Agrar aktuell - Uni Göttingen

 
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Agrar aktuell - Uni Göttingen
agrar aktuell
Ausgabe 26
                          Newsletter der Fakultät für Agrarwissenschaften
Sommersemester 2021

   Züchtung                   Agroforestry                        AgrarDebatte
   Zuchtprogramme nach        Vanilla cultivation in Madagascar   Die Bedeutung der Düngung für
   dem Baukastenprinzip       & Cocoa production in Peru          Pflanze, Mensch & Umwelt
Agrar aktuell - Uni Göttingen
Überblick
            Liebe Leserinnen und Leser,                                       Rubrik                                             ab Seite
            mit Beginn des Sommersemesters
            möchte ich zunächst die neuen Masterstudierenden in Göt-
            tingen willkommen heißen! Ich hoffe für Sie wie auch für alle     Namen und Nachrichten                                    3
            anderen Studierenden, dass es die Rahmenbedingungen im
            Laufe der kommenden Monate erlauben, dass das Univer-
            sitätsleben in den Hörsälen, aber auch auf den Plätzen und        Neue Post-Docs                                           9
            in den Kneipen wieder mehr „live und in Farbe“ stattfinden
            kann. Das Virtuelle bringt aber natürlich auch Vorteile für       Neue Doktorandinnen
            Alumni und Freunde der Fakultät, die nun von Zuhause aus
            einige Veranstaltungen mitverfolgen können. Hier möchte
                                                                              und Doktoranden                                          9
            ich auf die Termine des agrarökonomischen Seminars, wel-
            ches unter dem Titel „Weichenstellung für eine Agrarpolitik       Forschung                                               12
            mit Zukunft“ läuft (S. 19), des Seminars für Nutztierwissen-
            schaften und des agrarökologischen Seminars (S. 46) hin-          Fakultät                                                24
            weisen. Über die entsprechenden QR-Codes können Sie
            sich gerne dazuschalten.
            Dieses Semester bringt auch den Amtsantritt unseres neuen
                                                                              Berichte aus anderen Fakultäten                         40
            Universitätspräsidenten Prof. Dr. Metin Tolan mit sich (S. 43).
            Neue Präsidenten setzen immer auch neue Akzente, und so           Universität                                             43
            freuen wir uns als Fakultät auf die zukünftige Zusammenar-
            beit mit Herrn Prof. Tolan. Besonders freuen wir uns, dass        Alumni                                                  45
            mit Prof. Dr. Bernhard Brümmer aus der Abteilung Land-
            wirtschaftliche Marktlehre nun auch ein Agrarwissenschaftler
            im Präsidium vertreten ist (S. 44). Für seine zunächst zwei-
                                                                              Termine                                                 46
            jährige Amtszeit als Vizepräsident für Forschung wünsche ich
            ihm gutes Gelingen!
            Auch weitere erfreuliche personelle Neuigkeiten gilt es zu
            berichten: Bereits im Oktober startete Prof. Dr. Liesbeth
            Colen die neue Abteilung Ernährung und Landwirtschaft (ein
            Portrait finden Sie auf Seite 8), zum Beginn des Sommerse-
            mesters übernahm Prof. Dr. Michael Hölker die Professur
            für Biotechnologie und Reproduktion landwirtschaftlicher
            Nutztiere und Prof. Dr. Dr. Christian Kersebaum wurde
            zum Honorarprofessor bestellt (beide stellen wir in der
            kommenden Ausgabe näher vor). Sie alle werden die Lehre           Berufsbegleitender Studiengang Agribusiness
            und Forschung an unserer Fakultät sehr bereichern!
                                                                              Master of Business Administration (MBA)
            Schlussendlich möchte ich an dieser Stelle unsere Referentin
            für Wissenschaftskommunikation und Öffentlichkeitsarbeit          mit den Schwerpunkten:
            der Fakultät, Sarah Iweala, die u.a. auch für die agrar aktuell
            verantwortlich ist, mit einem ganz herzlichen Dankeschön          p Marketing
            für die geleistete Arbeit verabschieden und ihre Nachfolge-
            rin Denise Radda ebenso herzlich begrüßen (S. 8).
                                                                              p Globale Märkte
            Ihnen wünsche ich nun viel Vergnügen bei der Lektüre der
                                                                              p Finanzen & Recht
            26. Ausgabe von agrar aktuell,                                    p Führung & Strategie
                                                                              Kontakt:
                                                                              E-Mail: mba-agribusiness@uni-goettingen.de
                                                                              Internet: www.uni-goettingen.de/mba-agribusiness

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Agrar aktuell - Uni Göttingen
Namen und Nachrichten

  Nachruf für Prof. Dr. Rudolf Heitefuß
  (* 1928 – † 2020)
  Am 3. Oktober 2020 verstarb Rudolf            Kollegen und nachfolgende Generationen
  Heitefuß, langjähriger Direktor des Insti-    im wissenschaftlichen oder praktischen
  tuts für Pflanzenpathologie und Pflanzen-     Pflanzenschutz nachhaltig geprägt.
  schutz der Universität Göttingen. Rudolf      Rudolf Heitefuß wurde am 8. November
  Heitefuß übernahm die Leitung des In­         1928 als zweites von sechs Kindern eines
  stituts mit seiner Ernennung zum ordentli-    Taubstummenlehrers in Braunschweig
  chen Professor für Pflanzenpathologie und     geboren. Von seiner Kindheit in Braun-
  Pflanzenschutz im Jahr 1972 und wirkte        schweig hat er immer sehr positiv erzählt,
  an dieser Stätte bis zu seiner Emeritie-      auch wenn sie sicher nicht ohne Entbeh-
  rung im Frühjahr 1994. Mit seinen frühen      rungen war. Er besuchte das Martino-Ka-
  wissenschaftlichen Arbeiten war er maß-       tharineum, die Oberschule für Jungen in
  geblich an der Begründung der physiolo-       Braunschweig, wurde aber 1944 vorzei-
  gischen Phytopathologie beteiligt, die zu     tig als Luftwaffenhelfer eingezogen. Nach
  einem ganz neuen Verständnis von Wirt-        Kriegsende machte er zunächst eine
  Pathogenbeziehungen führte und heute          Landwirtschaftslehre auf einem Betrieb im
  weltweit mit großer Intensität auf mole-      Kreis Helmstedt und kehrte dann an seine
  kularer Ebene weitergeführt wird. Schon       Schule in Braunschweig zurück, um 1950
  bald richtete sich sein Interesse aber        die Reifeprüfung abzulegen. Danach wa-          neue Forschungsinteressen. So begann
  auch auf angewandte Fragestellungen des       ren die Signale für ihn auf Landwirtschaft      er mit Untersuchungen zu Nebenwirkun-
  Pflanzenschutzes. Hier stand vor allem die    gestellt. Nach einem kurzen Volontariat         gen von Herbiziden auf pathogene Pilze,
  Weiterentwicklung des Integrierten Pflan-     an der Forschungsanstalt für Landwirt-          insbesondere Fußkrankheitserreger im
  zenschutzes im Vordergrund, wobei er          schaft in Braunschweig-Völkenrode be-           Getreide. Dies war zugleich die Brücke
  besonders die Verbesserung der geziel-        gann er 1951 das Studium der Landwirt-          zu einem ganz neuen Interessensgebiet,
  ten, an Schadschwellen orientierten Un-       schaft in Göttingen, welches er 1954 als        der Unkrautbekämpfung, der er sich in
  krautbekämpfung in den Blick nahm. Mit        Diplomlandwirt abschloss. Jetzt war auch        den folgenden Jahren auf vielfältige Weise
  diesen Arbeiten hat Rudolf Heitefuß der       sein wissenschaftliches Interesse an der        intensiv widmete.
  Praxis des Pflanzenschutzes äußerst wert-     Landwirtschaft, insbesondere dem Pflan-         Parallel erklomm er in Windeseile die aka-
  volle und bis heute nachwirkende Impul-       zenschutz geweckt und so schloss sich un-       demische Leiter, wurde 1964 Oberassis-
  se gegeben. Vor allem aber verkörperte        mittelbar die Promotion an, die er 1957         tent, 1971 apl. Professor und 1972 zum
  er mit der Verbindung von Grundlagen          mit einer Dissertation zur physiologischen      ordentlichen Professor für Pflanzenpatho-
  – und angewandter Forschung einen wis-        Pathologie des falschen Mehltaus an Raps        logie und Pflanzenschutz und Direktor des
  senschaftlichen Ansatz in der Phytomedi-      bei Prof. Fuchs in Göttingen abschloss.         gleichnamigen Instituts an der Universität
  zin, der durch disziplinäre Fragmentierung    Einem guten Instinkt folgend, wechselte         Göttingen berufen. Neben seiner Tätig-
  zunehmend verloren geht.                      Rudolf Heitefuß unmittelbar nach der Pro-       keit in Lehre und Forschung nahm er in
  Viele der in seinen zahlreichen Projekten,    motion an das sehr renommierte Depart-          den Folgejahren zahlreiche Ämter wahr
  Publikationen und Vorträgen behandelten       ment of Plant Pathology der Universität         und wirkte in verschiedenen bedeuten-
  Fragestellungen wie Umweltverträglich-        in Madison, Wisconsin, USA, wo er von           den Gremien mit. Er war Fachgutachter
  keit von Pflanzenschutzmitteln, Redukti-      1957 bis 1959 im Labor von J. C. Walker         bei der DFG für das Fach Phytomedizin,
  onsmöglichkeiten im chemischen Pflan-         und M. A. Stahmann seine Interessen an          1. Vorsitzender der Deutschen Phyto-
  zenschutz oder Erhaltung der Produktivität    physiologischen und biochemischen As-           medizinischen Gesellschaft (1975 –1981)
  bei gleichzeitiger Schonung des Natur-        pekten der Pflanze-Pathogen-Interaktion         und später deren Ehrenvorsitzender,
  haushalts sind heute von größter Aktuali-     gründlich vertiefen konnte. Ein bedeuten-       Vorsitzender des Ausschusses für Pflan-
  tät. Hier hat Rudolf Heitefuß einen Fundus    der späterer Ausfluß dieses Aufenthalts ist     zenschutz der DLG (1983–1991), Dekan
  von Wissen hinterlassen, der es lohnend       nicht nur die langjährige Freundschaft mit      der Landwirtschaftlichen Fakultät (1974
  macht, noch heute daraus zu schöpfen.         Paul H. Williams, sondern vor allem das         –1975), Vorsitzender der Senatskommis-
  Seine in geduldiger, streng systematischer    mit ihm zusammen herausgegebene volu-           sion zur Beurteilung von Stoffen in der
  Weise gewonnenen wissenschaftlichen           minöse Standardwerk „Physiological Plant        Landwirtschaft (1989 –1994), Herausge-
  Erkenntnisse hat Rudolf Heitefuß in die       Pathology“, erschienen 1976.                    ber der Phytopathologischen Zeitschrift
  Tätigkeit in zahlreichen wissenschaftlichen   Zurück in Göttingen begann er als wissen-       (1979 –1999), um nur die wichtigsten Äm-
  und fachlichen Gremien, vor allem bei         schaftlicher Assistent mit Untersuchungen       ter zu nennen. Neben diesem umfangrei-
  der DFG und der DLG, als vielgefragter        zur Temperatursteuerung des Weizen-             chen Engagement außerhalb des Instituts
  Gutachter, sowie durch vielfältige Beiträge   schwarzrosts, mit denen er sich 1964 ha-        betreute er eine unübersehbare Anzahl
  bei nationalen und internationalen Konfe-     bilitierte. Von Prof. Fuchs erhielt er reich-   Diplomanden, über 100 Doktoranden
  renzen einfließen lassen. Seine Beiträge      lich Gelegenheit, sich auch in der Lehre        und verfasste über 270 Publikationen so-
  waren immer höchst gefragt und haben          zu betätigen und entwickelte darüber            wie mehrere bedeutende Lehrbücher.

Fakultät für Agrarwissenschaften                                                                                                             3
Agrar aktuell - Uni Göttingen
Namen und Nachrichten

    Von den Kollegen im praktischen wie wis-      Abgesehen von diesem enormen beruf-             gegeben, die an vielen verantwortlichen
    senschaftlichen Pflanzenschutz wurde Ru-      lichen Engagement war Rudolf Heitefuß           Stellen im Pflanzenschutz seine Vorstellun-
    dolf Heitefuß schon früh als ein Experte      aber auch ein Familienmensch und fand           gen weitergetragen und weiterentwickelt
    geschätzt, der das Wissen eines Generalis-    immer auch noch Zeit für seine Frau             haben. Neben seinen herausragenden
    ten mit vielfältigen Detailkenntnissen ver-   Barbara, seine drei Söhne und Tochter           wissenschaftlichen Leistungen und dem
    band. Mit seinem ausgleichenden Wesen         Elisabeth. Die Familie war ihm wohl der         Engagement in vielen Gremien ist Rudolf
    und seiner stets sachlich fundierten Argu-    wichtigste Ausgleich und diese war für          Heitefuß aber vor allem in seiner beschei-
    mentation erwarb er sich auch in kontro-      ihn auch bis zuletzt da, besonders seit         denen, wohlwollenden und stets zuge-
    versen Debatten die Wertschätzung von         dem Tod seiner Frau, der ihn veranlass-         wandten Art für uns ein bleibendes Vor-
    allen Seiten. Dies hatte eine Reihe von       te, zu Tochter Elisabeth mit Familie nach       bild. Sein kluger, niemals selbstbezogener
    Ehrungen zur Folge. Für sein erfolgreiches    Sasendorf zu ziehen. Dort war er in der         und immer sachlich begründeter Rat wird
    Wirken wurde er 1996 mit der Otto-            Familie bestens versorgt und verfolgte mit      uns und vielen Kolleginnen und Kollegen
    Appel-Denkmünze ausgezeichnet. Ferner         unermüdlichem Interesse den Alltag eines        im Pflanzenschutz sehr fehlen. Seine Stim-
    ist er Träger der Prof. Niklas-Medaille in    Kartoffelbetriebs in der Lüneburger Hei-        me und sein ausgleichendes Wesen wä-
    Silber, der Max Eyth Denkmünze in Silber      de. Nach kurzem Krankenhausaufenthalt           ren besonders in der gegenwärtig polari-
    und der Thaer-Thünen Medaille in Silber.      ist er am 3.10.2020 eingeschlafen.              sierten und sachfremden Diskussion um
    Völlig zurecht ist sein Lebenswerk 2006       Mit Rudolf Heitefuß verlieren wir eine          den Pflanzenschutz von eminentem Wert.
    schließlich mit dem Bundesverdienstkreuz      außergewöhnliche Persönlichkeit, die uns        Darauf müssen wir nun verzichten, aber
    1. Klasse gewürdigt worden.                   sowohl fachlich wie persönlich nachhal-         seine Grundsätze und sein Agieren kann
    Aber auch der Lehre widmete er sein vol-      tig geprägt hat. Seine wissenschaftlichen       uns dennoch eine wichtige Leitlinie sein.
    les Engagement. Richtungsweisend war          Arbeiten haben dem Pflanzenschutz in            Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sei-
    das von ihm 1984 begründete Aufbau-           Deutschland und darüber hinaus ganz             nes ehemaligen Instituts, die große Zahl
    studium Phytomedizin in Göttingen, mit        wesentliche Impulse gegeben. Sein Leit-         seiner Schülerinnen und Schüler und alle
    dem neben dem Diplom eine zusätzliche         bild eines umweltverträglichen integrier-       die ihn als Kollegen kannten, werden ihm
    Vertiefung im Pflanzenschutz möglich war.     ten Pflanzenschutzes, für das er wie kein       ein ehrendes Andenken bewahren. Un-
    Seine Fortsetzung fand dieser Studiengang     anderer stand, ist heute von größter Ak-        sere besondere Anteilnahme gilt seinen
    ab 2010 in dem bis heute sehr erfolgrei-      tualität und wird auch für uns weiter Richt-    Kindern, Schwiegerkindern und Enkeln.
    chen internationalen Masterstudiengang        schnur bleiben. Diesen ‚Spirit‘ hat er vor
    ‚Crop Protection‘ in Göttingen.               allem seinen zahlreichen Schülern mit-               Andreas von Tiedemann, Göttingen

Agrarhochschulranking 2020 – Top Platzierungen
für die Agrarökonomie & Fachschaft der Uni Göttingen
(ska) In diesem Jahr haben top agrar und                                                         gute Bewertung der eigenen Studierenden.
Karrero auf der digitalen EuroTier die Sieger-                                                   Prof. Dr. Meike Wollni nahm als Direktorin
Hochschulen des Agrarhochschulrankings                                                           des Departments für Agrarökonomie und
ausgezeichnet. Bei dem Ranking haben über                                                        Rurale Entwicklung den Preis virtuell an. „Die
4000 Studierende aus Deutschland, Öster-                                                         Auszeichnung […] spornt uns definitiv an,
reich und der Schweiz teilgenommen und                                                           auch in Zukunft in die Qualität unserer Lehre
konnten mit ihrer Stimme zum Erfolg ihrer                                                        für und mit unseren Studierenden zu investie-
Hochschule beitragen. Top agrar und Karrero.                                                     ren.“, so Prof. Wollni.
com zeichneten die Hochschulen für die bes-
ten Lehrbereiche, die besten Studienbedin-
gungen, das exzellente Lehrpersonal, die bes-
te Fachschaft und die höchste Beteiligung aus.
Die Universität Göttingen hat in diesem Jahr
erneut sehr gut abgeschnitten. Sie erlangte in
der Kategorie Beste Lehre im Bereich Agra-
rökonomie den 1. Platz mit einem Schnitt von
1,38. Auch eine weitere Platzierung konnte
im Bereich für die Beste Fachschaft geholt
werden. Hier landete die Universität Göttin-           Die Bewertung aller Bereiche der
gen auf dem 3. Platz mit einem Schnitt von             Universität Göttingen ist einzuse-
1,39, über den sich die Fachschaft Agrarwis-           hen unter:
senschaften besonders freute. Die Fakultät für         https://www.karrero.com/uni-goet-
Agrarwissenschaften freut sich sehr über diese         tingen-agrar-hochschulranking/
Ergebnisse und bedankt sich herzlich für die

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Namen und Nachrichten

New managing director for CiBreed:
Henner Simianer hands over to Tim Beissinger
The executive board of the Centre for             ing the center. “It is time to place this func-
Integrated Breeding Research (CiBreed)            tion in new hands. The center is now well
has elected Prof. Dr. Tim Beissinger as the       established, we have already achieved a lot
new managing director of the Center at its        and I am sure that CiBreed will continue
meeting on December 1st, 2020.                    to develop very dynamically under a new
More than 40 members and affiliates from          management,” he stated. The members
different faculties and research institutions     of the executive board then elected Tim
have joined together under the roof of the        Beissinger as the new managing director
center to bring together the expertise of         and are looking forward to seeing what he
crop, tree, and animal breeding and genet-        brings to the center.
ics with findings from natural and social sci-    Beissinger has held the Chair of Plant Breed-
ences in order to bring about advances in all     ing Methodology in Göttingen since 2018.
of these fields. The Center is financially sup-   His research and teaching involves studying
ported by five leading companies in plant         plant breeding from an evolutionary per-
and animal breeding.                              spective. He places a special emphasis on
Since its foundation in 2018, Prof. Dr.           statistical and computational approaches to
Henner Simianer (Chair of Animal Breed-           breeding questions.Beissinger stated, “It is      Listen to an interview with the new
ing and Genetics, Dean of the Faculty of          with great pleasure that I take over as Man-      managing director Prof. Dr. Tim Beiss-
Agricultural Sciences) has held the position      aging Director for CiBreed. Prof. Simianer’s      inger about current research projects,
of managing director and was responsible          leadership from the founding of the center        the      international
for the initialization and development of the     until now has left me with a strong example       master’s course „In-
center.                                           to follow. I look forward to working with         tegrated Plant and
At the board meeting, Henner Simianer             all center members and partners in the in-        Animal Breeding“ and
thanked all members, affiliates, staff and        terest of bringing together scientists from all   the general aims of
partners of the CiBreed for their confi-          sectors of crop, tree, and animal breeding        the center:
dence and their great support in establish-       for a brighter future.”

New Research Training Group “Sustainable Food Systems”
DFG supports new Program at University of Göttingen with 5 million euros
The German Research Foundation (DFG)              be implemented politically, economically,
recently approved the new Research Trai-          and socially are open questions that will be      Contakc:
ning Group (RTG) “Sustainable Food Sys-           addressed by the new RTG, focusing on             Prof. Dr. Matin Qaim
tems” at the University of Göttingen for          both rich and poor countries.                     University of Göttingen
funding. The first Program phase of four-         Apart from food and agricultural scientists,      Department of Agricultural Economics
and-a-half years will start in 2021 and will      economists, and social scientists from the        and Rural Development
be funded with 5 million Euros. The overall       University of Göttingen, various internatio-      Telefon (0551) 39-248 06
goal of the new RTG is to combine excel-          nal partners are also involved in this new        mqaim@uni-goettingen.de
lent interdisciplinary research and graduate      RTG, including the International Food Po-         www.uni-goettingen.de/de/73908.
training related to the sustainability of food    licy Research Institute (IFPRI) in Washing-       html
systems. Director of the new program is           ton DC and KU Leuven in Belgium. One
Prof. Dr. Matin Qaim from the Göttingen           of the main objectives is also to train new
Department of Agricultural Economics and          generations of doctoral and postdoctoral
Rural Development.                                researchers on food systems related issues.
Food and agriculture are playing key roles        “Junior researchers in the RTG will analyze,
for many of the global challenges such as         for instance, how globalized food markets
poverty, undernutrition, overweight and           affect human health and the environment
obesity, climate change, and biodiversity         and what type of policies can help increa-
loss. It is obvious that the United Nations’      se the sustainability of food production and
Sustainable Development Goals (SDGs)              consumption”, says Qaim.
cannot be achieved without major chan-            The new RTG will be launched in Septem-
ges in food production and consumpti-             ber 2021. In early 2021, positions for 15
on. But what types of changes are useful          doctoral researchers and one postdoc will             Prof. Dr. Matin Qaim
at what level and how these changes can           be announced internationally.

Fakultät für Agrarwissenschaften                                                                                                             5
Agrar aktuell - Uni Göttingen
Namen und Nachrichten

Förderpreis Agrarinformatik für Abel Bareto, IfZ
Am 8. März 2021 erhielt Abel Barreto den          nachzuweisen bevor die Krankheit mit ge-        Forst- und Ernährungswirtschaft e. V. (GIL)
Förderpreis Agrarinformatik 2021 für seine        schultem Auge erkennbar ist. Mit der Er-        verliehen. Die GIL zeichnet Arbeiten aus,
Masterarbeit „Detection and quantification        kennung von Krankheiten an Zuckerrüben          die darlegen, wie Innovationen aus den Be-
of Rhizoctonia solani in sugar beet from lea-     beschäftigt sich Abel Barreto als Doktorand     reichen Informatik, Simulation oder Model-
ves and roots hyperspectral images on sin-        auch während seines aktuellen Projekts im       lierung in der Landwirtschaft richtungswei-
gle plant scale” . Ziel der Arbeit war es, mit    IfZ.                                            send mit praktischem Nutzen eingesetzt
hyperspektralen Methoden die Rübenfäule           Der Förderpreis Agrarinformatik wird von        werden können. Honoriert wird der Preis
Rhizoctonia solani an Zuckerrübenpflanzen         der Gesellschaft für Informatik in der Land-,   mit einer Urkunde und 500 € Preisgeld.

                                      Low inoculated sample

Aus der Masterarbeit: Gefärbt sind Abweichungen der spektralen Ableitung in den Blattstie-        Der Preisträger Abel Bareto mit Urkunde
len und den verwelkten Blättern von Zuckerrübenpflanzen bei 714 Nanometern, verursacht
durch den Erreger Rhizoctonia solani

Dr. Annette Pfordt gewinnt Förderpreis                                                            ckenmassegewicht des Kolbens erheblich
                                                                                                  reduziert wird.
des Deutschen Maiskomitees                                                                        Die von Ihr verfasste Arbeit, unter der
                                                                                                  Betreuung von Prof. Dr. Andreas von Tie-
Dr. Annette Pfordt wurde für ihre Disserta-       Im Rahmen eins deutschlandweiten Moni-          demann wurde dabei vom Bundesminis-
tion “Occurrence and significance of Fusari-      torings ist es Ihr dabei gelungen, zwischen     terium für Landwirtschaft und Ernährung
um and Trichoderma ear rot in maize” der          13 pathogenen Fusarium-Arten an Maiskol-        in Kooperation mit der Gemeinschaft für
DMK-Förderpreis für Nachwuchswissen-              ben und Stängel zu unterschieden wobei          Pflanzeninnovation (GFPi) gefördert.
schaftler 2020 verliehen. Der Preis welcher       die Häufigkeit des Auftretens der einzelnen
jährlich von dem deutschen Maiskomitee            Arten hauptsächlich aufgrund der jahres-
vergeben wird, richtet sich besonders an          bedingten Witterung variiert. Eine wichtige
herausragende, praxisorientierte wissen-          Erkenntnis war dabei, dass besonders die
schaftliche Arbeiten des Maisanbaus.              neue Arten Fusarium temperatum, ver-
Ziel des Promotionsprojektes war es, die          mehrt in Deutschland auftrat wodurch mit
in Deutschland vorkommenden Fusarium-             einem höheren toxikologischen Risiko für
und Trichoderma-Arten an Maiskolben-              die menschliche Ernährung sowie Tierfüt-
und Stängel zu erfassen, ihre phytopatholo-       terung in Zukunft zu rechnen ist.
gische Bedeutung und Befallsbedingungen           Eine weitere wesentliche Erkenntnis der
zu ermitteln, um damit die möglichen Aus-         Arbeit von Annette Pfordt war die erst-
wirkungen auf die Mykotoxinbelastung des          malige Beschreibung einer neuen Krank-
Ernteguts abschätzen zu können. Das Pro-          heit an Mais in Europa. Diese neuartige
jekt soll damit einen wesentlichen Beitrag        Kolbenkrankheit wird von der Art Tricho-
leisten, das Befalls- und Mykotoxinrisiko im      derma afroharzianum verursacht und führt
intensiven Maisanbau durch den züchteri-          zur massiven Produktion von graugrünen
schen Fortschritt zu senken.                      Konidien auf den Körnern wobei das Tro-                                 Dr. Annette Pfordt

6                                                                                                     Georg-August-Universität Göttingen
Agrar aktuell - Uni Göttingen
Namen und Nachrichten

Forschung zu nachhaltiger Ernährung
Wissenschaftlerinnen der Universität Göttingen erhalten Stockmeyer Wissen-
schaftspreis 2020
Die Wissenschaftlerinnen Dr. Brianne A.          von Soja sowie mit der Haltung der Tiere
Altmann und Dr. Stephanie Grahl von der          an sich in Verbindung gebracht werden.             Kontakt:
Universität Göttingen haben für ihre wis-        Altmann und Grahl untersuchten das Po-             Dr. Brianne A. Altmann
senschaftlichen Arbeiten zu Algen und In-        tenzial alternativer Proteinquellen in der Le-     Georg-August-Universität Göttingen
sekten als alternativen Eiweißlieferanten in     bensmittelproduktion am Beispiel der Mik-          Abteilung Produktqualität tierischer
der Ernährung den Stockmeyer Wissen-             roalge Spirulina (Arthrospira platensis) und       Erzeugnisse
schaftspreis 2020 erhalten. Mit dem Preis        der Larve der schwarzen Soldaten Fliege            Kellnerweg 6, 37077 Göttingen
zeichnet die Heinrich-Stockmeyer Stiftung        (Hermetia illucens). Altmann verfolgte das         Telefon (0551) 39-260 85
jedes Jahr herausragende lebensmittelwis-        Ziel, Algen oder Insekten für die Tierernäh-       brianne.altmann@agr.uni-goettingen.de
senschaftliche Forschungsarbeiten aus, die       rung von Schweinen und Masthähnchen zu             www.uni-goettingen.de/de/529084.
durch praktikable Lösungsansätze und an-         erschließen, um Soja-Importe zu substitu-          html
wendungsorientierte Forschung bestechen.         ieren. Grahl erforschte Spirulina bezüglich
Der Preis ist mit insgesamt 10.000 Euro          ihrer Nutzbarkeit in Form innovativer Le-          Dr. Stephanie Grahl
dotiert.                                         bensmittel, um den Nachhaltigkeitsvorteil          isi GmbH
Beide Preisträgerinnen wurden 2019 an            einer fleischreduzierten Ernährung unmit-          Ascherberg 2, 37124 Rosdorf
der Fakultät für Agrarwissenschaften der         telbar zu nutzen.                                  Telefon (0551) 49974-253
Universität Göttingen in der Abteilung           Die Forschung der beiden Wissenschaftle-           stephanie.grahl@isi-goettingen.de
„Produktqualität tierischer Erzeugnisse“ un-     rinnen war Teil des Verbundprojekts „Sus-          www.isi-goettingen.de
ter der Leitung von Prof. Dr. Daniel Mör-        tainability Transitions in der Lebensmittel-
lein promoviert. Ihre Forschungsarbeiten         produktion – Alternative Proteinquellen in
greifen das dominierende gesellschaftliche       soziotechnischer Perspektive“, das vor kur-
Thema einer nachhaltigen Ernährung auf.          zem einen Sammelband zur Potenzialab-
Ökobilanzierungen zeigen, dass vor allem         schätzung von Algen und Insekten entlang
der Konsum von Lebensmitteln tierischen          der gesamten Wertschöpfungskette der
Ursprungs erhebliche negative Umweltwir-         Lebensmittelproduktion veröffentlicht hat.
kungen hat. Einige der größten Auswirkun-        Weitere Informationen sind unter www.
gen auf die Umwelt können mit dem Anbau          uni-goettingen.de/sustrans zu finden.

                                                                                                  Proteinreicher Snack mit Spirulina

                                                                                                  Originalveröffentlichungen:
                                                                                                  Altmann, Brianne A. The meat science
                                                                                                  perspective of spirulina (Arthrospira pla-
                                                                                                  tensis) and black soldier fly larvae (Her-
                                                                                                  metia illucens) as alternative protein
                                                                                                  feeds in broiler and swine production. ht-
                                                                                                  tps://t1p.de/eDissAltmann

                                                                                                  Grahl, Stephanie. Food product develop-
                                                                                                  ment with spirulina (Arthrospira platen-
                                                                                                  sis) – Sensory profiling, product percep-
                                                                                                  tion and consumer acceptance. https://
                                                                                                  t1p.de/eDissGrahl

                                                                                                  Diekmann, M., Theuvsen, L., Weinrich,
                                                                                                  R. (Hrsg). „Sustainability Transitions in der
Von links nach rechts: Prof. Dr. Manfred Gareis, Vorsitzender des Stiftungskuratoriums, die       Lebensmittelproduktion – Alternative Pro-
Preisträgerinnen Dr. Stephanie Grahl und Dr. Brianne A. Altmann sowie Prof. Dr. Daniel Mör-       teinquellen in soziotechnischer Perspekti-
lein, Leiter der Abteilung Produktqualität tierischer Erzeugnisse an der Universität Göttingen.   ve“. https://t1p.de/SammelbandSusTrans

Fakultät für Agrarwissenschaften                                                                                                             7
Agrar aktuell - Uni Göttingen
Namen und Nachrichten

    Neue Professorin an der Fakultät
    für Agrarwissenschaften
    Prof. Dr. Liesbeth Colen
    Since October 2020, Professor Dr. Liesbeth Colen holds the          and nutritional outcomes in Af-
    chair of Nutrition and Agriculture, in the Department of Agricul-   rica. In her current position, she
    tural Economics and Rural Development at Georg-August-Uni-          will focus on the linkages between
    versität Göttingen. Professor Colen holds a Master in Bioscience    agriculture and nutrition, and the
    Engineering and a PhD in Economics, both from the University        role of markets and value chains in providing affordable and nutri-
    of Leuven in Belgium. Her PhD research focused on the relation      tious foods in a sustainable way.
    between high-value agricultural export chains, food standards,
    and rural development in Africa. After her PhD she moved to                                    Georg-August-Universität Göttingen
    Seville, Spain, where she worked for about seven years as a re-         Department of Agricultural Economics & Rural Development
    searcher at the Joint Research Centre of the European Commis-                                      Division Nutrition and Agriculture
    sion and investigated various topics in support of European agri-                   Platz der Göttinger Sieben 5, 37073 Göttingen
    cultural and development policies. Her research topics included                                        Telefon: (0551) 39-39-24430
    – among others - food supply chain organization in Europe and                                     liesbeth.colen@uni-goettingen.de
    the Western Balkans, food quality and drivers of food demand

Wechsel in der Öffentlichkeitsarbeit &                                                            Kontakt:

Wissenschaftskommunikation der Fakultät                                                           Denise Radda:
                                                                                                  Georg-August-Universität Göttingen
Das neue Semester bringt auch eine neue         schaften und der eignen Gestaltungsfreiheit,      Platz der Göttinger Sieben 5
Referentin für Wissenschaftskommunikati-        waren die letzten Jahre für mich durchweg         37073 Göttingen
on und Öffentlichkeitsarbeit an der Fakultät    spannend und lehrreich. Die vielen unter-         Büro 10.146
für Agrarwissenschaften mit sich – Denise       schiedlichen Baustellen sind natürlich nicht      Telefon (0551) 39-262 49
Radda übernimmt die Aufgaben von Sarah          im Alleingang zu bewerkstelligen: zwei bis        marketing-agrar@gwdg.de
Iweala                                          drei studentische Mitarbeiterinnen waren
Neben der klassischen Pressearbeit sind es      immer Teil des Teams und eine große Un-
Aufgaben wie die redaktionelle Erstellung       terstützung!“, blickt Sarah Iweala auf ihre
der agrar aktuell, die Pflege der sozialen      Zeit zurück.
Medien und der Website, die Alumni-Ar-          Zum ersten Mai ist Frau Radda neue Re-
beit, wie die Silberne Diplomfeier und die      ferentin und somit Ansprechpartnerin für
Goldene Promotion, aber auch Messeauf-          alle Formate der Öffentlichkeitsarbeit und
tritte, die die Öffentlichkeitsarbeit der Fa-   Wissenschaftskommunikation der Fakultät.
kultät prägen. Frau Iweala übernahm in den      Sich in der Uni Göttingen einzuleben, wird
letzten vier Jahren diese Aufgaben und ver-     ihr nicht schwerfallen, denn mit ihr kann die
antwortete in dieser Zeit den Aufbau des        Fakultät eine Alumna begrüßen. Nach ih-
Blogs „AgrarDebatten – Kommentare aus           rem Masterstudium war sie ein Jahr bei der
der Wissenschaft“ mit seinen dazugehö-          Marketingesellschaft der nds. Land- und Er-
rigen (virtuellen) Veranstaltungsformaten.      nährungswirtschaft tätig. Danach wechselte
Aber auch den Ausbau der sozialen Me-           sie zur beckers bester GmbH und war dort
dien, sodass man der Fakultät mittlerweile      die letzten zwei Jahre für das Konsumen-
auch auf Instagram und Twitter folgen kann.     tenmarketing mit dem Schwerpunkt Nach-
In Zusammenarbeit mit der Sektion Agrar-        haltigkeitskommunikation verantwortlich.
wissenschaften im Alumni-Verein der Uni         „Es freut uns sehr, dass wir Frau Radda für     Denise Radda (links) und Sarah Iweala (rechts)
Göttingen richtete sie außerdem die ersten      die Stelle gewinnen konnten. Unsere be-
beiden Runden des Agrar Slam aus. „Auf-         stehenden Formate können sicherlich sehr        Dem Team der Wissenschaftskommuni-
grund der sehr vielfältigen Aufgaben, der       von ihren gesammelten Erfahrungen im            kation und Öffentlichkeitsarbeit gehören
vielen unterschiedlichen Akteure inner- und     Marketing und der Kommunikation profitie-       zudem Lena Kaatz (AgrarDebatten, Ins-
außerhalb der Uni, mit denen man über die       ren“, so Prof. Dr. Achim Spiller Beauftragter   tagram), Tabea Rinklake (AgrarDebatten,
Jahre immer wieder zusammenarbeitet,            der Fakultät für Wissenschaftskommunikati-      Podcasts) & Sophia Katt (agrar aktuell, Face-
der diversen Themen der Agrarwissen-            on und Öffentlichkeitsarbeit.                   book, Alumni-Arbeit) an.

8                                                                                                   Georg-August-Universität Göttingen
Agrar aktuell - Uni Göttingen
Namen und Nachrichten

                                      Neue Post-Docs der Fakultät
                             Department für Nutzpflanzenwissenschaften
 Systemversuch Fruchtfolge
 Dennis Grunwald                                                 Im Systemversuch Fruchtfolge werden seit 2006 un-
 Dr. Sc. (Georg-August-Universität Göttingen) *1986;             terschiedliche Fruchtfolgen u.a. auf ihre Ertragsleistung
 Institut für Zuckerrübenforschung                               untersucht. Seit einer Umstellung des Versuchs liegt der
  grunwald@ifz-goettingen.de                                    Fokus auf Zuckerrübenfruchtfolgen mit unterschiedlichen
                                                                 Fruchtartenzusammensetzungen und Anbaupausen von
                                                                 Zuckerrübe.

 Genome Editing, Viral Vectors, CRISPR / Cas System
 Omid Eini                                                        Genome editing using CRISPR / Cas is rapidly being deve-
 PhD (in Molecular Plant Virology at The University               loped for gene targeting in eukaryotes including plants. the
 of Adelaide, Australia); *1976                                   goal of my research is to investigate viral and plant factors
 Institute for Sugar beet research (IfZ)                          for improvement of homologous DNA recombination and
 Supervisor: Prof Mark Varrelmann                                 genome editing in sugar beet.
  Eini@ifz-goettingen.de

 Bitter Compounds in Plant Products
 Tobias Pöhnl                                                    Bitter compounds influence quality and sensory perception
 Dr. rer. nat. (Food Technology, Universität Hohenheim,          of plant products. Their concentration is effected by culitvar
 Stuttgart); *1988                                               selection, biotic and abiotic stresses, and post-harvest treat-
 Division of Quality and Sensory of Plant Products               ments. My reseach is focused on providing heathy and well
 Supervisor: Prof. Dr. Susanne Neugart                           tasting foods under changing climate conditions.
  tobias.poehnl@uni-goettingen.de
  0551/ 39-55 41

 Rural Development, Smallholder Farmers
 Martin Christoph Parlasca                                       I am interested rural development of developing countries
 Dr. Sc. (Georg-August-University Göttingen) *1990;              with a focus of issues related to food security and digital
 Division of International Food Economics and Rural Deve-        innovations.
 lopment
  martin.parlasca@uni-goettingen.de

    Neue Doktorandinnen und Doktoranden der Fakultät
                             Department für Nutzpflanzenwissenschaften
 Frost- und Spätfrosttoleranz in der Winterackerbohne
 Alex Windhorst                                                  Das Ziel ist die Identifikation von QTL der Frost- und
 M. Sc. Agrigenomics (Chritsian-Albrechts Universität zu Kiel)   Spätfrosttoleranz in der Winterackerbohne (Vicia faba).
 *1994;                                                          Hierzu werden mehrere hundert Linien unter kontrollierten
 Abteilung Zuchtmethodik der Pflanze                             Frost- sowie echten Feldbedingungen getestet (als Teil des
 Betreuer: Prof. Wolfgang Link                                   EU-SusCrop Projektes ProFaba). Die Kenntnisse werden zur
  alex.windhorst@uni-goettingen.de                              Verbesserung der Ackerbohnenzüchtung in Europa beitragen.

 Sustainable Livestock-Grazing-Systems
 Dina Hamidi                                                     Using smart farming technologies, e.g. virtual fencing and
 M. Sc. Wassser und Umwelt (Gottfried Wilhelm Leibniz            GPS-supported movement data, to improve the sustainabili-
 Universität Hannover) *1981;                                    ty of livestock grazing systems.
 Division of Grasland Science
 Supervisor: Prof. Dr. Johannes Isselstein
  dina.hamidi@uni-goettingen.de

Fakultät für Agrarwissenschaften                                                                                                   9
Agrar aktuell - Uni Göttingen
Namen und Nachrichten

Optimierung des Ernteprozesses von Druschfrüchten
Jonas Lorenz                                                   Im Rahmen der Dissertation soll der Ernteprozess von
M. Sc. in Agribusiness (Georg-August-University Göttingen)     Druschfrüchten optimiert werden. Eine entscheidende Rolle
*1996;                                                         spielt dabei die Erkennung der Charakteristika von Ernte-
Abteilung Agrartechnik                                         gütern. Eine genaue Kenntnis der Eigenschaften derer soll
Betreuer: Prof. Dr.-Ing. Frank Beneke                          dabei helfen, Einsatzzeiten von Mähdreschern effizienter zu
 jonas.lorenz96@web.de                                        gestalten.

Plant-Pollinator-Interactions, Wild and Honeybees
Kathrin Czechofsky                                             Interactions between landscape structure and combined agri-
M. Sc. in Biology (Universität Ulm, Germany) *1994;            environmental measures on the diversity, population develop-
Division of Functional Agrobiodiversity                        ment and health status of wild and honey bees (ComBee)
Supervisor: Prof. Dr. Catrin Westphal; Dr. Annika Hass
 kathrin.czechofsky@gmail.com

Nachhaltigkeit digitale Technologien Pflanzenschutz
Luisa Pommerehne                                               Einflüsse auf die Nachhaltigkeit im Pflanzenschutz und digitale
M. Sc. Agribusiness (Georg-August-Universität Göttingen)       Management-Entscheidungshilfen im Ackerbau
*1997;
Abteilung Agrartechnik
Betreuer: Prof. Dr. Frank Beneke
 luisa.pommerehne@uni-goettingen.de

Smart Farming Technology, Pasture Based Livestock Production, Sustainable Intensification
Natascha A. Grinnell                                           Preliminary title: Development and exploration of smart far-
M. Sc. Animal Sciences (Wageningen University,                 ming technologies and investigation of management strategies
The Netherlands) *1993;                                        for innovative grassland utilization in sustainable livestock
Division of Grasland Science                                   production systems
Supervisor: Prof. Dr. Johannes Isselstein
 natascha.grinnell@uni-goettingen.de

               Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung
Discrete Choice Experiments in India
Anjo Grebe                                                    Time Preferences, Risk Attitudes and Decision-Making Beha-
M. Sc. Business and Economics (Leibniz Universität Hannover & viour of Households in the Indian Rural-Urban Interface: The
California State Polytechnic University) *1993;               Adoption of Water Saving Technologies and the Decision to
Division of Farm Management                                   Exit Farming.
Supervisor: Prof. Dr. Oliver Mußhoff
 anjo.grebe@uni-goettingen.de

Klimarisikomanagement, Entscheidungsverhalten von Landwirten
Eike Florenz Nordmeyer                                         Klimarisikomanagement - Akzeptanz und Potential innovativer
M. Sc. Agrarwissenschaften                                     Versicherungsmöglichkeiten
(Georg-August-Universität Göttingen) *1994;
Arbeitsbereich Landwirtschaftliche Betriebslehre
Betreuer: Prof. Dr. Oliver Mußhoff
 eike.nordmeyer@uni-goettingen.de

Nutrition Security, Agricultural Markets
Oluwagbenga Joseph Akinwehinmi                                 Up till now, malnutrition is endemic in Sub-Saharan Africa. At
M.Tech in Agricultural and Resource Economics                  the same time, costs of nutritious foods are very high cons-
(Federal University of Technology, Akure, Nigeria) *1983;      training households' access to nutritious food. My research
Division of Agriculture and Nutrition                          will attempt to investigate the role of Agricultural markets in
Supervisor: Prof. Dr. Colen Liesbeth                           providing nutritious food at affordable price to consuming
 ayjossy@yahoo.com                                            households.

10                                                                                                      Georg-August-Universität Göttingen
Namen und Nachrichten

 Landnutzungswandel; Armut; Ländliche Entwicklung
 Jakob Vincent Latzko                                          Land-Use Change and Socioeconomic Development in Rural
 M. Sc. Development Economics                                  Indonesia
 (Georg-August-Universität Göttingen) *1992;
 Division of International Food Economics and Rural Development;
 Supervisor: Prof. Dr. Matin Qaim
  jakob.latzko@uni-goettingen.de

 Risikomanagement, Digitalisierung, Entscheidungsverhalten
 Julia Block                                                       Neben der Erfassung der Akzeptanz von digitalen Risikoma-
 M. Sc. Agrarwissenschaften mit Spezialisierung auf Agribusiness   nagementtools werden Einstellungen und Nutzungsabsichten
 (Georg-August-Universität Göttingen) *1996;                       deutscher Landwirte im Hinblick auf Warenterminkontrakte als
 Abteilung Landwirtschaftliche Betriebslehre                       Risikomanagementinstrument zur Preisabsicherung erhoben.
 Betreuer: Prof. Dr. Oliver Mußhoff                                Das Potenzial digitaler Unterstützungsmöglichkeiten bei der
  juliabarbara.block@uni-goettingen.de                            Nutzung von Warenterminkontrakten wird untersucht.

 Payments for Ecosystem Services
 Tobias Bähr                                                       Assessing mid- and longterm financial and operative setups
 M. Sc. International Development, (Institut Barcelona             for ecosystem services payments of oil palm smallholders in
 d'Estudis Internacionals, Spain) *1991;                           Sumatra, Indonesia.
 Divsion of Environmental and Resource Economics
 Supervisor: Prof. Dr. Meike Wollni
  tobiasbenedikt.baehr@uni-goettingen.de

                                  Department für Nutztierwissenschaften
 Genetic Correlations, Causality, Dairy Cattle
 Ana-Marija Križanac                                               This projects aims for the dissection of correlation and causal
 M. Sc. in Animal Genetics and Breeding                            effects between milk traits, fertility, health, and efficiency traits in
 (University of Zagreb, Croatia) *1991;                            German Holstein dairy cattle. Gaining knowledge in genomic
 Division of Functional Breeding                                   basis of the interrelationships between breeding traits is neces-
 Supervisor: Prof. Dr. Jens Tetens                                 sary to understand the consequences of selection decisions.
  ana-marija.krizanac@uni-goettingen.de

 Optimization of Breeding Programs
 Azadeh Hassanpour                                                 Development of an optimization framework for complex
 M. Sc. in Crop Science (University of Hohenheim,                  breeding programs based on the Modular Breeding Program
 Germany) *1988;                                                   Simulator (MoBPS).
 Division of Animal Breeding and Genetics
 Supervisor: Prof. Dr. Henner Simianer
  azadeh.hassanpour@uni-goettingen.de

Verbundprojekt PigNPlay
 Christian Post                                                    Entwicklung eines systemorientierten Serious Games im Living
 M. Sc. Agrar- und Lebensmittelwirtschaft                          Lab zur virtuellen Simulation von Konzepten und Handlungs-
 (Hochschule Osnabrück) *1988;                                     optionen zur Verminderung von Stickstoffemissionen in der
 Abteilung Systeme der Nutztierhaltung                             Schweinehaltung und zur Anpassung der Betriebe an den
 Betreuerin: Prof. Dr. Dr. agr. Helga Sauerwein (Uni Bonn)         Klimawandel.
  christian.post@uni-goettingen.de

Tierschutzgerechte Betäubung von Schlachtschweinen im Diplift- und Paternoster- System (TIGER)
 Julia Gelhausen                                                   Untersuchung der peri- und postmortalen Genexpression und
 M. Sc. Tierwissenschaften                                         Enzymaktivtät sowie die zeitliche Einordung auftretender Ein-
 (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn) *1994;           blutungen im Schinken von Schlachtscheinen. Dabei liegt der
 Abteilung Functional Breeding                                     Fokus auf der Anwendung alternativer Gase (Argon, Stickstoff
 Betreuer: Prof. Dr. Jens Tetens                                   und Gemischen mit CO2) als mögliche tierschutzgerechtere
  julia.gelhausen@uni-goettingen.de                               Alternative zur bestehenden CO2-Betäubung.

Fakultät für Agrarwissenschaften                                                                                                              11
Forschung

Lokale Hühnerrassen und einheimische Futtermittel –
eine nachhaltige Alternative für die Geflügelproduktion?
Agrarwissenschaftlerinnen und -wissen-         Einige der geprüften Hühner-
schaftler der Universität Göttingen und        kreuzungen, insbesondere die          Kontakt:
des Friedrich-Loeffler-Instituts haben un-     Kombination Bresse Gaulloise
tersucht, ob die Nutzung lokaler Hühner-       und White Rock, zeigten eine          Prof. Dr. Henner Simianer
rassen und deren Kreuzungen sowie die          ansprechende         Legeleistung     Georg-August-Universität
Fütterung mit heimischen Ackerbohnen           der Hennen, während die               Göttingen
statt importiertem Soja eine Alternative für   Mastleistung der Hähne hinter         Departement für Nutztier-
die Geflügelproduktion darstellen kann. In     kommerziellen Broilerlinien zu-       wissenschaften – Abteilung
dem dreijährigen Projekt wurden zwei lo-       rückblieb. Allerdings gelang es       Tierzucht und Haustiergenetik
kale Rassen sowie Elterntiere aus der Wirt-    auch, spezielle Produktqualitä-       Albrecht-Thaer-Weg 3,
schaftsgeflügelzucht und deren Kreuzungen      ten zu erzeugen, wie zum Bei-         37075 Göttingen                  Prof. Dr. Henner
                                                                                                                      Simianer
hinsichtlich der Mast- und Legeleistung cha-   spiel dotterreichere Eier oder        hsimian@gwdg.de
rakterisiert.                                  Hähnchen, die weniger einseitig
„Ziel war es, nicht nur einen isolierten       einen extrem großen Brustmus-         apl. Prof. Dr. Steffen Weigend
Aspekt zu betrachten, sondern die ganze        kel entwickeln und dadurch für        Friedrich-Loeffler-Institut
Wertschöpfungskette von der Eignung der        besondere Zubereitungsarten           Institut für Nutztiergenetik
Rassen und der Futterpflanzen über die         geeignet sind. In der begleiten-      Bereich Züchtung und
Tiergesundheit und die Produktqualität bis     den Verbraucheranalyse stellte        Genetische Ressourcen
hin zu den Verbrauchererwartungen zu           sich allerdings heraus, dass Kon-     Höltystrasse 10,
analysieren“, so Prof. Dr. Henner Simianer     sumentinnen und Konsumen-             31535 Neustadt                   Prof. Dr. Steffen
aus der Abteilung Tierzucht und Haus-          ten noch zu wenig Informatio-         steffen.weigend@fli.de           Weigand
tiergenetik der Universität Göttingen, der     nen über verwendete Rassen
das Projekt koordinierte. In dem Projekt       und Produktionssysteme in ihre
kam Futter zum Einsatz, dessen Eiweiß-         Kaufentscheidung einbeziehen.                    Vergleich zu den alten Rassen, sondern
komponente vorrangig aus einheimischen         „Lokale Rassen in der landwirtschaftlichen auch das friedliche Verhalten der Tiere.
Ackerbohnen anstelle des importierten          Produktion zu nutzen, erweitert nicht nur Positiv herausgehoben wurde zudem, dass
Sojaschrots bestand. Entgegen früheren         die Produktpalette für den Verbraucher, eine Nutzung der Kreuzungsnachkommen
Berichten erwiesen sich die in der Acker-      sondern trägt auch wesentlich zum Schutz den Erhalt der lokalen Rassen unterstützt.
bohne enthaltenen antinutritiven Substan-      der Rassenvielfalt beim Haushuhn bei“,
zen bei den hier untersuchten Tieren als       sagt Prof. Dr. Steffen Weigend vom Institut Originalveröffentlichungen:
unproblematisch und hatten keine nach-         für Nutztiergenetik am Friedrich-Loeffler- Escobedo del Bosque et al. (2020). Meat
teiligen Effekte auf die Tiergesundheit und    Institut. So wurden die Kreuzungstiere Quality Parameters and Sensory Proper-
Produktqualität. Antinutritive Substanzen      der alten Rassen nicht nur wissenschaftlich ties of One High-Performing and Two Lo-
sind Substanzen in Futtermitteln, die un-      untersucht, sondern darüber hinaus von cal Chicken Breeds Fed with Vicia faba.
abhängig vom Gehalt an Nährstoffen und         verschiedenen praktischen Geflügelhaltern Foods 9, 1052.
Vitaminen negative Wirkungen auf das Tier      getestet. Diese schätzten nicht nur die hö- Nolte, T. et al. (2020). Egg Production and
haben könnten.                                 here Anzahl Eier der Kreuzungstiere im Bone Stability of Local Chicken Breeds
                                                                                                and Their Crosses Fed with Faba Beans.
                                                                                                Animals 10, 1480.
                                                                                                Nolte, T. et al (2020). Growth Perfor-
                                                                                                mance of Local Chicken Breeds, a High-
                                                                                                Performance Genotype and Their Crosses
                                                                                                Fed with Regional Faba Beans to Replace
                                                                                                Soy. Animals 10, 702.

                                                                                               Eine Präsentation des vom Nieder-
                                                                                               sächsischen Ministerium für Ernährung,
                                                                                               Landwirtschaft und Verbraucherschutz
                                                                                               geförderten Projekts „Potentiale der
                                                                                               Nutzung regionaler Rassen und ein-
                                                                                               heimischer Eiweißfuttermittel in der
                                                                                               Geflügelproduktion“ ist unter https://
                                                                                               youtu.be/4j2j-md-dmA zu finden, ein
                                                                                               Film zum Projekt auf der Seite https://
Die Küken aus einer Kreuzung der Hühnerrassen Bresse Gaulloise und White Rock; ausge-          youtu.be/N5bxiG0B7Lc .
wachsene Tiere tragen ein weißes Federkleid.

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Forschung

Frühe Impfung von Ferkeln gegen Ebergeruch
Forscherteam untersucht die Immunokastration bereits bei Jungtieren
Forscherinnen und Forscher des Thünen         zuverlässig gehemmt. Die Produktionsleis-
Institutes für Ökologischen Landbau und       tungen sowie das Verhalten und Wohlbefin-         Kontakt:
von der Universität Göttingen haben erst-     den der Tiere unterschieden sich nicht zwi-
mals eine sehr frühe Impfung bei männ-        schen den beiden Impfverfahren. Bei der           Prof. Dr. Daniel Mörlein
lichen Ferkeln erprobt, um Ebergeruch         Fleisch- und Fettqualität gab es keine nen-       Georg-August-Universität Göttingen
beim Fleischverzehr zu vermeiden. Das         nenswerten Unterschiede zur herkömm-              Fakultät für Agrarwissenschaften
Projektteam erhob umfangreiche Daten zu       lichen Anwendung der Immunokastration             Abteilung Produktqualität tierischer
den Auswirkungen auf die Mastleistung, auf    während der Mast.                                 Erzeugnisse
die Fleisch- und Fettqualität sowie auf das   „Die frühe Impfung gegen Ebergeruch lässt         Kellnerweg 6, 37077 Göttingen
Verhalten und Wohlbefinden der Tiere. Die     sich gut in die jeweiligen Arbeitsabläufe bei     Telefon (0551) 39-25601
Ergebnisse der Studie sind in der Fachzeit-   ökologischen und konventionellen Ferkel-          daniel.moerlein@uni-goettingen.de
schrift Animals erschienen.                   erzeugern integrieren, was vor allem das          www.uni-goettingen.de/moerlein
Insgesamt 109 Schweine wurden in drei         Handling im Vergleich zum älteren Mast-
Versuchsdurchgängen entweder sehr früh,       schwein deutlich erleichtert“, erläutert Ralf
also in der 3. und 7. Lebenswoche, oder       Bussemas vom Thünen-Institut für Ökolo-         Betriebe umsetzbar zu machen“, ergänzt
herkömmlich während der Mast in der 12.       gischen Landbau in Trenthorst. „Mit Hilfe       Dr. Johanna Mörlein vom Department für
und 19. Lebenswoche mit Improvac© ge-         dieser bis dato einzigartigen Studie zeigen     Nutztierwissenschaften der Universität
impft. Bei über 90 Prozent der Versuchstie-   wir eine Möglichkeit, die Impfung gegen         Göttingen.
re wurde die Entwicklung von Ebergeruch       Ebergeruch auch für kleine und mittlere         Die Ergebnisse verdeutlichten, dass die Im-
                                                                                              munokastration als nicht-invasive Maßnah-
                                                                                              me besonders geeignet ist, um bereits im
                                                                                              frühen Stadium die Entstehung von Eberge-
                                                                                              ruch zu beeinflussen, ohne die Ferkel dem
                                                                                              Stress einer chirurgischen Kastration auszu-
                                                                                              setzen. Offen bleibt, ob eine höhere als die
                                                                                              im Versuch eingesetzte Impfdosis Geruchs-
                                                                                              abweichungen vollständig verhindern kann.
                                                                                              Das Projekt wurde vom Bundesministeri-
                                                                                              um für Ernährung und Landwirtschaft auf-
                                                                                              grund eines Beschlusses des Deutschen
                                                                                              Bundestags gefördert.

                                                                                              Originalveröffentlichung:
                                                                                              Werner, D.; Baldinger, L.; Bussemas, R.;
                                                                                              Büttner, S.; Weißmann, F.; Ciulu, M.;
                                                                                              Mörlein, J.; Mörlein, D. Early Immuno-
                                                                                              castration of Pigs: From Farming to Meat
                                                                                              Quality. Animals 2021, 11, 298. https://
                                                                                              www.mdpi.com/2076-2615/11/2/298

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                      62. Deutsche Pflanzenschutztagung
                 „Gesunde Pflanzen in Verantwortung
                                     für unsere Welt"
                                                                                                           21.– 24.
                                                                                                           SEPTEMBER

                     Georg-August-Universität Göttingen
                                                                                                              2021
        https://www.pflanzenschutztagung.de/index.php?menuid=1                                             GÖTTINGEN

Fakultät für Agrarwissenschaften                                                                                                       13
Forschung

Miteinander reden: Wie die Debatte über
landwirtschaftliche Tierhaltung konstruktiv wird
Wie Tiere in der Landwirtschaft ge-             Reaktiv-passive Arten der Kommunika-
halten werden, wird zunehmend ge-               tion lassen sich in die Strategien Aussitzen      Kontakt:
sellschaftlich kritisiert. Die Diskussionen     (dazu gehört Ignorieren und Schweigen)
sind kontrovers, der Umgangston rau.            und Leugnen (Problem abstreiten oder              Dr. Winnie Isabel Sonntag
Untersuchungen darüber, wie kommu-              die Schuld anderen zuweisen) unterteilen.         Georg-August-Universität Göttingen
niziert wird, und was eine gute Strat-          Reaktiv-offensive Strategien reichen von          Department für Agrarökonomie
egie ist, um beim Gegenüber und in der          einem Gegenangriffsmodus, bei dem Me-             und Rurale Entwicklung
Öffentlichkeit akzeptiert zu werden, gibt       dien, NGOs oder Verbraucherinnen und              Marketing für Lebensmittel und Agrar-
es kaum. Forscherinnen und Forscher             Verbraucher beschuldigt werden, bis zum           produkte
der Universität Göttingen haben deshalb         Entschuldigen als Strategie. Als aktiv-symme-     Platz der Göttinger Sieben 5
unterschiedliche        Kommunikationsarten     trische Strategien haben die Autorinnen und       37073 Göttingen
untersucht und mit Praxisbeispielen aus         Autoren aufklärende Informationsstrategien,       winnie.sonntag@agr.uni-goettingen.de
der Debatte um die landwirtschaftliche          Inszenierung durch (übertriebene) Selbst-
Tierhaltung veranschaulicht. So können          darstellung und die Rahmung des Blickwin-
die unterschiedlichen Strategien leichter       kels (Framing) zusammengefasst. Als letztes
verstanden und individuell angewendet           wird die aktiv-dialogische Strategie genannt,
werden. Die Studie ist in der Fachzeitschrift   die sich durch vertrauensbildende Maßnah-
German Journal of Agricultural Eco-             men (wie Schaffung von Transparenz oder
nomics erschienen. Sie bietet vor allem         Kollaboration) und Wertekommunikation
für Akteure in der Öffentlichkeitsarbeit        (Dialog) charakterisieren lässt.
und politischen Debatte der Agrar- und          Das Ergebnis: Ein Königsweg lässt sich nicht
Ernährungswirtschaft Hilfestellung.             ausmachen, vielmehr kommt es auf eine
„Kommunikation kann – richtig eingesetzt –      situationsabhängige, bewusste und kreative
ein starkes Werkzeug sein, um Verständnis       Anwendung der Kommunikationsansätze
beim Gegenüber zu erreichen. Sie führt          an. Die vorgestellten Strategien sind als ein
aber auch schnell dazu, dass sich Fronten       Werkzeugkasten zu verstehen, den alle –               Dr. Winnie Isabel Sonntag
verhärten, wie das momentan in der De-          der Situation angepasst – verwenden kön-
batte um die Tierhaltung zu beobachten          nen. Insgesamt geht das Forschungsteam
ist“, so Erstautorin Dr. Winnie Sonntag aus     aber davon aus, dass aktiv-dialogische          der Bundesanstalt für Landwirtschaft und
der Arbeitsgruppe Marketing für Lebens-         Strategien deutlich an Bedeutung gewinnen       Ernährung geförderten Verbundprojekt So-
mittel und Agrarprodukte der Universität        werden, da sie einen konstruktiven Um-          cialLab II erprobt.
Göttingen. Das Team leitet aus der Kom-         gang mit Zielkonflikten ermöglichen.
munikationsforschung vier grundsätzliche        Seit einiger Zeit wird ein neuer Gesell-        Originalveröffentlichungen:
Typen von Kommunikationsstrategien ab:          schaftsvertrag für die Tierhaltung gefordert.   Sonntag, W. I. et al (2021): Im Streit um
reaktiv-passiv, reaktiv-offensiv, aktiv-sym-    Um einen solchen auszuhandeln, müssen           die Nutztierhaltung: Gesellschaftsorien-
metrisch und aktiv-dialogisch. Dabei steigt     Zielkonflikte mit möglichst allen betroffenen   tierte Kommunikationsstrategien für die
in dieser Reihenfolge die Bereitschaft, das     Gruppen gelöst werden. Das gelingt nur          Agrar- und Ernährungswirtschaft. GJAE 70
eigene (Kommunikations-)Verhalten zu            mit Hilfe von dialogorientierten Kommuni-       (1): 1-16 DOI:10.30430/70.2021.1.1-16
verändern und sich für eine Transformation      kations- und Entwicklungsstrategien. Erste
der Tierhaltung einzusetzen.                    praktische Ansätze werden aktuell im von

Forschungsteam entschlüsselt Roggen-Genom vollständig
Umfassender Gen-Pool des „kleinen Bruders“ von Gerste und Weizen zugänglich
Roggen ist eine ausgesprochen klimaresis-       große genetische Vielfalt des „kleinen Bru-     und Weizen vor ungefähr 10.000 Jahren
tente Getreidepflanze, die eine erhebliche      ders“ von Gerste und Weizen systema-            im sogenannten fruchtbaren Halbmond
Bedeutung für Deutschland und Nord-             tisch erschlossen und von Züchterinnen          Vorderasiens gezämt wurden, breitete sich
osteuropa hat. Trotz seines großen und          und Züchtern zielgerichteter genutzt wer-       Roggen zunächst als Ackerunkraut in Gers-
komplexen Genoms ist es einem internati-        den. Die Ergebnisse sind in der Fachzeit-       te- und Weizenfeldern nordwärts nach Eu-
onalen Forschungsteam unter Führung des         schrift Nature Genetics erschienen.             ropa aus, übernahm in der Folge nach und
IPK Leibniz-Institutes und der Universität      Roggen verbindet eine enge und lange evo-       nach Eigenschaften seiner beiden „großen
Göttingen nun gelungen, das Genom von           lutionäre Geschichte mit Gerste und Wei-        Brüder“, bis auch Roggen vor 5.000 bis
Roggen vollständig zu entschlüsseln. Die        zen. Seine Karriere als wichtige Kulturart      6.000 Jahren zu einer reinen Kulturart wur-
Daten sind frei zugänglich. Damit kann die      ist aber deutlich kürzer. Während Gerste        de und in Nordeuropa zwischenzeitlich die

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