3/2015 Starker Franken: Bedrohte Arbeitsplätze - Schweizer Wald

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3/2015 Starker Franken: Bedrohte Arbeitsplätze - Schweizer Wald
3/2015

Starker Franken:         Maschinenkosten:   Der Wert
Bedrohte Arbeitsplätze   Tarife 2015        des Waldes
3/2015 Starker Franken: Bedrohte Arbeitsplätze - Schweizer Wald
2   W A L D U N D H O L Z 3/15
3/2015 Starker Franken: Bedrohte Arbeitsplätze - Schweizer Wald
I n h a lt                                                                                      Editorial

      Forum                                        Aus den Regionen
  4Konstruktiver Holzschutz                   50	Der «Tree-Trimmer» der
		 im öffentlichen Bau                             Fällag AG

      AKTUELL                                      Weitere Rubriken
  6	Kurzarbeitsentschädigung                 52	Die Seite des WVS
      in öffentlichen Betrieben?
                                              53	Auslese
12	Neue Waldstandards von PEFC

      Holzmarkt                                    Redaktion,                                   Teurer Franken – grosser Frust
                                                   Abonnemente
14	Frankenstärke: Ängste und                                                                   Als der Euro am 15. Januar unter 86 Rp.
      Forderungen der Wald- und                    032 625 88 00                                fiel, ging es mir fast wie seinerzeit am
      Holzbranche                                  Fax 032 625 88 99                            26. Dezember 1999, als «Lothar» die Wäl­
                                                   Redaktion: tschannen@wvs.ch                  der niedermähte: ungläubiges Staunen,
19	Wird Baden-Württembergs                        Abonnemente: kaiser@wvs.ch                   Entsetzen machte sich breit, Ohnmachts­
      Forstwirtschaft dereguliert?                                                              gefühle. Im Kopf entstanden bereits die
                                                                                                düstersten Zukunftsszenarien.
                                                   Inserate
      Wald und Holz                                                                             Seither schiele ich immer wieder mal auf
                                                   031 387 22 11                                den Eurokurs, der sich ja immerhin etwas
23	Maschinenkosten                                Fax 031 387 21 00
                                                   anzeigen@gassmann.ch
                                                                                                erholt hat. Aber je länger, je mehr ärgere
      Die Ansätze für das Jahr 2015.                                                            ich mich über die unfaire Konkurrenz, die
                                                                                                unserer Branche (natürlich auch anderen
27	Der Wert des Waldes                            Inserateschluss nächste
                                                   Ausgabe: 19. März 2015                       Branchen) aus der plötzlich losgelassenen
      Die Oberallmeindkorporation                                                               Frankenstärke erwächst. Denn aus mei­
      Schwyz OAK hat den Wert ihrer                                                             ner Sicht beruht diese vor allem darauf,
      Wälder im Hinblick auf deren
                                                   www.waldundholz.ch                           dass viele Leute im Euroraum, aber z.B.
      ­gemeinwirtschaftlichen Leistun-
       gen schätzen lassen.                                                                     auch in Russland, ihren eigenen Regie­
       Die Zahlen sind beeindruckend.
                                                                 In diesem QR-Code ver-         rungen – und dadurch auch ihren eige­
                                                                 birgt sich unsere URL          nen Währungen – nicht mehr trauen und
                                                                 ­(Internet-Adresse). Wer ein
31	Wie weit fliegen Pollen­                                      Smartphone mit Kamera         deshalb ihr Vermögen in Schweizer Fran­
                                                                                                ken umlagern. Der Franken dient ihnen als
      körner?                                                     und passender QR-Reader-
                                                                  Software hat, kann den        Fluchtwährung, als «sicherer Hafen» –
      Baumpollen fliegen weiter als                               Code einscannen und sich
      man denken könnte; das hat                                  so das Eintippen der URL      und durch ihre Nachfrage steigt dessen
      ­Auswirkungen auf die Genetik                               sparen.                       Wert eben an. Das Problem heisst somit
       der Waldbäume.                                                                           eigentlich nicht Frankenstärke, sondern
                                                                                                Euro- und Rubelschwäche.
35Stark – auch dank lokaler
		Partner                                                                                       So oder so führt es aber dazu, dass gros­-
  Die Strüby Holzbau AG in Root                                                                 se Teile der Schweizer Wirtschaft – dar­
  verwendet für ihre Projekte vor                                                               unter auch unsere Wald- und Holzbran­
  allem Schweizer Holz.                                                                         che – nun sozusagen den Schlendrian
                                                                                                und die Unfähigkeit gewisser westlicher
39    Die Stieleiche im Rhonetal                Titelbild                                       und östlicher Staaten bzw. Regierungen
      Das Groupement Forestier des              Entrindungsanlage bei der OLWO,                 mit ausbaden sollen. Dies einfach so hin­
      Agittes (VD) ist für seinen Einsatz       wo die Medienkonferenz zur wäh-
                                                                                                zunehmen, fällt schwer. Denn es ist eben
      zugunsten der Eiche mit dem               rungsbedingten Krise der Wald-
                                                und Holzwirtschaft stattfand, siehe             doch etwas ganz anderes als seinerzeit
      ­Förderpreis Eiche 2200 ausge-
       zeichnet worden.                         auch Seite 14.                                  «Lothar» …
                                                (Foto: Ferdinand Oberer)
42	Holztransport und Holz­hof-
                                                                                                Mit freundlichen Grüssen
		logistik
   der brasilianischen Eukalyptus-
   plantagen.

46    Maserholz
      ist selten und speziell, aber zurzeit
      nicht in Mode.                                                                            Walter Tschannen

                                                                                                               W A L D U N D H O L Z 3/15   3
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Forum

Konstruktiver Bautenschutz

Unterhaltsanfällige Bauten belasten alle Steuerzahler!
Bauten mit komplizierten Formen, Flachdächern, kurzen oder gar fehlenden Vordächern sind schadenanfälliger. Viele
Schäden zeigen sich erst nach der Garantiefrist. Oft stammen solche Problembauten aus öffentlichen Architekturwett-
bewerben, wo kaum Auflagen über den konstruktiven Bautenschutz vorgegeben wurden. Private gucken dort die
neueste Mode ab. Das Resultat: Bauten mit überhöhtem Unterhaltsfaktor und ausgehebelten Garantien.

Bei öffentlichen Bauten können Reparatu­

                                                                                                                                            Foto: Wald und Holz
ren im Budget als gebundene Ausgaben
geräuschlos am Stimmbürger vorbeige­
schmuggelt und auf die Steuern abge­
wälzt werden.
   Bei privaten Bauten zahlt zwar der
Bauherr die Reparaturen. Er kann aber
die Kosten in der Steuererklärung dekla­
rieren. Für ihn resultiert ein «beachtlicher
Rabatt», für die öffentliche Hand sind
dies fehlende Steuern, die stillschwei­
gend durch alle Steuerzahler kompen­
siert werden.
   Reparaturen bringen wohl Aufträge
für das Gewerbe. Längst nicht alles sind
aber Löhne, sondern auch Materialliefe­
rungen mit einem hohen Importanteil.
   Architektur-Wettbewerbs-Kredite und
Jury-Entscheide gehen meist am Stimm­
bürger vorbei. Frühestens beim Projek­
tierungs- und Baukredit für das Sieger­        Ungeschützte Holzfassaden benötigen mehr Unterhalt.
projekt sollte er «JA» sagen. Aber dem
Sprichwort «Jeder baut nach seinem             zierten Formen, vordachlosen Flachdächern   vaten Bauherren muss konstruktiver Bau­
Sinn, keiner kommt und zahlt für ihn»          ist ein konsequentes «NEIN» des Stimm­      tenschutz oberste Priorität haben.
folgt meistens: «Bei Bauschäden wird           bürgers der kleinere Schrecken als später               Armin Bont, a. Kreisforsting,
auch der Steuerzahler nass»! Bei kompli­       ein «Flickschrecken» ohne Ende! Bei pri­                             8500 Frauenfeld

                                                                                           Im letzten WALD und HOLZ beklagte sich
                                                                                           Jürg Wüst über die teilweise nicht optimal
                                                                                           organisierten und präsentierenden Wert-
                                                                                           holz-Submissionen. Ich bin der Meinung,
                                                                                           dass unsere Wertholzverkäufe in Büren a.A.
                                                                                           (Platzchef: Revierförster Meinrad Lüthi)
                                                                                           und Grafenried Buechhof (Platzchef: Her-
                                                                                           mann Stettler, Staatsforst Bern) in dieser
                                                                                           Hinsicht vorbildlich sind. Sie stehen ­jeweils
                                                                                           unter dem Patronat der Aareholz-Genos-
                                                                                           senschaft Biel-Solothurn, c/o FB ­Buchegg­-
                                                                                           berg, 4583 Aetigkofen. Das Foto vom Platz
                                                                                           Grafenried zeigt Präsentation und angebo-
                                                                                           tene Holzqualität, rechts z.B. zwei Eichen-
                                                                                           stämme mit 5,1 bzw. 6,06 m3, die rund
                                                                                           Fr. 4000.– bzw. über 5000.– erlösten. Nach
                                                                                           Schluss der Submission lud die Frienisber-
                                                                                           ger Holz AG alle Teilnehmer zu einer Bege-
                                                                                           hung und sogar zu einem Fondue ein!
                                                                                                        Ernst Rutsch, 3255 Rapperswil

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aktuell

    Schlagzeilen                             Medienkonferenz von Lignum, HIS und WVS

■ Für den Privatwald                         Die Wald- und Holzbranche schlägt Alarm
Ein 3,3 Mio. EUR schweres Verbundpro­
                                             Der Fall der Franken/Euro-Untergrenze trifft die Schweizer Waldbesitzer und
jekt soll den Kleinprivatwald in Deutsch­
land für die Zukunft rüsten. Angepackt       Hersteller von Holzprodukten mit voller Wucht. Die Branche ergreift Selbst-
werden sollen die Themen Waldumbau,          hilfemassnahmen, braucht aber auch bessere Rahmenbedingungen. Dies
Klimaschutzpotenzial (sprich Holzmobili­     wurde an einer Medienkonferenz am 19. Februar vermittelt.
sierung) sowie Waldnaturschutz. Alles
Felder, die in öffentlichen Wäldern seit     Viele der rund 12 000 Stellen in der           die Stabilität und Multifunktionalität des
Langem betrieben werden, im Privatwald       ­Waldwirtschaft und in der Rohholzverar­       Schweizer Waldes gefährdet, sondern
jedoch noch im Dornröschenschlaf lie­         beitung sind seit dem Fall der Franken/       auch dessen Widerstandsfähigkeit ge­
gen.                                          Euro-Untergrenze Mitte Januar direkt ge­      genüber den Folgen des Klimawandels.
                                              fährdet. Nicht nur die Ertragsverluste im     Die Risiken im überalterten Wald neh­
                                              Export sind kaum mehr zu verkraften. An       men zu und betreffen alle.
■ Viel Geld für die Biodiversität
                                              die Wand drückt die Branche vor allem            Die Branche zieht alle verfügbaren Re­
Für den «Aktionsplan Strategie Biodiver­      die Importkonkurrenz aus dem Euroraum:        gister der Selbsthilfe. Unabdingbar ist je­
sität Schweiz» will der Bund bis 2020         Gegen Bauprodukte, die im Vergleich zu        doch, dass Politik und Verwaltung für
jährlich 79 Mio. Franken und für die Um­      2009 bis zu 40% billiger geworden sind,       Schweizer Wald und Holz umgehend die
setzungsphase bis 2040 ca. 210 Millio­        haben die Schweizer Anbieter, deren Kos­      Rahmenbedingungen verbessern. Ent­
nen Franken pro Jahr bereitstellen.           ten allesamt in Franken anfallen, keine       sprechende Forderungen und Vorschläge
Zudem sollen ab 2017 Sofortmassnah­           Chance.                                       präsentierten Nationalrätin Sylvia Flücki-
men in der Höhe von 20–40 Mio. Fran­             Die Wald- und Holzwirtschaft ist stand­    ger (SVP, AG), Präsidentin Lignum, Natio­
ken pro Jahr umgesetzt werden. Hinzu          ortgebunden und kann kaum von günsti­         nalrat Max Binder (SVP, ZH) als Präsident
kämen immer Kantonsmittel in gleicher         ger gewordenen Vorleistungen aus dem          des Waldeigentümerverbandes Wald­
                                              Euroraum profitieren. Bei uns drohen          wirtschaft Schweiz sowie Gewerbever­
Höhe, da es sich bei der Biodiversität um
                                              deshalb Werksschliessungen in der holz­       bandspräsident und Nationalrat Jean-
eine Verbundaufgabe handelt. Die Kan­
                                              verarbeitenden Industrie sowie ein Abbau      François Rime (SVP, FR), Präsident von
tone sind eingeladen, sich zu denjenigen      bei den Forstbetrieben und Einschlagsun­      Holzindustrie Schweiz an einer Medien­
Massnahmen des Aktionsplans zu äus­           ternehmern. Damit ist die Waldpflege in       konferenz in Worb.
sern, von deren Umsetzung und Finan­          Frage gestellt. Mittelfristig ist nicht nur      Weiteres siehe Seite 14.
zierung sie betroffen sind.

■ Viel Zellulose

                                                                                                                                             Foto: VZ
 Ebereschenholz weist einen Reinzellulose­
 gehalt von etwa 49% auf. Das ist we­
 sentlich mehr als andere einheimische
 Laubhölzer. Übertroffen wird dieser Wert
 nur von Hybrid-Pappeln, die speziell
 zur Erzeugung von Faserholz gezüchtet
­wurden. Somit würde sich Ebereschen­
 holz zur chemischen Verwertung eignen.

■ Tannin aus Rinden
Das finnische Forschungsinstitut VTT hat
eine Methode entwickelt, um aus der
Rinde von einheimischen Nadelhölzern
Tannin zu extrahieren. Tannine werden
schon bisher in grossen Mengen z.B. für
die Herstellung von Klebstoffen oder
auch in der Nahrungsmittelindustrie ver­
wendet. Bisher stammen sie aber aus
Rinde oder Holz einiger weniger tropi­
schen Baumarten. Die zunehmende              Das bankähnliche «VZ Vermögenszentrum» lässt in der ganzen Schweiz Sitzbänke aufstel-
Nachfrage nach Tannin scheint nun die        len. In Auftrag gibt es sie bei lokalen Forstbetrieben. Die Idee stammt von Alfred Trümpler
Suche nach alternativen Quellen zu be­       vom Zürcher Marketingbüro Ameo. Im ganzen Land stehen mittlerweile 300 «VZ»-Bänk-
flügeln.                                     chen. Pro Jahr kommen 150 neue dazu. Laut Alfred Trümpler können sich weitere
                                             Interessenten bei ihm melden. Allerdings sei das diesjährige Kontingent «vollständig» und
                                             das nächstjährige bereits «ziemlich» ausgeschöpft. Die «Bänkli»-Aktion werde aber meh-
                                             rere Jahre dauern.

                                                                                                            W A L D U N D H O L Z 3/15   5
3/2015 Starker Franken: Bedrohte Arbeitsplätze - Schweizer Wald
aktuell

Kurzarbeitsentschädigung (KAE)

Auch für öffentliche Betriebe?
Infolge der Eurokrise werden wohl manche Holzschläge nicht ausgeführt. Das trifft in erster Linie Forstunternehmen.
Für sie könnte Kurzarbeit eine prüfenswerte Option sein. Wie genau funktioniert Kurzarbeit, und ist sie auch in öf-
fentlichen Forstbetrieben möglich? Wir haben die Frage dem SECO vorgelegt, hier die Antwort.

Als Kurzarbeit bezeichnet man die vor­         für 1 Euro aufzuheben, gelten als ausser­     ­ ewährung der KAE erfüllt sein könnten
                                                                                             G
übergehende Reduzierung oder voll­             gewöhnlich. Deshalb kann für darauf zu­       (BGE 121 V 362).
ständige Einstellung der Arbeit in einem       rückzuführende Arbeitsausfälle ein An­
Betrieb, wobei die arbeitsrechtliche Ver­      spruch auf KAE geltend gemacht werden.        Es ist darauf abzustellen, ob das von
tragsbeziehung aufrechterhalten bleibt.        Dies gilt auch für die Forstwirtschaft. Es    Kurzarbeit betroffene Personal allen-
Kurzarbeit ist in der Regel wirtschaftlich     gilt jedoch zu beachten, dass ein Umsatz­     falls riskiert, gekündigt oder nicht
bedingt.                                       rückgang ohne Arbeitsausfälle keinen          wieder gewählt zu werden (BGE 121
                                               Anspruch auf KAE begründet.                   V 368 E. 3b).
Die Einführung von Kurzarbeit soll
vorübergehende Beschäftigungsein-              Eine Frage des Betriebsrisikos                     Tragen die öffentlich-rechtlichen Arbeit­
brüche ausgleichen und die Arbeits-            In der Regel sind die Anspruchsvorausset­     geber kein Betriebsrisiko, weil sie die
plätze erhalten.                               zungen für Kurzarbeitsentschädigung KAE       ihnen vom Gesetz übertragenen Aufga­
                                               bei öffentlich-rechtlichen Arbeitgebern       ben unabhängig von der wirtschaftlichen
    Mit der Kurzarbeitsentschädigung (KAE)     nicht gegeben, da sie kein eigentliches       Lage wahrzunehmen haben (Leistungs­
bietet die Versicherung den Arbeitgeben­       Betriebsrisiko tragen. Andererseits kann      aufträge) und finanzielle Engpässe, Mehr­
den eine Alternative zu drohenden Ent­         in Anbetracht der vielfältigen Formen         aufwendungen oder Verluste aus öffent­
lassungen. Der Arbeitgeber spart damit         staatlichen Handelns nicht zum vorn­          lichen Mitteln gedeckt werden, entfällt
die Kosten der Personalfluktuation (Einar­     herein ausgeschlossen werden, dass im         der Anspruch auf KAE (ARV 1996/1997
beitungskosten, Verlust von betriebli­         Einzelfall die Voraussetzungen für die        S. 122).
chem Know-how etc.) und behält die                                                                > Rechtsprechung: ARV 1995 S. 176
kurzfristige Verfügbarkeit über die Ar­                                                      (Die Voraussetzung, wonach der Arbeits­
beitskräfte. Die Vorteile für die Arbeit­                                                    ausfall nur dann anrechenbar ist, wenn er
                                                Allgemeine Hinweise:
nehmenden sind: Vermeidung von Arbeits­                                                      auf wirtschaftliche Gründe zurückzufüh­
losigkeit, Bewahrung des umfassenden            Allgemeine Angaben zur Kurzarbeit fin­       ren und unvermeidbar ist, kann nicht
sozialen Schutzes innerhalb eines Ar­           den Sie auf www.treffpunkt-arbeit.ch.        ­erfüllt sein, wenn für den Betrieb kein
beitsverhältnisses und Vermeidung von           Unter folgenden Links sind auch alle Bro­     ­Eigenrisiko, d. h. wenn keine Gefahr der
Beitragslücken in der beruflichen Vor­          schüren, die massgebenden Gesetze              Betriebsschliessung besteht. KAE dient
sorge. Alle Arbeitnehmenden haben das           (AVIG, AVIV etc.) und die Kreisschreiben       kurzfristig der Vermeidung von Entlas­
Recht, die Kurzarbeitsentschädigung ab­         abrufbar. Wir verweisen Sie insbeson­          sungen.)
zulehnen.                                       dere auf die Broschüre «Kurzarbeitsent­
    Ein Arbeitsausfall ist anrechenbar, wenn    schädigung», der Sie viele nützliche In­             Katja Struchen, wissenschaftliche
er auf wirtschaftliche Gründe zurückzu­         formationen entnehmen können.                         ­Mitarbeiterin, SECO, 3003 Bern
führen und unvermeidbar ist und je Ab­          Die Kurzarbeitsentschädigung ist in den
rechnungsperiode mindestens 10% der             Artikeln 31–41 des Arbeitslosenversiche­
Arbeitsstunden ausmacht, die von den            rungsgesetzes (AVIG) sowie in den Arti­
Arbeitnehmenden des Betriebes bzw. der          keln 46–64 der Arbeitslosenversicherungs­
anerkannten Betriebsabteilung insgesamt         verordnung (AVIV) geregelt.
geleistet werden (Art. 32 des Arbeits­          Die Arbeitslosenversicherung wird de­
losenversicherungsgesetzes [AVIG]). Ge­         zentral vollzogen. Die Erteilung von Aus­
mäss Art. 33 Abs. 1 Bst. a AVIG sind            künften fällt in die Zuständigkeit der de­
­Arbeitsausfälle, die zum normalen Be­          zentralen Durchführungsstellen (RAV,
 triebsrisiko gehören, nicht anrechenbar.       Arbeitslosenkassen, kantonale Amtsstel­

                                                                                                     Stellen
 Als «zum normalen Betriebsrisiko gehö­         len). Für die Beurteilung von Gesuchen
 rende Arbeitsausfälle» gelten solche, die      um Kurzarbeitsentschädigung (KAE) ist
 üblich und vorhersehbar sind, regelmäs­        die Kantonale Amtsstelle desjenigen
 sig und wiederholt auftreten und deshalb
 kalkulatorisch erfassbar sind. Arbeitsaus­
 fälle sind somit nur dann anrechenbar,
                                                Kantons zuständig, in dem sich der Be­
                                                triebsort befindet. Fragen betreffend
                                                Kurzarbeit werden daher von der Kanto­
                                                                                                    börse
 wenn sie ausserordentlicher Natur sind.        nalen Amtsstelle beantwortet. Für Fra­
    Die Folgen des Entscheids der schwei­       gen bezüglich der Geltendmachung der          auch auf
 zerischen Nationalbank, die seit 2011 zur
 Stabilisierung des Schweizer Frankens be­
                                                Entschädigung ist die gewählte Arbeits­       www.waldundholz.ch
                                                losenkasse zuständig.
 stehende Kursuntergrenze von Fr. 1.20

6   W A L D U N D H O L Z 3/15
3/2015 Starker Franken: Bedrohte Arbeitsplätze - Schweizer Wald
aktuell

                                                 Foto des Monats
TV-Programmtipps
360° Geo Reportage. Kanada:
Indianer schreiben Geschichte.
Die Chilcotin-Indianer im Westen
Kanadas wehren sich für ihre Wälder.
7. März, arte, 8.55 Uhr

Holzfäller extrem. Mit schwerem
Gerät und viel Herzblut ackern sich die
Pelletier-Brüder in Maine durch die
Höhen und Tiefen des Holzgeschäfts.
Immer sonntags ab 22.15 und 23.15
Uhr auf DMAX.

Siberian Cut – Holzfäller am Limit.
Amerikanische Holzfäller in Sibirien.
Die TV-Serie ist montags bis freitags ab
17.15 Uhr im Programm von DMAX.
                                            Das Foto des Monats
NETZ NATUR. Biber – Die Ver­                stammt diesmal von Forst-
dammten. Was den Naturfreund in             wartlehrling Urs Sturzen-
­fasziniertes Staunen versetzt, tut dem     egger: «Bei Schlechtwet-
 Förster oder Bauern in der Seele weh.      terarbeiten im Werkhof
 15. März, 3sat, 15.10 Uhr                  des Forstbetriebs Staats-
                                            wald in Goldach.»
NETZ NATUR. Schweizerischer
­Nationalpark: 100 Jahre Einsamkeit         Haben Sie aussergewöhnliche Fotos vom Wald, von der Arbeit im Wald, von Holzprodukten oder von
15. März, 3sat, 16.50 Uhr                   ­Ereignissen rund um die Waldwirtschaft? Dann schicken Sie uns dieses zu (Redaktion «WALD und HOLZ»,
                                             Rosenweg 14, 4501 Solothurn, oder tschannen@wvs.ch). Den Einsendern, deren Aufnahme hier ­erscheint,
Wie das Land, so der Mensch.                 ­winken als Prämie wahlweise entweder Fr. 50.– oder aber sie bekommen «WALD und HOLZ» ein Jahr
Frankreich – Les Landes. Im Südwes­           lang gratis (Normal-Abopreis Fr. 89.–).
ten Frankreichs sind ganzflächig Pinien
angepflanzt worden. Heute stösst die
intensive Forstwirtschaft auf Kritik.            blätterwald
19. März, arte, 15.50 Uhr
                                           Waldbatzen für Basel?                               Dein Holz ist mein Holz
Fällen, Hacken, Feuer machen –
                                           Jeder Einwohner beider Basel soll Fr. 20.–          «Private Holzbeige. Entwenden verboten»:
Alleskönner Holz. Die sogenannte
                                           pro Jahr bezahlen, um die Hege und Pflege           Das Schild ist unübersehbar an eine Holz­
«Holzmafia» macht sogar vor geschütz­
                                           des Waldes zu unterstützen.                         beige mitten im Wald geheftet.
ten Arten nicht Halt. Wie kann man
das illegale Abholzen verhindern?
19. März, n-tv, 20.15 Uhr

Die Hüter des Urwalds. Mühen
und Risiken der Arbeit im winterlichen
                                           Dies fordert Georges Thüring, SVP-Landrat           Man ist irritiert. Darf man denn von öffent­
­Na­tionalpark Bayerischer Wald.
                                           aus Grellingen und Präsident der Baselland­         lichen Beigen Holz klauen? Und wenn ja,
 20. März, 3sat, 15.45 Uhr
                                           schaftlichen Bürgergemeinden. Sein Basler           woran erkennt man die? Und warum
                                           Parteikollege und Grossrat Heinrich Ueber­          schreibt der Besitzer der besagten Beige
Die neuen Paradiese. Costa Rica –
                                           wasser will die städtische Regierung anfra­         nicht einfach ehrlich, was er wirklich sagen
Natur pur. Wie lässt sich die Rodung
                                           gen, wie sie zu einer solchen Gebühr für            will? Das wäre: «Geschätzter Dieb, wenn
der Wälder stoppen?
                                           Basler Wälder steht und wie diese über              Sie schon Holz klauen, dann bitte von einer
22. März, arte, 14.35 Uhr
                                           Kantons- und Landesgrenzen hinaus umge­             anderen Beige. Danke.»
                                           setzt werden könnte. Ziel sei es, die Finan­
Terra Xpress. Die Wildsau und
                                           zierung der Leistungen der Waldeigentümer
ande­re ärgerliche Gäste. Die Sendung
                                           zugunsten der Allgemeinheit sicherzustel­
berichtet auch darüber, wie die Förster
                                           len. «Wir müssen den Wald als funktiona­
den Holzdieben das Handwerk legen.
                                           len Raum für die gesamte Region begrei­
22. März, ZDF, 18.30 Uhr
                                           fen. Es liegt im Interesse von Stadt und
                                           Land, dass dieser Raum geschützt wird und
Kurzfristige Programmänderungen
                                           seine positiven Wirkungen entfalten kann»,
sind möglich.
                                           fügt Ueberwasser an.

                                                                                                                 W A L D U N D H O L Z 3/15    7
3/2015 Starker Franken: Bedrohte Arbeitsplätze - Schweizer Wald
FORSTREVIER THUNERSEE-SULDTAL
    3704 Krattigen
    Tel. 033 654 16 55 – Fax 033 654 95 55
    E-mail info@krattigen.ch
                                                                           Die OdA Wald Schweiz betreut als nationaler Zusammenschluss der Verbände
    Das Gemeindeforstrevier Thunersee-Suldtal betreut die Waldun-          und Ausbildungsinstitutionen die Waldberufe (siehe www.oda-wald.ch).
    gen der Gemeinden Aeschi, Krattigen, Leissigen und Därligen.           Wir suchen einen/eine
    Der Sitz in Krattigen liegt auf einer einzigartigen Sonnen- und Aus-
    sichtsterrasse über dem Thunersee.                                     Geschäftsführer/-in QSK Wald
                                                                           in Teilzeitanstellung oder im Mandat.
    Wir suchen per 1. Juli 2015 oder nach Vereinbarung eine/n
                                                                           Die QSK Wald (Qualitätssicherungskommission Wald) ist die Prüfungskom-
    Forstwart/in (Vorarbeiter/in)                                          mission für die Berufsabschlüsse Forstwart-Vorarbeiter, Forstmaschinen-
                                                                           führer und Seilkraneinsatzleiter. Sie überwacht im Weiteren die Qualität der
                                                                           Module und anerkennt Modul- und Kursanbieter.
    Ihr Aufgabenbereich
    • Holzernte (vorwiegend Seilkran- und Schlepperbetrieb)                Aufgaben:
    • Ausführung von sämtlichen forstlichen Arbeiten                       • Führung der Geschäftsstelle QSK Wald
    • Jungwaldpflege und Arbeiten für Dritte                               • Vorbereitung und Organisation der Sitzungen
    • Strassenunterhalt                                                    • Erstellen von Aktennotizen und Kontrolle der Protokolle
                                                                           • Organisation und Abrechnung der Berufsprüfungen
    • Betreuung Lernende
                                                                           • Sachbearbeitung: Umsetzung der Vorgaben und Beschlüsse der QSK Wald
    • Stellvertretung Betriebsleiter
                                                                           Der Jahresaufwand beträgt für 2015 ca. 200 Std., kann in den Folgejahren bis
    Ihr Profil                                                             auf ca. 300 Std. pro Jahr steigen (abhängig von der Anzahl Berufsprüfungen).
    • Abgeschlossene Ausbildung zum Forstwart EFZ / zur Forstwartin EFZ
                                                                           Wir erwarten:
    • Erfahrung im Seilkranbetrieb und Spezialholzerei                     • mindestens ein Abschluss auf Niveau höhere Berufsbildung,
    • Hohes Sicherheits- und Verantwortungsbewusstsein                     • gute Kenntnisse der forstlichen Aus- und Weiterbildung,
    • Teamfähigkeit und Einsatzwille                                       • pädagogische Ausbildung und eigene Erfahrung im Unterrichten
    • Führerausweis Kategorie B                                            • Kenntnisse oder Erfahrungen aus dem Bereich der Qualitätsentwicklung
                                                                           • Ausbildung als Prüfungsexperte
    Wir bieten                                                             • Guter sprachlicher Ausdruck: Fähigkeit, Sachverhalte sprachlich korrekt
    • Interessante und verantwortungsvolle Tätigkeiten                       zu formulieren
    • Zeitgemässe Anstellungsbedingungen                                   • Muttersprache deutsch oder französisch, mit guten Kenntnissen der
    • Junges und motiviertes Team                                            andern Sprache
                                                                           Bewerbung:
    Ihre Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte bis 25. März 2015           Das vollständige Stellenprofil kann beim Sekretariat von Codoc (info@codoc.ch)
    an das Forstrevier Thunersee-Suldtal, Dorfplatz 2, 3704 Krattigen.     bezogen werden. Bei Fragen stehen wir Ihnen unter Tel. 032 386 12 45 gerne
                                                                           zur Verfügung.
    Der Revierförster, Beat Reinhard                                       Bewerbungen sind mit den üblichen Unterlagen und Referenzen bis am
    (Telefon 079 833 36 95 / forst@krattigen.ch) steht Ihnen für er-       31.03.2015 zu richten an: Geschäftsstelle OdA Wald Schweiz, c/o Codoc, Post-
    gänzende Auskünfte gerne zur Verfügung.                                fach 339, 3250 Lyss.

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3/2015 Starker Franken: Bedrohte Arbeitsplätze - Schweizer Wald
aktuell

Wald und Klima                                                                        Wohnraumfeuerungen

Wald kann auch Nachteile haben                                                        Leistungsangaben
Wälder sind im Allgemeinen gut für unser Klima. In borealen und alpinen               müssen stimmen
­Regionen kann es aber anders sein, wie eine Studie der WSL zeigt.
                                                                                      Ab 30. Juni müssen neue Raumer-
                                                                                      wärmungsanlagen (Wohnraumfeue-
In hohen Lagen sind unbewaldete Flä­        dehnt, kann seine klimawärmende Wir­
chen über einen langen Zeitraum hinweg      kung (Aufnahme von viel Wärmestrah­       rungen) mit einer Leistungserklärung
schneebedeckt. Diese Flächen reflektie­     lung) die klimakühlende (durch CO2-Ab­-   versehen sein.
ren sehr viel Sonnenlicht. Wald dagegen     sorp­
                                                tion) überwiegen. Im Hinblick aufs
ist auch bei Schneebedeckung noch sehr      Klima wären somit zusätzlich entste­      Die Leistungserklärung gemäss Baupro­
dunkel und absorbiert einen grossen Teil    hende Waldflächen in solchen Regionen     dukteverordnung (BauPV) ersetzt ab
des Sonnenlichts. Der Unterschied in der    eher unerwünscht.                         30. Juni 2015 die Konformitätserklä­
Strahlungsbilanz zwischen unbewaldeten                                 Quelle: WSL    rung. Die Konformitätserklärung ist ab
und bewaldeten Flächen ist also dort be­                                              die­sem Datum nur noch für Holzheiz­
sonders gross, wo über längere Zeit­                                                  kessel gültig.
räume hinweg Schnee liegt. Verstärkt                                                    Grundsätzlich geht es um den Nach­
wird dieser Unterschied durch eine hohe                                               weis, dass die in Verkehr gesetzte Feue­
Sonneneinstrahlung.                                                                   rungsanlage dem BauPG entspricht.
   Zudem nimmt der Wald in höheren                                                      Holzenergie Schweiz führt eine unab­
Lagen der Zentralalpen, die durch kältere                                             hängige Stelle, welche für das elektroni­
Bedingungen und kürzere Wachstumspe­                                                  sche Verzeichnis der Raumerwärmungs­
rioden geprägt sind, weniger CO2 auf als                                              anlagen mit Leistungserklärung, die in
beispielsweise im Mittelland oder in den                                              der Schweiz betrieben werden dürfen,
Voralpen. Der kühlende Effekt durch die                                               verantwortlich ist. Der Eintrag in dieses
CO2-Entfernung aus der Atmosphäre ist                                                 Verzeichnis erfolgt freiwillig. Dieses er­
damit kleiner.                                                                        hebt keinen Anspruch auf Vollständig­
   Wenn sich nun der Wald in Regionen       Die Verwaldung in hohen Lagen kann dem    keit.
mit länger andauernder Schneedecke aus­     Klima schaden.                                         Quelle: Holzenergie Schweiz

     rückspiegel

                                                                                               Nichtholz-Waldleistungen gab
                                                                                               es auch schon früher …
                                                                                               Inserat, gesehen in «Der Holz-
                                                                                               markt» Nr. 15/16 vom Mai 1944.

                                                                                                     W A L D U N D H O L Z 3/15   9
3/2015 Starker Franken: Bedrohte Arbeitsplätze - Schweizer Wald
aktuell

Nationalpark Kalkalpen, Österreich                                                            weibliche Artgenossin «Kordula» ist im
                                                                                              stolzen (Hirschkuh-)Alter von 15 Jahren
Hirsche wandern weniger weit als erwartet                                                     und bewältigt immerhin über 2 km bzw.
                                                                                              fast 250 Höhenmeter täglich. Wird vieler­
Das Rotwild-Forschungsprojekt der Bundesforste im Nationalpark Kalkalpen                      orts gemutmasst, dass sich Rotwild durch
zeigt auf, dass es wanderfreudigere und wanderfaulere Hirsche gibt.                           verstärkte Nachtaktivität einer Bejagung
                                                                                              geschickt entziehe, zeigen die ersten Te­
­Insgesamt scheinen die Tiere aber kürzere Strecken zu wandern als erwartet.                  lemetriedaten, dass die Tiere die längsten
                                                                                              Strecken in der Dämmerung zurückle­
Ziel des mehrjährigen Telemetrieprojektes        weitläufigen Wäldern via SMS. Die Daten      gen. Auch täglich wiederkehrende Bewe­
ist es, die Wanderungen des Rotwildes            einiger Tiere wurden nun zu ersten auf­      gungsmuster, wie Jäger sie vermuten,
wissenschaftlich zu dokumentieren und            wendigen Bewegungsprofilen verarbeitet,      kennen die Tiere meist nicht. Selbst die
ihr Verhalten in der seit knapp 20 Jahren        die Aufschluss über Lauf-, Tag- und Nacht­   jagdfreie Ruhezone scheint wenig Ein­
nicht mehr bejagten Ruhezone des Natio­          aktivität der grössten Säugetiere in der     fluss auf die Streifgebiete des Rotwildes
nalparks zu erforschen. Die fundierten           Region geben.                                zu haben.
Daten sollen auch dazu dienen, das Wild­            Die im Laufe eines Jahres zurückgeleg­       Das Projekt läuft noch weitere zwei
tiermanagement im Nationalpark weiter            ten Strecken unterscheiden sich von Tier     Jahre, die finalen Ergebnisse werden vor­
zu optimieren.                                   zu Tier zwar deutlich, die Wanderrouten      aussichtlich 2017 zur Verfügung stehen.
   Seit 2012 wurden insgesamt 19 Hirsche         sind insgesamt jedoch erheblich kürzer als
und Hirschkühe – alle zur eindeutigen            erwartet. Der sechsjährige Hirsch «Lud­           Quelle: Österreichische Bundesforste
Unterscheidung mit eigenen Namen ver­            wig» zum Beispiel streift durchschnittlich
sehen – mit GPS-Halsbändern ausgestat­           nicht einmal 1,5 km pro Tag umher und            Weitere Infos
tet. Bis zu sieben Mal pro Tag übermitteln       bewegt sich dabei durch ein relativ klei­        www.bundesforste.at
die Geräte ihre Koordinaten aus den              nes Gebiet von rund 2400 ha. Seine               www.facebook.com/bundesforste

   Der Holzbaupreis Tirol 2015 zeichnet architektonisch, hand-
   werklich und konstruktiv überzeugende Holzbauten aus. Bei
  den gewerblichen Bauwerken schwang diese Werkshalle der
  Fa. Holzbau Unterrainer, Ainet, obenaus. Denn durch die An-
     wendung von gebogenem Brettsperrholz (Radiusholz) und
   Zugband wurde hier eine sehr schlanke und effiziente Dach-
   konstruktion erzielt. Mit 16 cm Plattenstärke kann über eine
 Spannweite von 20 Metern eine Schneelast von 450 kg⁄m2 si-
      cher abgetragen werden. Zur Queraussteifung dienen die
  Scheiben der Anbauten, welche ebenfalls mit Brettsperrholz-
  Platten ausgeführt wurden. Dadurch konnten die Fusspunkte
gelenkig ausgeführt werden. Aufgrund der in sich steifen Kon-
    struktion wurden selbst die Kranbahnschienen als tragende
 Konsolenstützen in dieser Brettschichtholz-Bauweise errichtet.
                                          (Quelle: proHolz Tirol)

10   W A L D U N D H O L Z 3/15
aktuell

Zum Internationalen Tag des Waldes, 21. März

Ein «Waldkreuzworträtsel» für alle
Die Kampagne «Unser Wald. Nutzen
für alle.» will der Öffentlichkeit die
Waldleistungen näherbringen.

Der Internationale Tag des Waldes (ITW)
vom 21. März widmet sich dieses Jahr
dem Thema «Kapital Wald und Inwert­
setzung von Waldleistungen». Zum drit­
ten Mal lanciert «Unser Wald. Nutzen für
alle.» ein Waldrätsel, welches über Ak­
teure und Organisationen der Branche
und vor allem über Publikumsmedien
und die Schweizer Gemeinden breit ge­
streut wird. Es soll mithelfen, der Bevöl­
kerung auf unterhaltsame Art die vielfäl­
tigen Leistungen des Waldes und deren
Kosten aufzuzeigen.
   Möchten Sie mitmachen? Dann sen­
den Sie das Lösungswort bis 31. Mai mit
Angabe Ihrer Adresse an info@wald.ch.
Oder per Postkarte an Waldwirtschaft
Schweiz, Rosenweg 14, 4501 Solothurn.
Immer mit Vermerk «Waldrätsel».

   Es gibt folgende Preise zu gewinnen:
1. Preis: ein Tag im Wald mit dem Förs­
ter aus Ihrer Region
2. Preis: ein Gutschein im Wert von
Fr. 100.– zum Einlösen im Fach­
artikelshop von Waldwirtschaft Schweiz
3.–10. Preis: ein Taschenmesser
«Forester» von Victorinox.

    Die Lösung des Rätsels und die Gewin­
nerinnen und Gewinner werden ab An­
fang Juni 2015 auf www.wald.ch, www.
wvs.ch und in «WALD und HOLZ» und
«LA FORÊT» publiziert.
    Wie ein Förster den Tag im Wald für
den Gewinner organisiert, konnten Sie

                                               Informieren Sie
in der Reportage über den Besuchstag bei
der «Forstbetriebsgemeinschaft am Blauen»
in der Februar-Nummer dieser Zeitschrift
(S. 38) lesen.
    Der ITW wird vom Bundesamt für
                                               in flagranti!
Umwelt (Bafu) koordiniert. Das Bafu
wird ab 21. März die Waldleistungen in         Infomaterial für die
einem Internetfokus umfassend erläu­           Waldwirtschaft
tern (Interview mit Rolf Manser sowie
Faktenblätter zu verschiedenen Waldleis­
tungen): www.bafu.admin.ch/fokus.
    Auch Waldwirtschaft Schweiz wird den
Tag des Waldes mit aktiver Öffentlichkeits­
arbeit begleiten und dabei den Fokus,
­angesichts der aktuellen Währungskrise,
 insbesondere auf die Inwertsetzung von
 Nicht-Holz-Waldleistungen setzen.
                   Annemarie Tuma, WVS

                                                                      W A L D U N D H O L Z 3/15   11
aktuell

Neue Waldstandards und Verfahren von PEFC Schweiz                                           diese im eigentlichen Wortsinn in der
                                                                                            Schweiz nicht gibt.
Einfacher, verständlicher und praxisnäher                                                • Biotopbäume: abgestorbene Bäume
                                                                                            werden stehen gelassen, solange sie
PEFC Schweiz hat die dritte Revision des Schweizer Label-Standards abge-                    kein erhebliches Sicherheitsrisiko bil­
schlossen. Das internationale PEFC Council hat die neuen Standards für die                  den. Diese Einschränkung ist eine Prä­
                                                                                            zisierung zum Totholzabschnitt im alten
Schweiz im Dezember 2014 genehmigt und für verbindlich erklärt. Die neuen                   Standard, die insbesondere für Bewirt­
PEFC-Standards sind deutlich knapper und verständlicher formuliert und                      schafter und Forstunternehmer sehr
                                                                                            wichtig ist.
­binden die Rahmenbedingungen und Gesetze der Schweiz praxisnah ein.
                                                                                         • Der Umgang mit Schlagabraum (nicht
                                                                                            verbrennen usw.) wurde gestrichen,
Dazu gab es aber auch eine Fülle von in­       und Naturwaldreservate (Total 7%), die       weil das bereits im Umweltschutzge­
haltlichen Anpassungen, im Folgenden           restlichen 3% können frei zwischen           setz geregelt ist (so wurde auch mit
seien die wesentlichsten aufgelistet:          den Reservatstypen gewählt werden.           weiteren Punkten verfahren, welche in
                                               Somit erfüllen die allermeisten Kantone      der Schweiz gesetzlich geregelt sind).
• Pflanzenschutzmittel: In den alten           diese Bedingung.                             Die Indikatoren wurden vereinfacht
  Standards waren für die Verwendung         • Betriebspläne: In den neuen PEFC-         (oder gegebenenfalls fallen gelassen) und
  im Schweizer Wald nur ganz wenige,           Standards muss erst ab einer Betriebs­    die nötigen Nachweise konkretisiert, z.B.
  von FSC bestimmte (und von PEFC              grösse von 400 ha das Planungswerk        welche Dokumente und Pläne bereitge­
  übernommene) Pflanzenschutzmittel er­        umfassend und schriftlich vorliegen.      stellt werden müssen. Die Liste aller Indi­
  laubt, für welche die Schweizer Wald­      • Die Standards für «Plantagen» und         katoren befindet sich nun geordnet als
  eigentümer eine auf fünf Jahre befris­       «Schutz der indigenen Bevölkerung»        Tabelle im Anhang.
  tete Bewilligung je Wirkstoff einholen       wurden ersatzlos gestrichen, weil es               Peter Schmider, BGU, 8003 Zürich
  und bezahlen mussten. Dieses Proze­
  dere war sehr aufwendig, weil eine Be­
  gründung für die Anwendung von
  Chemikalien im Wald (z.B. weil aus
  Platzgründen das Rundholz im Wald
  statt in den Sägereien gelagert wird)
  mitgeliefert werden musste und weil –
  im «Wiederholungsfall» nach fünf Jah­
  ren – jeweils detailliert belegt werden
  musste, welche Anstrengungen und
  Versuche zur Vermeidung des Chemi­
  kalieneinsatzes seitens des Waldbe­
  sitzers unternommen wurden und
  warum trotzdem nicht auf diese Schutz­
  mittel verzichtet werden kann. In den
  neuen PEFC-Standards sind nun alle
  vom BAFU für den Wald bewilligten
  Pflanzenschutzmittel erlaubt, es braucht
  keine kostenpflichtige Bewilligungen
  und keine zusätzlichen Begründungen
  für deren Verwendung.
• Naturreservate: In den alten Stan­
  dards wurden 10% Waldreservate pos­                                                    Ende November letzten Jahres durften
  tuliert, davon mind. 5% Naturwaldre­                                                   wir unsere neue Softshell-Jacke von Mam-
  servate, d.h. Wald ohne menschliche                                                    mut in Empfang nehmen. Anlässlich die-
  Eingriffe. Den Rest bilden Sonderwald­                                                 sem freudigen Ereignisses möchten wir
  reservate (Wälder mit gezielten Ein­                                                   hier die Chance nutzen, um unseren Spon-
  griffen zugunsten der Biodiversität).                                                  soren zu danken (siehe Foto links)!
  Nun erfüllen in der Schweiz die meis­
  ten Kantone zwar die 10%-Hürde,                                                        Die Studenten von Maienfeld, hinten v.l.n.r:
  aber diverse Mittellandkantone brin­                                                   Andrea Schwarz, Jules Weibel, Urs Arnold,
  gen es nicht auf den erforderlichen                                                    Corsin Riatsch, Manuel Baur, Robert
  Anteil Naturwaldreservate, weil sie den                                                Graber, Simon Lindner, Urs Fuchs, Christian
  Schwerpunkt sinnvollerweise auf die                                                    Jud, Sandro Carozzi, Tobias Forrer, Roman
  Biodiversität legten und besonders die                                                 ­Brazerol.
  Sonderwaldreservate förderten.                                                          Vorne v.l.n.r: Riccardo Ryffel, Lorenzo
     Im neuen PEFC-Standard sind zwar                                                     ­Martino, Stefan Haab, Severin Nigg, Roman
  immer noch insgesamt 10% Reservate                                                       Gisler, Corina Stolz, Christian Gujan,
  nötig, jedoch je nur 3,5% Sonderwald-                                                    ­Manuel Solèr.

12   W A L D U N D H O L Z 3/15
Forstbetrieb Stalden und Umgebung
                                                                                          Stalden • Törbel • Embd • Grächen • Eisten • Staldenried
                                                                                          Postfach 31    Tel. 027 952 20 30   info@forstbetriebstalden.ch
                                                                                          3922 Stalden   Fax 027 956 32 18    www.forstbetriebstalden.ch

                                                                       Wir suchen für die Saison von Mitte April bis Mitte
                                                                       Dezember 2015

                                                                       Forstwart/Forstwartin
                                                                       Wir erwarten
                                                                       – Abgeschlossene Forstwartlehre EFZ
                                                                       – Gebirgstauglichkeit, keine Flugangst (für Einsätze mit
                                                                         dem Heli)
                                                                       – Hohes Verantwortungs- und Sicherheitsbewusstsein
                                                                       – Freude an der Holzerei im Gebirge
                                                                       – Selbständige und zuverlässige Arbeitsweise
                                                                       – Führerausweis Kategorie B, mit Vorteil auch BE
                                                                         (PW mit Anhänger)
                                                                       Wir bieten
                                                                       – Anstellungsbedingungen gemäss GAV Wallis
                                                                         (www.walliserwald.ch)
               Gemeinde Arosa                                          – Interessante und abwechslungsreiche Aufgaben
                                                                       – Moderne Infrastruktur
               Arosa sucht auf Anfang April 2015 oder                  – Mitarbeit in einem jungen motivierten Team
               nach Vereinbarung                                       – Auf Wunsch Winterarbeit bei den Bergbahnen Grächen
                                                                       Weitere Auskünfte erteilt dir gerne Revierförster Peter Rovina,
               2 Forstwarte/Werkarbeiter                               079 628 76 11, info@forstbetriebstalden.ch
               (Saisonanstellung)                                      Wir freuen uns auf deine Bewerbung an die obige Adresse bis
                                                                       am 31. März 2015
Aufgabenbereich:
-   Sämtliche forstlichen Arbeiten im Gebirgsforstbetrieb
-              Gemeinde Arosa
                Gemeinde
    Unterhaltsarbeiten              Arosa
                         an Waldstrassen   und Schutzbauten
-   Einsatz in sämtlichen
                Arosa      kommunalen
                        sucht  auf       Bereichen
                                    Anfang   April 2015 oder
                Arosa sucht auf Anfang April 2015
-   Pflege und oder
                Unterhalt
                     nach  von  Waldwegen
                          Vereinbarung
                nach Vereinbarung
           22 Forstwarte/Werkarbeiter
Wir erwarten: Forstwarte/Werkarbeiter
  - Ausbildung(Saisonanstellung)
                                                                       Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir per sofort
                   als Forstwart oder minimale Ausbildung
                  (Saisonanstellung)                                   oder nach Vereinbarung einen
     Waldarbeiter
Aufgabenbereich:
–-Aufgabenbereich:
     Einsatzfreude,
    Sämtliche          Zuverlässigkeit
               forstlichen
–- Unterhaltsarbeiten
                                        und Teamfähigkeit
                           Arbeiten im Gebirgsforstbetrieb
     Hohes Sicherheitsbewusstsein und Schutzbauten
                         an Waldstrassen
                                                                       Maschinisten 100%
–-- Einsatz
     Sämtliche   forstlichen
            in sämtlichen
     Bereitschaft
                               Arbeiten Bereichen
                           kommunalen
                    und Freude
                                         im Gebirgsforstbetrieb
                                  für die Lehrlingsausbildung
–- Pflege  und Unterhalt von
                                                                       Sie bringen mit:
     Unterhaltsarbeiten     an Waldwegen
                                Waldstrassen und Schutzbauten
  - Gute Gesinnung für die Gebirgswaldpflege                           – Teamfähigkeit
  - Einsatz
Wir           in sämtlichen kommunalen Bereichen
       erwarten:                                                       – Erfahrung im Führen von Forstmaschinen
  - Ausbildung
–Wir Pflege  undalsUnterhalt
        bieten:      Forstwart von
                               oderWaldwegen
                                    minimale Ausbildung Waldarbeiter
                                                                       – Erfahrung mit EURO-Kransteuerung
– Einsatzfreude, Zuverlässigkeit und Teamfähigkeit
–-WirAbwechslungsreiche
    Hohes                   Tätigkeit im Forst- und
          Sicherheitsbewusstsein
                                                                       – Hohes Sicherheitsbewusstsein
       erwarten:
     Kommunalbereich
– Bereitschaft und Freude für die Lehrlingsausbildung                  – Dienstleistungsbereitschaft
–-- Gute
     Ausbildung  alsfür
         Gesinnung
     Möglichkeit
                     Forstwart   oder minimale Ausbildung
                        die Winterbeschäftigung
                  für eine  Gebirgswaldpflege      im                  – LKW Führerausweis Klasse C
    Waldarbeiter                                                       – Freude an Maschinen und Wald
Wir  Ferienort
       bieten: Arosa
–-- Abwechslungsreiche
     Einsatzfreude, Zuverlässigkeit      und Teamfähigkeit
                           Tätigkeit im Forst-
     Zeitgemässe Anstellungsbedingungen        und Kommunalbereich
                                                                       Wir bieten:
–- Möglichkeit
     Hohes Sicherheitsbewusstsein
                  für eine Winterbeschäftigung im Ferienort Arosa
–Die
                                                                       – Zeitgemässe Anstellungsbedingungen
  - Zeitgemässe
     Bereitschaft  Anstellungsbedingungen
        schriftliche  Bewerbung
                    und   Freude für mit
                                       dieden  üblichen Unterlagen
                                           Lehrlingsausbildung
                                                                       – abwechslungsreiche, interessante Tätigkeit
richten Sie bitte bisfür
- Gute Gesinnung      21.die
                          März 2015 an:
                             Gebirgswaldpflege
Die schriftliche Bewerbung mit den üblichen Unterlagen richten Sie     – moderne Fahrzeuge und Maschinen
 Forst Arosa, Revier-Tal, Postfach 69, 7028 St. Peter.                 – Arbeit in einem motivierten Team
bitte bis 21. März 2015 an:
 Wir bieten:
Forst Arosa,
 Weitere      Revier-Tal, Postfach
           Informationen           69, 7028
                              erhalten       St. Revierförster
                                        Sie bei  Peter.
- Abwechslungsreiche Tätigkeit im Forst- und                           Für weitere Auskünfte zu dieser vielseitigen und an-
Werni Giger,
Weitere         Tel. 079
        Informationen    346 06
                       erhalten Sie45,
                                    bei Revierförster
                                                                       spruchsvollen Stelle, steht Ihnen
 Kommunalbereich
Werni
Email:Giger, Tel. 079 346 06 45, Email: forstarosa.tal@bluewin.ch
        forstarosa.tal@bluewin.ch                                      Herr Daniel Baumgartner , Tel. 052 345 28 22,
- Möglichkeit für eine Winterbeschäftigung im
                                                                       info@baumgartner-transporte.ch gerne zur Verfügung.
  Ferienort Arosa
                                                                       H. Baumgartner & Sohn AG
- Zeitgemässe Anstellungsbedingungen
                                                                       Brüttenerstrasse 1 – CH-8315 Lindau
Die schriftliche Bewerbung mit den üblichen Unterlagen
richten Sie bitte bis 21. März 2015 an:
Forst Arosa, Revier-Tal, Postfach 69, 7028 St. Peter.                                                             W A L D U N D H O L Z 3/15            13
Weitere Informationen erhalten Sie bei Revierförster
Werni Giger, Tel. 079 346 06 45,
Holzmarkt

Medienkoferenz zur Situation der Wald- und Holzwirtschaft

«Der Patient Waldwirtschaft liegt auf der Intensivstation»
Am 22. Februar veranstalteten die Verbände Lignum, Holzindustrie Schweiz (HIS) und Waldwirtschaft Schweiz (WVS) am
Firmensitz der Sägerei OLWO, in Worb, eine gemeinsame Pressekonferenz. Thema war die kritische Lage der Schweizer
Wald- und Holzindustrie seit der Aufwertung des Frankens im Januar. WVS-Direktor Markus Brunner und die drei Natio-
nalräte Sylvia Flückiger, Max Binder und Jean-François Rime gaben dabei ihre elf Forderungen an die Politik bekannt.

Neben Vertretern der Fachmedien waren                                                            zen. Sie seien kostenneutral, da sie später
                                               Foto: Wald und Holz
Journalisten der Publikumspresse und ein                                                         ohnehin getätigt werden müssten.
Team der Tagesschau nach Worb gekom-                                                             Forderung 6: Ab sofort die kantona­
men.                                                                                             len und föderalen Fördermittel stär­
   WVS-Geschäftsführer Markus Brunner                                                            ker auf die Holznutzung ausrichten
erläuterte den Pressevertretern die Konse­                                                       Diese Massnahme kostet 20 Mio. Fran-
quenzen eines Niedergangs der Schwei-                                                            ken (inklusive der Investitionen gemäss
zer Holzindustrie für den Wald: «Ohne                                                            For­derung 5). Sie sollte mittels Umlage-
die Nachfrage der heimischen Holzindus-                                                          rung anderer Budgetposten des Bundes
trie kommt der Holzeinschlag zum Erlie-                                                          und der Kantone finanziert werden.
gen. Die Wälder verkommen, überaltern                                                            Forderung 7: Die laufende Revision
und können ihre Funktionen für die All-                                                          des Waldgesetzes und die Wald-­
gemeinheit nicht mehr erfüllen.»                                                                Programm-Vereinbarungen 2016–2019
                                                                                                auf die wirtschaftliche Nachhaltig­
Nur 40% Anteil                                 Max Binder (links), Markus Brunner und           keit der Waldwirtschaft ausrichten
Nationalrätin und Lignum-Präsidentin Syl-      Sylvia Flückiger in Worb                         Dezeit liegt keine Kostenschätzung vor.
via Flückiger beschrieb die kritische La­ge                                                     Forderung 8: Die Rahmenbedin­-
der Holzindustrie. Obwohl die Schweiz                                                           g­ungen für die Vermarktung von
einen Bauboom erlebe, seien in der Holz-       Die elf Forderungen                              ­sogenannten Nicht-Holz-Waldleis­
industrie Arbeitsplätze gefährdet, denn        Forderung 1: Zulässiges Gesamt­                   tungen verbessern
die Konkurrenz aus Deutschland und Ös-         gewicht für Holztransporte                        Dabei geht es um konkrete Leistungen
terreich sei erdrückend. «Der Anteil von       von 40 auf 44 Tonnen erhöhen                      wie Biotoppflege, Unterhalt von Strassen
Schweizer Holz auf Schweizer Baustellen          Damit könnten Holztransporteure pro             und Freizeiteinrichtungen, um Ertragsver-
liegt heute bei 40%.»                            Fuhre 4 m³ mehr Holz befördern (28 an-          zicht (z.B. Stehenlassen von Alt- und Tot-
   Wie die gesamte Branche hätten die            statt 24 m³). Kosten für die Öffentlichkeit     holz) und um grössere Abstände zwischen
Säger in den letzten Jahren ihre Haus­           würden nicht entstehen.                         Rückegassen. Der WVS fordert zudem ei­ne
aufgaben gemacht; doch den Schlag                Forderung 2: Die Schwerverkehrs­                Abgeltung der CO2-Senkeleistung des Wal-
vom Januar könnten sie ohne Unterstüt-           abgabe LSVA für Rohholztransporte              des zugunsten der Waldeigentümer.
zung der öffentlichen Hand nicht weg-          befristet aufheben                               Forderung 9: Forstbehörden beraten
stecken.                                       Dies würde der Schweizer Holzbranche             Wald­eigentümer stärker nach öko­
                                               jährlich 16 Mio. Franken Kosten ersparen.        nomischen Gesichtspunkten
Bessere Bedingungen notwendig                  Die Transportunternehmen wären gegen-            Die Verbände kritisieren, dass die Forst-
Nationalrat und WVS-Präsident, Max Bin-        über europäischen Unternehmen kon-               behörden ihre Beratung zu einseitig auf
der, meinte: «Der Patient Waldwirtschaft       kurrenzfähiger.                                  ökologische Ziele ausrichten. Sie fordern
liegt seit Mitte Januar auf der Intensivsta-   Forderung 3: Die Walderschlies­­-                eine stärker auf betriebswirtschaftlich-
tion.» Viele seiner 12 000 Arbeitsplätze       sung ausserhalb des Schutzwaldes                 technische Aspekte fokussierte Beratung.
seien in Gefahr.                               wird wieder Fördertatbestand                     Forderung 10: Werbung für Schwei­
   Die Branchenverbände hätten daher ge­       Diese Massnahme würde ca. 8 Mio. Fran-           zer Holz ­fördern
meinsam einen 11-Punkte-Plan erarbeitet,       ken kosten und sollte ab 2016 ­um­­ge-          Im Rahmen des Aktionsplans Holz soll für
den sie in Form von Forderungen ver-           ­setzt werden. Eine Debatte zur Wald-Ge-        das Herkunftszeichen Schweizer Holz ge-
schiedenen politischen Gremien und Ins-         setzrevision werde in der Frühjahrssaison      worben werden. Budget: 0,5 Mio. Fran-
titutionen vorlegen wollten. «Einige der        beginnen.                                      ken pro Jahr.
Forderungen zielen auf schnelle Hilfe ab,       Forderung 4: Bund und Kantone                  Forderung 11: Schweizer Holz bei
andere auf die Verbesserung der Rah-            ­gewähren ab sofort Seilkranbeiträge           ­öffentlichen Bauprojekten fördern
menbedingungen für die Branche», sagte           Diese Massnahme würde je nach Trassen-         Bei öffentlich finanzierten Bauten soll
Nationalrat und HIS-Präsdient Jean-Fran-         länge 40–60 CHF pro Laufmeter Seillänge        Schweizer Holz in Zukunft Priorität genies­
çois Rime.                                       kosten.                                        sen. Lignum hat dazu vor Kurzem einen
   Die Verbände hätten bereits parlamen-         Forderung 5: Investitionen in die              Leitfaden für Bauherren veröffentlicht. Er
tarische Vorstösse für die Frühjahrssaison       Waldpflege zur Überbrückung der                liegt diesem Heft bei.                   fo
von National- und Ständerat erarbeitet.          Krise vorziehen                                 Weitere Infos
Kurzfristig könnte der Plan die Branche          Die Investitionen würden die Forstbetriebe      Detaillierte Informationen zu den 11 Forderun-
um 70 Mio. Franken entlasten.                    und Forstunternehmen rasch unterstüt-           gen unter www.waldundholz.ch

14   W A L D U N D H O L Z 3/15
Holzmarkt

                      Umfrage von Waldwirtschaft Schweiz über Rohholzpreise

                      Unterschiedliche Preisabschläge
                      Waldwirtschaft Schweiz führte im Februar bei Waldbesitzern, Händlern
                      und Rohholzverarbeitern eine Umfrage zu den derzeitigen Holzpreisen
                      durch. Die Ergebnisse sind nach Region und Betriebsstruktur unterschiedlich.

                      In der gesamten Schweiz sind die Preise      derwertigerem Rohholz (C-Qualität und
                                                                                                                       Holzmarkt
                      mit der Frankenaufwertung für qualitativ     Tanne) betragen die Preisrückgänge 12
                      gute Rohholzsortimente (B-Qualität) um       bis 23%. Wenige Holzverarbeiter, wie          Aktuelles und Preise auch auf
                      5 bis 12% gesunken. Bei qualitativ min-      etwa die Imprägnierwerk AG Willisau,          www.waldundholz.ch
                                                                   verlangen keine Preisabschläge und kau-
                                                                   fen Rohholz zu den vor der Frankenauf-
                       Hintergrund
                                                                   wertung gültigen Preisen.
                       Wegen der Frankenaufwertung Mitte
                       ­Januar 2015 hatte die Schweizer Holz-      Unterschiedliche Situationen                    Verarbeiter, die einen festen Auftrag
                        marktkommission (HMK) am 21. Januar
                                                                   Die unterschiedlichen Preise spiegeln auch   im Inland zu vereinbarten Preisen ausfüh-
                        beim Nadel-Sägerundholz die Preisemp-
                                                                   die unterschiedlichen Marktpositionen        ren können, sind von der Aufwertung
                        fehlungen vom Herbst 2014 um 10%
                                                                   der Käufer und Verkäufer wider. So re-       des Frankens derzeit kaum betroffen.
                        nach unten korrigiert. Anfang Februar
                                                                   agieren Betriebe in zentral gelegenen Ge-    Schwierig ist die Situation dagegen für
                        führte Waldwirtschaft Schweiz eine Um-
                                                                   bieten der Schweiz, deren Wirtschaft auf     grosse Verarbeiter mit intensivem Lager­
                        frage durch, um festzustellen, zu wel-
                                                                   den Binnenmarkt ausgerichtet ist, anders     umschlag, die Massenfabrikate produ­
                        chen Preisen in der Schweiz Rundholz
                                                                   als Betriebe in Grenzregionen, wo viel       zieren und sich auf Märkten mit starker
                        tatsächlich gehandelt wird und inwieweit
                                                                   Rundholz exportiert wird und grosse          in- und ausländischer Konkurrenz positi-
                        sich Händler und Rohholzverarbeiter an
                                                                   Mengen an Schnittwaren, Halb- und Fer-       onieren.
                        die Empfehlungen halten.
                                                                   tigfabrikaten importiert werden.                                                  red.

                      Sylvia Flückiger zur Frankenaufwertung                                                    über der Konkurrenz aus dem Euro-Raum
                                                                                                                nun einen besonders schweren Stand,
                      «Den Mut nicht verlieren»                                                                 zumal die Lohnkosten hinzukämen.
                                                                                                                   «Den Mut als Unternehmerin will ich
                      Bei der 8. Tagung Holzenergie am 11. Februar in Biel sprach Nationalrätin                 trotzdem nicht verlieren», sagte Sylvia
                      und Lignum-Präsidentin Sylvia Flückiger über die aktuelle Krise der Holz­                 Flückiger und hob Stärken des Standortes
                                                                                                                Schweiz hervor. «Wir haben gut ausge-
                      industrie. Trotz der Schwierigkeiten gab sie sich verhalten optimistisch.                 bildetes und motiviertes Personal, politi-
                                                                                                                sche Stabilität, niedrige steuerliche Belas-
Foto: Wald und Holz

                                                                   renöffnung stünde der Holzbau, der vom       tung und gute Infrastrukturen.»
                                                                   Bauboom in der Schweiz profitiere, und          Die Nationalrätin sagte aber auch, ver-
                                                                   am unteren die Waldwirtschaft und Sä­        schiedene Regulierungen gelte es zu ver-
                                                                   geindustrie, an welcher der Holzbau-         einfachen, denn schweizweit kosteten
                                                                   boom wegen der Konkurrenz aus dem            überflüssige Formalitäten die Holzindus­
                                                                   Ausland vorbeiginge.                         trie Millionen von Franken im Jahr. Sylvia
                                                                      «Viele der Arbeitsplätze in der Holzin-   Flückiger kündigte an, sich in den kom-
                                                                   dustrie sind durch den starken Franken       menden Wochen beim Bundesrat für
                                                                   gefährdet», sagte Sylvia Flückiger weiter.   eine Vereinfachung administrativer Pro-
                                                                   Die Konkurrenz aus dem ­Euroraum sei         zesse einzusetzen sowie für die Förde-
                                                                   vor der plötzlichen Frankenaufwertung,       rung der Walderschliessung im Gebirge
                                                                   am 15. Januar, schon stark gewesen.          und die Senkung der Transportkosten.
                      Nationalrätin und Lignum-Präsidentin Syl-    Die Entscheidung der Schweizerischen         Insgesamt müsste die Nutzfunktion des
                      via Flückiger am 11. Februar in Biel         Nationalbank, den Franken-Euro-Mindest-      Waldes wieder mehr in den Fokus der öf-
                                                                   kurs aufzugeben, habe aber zum Damm-         fentlichen Förderungen rücken.
                         «Der Paukenschlag vom 15. Januar hat      bruch geführt, und die Schwemme                 Sylvia Flückiger gab sich optimistisch:
                      die Schere zwischen Holzbau und Holz­        ausländischer Holzprodukte auf dem
                                                                   ­                                            «Wir werden gestärkt aus dieser Krise
                      industrie weiter auseinandergetrieben»,      Schweizer Baumarkt werde nun stärker         hervorgehen. Der Boden, auf dem wir
                      meinte die Unternehmerin, Nationalrätin      sein als bisher. Da der Rohholzeinkauf       stehen, ist fest genug.»
                      und Präsidentin von Lignum Schweiz, Syl-     rund 60% der Produktionskosten ausma-                                                red.
                      via Flückiger. Am oberen Ende der Sche-      che, hätten Schweizer Sägewerke gegen-

                                                                                                                              W A L D U N D H O L Z 3/15   15
Holzmarkt

Vorarlberger Holzindustrie im Sog der Frankenaufwertung                                     Jahre mit Rundholz versorgen wollen.
                                                                                            Vielleicht auch deswegen, weil die Schwei-
«Wir denken in Franken»                                                                     zer Mitbewerber mit den Preisen tiefer
                                                                                            ‹getaucht› sind als wir.»

Die Vorarlberger Sägeindustrie bezieht einen Teil ihres Rundholzes aus der                  Steigende Preise in Vorarlberg
Ostschweiz. Wenngleich trotz der Frankenaufwertung im Januar einzelne                       Ing. Edgar Häfele, Verantwortlicher opera-
                                                                                            tiver Holzmarkt beim Vorarlberger Wald-
­Betriebe weiterhin Rohholz in der Schweiz einkaufen, werden die Importe                    verband, rechnet für das Frühjahr mit
aus der Schweiz abnehmen. Inwieweit sich dies auf das Rundholzangebot                       einem Anstieg der Rundholzpreise in Vor-
                                                                                            arlberg: «Im Frühjahr wird ein Kampf ums
in der Region auswirken wird, ist umstritten.
                                                                                            Rundholz stattfinden. Deswegen wird sich
                                                                                            in grenznahen Regionen der Preis auf die
Das Vorarlberger Unternehmen Erhart Holz       Die Vorarlberger Sägeindustrie               von der Schweizer Holzmarktkommission
betreibt seit 1954 ein Bandsägewerk in         In Vorarlberg gibt es rund 60 kleine und     empfohlenen Fran­kenpreise einpendeln
Sonntag, im Grossen Walsertal. Jährlich        mittelgrosse Sägewerke. Insgesamt            (Herbstpreise abzügl. 10%).» Im Moment
schneidet der Betrieb rund 50 000 Fm           schneidet die Sägeindustrie 250 000 Fm       koste in Vorarlberg Nadel-Sägerundholz
ein. Die Hälfte des Rohholzes stammt aus       ein, wobei der Jahreseinschnitt des          mit B-Qualität im Durchschnitt 100 bis
der Ostschweiz, vorwiegend aus Grau-           grössten Werks 60 000 Fm beträgt. Die        105 Euro pro Fm. Im Frühjahr könnten die
bünden. Erhart Holz kauft damit von allen      meisten Sägereien haben sich auf Ni-         Durchschnittspreise um 2 bis 3 Euro pro
Vorarlberger Unternehmen am meisten            schenmärkte spezialisiert und schneiden      Fm steigen.
Rohholz in der Schweiz ein.                    Nadelstarkholz ein. Das Schwachholz             Rohholz werde damit in der Grenzre-
   Im Gegenzug liefert die Sägerei einen       aus der Region kaufen zum grössten Teil      gion teurer als in anderen Gebieten Ös-
grossen Teil ihres Schnittholzes an Schwei-    die Tiroler Grosssägereien.                  terreichs und Deutschlands. Die Vorarl-
zer Betriebe. Joachim Erhart, der Ge-                                                       berger Säger hätten daher mittelfristig
                                               Die Vorarlberger Waldwirtschaft
schäftsführer und Miteigentümer der Er-                                                     mit ähnlichen Problemen zu kämpfen wie
                                               Waldfläche in Vorarlberg beträgt
hart Holz, sagt: «Wir denken in Franken.»                                                   ihre Schweizer Kollegen.
                                               970 000 ha (37% der Landesfläche). Die
   Trotz der Aufwertung des Frankens seit
                                               Besitzstrukturen gliedern sich wie folgt:    Rundholz wird knapp
Mitte Januar bezieht Erhart Holz derzeit
                                               • 52,3% Privatwald,
die gleichen Rundholzmengen aus der                                                         Als Grund für den prognostizierten Preis-
                                               • 34,8% Agrargemeinschaften,
Schweiz wie im Vorjahr. Bei den Preisen                                                     anstieg nennt Edgar Häfele die Verknap-
                                               • 12,5% Gemeindewald
hat sich das Unternehmen mit seinen Lie-                                                    pung des Rundholzes in der Region. Viele
                                               • 0,4% Landeswälder und Sonstige
feranten auf Abschläge von 10% in                                                           Vorarlberger Sägereien würden aufgrund
                                               Der Jahreseinschlag der Vorarlberger
Bezug auf die Herbstpreise geeinigt, so                                                     der Frankenaufwertung in den nächsten
                                               Holzwirtschaft liegt bei 339 000 Fm
wie es die Schweizer Holzmarktkommis-          (etwa 60% des Zuwachses), davon ent-
                                                                                            Wochen weniger Rundholz aus der
sion am 21. Januar empfohlen hatte.            fallen ca. 73% auf Nutzholz und 27%
                                                                                            Schweiz einkaufen als sonst. Die dadurch
                                                                                            entstehende Versorgungslücke würden
Beziehungen pflegen                            auf Brennholz.
                                                                                            sie mit Holz aus Vorarlberg zu schliessen
«Selbstverständlich kommt uns das Holz                                                      versuchen. «Im Frühjahr wird den Vorarl-
aus der Schweiz im Moment teuer, denn         Projekt scheiterte allerdings an der dorti-   berger Sägereien nicht mehr genug Holz
der Preisabschlag von 10% macht die           gen Gemeindeversammlung, die gegen            zur Verfügung stehen, zumal der schnee-
Aufwertung des Frankens gegenüber             die Baubewilligung stimmte.                   reiche Winter die Holzernte behindert»,
dem Euro nicht wett. Wir wollen aber             Nicht zuletzt wegen der guten Bezie-       meint Edgar Häfele.
die guten Geschäftsbeziehungen zu un-         hungen zu seinen Schweizer Lieferanten           Holz aus anderen Regionen zu bezie-
seren Schweizer Lieferanten jetzt nicht       ist Joachim Erhart für die kommenden          hen, wie etwa aus Süddeutschland, sei
zerstören, nur weil im Moment die Rah-        Wochen zuversichtlich: «Der Wechsel-          schwierig. «Die süddeutschen Forstbe-
menbedingungen schwierig sind. Wir            kurs pendelt sich momentan im Bereich         triebe pflegen feste Handelsbeziehungen
denken langfristig»                           von 1,07 Franken pro Euro ein, was der        mit etablierten Abnehmern. Neue Käufer
  Erhart Holz kauft seit den 1970er-Jah-      Preisrücknahme von 10% beim Rundholz          haben es schwer, auf die Schnelle an
ren Holz in der Schweiz ein. «Mein Vater,     sehr nahe kommt. Somit stimmen die            Rundholz zu kommen.»
Adolf Erhart, der Gründer der Sägerei,        Preise in der Schweiz mit denen in Vorarl-       Edgar Häfele schätzt, dass die Vorarl-
hatte damals begonnen, in der Schweiz         berg wieder annähernd überein. Zudem          berger Sägereien in den letzten Jahren
Starkholz auf dem Stock zu kaufen», er-       signalisierten mir die treuen Schweizer       insgesamt 45 000 bis 65 000 Fm Nadel­
zählt Joachim Erhart. Es habe Zeit ge-        Stammlieferanten unisono, dass sie mich       sägerundholz in der Schweiz eingekauft
braucht, die Geschäftsbeziehungen zu          auf ähnlichem Niveau wie die letzten          und die gesamte Menge selbst einge-
den Rundholzverkäufern aufzubauen,
aber inzwischen pflege die Erhart Holz ein
                                                                                                                                         Foto: Wald und Holz

partnerschaftliches Verhältnis mit ihren
Schweizer Lieferanten.
  Die Bindung der Erhart Holz an die          Sulzberg, in Vorarlberg:
Schweizer Märkte ist so eng geworden,         ähnliche Waldstrukturen
dass das Unternehmen letztes Jahr ein         wie in den benachbar-
Werk in Fideris (GR) bauen wollte. Das        ten Schweizer ­Voralpen.

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