2014 Tätigkeitsbericht - Initiativkreis Ruhr
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3 Inhalt Vorwort der Moderatoren 4 BILDUNG52 Vorwort der Geschäftsführung 6 TalentMetropole Ruhr 54 TalentMonitor Ruhr 54 25 JAHRE INITIATIVKREIS RUHR 8 TalentTage Ruhr 56 RuhrGala 10 TalentAward Ruhr 58 Jubiläumsfrühstück 14 TalentPerspektiven Ruhr 60 TalentAkademie Ruhr 62 GRÜNDER-FORUM NRW 16 Dialog mit der Jugend 64 Gründer-Forum NRW – Initiative Joblinge 66 soll die Chancen für innovative Get Ready 68 Firmenstarter verbessern 18 RuhrFellows 70 Gastbeitrag von Klaus Engel International School Ruhr 72 zum Jahrbuch 2015 des Regionalverbandes Ruhr 20 Zukunftsworkshop Wirtschaft & Schule 76 Bürgerfest des Bundespräsidenten 78 POLITIK22 Wissensgipfel Ruhr 80 Energiepolitisches Papier 24 Herausforderung Energiewende KULTUR82 Fortschreibung und Konkretisierung Klavier-Festival Ruhr 84 des Positionspapiers zur Energiepolitik 26 Aktionsplan Ruhr 30 VERANSTALTUNGEN90 Handlungspapier „Starke Industrie braucht modernes Umfeld“ 32 Der Phönix fliegt! 92 Hall of Fame der deutschen Forschung 94 ENERGIE38 Der Initiativkreis Ruhr InnovationCity Ruhr | Modellstadt Bottrop 40 und seine Partnerunternehmen 96 Moderatoren-Besuch 42 Impressum98 LOGISTIK44 AG Logistik 46 EffizienzCluster LogistikRuhr 48 Verkehrsfachtagung Mobilität Ruhr 50
4 5 Vorwort Gutes vorantreiben und neue Impulse für die Zukunft setzen – so haben die Gründer und Moderatoren des Initiativkreises Ruhr stets ihre Aufgabe verstanden. 2014 war mit dem Jubiläum zum 25-jährigen Bestehen ein besonderes Jahr. Es gab Grund zum Feiern und damit Anlass zur Rückschau – ohne dabei aber die Notwendigkeit zur weiteren positiven Entwicklung der Region aus dem Auge zu verlieren. Das Ruhrgebiet, dessen Vorankommen sich die der Initiativkreis zur Energiewende bekennt, aber Der Initiativkreis stellt aber nicht nur Forderungen, Gründerväter des Initiativkreises – Alfred Herrhau- auch Kurskorrekturen fordert. wir wollen auch einen aktiven Beitrag leisten. Etwa sen, Rudolf von Bennigsen-Foerder, Adolf Schmidt indem andere Städte an den positiven Erfahrungen und Kardinal Franz Hengsbach – bereits im Jahr Erneut politisch klar Position bezogen hat der Initi- unseres Leitprojektes InnovationCity in Bottrop 1989 auf die Agenda geschrieben haben, ist heute ativkreis auf seiner Vollversammlung im November partizipieren oder indem wir unser Know-how bei ein bedeutender Wirtschaftsstandort und attrak- 2014. Mit unserem von den Mitgliedsunternehmen der Entwicklung von Logistikflächen einbringen. tiver Lebensraum. Es ist ein starkes industrielles gemeinsam erstellten Handlungspapier „Starke Zentrum im Herzen Europas. Es ist ein kreativer Industrie braucht modernes Umfeld“ haben wir den 2014 haben wir mit einem weiteren Thema die Bildungs- und Forschungsstandort, der jungen Blick wieder auf die Region gerichtet. Denn es lässt Grundlage geschaffen, der Region zu der Geltung REINHOLD SCHULTE KLAUS ENGEL Menschen vielfältige Perspektiven bietet. sich nicht leugnen: Das Ruhrgebiet lebt in manchen zu verhelfen, die sie verdient: mit unserer Initiative Klaus Engel (r.) und Reinhold Schulte Bereichen aus der Substanz. Um seine Wettbe- zum Gründerland NRW, die wir gemeinsam mit dem Ein gesundes Selbstbewusstsein darf aber nicht in werbsfähigkeit für die Zukunft zu sichern, braucht Land Nordrhein-Westfalen angestoßen haben. Beispiel die Wissenschaft in der Region ist, zeigt Selbstzufriedenheit umschlagen. Der Initiativkreis es Investitionen in eine moderne Infrastruktur, die große Dichte an Hochschulen und Forschungs- muss sich den wachsenden Herausforderungen an in eine leistungsfähige Logistik und in attraktive Damit wollen wir die hervorragenden Rahmen- einrichtungen. Damit aus Forschungsergebnissen die Region stellen und seine Arbeit immer wieder Stadtviertel. bedingungen für Gründung und Ansiedlung neuer und kreativen Ideen auch neue Unternehmen ent- neu darauf ausrichten: Demografischer Wandel, Unternehmen noch deutlicher herausstellen. Das stehen, müssen Wirtschaft und Wissenschaft noch Globalisierung und Energiewende sind hier aktuelle Diese Botschaft ist gehört worden – in Düsseldorf erste Gründer-Forum NRW an der Ruhr-Universität enger zusammenarbeiten. Stichworte. und auch in Berlin. Sowohl NRW-Ministerpräsiden- in Bochum hat führende Kräfte unserer Unterneh- tin Hannelore Kraft als auch Bundesminister Gab- men, Vertreter der NRW.Bank und des Landes NRW Ob Investitionen oder Innovationen: Als Modera- In diesem notwendigen Veränderungsprozess riel haben wir unsere Positionen verdeutlicht und mit potenziellen Firmenstartern und Studenten toren bleiben wir bei diesen Themen auch im Jahr versteht sich der Initiativkreis als gestaltende sind dabei auf die Bereitschaft zum konstruktiven zusammengebracht. Das war ein verheißungsvol- 2015 am Ball. Wir laden alle Mitglieder ein, die Kraft und als eine Stimme der Region auch mit Austausch über die Möglichkeiten einer Umsetzung ler Auftakt, um eine neue Plattform für innovative Zukunft des Ruhrgebietes weiterhin aktiv mitzuge- politischem Gewicht. So haben wir Bundeswirt- gestoßen. Wir sind zuversichtlich, dass in einem Gründungen zu etablieren. Denn nicht nur Berlin, stalten. schaftsminister Sigmar Gabriel bei unserer Vollver- gemeinsamen Prozess von Politik und Wirtschaft München oder Hamburg haben die Nase vorn. Auch sammlung im März 2014 die Fortschreibung des Lösungen gefunden werden, die das Ruhrgebiet auf das Ruhrgebiet hat innovativen Unternehmens- Energiepolitischen Papiers überreicht, in dem sich lange Sicht stärken werden. gründern viel zu bieten. Wie leistungsfähig zum KLAUS ENGEL REINHOLD SCHULTE Moderator Co-Moderator
6 7 Liebe Mitglieder und Unterstützer des Initiativkreises Ruhr, liebe Leserinnen und Leser, 2014 war ein Jahr besonderer Momente. Bei der RuhrGala im März feierte der Sommer wieder erfolgreich angebotene Stipendi- Initiativkreis Ruhr mit rund 300 Gästen aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft aten-Projekt RuhrFellowship 2014 hinzu genom- im würdigen Rahmen der festlich geschmückten Jahrhunderthalle in Bochum men, zeigt sich: Unter dem Dach der TalentMetro- nicht nur sein Silberjubiläum. Zugleich übergaben der bisherige Moderator Bodo pole Ruhr versammelt sich eine wachsende Zahl Hombach und sein Co-Moderator Erich Staake den Staffelstab offiziell an den neuen von Aktivitäten, die das Profil des Ruhrgebiets als Dirk Opalka Moderator Klaus Engel und seinen Co-Moderator Reinhold Schulte. Region mit einem großen Potenzial an Talenten weiter schärfen. Zum Abschluss des Jubiläumsjahres kehrte der Rund 100 Gäste waren im Oktober auf der Zeche Auch im Internet gehen Initiativkreis Ruhr und des Ruhrgebietes einzusetzen, ist nach wie vor Initiativkreis in kleinerer Runde an die Stätte sei- Zollverein dabei, als neben Dr. Ludwig Pohl mit TalentMetropole Ruhr mit der Zeit: Der Internet- ausgesprochen groß. ner Wurzeln zurück: Auf Einladung von Bischof Prof. Dr. Stefan Hell ein frisch nominierter Che- Auftritt des Initiativkreises wurde komplett über- Franz-Josef Overbeck trafen sich Angehörige und mie-Nobelpreisträger in die Forscher-Ruhmes- arbeitet, und die TalentMetropole Ruhr ist mit Auch für die Zukunft gilt es, Hemmnisse in der Vertreter der Gründerväter sowie ehemalige und halle berufen wurde. einer eigenen Präsenz im Internet und im sozialen Region zu beseitigen und die Chancen sowie aktuelle Moderatoren am 3. Dezember in Essen zu Netzwerk Facebook neu gestartet. Die Resonanz Stärken des Ruhrgebietes herauszustellen. 2014 einem gemeinsamen Frühstück im Apostelsaal des Die Bildungsinitiative TalentMetropole Ruhr wird der Nutzer ist jeweils sehr positiv. brachte dem Initiativkreis Ruhr eine hohe Auf- Bischöflichen Generalvikariats des Bistums Essen. mehr und mehr zu einer Klammer für eine wach- merksamkeit. Nicht nur, weil es ein Jubiläums- Hier war die Idee zum Initiativkreis geboren wor- sende Zahl von Aktivitäten der Talentsuche und Neben Bildung waren Energie, Logistik und jahr war. Sondern vor allem durch die konkrete den. Hier erinnerten die Wegbegleiter an die Män- -förderung. Mitte des Jahres ging der TalentMoni- Kultur auch 2014 die Leitthemen des Initiativ- Arbeit in einer Vielzahl von Projekten. Dies alles ner der ersten Stunde, zogen Bilanz und wagten tor Ruhr in komplett überarbeiteter Form online. kreises: Auf dem Feld Energie ist das Leitpro- wird nur möglich, weil die Mitglieder mit ihrem einen Ausblick in die Zukunft. Die Datenbank bündelt mittlerweile mehr als 120 jekt InnovationCity Ruhr zu einem internationa- ungebrochenen persönlichen und einem erneut Förderangebote, Stipendien und Bildungspro- len Aushängeschild geworden. Die Modellstadt großzügigen finanziellen Einsatz die Basis für ein Im März legte der Initiativkreis Ruhr die vielbe- jekte. Bei den im November erstmals veranstalte- Bottrop kann so zur Blaupause für weitere Inno- gedeihliches Arbeiten und ein solides Wirtschaf- achtete Fortschreibung des Energiepolitischen ten TalentTagen Ruhr zeigten 50 Partner an fünf vationCities werden. Auf dem Feld der Logistik ten der Initiativkreis Ruhr GmbH gelegt haben. Papiers vor. Moderator Klaus Engel übergab das Tagen in sechs Städten eine viel beachtete Leis- waren die AG Logistik und das EffizienzCluster Dafür bedanke ich mich auch im Namen meiner Papier bei der Vollversammlung im Frühjahr an tungsschau der Bildungsaktivitäten dieser Region. LogistikRuhr zwei wichtige Bausteine, um den Mitarbeiter ganz besonders. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel. Das hohen Stellenwert dieser stark wachsenden dann zur Herbst-Vollversammlung im November Das ThyssenKrupp Quartier bot den festlichen Schlüsselbranche für die Region weiter auszu- Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen bei der Lek- veröffentlichte Handlungskonzept „Starke Indus- Rahmen für die Verleihung des TalentAward Ruhr, bauen. Das kulturelle Leitprojekt des Initiativ- türe dieses Tätigkeitsberichtes. trie braucht modernes Umfeld“ fand mit seiner die den feierlichen Höhepunkt der TalentTage Ruhr kreises bleibt das Klavier-Festival Ruhr, dessen Forderung nach Investitionen für das Ruhrgebiet darstellte. Die TalentMetropole Ruhr würdigte mit finanzielle Unterstützung die Mitglieder des Ini- bundesweite Beachtung. dem Preis zum zweiten Mal beispielhaft die Arbeit tiativkreises für die kommenden Jahre auf eine von vier Talentförderern, die sich mit besonderem sichere Basis gestellt haben. Nur wenige Tage später lenkte der Initiativkreis Engagement für den Nachwuchs einsetzen. Die mit dem erstmals veranstalteten Gründer-Forum Fachtagung TalentPerspektiven Ruhr an derselben Ob bei der RuhrGala, dem Jubiläumsfrühstück NRW in Bochum den Blick erneut in die Region, Stätte bot tags darauf rund 400 Bildungsakteuren oder zu anderen Anlässen – in vielen persönli- die innovativen Firmenstartern viel zu bieten hat. die Möglichkeit zum intensiven Austausch. chen Gesprächen wurde deutlich: Das Engage- ment der Mitglieder des Initiativkreises für die Wie weit es kluge Köpfe bringen können, zeigte Den Dialog mit der Jugend, die Talentförderung Region ist hochgeschätzt. Und es wurde klar: Die DIRK OPALKA wieder die Hall of Fame der deutschen Forschung. durch Joblinge und Get Ready oder auch das im Bereitschaft, sich für das weitere Vorankommen Geschäftsführer Initiativkreis Ruhr GmbH
8 9 25 Jahre Initiativkreis Ruhr Die RuhrGala im März in der Bochumer Jahrhunderthalle war 2014 der feierliche Höhepunkt. Zusammen mit dem Jubiläumstreffen im Apostelsaal des Bistums Essen bildete sie den Rahmen für das Jubiläumsjahr des Initiativkreises Ruhr.
10 11 RuhrGala 2014 Festakt mit 300 Gästen in der Jahrhunderthalle Bochum Rund 300 geladene Gäste aus Wirtschaft, Politik und Gesell- Hengsbach, Alfred Herrhausen, Sprecher des schaft haben am Abend des 8. März 2014 in der Jahrhundert- Vorstandes der Deutschen Bank AG in Frankfurt, halle in Bochum das 25-jährige Bestehen des Initiativkreises Rudolf von Bennigsen-Foerder, Vorstandsvor- Ruhr gefeiert. Gleichzeitig war die RuhrGala der traditionelle sitzender der VEBA AG in Düsseldorf, und Adolf Anlass, den Moderatoren-Wechsel zu vollziehen. Schmidt, ehemals Vorsitzender der IG Bergbau aus Wattenscheid. Sie hatten das Instrument des Initiativkreises entwickelt, das helfen sollte, der Strukturkrise im Ruhrgebiet eine positive Wen- Nach zweieinhalb Jahren übergaben Bodo Hom- dung zu geben. 1989 war das Bündnis – damals bach und Erich Staake die Moderatoren-Aufgaben noch unter dem Namen Initiativkreis Ruhrgebiet offiziell an Klaus Engel und Reinhold Schulte. – der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Der Vorstandsvorsitzende der Evonik Indus- tries AG und der Aufsichtsratsvorsitzende der GRUSSWORTE VON Signal Iduna AG werden das traditionsreiche HENRY KISSINGER Bündnis bis Ende 2015 gemeinsam führen. Der Friedensnobelpreisträger Henry Kissin- ger betonte im Interview mit Fritz Pleitgen die WICHTIGE KRAFT IN DER REGION besondere Bedeutung und die Verdienste Alfred Klaus Engel betonte die Zukunftsfähigkeit des Herrhausens, einem der Gründer des Initiativkrei- Ruhrgebiets und des Initiativkreises: „Nach ses, für das Ruhrgebiet: „Alfred Herrhausen war 25 Jahren erfolgreicher Arbeit ist der Initia- ein Mann mit großen Visionen. Er wusste, dass tivkreis heute eine wichtige Kraft in unserer das Ruhrgebiet nur den Sprung in die Zukunft Region und ein einflussreicher Mittler zwischen schafft, wenn es sich verändert und sich anpasst. der Wirtschaft, der Politik, der Wissenschaft und Bildung und Prosperität gehörten für ihn zusam- der Gesellschaft in ihrer ganzen Breite. Wenn das men. Es ist traurig, dass er den Erfolg seiner Initi- Ruhrgebiet auch in Zukunft als wirtschaftliches ative nicht mehr erleben konnte.“ Kissinger wurde Foto oben: Bei der und industrielles Zentrum florieren soll, wird es von einer Ruhrgebietsdelegation in New York RuhrGala wurde der offizielle Stab- nicht ausreichen, die etablierten Unternehmen zu besucht. Er erinnerte sich gern an den Gründer wechsel zwischen unterstützen. Wir müssen ebenso viel Kraft ein- des Initiativkreises. Die 300 Gäste des Abends den scheidenden Moderatoren Bodo setzen, um neue Unternehmen anzulocken und waren von seiner Darstellung der Gründung des Hombach (2.v.r.) junge Gründer auf ihrem Weg zur eigenen Firma Initiativkreises tief beeindruckt. und Erich Staake (r.) und deren erfolgreich zu begleiten.“ Nachfolgern Klaus Engel (2.v.l.) und Landeswirtschaftsminister Garrelt Duin lobte die Reinhold Schulte (l.) Bei der RuhrGala warf der Initiativkreis auch Initiative und mahnte gleichzeitig ihre Zukunfts- vollzogen. einen Blick zurück auf die Zeit seiner Entste- fähigkeit an: „Die Zukunft des Ruhrgebiets liegt hung. Bereits 1988 hatten sich im Apostelsaal in Wissen und Kreativität – gemeinsam getragen des Bischöflichen Generalvikariats des Bistums von Wirtschaft, Arbeitnehmern, Politik und Wis- Essen vier von der Herkunft und der Profession senschaft. Das Ruhrgebiet hat dafür mit seinen sehr unterschiedliche Männer zu vertraulichen 20 Hochschulen und seinen zahlreichen For- Gesprächen getroffen: Ruhrbischof Kardinal Franz schungsinstituten außerhalb von Universitäten
12 13 exzellente Voraussetzungen – auf der Basis einer Im Jahr 2007 hatte der Initiativkreis seinen Grün- Industrie mit hohem technologischen Standard. dungsauftrag mit dem Projekt Zukunft Ruhr2030 Die Landesregierung setzt sehr auf das Engage- neu definiert. Diese Strategie, seinerzeit entwi- ment des Initiativkreises Ruhr und des gesamten ckelt von den Moderatoren Dr. Werner Müller und Ruhrgebietes. Am Ziel des Initiativkreises wird Dr. Winfried Materna, ist heute immer noch wich- nicht gerüttelt: Das Ruhrgebiet als innovatives tiges Credo für den Kreis. Der individuelle Einsatz Zentrum für Industrie, Handel, Forschung und der Mitglieder, das hohe gesellschaftliche Ver- Dienstleistungen im nationalen, europäischen und antwortungsbewusstsein und die daraus resul- internationalen Wettbewerb zu positionieren.“ tierende nachhaltige Selbstverpflichtung eines Die RuhrGala jeden Mitglieds bleiben die Basis für das weitere fand in der festlich IMMER WIEDER DEN erfolgreiche Wirken des Initiativkreises Ruhr. geschmückten Jahrhunderthalle HERAUSFORDERUNGEN GESTELLT in Bochum statt. Der Initiativkreis hat sich in seiner Geschichte immer wieder den Herausforderungen der Zeit gestellt. Die Region hat sich in den vergangenen 25 Jahren gewandelt – der Initiativkreis ebenfalls. Die Mitgliedsunternehmen der ersten Stunde kamen fast ausschließlich aus der Energiewirt- schaft und der Montanindustrie. Mittlerweile ist die Mitgliederstruktur vielfältiger geworden. „Heute sind fast alle Wirtschaftszweige im Initi- ativkreis vertreten. Immobilienunternehmen sind ebenso Mitglied wie Logistikfirmen. Wir haben führende Handelshäuser und erfolgreiche Finanz- unternehmen in unseren Reihen. Dienstleistungs- anbieter und Unternehmensberater gehören wie selbstverständlich dazu. Das ist ein großer Erfolg. Das müssen wir fortsetzen“, betonte Reinhold Schulte, Co-Moderator des Initiativkreises Ruhr.
14 15 Jubiläums-Frühstück Initiativkreis würdigte Gründerväter an historischer Stätte Nach der großen RuhrGala im Frühjahr hat der Initiativkreis Ruhr das Jubiläumsjahr seines 25-jährigen Bestehens am 3. Dezember 2014 in einem kleinen Kreis zu einem historischen Datum an traditionsreicher Stätte abgeschlossen: Auf Einladung von Bischof Franz-Josef Overbeck trafen sich Angehörige und Vertreter der Gründerväter sowie ehemalige und aktuelle Moderatoren des Initiativkreises in Essen. Im Apostelsaal des Bischöflichen Generalvikariats des Bistums ließen sie die Anfänge Revue passieren, zogen eine Bilanz des Erreichten und warfen einen Blick in die Zukunft. Am 3. Dezember 1988 hatte eine Runde um „STRUKTURWANDEL „Ruhrbischof“ Kardinal Franz Hengsbach, WEITER VORANTREIBEN“ Alfred Herrhausen, Sprecher des Vorstands der In seiner Begrüßung machte Bischof Overbeck Deutschen Bank AG in Frankfurt, Rudolf von deutlich, wie sehr gerade das Ruhrgebiet durch Bennigsen-Foerder, Vorstandsvorsitzender der gesellschaftliche Dynamiken, technische Innova- VEBA AG in Düsseldorf, Adolf Schmidt, ehemals tionen und wirtschaftliche Prozesse geprägt sei. Vorsitzender der IG Bergbau, und Jürgen Gramke, Diese Entwicklung habe in besonderer Weise Aus- damaliger Vorstandsvorsitzender des Vereins wirkungen auf die Lebenschancen der hier woh- „pro Ruhrgebiet“, im Apostelsaal nach einer Reihe nenden und arbeitenden Menschen. „Aus Sorge vertraulicher Treffen einen konkreten Entschluss um die Zukunft dieser Region und ihrer Bewohner gefasst: Den „Initiativkreis Ruhrgebiet“ mit dem müssen wir den Strukturwandel weiter innovativ Motto „Wir an der Ruhr – gemeinsam nach vorn“ vorantreiben“, so Overbeck. „Dies ist bleibender als starke Institution der Wirtschaft zu präsentie- Auftrag des Initiativkreises.“ ren, um der Strukturkrise in der Region ein posi- tives Signal entgegenzusetzen. Am 15. Februar „Der Initiativkreis Ruhr versteht sich als eine 1989 sollte sich der Initiativkreis dann zum offi- ‚Bürgerinitiative der Wirtschaft‘, ganz im Sinne ziellen Start der Öffentlichkeit vorstellen. seiner Gründer“, sagte Initiativkreis-Moderator und Vorsitzender des Vorstandes der Evonik An dieser traditionsreichen Stätte trafen sich am Industries AG, Klaus Engel, der den Initiativkreis 3. Dezember 2014 Wegbegleiter des Initiativ- aktuell gemeinsam mit Co-Moderator Reinhold kreises zum gemeinsamen Frühstück, darunter Schulte führt. „Wir haben viele Projekte auf Traudl Herrhausen, Witwe von Alfred Herrhau- den Weg gebracht, aber wir werden weiterhin sen, Johanna von Bennigsen-Foerder, Witwe von gebraucht. Unsere Allianz der Aktiven wird auch Rudolf von Bennigsen-Foerder, Jürgen Gramke, künftig zum Gedeihen der Region beitragen. Das Weihbischof em. Franz Grave sowie die früheren Engagement der Mitgliedsunternehmen ist unge- Moderatoren Friedhelm Gieske, Hilmar Kopper, brochen. Die Idee von Kardinal Franz Hengsbach, Dietmar Kuhnt, Jochen Melchior, Henner Puppel, Alfred Herrhausen, Rudolf von Bennigsen-Foer- Ekkehard D. Schulz und Erich Staake. der und Adolf Schmidt – sie lebt weiter.“
16 17 Gründer-Forum NRW Der Initiativkreis macht sich Zeit seines Beste- hens für die Schaffung neuer und zukunfts- fester Arbeitsplätze in der Region stark. In diese Tradition fügt sich die 2014 gestartete Initiative „Gründerland NRW“ mit dem vom Initiativkreis Ruhr erstmals veranstalteten Gründer-Forum NRW nahtlos ein. FOTO: ISTOCK FOTO
18 19 Gründer-Forum NRW Initiative soll die Chancen für innovative Firmenstarter verbessern Im Juli 2014 haben Landeswirtschaftsminister Garrelt Duin und der Moderator des Initiativkreises Ruhr, Klaus Engel, den Startschuss für die gemeinsame Initiative „Gründerland NRW“ gegeben. Duin und Engel sind sich einig: Das Land braucht mehr innovative Unternehmer. Sie kündigten an, dass Politik und Wirtschaft alle Kräfte bündeln, damit aus neuen Ideen und Technologien auch neue Firmen entstehen. Dazu fand im November erstmals das Gründer- Forum NRW des Initiativkreises parallel zum Gründergipfel des Landes in Bochum statt. Die Initiative „Gründerland NRW“ soll die Chancen Größe und Dichte seinesgleichen sucht.“ Er unter- für Firmenstarts verbessern. Das Gründer-Forum strich: „Damit diese Region ein wirtschaftliches und NRW, das der Initiativkreis gemeinsam mit dem industrielles Zentrum in Europa bleibt, reicht es Frankfurter Allgemeine Forum organisierte, bot nicht aus, die etablierten Unternehmen zu halten. dafür erstmals am 13. November 2014 in Bochum Ebenso wichtig sind neue Unternehmen mit neuen eine Plattform. Bei dem Forum waren insgesamt Geschäftsideen und neuen Produkten. Daher wol- rund 150 Studierende, Gründungswillige, Hightech- len wir junge Gründer hier in NRW gezielt fördern Gründer, Fachleute aus Beratungsunternehmen und ihnen den Weg in die Selbstständigkeit ebnen.“ und Wissenschaft, Forschungsleiter und Finanzie- rungsexperten sowie die Spitzen internationaler „Wir verfügen über eine hervorragende Bil- Konzerne vertreten. Darunter waren unter ande- dungs- und Forschungslandschaft, eine optimale ren Dr. Peter Güllmann (NRW.BANK), Karl-Erivan geografische Lage und eine aktive Kapitalgeber- Haub (Tengelmann), Matthias Heutger (Deutsche Szene“, machte auch Minister Duin zum Start der Post DHL), Dr. Heinrich Hiesinger (ThyssenKrupp), „Gründerland“-Initiative deutlich. „Außerdem sit- Reinhold Schulte (Signal Iduna Gruppe), Erich zen hier zahlreiche Konzerne und Mittelständler, Staake (Duisburger Hafen), Dr. Martin Streichfuss die als Kunden die von jungen Firmen entwickelten (Roland Berger) und Uwe Tigges (RWE). Produkte und Dienstleistungen nachfragen. Diese Unternehmen wollen wir enger mit den innovati- NEUE DYNAMIK ENTFACHEN ven Start-Ups zusammenbringen.“ Entscheidend Bochum war als Startpunkt der Gründerland- sei es, den Technologietransfer aus der Hoch- Initiative bewusst gewählt: „Im Ruhrgebiet als schule weiter zu verbessern, damit im universitä- industriellem Zentrum Deutschlands haben Unter- ren Umfeld mehr Gründungen entstehen können. Seit 1994 ist die Selbstständigenquote von 8,8 auf den Vorstandsvorsitzenden der NRW.BANK, Klaus nehmer- und Gründergeist eine große Tradition. 10,3 Prozent im Jahr 2012 gestiegen.“ Dennoch Neuhaus, ausgezeichnet. Tags darauf schloss sich Jetzt wollen wir hier eine neue Dynamik entfa- STÄRKEN DER REGION bleibt nach Ansicht des Ministers viel zu tun, um der Gründergipfel NRW an, bei dem das nordrhein- chen", sagte Evonik-Vorstandschef Klaus Engel. Duin verwies beim Gründer-Forum NRW auf wei- besonders die Zahl der innovativen Firmen-Grün- westfälische Wirtschaftsministerium zusammen Der Initiativkreis-Moderator betonte die Stärken tere Stärken der Region an Rhein und Ruhr: „Hier dungen deutlich zu erhöhen. mit den Startercentern NRW, den Förderbanken der Region: „Die Bedingungen für Start-Ups sind haben neun von 30 DAX-Konzernen ebenso ihre KfW und der NRW.BANK sowie dem Bundeswirt- hier ausgezeichnet. Es gibt ein engmaschiges Netz Heimat wie Hunderte von Hidden Champions aus Ein Instrument dafür ist der Gründerpreis NRW, schaftsministerium die Beratungskompetenz zu aus Universitäten, Hochschulen und Forschungs- dem Mittelstand. Das ist einer der Gründe dafür, der am Abend des 13. November verliehen wurde. den Themen Existenzgründung und Unterneh- einrichtungen, ein starkes unternehmerisches und warum mehr und mehr Bürgerinnen und Bürger in Mit dem Gründerpreis NRW werden erfolgreiche menswachstum bündelte. industrielles Umfeld und einen Markt, der in seiner NRW den Sprung in die Selbstständigkeit wagen: Start-Ups durch Wirtschaftsminister Duin und
20 21 „Das Ruhrgebiet hat viele Das wissen zum Beispiel die Inhaber der vielen traditionsreichen Familienunternehmen im Ruhrge- gute Gründe für gute Gründer“ biet. Wer mit ihnen spricht, wird beeindruckt sein, mit welchem Stolz sie die Verantwortung für teils Tausende Mitarbeiter tragen. Familienunternehmen Gastbeitrag von Klaus Engel, Moderator des Initiativkreises Ruhr, leben vor, was Unternehmer- und Gründergeist für „Positionen und Perspektiven“, Jahrbuch Ruhr 2015, Regionalverband Ruhr (Hg.) bedeutet. Von diesem Geist braucht das Ruhrgebiet mehr. Um hier eine neue Gründer-Dynamik zu entfa- chen, müssen wir zunächst einmal Wissenslücken Das Ruhrgebiet ist reich. Reich an Firmengrün- Worin liegen die Gründe dafür, dass viele Men- schließen. Denn ein ganz wesentlicher Grund für und hibbeligen Berlin oder im bajuwarisch selbst- dern, die die Region zu dem gemacht haben, was schen davor zurückschrecken, ihre eigene Firma zu die vergleichsweise geringe Zahl an Gründern liegt bewussten München. Der Westen mit dem Ruhrge- sie bis heute ist: zum industriellen Zentrum im gründen? Sicher nicht in einem Mangel an erfolg- in mangelnden Kenntnissen, wie sich eine eigene biet hat aber viel zu bieten. Hier sind die Bedin- Herzen Europas. Ob in der Stahlbranche, in der versprechenden Geschäftsideen. Vielfach fehlt Firma starten lässt. Dabei muss den Weg in die gungen für Start-Ups ausgezeichnet: Es gibt ein Energie, in der Chemie oder im Handel: An der stattdessen der Mut, selbst die Initiative zu ergrei- Selbstständigkeit niemand mehr allein beschrei- engmaschiges Netz aus Universitäten, Hochschulen Ruhr nahmen viele erfolgreiche Unternehmens- fen. Die Konjunktur in Deutschland ist derzeit gut ten. Es gibt Hilfe, etwa in den rund 80 Startercen- und Forschungseinrichtungen, ein starkes unter- und Unternehmer-Geschichten ihren Anfang. Der – nicht zuletzt dank einer starken industriellen tern in NRW oder bei den Förderbanken KfW und nehmerisches und industrielles Umfeld und einen Gründerboom ist aber schon eine ganze Weile her. Basis. Viele potenzielle Gründer mit einer sicheren NRW.Bank. Zunehmend steigt auch die Industrie Markt, der in seiner Größe und Dichte seinesglei- Mit berechtigtem Stolz auf das Erreichte zu ver- Anstellung in Wirtschaft oder Wissenschaft haben in die Finanzierung von Start-Ups ein. Allein die chen sucht. Nicht zuletzt kann die Region mit einer weisen ist also das Eine. Zukunftssicher zu bleiben deshalb über einen Schritt in die Selbstständigkeit Evonik Industries AG will mittelfristig 100 Millionen hohen Lebensqualität, einem großen Freizeitange- ist das Andere. Seiner großen Unternehmer-Tradi- noch gar nicht nachgedacht. Euro in junge Technologieunternehmen investieren. bot und einer lebendigen Kulturszene punkten. tion zum Trotz liegt das Ruhrgebiet bei Firmen- gründungen heute hinter dem Rest Deutschlands Hinzu kommt der Wunsch, Arbeitszeit und Freizeit Es gilt, unablässig innovative Lösungen zu entwi- Darauf bauen die Landesregierung und die Mit- zurück. in die Waage zu bringen. Firmeninhaber stehen in ckeln, um Wachstum, Wohlstand und Beschäftigung glieder des Initiativkreises Ruhr mit ihrer gemein- dem Ruf, ein höheres Einkommen zu haben, dafür zu sichern. Deutschland ist eben nicht nur das Land samen Initiative, die sie unter dem Titel „Gründer- Das Ruhrgebiet ist Heimat großer Konzerne und aber deutlich mehr arbeiten zu müssen als etwa der Dichter und Denker, sondern auch der Bastler land NRW“ gestartet haben. Politik und Wirtschaft eines starken Mittelstandes. Dieser ist zugleich Arbeitnehmer in der Wirtschaft oder Beschäftigte und Tüftler. Es ist berühmt für seinen Forscher- bündeln ihre Kräfte, damit aus neuen Ideen und breit gefächert und hochspezialisiert. Mit ihren im öffentlichen Dienst. Dies ist auch ein Beweg- geist, der auch im Ruhrgebiet eine große Tradition Technologien neue Unternehmen werden. Ein Ziel Ideen, Lösungen und Produkten bilden kleine und grund dafür, eben nicht den Gang in die Selbststän- hat. Das Max-Planck-Institut für Kohlenforschung dieses neuen Netzwerks ist es, die Chancen für mittelständische Unternehmen das industrielle digkeit zu wagen. in Mülheim, das im Jahr 2014 sein 100-jähriges Gründer besser herauszustellen. Rückgrat der Region. Aber es reicht nicht aus, die Bestehen feierte, ist ein Paradebeispiel für ein etablierten Unternehmen zu halten. Wir müssen Das alles mag im Einzelfall nachvollziehbar sein. weltweit herausragendes Forschungsinstitut. Im Für einen neuen Gründergeist muss sich aber ebenso viel Kraft dafür einsetzen, um neue Unter- Aus volkswirtschaftlicher Sicht liegt darin aber vergangenen Jahr hat allein die chemische Indus- auch etwas in der gesellschaftlichen Wahrneh- nehmen anzulocken und jungen Gründern den eine Gefahr für die Zukunft des Ruhrgebietes. Denn trie in Deutschland erstmals mehr als zehn Milli- mung ändern. Wer als Firmenstarter im ersten Weg zur eigenen Firma zu ebnen. Wenn sich das das exportorientierte Deutschland hat kein Polster arden Euro in die Forschung investiert. Bei Evonik Anlauf den Durchbruch verpasst, wird hierzu- Ruhrgebiet auch künftig im internationalen Wett- aus Rohstoffen, auf dem es sich dauerhaft ausru- betragen die Aufwendungen dafür mittlerweile lande leicht als Verlierer abgestempelt. In den bewerb der Regionen behaupten will, ist es auf hen könnte. Es muss sich seine weltweit berühmte jedes Jahr fast 400 Millionen Euro. Das muss sich USA dagegen schätzt man Jungunternehmer, die den Einfallsreichtum und die Kreativität innovati- Innovationsfähigkeit bewahren, um auf den globa- am Ende auszahlen. Daher ist in Deutschland drin- auch einen zweiten oder dritten Versuch wagen. ver Gründer angewiesen. len Märkten erfolgreich zu bleiben. Seine Unter- gend eine verbesserte steuerliche Förderung für Die das Zeug haben, nach Rückschlägen wieder nehmen müssen ihre Spitzenpositionen jeden Tag Investitionen in Forschung und Entwicklung nötig. aufzustehen und noch einmal neu anzufangen. Der Initiativkreis Ruhr hat die Menschen in der aufs Neue mit besseren Lösungen und besseren Die Labore in Unternehmen, Universitäten und wis- Das Ruhrgebiet selbst ist doch lebendiger Beweis Region in einer aktuellen Umfrage durch das Produkten gegenüber der internationalen Konkur- senschaftlichen Instituten können hervorragende dafür, dass es sich lohnt, hartnäckig am Ball zu Meinungsforschungsinstitut Forsa nach ihrer renz verteidigen. Gute Ideen haben deshalb immer Keimzellen für neue Firmengründungen sein. Aller- bleiben, sich immer wieder neu zu erfinden. Einstellung zur Selbstständigkeit befragen las- Konjunktur. Sie sichern bestehende und schaffen dings gibt es heute viele talentierte Entwickler, die sen. Demnach würden drei Viertel der Befragten neue Arbeitsplätze. ihre Patente lieber auf dem Weltmarkt verkaufen, Es gibt viele gute Gründe für mehr gute Gründer. eine Anstellung in einem Unternehmen oder einer als ein eigenes Unternehmen zu gründen. Das Ruhrgebiet hat sie. Behörde der Selbstständigkeit vorziehen. Ledig- Natürlich müssen sich Gründer gerade in den ers- lich ein Viertel würde lieber auf eigenes Risiko ten Jahren nach dem Firmenstart ins Zeug legen, Im Augenblick mag der Eindruck überwiegen, als arbeiten. Das ist bedenklich. um den jungen Betrieb in die Spur zu bekommen. spiele die Musik in der Gründerszene im hippen
22 23 Politik Der Initiativkreis Ruhr wirkt vor allem durch seine Projekte. Seine Mitgliedsunternehmen scheuen sich aber auch nicht, öffentlich zu politischen Fragen Stellung zu beziehen, wenn es geboten ist. Im Jahr 2014 tat der Initiativkreis das bundesweit vernehm- bar mit zwei Schriften: der Fortschreibung des Energiepolitischen Papiers sowie dem Handlungskonzept „Starke Industrie braucht modernes Umfeld“. FOTO: FOTOLIA
24 25 Energiepolitisches Papier Initiativkreis Ruhr diskutierte über die Energiewende mit Sigmar Gabriel in Bochum Zum 25-jährigen Bestehen des Initiativkreises Ruhr hat Bundeswirtschaftsminister fenen Akteuren geführten Debatte können wir zu Sigmar Gabriel am 8. März 2014 als Ehrengast an der Vollversammlung des guten Ergebnissen kommen – energiewirtschaft- Unternehmensbündnisses teilgenommen. Initiativkreis-Moderator Klaus Engel empfing lich, politisch und gesellschaftlich.“ den Wirtschaftsminister an der Ruhr-Universität Bochum, wo die Vertreter der Mitgliedsunternehmen zu ihrer Vollversammlung zusammenkamen. Das Augenmerk der Bundesregierung wieder stärker auf das Ruhrgebiet zu lenken ist eines der zentralen Anliegen des Initiativkreises. „Im Ruhrgebiet leben wir Solidarität, und wir werden In seiner Rede würdigte Gabriel die großen Ver- selbst zum Opfer zu fallen, bedarf es aus unserer auch künftig allen helfen, die unsere Hilfe brau- dienste des Initiativkreises, der 1989 mit dem Sicht allerdings einiger Kurskorrekturen.“ chen“, versicherte Klaus Engel. „Auf Dauer kann Ziel gegründet worden war, den Strukturwandel das aber nur funktionieren, wenn wir uns unse- im Ruhrgebiet zu fördern. „Die Unternehmen des Gabriel begrüßte das Papier ausdrücklich: „Die rerseits auch darauf verlassen können, dass die Initiativkreises haben sich bereits in der Ver- Energiewende ist auf absehbare Zeit eines der anderen Bundesländer und die Regierung in Berlin gangenheit als Motoren des Strukturwandels in wichtigsten wirtschaftspolitischen Projekte in auch unsere Interessen und unsere Bedürfnisse Nordrhein-Westfalen erwiesen“, sagte Gabriel. Deutschland. Wir müssen hierfür einen gewal- nicht einfach unter den Tisch fallen lassen.“ Als „Ihr Engagement wird auch für das Gelingen der tigen Transformationsprozess vollziehen. Dafür „Weckruf“ bezeichnete Engel die Ergebnisse einer Energiewende vor Ort entscheidend sein.“ brauchen wir die Innovationskraft von Unterneh- repräsentativen Umfrage, wonach drei Viertel der men wie hier vor Ort. Ich danke dem Initiativkreis Menschen im Ruhrgebiet das Gefühl haben, die Als Beispiele nannte der Wirtschaftsminister Ruhr für seine konstruktiven Diskussionsbei- Bundesregierung kümmere sich nicht ausreichend Initiativkreis-Moderator Klaus Engel (l.) übergab InnovationCity Ruhr in Bottrop und die Talent- träge. Nur in einer gemeinsam mit allen betrof- um die Probleme der Region. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel das Papier. Metropole Ruhr. „Mit diesen guten Ideen geht der Initiativkreis Ruhr die Zukunftsherausforderun- gen der Region aktiv an“, sagte er. „Dieses Enga- gement für verantwortungsbewusstes unterneh- merisches Tun begrüße ich sehr.“ Aus Sicht des Initiativkreises ist eine erfolgreiche Umsetzung der Energiewende von entscheiden- der Bedeutung für die Industriemetropole Ruhr. Wie dies gelingen kann, hat der Initiativkreis in einem Energiepolitischen Papier dargelegt, an dem Energieunternehmen wie E.ON und RWE ebenso beteiligt waren wie die stromintensiven Unternehmen ThyssenKrupp und Evonik sowie der Energiedienstleister ista. „Wir bekennen uns Vize-Kanzler Sigmar ausdrücklich zur Energiewende“, stellte Klaus Gabriel (4.v.l.) war zu Gast Engel bei der Übergabe des Papiers an Gabriel bei der Voll- klar. „Damit unsere Unternehmen diese Ener- versammlung des Initiativ- giewende mit gestalten können, ohne ihr dabei kreises Ruhr.
26 27 Herausforderung Energiewende Fortschreibung und Konkretisierung des Positionspapiers zur Energiepolitik Nur mit einem überzeugenden Masterplan wird die Energiewende gesellschaftlich akzeptiert werden. Ein neues ENERGIEWENDE MUSS schreibungsverfahren ermittelt wird. Damit Design am Strommarkt darf die Lasten für Verbraucher und Industrie nicht weiter steigen lassen, muss europäisch GANZHEITLICH GEDACHT WERDEN würden eine kosteneffiziente Förderung und eingebettet sein und die Versorgungssicherheit in Deutschland garantieren. • Bei der Energiewende handelt es sich um ein eine durch die Politik genau steuerbare Kos- groß angelegtes Projekt zur Umgestaltung des tenbelastung gewährleistet. Die Betreiber von gesamten Marktdesigns. Es umfasst unter ande- neuen Anlagen müssten damit ihre Produktion rem die Integration der Erneuerbaren Energien den jeweiligen Marktsignalen anpassen, so wie in das Marktgeschehen, die Ausgestaltung der andere Marktteilnehmer auch. künftigen Klimapolitik und eine nachdrückliche • Spätestens für 2017 ist darüber hinaus eine Im März 2013 wandte sich der Initiativkreis Ruhr wirtschaftlich werden und die kommende Gene- Förderung der Energieeffizienz im Wärme- und effiziente Zusammenführung aller Klimaschutz- in einem „Positionspapier Energiepolitik“ an die ration dadurch vom ökonomischen Nutzen der Verkehrsbereich sowie Lösungen für die Spei- instrumente anzustreben. Insbesondere muss Landesregierung in Nordrhein-Westfalen. Es war Energiewende profitiert, befürworten wir die cherung von Energie. Unabdingbar müssen die Widersprüchlichkeit der Regelungen beim die erste fachpolitische Äußerung des Kreises in Prüfung eines Modells zur generationengerech- zwischen Bund und Ländern der Ausbau der Handel mit Klimazertifikaten (ETS) einerseits seiner 25-jährigen Geschichte. Kernforderungen ten Verteilung der Lasten. EE-Anlagen und der Netzausbau verbindlich und der deutschen EEG-Förderung anderer- des Papiers waren wettbewerbsfähige Energie- verabredet und die europäische Einbettung seits beseitigt werden. preise, Versorgungssicherheit und eine sozial Derzeit erhalten Stromerzeuger in den geogra- der deutschen Energiewende hergestellt wer- • Die besonderen Lasten, die aufgrund der gerechte Verteilung der finanziellen Lasten der fisch privilegierten und vergleichsweise dünn den. Die Diskussion um Kapazitätsmärkte wird EE-Förderung durch die Umlage nur in Energiewende. besiedelten Bundesländern im Norden und im einerseits aus Sorge um die künftige Versor- Deutschland anfallen, erfordern zwingend für Süden Deutschlands über das EEG jährlich Förder- gungssicherheit und andererseits, wegen der energieintensive und im internationalen Wett- Das vorliegende Papier ist eine Fortschreibung mittel von mehreren Milliarden Euro. Dass diese damit verbundenen Kostenbelastung, um die bewerb stehende Unternehmen Ausnahmetat- und Konkretisierung des ersten Positionspapiers. maßgeblich aus dem dicht besiedelten Industrie- Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit des Indus- bestände. Je stärker der durch die garantierte Der Initiativkreis nimmt darin aktuell Bezug auf land NRW finanziert werden, ist im Sinne einer triestandorts Deutschland geführt. EE-Förderung verursachte Anstieg der Umlage die energiepolitischen Themen der neuen Bun- fairen Lastenverteilung nicht akzeptabel, zumal gebremst werden kann, desto geringer fallen desregierung und unterstützt ausdrücklich die es maßgeblich die Stromunternehmen in NRW SCHRITTWEISE die Ausnahmen ins Gewicht. entsprechenden Regelungen des Koalitionsver- sind, die mit ihren gesicherten Kraftwerkskapa- KOSTENGÜNSTIGE INTEGRATION trages. zitäten die Versorgungssicherheit gewährleisten. DER ERNEUERBAREN AUSBAU DER ERNEUERBAREN Die Forderungen des Initiativkreises beschrän- ENERGIEN HAT PRIORITÄT SETZT AUSBAU DER NETZE UND Um den beispiellosen Umbau des deutschen ken sich nicht nur auf die Rahmenbedingungen • Unabdingbar für einen Erfolg der Energiewende SPEICHERKAPAZITÄTEN VORAUS Strommarkts erfolgreich gestalten zu können, der Energiewende, sondern sollen auch Impulse ist ein mit allen Marktakteuren abgestimm- • Für den weiteren Ausbau der Stromproduk- fordert der Initiativkreis einen verlässlichen für die Gestaltung des künftigen Marktdesigns ter Plan für eine schrittweise Integration der tion aus Erneuerbaren Energien ist vor allem Masterplan, der die Strompreise auf einem wett- liefern. Dabei sollen die Interessen der Industrie, Erneuerbaren Energien, die weder das Markt- ein Ausbau der Netze zwingend erforderlich. bewerbsfähigen Niveau hält und den Indus- der Energiewirtschaft und der Verbraucher glei- geschehen verzerrt noch die sichere Stromver- Mittel- und langfristig sollten zudem Strom- triestandort NRW sowie die Arbeitsplätze in der chermaßen berücksichtigt werden. Den Prozess sorgung gefährdet. Das Ziel muss daher eine speicher eine größere Rolle spielen. Nur so Region sichert. Dazu gehört auch, die zusätzlichen der kommenden Jahre an marktwirtschaftlichen verpflichtende Direktvermarktung für alle Neu- kann gewährleistet werden, dass der zusätzlich Lasten, die durch die Förderung des Ausbaus der Prinzipien auszurichten, erscheint als zwin- anlagen von Erneuerbarer Energie sein. Grund- erzeugte Strom aus Sonne und Wind sinnvoll Erneuerbaren entstehen, regional gerechter zu gende Voraussetzung für eine erfolgreiche öko- sätzlich sollte der Weg hin zu Förderstrukturen verteilt und genutzt werden kann. Deshalb verteilen. Wenn die Energiewende gelingen soll, nomische Entwicklung der Rhein-Ruhr-Region, beschritten werden, die für mehr Wettbewerb muss der weitere Ausbau der Erneuerbaren darf man sie nicht an zu hohen Kosten scheitern des größten industriellen Kerns und der Energie- sorgen. Hierzu müssten die Erneuerbaren künf- Energien mit dem notwendigen Ausbau der lassen. Unter der Prämisse, dass die Erneuerba- zentrale Europas. tig durch eine feste Prämie gefördert werden, Netze in Einklang stehen. ren Energien mittelfristig ohne Fördersystem die regelmäßig für Neuanlagen in einem Aus-
28 29 • Mit dem Ausbau der Netze in Deutschland muss kann. Eine solche Möglichkeit ist im EnWG erfolgen und den Beitrag der angrenzenden ein Ausbau der Grenzkuppelstellen zu unseren bereits angelegt. Mitgliedstaaten zur Versorgungssicherheit Nachbarstaaten einhergehen. konsistent in den nationalen Leistungsbilanzen • Stromspeicher sind ein wichtiges Zukunftsfeld, EINBETTUNG IN DEN berücksichtigen. Forschung und Entwicklung sollten daher drin- EUROPÄISCHEN BINNENMARKT • Eine Prüfung von kosteneffizienten Kapazi- gend vorangetrieben und gefördert werden. • Derzeit, und voraussichtlich noch bis gegen tätsmechanismen erscheint sinnvoll. Die Ent- Ende der Dekade, ist der europäische Strom- lohnung für gesicherte Kapazitäten in einem NACHDRÜCKLICHE FÖRDERUNG markt durch Überkapazitäten gekennzeichnet. Kapazitätsmarkt darf nur diskriminierungsfrei DER ENERGIEEFFIZIENZ IM Hiervon können die Kunden in Europa aber und marktbasiert erfolgen, so dass nicht nur PRIVATEN UND ÖFFENTLICHEN nur profitieren, wenn die Märkte durch einen alle Kraftwerke und Speicher, sondern auch WÄRMESEKTOR beschleunigten Ausbau der Grenzkuppelstellen Nachfrager, die mit flexiblen Lasten zur Sys- • Um die zusätzlichen finanziellen Lasten im und eine Überwindung auch nationaler Eng- temstabilisierung beitragen können, an dem Rahmen zu halten, müssen Maßnahmen für pässe stärker zusammenwachsen. Markt teilnehmen können. Eine ausschließlich mehr Energieeffizienz im Wärme- und Gebäu- • Um eine sichere Stromversorgung zu gewähr- auf die Versorgungssicherheit gerichtete und desektor verbindlich und zielgerichtet umge- leisten, sollte daher der europäisch und nati- effiziente Lösung muss dabei oberste Priori- setzt werden. Um hier spürbare Fortschritte zu onal koordinierte Ausbau der Übertragungs- tät haben – sonst wird es unnötig teuer. Der machen, müssen deutlich mehr Maßnahmen zur netze, einschließlich der Grenzkuppelstellen, Kapazitätsmechanismus darf nur so viel Kraft- energetischen Optimierung umgesetzt werden. mit Vorrang betrieben werden. werkskapazität sichern wie nötig. Anlagen, die Vorrang haben sollten dabei niedriginvestive • Zugleich sollten vorhandene, aber bisher kaum zur Sicherung der Versorgung nicht gebraucht Maßnahmen mit kürzerer Amortisationszeit. genutzte, industrielle Flexibilitäten sowie die werden, müssen auch nicht künstlich im Markt Eine höhere Verbrauchstransparenz bei priva- bereits vorhandenen Regelenergiemärkte gehalten werden. Der Kapazitätsmechanismus ten Haushalten könnte in diesem Zusammen- gestärkt werden, etwa durch die Anpassung muss technologieoffen sein, um eine kosten- hang zu einem bewussteren und damit effizi- der Netzentgeltsystematik und eine prak- effiziente Lösung zu gewährleisten. Die Preise enteren Umgang mit Energie führen. tikable marktorientierte Ausgestaltung der müssen dabei die aktuelle Knappheit des Mark- • Bei der Umsetzung der europäischen Energie- AbschaltVO. tes widerspiegeln. effizienzrichtlinie in deutsches Recht sollte dies • Auch sollten Fördermechanismen innerhalb entsprechend berücksichtigt werden. von Europa stärker harmonisiert und Koope- rationsmechanismen zwischen Mitgliedstaaten STRATEGISCHE RESERVE stärker als bisher genutzt werden, um zu einer • Anstelle der dirigistischen Reservekraftwerks- möglichst effizienten und damit kostengünsti- verordnung kann während des Transformati- gen Bereitstellung von Erneuerbaren Energien onsprozesses kurzfristigen Knappheitssitua- beizutragen und Marktverzerrungen entgegen- tionen durch den Aufbau einer strategischen zuwirken. Reserve mit konventionellen Kraftwerken oder • Zwingend erforderlich ist eine auf regiona- Lastflexibilität begegnet werden. Die Bildung ler beziehungsweise EU-weiter Ebene abge- dieser Reserve muss wettbewerblich erfolgen. stimmte Methodologie zur Bestimmung der Diese darf jedoch nur in bestimmten Notfall- Leistungsbilanz. Diese Bewertung der gesicher- situationen aktiviert werden, oder dann, wenn ten Leistung und der erforderlichen Reserve- der Markt die Nachfrage nicht mehr decken leistung sollte auf einheitlichen Grundlagen
30 31 Aktionsplan Ruhr Initiativkreis Ruhr fordert Investitionen in Mobilität, Logistik und Stadtviertel „Starke Industrie braucht modernes Umfeld“ ist der Titel biet dringend Investitionen: in die Verkehrsinfra- nur Tausende Pendler täglich Nerven. Sie brem- eines Handlungskonzepts, das der Initiativkreis Ruhr bei seiner struktur, in ein hoch modernes Umfeld aus Logis- sen auch das wirtschaftliche Wachstum aus, das Vollversammlung im November in Essen veröffentlichte und tik und Mobilität und in nachhaltige Konzepte zur Arbeitsplätze sichert und neue schafft. Wir brau- das auf bundesweite Aufmerksamkeit stieß. Mit Nachdruck Standort- und Quartiersentwicklung.“ chen jetzt eine gezielte Sanierung zunehmend machen sich die rund 70 Mitgliedsunternehmen, die für maroder Straßen und Brücken. Wir brauchen einen globalen Umsatz von 630 Milliarden Euro und rund Evonik-Vorstandschef Engel bekräftigte Aus- genauso Investitionen in die innovative Daten- 2,25 Millionen Beschäftigte stehen, darin stark für neue sagen von Bundeskanzlerin Angela Merkel, die Infrastruktur. Sonst bleibt die Wettbewerbsfähig- Investitionen in die Wettbewerbsfähigkeit der Rhein-Ruhr- sie anlässlich des 25. Jahrestags des Mauerfalls keit einer ganzen Region auf der Strecke.“ Region als einem der größten Ballungsräume Europas. gemacht hatte: „Wir haben heute die blühenden Landschaften, von denen Helmut Kohl damals Das Handlungspapier formuliert drei Kernforde- gesprochen hat.“ Die neuen Länder hätten „durch rungen für die Rhein-Ruhr-Region: unglaubliche Hilfe aus den alten Bundesländern“ 1. Wir brauchen Investitionen in moderne Initiativkreis-Moderator Klaus Engel verwies aufholen können. Engel dazu: „Jetzt ist es Zeit, Mobilität. auf die Stärken des Ruhrgebiets als einer wich- dass die Bedürfnisse weiterer Regionen in West- 2. Wir brauchen Investitionen in international tigen Industrieregion in Europa. Er mahnte aber: deutschland wieder stärker in den Fokus rücken. leistungsfähige Logistik. „Intakte Verkehrswege und zeitgemäße Infra- Das gilt insbesondere für das Ruhrgebiet als dem 3. Wir brauchen Investitionen in attraktive struktur, moderne Stadtviertel und leistungs- industriellen Herz Deutschlands. Ein starkes Stadtviertel und Quartiere. starke Logistik sind dabei Grundlagen für wirt- Ruhrgebiet stärkt Deutschland. Das ist eine natio- Niedersachsen zur Finanzierung der notwendigen schaftlichen Erfolg. Hier muss auch die öffentliche nale Gemeinschaftsaufgabe.“ PAPIER ZEIGT LÖSUNGEN AUF Sanierung der Verkehrsinfrastruktur. Er bietet an, Hand handeln.“ Einen deutlichen Anstoß dafür Der Initiativkreis Ruhr zeigt in dem Papier Lösun- sein Know-how in die Entwicklung von Indus- will der Initiativkreis mit dem Handlungsplan STAUS UND UMLEITUNGEN gen auf und bietet an, sich aktiv an einem gemein- triebrachen zu leistungsfähigen und international geben. Engel versprach den Mitgliedern: „Dieses KOSTEN NERVEN UND BREMSEN sam mit der Politik aufzustellenden „Handlungs- vernetzten Logistikflächen einzubringen. Und er Papier enthält konkrete Vorschläge, Schritte und DAS WACHSTUM plan Ruhr“ zur Modernisierung der Region zu bietet an, die Erfahrungen seines erfolgreichen Konzepte, die ich in Berlin und Düsseldorf adres- Engel weiter: „Das Ruhrgebiet ist eine immer beteiligen. Er unterstützt dabei die gerade vom Leitprojektes InnovationCity Ruhr weiteren Städ- sieren werde.“ intensiver beanspruchte internationale Waren- Bundesrat beschlossene Initiative der Länder ten und Kommunen im Zuge eines partnerschaft- drehscheibe. Staus und Umleitungen kosten nicht Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und lichen Prozesses zur Verfügung zu stellen. DEM AUFBAU OST EINE MODERNISIERUNG DES RUHRGEBIETS FOLGEN LASSEN Im Konzept heißt es über das Ruhrgebiet unter anderem: „Das industrielle Zentrum Deutschlands gerät in Gefahr, wenn die Infrastruktur und das Umfeld den modernen Anforderungen nicht mehr genügen und ganze Stadtviertel unter stetigem Bei seiner Vollversamm- Niedergang leiden.“ Und: „Um dem Aufbau Ost lung im Westdeutschen Protonentherapie- eine erfolgreiche Modernisierung des Ruhrge- zentrum Essen legte der Initiativkreis Ruhr biets folgen zu lassen und damit die Industrie der das Handlungspa- Region als Kraftpaket der deutschen Wirtschaft pier „Starke Industrie braucht modernes zu erhalten und zu stärken, braucht das Ruhrge- Umfeld“ vor.
32 33 Starke Industrie 2. WIR BRAUCHEN INVESTITIONEN IN INTERNATIONAL LEISTUNGSFÄHIGE LOGISTIK braucht modernes Umfeld Viele, ehemals industriell genutzte, Flächen liegen brach, weil die Mittel für eine dringend gebotene Handlungskonzept des Initiativkreises Ruhr, Revitalisierung fehlen. Mit mehr als 5.000 Logistik- unternehmen und über 160.000 Mitarbeitern zählt vorgelegt am 8. November 2014 die Region zu den bedeutendsten Logistikregi- onen in Europa. Die wachsenden Warenströme weltweit werden der „Logistikdrehscheibe Ruhr“ einen zusätzlichen Impuls geben. Infrastrukturelle Nadelöhre müssen daher durch multimodale Kno- tenpunkte beseitigt werden. Das erfordert die Ver- knüpfung verschiedener Verkehrsträger wie zum Beispiel Eisenbahn und Binnenschifffahrt, aber auch eine bessere Anbindung der Seehäfen an das Hinterland. Vor diesem Hintergrund kümmert sich das EffizienzCluster LogistikRuhr des Initiativkrei- ses Ruhr um Fragen der Entwicklung der Verkehrs- Die Rhein-Ruhr- Das industrielle Zentrum Deutschlands gerät in Infrastrukturell lebt die Region seit vielen Jah- infrastruktur in der Region. Wir wollen nun durch ren Städten und Kommunen im Zuge eines partner- Die Forderung nach Region braucht Gefahr, wenn die Infrastruktur und das Umfeld ren aus der Substanz. Straßen und Brücken in die Entwicklung von Industriebrachen und die Ver- schaftlichen Prozesses zur Verfügung zu stellen. moderner Mobilität dringend Investitio- den modernen Anforderungen nicht mehr genügen Nordrhein-Westfalen sind zunehmend in maro- knüpfung von Verkehrsträgern weitere Potenziale umfasst gleicher- nen in eine moderne und ganze Stadtviertel unter stetigem Niedergang dem Zustand, Staus und Umleitungen führen zu heben. Ein Flächenstrukturfonds NRW – in Anleh- maßen ein bedarfs- Infrastruktur, für leiden. Die Städte und Kreise der Region bilden hohen volkswirtschaftlichen Einbußen und beein- nung an den bestehenden Grundstücksfonds NRW FAZIT: DAS RUHRGEBIET BRAUCHT gerechtes Netz an Straßenverkehr und einen der größten Ballungsräume Europas. Ihre trächtigen die Attraktivität des Standorts. Wir – könnte dazu dienen, diese Brachen zu erwerben, DRINGEND INVESTITIONEN intakten Straßen für Datentransfer, ökonomische Bedeutung lässt sich eindrucksvoll fordern, alle verfügbaren Mittel abzurufen und aufzubereiten und dann einer neuen Nutzung In den vergangenen 25 Jahren wurde durch den und Brücken, den in einen bedarfs- ablesen an der Zahl internationaler Unternehmen entlang einer verbindlichen Zeitplanung mit Prio- zuzuführen. Mit den dann in Wert gesetzten Flä- Solidarbeitrag in den ostdeutschen Bundesländern flächendecken- gerechten Zugang und starker Mittelständler. Darüber hinaus verfügt rität auf die Modernisierung der wichtigsten Stra- chen kann der Logistikstandort NRW gesichert und viel erreicht. Zugleich sind jedoch seit 1990 die den Einsatz neuer zu unserer inter- die Region über ein dichtes Netz von Universitä- ßen und Brücken in der Region zu konzentrieren. weiter ausgebaut werden. Probleme in einigen Regionen Westdeutschlands in Technologien zur national leistungs- ten und Hochschulen, das seinesgleichen sucht und Zugleich unterstützen wir die gerade vom Bundes- den Hintergrund gerückt. Dies gilt insbesondere für Verkehrsoptimierung fähigen Logistik Garant für Forschung und Entwicklung sowie für rat beschlossene Initiative der Länder Nordrhein- das Ruhrgebiet, das industrielle Zentrum Europas. und ein modernes sowie in attraktive qualifizierte Fachkräfte ist. Um all das zu erhalten Westfalen, Baden-Württemberg und Niedersach- 3. WIR BRAUCHEN INVESTITIONEN Breitbandnetz für und lebenswerte und für die Zukunft zu stärken, muss die Politik sen zur Finanzierung der notwendigen Sanierung IN ATTRAKTIVE STADTVIERTEL Um dem Aufbau Ost eine erfolgreiche Modernisie- die professionelle Stadtviertel und jetzt handeln. Die Rhein-Ruhr-Region braucht drin- der maroden Verkehrsinfrastruktur. Für den Regi- UND QUARTIERE rung des Ruhrgebiets folgen zu lassen und damit die Datenmobilität. Quartiere. gend Investitionen in eine moderne Infrastruktur, onal- und Pendlerverkehr im Ruhrgebiet befür- Städte und Gemeinden müssen eisern sparen – Industrie der Region als Kraftpaket der deutschen für Straßenverkehr und für Datentransfer, in einen worten wir die Nutzung neuer Technologien und obwohl sie dringend investieren müssten. Dies Wirtschaft zu erhalten und zu stärken, braucht das bedarfsgerechten Zugang zu unserer international intelligenter Telematik zur Verkehrsoptimierung in gilt nicht zuletzt für sozial schwächere Viertel Ruhrgebiet dringend Investitionen: in die Verkehrs- leistungsfähigen Logistik sowie in attraktive und Ballungsräumen. im Niedergang, in denen unverzüglich gegen- infrastruktur, in ein hoch modernes Umfeld aus lebenswerte Stadtviertel und Quartiere. gesteuert werden müsste, bevor echte Brenn- Logistik und Mobilität und in nachhaltige Konzepte Der Zugriff auf Informationen unabhängig von Ort punkte entstehen. Für die Entwicklung attrakti- zur Standort- und Quartiersentwicklung. Nur so und Zeit, der Einsatz mobiler Technologien und der ver Wohnräume in lebenswerten Vierteln gibt es können Potenziale über die gesamte Wertschöp- 1. WIR BRAUCHEN INVESTITIONEN Transfer von großen Datenmengen sind bedeu- in der Region nachhaltige Standortkonzepte. Eine fungskette hinweg gehoben und Arbeitsplätze IN MODERNE MOBILITÄT tende Standortfaktoren. Ein hoch leistungsfähiges Umsetzung dieser Konzepte nach dem Vorbild gehalten und geschaffen werden. Nur so kann die Die Forderung nach moderner Mobilität umfasst Breitbandnetz macht Prozesse flexibel, effizient der InnovationCity Bottrop halten wir gerade vor Region dem stetigen Substanzverzehr entgegen- gleichermaßen ein bedarfsgerechtes Netz an intak- und somit kostengünstig. Wir fordern ein moder- dem Hintergrund der Energiewende und der wirken und nur so lässt sich die Wirtschaftsregion ten Straßen und Brücken, den flächendeckenden nes Breitbandnetz, das im Standortvergleich der KlimaExpo.NRW für sehr sinnvoll. Der Initiativ- NRW als Spitzenstandort sichern. All dies wird nach Einsatz neuer Technologien zur Verkehrsoptimie- Regionen wettbewerbsfähig ist. kreis bietet für einen nachhaltigen Innovations- Ansicht des Initiativkreises Ruhr nur möglich sein, rung und ein modernes Breitbandnetz für die pro- transfer deshalb an, die Erfahrungen, Erkenntnisse wenn Landes-, Bundes- und Europamittel zweck- fessionelle Datenmobilität. und Ergebnisse seines erfolgreichen Leitprojektes gebunden zur regionalen Förderung des Ruhrge- InnovationCity Ruhr | Modellstadt Bottrop weite- biets zur Verfügung gestellt werden.
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