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Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020-44 Das Thema Beirat: Deutschland soll bei nachhaltigen Finanzanlagen vorpreschen Deutschland sollte seine staatlichen Finanzierungsprogramme nach Ansicht eines Expertengremiums deutlich stärker auf Umwelt- und Nachhaltigkeitss‐ tandards ausrichten. In dem heute veröffentlichten Zwischenbericht des von der Bundesregierung einberufenen Sustainable Finance-Beirats wird gefordert, alle Förderprogramme, Exportfinanzierungen und Bürgschaften entsprechend anzupassen. Auch bei staatlich geförderten Finanzprodukten wie Riester- und Rürup-Rente müsse es das Ziel sein, Nachhaltigkeitskriterien verbindlich einzubeziehen. Dies sollte auch für die Produkte der Förderbanken gelten. "Auf Ebene des Bundes und der Länder sollte ein gemeinsames Verständnis über die Kapitalanlagestrategie hergestellt werden", heißt es in dem Bericht. Der Beirat empfahl, bei Anlage- und Sparprodukten steuerliche Anreize zu schaffen, um die Nachfrage anzuregen. Finanzstaatssekretär Jörg Kukies betonte, Deutschland solle zum führenden Standort für nachhaltige Investments werden. Der Bund werde noch im laufenen Jahr grüne Wertpa‐ piere emittieren. "Klar ist aber auch, dass wir nur erfolgreich sein können, wenn Initiativen nicht nur vom Staat ausgehen. Wir sehen nun vor allem die Finanzmarktakteure am Zug", erklärte er. Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) betonte in einer Stellungnahme, auf Deutschland komme im Zuge der EU- Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr 2020 eine führende Rolle bei der weiteren Gestaltung eines nachhaltigen Wirtschafts- und Finanzsystems zu. Für die Finanzbranche sei es entscheidend, dass es eine genaue Definition gebe, was unter "nachhaltig" und "grün" zu verstehen sei. Die Klassifizierung müsse klar, schlank und einfach in der Praxis anwendbar sein. "Als Anbieter nachhaltiger Finanzprodukte müssen wir uns auf einen europaweiten Regelungsrahmen verlassen können", betonte Marija Kolak, Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), im Namen der DK). Kontraproduktiv sei deshalb die Forderung des Beirats, ergänzend zum Regelwerk zusätzliche nationale Regelungen zu schaffen. Der Sustainable Finance-Beirat will noch bis zum 3. April aus Politik, Industrie, von Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 1/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Aufsichtsbehörden und aus der Finanzbranche Reaktionen einholen. Der Abschlussbericht soll voraussichtlich im September veröffentlicht werden. [finanzen.net] [die-dk.de] [de.reuters.com] [wwf.de] Meldungen Hiobsbotschaften belasten Börsen – IWF-Hilfen stimmen nur kurzfristig optimistisch Milliarden-Hilfszusagen des Internationalen Währungsfonds (IWF) zur Eindämmung der Corona-Epidemie haben Anleger heute nur zu Handels‐ beginn positiv gestimmt. Um ärmeren Staaten und Schwellenländern zu helfen, die wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Epidemie aufzufangen, stellt der IWF insgesamt 50 Milliarden Dollar (44,9 Milliarden Euro) für Notkredite bereit. Zudem hat das US-Repräsentantenhaus für den Kampf gegen das neuartige Coronavirus 8,3 Milliarden Dollar bewilligt. Die negativen wirtschaft‐ lichen Folgen der sich weiter ausbreitenden Epidemie drückten die Kurse im weiteren Tagesverlauf jedoch ins Minus. So rechnet der internati‐ onale Luftfahrtverband IATA mit Umsatzeinbußen im Passagiergeschäft je nach Verlauf der Epidemie für die Airlines von nunmehr weltweit 63 bis 113 Milliarden Dollar (57 bis 101 Milliarden Euro) in diesem Jahr. Laut einer Ipsos- Umfrage befürchten 19 Prozent der Deutschen, dass die Virus-Krise persön‐ liche finanzielle Auswirkungen auf sie habe. Das seien 8 Prozentpunkte mehr als bei der Erhebung vor zwei Wochen, hieß es. [reuters.com] [stern.de] Finanzminister Scholz will Finanztransaktionssteuer noch im März voranbringen Bundesfinanzminister Olaf Scholz will Mitte März in Brüssel erneut einen Versuch starten, einen Kompromiss bei der Einführung einer Finanztransakti‐ onssteuer durchzusetzen. Das ist einem Schreiben des Finanzministeriums an Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 2/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief EU-Amtskollegen von Scholz zu entnehmen, die die Einführung einer solchen Steuer auf Börsengeschäfte prüfen. "Ich glaube, ein weiteres Treffen auf Minis‐ terebene würde uns helfen, einen gemeinsamen Kompromiss zu finden", heißt es laut Medienberichten in dem Brief. Das Treffen solle am 16. oder 17. März stattfinden, wenn die EU-Finanzminister in Brüssel tagen. Neben Deutschland sollen noch Belgien, Griechenland, Spanien, Frankreich, Italien, Portugal, Slowenien und die Slowakei bei der Transaktionssteuer mitmachen. Einge‐ laden wurden vom Bundesfinanzminister auch Dänemark und Malta. [de.reuters.com] Neue Regeln für Bankenstresstests in den USA Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) wird bei ihrem jährlichen Stresstest großen Geldhäusern einen umfangreicheren Kapitalpuffer vorschreiben. Dagegen sollen kleinere Institute entlastet werden. Das geht Medienberichten zufolge aus den neuen Regeln der Notenbank hervor, die die Einführung eines "Stress-Kapitalpuffers" vorsehen. Damit könne die Höhe der Kapitalreserven bestimmt werden, die Finanzinstitute künftig bereithalten müssen, um sich gegen einen Konjunkturabschwung zu wappnen. Nach Medieninformationen werden diese Vorschriften dazu führen, dass die US-Großbanken höhere Kapitalanforderungen erfüllen müssen. [handelsblatt.com] [n-tv.de] UBS baut nachhaltige Anlagen aus Die Schweizer Großbank UBS hat ihren Anteil an nachhaltigen Anlagen in den Kundenportfolios im vergangen Jahr um mehr als die Hälfte gesteigert. Sie beliefen sich zum Jahresende 2019 nach Angaben des Instituts auf 488 Milli‐ arden Dollar (438 Milliarden Euro). Dies entspreche 13,5 Prozent des gesamten Anlagevermögens, hieß es. [cash.ch] Bankhaus Lampe soll an Hauck & Aufhäuser gehen Die Privatbank Hauck & Aufhäuser hat nach Medieninformationen den Zuschlag für den Erwerb des Bankhauses Lampe erhalten. Lampe gehört zum Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 3/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Oetker-Konzern, der seine Verkaufsabsichten vergangenes Jahr bekanntge‐ macht hatte. Die Kaufverträge sollen in den kommenden Tagen unterzeichnet werden. An dem Bieterverfahren haben sich mehrere Institute aus dem In- und Ausland beteiligt. [fondsprofessionell.de] BDI: Rezessionsgefahr gestiegen Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) sieht die Gefahr einer Rezession in Deutschland angesichts massiver Folgen für die Wirtschaft durch den neuartigen Coronavirus deutlich höher als bislang. "Das wirtschaftliche Wachstum droht fast zum Erliegen zu kommen", heißt es im neuen Quartals‐ bericht des Verbands. Falls nicht eine wirtschaftliche Normalisierung in den von der Epidemie betroffenen Ländern im zweiten Quartal eintrete, sei in Deutschland für das Gesamtjahr mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung zu rechnen. [sueddeutsche.de] Die Köpfe Wirtschaftsminister Altmaier warnt vor Folgen bei längerer Epidemie Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat davor gewarnt, dass eine länger dauernde Coronavirus-Epidemie die deutsche Wirtschaft in Mitleidenschaft ziehen wird. "Wir tun alles, damit das Virus die deutsche Wirtschaft nicht flächendeckend trifft. Für eine international verflochtene Volkswirtschaft wie die deutsche gilt aber auch: Je länger so eine Situation andauert, desto weniger können wir uns ihren Folgen entziehen", sagte er in einem Interview der "Wirtschaftswoche". Das Virus sei anfangs von vielen unterschätzt worden, meinte Altmaier. "Die Epidemie wird Auswirkungen auf die Volkswirtschaft haben." [wiwo.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 4/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen zu möglichem Handelsabkommen mit USA EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat sich verhalten über eine mögliche Handelsvereinbarung mit den Vereinigten Staaten geäußert. "Ich glaube, es könnte ein Momentum zur Verbesserung unserer Beziehungen auf positiver Basis geben", sagte sie heute in Brüssel. Jeder Deal mit den USA müsse jedoch ausgewogen sein und die Regeln der Welthandelsorganisation WTO beachten. [boerse-online.de] Euro-Bank-Chef Karavias: Griechenland geht es wieder gut Die wirtschaftliche Entwicklung in Griechenland hat sich nach Darstellung von Eurobank-Chef Fokion Karavias normalisiert. Zwar sei die Schuldenlast weiter hoch. "Aber das schreckt die Anleger nicht, die sich um Staatspapiere reißen. Griechenland geht es wieder richtig gut." Die Wirtschaft wächst seiner Einschätzung nach in diesem Jahr um 2,5 Prozent, wie der Vorsitzende des drittgrößten Geldhauses des Landes in einem Gespräch mit der "Süddeut‐ schen Zeitung" sagte. "Wenn es eine Branche gibt, die wirklich reformiert worden ist, dann ist es das Finanzsystem. Vor der Krise gab es vielleicht 20 wichtige Banken in Griechenland. Heute kontrollieren vier große Häuser mit etwa gleichen Anteilen 90 Prozent des Marktes. Wir sind durch drei Rettungs‐ runden gegangen, unsere Risikokontrolle funktioniert." [sueddeutsche.de] Die Tweets des Tages Zwischenbericht des #SustainableFinance-Beirats: Deutsche #Kreditwirt‐ schaft fordert praxistaugliches europäisches Regelwerk. bit.ly/39rSuq9 @bankenverband @bvrpresse @dsgv @pfandbriefbanks @voeb_banken @bmf_bund @bmu @bmwi_bund [twitter.com] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 5/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher #Banken, Andreas #Krautscheid, sprach mit der Börsen-Zeitung über das #Äquiva‐ lenzregime der EU und die Aussichten auf Korrekturen. Wer sich das (englische) Positionspapier komplett anschauen will, findet es hier: en.bankenverband.de/newsroom/comments/further-development-eus- equivalence-regime/ … [twitter.com] Am Vortag meistgeklickt Bewerbung: Wonach Sie eine Bank fragen sollten Bei einem Jobwechsel innerhalb der Bankbranche kann es schon mal zu einem Kulturschock kommen. In dem einen Geldhaus geht es eher freundlich und entspannt zu, im anderen sehr kompetitiv. Bewerber sind gut beraten, daher unbedingt im Vorstellungsgespräch nach den Grundzügen der Unter‐ nehmenskultur zu fragen, um keine bösen Überraschungen zu erleben. Warum Sie sich auch nach regionalen Besonderheiten erkundigen sollten, lesen Sie hier: [efinancialcareers.com] Was morgen wichtig wird Die Volksbanken und Raiffeisenbanken berichten in Stuttgart über ihre Jahres‐ ergebnisse. – Die USA veröffentlichen ihre Handelsbilanz für Januar 2020. – Auch aus Europa kommen verschiedene Konjunkturindikatoren. So wird in Deutschland der Auftragseingang der Industrie im Januar veröffentlicht. In Frankreich werden die Zahlen zur Handelsbilanz am Jahresanfang bekanntge‐ geben. Der Nachschlag Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 6/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Topverdiener Finanzexperten Neben Ärzten und Juristen sind es weiter die Finanzexperten, die in Deutschland nach Angaben des Stepstone-Gehaltsreports 2020 am meisten verdienen. Die höchsten Gehälter erzielen zwar Ärzte mit durchschnittlich 92.300 Euro im Jahr. Gleich danach folgen in der Rangliste der bestverdie‐ nenden Angestellten die Finanzexperten wie beispielsweise Vermögensbe‐ rater oder Controller. Die Online-Jobplattform Stepstone hat für ihren Vergleich Gehälter von 128.000 Fach- und Führungskräften ausgewertet, gut 40.000 mehr als in der vorangegangenen Untersuchung. Danach liegt das Durchschnittsgehalt von Fach- und Führungskräften hierzulande bei jährlich 58.800 Euro, bei denjenigen mit akademischem Hintergrund sind es im Schnitt 67.400 Euro. Was Finanzexperten verdienen und wie die gesamte Bankenbranche in dieser Rangliste abschneidet, lesen Sie hier: [karriere.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 7/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
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