechen Nanomateria-
                                                              sität Stanford in IGSSE-Forscher-        lien erhebliche Fortschritte, wie sie
                                                              gruppen eingebunden. Des Weite-          in der Chemie entwickelt werden.
                                                              ren ist jedes IGSSE-Mitglied dazu        Die Anforderungen an diese Prothe-
                                                              angehalten, mindestens drei Mona-        sen sowie alle Tests und Bewertun-
                                                              te seiner Promotionszeit im Ausland      gen müssen von Medizintechnikern
                                                                                                       wie Prof. Tim C. Lüth, Ordinarius für
                                                                                                       Mikrotechnik und Medizingeräte-
                                                                                                       technik, definiert bzw. durchgeführt
                                                                    Die IGSSE ist eine offene Ein-     werden. Dass hier Fachkompeten-
                                                               richtung; jeder wissenschaftliche       zen aus Ingenieurwissenschaften,
                                                               Mitarbeiter, jede Lehrstuhlassis-       Chemie und Medizin kombiniert
                                                               tentin der TUM kann sich um Mit-        werden müssen, ist einleuchtend –
                                                               gliedschaft bewerben. Selbst            dennoch waren solche interdiszipli-
                                                               ausgewählte Studierende in ei-          nären Teams bisher nicht leicht ein-
                                                               nem der internationalen Master-         zurichten. Es braucht eine gemein-
                      alwissenschaftliche Rückbezug der        programme der TUM können auf-           same Sprache, die Möglichkeiten
                      modernen Technologien gefördert.         genommen werden. Die IGSSE              des wissenschaftlichen Austauschs
                      So organisiert die IGSSE Work-           vergibt Doktorandenstipendien à         und der finanziellen Absicherung –
                      shops und Vorlesungen, die Ingeni-       1 500 Euro im Monat, die aus der        und das ist bislang bei interdiszipli-
                      eure mit den Fragestellungen der         Exzellenzinitiative, Industriemit-      nären Projekten nur bedingt mög-
                      Naturwissenschaftler vertraut ma-        teln oder anderen Quellen finan-        lich.
                      chen, und umgekehrt. Neben per-          ziert sind. Eine Bewerbung um
                      sönlichkeitsbildenden Kursen, wis-       ein Stipendium erfolgt direkt bei             Ein guter Grund für die IGSSE-
                      senschaftstheoretischen Seminaren        einem der IGSSE-Projekte. Nähe-         Initiatoren unter Federführung von
Oberfläche eines      und praktischer Hilfe zum Erstellen      re Informationen:                       TUM-Vizepräsident Prof. Ernst
Knochenimplan-        von Publikationen und Forschungs-        www.igsse.tum.de                        Rank, solche interdisziplinären For-
tats der Firma ES-
KA-Implants. Es       anträgen werden Workshops ange-                                                  schungsprojekte besonders zu
handelt sich dabei    boten, in denen der unternehmeri-                                                unterstützen. Aktuell haben 19 Pro-
um »Spongiosa-        sche Geist der jungen Forscher ge-                                               jekte unter dem Dach der IGSSE
metall«, in das der
Knochen ein-          weckt werden soll. Informationen zu                                              begonnen, in denen im Lauf des
wächst.               Existenzgründung, Risikokapital         zu verbringen, wofür die Graduate        Jahres etwa 90 Doktoranden und 20
                      und Patentrecht ermutigen die jun-      School auch finanzielle Unterstüt-       PostDocs ihre Arbeit aufnehmen
Foto: ESKA
                      gen Naturwissenschaftler und Inge-      zung bereitstellt.                       werden. Das erste große Treffen der
                      nieure aber nicht nur dazu, ihre                                                 IGSSE-Community fand im Juli
                      Kenntnisse zu vermarktbaren Pro-             Was zunächst nach Mehrauf-          2007 im Kloster Raitenhaslach in
                      dukten fortzuentwickeln; die aus der    wand für den Doktoranden klingt, ist     Burghausen statt, das der TUM zu-
                      IGSSE hervorgehende Forscherge-         mittlerweile für viele innovative For-   künftig als internationales Studien-
                      neration soll vielmehr darauf vorbe-    schungsprojekte unabdingbar. Bei-        und Tagungszentrum dient.
                      reitet werden, aus ihren wissen-        spielsweise starteten Prof. Horst
                      schaftlichen Ideen Mehrwert für die     Kessler, Ordinarius für Organische                             Michael Klimke
                      Gesellschaft zu schaffen, sei es in     Chemie, und Prof. Reiner Gradin-                                 Karina Preiß
                      Industrie, Hochschule oder anderen      ger, Ordinarius für Orthopädie und
                      Bereichen des Berufslebens.             Unfallchirurgie, im Rahmen von           Dr. Michael Klimke
                                                              IGSSE Anfang 2007 ein Projekt aus        Geschäftsführer IGSSE
                          Ein weiteres wichtiges Ziel der     der Endoprothetik. Es geht um Kno-       Tel.: 089/289-25207
                      IGSSE ist die Internationalität: Alle   chenimplantate, die von der Medi-        info@igsse.tum.de
                      Ausschreibungen von Stipendien          zintechnik entworfen werden. Die
                      und Postgraduiertenstellen richten      Schwierigkeit bei diesen Prothesen
                      sich an die internationale Wissen-      ist die Oberfläche, die sich mit dem

      Mitteilungen 3-2007                                     4
2007 MYTUM-PORTAL TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN
Report

Exzellente Nachwuchswissenschaftler in der Verantwortung:                        Partner: TUM und MAN

Promotionsrecht                                                                      Die TUM ist die erste offizielle Part-
                                                                                 ner-Hochschule der MAN Gruppe. Be-
für TUM                                                                          standteile des jetzt abgeschlossenen
                                                                                 Kooperationsabkommens sind die För-
Junior Fellows                                                                   derung von Innovationsprojekten, eine
                                                                                 neue Vorlesungsreihe sowie ein Stipen-
                                                                                 dienprogramm. Weiterer Partner der
Sie sind jung, ambitioniert und Chefs                                            »MAN Campus Initiative« ist die Unter-
von drittmittelfinanzierten                                                      nehmerTUM GmbH.
Nachwuchsforschungsgruppen:
Die TUM Junior Fellows, die initiativ
zum wissenschaftlichen Fortschritt der Universität und deren Ansehen
beitragen, erhalten das Promotionsrecht und werden dadurch in den
Fakultäten und in der Universität sichtbarer gemacht.
                                                                                      Ab dem Wintersemester 07/08 wer-
                                                                                 den fünf Teams aus TUM-Studenten
                                                                                 und MAN-Mitarbeitern gemeinsam an
     Die TUM setzt mit der Exzel-       men der Fakultät in gleicher Weise       innovativen Projekten aus Gebieten wie
lenzinitiative auf die besondere        wie die Mitglieder des Professoren-      Mechatronik, Mechanik oder Software
Förderung hervorragender Nach-          kollegiums beteiligt. In der Außen-      arbeiten. Gleichzeitig startet die TUM
wuchsforscher. Dazu zählen jene         darstellung treten die Nachwuchs-        die neue Vorlesungsreihe »Innovative
Jungforscher, die als TUM Junior        gruppenleiter bezogen auf ihre For-      Unternehmer«, in der Top-Führungs-
Fellows selbstständige drittmittelfi-   schungsgruppe selbstständig auf.         kräfte von MAN und anderen namhaf-
nanzierte Nachwuchsforschungs-                                                   ten Unternehmen vortragen werden.
gruppen leiten und deren wissen-             Die Projekte der Nachwuchs-         Außerdem vergibt der Lkw- und Ma-
schaftliches Konzept unabhängig         gruppenleiter werden für die betref-     schinenbauer Stipendien an 100 leis-
entwickelt haben. Diese Wissen-         fende Fakultät als Drittmittel bei der   tungsorientierte Studierende der Fä-
schaftler haben die Finanzierung        leistungs- und belastungsbezoge-         cher Maschinenwesen oder Elektro-
der eigenen Stelle und der Mitarbei-    nen Mittelverteilung berücksichtigt.     technik und Informationstechnik. Die
terstellen aus wettbewerblichen         Im Gegenzug nehmen die Nach-             Stipendien – 1 000 (deckt die Studien-
Programmen selbstständig einge-         wuchsgruppenleiter wettbewerblich        beiträge) bis zu 3 000 Euro – sind für je-
worben. Typische Beispiele sind die     an der Budgetierung innerhalb ihrer      weils ein Jahr angelegt.
Emmy Noether-Stipendien (DFG),          Fakultät teil.
die Marie Curie Excellence Grants                                                    »Wir sind sehr stolz, eines der
(EU), die Junior Researchers Com-                                         red    größten und ältesten Industrieunterneh-
petition (BMBF), die Heisenberg-                                                 men Deutschlands als Förderer gewon-
Stipendien (DFG), die Forschungs-                                                nen zu haben«, sagte TUM-Präsident
Dozenturen (Stifterverband für die                                               Prof. Wolfgang A. Herrmann bei Be-
Deutsche Wissenschaft) und die                                                   kanntgabe der Kooperation. Håkan Sa-
Helmholtz-Nachwuchsgruppen.                                                      muelsson, Vorstandsvorsitzender der
                                                                                 MAN AG, erklärte: »Unsere Initiative hat
     Die TUM Junior Fellows sind                                                 das Ziel, den Studierenden sehr früh
fortan für ihre eigenen Mitarbeiter                                              Einblicke in wirtschaftliche und techni-
die Erstgutachter im Promotionsver-                                              sche Themen aus der Industrie zu ge-
fahren, selbstverständlich auch bei                                              ben und mit ihnen in realen Projekten
Bachelor-, Master- und Diplomar-                                                 Lösungen zu entwickeln.«
beiten. Die Nachwuchsgruppenlei-
ter sind auch an allen Beratungen                                                                                      red
und meinungsbildenden Maßnah-           Illustration: Hadil Al-Lahham

                                                                            5                                         Mitteilungen 3-2007
2007 MYTUM-PORTAL TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN
Report

Präsident Herrmann weiter an der Spitze der TUM
                                                                                                   Norbert Reithofer im
                                                                                                   Hochschul- und Ver-
»Unternehmerische Kultur verstetigen«                                                              waltungsrat der TUM

                       TUM-Präsident Prof. Wolfgang        ihr das Prädikat einer Exzellenzuni-
                    A. Herrmann tritt am 1. Oktober        versität, im neuesten FOCUS-Ran-            Auf Vorschlag der TUM hat
                    2007 zu einer weiteren Amtszeit von    king erzielte sie erneut den 1. Platz   der Bayerische Wissenschafts-
                                                                       unter den deutschen         minister, Dr. Thomas Goppel,
                                                                       Universitäten (s. S. 8).    den BMW-Vorstandvorsitzen-
                                                                       Herrmann erklärte: »Ich     den, Dr. Norbert Reithofer, in den
                                                                       lasse mich erneut in die    Hochschulrat der TUM berufen.
                                                                       Pflicht nehmen, weil ich    Reithofer ist Maschinenbauinge-
                                                                       die TU München im in-       nieur, seine Laufbahn begann mit
                                                                       ternationalen Wettbe-
                                                                       werb voranbringen, ihre
                                                                       unternehmerische Kultur
                                                                       verstetigen und ihre
                                                                       Stimme in die Bildungs-
                                                                       und     Hochschulpolitik
                                                                       vernehmbar einbringen
                                                                       möchte.«

                                                                           Die Wiederwahl Herr-
Wolfgang A. Herr-                                                     manns kommentierte der
mann
                                                                      Vorsitzende des Verwal-
Foto:                                                                 tungsrats der TUM, Prof.
Ulrich Zillmann                                                       Karl M. Einhäupl, Berlin,
                                                                      mit den Worten: »Ich
                                                                      freue mich, dass es uns
                    sechs Jahren an. Der Verwaltungs-      gelungen ist, Wolfgang Herrmann
                    rat der TUM hat den seit 1. Oktober    für eine weitere Amtszeit zu gewin-
                    1995 amtierenden Präsidenten in        nen, um den erfolgreichen Reform-
                    geheimer Wahl einstimmig wieder-       kurs an der TUM fortzuführen. Be-       Norbert Reithofer   Foto: BMW-AG
                    gewählt. Als Wissenschaftler ist       sonders vor dem Hintergrund, dass
                    Herrmann derzeit der international     Prof. Herrmann ihm in der jüngsten
                    meistzitierte deutsche Chemiker.       Vergangenheit angetragene Präsi-
                    Während seiner bisherigen Amtszeit     dentenposten bei namhaften Insti-       der Promotion bei Prof. Joachim
                    hat er sich einen hervorragenden       tutionen ausgeschlagen hat, ge-         Milberg an der TUM. Seit 2006
                    Ruf als Reformmotor in der deut-       winnt seine Aufgabe noch weitere        ist er Vorstandsvorsitzender der
                    schen Hochschullandschaft erwor-       Bedeutung und Schlagkraft.«             BMW AG, die für die TUM einer
                    ben und ist mit zahlreichen bil-                                               der wichtigsten Kooperations-
                    dungspolitischen Initiativen hervor-                                    red    partner in der Forschung ist.
                    getreten, die heute mit dem Namen
                    der TUM verbunden sind.                                                                                      red

                        2006 gehörte die TUM zu den
                    Gewinnern der Exzellenzinitiative
                    zur Förderung der Spitzenforschung:
                    Wissenschaftsrat und Deutsche
                    Forschungsgemeinschaft verliehen

      Mitteilungen 3-2007                                  6
2007 MYTUM-PORTAL TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN
Report

Neuer Ärztlicher Direktor am Rechts der Isar

»Gestaltungsmöglichkeiten
nutzen«
Das TUM-Klinikum rechts der Isar hat einen neuen Ärztlichen Direktor:
Prof. Reiner Gradinger, Direktor der Orthopädischen und Unfallchirurgi-
schen Klinik, übernahm das Amt am 1. Juli 2007 von Prof. Jörg Rüdiger
Siewert, der diese Position seit 1988 innehatte.

     Die Verbundenheit des neuen        der Orthopädie und Unfallchirurgie
Direktors zum Klinikum rechts der       erläutert er, wie er sich das vorstellt:
Isar und zur TUM ist groß. Denn hier    »Mit unserer Sektion Kinderortho-                                                  Reiner Gradinger
machte er die wesentlichen Schritte     pädie können wir ein hoch qualifi-                                                 Foto: privat
seiner ärztlichen Laufbahn – vom        ziertes und spezialisiertes Leis-
Studium über Promotion, Facharzt-       tungsspektrum anbieten, das in die-
ausbildung und Habilitation bis hin     ser Form seinesgleichen sucht. Und
zur ersten Berufung als Universi-       auch bei unseren Schwerpunkten                  Neben seiner Tätigkeit am Klini-
tätsprofessor 1991. 1993 wechselte      wie der Tumorbehandlung, der Be-           kum rechts der Isar wird der renom-
er als Ordinarius für Orthopädie an     handlung von Spastikern, von               mierte Wissenschaftler auch weiter-
die Medizinische Universität Lü-        Sportverletzungen oder von Poly-           hin bundesweit aktiv sein. So gehört
beck, doch bald zog es ihn zurück       traumata haben wir ganz besonde-           er seit dem 1. Juli dem Vorstand der
in die Heimat: Seit 1997 ist er Lehr-   res Know-how zu bieten.« Ein ent-          Deutschen Chirurgischen Gesell-
stuhlinhaber an der TUM – zunächst      scheidender Vorteil für die Weiter-        schaft an und wird 2009/2010 das
für Orthopädie und Sportorthopä-        entwicklung des Klinikumsprofils ist       Amt ihres Präsidenten übernehmen.
die, seit 2005 für Orthopädie und       für Gradinger die enge Zusammen-           Damit ist Reiner Gradinger der ers-
Unfallchirurgie. Dass er das Klini-     arbeit mit den verschiedenen For-          te Orthopäde, der in das Präsidium
kum fast in- und auswendig kennt,       schungseinrichtungen der TUM:              des Chirurgenverbandes gewählt
ist für Gradinger eine besondere        »Bei der Medizintechnik-Forschung          wurde.
Motivation für sein Engagement als      ist die TU hervorragend aufgestellt.
Ärztlicher Direktor: »Ich freue mich,   Viele unserer Kliniken kooperieren in                       Tanja Schmidhofer
jetzt mit meiner Erfahrung noch         diesem Bereich bereits mit Einrich-
stärker zur positiven Entwicklung       tungen der TU, insbesondere zur
des Klinikums rechts der Isar beitra-   Biologisierung von Materialien. Sol-
gen zu können. Die aktuellen He-        che Projekte möchte ich verstärkt
rausforderungen bieten große Ge-        fördern.« Ebenso wichtig wie die
staltungsmöglichkeiten, die ich ger-    Entwicklung des Leistungsspek-
ne nutzen möchte.«                      trums ist Reiner Gradinger die Um-
                                        setzung der geplanten Bauvorha-
    Für die nächsten Jahre hat er       ben auf dem Klinikgelände. Ganz
bereits eine ganze Reihe von Zielen.    oben auf der Wunschliste stehen
Ein wichtiges Anliegen ist ihm ins-     das neue zentrale OP-Gebäude,
besondere, das Profil des Klinikums     das neben dem unlängst in Betrieb
weiter zu schärfen: »Um auch künf-      genommenen Neuro-Kopf-Zentrum
tig Top-Medizin bieten zu können,       entstehen soll, sowie der Bau eines
müssen wir die Spezialisierung in       neuen Forschungsgebäudes.
den verschiedenen Fachbereichen
weiter vorantreiben.« Am Beispiel

                                                                              7                                        Mitteilungen 3-2007
2007 MYTUM-PORTAL TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN
Report

               Bestnoten im FOCUS-Uni-Ranking 2007                                                       Forschungsgemeinschaft 2006 ha-
                                                                                                         be die TUM mit ihren Forschungs-
                                                                                                         und Strukturkonzepten überzeugt.
               Champion TUM                                                                                   Das FOCUS-Uni-Ranking (Heft
               Die TUM hat im FOCUS-Ranking 2007 ihren Spitzenplatz der Jahre                            19/2007) vergleicht die deutschen
               2004 und 2005 verteidigt: Erneut belegt sie im aktuellen Vergleich der                    Hochschulen anhand von Indikato-
               deutschen Universitäten Platz 1. Im durchschnittlichen Fächer-Score                       ren wie Reputation bei Top-Wissen-
               liegt die TUM auch vor der zweitplatzierten LMU München. Neun von                         schaftlern, Drittmittelquote, Betreu-
               zehn einzeln gewerteten Fächern der TUM finden sich jeweils in der                        ungsrelation oder der Anzahl wis-
               Spitzengruppe.                                                                            senschaftlicher Publikationen, die
                                                                                                         international zitiert werden.

                    Mehr als 200 000 Datensätze             aufeinander abgestimmten Reform-                  Besonders erfreut zeigt sich
               wurden für das FOCUS-Uni-Ran-                schritten, auf den wir unsere Hoch-          Herrmann über den Platz in der
               king im Mai 2007 ausgewertet. Das            schule gebracht haben.« Bereits              Spitzengruppe der BWL: »Als jüngs-
               Ergebnis belege, so TUM-Präsident            mit der Verleihung des Prädikats ei-         te Fakultät der TUM haben die Wirt-
               Prof. Wolfgang A. Herrmann, den              ner Exzellenzuniversität durch den           schaftswissenschaften sich in kur-
               »richtigen, zukunftsfähigen Kurs aus         Wissenschaftsrat und die Deutsche            zer Zeit eine ausgezeichnete Repu-
                                                                                                         tation erworben. Die Ausbildung zu
                                                                                                         technik- und managementorientier-
                                                                                                         ten Diplomkaufleuten ist zum Mar-
               TUM-Chirurginnen siegreich                                                                kenzeichen unserer BWL-Ausbil-
                                                                                                         dung geworden. Eine lückenlose
                                                                                                         Serie exzellenter Berufungen und
                                                                                                         ein niveauvoller Studiengang mit
                                                                                                         strenger Bewerberauswahl greifen
                                                                                                         hier erfolgreich ineinander. Das Uni-
                                                                                                         System muss, wie man sieht, nicht
                                                                                                         Jahrzehnte auf den Erfolg warten.
                                                                                                         Bei unserer Informatik war es ähn-
                                                                                                         lich!«

                                                                                                             Die Chemie der TUM hielt sou-
                                                                                                         verän ihren 1. Platz. Sie hat seit
                                                                                                         2005 ihre Leistungskraft weiter aus-
                                                                                                         gebaut und führt jetzt mit großem
                                                                                                         Abstand vor RWTH Aachen, LMU
                                                                                                         München, Heidelberg und Freiburg
                                                                                                         die Spitzengruppe an. Die TUM-
                                                                                                         Chemie ist bisher die einzige deut-
                                                                                                         sche Chemiefakultät, die alle ihre
                                                                                                         Studierenden selbst auswählt.
               Die Chirurginnen des TUM-Klinikums rechts der Isar haben zum Abschluss des
               diesjährigen Chirurgenkongresses in München gezeigt, dass sie nicht nur mit dem
               Skalpell umgehen, sondern auch sportliche Höchstleistungen vollbringen können.                Auch die TUM-Medizin bleibt
               Beim Chirurgenlauf im Olympiapark gewannen die drei Chirurginnen souverän ihren
                                                                                                         unangefochten: In der gewohnten
               3 x 3,2 km Staffelwettbewerb und sicherten sich den begehrten Platz auf dem Sie-
               gertreppchen. Die männlichen Kollegen – 5 x 3,2 km – landeten hinter den Chirur-          Reihenfolge TUM, Heidelberg, LMU
               gen aus Ulm auf einem hervorragenden zweiten Platz. Erfolgreich war die TUM-              verteidigte sie den 1. Platz. Beson-
               Chirurgie auch mit ihrem T-Shirt-Protest: Beim nächsten Kongress wird wieder ge-
                                                                                                         deres Gewicht hat die TUM-Medizin
               rudert. Das Bild zeigt die schnellen Chirurginnen Maria Burian, Caroline Rimkus und
               Sonja Gillen mit Coach Prof. Holger Bartels (vorn, v. l.) und ihre Kollegen Günther       bei den Forschungsdrittmitteln und
               Edenharter, Jörg Theisen, Alexander Rauch und Stefan Vogt (hinten, v.l.); nicht ab-       bei der Zitationsstatistik, die ein
               gebildet: Klaus Wagner.                                                    Foto: privat
                                                                                                         Maß für die internationale Resonanz

  Mitteilungen 3-2007                                       8
Report

auf die Forschungsergebnisse ist.              Zum schlechten Abschneiden        Die uns bekannten Defizite werden
Die TUM-Medizin umfasst das Klini-        der Architektur im aktuellen CHE-      gemeinsam mit der Fakultät beho-
kum rechts der Isar und das Deut-         Hochschulranking hinsichtlich Stu-     ben, und zwar sofort«. Als Schritt zu
sche Herzzentrum München. Ko-             dienorganisation, Praxisbezug und      einer »Adresse der Architektur« wer-
operationen bestehen mit mehreren         Ausstattung sagte Herrmann: »Hier      de das Dachgeschoss auf dem
Lehrkrankenhäusern, unter ande-           haben wir – trotz der sehr guten Re-   Hauptgebäude umgebaut. »Diese
rem dem Klinikum Freising.                putation unserer Architekturprofes-    Probleme zu beheben ist leichter,
                                          soren – einige Hausaufgaben zu er-     als für die TUM im Ganzen den 1.
    Die Ingenieurfakultäten der TUM       ledigen, wenngleich die Probleme       Platz deutschlandweit zu halten«.
konnten ihre Spitzenplätze im FO-         teilweise aus der unbefriedigenden
CUS-Ranking ausbauen: Die TUM-            räumlichen Situation im alten                                           red
Elektrotechnik steht auf Platz 1 vor      Münchner Stammgelände liegen.
der TU Dresden, der RWTH Aachen           Wo wir nicht so gut wegkommen,
und der TH Stuttgart. Unverändert         schauen wir besonders genau hin,
unter den Top 3 bleiben der Ma-           das ist der Sinn des Uni-Rankings.
schinenbau (Platz 3 nach Aachen
und Stuttgart) und das Bauingeni-
eurwesen (Platz 3 nach Stuttgart
und Karlsruhe). Gleichermaßen
stark sind alle drei Fakultäten in For-
schung und Lehre.
                                            Exzellenzinitiative:
                                            TUM-Informatik gut im Rennen
     »Die besondere Stärke der
Technischen Universität München                  Im Wettbewerb um eine Förderung in der neuen Runde der Ex-
liegt darin, dass sie sowohl in den         zellenzinitiative des Bundes und der Länder haben zwei Projekte der
Naturwissenschaften Chemie und              TUM – beide aus der Fakultät für Informatik – die erste Hürde ge-
Physik, als auch in den drei Inge-          nommen. Nach ihrem hervorragenden Erfolg in der ersten Runde hat-
nieurfakultäten stabile Spitzenposi-        te sich die TUM mit sechs Exzellenzclustern und drei Graduierten-
tionen einnimmt«, kommentierte              schulen beteiligt (s. TUM-Mitteilungen 5-2006, S. 9). Über insgesamt
Herrmann die Ergebnisse der Inge-           278 Projektanträge musste die Gemeinsame Kommission für die Ex-
nieurwissenschaften. »Daraus resul-         zellenzinitiative, bestehend aus der Fachkommission der Deutschen
tieren die für den technischen Fort-        Forschungsgemeinschaft und der Strategiekommission des Wissen-
schritt wichtigen interdisziplinären        schaftsrats, Anfang 2007 entscheiden. Zu den ausgewählten Projek-
Forschungsansätze, wie wir sie bei-         ten gehören der TUM-Exzellenzcluster »Munich Centre of Advanced
spielsweise in der neuen ›TUM               Computing« (MAC), Koordinator: Prof. Hans-Joachim Bungartz, Ordi-
International Graduate School of            narius für Informatik 5 – Ingenieuranwendungen in der Informatik; Nu-
Science and Engineering‹ (IGSSE)            merische Programmierung – und die TUM-Graduiertenschule »Gra-
der Exzellenzinitiative gemeinsam           duate School of Information Sciences in Health« (GSISH), Koordina-
mit dem wissenschaftlichen Nach-            tor: Prof. Alois Knoll, Ordinarius für Informatik 4 – Echtzeitsysteme
wuchs realisieren, beispielsweise in        und Robotik. Im April mussten die ausformulierten Anträge einge-
der Medizintechnik und in der Kata-         reicht werden, und noch bis in den Herbst bleibt es spannend: Am
lyse.« Mit dieser Kombination von           19. Oktober fällt die Entscheidung. Auch in der zweiten Runde be-
Stärken könne keine andere techni-          gleitet der TUM-Präsident seine Spitzenwissenschaftler beim Begut-
sche Universität mithalten. Umso            achtungsverfahren.
wichtiger sei der Neubau der Fakul-
tät für Elektrotechnik und Informa-                                                                             red
tionstechnik auf dem HighTech-
Campus Garching, den der Präsi-
dent nachdrücklich von der bayeri-
schen Politik fordert: »Ich sehe in
der TUM das größere Entwicklungs-
potential als bei der ETH Zürich.«

                                                                            9                                         Mitteilungen 3-2007
Report

                       Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen                                      ten durch verminderten Reini-
                                                                                                      gungsaufwand bis zur höheren
                                                                                                      Wertschöpfung durch mehrere pa-
                       »Weiße Biotechnologie«                                                         rallele Produkte, mit der Möglich-
                                                                                                      keit der anschließenden energeti-
                       für Bayern                                                                     schen Verwertung der Reststoffe.
                                                                                                      Ausgehend von Rohstoffen, die
                                                                                                      nicht in Anbaukonkurrenz zu Nah-
                       Auf dem Weg zu einer neuen biotechnologisch basierten Chemie-                  rungsmitteln stehen, soll hier auch
                       industrie hat ein interdisziplinäres Konsortium von Partnern aus               der Beweis erbracht werden, dass
                       Industrie, kleinen und mittleren Unternehmen und Wissenschaft einen            durch ein solches Bioraffinerie-
                       wichtigen Erfolg erzielt: Im neuen Förderprogramm »BioIndustrie 2021«          Konzept der »Dritten Generation«
                       des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) wurden                 eine wirtschaftliche Herstellung bis-
                       dem Cluster »Industrielle Prozesse mit Biogenen Building Blocks und            lang petrochemisch produzierter
                       Performance Proteinen« (IBP) für die erste Projektphase fünf Millionen         Chemikalien sowie neuer biogener
                       Euro bewilligt. Das Projekt wird von der BioM Biotech Cluster Deve-            Chemiekomponenten möglich ist.
                       lopment GmbH in Martinsried koordiniert. Dem Lenkungsausschuss
                       gehören unter anderen an: Dr. André Koltermann (Süd-Chemie AG),                     Bayern ist für das neue Cluster-
                       Dr. Günter Wich (Wacker-Chemie AG) und TUM-Präsident Prof. Wolf-               Projekt gut vorbereitet: So werden
                       gang A. Herrmann.                                                              etwa das Kompetenzzentrum für
                                                                                                      Biogene Rohstoffe in Straubing
                                                                                                      (Prof. Martin Faulstich) und das
                                                                                                      Bioingenieurwesen der TUM unter
                           Im Cluster IBP wird daran gearbeitet, künftig lignocellulosehaltige Bio-   Koordination von Prof. Dirk Weus-
                       masse mithilfe eines neuen Verfahrens, der sequentiellen enzymatischen         ter-Botz beteiligt sein. Mit der
                       Hydrolyse (SEH-Verfahren), industriell zu nutzen. Durch gezielte, aufeinan-    Gründung des »Bayerischen Kom-
                       der folgende Behandlung mit spezifischen Enzymen sollen technisch sor-         petenzzentrums für Weiße Biotech-
                       tenreine Produktströme erhalten werden, die möglichst in ihrer gesamten        nologie« auf dem Forschungscam-
                       Breite zu Folgeprodukten mit hoher Wertschöpfung verarbeitet werden            pus Garching werden die wissen-
                       können. Die Vorteile dieses Konzepts reichen von geringeren Prozesskos-        schaftlichen Aktivitäten zwischen
                                                                                                      Hochschule und Industrie aufeinan-
                                                                                                      der abgestimmt und durch einen
                                                                                                      neuen Studiengang im Bereich des
                                                                                                      Bioingenieurwesens für exzellente
                                                                                                      Nachwuchswissenschaftler attrak-
                                                                                                      tiv gemacht. Dafür bietet der Erfolg
                                                                                                      der TUM in der Exzellenzinitiative
                                                                                                      ideale Voraussetzungen.

                                                                                                           Dazu sagt TUM-Präsident Herr-
Industrielle Biopro-                                                                                  mann: »Das bundesweite Zukunfts-
zesse können zur                                                                                      konzept ›BioIndustrie 2021‹ sichert
»Hochdurchsatz-                                                                                       unserer chemischen Industrie ihren
Bioprozessent-
wicklung« im Bio-                                                                                     forschungsgetriebenen Standort-
technikum der                                                                                         vorteil, indem auf der Basis hochse-
TUM in Garching                                                                                       lektiver biotechnologischer Her-
im Milliliter-Maß-
stab automatisiert                                                                                    stellverfahren der Energieverbrauch
durchgeführt                                                                                          reduziert und die nachwachsenden
(rechts oben) und                                                                                     Rohstoffe für Chemieprodukte
im Parallelansatz
optimiert werden.                                                                                     nutzbar gemacht werden. Dies ver-
                                                                                                      steht man unter der ›Weißen Bio-
Foto: privat                                                                                          technologie‹, die von allen führen-

      Mitteilungen 3-2007                                     10
Report

den Unternehmen der Welt als eine            mieverbände, die Weiße Biotechno-       den Rohstoffen zu ergänzen und
der Schlüsseltechnologien des 21.            logie. »Das IBP-Cluster entwickelt      teilweise zu substituieren.« Ein wich-
Jahrhunderts gesehen wird.«                  mit Hilfe moderner Biotechnologie       tiger Erfolgsfaktor sei hierbei, so Seidl
                                                                                     weiter, der enge Schulterschluss
                                                                                     zwischen exzellenter interdisziplinä-
                                                                                     rer akademischer Forschung und
                                                                                     der Industrie. Die Boston Consulting
                                                                                     Group habe der deutschen chemi-
                                                                                     schen Industrie 2006 bestätigt, im
                                                                                     Bereich der Weißen Biotechnologie
                                                                                     »weltweit führend« zu sein. Das Kom-
                                                                                     petenznetzwerk des Clusters werde
                                                                                     dazu beitragen, diesen Standortvor-
                                                                                     teil zu erhalten und weiter auszu-
                                                                                     bauen.
                                                                                          Die TUM verfügt mit starken
                                                                                     Kräften der Chemie, Biotechnologie
                                                                                     und Verfahrenstechnik über die
                                                                                     Voraussetzungen zur Formierung
                                                                                     des fakultätsübergreifenden Zen-
                                                                                     trums für Weiße Biotechnologie,
                                                                                     das unter Führung der Professoren
                                                                                     Dirk Weuster-Botz (Garching) und
Studierende im Biotechnikum der TUM in Garching.                      Foto: privat   Arne Skerra (Weihenstephan) im
                                                                                     Entstehen begriffen ist.

    Als »wichtigsten Innovations-            neue Wege und Konzepte, um die                                               red
motor der chemischen Industrie«              heutige Petrochemie, die auf Erdöl
bezeichnet auch Dr. Hans Seidl,              als Rohstoff beruht, durch eine bio-
Vorsitzender der Bayerischen Che-            basierte Chemie aus nachwachsen-

Beste Verbindungen in die ganze Welt
Im Rahmen der Informations- und Werbekampagne »go out!!
– studieren weltweit« des Bundesministeriums für Bildung und
Forschung und des Deutschen Akademischen Austausch-
dienstes (DAAD) veranstaltete das International Office der
TUM im Juni 2007 den Aktionstag »Mit der TUM rund um die
Welt«. Mitarbeiter des International Office, des Sprachenzen-
trums, des Praktikantenamts Weihenstephan, des Alumni&Ca-
reer Services und des Bayerischen Französischen Hochschul-
zentrums sowie einige Auslandsbeauftragte aus den Fakultä-
ten informierten im Audimax über die Austauschprogramme
der TUM. Die in die ganze Welt reichenden Verbindungen der
Hochschule spiegelte vor allem das Flair des Cafe Internatio-
nal wider: Ausländische Studierende hatten das Audimax-Foyer
in eine Schlemmermeile mit kulinarischen Genüssen aus aller
Welt verwandelt. Zu probieren gab es zum Beispiel Baklava
aus der Türkei, Guacamole aus Mexiko und Piroggen aus Po-
len, alles gewürzt mit Informationen aus erster Hand über Län-
der wie China, Kolumbien, Russland, Frankreich...
                                                  Foto: Uli Benz

                                                                               11                                            Mitteilungen 3-2007
Report

Über mehrere evakuierte Neutronenleiter werden die Experimentierplätze in der neuen Osthalle (unten)
analog zur bestehenden westlichen Leiterhalle mit Neutronen versorgt.      Planungsskizze: Harald Türck

      Mitteilungen 3-2007                                       12
Report

Mehr Platz für neue                                                           folgsgeschichte auf«, sagte TUM-
                                                                              Präsident Prof. Wolfgang A. Herr-
Experimente                                                                   mann in seiner Begrüßungsrede vor
                                                                              250 geladenen Gästen der Eröff-
                                                                              nungsfeier. »Für 9,3 Millionen Euro
Nach 18 Monaten Bauzeit wurde am 9. Mai 2007 der erste Erweite-               wurde im Spätsommer 2005 mit
rungsbau der Forschungs-Neutronenquelle Heinz Maier-Leibnitz                  dem Neubau begonnen. Dass des-
(FRM II) fertiggestellt. In unmittelbarer Nähe zum Reaktorgebäude             sen Bezug nicht einmal zwei Jahre
schafft der neue Komplex Platz für eine weitere Experimentierhalle,           später, am 1. Februar 2007, schon
die im Obergeschoss das Jülich Centre of Neutron Sciences aufneh-             möglich war, verdanken wir nicht
men wird, eine Außenstelle des Forschungszentrums Jülich am FRM II.           zuletzt dem Staatlichen Bauamt
Wie schon die bestehende Neutronenleiterhalle, wird die neue                  München II, den beteiligten Archi-
Osthalle künftig für Experimente mit Neutronen- und Teilchenstrahlen          tekten sowie dem Stadtrat Gar-
genutzt.                                                                      ching, der durch seine zügige Ge-
                                                                              nehmigung eine rasche Realisierung
                                                                              ermöglicht hat.«
     Der FRM II hat sich zu einem     ching zu einer der ersten Adressen
international führenden Zentrum für   in der Wissenschaft geworden. Das           Das neue Gebäude Ost wird
die Neutronenforschung entwickelt.    nationale und internationale Interes-   künftig Instrumente von Betreibern
Durch die enge Kooperation der        se ist groß: 62 Prozent der Nutzer-     aus unterschiedlichen Disziplinen
Münchener Wissenschaftler mit Kol-    strahlzeit werden aus Deutschland       und Forschungseinrichtungen be-
legen aus ganz Deutschland und        nachgefragt, 32 Prozent aus EU-         herbergen, die im FRM II Seite an
aus zahlreichen anderen Ländern       Ländern und sechs Prozent aus           Seite arbeiten und forschen. Bei-
                                                                                                                      »Ein neues Kapi-
erweist sich der FRM II als Magnet    außereuropäischen Ländern.              spiele: Ein intensiver Strahl »kalter   tel Erfolgsge-
für die internationale Spitzenfor-                                            Neutronen« für die Kern- und Teil-      schichte« nannte
                                                                                                                      TUM-Präsident
schung. Im Umfeld zahlreicher mo-         »Mit der Eröffnung des Neu-         chenphysik (Betreiber: Physik der
                                                                                                                      Prof. Wolfgang A.
derner Lehr- und Forschungsein-       baus des Gebäudes Ost schlagen          TUM); ein Strahl thermischer Posi-      Herrmann den Er-
richtungen ist der Standort Gar-      wir wieder ein neues Kapitel Er-        tronen für Materialwissenschaft und     weiterungsbau.

                                                                                                                      Foto:
                                                                                                                      Albert Scharger

                                                                        13                                        Mitteilungen 3-2007
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               Grundlagenexperimente (Betreiber:
               Physik der TUM, Universität der
               Bundeswehr München); ein Flugzeit-
                                                                               Eleganter Turm für den
               spektrometer für das Jülich Centre                              Campus
               of Neutron Sciences am FRM II (Be-
               treiber: Forschungszentrum Jülich);
               ein Flugzeitdiffraktometer hoher In-
               tensität für Festkörperchemie, Geo-
               logie und Materialwissenschaft, fi-
               nanziert durch BMBF-Fördermittel
               (Betreiber: RWTH Aachen, Univer-
               sität Göttingen, Universität Bay-
               reuth); umziehen in die Osthalle wird
               außerdem das Dreiachsen-Spektro-
               meter der Max-Planck-Gesellschaft
               (Betreiber: Max-Planck-Institut für
               Festkörperforschung, Stuttgart); zu-
               dem wird in der Osthalle ein Experi-
               mentierplatz für ultrakalte Neutro-
               nen und elektrisches Dipolmoment
               von Neutronen entstehen (Betreiber:
               Physik der TUM, Exzellenzcluster
               »Origin and Structure of the Univer-
               se«).

                               Astrid Schaumlöffel
                                                       Fotomontage: Jan Pietrastewski

  Mitteilungen 3-2007                                  14
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    D    er meteorologische Beob-
         achtungs- und Kontroll-
mast auf dem Forschungscampus
                                        Pfahlgründung in den Baugrund
                                        geleitet.
                                                                                   men. Er muss nach den bestehen-
                                                                                   den Sicherheitsauflagen für die Neu-
                                                                                   tronenquelle noch ein Jahr parallel
Garching zieht um, genauer: Es               Die Außenhülle ist modernste          zum bestehenden, uncharmanten
wird ein neuer, 50 m hoher »Meteo-      Hochtechnologie: Sie besteht aus           Metallmasten im Campuszentrum
mast« gebaut. Südlich der Ludwig-       transluzentem, glasfaserverstärk-          betrieben werden, damit die Über-
Prantl-Straße an der Einfahrt zum       tem Kunststoff mit lichtabsorbie-          einstimmung der Daten festgestellt
Forschungszentrum wird er als ar-       render Oberfläche. Nachts wird der         werden kann. Die Sicherheitsüber-
chitektonisch gestalteter Turm den      Turm beleuchtet. Der Bauausschuss          prüfung bezüglich der Standfestig-
Eingang zum Hochschul- und For-         der Stadt Garching sieht in dem            keit wurde in aufwendigen Untersu-
schungsgelände Garching markie-         eleganten Bauwerk, das von Prof.           chungen im Garchinger Windkanal
ren. Der alte Mast muss seinen          Hannelore Deubzer, Ordinaria für           der TUM an maßstabsgetreuen Mo-
Platz nahe dem Forschungsreaktor        Raumkunst und Lichtgestaltung der          dellen vorgenommen.
räumen, um die Neubauten des            TUM, entworfen wurde, ein weite-
Internationalen Kongresszentrums        res attraktives Wahrzeichen. Ver-                                               red
Garching zu ermöglichen.                läuft alles nach Plan, kann der Turm
                                        im Juli 2008 seine Arbeit aufneh-
      Seit 1961 liefert der Mast die
zum Betrieb der Forschungs-Neu-
tronenquelle vorgeschriebenen kli-
matologischen Messwerte. Kontinu-
ierlich bestimmen Messgeräte wie        »Gesunde Hochschule« in Weihenstephan
Thermometer, Anemometer und
Feuchtigkeitsfühler die für die Aus-
breitung von Luftinhaltsstoffen rele-
vanten Atmosphärengrößen, vor al-
lem Wind- und Temperaturprofile.
Daneben werden alle für die Klima-
tologie nötigen Parameter wie Nie-
derschlag, Luftdruck und –feuchte
sowie Strahlung bestimmt. Die Mess-
ebenen sind in 5, 10, 20, 35 und 50 m
Höhe angeordnet. Dort befestigte
Ausleger in alle vier Himmelsrich-
tungen, die sich zur Wartung und
Kontrolle ins Turminnere fahren las-
sen, tragen die hochempfindlichen
Geräte.

     Der im Grundriss ovale neue
Meteoturm (7 x 15 m) ist west-öst-
lich ausgerichtet, der Eingang be-
                                        Der bayernweite Aktionstag »Gesunde Hochschule« fand im Juni 2007 am TUM-
findet sich an der Südseite. Die
                                        Stammgelände, auf dem Campus Garching und – zum zweiten Mal – am TUM-Wis-
Tragkonstruktion besteht aus ei-        senschaftszentrum Weihenstephan statt. Hier konnten die Besucher bei verschiede-
nem Stahlbetonrohr mit einem            nen Krankenkassen ihre Fitness checken lassen oder sich über einen gesunden Ar-
                                        beitsplatz infomieren. Mit einer so genannten Rauschbrille und einem Fahrsimulator
Außendurchmesser von 3,30 m als
                                        testeten die TUM-Mitarbeiter ihre Fahrtüchtigkeit, Gehör und Augen wurden eben-
Haupttragelement, das bis auf eini-     falls untersucht. Betriebsärztinnen, Ernährungsmediziner und die Werksfeuerwehr
ge Türöffnungen in den Wartungs-        standen Rede und Antwort. Das Bild zeigt das sensomotorische Training mit dem
                                        norwegischen Konzept S-E-T (sling-exercise-therapy) für eine aktive Behandlung
ebenen geschlossen ist und einen
                                        und ein aktives Training                                                Foto: privat
Großteil der Vertikal- und Horizon-
tallasten übernimmt. Die Lasten
werden über eine Bodenplatte mit

                                                                             15                                            Mitteilungen 3-2007
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                       Stärkung der unternehmerischen Kultur:                                       ergriffen, darunter die Gleitzeitre-
                                                                                                    gelung mit Präsenzzeit, flexible

                       Die TUM – die »familiengerechte
                                                                                                    Teilzeitmodelle insbesondere für
                                                                                                    nicht-wissenschaftliche Beschäf-

                       Hochschule«                                                                  tigte, zahlreiche Gesundheitsange-
                                                                                                    bote, alternierende Telearbeit, Be-
                                                                                                    rücksichtigung von Familienarbeit
                       Die TUM darf sich offiziell »familiengerechte Hochschule« nennen. Für        bei den Studienbeiträgen sowie
                       ihr Engagement zur Förderung familiengerechter Arbeitsbedingungen            von familiär erworbenen Qualifika-
                       hat die Hochschule beim Audit Beruf und Familie der Hertie-Stiftung          tionen bei Berufungen von Profes-
                       hierzu das Grundzertifikat erhalten. Das Audit versteht sich als strate-     sorinnen und Professoren, Woh-
                       gisches Managementinstrument, das Wege aufzeigt, wie die Verein-             nungsangebote für Studierende mit
                       barkeit von Beruf bzw. Studium und Familie verbessert und langfristig        Kindern, Kinderkrippen an allen
                       in der Hochschulpolitik verankert werden kann.                               Standorten für Studierende und
                                                                                                    teilweise auch für Beschäftigte,
                                                                                                    Kinderbetreuungseinrichtung in
                                                                                                    Campusnähe für Kinder ortsansäs-
                                                                                                    siger Beschäftigter und Studieren-
                                                                                                    der sowie nicht zuletzt die Einrich-
                                                                                                    tung der Familienservicestelle am
                                                                                                    Standort Weihenstephan.

                                                                                                         Zu den künftigen Maßnahmen,
Berlin, 19. Juni
                                                                                                    die die TUM ergreifen wird, gehö-
2007: Bundesfa-
milienministerin                                                                                    ren unter anderem: Einrichtung ei-
Dr. Ursula von                                                                                      nes »Family Care Structural Funds«
der Leyen (l.)
                                                                                                    für familiäre Notfälle sowie eines
überreicht das
Zertifikat offiziell                                                                                Fonds für die Einstellung von Er-
an TUM-Vizeprä-                                                                                     satz- bzw. Springerkräften für Wis-
sidentin Dr. Han-
                                                                                                    senschaftlerinnen mit familiären
nemor Keidel (M.)
im Beisein von                                                                                      Pflichten bzw. im Mutterschutz; Fa-
Dagmar Wöhrl,                                                                                       milienservicestelle mit Angeboten
Parlamentarische
                                                                                                    zu Kinderbetreuung und Eldercare;
Staatssekretärin
beim Bundesmi-                                                                                      Einrichtung eines neuen Kinder-
nister für Wirt-                                                                                    hauses in Garching und Weihen-
schaft und Tech-
                                                                                                    stephan; Hilfestellung bei der Ar-
nologie.
                            Mit dem Audit soll das bereits       Im Aspekt Familie sieht die        beitssuche für Partnerinnen und
Foto:                  vorhandene vielfältige Engagement     TUM einen maßgeblichen Erfolgs-        Partner (Dual Career Couples).
familieundberuf
                       der TUM intern und extern deutlich    faktor bei ihrer Umgestaltung zu ei-
gGmbH
                       gemacht werden. »Die TUM erwar-       ner unternehmerischen Wissen-                                Verena Saule
                       tet sich durch den Prozess eine       schaftsinstitution. Im Zukunftskon-
                       Stärkung der unternehmerischen,       zept »TUM. The Entrepreneurial
                       familienbewussten Kultur,« erläu-     University.«, mit dem sie bei der
                       tert TUM-Vizepräsidentin Dr. Han-     Exzellenzinitiative des Bundes und
                       nemor Keidel. »Unser Ziel ist es,     der Länder erfolgreich war, sind
                       Motivation und Arbeitszufrieden-      auch die beantragten Mittel für die
                       heit der Beschäftigten und Studie-    Unterstützung von Wissenschaftle-
                       renden weiter zu verbessern.« Mit     rinnen und Wissenschaftlern mit
                       Hilfe des Audits sollen vor allem     Kindern genehmigt worden.
                       konkrete Maßnahmen identifiziert
                       und eine nachhaltige Umsetzung           Vielfältige familiengerechte
                       sichergestellt werden.                Maßnahmen hat die TUM bereits

       Mitteilungen 3-2007                                   16
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Familienservice an der TUM                                                        ching und Freising-Weihenstephan. Das bedeutet päda-
                                                                                  gogische Beratung bei der Umsetzung dieses Hand-
                                                                                  lungsfeldes. Dabei ist Dipl.-Sozialpäd. (FH) Monika La-
Familie ist ihr Ding: Dipl.-Sozialpäd. (FH) Elisabeth Pentenrieder-Gier-          schinger vom Familienservice in Weihenstephan eine
mann (45) kümmert sich in der neu eingerichteten Familienservicestelle            wichtige Kooperationspartnerin. Des Weiteren begleitet
der TUM um alle Belange zum Thema Familie.                                        die Servicestelle in München das Audit »Familienge-
                                                                                  rechte Hochschule«. Pentenrieder-Giermann übernimmt
                                                                                  die Bearbeitung der Maßnahmen und Ziele mit Zeit- und
                                      Die Servicestelle steht allen Mitgliedern   Prioritätenplanung. Die Beratung zu Kinderbetreuung
                                 der Hochschule, die mit Familie befasst          und Eldercare gehören ebenfalls zum Aufgabengebiet
                                 sind, offen. Pentenrieder-Giermann wird als      des Familienservices. Das bedeutet Unterstützung für
                                 Erzieherin und Sozialpädagogin die Hoch-         Familien bei der Auswahl von Betreuung und Pflege von
                                 schule beim Ausbau familienfreundlicher          Angehörigen.
                                 Strukturen unterstützen, wie dies in der Ex-
                                 zellenzinitiative vorgeschlagen ist. Die Mut-         Wichtigstes Instrument bei der Umsetzung aller
                                 ter von drei Kindern freut sich besonders,       Aufgaben ist die Netzwerkarbeit. Informationen zu einer
                                 im Familienservice eine Aufgabe gefunden         familienfreundlichen Kultur an der TUM sollen in der Fa-
                                 zu haben, die zu ihrer pädagogischen Be-         milienservicestelle gebündelt, Kontakte innerhalb der
                                 rufserfahrung und zum Fachwissen aus             Hochschule mit Fachstellen und Gremien gepflegt wer-
                                 dem Studium der Sozialen Arbeit passt. Zu-       den. Ergänzend wird mit externen sozialen Einrichtun-
                                 letzt war Pentenrieder-Giermann in Freising      gen und Diensten, Trägern, Behörden und Fachinstitu-
                                 als Erzieherin und Leiterin in Kindertages-      ten zusammengearbeitet, um die Lebensqualität in den
Elisabeth Pentenrieder-Giermann
                                 stätten tätig. Sie studierte berufsbegelei-      Familien auszubauen und das familien- und genderge-
                    Foto: privat tend »Soziale Arbeit« mit dem Schwerpunkt        rechte Bewusstsein an der Hochschule zu erweitern.
                                 Familienhilfen / Gesundheitshilfen an der
                                 Stiftungsfachhochschule in München. Ihre                                                             red
Diplomarbeit fertigte die Sozialpädagogin zum Thema »Fachberatung für
Kindertageseinrichtungen« an – als Ziel einer neuen Tätigkeit.
                                                                                  Dipl.-Sozialpäd. (FH) Elisabeth Pentenrieder-Giermann
    Schwerpunkt ihrer Arbeit an der TUM ist der bedarfsgerechte Ausbau            Family Service
der Kinderbetreuungseinrichtungen an den drei Standorten München, Gar-            Tel.: 089/289-25204, Pentenrieder@zv.tum.de

Campus mit Babysitterservice

     Der Familienservice Weihenstephan bietet seit Mai 2007 einen Babysit-
terdienst an. Diesen können Studierende und Mitarbeiter aller Hochschul-
und Forschungseinrichtungen auf dem Campus Weihenstephan in An-
spruch nehmen. Der Familienservice richtet dazu eine Art Börse ein. Eltern,
die eine Betreuung für ihr Kind suchen, wird ein passender und qualifizierter
Babysitter vermittelt.

    Alle Babysitter wurden von Monika Laschinger, Leiterin des Familien-
service Weihenstephan, geschult. Themen dabei waren unter anderem
Abenteuerspiele für drinnen und draußen, kreatives Arbeiten und klassische
Spiele. Eine Kinderärztin und die Johanniter Unfallhilfe informierten über den
Umgang mit Kinderkrankheiten und das richtige Verhalten bei Unfällen. Ei-
nige Babysitter helfen auch bei der Durchführung der Ferienbetreuung und
sind im Umgang mit Kindern schon fast »alte Hasen«.                               Familienservice Weihenstephan, Monika Laschinger
                                                                                  Tel.: 08161/71-3392, familienservice@wzw.tum.de

                                                                            17                                       Mitteilungen 3-2007
Report

               Krebsforschung bei Kindern                                                          ren gearbeitet werden kann. Prof.
                                                                                                   Stefan Burdach, der Direktor der

               Neue Laborräume für die
                                                                                                   Kinderklinik, freut sich über die neu-
                                                                                                   en Möglichkeiten: »Für uns ist es

               Kinderklinik                                                                        von entscheidendem Vorteil, un-
                                                                                                   mittelbar dort, wo sich unsere Pa-
                                                                                                   tienten befinden, auch forschen und
               Die Forschungsprojekte der am Krankenhaus Schwabing angesiedelten                   so beide Bereiche eng miteinander
               Kinderklinik des TUM-Klinikums rechts der Isar profitieren künftig von              verknüpfen zu können.«
               deutlich verbesserten Möglichkeiten: Ein neuer Labortrakt bietet nicht
               nur mehr Platz, sondern auch eine hochmoderne Ausstattung.                               Die Klinik legt den Schwerpunkt
                                                                                                   ihrer wissenschaftlichen Arbeit auf
                                                                                                   den Bereich der Onkologie, wie Bur-
                                                                                                   dach erläutert: »Wir suchen nach
                    Die Forscher der Kinderklinik        der Kinderklinik eine optimale Aus-       Ursachen von kindlichen Krebser-
               hatten die neuen Räumlichkeiten           stattung für anspruchsvolle Projekte      krankungen und entwickeln neue
               lange herbeigesehnt: Bis vor Kur-         zur Verfügung. Im neuen Forschungs-       Therapiemöglichkeiten. Zwei Ar-
               zem arbeiteten sie nicht nur unter        trakt befinden sich unter anderem         beitsgruppen beschäftigen sich bei-
               stark beengten Bedingungen – viele        ein Radioaktivlabor, ein fluoreszenz-     spielsweise mit den genetischen
               Laborversuche konnten sie gar             mikroskopischer Arbeitsplatz und          Veränderungen bei bösartigen Kno-
               nicht vor Ort durchführen, sondern        mehrere Sterilbänke. Besonders            chentumoren im Kindesalter. Ihr Ziel
               mussten in andere Forschungsein-          wichtig sind den Wissenschaftlern         ist es, auf der Grundlage der Ent-
               richtungen ausweichen. Nun steht          auch die Arbeitsplätze der biologi-       schlüsselung der molekularen Ver-
               auf mehr als 300 Quadratmetern            schen Sicherheitsstufe 2, an denen        änderungen des Tumors individuali-
               den verschiedenen Arbeitsgruppen          beispielsweise mit bestimmten Vi-         sierte Therapiekonzepte mit weniger
                                                                                                   Nebenwirkungen zu entwickeln. Ein
                                                                                                   anderes Projekt ist die Entwicklung
                                                                                                   einer antigenspezifischen Immun-
                                                                                                   therapie und / oder Immunprophy-
                                                                                                   laxe von bösartigen Erkrankungen
                                                                                                   bei Kindern. Wir suchen nach Be-
                                                                                                   handlungsoptionen für Patienten,
                                                                                                   bei denen die konventionellen radio /
                                                                                                   chemotherapeutischen oder chirur-
                                                                                                   gischen Ansätze ausgeschöpft oder
                                                                                                   aufgrund der Nebenwirkungen nicht
                                                                                                   vertretbar sind.«

                                                                                                                     Tanja Schmidhofer

               Gute Bedingungen für die Kinderonkologie: Die Relevanz der neuen Einrichtung
               brachte der bayerische Wissenschaftminister, Dr. Thomas Goppel, bei der Eröffnung
               auf den Punkt: »In Bayern erkranken jährlich 1 800 Kinder an Krebs. Eine optimale
               Therapie erfordert entsprechende Forschung. Und dafür müssen exzellente Bedin-
               gungen geschaffen werden.«                                  Foto: Winni Sedlmayer

  Mitteilungen 3-2007                                    18
Report

Zielvereinbarung der Fakultät für Physik

Lehre und Forschung verknüpfen
Im Rahmen des hochschulweiten Erneuerungsprojekts innovaTUM-2008
hat nun auch die Fakultät für Physik Zielvereinbarungen mit der Hoch-
schulleitung abgeschlossen. Gemeinsam mit der Fakultät für Chemie und
mit Beteiligung weiterer Einrichtungen werden insgesamt drei innova-
TUM-2008-Initiativen umgesetzt. Die Initiativen der Physik und Chemie
verknüpfen Lehre und Forschung und werden insbesondere durch die
Exzellenzinitiative unterstützt.

     Langfristige wissenschaftliche Fragestellungen des
Bayerischen Centrums für Bioelektronik (BCB) sind die
Erforschung der wissenschaftlichen Grundlagen elektro-
nischer Prozesse in biologischen Systemen, das Ver-
ständnis und die gezielte Manipulation der elektroni-
schen Wechselwirkung und Informationsübertragung an
biologisch/organischen Grenzflächen sowie die Entwick-
lung neuer Bauelement-Konzepte und Methoden in der
Biosensorik, medizinischen Diagnostik, Prothetik und in
den Neurowissenschaften. Das BCB soll sich zu einer
Schnittstelle entwickeln für interessierte Arbeitsgruppen
aus so unterschiedlichen Gebieten wie Materialwissen-
schaften, Halbleiterphysik, Biophysik, physikalische
Chemie, organische Chemie, Biochemie, Biologie,
Elektrotechnik, Informatik, Medizintechnik und Medizin.

     Das Centre for Nanotechnology and Nanomaterials
soll die zahlreichen Aktivitäten auf dem Gebiet der Na-
notechnologie koordinieren und somit die TUM in die-
sem Feld effektiver positionieren. Es dient daher als                                                                 Foto:
interfakultäre Kommunikationsplattform und wird in Er-                                                                Wenzel Schürmann
gänzung vorhandener Forschungsverbünde zur Nano-
technologie TUM-interne Kooperationsprojekte initiieren
und als Studienfakultät auf dem Gebiet der Nanotechno-            Mit der neuen Neutronenquelle, dem Zyklotron, der Radiochemie, dem
logie fungieren. Im Rahmen des Centres wird das Institut     Maier-Leibnitz-Laboratorium und dem Bayerischen NMR-Zentrum auf dem
für selbstorganisierte Systeme und molekulare Maschi-        Campus Garching sowie der nahen Nuklearmedizinischen Klinik hat die
nen eingerichtet. Wissenschaftliches Ziel dieses Instituts   TUM eine einmalige Konstellation für eine effiziente interdisziplinäre Zu-
ist es, die Konzepte der Selbstorganisation und Funk-        sammenarbeit geschaffen. Ziel des Zentrums für Angewandte Biophysikali-
tionsweise komplexer Materialien und biologischer Ma-        sche und Nuklearwissenschaftliche Verfahren in der Medizin (ZAM) ist es,
schinen, die chemische Energie in mechanische Arbeit         vorhandene naturwissenschaftliche und technische Kompetenz für die Lö-
umsetzen, in einem konstruktiven Forschungsansatz auf        sung wichtiger Probleme der Humanmedizin zu bündeln. Dabei hat die me-
molekularer Ebene zu verstehen. Neben biologischen           thodische Weiterentwicklung der Diagnose und der Therapie von Krebser-
Systemen sind dies auch auf Nanoskalen selbstorgani-         krankungen zentrale Bedeutung. Von besonderem Interesse sind Untersu-
sierte Metalle und Keramiken sowie Polymere. Das Insti-      chungen auf der molekularen und zellulären Ebene vor allem des Einflusses
tut wird zum interdisziplinären Lehrangebot des Centre       ionisierender Strahlung.
for Nanotechnology and Nanomaterials auf dem Gebiet
der Nano-Biotechnologie beitragen.                                                                                     Joachim Diener

                                                                          19                                       Mitteilungen 3-2007
Report

                  Weiterbildender Masterstudiengang ClimaDesign

                  Auf dem Lehrplan:
                  Bauklima
                  An der Fakultät für Architektur der TUM startet
                  im Wintersemester 07/08 der weiterbildende
                  Masterstudiengang ClimaDesign.

                                                                                                  Die Behaglichkeit des Menschen steht im
                                                                                                  Zentrum der Gebäudeplanung unter
                                                                                                  energetischen und klimatischen Aspekten.

                      C     limaDesign lehrt die ganz-
                            heitliche Gebäudeplanung
                  aus energetischer und bauklimati-
                                                           international ausgerichtet. Es wen-
                                                           det sich an bereits berufstätige Ar-
                                                           chitekten und Ingenieure sowie an
                  scher Sicht. Architektonische, tech-     Absolventen der Fachrichtungen Ar-     technischer Systeme sowie die An-
                  nische und physikalische Aspekte         chitektur, Bauingenieurwesen, Ma-      wendung verschiedener Möglich-
                  von Gebäuden werden fächerüber-          schinenbau, Versorgungstechnik,        keiten zur Modellbildung und dyna-
                  greifend behandelt. Die Schwer-          Elektrotechnik und Physik mit min-     mischen Simulation von Gebäuden
                  punkte der Ausbildung liegen in der      destens einem Jahr Berufserfah-        praxisnah vermittelt. Relevante Si-
                  Entwicklung innovativer Konzepte         rung. Behandelt werden die Themen      mulationswerkzeuge werden vorge-
                  für Gebäude, die mit möglichst ge-       Nachhaltiges Bauen und Ganzheitli-     stellt, Möglichkeiten und Grenzen
                  ringem Aufwand an Technik und            ches Planen in vier aufeinander auf-   erörtert. Die erlernten Planungs-
                  Energie ein Maximum an Behaglich-        bauenden Semestern. Die Bearbei-       werkzeuge werden in einer betreu-
                  keit bieten. Absolventen des Mas-        tung aktueller wissenschaftlicher      ten Projektarbeit am Ende des Se-
                  terstudiengangs sind in der Lage,        und praktischer Themen, die Einbin-    mesters zur energetischen Optimie-
                  während des gesamten Planungs-           dung von externem Lehrpersonal         rung eines Gebäudeentwurfs ange-
                  prozesses bei der energetischen          aus der Berufspraxis und Exkursio-     wandt.
                  und technischen Optimierung eines        nen zu Fachfirmen sorgen in allen
                  Gebäudes nachhaltig mitzuwirken          Semestern für ausreichenden Be-             Im dritten Semester geht es um
                  und ganzheitlich zu beraten, ange-       zug zur Praxis.                        Grundlagen in Bauökonomie, Bau-
                  fangen bei der Konzeptionsphase                                                 recht und internationalem Bauen
                  bis hin zur Detailplanung. In der Pra-        Im ersten Semester werden         sowie um Fähigkeiten und Strate-
                  xis bilden sie damit die notwendige      Grundlagen und Basiswissen zu Be-      gien im Umgang mit Bauherren und
                  Schnittstelle zwischen Architekt,        haglichkeit, Außenklima, Bauklima-     Fachplanern. Hierzu zählen für die
                  Bauherr und weiteren Fachplanern.        tik, Bauphysik, Gebäudetechnik und     Planungspraxis wichtige Soft Skills
                                                           Energieversorgungskonzepten ver-       wie Kommunikation, Moderation
                      Das viersemestrige Studium ist       mittelt. In gemeinsamen Projektar-     und Verhandlungsführung, auch auf
                  stark praxisbezogen, in aktuelle         beiten findet eine erste Annäherung    internationaler Ebene. Wichtiger Be-
                  Forschungsfragen involviert und          zwischen den verschiedenen Diszi-      standteil ist eine internationale Ex-
                                                           plinen statt. Die Studierenden ler-    kursion, um Planungsmethoden und
                                                           nen bereits in der Konzeptphase,       Klimafaktoren des Auslands ken-
Prof. Gerhard Hausladen                                    ganzheitlich an komplexe Bauauf-       nenzulernen. Im vierten Semester
Lehrstuhl für Bauklimatik und Haustechnik                  gaben heranzutreten und interdiszi-    wird die Master’s Thesis angefertigt:
Tel.: 089/289-22475                                        plinär zu denken. Im zweiten Se-       Die Studierenden erarbeiten anhand
kontakt@climadesign.de                                     mester werden Planungsmethoden         der erworbenen Kenntnisse innova-
www.climadesign.de                                         zur Dimensionierung und Auslegung      tive Lösungsansätze zu aktuellen

     Mitteilungen 3-2007                                   20
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