BANKING ZUKUNFT - Von Krypto-Bank bis E-Franken: Wie der Finanzplatz Schweiz um seine Spitzenposition kämpft - Neue Mediengesellschaft ...
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Nr. 10 • 16. Oktober 2020 Fr. 16.– • € 16.– • www.computerworld.ch BANKING- ZUKUNFT Von Krypto-Bank bis E-Franken: Wie der Finanzplatz Schweiz um seine Spitzenposition kämpft
AUFTAKT Editorial Computerworld 10/2020 www.computerworld.ch 3 Die Schätze der Banken Liebe Leserinnen, liebe Leser An einem Networking-Event (vor Corona) diskutierte ich mit einem IT-Manager einer grossen Schweizer Bank. Er zeigte sich frustriert. Der Grund: In seiner Bank würde die IT lediglich als Kostenfaktor angesehen. Die IT-Mitarbeitenden als gefeierte Enabler neuer Geschäftsmodelle? Fehlanzeige. Zumindest bei seiner Bank. Leider steht er mit seiner Meinung nicht allein da, wie Gespräche mit weiteren IT-Fachkräften von Banken ergaben. Dabei besteht dringender Handlungsbedarf. Noch liegt die Schweizer Finanz- branche leicht vor einigen europäischen Mitbewerbern. Aber wie lange noch? In Schweden ist man drauf und dran, das Bargeld nahezu abzuschaffen. Die Entwicklung ist schon so weit fortgeschritten, dass die schwedische Zivilschutzbehörde vergangenes Jahr der Bevölkerung empfahl, einen Grundstock an Bargeld vorzuhalten. In China bezahlt man beim fliegenden Händler am Strassenrand quasi mit einem Lächeln. Ein Blick auf das Handy mit der aktivierten Mobile-Payment-App genügt. Hierzulande drängen Revolut oder N26 auf den Markt. Sie legen sich mit den heimi- schen Branchengrössen an und gewinnen zunehmend Marktanteile. Und die Schweizer Bankenindustrie? Die Neo- und jüngst Kryptobanken wie etwa Neon und Sygnum preschen wie Schnellboote voraus. Mit ihren innovativen Ansätzen sind sie spannend und sexy für IT-Fachkräfte. Die Credit Suisse hat mit CSX endlich ein modernes Banking-Erlebnis lanciert. Spät, wenn man bedenkt, dass es mit Neon, Zak oder Yapeal seit einigen Jahren vergleichbare Angebote gibt. Die Grossbanken könnten aber aufholen. Hierfür müssten sie diejenigen stärker einbinden, die aus den grossen Tankern wendige Schnellboote machen können: die hauseigenen IT-Fachleute. Viel Lesevergnügen und gute Ideen wünscht George Sarpong Chefredaktor Das Redaktionsteam: Titelbild: Shutterstock/Allexxandar Marcel Nieder Luca Perler George Sarpong Mark Schröder Jens Stark Marktforscher Redaktor Chefredaktor Leitender Redaktor Redaktor
4 AUFTAKT Inhalt Inhalt AUFTAKT 32 IT-Projekt des Monats: Pflegeroboter versteht Schweizerdeutsch 34 Hintergrund: Blick in die Technologie des «SBB Sprachassistenten» 3 Editorial: Die Schätze der Banken 36 Interview: Jean-Michel Pittet, Adobe Research 6 Top-Stories: Die Highlights auf computerworld.ch 8 Kolumne: Häseli sagt 9 Auf einen Kaffee mit: Sandra Tobler, Futurae Technologies WISSEN 11 Zwischen 0 und 1: Es braucht Technologie-Leadership 40 Spotlight: Künstliche Intelligenz gegen Corona 12 Titelstory: Technologie für den Finanzplatz Schweiz 42 Expert Insight: Konkurrenzfähig bleiben dank Open Innovation 18 Interview: Anke Bridge Haux, Credit Suisse 44 Expert Insight: Wie Innovation Probleme löst 46 Hintergrund: Data Mining – wenn Algorithmen entscheiden TRENDS 20 Start-up-Check: Rising Stars in der Übersicht AUSKLANG 24 Förderprogramme: Starthilfe für Jungunternehmen 26 Expert Insight: Vernetzungsanleitung für Hidden Champions 56 Historie: Die vergessene Bundesinformatik PRAXIS SERVICE 28 Im Office von: Philipp Kronenberg, bbv Software Services 52 Firmenfachbeitrag: ZHAW 30 Expert Insight: Customer Relationship Management im Wandel 54 Verbandsnachrichten: Wirtschaftsinformatik Schweiz 31 Expert Insight: Wie der Detailhandel von Algorithmen profitiert 58 Impressum 12 TITELSTORY 20 START-UP-CHECK Wie Krypto, Acht Rising Stars Apple Pay & Co. aus der Schweiz Schweizer Banken antreiben 36 JEAN-MICHEL 32 IT-PROJEKT 46 HINTERGRUND PITTET Roboter für Neue Möglichkeiten Adobe Research die Pflege dank Data Mining
KONFERENZREIHE DIGITALE TRANSFORMATION ARTIFICIAL INTELLIGENCE 2020 WEGE ZUR NUTZUNG 25. November 2020 Gottlieb Duttweiler Institut, Rüschlikon REFERENTEN U.A. Felix Buschor Alessandro Curioni Thomas Frick Kirsten Scherer Auberson Lara Warner Bereichsleiter IBM Fellow, Leiter Gesamtbetrieb Forensik-Spezialistin Group Chief Risk Officer Service Center Vice President Europe und Accountable Mana- Ermittlungsabteilung Credit Suisse Group St.Galler Kantonalbank and Africa, ger Swiss International Wirtschaftskriminalität Research Director Air Lines Kantonspolizei Zürich IBM Research Zurich WEITERE REFERENTEN U.A. DIE THEMEN Dr. Stefan Ebener Manager Customer Engineering Specialists, Künstliche Intelligenz – was sie ist und was sie kann Machine Learning Google Neue Kundenerlebnisse durch Algorithmen Michael Günther Portfolio Manager Tungsten Investment Funds Mit KI Risiken reduzieren und Wertschöpfung erhöhen Matthias Lichtenthaler Head of Digital Government & Innovation Wie Daten das Leben sicherer machen Österreichisches Bundesrechenzentrum Kapazitäten besser nutzen – Performance steigern in Civelek Özlem Chief Operations Officer Swisscard AECS GmbH verschiedenen Industriebereichen Dr. Erik Nygren Senior Business Analyst SBB Konzeption und Organisation: Finanz und Wirtschaft Forum Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeit: www.fuw-forum.ch/ai PREMIUM PARTNER PARTNER MEDIENPARTNER KOOPERATIONSPARTNER
6 AUFTAKT Top-Stories computerworld.ch Google: mit «Workspace» gegen Microsoft 365 G oogle hat mit «Work- karten oder Tools wechseln zu space» den Nachfolge- müssen. dienst von G Suite lan- ■ Bereits im Juli wurden Bild- ciert. Mit dem Cloud-basierten in-Bild-Videomeetings direkt in Bürosoftware- sowie Kommuni- Gmail und Chat integriert. In kations- und Kollaborations- den kommenden Monaten wird paket zielt der Suchmaschinist diese Funktion für Docs, Sheets direkt auf Microsoft 365. Der und Slides eingeführt. Dienst umfasst diverse bereits ■ Bereits heute ermöglichen bekannte Online-Tools aus dem verlinkte Voransichten in Docs, Arsenal von Google, so «Gmail» Sheets und Slides es den Nutze- für E-Post, «Kalender» zur Termin- rinnen und Nutzern, den Inhalt verwaltung, «Meet» für Video- eines Links in der Vorschau an- konferenzen, «Chat» zur Sofort- zuzeigen, ohne das Original- kommunikation sowie der On- dokument verlassen zu müssen. line-Speicher «Drive», die Text- Dies spart Zeit beim Wechsel verarbeitung «Docs», die Tabel- Gmail und der Chat sind die Schaltzentrale von Workspace zwischen Anwendungen sowie lenkalkulation «Sheets», das Prä- Registerkarten. sentationsprogramm «Slides», «Formulare» für Im Juli hatte Google bereits Gmail erweitert Umfragen und das Webseiten-Tool «Sites». Fenster Detailinformationen zum Erwähnten. und mit der Bezeichnung «New Home for Work» Generell soll mit Workspace eine Verzahnung Daneben lassen sich so weitere Funktionen wie versehen. Diese «neue Heimat des Arbeitens» der verschiedenen Dienste erreicht werden. das Teilen von Dokumenten aufrufen. sei der erste Schritt dahin gewesen, Kollabora- Dazu dienen auch folgende Neuerungen: ■ Demnächst wird es möglich sein, ein Doku- tion, Kommunikation und das Erstellen von ■ Sogenannte «Smart Chips» in Docs, Sheets ment in Docs, Sheets oder Slides innerhalb Inhalten auf einer Plattform zu vereinen, sagte und Slides zeigen bei der Erwähnung einer eines Raumes im Chat zu erstellen und gemein- Google-Manager Javier Soltero. Person durch das @-Zeichen in einem Pop-up- sam zu bearbeiten – ohne dabei die Register- tinyurl.com/y5mfwk46 Die Zahl Top-Geschichten Die Tricks der Suchmaschine DuckDuckGo. 1 tinyurl.com/y2hor5o5 86 Android 11 ist da. 2 tinyurl.com/yx9xxqkh USA: kein angemessenes Schutzniveau für Schweizer Daten. 3 tinyurl.com/y2mel2vc Swiss-Covid-App soll interaktiver werden. 4 tinyurl.com/yyg5dt9v Quelle: M. I. S. Trend So viele Prozent der Schweizer Führungskräfte Heinz Herren verlässt Swisscom per Ende Jahr. Bilder: Shutterstock/10NOVEMBER; Google misstrauen den grossen Technologiekonzernen. 5 tinyurl.com/y4dr44rp Communities www.facebook.com/ www.twitter.com/ www.xing.com/net/ www.ict-analytics.ch computerworld.ch computerworldch computerworld
Computerworld 10/2020 www.computerworld.ch 7 Windows geleakt ICT-Verbandsfusion besiegelt E D in Hacker hat nach eigenem Bekunden ie Fusion von Digitalswitzerland und men zur Steigerung der Ausbildungszahlen den Quelltext mehrerer älterer Betriebs- ICTswitzerland ist unter Dach und Fach. von MINT-Fachkräften auf allen Stufen des Bil- systeme von Microsoft veröffentlicht. Und Nachdem im Juli die Absichtserklärung dungssystems, mit dem Ziel der Deckung des zwar hat er ein 43 Gigabyte grosses Code-Paket unterzeichnet wurde, haben nun die Mitglieder Fachkräftebedarfs. Auch der Ausbau des digita- als Torrent publiziert. Die Sammlung will er wäh- beider Organisationen grünes Licht für das Fu- len Ökosystems, die Erhöhung der Cyber-Resi- rend zweier Monate zusammenkopiert haben. sionsvorhaben gegeben. Die Fusion soll bis Ende lienz von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft so- Teil des Pakets ist demnach der Source Code un- Jahr vollzogen sein. wie die Einhaltung ethischer Standards in der ter anderem von MS DOS 3.30, Windows CE, Win- Auftreten wird man in Zukunft gemeinsam digitalen Welt stehen bei Digitalswitzerland auf dows Embedded, Windows NT 4 und Windows unter dem Namen Digitalswitzerland. Nun wür- der To-do-Liste. Den öffentlichen Dialog mit der XP SP1. Daneben hat der Hacker eine 2,9 Giga- den mit der Fusion die beiden Stossrichtungen Bevölkerung will man im Rahmen der Schweizer byte grosse Zip-Datei bereitgestellt, die den gebündelt und es entstehe die «relevanteste Digitaltage weiter intensivieren, auch das Start- Quelltext von Windows XP und Windows Server Dachorganisation der digitalen Schweiz», heisst up-Ökosystem soll weiterhin gefördert werden. 2003 enthalten soll. es in einer Mitteilung. Sie bringe insgesamt 220 Auf dem politischen Parkett konzentriert man Inzwischen hat ein Windows-Entwickler die Mitglieder aus Wirtschaft, öffentlicher Hand, sich zunächst um die rasche Einführung der Echtheit des Quelltext überprüft. So ist es dem Nicht-Regierungsorganisationen, Verbänden staatlich anerkannten und geprüften E-ID. Programmierer, der sich NTDEV nennt, gelun- sowie der Forschung und Lehre zusammen. Digitalswitzerland wird künftig über drei Ge- gen, den Source Code zu kompilieren. Zumin- Dadurch werde «eine ganzheitliche Vernetzung schäftsstellen verfügen – und zwar in Lausanne, dest im Fall von Windows Server 2003 konnte er im digitalen Ökosystem aller Branchen und der Bern und Zürich. Nicolas Bürer übernimmt da- das so kompilierte Betriebssystem auch instal- öffentlichen Verwaltung» möglich. bei die Gesamtverantwortung. Andreas Kaelin lieren. Bei XP fehlten hierfür wichtige Kompo- Fokussieren will sich die neue Dachorgani- amtet als stellvertretender Geschäftsführer und nenten wie Winlogon.exe. sation den Angaben zufolge unter anderem auf Leiter des Standorts Bern. tinyurl.com/y3ycra9a die Entwicklung und Umsetzung von Massnah- tinyurl.com/y42yqmkt Anzeige Den digitalen Jetz inform t ieren Transformations- prozess mitgestalten? Wissen, wie es geht. Hochschule für Wirtschaft Zürich know.why.what.how
8 AUFTAKT Kolumne Häseli sagt Innovationslabor Stefan Häseli Kaffeeküche ist Experte für Kommunikation: www.atelier-ct.ch V oraussetzungen für Innovationen gibt es deren viele. Ein Begriff, der mannigfaltig als zentrale Grundlage von Innovationsmana- gement genannt wird, ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit. last but not least in der Gerüchteküche im Flur, an den Kaffeesteh- tischen und im Personalrestaurant. Geahnt und nicht zwingend neu ist das Resultat: Am schnellsten in die Breite gehts über den Flur, Brechen wir das herunter auf die Umsetzung im Alltag, landen wir die Kaffeeecken etc. Damit ist selbstverständlich nicht wissenschaft- wieder bei der Kommunikation. Methodisch gibt es ja viele Ansätze, lich bewiesen, dass Innovation ausschliesslich in der Cafeteria statt- die Entwicklungsschritte werden auch softwaremässig passend un- findet. Aber es könnte ja sein, dass auch dort «Gescheites» entsteht, terstützt, aber um das respektvolle und offene «Miteinanderreden» dass interdisziplinäre Dialoge dort stattfinden. Daran muss man kommt niemand herum. Am Anfang der Innovationskette steht ein nicht denken, kann man aber, wenn man Visionen anwerfen und ver- menschlicher Dialog. Ob es «Working-out-loud’s» sind oder anderes: breiten will. Es braucht neben methodischen Gefässen, die oft ja auch Der Erfolg, dass Heterogenes integrativ wird und am Schluss «etwas auf «Talk in der Runde» basieren, vor allem physische Präsenz und Innovatives» dabei rausschaut, ist ebenfalls – Sie ahnen es – davon genügend informellen Rahmen im Alltag. Nur wer da ist, kann hö- abhängig, wie selbst eine institutionelle Gruppe unter- und mit- ren und reden. Nur wer da ist, kann mal im Nebensatz etwas ein- einander kommuniziert. Und nochmals einen Schritt alltäglicher: Wir streuen und spüren, was es auslöst. Eine wirklich offene Gesprächs- Bild: Stefan Häseli haben vor einiger Zeit bei einer grossen Versicherung einen eigent- kultur ist Nährboden für Neues. Innovationskultur ist daher auch lich erst nur halb ernsthaften Feldversuch gemacht. Informationen Kommunikationskultur. Oder banal ausgedrückt: Innovativ ist viel- wurden auf verschiedenen Wegen gezielt gestreut: im Intranet, an leicht auch, wer Mehrwegkaffeetassen einführt, die an zentralen Stel- offiziellen Meetings, Info-Share-Points, Info-Bildschirmen etc. und len gefüllt, ausgetrunken und auch abgewaschen werden. Anzeige VSHN – THE DEVOPS COMPANY Der führende Partner für DevOps, Container, Kubernetes & Cloud Operations VSHN ist Gewinner des Digital Economy Award 2019 in der Kategorie Highest Digital Quality: Durch Automatisierung, Agilität und einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess haben wir uns auf den Betrieb von IT-Plattformen konzentriert und den Hostingmarkt grundlegend aufgemischt. Völlig standortunabhängig betreiben wir Applikationen auf jeder Infrastruktur, damit sich Software-Entwickler KONTAKT auf ihr Business konzentrieren können und der IT-Betrieb entlastet wird. VSHN AG VSHN ist das Bindeglied zwischen Business, VSHN-Produkte und -Dienstleistungen Neugasse 10 Software-Entwicklung und IT-Betrieb • APPUiO.ch: Die Container-Plattform für CH-8005 Zürich • VSHN unterstützt Software-Entwickler, OpenShift & Rancher als Managed Service Applikationen automatisch testbar, deploybar (Cloud oder On-Premises) - jetzt auf register. +41 44 545 53 00 und skalierbar zu machen appuio.ch testen mit Code CW2020 info@vshn.ch • VSHN arbeitet eng mit Cloud- und IaaS- • Project Syn: Das Managed Services https://vshn.ch Experten wie A1, Amazon, aspectra, Cloudscale. Framework der nächsten Generation für ch, Google, green.ch, Exoscale, Microsoft, DevOps und Applikationsbetrieb auf jeder KONTAKTPERSONEN Swisscom und SWITCH zusammen. Infrastruktur, komplett Open Source Aarno Aukia • VSHN ist ISO 27001 zertifiziert und arbeitet • AmazeeIO: Managed Drupal Hosting Markus Speth nach den strengen FINMA-Richtlinien • VSHN Applikations-Support • VSHN ist erster Kubernetes Certified Service • VSHN Continuous Deployment Pipelines GRÜNDUNGSJAHR Provider (KCSP) der Schweiz und Rising Star • VSHN Managed Services 2014 Switzerland 2019 der ISG Provider Lens.. MITARBEITER VSHN-Kunden • Es vertrauen uns bereits acrevis Bank, Adcubum, Australian Government, Comerge, esurance, 46 • Generali, Komed Health, Schweizerische Post, HRM Systems, Migros, Mobiliar, neon, Schweizerische Eidgenossenschaft, Sherpany, Skribble, Sobrado, Spryker, Starticket und viele weitere Unternehmen. Möchten Sie sich auf die Software-Entwicklung konzentrieren und sich nicht mehr um den Betrieb kümmern? Dann nehmen Sie Kontakt mit uns auf!
AUFTAKT Auf einen Kaffee mit … 9 «Mein liebstes Gadget ist meine Bassgitarre» VON GEORGE SARPONG Computerworld: Sie wurden als Innovatorin des Jahres ten, um die hart umkämpften IT-Spezialisten zu umwer- ausgezeichnet. Der Award bedeutet Ihnen ... ben. Ebenso haben wir noch keine «Serial Enterpreneurs» Tobler: Der Preis ist Anerkennung für mein gesamtes Team im grösseren Stil, die etwa bereits internationale IT-Sicher- und zeigt, dass es eben doch möglich ist, weltführende heitsfirmen im B2B-Segment aufgebaut haben, von deren IT-Sicherheit aus der Schweiz für einen globalen Markt zu Wissen die nächste Generation profitieren könnte. bauen. Wir haben knapp vier sehr strenge Jahre hinter uns. Die Auszeichnung ist nun ein kurzer Moment innezuhalten CW: Dem Innovationsland Schweiz wünschen Sie ... und stolz darauf zu sein, wie viele lokale und internationale Tobler: Dass wir auf unsere eigenen Errungenschaften stolz Firmen bereits mit unseren Authentisierungslösungen für sind. Dass wir uns gegenseitig stärker unterstützen und be- ihre Kunden arbeiten. fähigen, anstatt neuen Ideen gegenüber skeptisch zu sein. Gerade für junge Firmen sind kleine Gesten, wie Vorstellun- CW: Diese Innovation hat Sie zuletzt beeindruckt ... gen innerhalb der Organisation vor den richtigen Entschei- Tobler: Die Gene-Editing-Technik (Crispr). Sie eröffnet ganz dern, manchmal Gold wert. neue Möglichkeiten, um künftig beispielsweise Erbkrank- heiten zu adressieren. CW: Sie kommen morgens gerne ins Büro, weil ... Tobler: Wir das tollste Team haben und ich jeden Tag gerne CW: Wenn Sie nochmal ein Start-up gründen, dann in an Sicherheitslösungen für die Zukunft arbeite. diesem Bereich ... Sandra Tobler Tobler: In der IT-Sicherheit respektive im Datenschutz. Hier CW: In diesen Social Networks sind Sie unterwegs ... wuchs in Zürich auf und gibt es noch so viel zu tun. Es wäre neben dem B2B-Markt Tobler: Geschäftlich trifft man mich auf LinkedIn, Twitter studierte an der Univer- sität Genf Internationale aber auch spannend, mal ein Produkt im Consumer-Bereich und Facebook. Beziehungen, Business der IT-Sicherheit zu lancieren. und IT. Sie arbeitete meh- CW: Ihre grösste Tugend ... rere Jahre für IBM, das Eid- CW: Die Vorteile, in der Schweiz ein Tech-Start-up zu Tobler: Hartnäckigkeit! Ich glaube, die benötigen alle in genössische Departement gründen, sind ... der IT, die Dinge bewegen möchten. für auswärtige Angelegen- Tobler: Wir haben ein tolles Ausbildungssystem, vom pra- heiten und Switzerland Global Enterprise in Zürich xisorientierten dualen Bildungssystem bis zu den Fachhoch- CW: Ihr grösstes Laster ... und San Francisco. 2016 schulen und eidgenössischen Hochschulen, die in Compu- Tobler: Ich bin sehr ungeduldig, aber auch Süssigkeiten gründete sie zusammen ter Science weltweit in der Top-Liga mitspielen. Ebenso ha- wie Schoggi oder Baklava. mit zwei Sicherheitsfor- ben wir eine kritische Masse an interessanten Industrien schern Futurae Technolo- auf dem Heimmarkt, die etwa nach IT-Sicherheitslösungen CW: An der Bar bestellen Sie ... gies. Das ETH-Spin-off si- suchen (von internationalen Grossfirmen bis zum KMU). Tobler: Old Fashioned. chert europaweit Kunden- portale, E-Banking, Mobile Banking und Transaktio- CW: Die Nachteile wiederum sind ... CW: Mit dieser berühmten Person würden Sie sich gerne nen ihrer Kunden. Tobler: Wir haben in der Schweiz keine «Early Adopter»- einmal unterhalten ... www.futurae.com Mentalität von Entscheidungsträgern, mit lokalen Start- Tobler: Ada Lovelace, Alan Turing oder Jimmy Hendrix, weil ups zusammenzuarbeiten. Es wird oft erst im Ausland nach sie alle Pioniere in Bereichen sind, die ich liebe: Computer Innovationen gescoutet. Wir tendieren in der Schweiz dazu, Science und Rock. Bilder: Tomek Gola; Shutterstock/Kirasolly immer erst alles kleinzureden, was zu Hause passiert, an- statt neue Ideen und Talente zu befähigen und darauf stolz CW: Ihr liebstes Gadget ... zu sein, wie dies an anderen Orten der Welt passiert. So sind Tobler: Meine Bassgitarre. junge IT-Firmen schnell gezwungen, erst ins Ausland zu gehen, bevor sie Kunden zu Hause finden. Wir haben hier- CW: Sie haben drei Wünsche frei. Diese lauten ... zulande auch ein sehr hohes Lohnniveau. Gegenüber Salä- Tobler: Dann wünsche ich mir eine Zeitmaschine, dass ich ren der Finanzindustrie oder Salären von internationalen fliegen kann sowie allgemeines Glück, Gesundheit und Techkonzernen können Start-ups schlichtweg nicht mithal- Frieden – okay, dass sind jetzt fünf Wünsche [lacht].
Computerworld Digital Breakfast Session Data Science made in Switzerland. Erfolgsgeschichte oder Labyrinth? 18. November 2020 Online Computerworld lädt 10 bis 11 Uhr C-Level-Entscheider sowie IT-Manager zum Erfahrungs- austausch mit Berufskollegen ein Die Teilnahme ist kostenlos! Während der Breakfast Session erwarten Sie zwei Kurzreferate. Auszug aus der Agenda: Professor an der HWZ Hochschule für Wissenschaft Zürich und Managing Sales Executive, Director Swiss Digital Solutions Valuenet EMEA Central Region Prof. Dr. Evangelos Hitachi Vantara Xevelonakis Marcel Luginbühl Anmeldung und Infos: www.computerworld.ch/datascience
AUFTAKT Zwischen 0 und 1 11 Es braucht Technologie-Leadership Outsourcing schont das IT-Budget. Doch aufgepasst: Wer nur wegen der Kosten auslagert, verliert womöglich wichtiges technisches Know-how und folglich den Anschluss. Wer innovativ bleiben will, setzt daher auf ein gutes Technologie-Management. VON REINHARD RIEDL O ft steht man auf der Verliererseite. Nicht immer ist Innovationen ab, die nicht kompatibel sind mit diesen das ein Fehler. Mein Einsatz für eine staatliche elek- Frameworks. Das ist nicht immer unvernünftig, weil es ja tronische Identität (E-ID) ist gescheitert. Aber zur Standardisierung führen könnte. Wer viele Anbieter im immerhin haben die heftigen Streitdiskussionen Spass Haus hat, weiss aber, dass trotzdem das Anbieter-Manage- gemacht. Im anstehenden Abstimmungskampf werde ich ment seine Komplexität behält. nun trotz allem die zweitbeste Lösung unterstützen. Der Der Preis für das mentale Outsourcen von technischen Grund ist simpel: Die Erfahrung zeigt, dass im technischen Innovationen ist aber hoch. In der Folge werden beispiels- Kontext Erfahrungensammeln besser ist als Nichtstun. In weise Infrastrukturprobleme ignoriert. So wird Cloud Com- der Vergangenheit sind wir beispielsweise sehr spät darauf puting nicht nur viel teurer als notwendig, sondern es gibt Reinhard Riedl gekommen, dass die alte SuisseID nicht mit der eIDAS-Ver- auch keinen Fortschritt beim Disaster Recovery. Ich halte beschäftigt sich mit digita- ordnung kompatibel ist – und das obwohl wir die europäi- diese Entwicklung für unvorteilhaft. Die Schweiz war einst len Ökosystemen und leitet das transdisziplinäre For- schen Entscheidungsprozesse ziemlich hautnah verfolgt Vorreiterin in Sachen Technologie-Einsatz. Die Common schungszentrum «Digital Society» an der Berner Fachhochschule. «Entscheidend sind Top-Ingenieure und www.bfh.ch/ digitalsociety hervorragendes Tech-Management» Reinhard Riedl haben. Bei der Entdeckung der Nicht-Kompatibilität der Object Request Broker Architecture (CORBA) wurde schon SuisseID spielte der Zufall eine grosse Rolle. Solche Zufälle Mitte der 1990er-Jahre operativ eingesetzt, als der Schwei- gibt es ansonsten nur, wenn man Dinge praktisch umsetzt. zer Nationalfonds diese Technologie noch als zu unreif Ein Thema, bei dem ich seit Jahren eine Aussenseiter- für Forschungsprojekte ansah. Diese Technologie-Führer- meinung vertrete, ist das Outsourcing. Ich sehe den Grund schaft hat die Schweizer Wirtschaft nachhaltig gestärkt. dafür nicht in der Kosteneinsparung, sondern im Manage- Entscheidend war damals wie heute neben exzellenten ment. Outsourcen sollte man das, was man selbst nicht Ingenieuren hervorragendes Technologie-Management. Bild: Fachhochschule Bern/Reinhard Riedl; Shutterstock/SVshot professionell managen kann. Auch dann bleibt immer noch Man mag akzeptieren, dass die Verwaltung Technologien das Restrisiko, dass das Vendor-Management nicht be- nicht beherrscht und die E-ID deshalb der Privatwirtschaft herrscht wird. Immerhin ist dieses Risiko denjenigen Or- überantwortet. Aber mindestens in den grossen KMU und ganisationen meist sehr klar bewusst, die aufgrund feh- in den Grossunternehmen braucht es Führungskräfte, die lender Management-Kompetenzen outsourcen. Sie wissen, zur Technologie-Leadership fähig sind. In diesem Bereich dass professionelles Technik-Management eine Kernkom- sollte die Schweiz nicht zu den Verlierern zählen. Denn das petenz ist, auf welche die Unternehmensführung achten wäre wirklich ein Fehler. muss. Wer hingegen zwecks Einsparung outsourct, über- Nutzen wir also den neuen Schwung durch die Vereini- lässt oft genug die Kontrolle den Controllern. Paradoxes gung der Fachverbände ICTswitzerland und Digitalswitzer- Ergebnis: Die Kosten steigen, Wissen entsteht nicht. land, um mit allen an Bord – aus der Wirtschaft, den Ver- Mittlerweile ist das Outsourcen zu einer Geisteshaltung bänden und den Hochschulen – die Technologie-Leader- geworden. Man verlässt sich auf die Frameworks der Tech- ship wieder zu etwas zu machen, wofür die Schweiz inter- Giganten. Ja, man klammert sich sogar daran und wehrt national bewundert wird!
12 AUFTAKT Titelstory Krypto, Apple Pay & Co. Technologie für den Finanzplatz Schweiz Die Pandemie hat die Digitalisierung des Finanzplatzes Schweiz noch beschleunigt. Fünf technologische Entwicklungen treiben Banken zusätzlich an: Neobanken, Krypto, bargeldlose Zahlungen, Open Banking und digitale Währungen. VON LUCA PERLER UND MARK SCHRÖDER H ierzulande bahnt sich ein heisser Herbst an. Der hat ten waren im Heimbüro durchschnittlich produktiver und wenig mit dem Klimawandel zu tun als vielmehr mit die seltenen Besucher in den Filialen machen die Nieder- den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Fi- lassungen obsolet. Wer allerdings tatsächlich Filialen nanzplatz Schweiz. War die Digitalisierung schon vorher ein schliesst – siehe die Auflösung der Neuen Aargauer Bank in wichtiger Faktor, gewannen digitale Technologien im Fi- diesem Sommer –, bekommt den Unwillen der Bürger zu spü- nanzsektor während der Pandemie noch an Bedeutung: Frau ren. Die daheim so produktiven Banker beklagen teilweise Bild: Keystone/Alex Buschor und Herr Schweizer zahlen ihre Einkäufe im Idealfall kon- soziale Isolation. Und das Mehr bei den Transaktionen be- taktlos, Bankgeschäfte werden via App erledigt und im deutet natürlich auch einen höheren Wartungsaufwand bei Heimbüro wird fleissig online eingekauft sowie per Twint den Systemen, mit denen sich die Bank-Informatiker in Zei- bezahlt. Im Hofladen ebenfalls, in der Bar an der Ecke auch. ten der Digitalisierung gar nicht mehr beschäftigen wollten. Für Schweizer Banken sind die Entwicklungen nicht nur po- Wenn immer mehr Finanztransaktionen digital von Kon- sitiv: Zwar stiegen die Transaktionsvolumen, die Angestell- sumenten und Mitarbeitern im Home Office abgewickelt
Computerworld 10/2020 www.computerworld.ch 13 Die Büros der Schweizer aktiv geworden und lanciert mit «CSX» ihr neues digitales Grossbanken am Zürcher Bankangebot (vgl. Interview S. 18). In der App vereint sie Paradeplatz dürften Banking mit Hypotheken, Investieren und der Vorsorge- krisensicher sein finanzierung. Die Zeit, die Grossbanken verstreichen lies- sen, nutzten Neobanken, um sich in Stellung zu bringen. Die Challenger wollen den etablierten Finanzinstituten etwa mit einfachem Onboarding, niedrigen Wechselkurs- gebühren und günstigen Kreditkarten Kunden abjagen. Den Anfang machte hierzulande die Bank Cler 2018 mit der App «Zak». Im März 2019 ging Neon an den Start. Das gleich- namige Zürcher Start-up schloss für seine Banking-App eine Kooperation mit der Hypothekarbank Lenzburg. Um digitalaffine Schweizer Bankkunden buhlen auch auslän- dische Player wie das britische Milliarden-Fintech Revolut sowie das deutsche Pendant N26. Laut dem Swiss Payment Monitor 2020 sind Zak, Neon, Revolut und N26 derzeit die bekanntesten Neobanken der Schweiz. Wie die im August veröffentlichte Studie der Universität St. Gallen (HSG) und der Zürcher Hochschule für Ange- wandte Wissenschaften (ZHAW) zeigt, erreichen die Chal- lenger mit ihren Online-Bankservices immer mehr Leute. Die Hochschulen untersuchten im Rahmen des Forschungs- projekts repräsentativ das Zahlungsverhalten der Schwei- zer Bevölkerung. Hierzulande kennen rund zwei von fünf Personen mindestens einen der acht gängigsten Anbieter von digitalen Banklösungen. Jeder Zehnte nutzt bereits Online-Banklösungen oder probierte diese zumindest aus. Dabei scheinen die Alternativen zu UBS, Credit Suisse, Raiff- eisen, PostFinance und Co. besonders bei Männern sowie jüngeren und gebildeteren Menschen mit höherem Einkom- men beliebt zu sein. Hauptgründe für die Nutzung der Neo- banken seien für sie insbesondere die einfache und prak- tische Handhabung, die vorteilhafte Gebührenstruktur und die günstigen Wechselkurse. Bei der Betrachtung der Resultate des Swiss Payment Monitors 2020 gilt es zu bedenken, dass die Befragung zur Studie Ende 2019 – und damit noch vor der Corona-Pande- mie – durchgeführt wurde. Zwischenzeitlich dürften die Neobanken punkto Bekanntheit und Anwenderzahlen also nochmals zugelegt haben. So berichtete Simon Youssef, der CTO von Neon, beispielsweise bereits im April von einem «starken Kundenzuwachs» aufgrund des Lockdowns. Und Revolut liess im Sommer verlauten, dass man in der Schweiz inzwischen mehr als 350 000 Kundinnen und Kunden be- dient. Im Herbst 2019 waren es noch 50 000 weniger. Trotz zunehmender Beliebtheit zeigt der Swiss Payment Monitor aber auch, dass drei Viertel der Nutzerinnen und Nutzer die Services von Neobanken lediglich ergänzend zu jenen der herkömmlichen Anbieter verwenden. Nur gerade rund 10 Prozent der Anwender wechselten komplett zu einer Neobank oder haben das in Zukunft noch vor. Dennoch werden, dann braucht es eine solide Infrastruktur. Aber treten laufend neue Digitalbanken in Erscheinung. So eigentlich keine Finanz-Infrastruktur. Und für Angestellte startete mit Yapeal im Juli bereits der nächste Vertreter, im Heimbüro braucht es ebenfalls nur Infrastruktur. Aber der den Schweizer Markt erobern will. Andere haben es der- keine – oder nicht mehr so viel – Büro-Infrastruktur. weil auf spezifische Nischen abgesehen: So plant das bri- Der Herbst könnte heisser werden als gedacht. Fünf tech- tische Finanzunternehmen Longevity beispielsweise, im nologische Entwicklungen treiben den Wandel des Finanz- Frühjahr 2021 hierzulande eine neue Neobank zu etablie- platzes Schweiz zusätzlich an: Neobanken, Krypto, bargeld- ren. Sie soll sich vor allem auf Rentner und Menschen fo- lose Zahlungen, Open Banking und digitale Währungen. kussieren, die gesund und lange leben möchten. Und die Genfer Bankengruppe Reyl hat mit Alpian ein digitales NEOBANKEN IM AUFWIND Angebot für vermögende Privatpersonen in der Pipeline. Lange gab es bei Credit Suisse, UBS und Co. kaum Lebens- Ob diese neben den mittlerweile etablierten Neobanken zeichen zum Thema Digital Banking. Inzwischen ist die CS bestehen können, wird sich zeigen.
14 AUFTAKT Titelstory KRYPTOWELT UND IHRE BRÜCKENBAUER Im Hintergrund wird derweil fleissig gewerkelt, damit sich Vorwärts geht es auch im Bereich Crypto Finance: Vor gut die Krypto- und die Bankenwelt weiter annähern können. einem Jahr erhielten die Kryptobanken Seba und Sygnum Beispielsweise baut die SIX mit der SIX Digital Exchange zeitgleich die Banklizenz. Seither dürfen die beiden Start- (SDX) eine vollständig integrierte Finanzmarktinfrastruk- ups unter der Aufsicht der Eidgenössischen Finanz- tur für digitale Assets auf. Sie soll Unternehmen unter an- marktaufsicht (Finma) Kryptowährungen und digitale derem die Möglichkeit bieten, in reguliertem Rahmen di- Assets anbieten. Bei Seba bezeichnete man den Schritt als gitale Wertschriften-Tokens zu emittieren, zu handeln und «Meilenstein für das gesamte Kryptoökosystem». Denn zu verwahren. Der Prototyp der SDX ist seit September 2019 dank der Banklizenz lasse sich die Lücke zwischen tradi- im Testbetrieb. Für Grivas liegt die Zukunft aber in Ökosys- tionellem und dem Kryptobanking schliessen. Zu den temen. Als Beispiel nennt er jenes, das ursprünglich von Schweizer Kryptopionieren gehören auch Bitcoin Suisse der Deutschen Börse, der Swisscom und Sygnum ins Leben und die Crypto Finance Group. Im Gegensatz zu den ande- gerufen wurde – mit dem Ziel, eine vertrauenswürdige ren beiden Anbietern warten sie noch auf die Banklizenz Finanzmarktinfrastruktur aufzubauen, die regulatorischen respektive die Effektenhändlerlizenz, bauten sich aber Anforderungen entspricht. Hierzu holte man sich Daura und trotzdem bereits einen ansehnlichen Kundenstamm auf, Custodigit ins Boot. Daura bringt seine Lösung für nicht erzielen – jedenfalls trifft das auf Bitcoin Suisse zu – sub- börsenkotierte Unternehmen ein – eine Plattform für das stanzielle Gewinne und fädelten Kooperationen ein. digitale Aktienbuch und die Emission von Wertschriften- Schweizer Banken hielten sich in Sachen Krypto lange Tokens. KMU sollen so an neue Investoren kommen, die sich zurück. Inzwischen hat sich das aber geändert, viele holten an ihrem Unternehmen beteiligen wollen. Custodigit er- sich Unterstützung bei den jungen Dienstleistern. «Die Ver- gänzt das Projekt mit einer technischen Lösung zur Ver- zahnung der etablierten Institute mit Krypto-Fintechs und wahrung von Digital Assets für regulierte Finanzdienstleis- der Blockchain-Technologie schreitet konstant voran», stellt ter. Inzwischen ist auch die SIX in das Projekt eingestiegen. auch Georges Grivas fest, Professor für Digital Business an Fintechs wie Daura, Seba oder Taurus bringen den Fi- der Hochschule Luzern. Für ihn ist klar: Im Finanz-Ozean nanzplatz Schweiz laut Grivas von der Hochschule Luzern sind Banken die Tanker und Fintechs die Speed-Boote. Sie auf Augenhöhe mit führenden Finanzmetropolen wie Hong hätten einige Jahre Vorsprung, würden nun frischen Wind Kong und Singapur. Gegenüber der EU habe man «ein bis in die «eher altbackene traditionelle Bankenwelt» bringen zwei Jahre Vorsprung». Dennoch ist er überzeugt, dass und den eingesessenen Instituten dabei helfen, den Schweizer Fintechs noch mehr Unterstützung benötigen, Rückstand wettzumachen, sagt der Professor. und zwar in Form von mehr Investitionskapital – «damit So ermöglicht etwa Julius Bär seinen Kunden den Zu- der Finanzplatz Schweiz in Zukunft weiterhin eine wich- gang zu digitalen Vermögenswerten über eine Partnerschaft tige Rolle spielt», sagt Grivas. mit Seba. Vontobel positionierte sich mit dem «Digital As- set Vault» auf Basis der Storage-Plattform des Genfer Fin- HANDY UND KARTE STATT BARGELD techs Taurus als Verwahrstelle für digitale Assets von Finanz- Noch während des Corona-Lockdowns hat das Beratungs- intermediären. Die Hypothekarbank Lenzburg rüstete ihre unternehmen Deloitte eine Umfrage über die Zahlungs- Open-Banking-Plattform Finstar ebenfalls mit Lösungen von gewohnheiten lanciert. Befragt wurden 1500 Schweizer Taurus auf und ermöglicht so nun auch das Aufbewahren Konsumentinnen und Konsumenten. Sie gaben an, nun und Tokenisieren von digitalen Vermögenswerten. öfter als vor Corona elektronisch oder kontaktlos mit Karte Anzeige Smart SmartCooling Cooling Effizient, Effizient, vernetzt vernetzt undund einfach einfach zu zu bedienen bedienen Bild: xxxxxxxxxxx
Computerworld 10/2020 www.computerworld.ch 15 «Die Verzahnung der etablierten Institute mit Krypto-Fintechs und der Blockchain- Technologie schreitet konstant voran» Georges Grivas, Professor für Digital Business, Hochschule Luzern zu bezahlen. Über die Hälfte hat entweder weniger Bargeld Marktführer bei den Smartphone-Zahlungslösungen ist al- genutzt oder ganz darauf verzichtet. Lediglich 41 Prozent lerdings Twint. Während der Pandemie verdoppelte sich die haben noch nie mit dem Smartphone bezahlt. Das sind nur Zahl der Anwender nahezu. Heute zählt Twint rund 2,5 Mil- noch halb so viele wie 2017, als noch 83 Prozent ihr Tele- lionen Nutzer, die monatlich ca. 6 Millionen Transaktionen fon noch nie für eine Zahlung verwendet hatten. abwickeln. Knapp 40 Prozent entfallen auf Geldtransfers Nun hinkt der Jahresvergleich etwas, denn 2017 waren von Person zu Person, ebenso viele auf Zahlungen im sta- Paymit und Twint gerade in der Fusion begriffen. Apple Pay, tionären Handel und die übrigen 20 Prozent auf Online- Google Pay und Samsung Pay waren für die Schweizer Kon- Shops. Und das, obwohl die drei grössten Händler – Digitec sumenten noch Zukunftsmusik. Denn die Mehrzahl der Galaxus, Zalando und Amazon – Twint gar nicht (mehr) un- Banken weigerte sich noch, die Bezahlsysteme der Tech- terstützen. Der Branchenführer Digitec Galaxus hatte sich nologiekonzerne anzubieten. Ein Grund dürften das Enga- Anfang Jahr wegen der zu hohen Transaktionsgebühren gement bei Paymit/Twint gewesen sein, ein Investitions- beschwert und das Bezahlsystem ausgesperrt. schutz quasi. Das Bild hat sich mittlerweile komplett ge- Die Konsumenten müssen nun auf die Kreditkarte oder ändert: Apple & Co. sind in der Schweiz angekommen und die Rechnung ausweichen, wenn sie bei Digitec bestellen werden von den Banken fast lückenlos unterstützt. Der wollen. Kontaktlose Kartenzahlungen sind für Frau und Anzeige
16 AUFTAKT Titelstory Herrn Schweizer aber auch im Alltag die Methode der Wahl. März bis Ende April einen durchschnittlichen Betrag von Im Lockdown brachen die Umsätze mit Debit- und Kredit- rund 450 Franken – was einem Plus von 38 Prozent ent- karten um fast 40 Prozent ein. Dem Zahlungsdienstleister spricht. Da im Detailhandel deutlich weniger bar bezahlt SIX Group zufolge wurden für bis zu 700 Millionen Franken wurde, wurde Bargeld offenbar als Vorsichtsmassnahme pro Woche weniger eingekauft. Mit den Lockerungen Ende vermehrt gehalten. Einer Umfrage der Beratungfirma Stra- April stiegen die Umsätze jedoch wieder auf das Vorkrisen- tegy& zufolge will die Mehrheit der Konsumenten (55 %) niveau. Die Banken wickelten wöchentlich Zahlungen in ihr geändertes Bezahlverhalten auch nach der Krise ganz Höhe von rund 1,6 Milliarden Franken ab. oder grösstenteils beibehalten. Die IT-Systeme laufen unterdessen wieder auf Hochtou- ren. Sie müssen auch die Bankomaten versorgen, die wäh- BANKING OHNE BANK rend des Lockdowns und danach regelmässige Besuche Open Banking will den Banken die Kunden abspenstig erlebten. Registriert wurde eine leicht höhere Frequenz und machen. Für eine Zahlung oder einen Kontoabgleich sollen eine Zunahme der bezogenen Summen. Die Konsumenten die Konsumenten keine Bank mehr benötigen, sondern nur bezogen während der ausserordentlichen Lage von Mitte noch zum Beispiel eine Finanz-Software. In der Buchhal- Open Banking in der Schweiz – eine Übersicht Aktuell gibt es acht Initiativen, die Open Banking in der Schweiz vorantreiben. Initiative Live seit Angebot Zielgruppen Leistungsumfang Avaloq.one Ecosystem Apr. 2019 Marktplatz einschliesslich Developer- globale Banken, Kontoinformationen, Kredite, Kunden- avaloq.one Portal mit API-Dokumentation und Fintechs betreuung, Vermögensverwaltung, Sandboxen sowie API Management Robo Advisor, Zahlungen, Wertschriften- Services handel, PSD2 Berlin Group Common API Sept. 2018 ■ Austauschplattform Schweizer Banken, APIs zu Geschäftsfeldern von Banken common-api.ch ■ Abstimmungsgremien Versicherer, Dritt- und Versicherern, die nicht differenzie- ■ Vernetzung anbieter, Regulator, rende Services umfassen oder zu denen Behörden ein signifikanter Bedarf besteht Finnova Open Platform Apr. 2020 Lösungsbausteine für Integrations- und Schweizer Banken, Unterstützung der Integration und finnova.com/de/open- Orchestrierungsvorhaben einer Bank Finanzdienstleister, Orchestrierung von Drittsystemen platform.html mit Drittsystemen und der Finnova Core Drittanbieter untereinander sowie mit der Finnova Suite Core Suite Hypothekarbank Jan. 2018 «Banklizenz as a Service» für Zahlun- Schweizer Banken, Online-Onboarding und -Kontoeröff- Lenzburg Open Banking gen, Karten und Kontoinformationen Finanzdienstleister, nung, Zahlungen, Karten, Kontoinforma- Platform Finstar sowie Anlagen Drittanbieter tionen, Festgeldanlagen finstar.ch Inventx Jan. 2020 agiles «Prosumer»-Netzwerk, in dem Schweizer Banken, ■ sichere ixCloud, kombiniert mit Open-Finance-Plattform sowohl Servicekonsumenten als auch Finanzdienstleister, Finanzapplikationen inventx.ch/ofp Serviceproduzenten agieren Drittanbieter, ■ einfache Integration von Partnern Applikations- und und individueller Servicebezug Integrationsprovider Open Banking for Mai 2020 ■ Lösung inkl. Vertragswerk und Zulas- Schweizer Banken, erste Anwendungen: Kontoinformatio- Switzerland from SIX sungsprüfung von Drittanbietern Drittanbieter nen und Zahlungseinlieferung mit Fokus six-group.com/b.link ■ Plattform inkl. API-Spezifikation auf Buchhaltungslösungen und Multi- ■ Möglichkeit der Monetarisierung banking von API Calls OpenBankingProject.ch Dez. 2019 ■ Vernetzungsplattform Schweizer Banken, Kontoinformationen, Finanznachweise openbankingproject.ch ■ operationalisierte APIs inkl. Sandbox Finanzdienstleister, und Zahlungen als Schweizer Adaption ■ Netzwerk- und Community-Events Drittanbieter, der API NextGenPSD2, kontinuierlicher Applikations- und Ausbau bei Wertschriften, Finanzie- Integrationsprovider rungen Open Business Hub Mai 2018 ■ Shared-Technologie: API- und Schweizer Banken, ■ alle Segmente von Retail- und marketplace. Integrations-Layer, Monitoring- Finanzdienstleister, Privatbanken bankinghub. und Security-Framework Versicherungen, Be- ■ segmentübergreifende Integration von swisscom.ch ■ Aufbau, Integration und Betrieb hörden, Drittanbieter Bank- und Versicherungsleistungen der Schnittstellen Bild: Sumup ■ Marktplatz Computerworld 10/2020 Quelle: Ergon Informatik
Computerworld 10/2020 www.computerworld.ch 17 tung konsolidieren sie dann ihre Konten bei unterschied- lichen Instituten, begleichen Rechnungen und empfangen Zahlungen. Diese schöne neue Finanzwelt ist nicht allen geheuer, wie die «European Payments»-Studie der PwC- Tochterfirma Strategy& zeigt. Demnach wäre nicht einmal jeder dritte Schweizer Konsument (28 %) bereit, seine Bank- daten zu teilen. Am ehesten liessen sie sich umstimmen durch eine automatisierte Steuererklärung (12 %), Ein- kaufsrabatte (11 %) oder kostenlose Bankdienstleistungen (8 %). Angesichts der tiefen Zustimmungsraten ist das über- zeugende Argument für Open Banking offenbar noch nicht gefunden. «Banken und Fintechs sollten das aktuelle Mo- mentum zum Anlass nehmen, um weiter in attraktive und integrierende Services zu investieren und so noch skepti- sche Verbraucher vom Mehrwert durch Datenaustausch zu überzeugen», kommentiert dann auch Daniel Ettlin, Direc- tor bei Strategy&. Die Banken, Entwickler und IT-Dienstleister sind unter- dessen fleissig. Obwohl Open Banking in der Schweiz – im Unterschied zur Europäischen Union – nicht obligatorisch ist, existieren acht unabhängige Initiativen für die offenen Mit dem SumUp- Schnittstellen. Mit dabei sind drei Anbieter von Kernban- Terminal können ken-Software, Avaloq, Finnova und die Hypothekarbank einem Webinar der ETH Zürich erklärte. Die Europäische Konsumenten Lenzburg, die drei Infrastrukturbetreiber Inventx, SIX sowie Zentralbank (EZB) startete am 12. Oktober mit einer öffent- auch bei Hand- Swisscom und die zwei herstellerübergreifenden Vereini- lichen Konsultationsphase sowie mit einer internen Test- werksbetrieben gungen Common API sowie OpenBankingProject.ch (vgl. phase zum digitalen Euro. Im kommenden Jahr will sich kontaktlos zahlen Tabelle). Teilweise gibt es schon Kooperationen – etwa zwi- dann der EZB-Rat damit befassen, ob ein konkretes Projekt schen SIX und Common API –, weitere wären wünschens- zur Einführung eines CBDCs eingerichtet werden soll. wert. Denn Open Banking funktioniert nur dann, wenn Nach aktuellem Stand ist hierzulande ein «E-Franken» Schnittstellen dokumentiert sowie standardisiert werden noch nicht in Planung. Das zeigte auch die Ende 2019 ver- und die Anbieter allen den gesicherten Zugriff gewähren. öffentlichte Antwort des Bundesrats auf ein Postulat von Nationalrat Cédric Wermuth. Darin war zu lesen, dass we- E-FRANKEN UND ANGST VOR BIG-TECH der er noch die Schweizerische Nationalbank (SNB) die Ein- Last but not least dürften die Managerinnen und Manager führung eines digitalen Frankens als sinnvoll erachten. Für der hiesigen Finanzinstitute mit Interesse auch die Pläne die breite Bevölkerung bringe digitales Zentralbankgeld von Notenbanken zur Einführung von digitalen Zentralbank- «keinen Zusatznutzen» – auch weil hier Bargeld frei verfüg- währungen – CBDCs (Central Bank Digital Currencies) – ver- bar und breit akzeptiert sei. Die SNB verwies auf «beträcht- folgen. Denn solche werden bereits in diversen Ländern ge- liche Risiken», etwa für die Finanzstabilität. Man wolle aber schmiedet. China arbeitet bereits seit einiger Zeit daran und die internationalen Ansätze sowie die Bedürfnisse von Un- startete im Frühjahr als erster Staat der Welt erste Testläufe ternehmen und Haushalten weiterhin aktiv verfolgen, hiess mit dem «digitalen Yuan». Gestartet ist das Pilotprojekt in es damals. Anfang 2020 schloss sich dann die SNB einer Ar- vier Städten – darunter die Tech-Metropole Shenzhen. An- beitsgruppe anderer Zentralbanken und der Bank für Inter- derswo werden die Pläne ebenfalls zunehmend konkreter. nationalen Zahlungsausgleich an, für den Erfahrungsaus- Das liegt allerdings nicht nur am Fortschritt Chinas, son- tausch zu Einsatzmöglichkeiten von CBDCs. Dabei will man dern auch am Druck aus der Privatwirtschaft. So beherr- sich unter anderem auch über ökonomische und funktio- schen US-Zahlungsdienstleister wie Mastercard, Visa und nelle Optionen oder die technische Gestaltung unterhalten. PayPal den Markt, zudem steigen Tech-Konzerne wie Ali- Die SNB umstimmen möchten beispielsweise Hans Gers- baba, Tencent, Apple und Google ein. bach und Roger Wattenhofer, zwei Professoren der ETH Zü- Das vom US-Tech-Konzern Facebook ins Leben gerufene rich. Sie schlugen im August auf Basis eines von ihnen pu- Libra-Projekt versetzte viele Zentralbanker besonders in Auf- blizierten Policy Papers die Einführung eines «eFranc» vor, ruhr. Von der Genfer Libra Association soll die Digitalwäh- der von der SNB produziert und den Geschäftsbanken im rung voraussichtlich noch in diesem Jahr eingeführt und Tausch gegen notenbankfähige Sicherheiten oder physi- betrieben werden. Das brachte die Bank of Canada dazu, sche Banknoten zur Verfügung gestellt werden soll. Ihnen Vorbereitungen für einen Digital-Dollar zu treffen. Damit zufolge könnte dieser etwa dazu beitragen, die langfristige will man unter anderem das staatliche Geldmonopol ga- Werterhaltung des Schweizer Frankens zu sichern oder auch rantieren, falls Stablecoins wie Libra – also Kryptowäh- den Spielraum für Negativzinsen einzuschränken. Zudem rungen, die an echte Währungen oder Rohstoffe gekoppelt würde der «eFranc» keine der mit Banknoten verbundenen sind – zu einer echten Alternative zu nationalen Währun- Kosten generieren. Sie versprechen sich dadurch «ein effi- gen avancieren würden. In Europa drückt insbesondere die zientes, zusätzliches Instrument» für das aktuelle Zah- schwedische Reichsbank aufs Gas und tüftelt an einem ein- lungssystem. Nicht zuletzt könnte der Corona-bedingte satzfähigen Modell für die «E-Krona». Da leistete das Libra- Shift zu Karten- und Mobile-Zahlungen dafür sorgen, dass Projekt ebenfalls seinen Beitrag, wie Stefan Ingves, der der Bundesrat und die SNB das Konzept der beiden ETH- Präsident der schwedischen Reichsbank, im September an Professoren noch genauer unter die Lupe nehmen.
18 AUFTAKT Interview Anke Bridge Haux Digital-Chefin Credit Suisse «Kunden sind Vorbilder im Digital Banking» Die Credit Suisse nimmt es mit Revolut & Co. auf: Aber nicht die Neo- banken waren Vorbilder für «CSX», sondern in erster Linie die Kunden, sagt Digital-Chefin Anke Bridge Haux im Interview. INTERVIEW: MARK SCHRÖDER, FOTO: CREDIT SUISSE ZUR PERSON F ür Schweizer Konsumenten wird die Auswahl an Digi- talbanken demnächst grösser. Mit «CSX» lanciert Cre- Anke Bridge Haux Anke Bridge Haux sieht Credit Suisse dit Suisse ihre Interpretation eines modernen Ban- leitet seit Anfang Oktober king-Erlebnisses. Ende Oktober ist es so weit. Die neue Che- mit dem digitalen den neuen Unternehmens- bereich Digital Banking fin für das Digital Banking der Grossbank, Anke Bridge Haux, Angebot CSX gut bei der Credit Suisse. positioniert CSX im Interview vor Neon, Revolut & Co. aufgestellt Zuvor hatte sie vier Jahre verschiedene Führungs- Computerworld: Wo steht die Credit Suisse beim Digi- positionen bei der Gross- tal Banking im Vergleich mit dem Wettbewerb? bank inne, unter anderem in den Bereichen Digita- Anke Bridge Haux: Unser Serviceversprechen ist: Bei der lisierung und Produkte. Credit Suisse können Kunden jederzeit wählen, wie sie ihre Ihre Karriere startete sie täglichen Bankgeschäfte tätigen und dabei mit uns als 1999 bei der Credit Suisse. Bank interagieren möchten – digital, telefonisch oder per- 2005 wechselte sie zur UBS sönlich in der Filiale. Damit sind wir im Schweizer Markt und kehrte 2011 zur Credit sehr gut positioniert. Wir haben im Breitengeschäft Poten- Suisse zurück. zial und wollen substanziell wachsen. Mit unserem neuen Angebot wollen wir vor allem auch für junge Kunden ein langfristiger Partner sein. Darum arbeiten wir bereits jetzt Digitalbank mit der Erfahrung und dem Angebot einer in an der Lancierung weiterer Funktionalitäten, die wir immer der Schweiz verwurzelten Universalbank. Unsere Kunden zusammen mit unseren Kunden entwickeln. können damit ihre Bankgeschäfte in den Bereichen An- legen, Finanzplanung, Hypotheken und Vorsorge vollständig CW: Wer sind die grössten Wettbewerber? Sind es Neo- digital erledigen. Kommt der Kunde digital nicht weiter oder banken, traditionelle Banken oder Technologiefirmen? möchte er Beratung in Anspruch nehmen, stehen wir ihm Bridge Haux: Digitalbanken haben gezeigt, wie man Bank- weiterhin sowohl telefonisch als auch in den Geschäftsstel- lösungen einfach und intuitiv zum Kunden bringen kann len zur Verfügung. So unterscheiden wir uns von reinen und sich dabei auf Nischen fokussiert. Aber keiner bietet Smartphone-Banken. CSX ist zudem transparent und modu- alles, was der Kunde braucht, in einer App. Dafür steht CSX: lar aufgebaut. Kunden können ihren Bedürfnissen entspre- ZUR FIRMA Wir bringen das Leistungsangebot einer Universalbank zu- chende Leistungen beziehen und bezahlen auch nur für diese. Credit Suisse sammen mit der Benutzerfreundlichkeit einer Digitalbank. wurde 1856 als Schweize- CW: In Fernost funktioniert Banking per Chat oder mit rische Kreditanstalt ge- CW: Wer sind Vorbilder für das CSX der Credit Suisse? einem Lächeln. Wann ist es in der Schweiz so weit? gründet. Seit 1997 firmiert die Grossbank als Credit Bridge Haux: Unsere Kunden! Sie haben uns gezeigt, was Bridge Haux: Da müssen wir gar nicht so weit in die Zukunft Suisse. Sie verfügt heute sie von uns erwarten. Das Erledigen von täglichen Bank- schauen. Das Einloggen ins Mobile Banking der Credit über Geschäftsaktivitäten geschäften, etwa das Bezahlen von Rechnungen, aber auch Suisse ist via Face ID bereits mit einem Lächeln möglich, in ca. 50 Ländern und hat Vorsorge, Anlegen und Finanzieren in einer App angehen wenn der Kunde seine Login-Daten hinterlegt hat. Ebenso etwa 48 800 Mitarbeitende zu können. Und dies einfach und verständlich. CSX wurde können unsere Kunden mit der Mobile-Nummer eine Zah- aus über 150 Nationen. nicht nur für, sondern mit unseren Kunden entwickelt. lung via Twint erledigen oder eine mobile Zahlung via Fin- Das Unternehmen mit gerprint. Auch das Zahlen von Rechnungen via QR-Code ist Bild: Credit Suisse Hauptsitz in Zürich lanciert Ende Oktober das neue CW: Welches sind Alleinstellungsmerkmale von CSX? bei Kunden zunehmend beliebt. Generell wird die Identi- digitale Angebot CSX. Bridge Haux: Mit CSX bringen wir sozusagen das Beste aus fikation für unsere Kunden noch einfacher werden. Ohne www.credit-suisse.com zwei Welten in einer App zusammen – die Flexibilität einer Kompromisse bei unseren Ansprüchen an die Sicherheit.
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