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Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020-215 Das Thema ZEW: Sorge vor Rezession Die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten haben sich im November vor dem Hintergrund der zweiten Infektionswelle in der Corona- Pandemie erneut deutlich eingetrübt. Wie das ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung heute in Mannheim mitteilte, fiel der von ihm erhobene Indikator für Deutschland um 17,1 Punkte auf 39 Zähler. Der Indikator liegt damit zwar weiter im positiven Bereich, jedoch ist nun mit dem zweiten Rückgang in Folge die Euphorie der Sommermonate verflogen. Im dritten Quartal 2020 hatte die deutsche Wirtschaft noch zu einer starken Erholung nach dem Corona-Einbruch im Frühjahr angesetzt. ZEW-Präsident Achim Wambach erklärte, die Daten deuteten auf eine erhebliche Verlang‐ samung des wirtschaftlichen Erholungsprozesses in Deutschland hin. Es werde außerdem befürchtet, dass die deutsche Wirtschaft erneut in eine Rezession fallen könnte. Die Beurteilung der aktuellen Lage verschlechterte sich im November ebenfalls: Der Indikator fiel um 4,8 Zähler auf minus 64,3 Punkte. An der Umfrage beteiligten sich 183 Analysten und institutionelle Anleger. "Die ZEW-Konjunkturerwartungen lassen für die kommenden Monate wenig Gutes erwarten", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP-Bank. Der Ökonom rechnet mit wirtschaftlich schwierigen Wintermonaten. [boerse.ard.de] [tagesschau.de] [de.reuters.com] [boerse-online.de] [stuttgarter-zeitung.de] Meldungen Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 1/6 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Berichte: Wirtschaftsweisen zuversichtlicher als Regierung Die Wirtschaftsweisen erwarten Medienberichten zufolge in diesem Jahr infolge der Corona-Krise einen etwas weniger starken Einbruch der Wirtschaftsleistung in Deutschland als die Bundesregierung. Aufgrund der kräftigen Erholung im Sommer dürfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 5,1 Prozent schrumpfen und damit ungefähr so stark wie während der globalen Finanzkrise 2009. Das wurde heute von verschiedenen Medien vorab aus dem neuen Jahresgutachten des Gremiums berichtet. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung will der Bundesre‐ gierung sein Jahresgutachten 2020/21 morgen überreichen. Laut den Berichten betonen die Wirtschaftsweisen in dem Gutachten: "Für die weitere Entwicklung bleiben das Infektionsgeschehen und die daraufhin getroffenen Einschränkungen entscheidend." Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier erwartet laut der Ende Oktober vorgelegten Herbstprognose für 2020 einen BIP-Rückgang um 5,5 Prozent. Für das kommende Jahr rechnet die Bundesre‐ gierung mit einem BIP-Anstieg um 4,4 Prozent. In dem Gutachten prognosti‐ ziert der Sachverständigenrat für 2021 einen BIP-Anstieg um 3,7 Prozent – vorausgesetzt, das Infektionsgeschehen könne mit begrenzten Eingriffen unter Kontrolle gehalten werden, hieß es. [sueddeutsche.de] [spiegel.de] Pandemie lässt Überschuldung steigen Die Wirtschaftsauskunftei Creditreform rechnet infolge der Corona-Pandemie für die nächsten Jahre mit einem deutlichen Anstieg der Überschuldung deutscher Verbraucher. "Die langfristigen Perspektiven für die Überschul‐ dungsentwicklung sind besorgniserregend", warnte der Creditreform-Experte Patrik-Ludwig Hantzsch heute bei der Präsentation des "Schuldneratlas 2020". Kurzarbeit und wachsende Arbeitslosenzahlen führten momentan dazu, dass viele Verbraucher in Deutschland weniger Geld zur Verfügung hätten. Zeitlich versetzt werde dies zu einem Anstieg der Überschuldungsfälle führen. Im laufenden Jahr sank die Zahl der überschuldeten Personen in Deutschland um 69.000 auf 6,85 Millionen. Die Überschuldung im Alter stieg hingegen deutlich an. [handelsblatt.com] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 2/6 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Regierung will Cum-Ex-Vergehen härter ahnden Die schwarz-rote Koalition will ihre Gangart bei der Aufarbeitung des Cum-Ex- Steuerskandals verschärfen. Unionsfraktionsvize Andreas Jung sagte heute: "Bei der Verfolgung von Cum-Ex-Taten und beim Rückholen der Steuermittel braucht es Konsequenz und Härte." Er schlägt vor, dass veruntreute Milliar‐ dengelder länger als bisher möglich zurückgeholt werden können. Dafür soll künftig die Einziehung der rechtswidrig erlangten Gewinne auch in verjährten Fällen möglich sein. Außerdem empfiehlt er, die Verjährungsfrist für besonders schwere Steuerhinterziehung von 10 auf 12 Jahre zu verlängern. [zeit.de] Britisches Oberhaus lehnt Binnenmarktgesetz erneut ab Das britische Oberhaus hat dem umstrittenen Binnenmarktgesetz, mit dem die Regierung das bereits gültige Brexit-Abkommen aushebeln will, abermals eine klare Abfuhr erteilt. Das House of Lords stimmte gestern Abend in London mit großer Mehrheit gegen die entscheidenden Klauseln. Die Regierung kündigte umgehend an, trotzdem daran festzuhalten. Das Gesetz könnte Sonderregeln für Nordirland im Brexit-Abkommen aushebeln, die eine harte Grenze zum EU-Mitglied Irland und neue Feindseligkeiten dort verhindern sollen. [dw.com] Die Köpfe IfW-Chef: Impfstoff würde Konjunktur ankurbeln Ein bald verfügbarer Corona-Impfstoff kann nach Einschätzung des Präsi‐ denten des Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Gabriel Felbermayr, der deutschen Konjunktur auf die Sprünge helfen. "Ein wirksamer und nebenwir‐ kungsarmer Impfstoff ändert alles", sagte Felbermayr heute in einem Interview. "Wenn damit zunächst die Risikopersonen wirklich effektiv geschützt werden können, könnte man in vielen Bereichen des sozialen Konsums wie zum Beispiel im Kulturbereich, der Gastronomie oder dem Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 3/6 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Beherbergungsgewerbe zur Situation im Sommer zurückkehren." Sobald die deutsche Bevölkerung zu 50 bis 60 Prozent durchgeimpft sei, wären wohl gar keine Einschränkungen mehr notwendig. [spiegel.de] Chefwechsel bei Star Finanz Der Finanzsoftwareentwickler der Sparkassen, Star Finanz, ordnet seine Geschäftsführung neu. Wie die Tochtergesellschaft des zentralen Sparkassen- IT-Dienstleisters Finanz Informatik (FI) heute mitteilte, gibt der Vorsitzende der Geschäftsführung, Bernd Wittkamp, sein Amt zum Jahreswechsel ab. Sein Nachfolger werde Jochen Balas, der seit 2017 als Geschäftsführer die Bereiche Produktmanagement, Entwicklung, User Experience & Betrieb verantwortet. Geschäftsführer Christian Kastner verlasse das Unternehmen Mitte 2021. Kastners Posten übernehme Martin Tobies, der seit Anfang Juli der Geschäftsführung angehört. Ab Anfang kommenden Jahres werde auch Jens Rieken Mitglied der Geschäftsführung sein. Rieken war bislang unter anderem verantwortlich für den Aufbau des Sparkassen Innovation Hub (S-Hub). [it-finanzmagazin.de] Raiffeisenbanken verlassen Schweizer Bankenverband Die Raiffeisengruppe tritt Ende März 2021 aus der Schweizerischen Bankier‐ vereinigung (SBVg) aus. "Die Bankenbranche und die Interessen der verschie‐ denen Akteure auf dem Schweizer Finanzplatz haben sich in den vergangenen Jahren stark verändert", teilte die drittgrößte Bankengruppe der Schweiz heute mit. Als inlandorientierte und genossenschaftliche Bankengruppe werde die Raiffeisengruppe ihre Interessen künftig eigenständig vertreten. Die Bankiervereinigung bedauerte den Entschluss. Sie sei auch in Zukunft offen für die Mitgliedschaft von Raiffeiseninstituten und deren Mitarbeitern, teilte der Verband mit. [fuw.ch] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 4/6 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Von der Leyen plädiert für neue transatlantische Agenda EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sieht nach den US-Präsi‐ dentschaftswahlen gute Chancen für einen Neuanfang in den Beziehungen zwischen den USA und der Staatengemeinschaft. "Unser Bündnis beruht auf gemeinsamen Werten und einer gemeinsamen Geschichte", sagte von der Leyen heute. "Diese Ziele werden immer Bestand haben. Aber in einer sich verändernden globalen Landschaft glaube ich, dass es Zeit für eine neue transatlantische Agenda ist, die der heutigen Welt gerecht wird." [de.reuters.com] Der Tweet des Tages In Montenegro und im Kosovo war die D-Mark von 1999 bis 2002 offizielles Zahlungsmittel. 2002 stiegen die beiden Balkanstaaten direkt auf den #Euro um. #Bargeld [twitter.com] Am Vortag meistgeklickt Genügend Frischluft im Büro Im Herbst und Winter steigt während der Pandemie in Großraumbüros das Infektionsrisiko, wenn Fenster nicht mehr durchgängig geöffnet bleiben können. Tipps zum Lüften hat nun die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) veröffentlicht. Die Fachleute empfehlen, Büroräume nach 60 und Besprechungsräume nach 20 Minuten zu lüften. Am effizien‐ testen ist demnach die sogenannte Stoßlüftung bei komplett geöffneten Fenstern. Je nach Witterungsverhältnissen sollte drei bis zehn Minuten gelüftet werden. Ergänzend kann zwischendurch ein Dauerlüften per Kippstellung der Fenster sinnvoll sein. Was Sie noch über infektionsschutzgerechtes Lüften am Arbeitsplatz wissen sollten, lesen Sie hier: [capital.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 5/6 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Was morgen wichtig wird In Berlin überreicht der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamt‐ wirtschaftlichen Entwicklung der Bundesregierung sein Jahresgutachten 2020/21. – In München legt die Deutsche Pfandbriefbank ihre Geschäftsergeb‐ nisse für das dritte Quartal 2020 vor. – In Amsterdam zieht die niederländische Großbank ABN Amro Bilanz zum dritten Quartal. – In Luxemburg urteilt der Europäische Gerichtshof (EuGH) über Missbrauchsrisiken bei kontaktlosen Kartenzahlungen. Der Nachschlag Welches Hobby die Karriere beflügelt David Solomon, tagsüber Chef der US-Investmentbank Goldman Sachs, legt nachts gerne als DJ in Clubs Platten auf. Das richtige Hobby kann die Karriere durchaus voranbringen, wie Wissenschaftler nun in einer Langzeitstudie belegt haben. Je intensiver ein Hobby betrieben wird, desto sinnhafter erscheint das Leben, desto reibungsloser funktionieren soziale Beziehungen und desto besser können Sie Ihre eigenen Fähigkeiten einschätzen. Sind sich Hobby und Beruf allerdings zu ähnlich, bremsen Sie sich eher aus: Steht etwa ein Lehrer abends noch als Laienschauspieler auf der Bühne, hat er kaum Gelegenheit, seine Akkus aufzutanken. Weitere Erkenntnisse über den Zusam‐ menhang zwischen Hobby und Beruf lesen Sie hier: [wiwo.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 6/6 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
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