Begabungen erkennen ist kein eigenes Fach - clv.at
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März 2014 Zeitschrift des Christlichen Lehrervereins für OÖ. Das Schulblatt Begabungen erkennen ist kein eigenes Fach. Wir nehmen uns Zeit dafür. UNSER SELBSTVERSTÄNDNIS Mehr auf Seite 18. STARKER BERUF. STARKE Starker VERTRETUNG. Beruf. Starke Vertretung.
MÄRZ 2014 | DAS SCHULBLATT EDITORIAL 3 Blitzschnell! Inhalt Der mit journalistischer Begeisterung unterlegte Aufschrei der Medien über das Auffinden von österreichi- schen Testdaten auf rumänischen Servern ist nachvollziehbar – aber enden wollend. Irgendwann, wahr- 4 scheinlich noch vor Erscheinen die- Es sind die Lehrerinnen und Lehrer! ser Ausgabe, kennt man die Schuldi- LO HR Enzenhofer plädiert für mehr Selbstbewusstsein gen, straft sie ab oder lässt sonst 6 wen über die Klinge springen, das Aktives Parlament des Vereines Ministerium zieht den Kopf ein und Editorial Zur Beschlusslage aus der Delegiertenversammlung man widmet sich wieder mit 7 Inbrunst der bildungspolitischen OÖ als Vorreiter in der Leseförderung Auseinandersetzung rund um die LR Doris Hummer über eine didaktische App Schule der 10 bis 14jährigen. Der 8 vordergründig angelegten Forde- Lesen 2000 bis 2012 rung nach Abschaffung der Matura Eine PISA Bilanz mit Schwerpunkt Lesen kommt hier Signalwirkung zu: natür- 10 lich ging es dabei nicht um die Bildungsstandards E8 und M4 Abschaffung als solche, vielmehr Jüngste Ergebnisse, die zum Nachdenken anregen sollte das Prinzip der Zubringerselek- 12 tion durch jenes der Abnehmerselek- CLV auf Mitglieder-Erfolgskurs tion ersetzt werden. Wenn Universi- Eine Zwischenbilanz sein 1898 täten zunehmend die Studierfähig- 14 keit von Maturanten durch eigene Generalversammlung Aufnahmetests definieren, so wäre Ein gelungenes Fest für 5500 folgerichtig die gymnasiale Reife von 16 Volksschülern unter demselben Blick- Zukunfts-Werkstatt winkel zu sehen. Es mag dahinge- Eine Veranstaltungsreihe des CLV stellt sein, ob Fräulein Rudas diesen 18 Effekt mit ihrer seinerzeitigen Forde- Lehrer/innen schaffen Zukunft rung nach Maturaabschaffung mit Eine Imagekampagne des CLV einkalkuliert hat: Frau Heinisch-Hos- 20 sek hat die dahinterliegende Ein System zugrunderichten „Gefahr“ jedoch blitzschnell erkannt „Innovation“ am Beispiel Schweden – und die Forderung ebenso blitz- 21 schnell zurückgewiesen. Thema Was lernen wir daraus? Dass es Fragen und Antworten seitens der Standesvertreter höchst ungerecht ist, wenn eine „prä- 29 potente Journaille“ (Zit. Pittermann) CLV Sektionen berichten den Vorwurf ständig wiederholt, das 31 Ministerium sei im Schneckengang Junglehrer – Vertretung überall präsent unterwegs, weil man von Mitte Events – Tagungen – Vorträge, JL stark auf Draht Dezember bis Ende Februar ge- 36 braucht habe, auf das rumänische CLV Ehrenring für Wolfgang Haider Datenleck zu reagieren. Wir konstatie- 39 ren demgegenüber: wenn´s darauf Wechsel in der Schulaufsicht ankommt, wird am Minoritenplatz Weissenböck ging, Schlögelhofer kam blitzschnell entschieden! 41 Polenreise Mag. Wolfgang Schwarz Unser Redaktionsmitglied Dr. Pauza als Autor 44 Das Kind mit dem Bade… Ein Plädoyer für empirische Leistungsmessung
MÄRZ 2014 | DAS SCHULBLATT 5 Es sind die Lehrerinnen und Lehrer! Viele Bildungsdiskussionen entwickeln sich sehr rasch zu Diskus- sionen über die Lehrer. Was man besser machen könnte, warum die Lehrer zu wenig aus den Schülern herausholen. Jeder der Bildungs- Meine Meinung experten kennt sofort ein Beispiel aus seiner eigenen Schulzeit. Und auch die Schulverwaltung bekommt ihre Portion ab. N a gut, dann bleiben wir in dieser bar. Umso höher ist der überdurch- Argumentationskette. Was für schnittliche Erfolg Oberösterreichs zu negative Rückmeldungen gilt, werten. müsste ja auch für positive Rückmeldun- gen Geltung haben. Es sind die Lehrer Der zweite Bericht über die Bildungs- Der Schlüsselfaktor für das oberöster- standards hat wiederum ein Top-Ergeb- reichische Ergebnis liegt also nicht im nis für Oberösterreich gebracht. Bei System und nicht in der Struktur. Es sind einer Untersuchung, die flächendec- die Lehrer, die dieses Ergebnis mit den kend erfolgt und das Ergebnis eine Schülern erarbeiten. Mit hoher Kompe- jahrelange pädagogische Arbeit wider- tenz und hohem Einsatz gelingt es den spiegelt. oberösterreichschen Lehrern ihre Schü- ler zu Spitzenleistungen zu bringen. Fairer Vergleich Bei den Bildungsstandards werden ja Wir können also stolz auf die Arbeit sein, Schulen miteinander verglichen, die die in den Schulen geleistet wird. Wenn eine ähnliche Voraussetzung sowohl kurz nach der Veröffentlichung der Bil- von Schülern als auch von der struktu- dungsstandards ein hoher Wirtschafts- rellen Gegebenheit haben. Die Rück- funktionär voll des Lobes über das ober meldung für die Schulen ist daher aus- österreichische Ergebnis war, sollten wir sagekräftig. dieses Lob auch generell annehmen. Mit Selbstbewusstsein aber auch darauf Am Schulsystem können die unter- hinweisen, dass es in den oberöster- schiedlichen Ergebnisse auch nicht lie- reichischen Schulen mehr gibt als nur gen, denn das ist ja in allen Bundeslän- Wissensvermittlung. Die Imagekampa- dern gleich. Oberösterreich ist aufgrund gne der CLV-Personalvertreter kommt seiner Struktur als großes Flächenbun- genau richtig. Darum Mut bei den Dis- desland mit großen Städten mit der kussionen am Stammtisch. Lehrersein Gesamtheit von Österreich vergleich- bedeutet mehr. ■
6 Delegiertenversammlung DAS SCHULBLATT | MÄRZ 2014 Delegiertenversammlung 2013 Aktives Parlament des Vereines Anträge, die sich als mehrheitsfähig erwiesen haben bzw. die einstimmig verabschiedet wurden (Auszug) • Bundeslehrer/innen an NMS sollten wieder in allen Fächern eingesetzt wer- den können (wie im Schulversuch) • Erweiterung des Sprachförderkurses auch für „Ordentliche Schüler nicht- deutscher Muttersprache“ • Werkgruppenteilung in Volksschulen bei 20 Schülern • Mehr Stunden für Sonderpädagogi- schen Förderbedarf (Kontingenterhö- hung) • Bisherige Kontingentzuteilung (6 NMS- Stunden + schüleranzahlabhäniger Hunderte Delegierte, darunter unsere LDU-Zuschlag) sollte durch fixes klas- • Vertretungsregelung der Schulassi- Damen und Herren der Schulaufsicht, senbezogenes Kontingent für garantier- stenz im Krankheitsfall repräsentieren nahezu 13.000 Mitglieder te Doppelbesetzung (= Anzahl der D-, • Religionslehrer/innen sollen nicht von E-, M-Stunden x 2) ersetzt werden. Leiterfunktion ausgeschlossen sein • Neubewertung der Leitertätigkeit für • Einführung eines Ethikunterrichts als alle Schultypen alternativen Pflichtgegenstand für • CLV soll Imagesteigerung der Lehr- • Anrechnung von Kinderbetreuungs- jene, die sich vom Religionsunterricht standes selbst in die Hand nehmen zeiten bei Lehrerinnen, die unter Ent- abmelden • Urheberrechtliche Freizügigkeit bei TV fall der Bezüge in Anspruch genom- • Einführung eines Zweitlehrers in VS Sendungen und Online-Inhalten zum men wurden. analog zu NMS unterrichtlichen Gebrauch ■ „Das Wesentliche fördern…!“ Bei Podiumsdiskussionen sind und gute Erziehung. dungswissenschaftler, den Öster- sich Bildungsexperten und Bil- • Projektwahnsinn, Innovati- reich je gehabt hat, zog in einem seiner dungsverantwortliche meist onshysterie und pädagogi- letzten Interviews eine ernüchternde einig, wenn es um pädagogi- sche Dauerbevormundung Bilanz: „Gedanken darüber, wohin es schen Populismus und um müssen gestoppt werden. mit den Menschen gehen soll, macht schöne Worte geht. sich in unserem Bildungssystem kaum Sonderbar! Alle Kolleginnen noch jemand!“ Sollte das wirklich so • Lehrerinnen und Lehrer sind und Kollegen, die in den letz- sein, dann gute Nacht, Österreich! die Architekten der Zukunft. Paul Kimberger ten Jahren und Jahrzehnten Nein, auf Sie, liebe Pädagoginnen • Gute Unterstützungsstruktu- trotz vieler Anfeindungen den und Pädagogen im CLV OÖ, ist Verlass. ren sind notwendig. Mut hatten, zu diesen vernünftigen Deshalb enthält unser gemeinsam • Lasst die Kinder wieder Kinder sein. Grundwerten zu stehen, werden jetzt gestaltetes Arbeitsprogramm auch • Lehrerarbeit ist mehr als Unterricht. überrascht sein. Zu recht! Denn es ist weder Experimente noch Seifenblasen- • Leistung, Moral und Werte müssen immer wieder erstaunlich, wie beliebig, forderungen. Berufliche Sicherheit, wieder einen besonderen Stellenwert kurzlebig und substanzlos Meinungen Attraktivität, Anerkennung von Leistung, erhalten. unserer Bildungsexperten und Super- gute Rahmenbedingungen, Gesund- • Erfolg, Anerkennung und Wertschät- pädagogen sind. Die Schulwelt sieht in heitsschutz, Sicherheit am Arbeitsplatz, zung sind immer noch die Motivati- der täglichen Realität nämlich ganz Respekt, Ressourcen, Imagesteigerung, onsfaktoren. anders aus! ... sind Forderungen, die jetzt im Sinne • Das Wesentliche sind Lesen, Schrei- Marian Heitger, einer der streitbar- vernünftiger pädagogischer Grundwerte ben, Rechnen, soziale Kompetenzen sten und zugleich renommiertesten Bil- umzusetzen sind! ■
MÄRZ 2014 | DAS SCHULBLATT Schulpolitik 7 Oberösterreich ist in der Checkpoint.Lesen – die App zur Leseförderung Aufbauend auf den Erkenntnissen der Leseförderung Vorreiter Lese.Impulse war offensichtlich, dass die Schlüsselkompetenz für Pädagoginnen und Pädagogen im Bereich der Lese- diagnostik und der Leseförderung liegt. Durch eine schier unüberschaubare Bildungslandesrätin Doris Hummer Vielfalt an Materialien in beiden Berei- chen besteht die Gefahr, dass der Blick aufs Wesentliche verstellt wird. Lesenlernen muss aber individualisiert D er Wert des Lesens als grundle- Zum Beispiel konnte in mehreren Testrei- und konzeptionell ablaufen. Der Kern- gende Kulturtechnik ist unum- hen nachgewiesen werden, dass die punkt dabei ist, aus der Diagnose die stritten. Ohne Lesen kein Lernen, schwächste Gruppe schon nach einem effektivste Förderung abzuleiten. Buch. ohne Lesen keine (Aus)Bildung, ohne halben Jahr halbiert werden konnte (von Zeit (Lesekompetenzzentrum OÖ) hat Lesekompetenz keine aktive Teilnahme 5,1 auf 2,5 %). Der Anteil der Spitzenle- deshalb mit Checkpoint.Lesen eine App am kulturellen Leben. Daher hat sich die ser konnte von 4 % auf immerhin 9,4 % entwickelt, welche für die Lehrerinnen oberösterreichische Bildungspolitik auf- gesteigert werden. D.h. diese Gruppe und Lehrer einfach zu handhaben ist und grund der zum Teil auch alarmierenden hat sich mehr als verdoppelt. diese schwierige Verknüpfung herstellt. Erkenntnisse unterschiedlicher interna- Die App „Checkpoint.Lesen “ besteht tionaler Studien die Professionalisierung Folgende Maßnahmen, die in den aus zwei wesentlichen Bereichen. In den der Lesediagnostik und der Lesekompe- Schulen gesetzt wurden, wurden in Basisinformationen finden sich alle wich- tenz zum Schwerpunkt gemacht. ihrer Wirksamkeit bestätigt: tigen Teilbereiche, die es in der Leseförde- In den letzten vier Jahren investierte • Die gemeinsame, konzeptionelle Lese- rung zu beachten gilt. Der zweite Teil der das Land OÖ in Summe ca. fünf Millio- förderung ist erfolgreich und motivie- App bietet die Möglichkeit, für einzelne nen Euro für Bibliotheken und Projekte rend für Lehrer/innen und Schüler/ Personen einen individuellen Förderplan zur Leseförderung. Zwei ganz besonders innen. zu erstellen. Ziel ist es, durch gezielte erfolgreiche Projekte sind die Schulent- • Die aus der Lesediagnose resultieren- Lesebeobachtungen über die Erken- wicklungsinitiative „Lese.Impulse“ und de individuelle Leseförderung – unter nungsmerkmale die Lernausgangslage die Leseförder-App „Checkpoint. anderem durch Leseförderprogram- der zu fördernden Person zu ermitteln. Lesen“. Beide Initiativen wurden durch me (Lesikus, Lautleseverfahren, etc.) Buch.Zeit (Lesekompetenzzentrum OÖ) – sind bei Schüler/innen mit Lesepro- Zu finden ist die App im jeweiligen und den OÖ LSR möglich. blemen am effektivsten. Store unter den Stichwörtern „Check- • Tägliche Lesezeiten sowie das Vorlesen point.Lesen“, „gezielte Leseförderung“ Lese.Impulse – ein Projekt macht motivieren (z.B. höhere Frequenz in oder „Leseförderplan“. Genauere Infor- Schule den Schulbibliotheken); mationen über die verschiedenen Das Projekt Lese.Impulse trat mit der • Ein verstärkter Umgang mit Sachtex- Downloadmöglichkeiten für Tablet und Grundidee an, dass konzeptionelle ten wirkt sich positiv auf sinnerfassen- PC finden sich auch unter www.check- sowie individuelle Leseförderung, an des Lesen aus. pointlesen.at. ■ der die ganze Schule beteiligt ist, den größten Erfolg bringt. Es wurde ein Konzept erarbeitet, in dem den teilneh- menden Schulen Maßnahmen, Ideen und Vorgaben vorgeschlagen wurden. Für das zweijährige Projekt meldeten sich 50 Volksschulen aus ganz OÖ und erstellten eine schulinterne Projektbe- schreibung. Die Erwartungen der ganz- heitlichen konzeptionellen Vorgehens- weise wurden mehr als übertroffen. Da die faktisch belegbare Lese-kompetenz beim sinnerfassenden Lesen in allen Gruppen signifikant gestiegen ist. Starkes Team in Sachen Leseförde- rung: LR Hummer mit Präs. Enzen- hofer, LSI Pitzer, Hermann Pitzer und Stefanie Jörgl von „Buch.Zeit“
8 PISA DAS SCHULBLATT | MÄRZ 2014 LESEN – 2000 bis 2012 ein mühsamer Prozess! PISA-Studie – Entwicklung seit 2000 Spezialauswertung 2012/13 Einfluss des Migrations- Durchschnittliche Punktezahl hintergrundes ● Finnland ● Deutschland ● Österreich OECD-Schnitt Lese-Risikogruppe Lesekompetenz 11 546 547 543 550 536 18 524 492 491 495 497 508 500 71 491 490 470 490 481 Migrationshintergrund: ■ Migrantinnen und Migranten der 1. Generation 450 ■ Migrantinnen und Migranten der 2. Generation 2000 2003 2006 2009 2012 ■ Einheimische Schüler/innen Genau Mathematik Land Niederlande Rangplatz mit 10 Jahren 2 Rangplatz mit 15 Jahren 1 genommen…! Deutschland Österreich Slowenien 4 8 11 2 3 4 11 Staaten der EU haben sowohl an Dänemark 5 5 PIRLS 2006, TIMSS 2007 und PISA 2012 Lettland 1 6 teilgenommen. Deren Schüler wurden Italien 7 7 Slowakische Republik 10 8 daher am Ende der Volksschulzeit und 5 Litauen 3 9 Jahre später am Ende der Pflichtschul- Schweden 9 10 zeit, also mit 15 Jahren in Lesen/Mathe- Ungarn 6 11 matik/Naturwissenschaften getestet. Es lässt sich daher nachvollziehen, inwie- Lesekompetenz weit es während der Sekundarstufe im Land Rangplatz mit 10 Jahren Rangplatz mit 15 Jahren Niederlande 5 1 Ländervergleich zu Verschiebungen der Deutschland 4 2 Rangplätze gekommen ist. Dänemark 6 3 Italien 1 4 Das Ergebnis: Österreich 8 4 Österreichs Schüler/innen arbeiteten Lettland 7 6 sich während der Sekundarstufe I von Ungarn 2 7 Schweden 3 8 den Plätzen 6, 8 und 8 auf die Plätze 3, Slowenien 11 9 4 und 4 vor. Litauen 2 10 Deutschland, dessen Schulwesen Slowakische Republik 10 11 mehr Differenzierungen aufweist, als das Naturwissenschaften österreichische, rückt von den Plätzen 4, Land Rangplatz mit 10 Jahren Rangplatz mit 15 Jahren 4 und 4 auf die Plätze 1, 2 und 2 vor. Deutschland 4 1 Italien fällt (im Rahmen der Gesamt- Niederlande 8 2 schule) von den Plätzen 1, 3 und 7 auf Slowenien 9 3 die Plätze 4, 7 und 9 zurück. Österreich 6 4 Die angeblich so erfolgreiche Gesamt- Lettland 1 5 schule Skandinaviens bringt Schweden Dänemark 10 6 Litauen 11 7 von den Plätzen 9, 3 und 7 auf die Plätze Ungarn 2 8 10, 8 und 10 unter den 11 vergleichba- Italien 3 9 ren EU Staaten. ■ Schweden 7 10 Qu.: Gerhard.Riegler@goed.at Slowakische Republik 5 11
MÄRZ 2014 | DAS SCHULBLATT PISA 9 Das Neueste aus PISA Kurz vor Weihnachten 2013 wur- Länder, die statistisch eindeutig besser sind als Österreich: den die Ergebnisse der Testung Schanghai 570 Taiwan 523 Schweiz 509 2012 veröffentlicht. In unserer Hongkong 545 Polen 518 Macau 509 Singapur 542 Estland 516 Vietnam 508 Darstellung konzentrieren wir Japan 538 Liechtenstein 516 Deutschland 508 uns auf den Bereich „LESEN“. Korea 536 Neuseeland 512 Frankreich 505 Finnland 524 Australien 512 Norwegen 504 Die wesentlichen Ergebnisse, kurz gefasst: Irland 523 Niederlande 511 Großbritannien 499 • Österreich erzielt 490 Punkte und Kanada 523 Belgien 509 liegt knapp, aber statistisch signifikant unter dem OECD-Schnitt von 496 • 6 % der österreichischen 15-/16-Jähri- gen zählen zur Spitzengruppe Länder, die sich statistisch nicht von Österreich (490 Punkte) unterscheiden: • Die Risikogruppe liegt nach 28 % im USA 498 Lettland 489 Portugal 488 Jahr 2009 bei PISA 2012 nun bei 20 % und damit wieder etwa auf dem Dänemark 496 Ungarn 488 Israel 486 Niveau von PISA 2000 Tschechien Spanien Kroatien 493 488 485 • Mädchen haben in Lesen mit 37 Punkten einen gravierenden Vor- Italien 490 Luxemburg 488 Schweden 483 sprung vor den Burschen ■ Länder, die statistisch eindeutig schlechter abschnitten, als Österreich: Island 483 Brasilien 410 Chile 441 Slowenien 481 Tunesien 404 Kolumbien 403 Thailand 441 Litauen 477 Jordanien 399 Costa Rica 441 Griechenland 477 Malaysia 499 Rumänien 438 Türkei 475 Indonesien 396 Bulgarien 436 Russland 475 Argentinien 396 Mexiko 424 Slowakei 463 Albanien 394 Montenegro 422 Zypern 449 Kasachstan 393 Uruguay 411 Serbien 446 Katar 388 Emirate 442 Peru 384 Foto: Fotolia
10 Pädagogik DAS SCHULBLATT | MÄRZ 2014 Bildungsstandards Englisch 8. Klassen HS/NMS/AHS Auffälligkeiten ten, die erste Position der oö. AHS ist – Mädchen und Buben und zwischen • Der geringe Punkteunterschied zwi- davon abgesehen – sehr erfreulich! Jugendlichen mit und ohne Migrations- schen den Bundesländern (Ober • Das unerwartet gleiche Abschneiden hintergrund ist in dieser Schulform klei- österreich liegt in der Gesamtauszäh- der mit höheren Ressourcen bedach- ner. Dies würde bedeuten, dass Migran- lung gleichauf mit Burgenland an ten NMS wie der HS ten an diesen Schulen besser gefördert 3. Position) In die Stichprobe konnten nur NMS werden als an Hauptschulen… ■ • Die Positionierung von Wien, das bei aufgenommen werden, die bereits der bisherigen Testungen an wenig pro- 1. bzw. 2. „Generation“ angehören. minenter Stelle gelegen hat. Diese Schulen fanden sich überpropor- Englischkompetenz Eine Fremdsprache weist naturgemäß tional im mit schwierigen Rahmenbe- andere Gesetzmäßigkeiten, als Mathe- dingungen versehenen städtischen 4. Klasse AHS/HS/NMS matik und Deutsch auf. Zudem Bereich. Darüber hinaus haben div. Punkteschnitt kommt eine ungleich höhere Durch- päd. Innovationen noch keinen nume- Wien 525 dringung mit AHS in Wien, als in den rischen Niederschlag gefunden. Bundesländern (über 50 %) NÖ 525 • Das durchgängig gute Abschneiden Seitens des Ministerium wird außerdem der AHS; folgender Effekt hervorgehoben: „Die Sbg 524 Das ist in Anbetracht der selektiven Neue Mittelschule punktet vor allem im Schüleraufnahme und des geringeren Bereich der Chancengleichheit“, so Hei- OÖ 520 Migrationsanteils nicht anders zu erwar- nisch-Hosek. Der Unterschied zwischen Bgld 520 ÖST 519 Tirol 517 Vbg 514 Stmk 506 Ktn 501 Außerdem ein erfreuliches Ergebnis: Österreichs Schüler besuchen gerne die Schule, oberösterreichi- sche Schüler haben noch höhere Werte! Für die nächste Ausgabe des SCHULBLATTES bereiten wir Reaktionen und Folgewirkungen von und in Schu- len vor!
MÄRZ 2014 | DAS SCHULBLATT Pädagogik 11 Bildungsstandards Mathematik 4. Klassen Volksschule B ei den Tests wurden im Frühjahr • Der Österreich-Schnitt liegt bei 533 Ein besonders erfreuliches Zitat aus dem 2013 rund 74.000 Volksschüler der Punkten. offiziellen Ergebnisbericht des bifie: vierten Klasse im Fach Mathematik • Am unteren Ende lagen Kärnten (520) „Besonders viele Kinder mit hohen geprüft. und Wien (519). Mathematikkompetenzen (Stufe 3) • Die geringste Punktezahl zeigte sich gibt es am Ende der Grundschule • Im Bundesländervergleich schnitt in in Vorarlberg (514) mit 14 % in Oberösterreich und der Mathematik dabei Oberöster- (Häufig wird die Frage gestellt, weshalb Niederösterreich.“ reich (545 Punkte), gefolgt von Nie- gerade aus diesem Bundesland das Inter- derösterreich (544) und Salzburg esse an der allgemeinen Einführung der (Standardüberprüfung 2013, Bundeser- (541) am besten ab. Gesamtschule deutlich artikuliert wird…) gebnisbericht Seite 60) Ein interessantes Detail: Im Allgemeinen zeigen Buben in Mathe- Neben den Bundesländerauszählungen Wir verweisen überdies auf die matik bessere Testergebnisse hat jede Schule ihre eigenen Ergebnisse Downloads: zurückgemeldet bekommen. Der Wert Bundesergebnisbericht M4 Im Besonderen: der Bildungsstandards liegt nicht zuletzt https://www.bifie.at/node/2489 • 83 % der einheimischen Buben errei- in der Chance auf Weiterentwicklung Landesergebnisbericht M4 chen (oder übertreffen) die Standards schul- und klassenspezifischer didakti- https://www.bifie.at/node/2491 • 55 % der migrantischen Mädchen scher Ansätze. erreichen (oder übertreffen) die Stan- In der nächsten Ausgabe des „SCHUL- dards BLATTES“ werden wir daher weitere Details und Berichte über schulentwick- lerische Aktivitäten vor Ort veröffentli- chen!
12 Verein DAS SCHULBLATT | MÄRZ 2014 Starker Lehrerverein Interview mit Fritz Enzenhofer, LO des CLV und Amtsführender Präsident des LSR für OÖ Herr Präsident, wie fühlt man sich als Vorsitzender einer Landesorganisati- on mit fast 13.000 Mitgliedern ? – Wird man da nicht ein bisschen über- mütig ? Jüngst veröffentlichte Zahlen zeigen, dass der CLV der mit Abstand (ge)wich- tigste Lehrerverein ist. Ein derartiger Erfolg wurde nur dadurch möglich, dass alle zusammenhalten und sich jeder bemüht, seine Aufgaben bestmöglich zu erfüllen. Unsere Stärke impliziert auch ein hohes Maß an Verantwortung. Ist es allein die Lehrervertretung, die den CLV so stark macht ? Eine starke Standesvertretung ist eine wichtige Säule. Gerade in Zeiten, in denen die Schule und ihre LehrerInnen oft Zielscheibe öffentlicher Kritik sind. Und in dieser Situation wurden unsere Personalvertreter bei der PV-Wahl bestä- tigt. Stärken des CLV sind aber auch die Pädagogik und die Bildungspolitik. Dafür erhalten wir österreichweite Aner- kennung. Gemeinsame Interessen von Dienstgeber und Dienstnehmer Wie stehen Sie dazu, dass CLV-Verant- wortliche sowohl in Funktionen des schen kaufen lassen. Wenn man so tive Verfahren ist Grundlage für unsere Dienstgebers als auch der Dienstneh- viele Mitglieder und Funktionäre hat, transparenten Personalentscheidungen. mervertretung sind ? würde man bei einer einzigen „intrans- Ich bestreite gar nicht, dass es Konflikt- parenten Personalentscheidung“ viel- Was sagen Sie zur ätzenden Kritik an zonen geben kann, wenn man Dienst- leicht eine Person glücklich machen der Förderungsvergabe an die Lehrer- geber und gleichzeitig die Interessen und gleichzeitig Dutzende gegen sich vereine ? der Dienstnehmer vertritt. Basis einer aufbringen. Es sind nicht die schlechtesten Äpfel, in erfolgsorientierten Zusammenarbeit ist welche die Wespen beißen. Ein Erkennt- in jedem Fall gegenseitige Wertschät- Wie kommt es dann, dass viele wich- nis aus dem Bericht des LRH ist, dass der zung. Es gibt bei dieser Arbeit gemein- tige Funktionen mit CLV-Mitgliedern CLV gut geführt wird und auch wirt- same Interessen, was vieles erleichtert: besetzt sind ? schaftlich gesund ist. – Ein wichtiger Sowohl Dienstgeber als auch Dienst- Wie bereits vorhin ausgeführt, hat der Faktor für selbstbewusstes Auftreten. nehmer stellen die Pädagogik ins Zen- CLV fast 13.000 Mitglieder. Da ist es nur Wir müssen nicht den Hut auf der Stan- trum. logisch, dass auch sehr viele Leitungs- ge grüßen. Die dabei veröffentlichten funktionen von Menschen besetzt wer- Mitgliederzahlen erklären – wie anfangs Ist in diesem Gefüge nicht die Versu- den, die sich zum CLV bekennen. Um erwähnt – die Stärke des CLV. Vom LRH chung groß, einzelne zu protegieren? eine Bevorzugung auszuschließen, gab es übrigens keine einzige Beanstan- – Oder anders gefragt: Ist Protektio- wurde bereits vor Jahrzehnten die dung, dass Fördergeld nicht ordnungs- nismus ein Teil des Erfolgs ? Objektivierung eingeführt und seither gemäß abgerechnet worden wäre. Ich glaube nicht, dass sich die Men- laufend weiter entwickelt. Dieses objek- Auch das ist eine Erwähnung wert. ■
MÄRZ 2014 | DAS SCHULBLATT Verein 13 Meilensteine der Anziehungskraft Indikatoren der Zeitgeschichte B ei seiner Gründung vor knapp über 13.000 115 Jahren vereinigte der damalige „Katholische Landeslehrerverein“ gerade einmal 20 Mitglieder in seinen Reihen. Der liberal-kirchenfeindliche Geist dieser Zeit verhieß nichts Gutes: 11.396 Die „TAGES-POST“ (Vorläufer der OÖN) schrieb anlässlich der Gründungsver- sammlung und des allgemeinen Aufru- fes zum Beitritt: „Es hieße unsere ober österreichische Lehrerschaft beleidi- gen, wollten wir annehmen, daß es mehr als einzelne sein können, die diesem Lockruf folgen“. Ein massiver Irrtum, wie sich bald zeigte… Bis zum 1. Weltkrieg bekannten sich bereits über 2.000 Kolleginnen und Kol- legen zum Verein, viele Mitglieder kehr- ten aus 1914–1918 nicht zurück, der Verein startete neu durch und hielt bei seiner Auflösung durch die Nationalso- zialisten 1938 bei einer Mitgliederzahl von über 2600. Das Gleiche wiederhol- te sich im Zuge des bzw. nach dem 2. Weltkrieg. Bei der Neugründung als 5.024 „Christlicher Lehrerverein“ war der Mit- gliederstand beinahe ident mit 1918, zeigte jedoch ab der energischen Obmannschaft durch Präs. Rödhammer 1947 einen ungeheuren Attraktivitäts- zuwachs, der sich aufgrund der neuen 3.160 Lehrerbildung an Pädagogischen Aka- demien ab 1968 massiv steigerte. Seit- 2.601 dem konnten die nachfolgenden Obleu- te, Dr. Eckmayr, Dr. Riedl und HR Enzen- hofer beinahe in Tausenderschritten den Aufstieg zum größten weltanschau- 1.247 lich ausgerichteten Lehrerverein im 1.134 deutschen Sprachraum begleiten. Seit 2007 vollzieht sich die Lehrerbildung innerhalb Pädagogischer Hochschulen 20 – und der Zustrom zum CLV zeigt sich ungebrochen! ■ 1898 1918 1938 1948 1958 1968 1998 2014 Der CLV freut sich auf das 13.000ste Mitglied!
14 Generalversammlung DAS SCHULBLATT | MÄRZ 2014 Dr. Auma Obama (Hauptreferentin, Vorsitzende der Kinder- und Jugend- stiftung SautiKuu): „Man muss den Kindern und Jugendlichen sagen, dass sie für ihre Zukunft verantwortlich sind, man muss das Bewusst- sein des eigenen Potentials wecken. Armut ist keine Entschul- digung dafür, zu sagen, ich mache nichts, weil ich arm bin. Eigenverantwortung ist gefragt, damit die Menschen Teil der Wertschöpfungskette sein können.“ „Wenn die jungen Menschen im Kopf frei werden, können sie auch ihre Ziele erreichen. Dazu braucht es aber jeman- den, der ihnen ihre Potentiale zeigt. Man muss das Feuer in den Kindern wecken. Das wissen sie als Lehrerinnen und Lehrer, dafür kämpfen Sie!“ CLV-Landesobmann und Landesschulratspräsident Fritz Enzenhofer: „Wir können stolz auf unsere Arbeit sein: Die Lehrerinnen und Lehrer gestalten Zukunft. Wer Lehrerinnen und Lehrer missachtet, schadet der Schule und wer der Schule schadet, schadet der Zukunft.“ „Der CLV ist es, der die Gestaltungskraft hat, die Bildungs- landschaft mitzugestalten.“ „Die Jugend soll nicht nur Wissen, sondern auch Werte ver- mittelt bekommen – dafür steht der CLV!“ Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer: „Ich bedanke mich bei den Lehrerinnen und Lehrern für den täglichen Einsatz im Klassenzimmer und damit für die Zukunft unseres Landes. Die Qualität der Schule ist weit bes- ser als ihr veröffentlichter Ruf. Man muss daher viel öfter dar- auf hinweisen, welche Leistungen die Schule erbringt!“ „Einem Lehrerbashingverein werde ich nie beitreten. Die Stärke und Geschlossenheit des CLV jedoch gibt Durchset- zungskraft, und die brauchen wir, weil es neben dem Lehrer- bashing auch den ständigen Versuch gibt, gesellschaftliche Fehlentwicklungen auf die Schule abzuwälzen.“ „Man muss den Grundtechniken Lesen, Schreiben und Rech- nen wieder größere Bedeutung geben. Zudem muss auch über den Stellenwert der Frühkindpädagogik und der Kinder- gärten im Gesamtbildungskonzept nachgedacht werden.“
MÄRZ 2014 | DAS SCHULBLATT Generalversammlung 15 Davon spricht man noch lange… 5500 bei der General- versammlung 2013! Rockwell – Schulband der BS Schärding Jonglissimo – Jonglierkunst in Perfektion, unter der Leitung von Christoph und Manu- el Mitasch Seltene Auszeichnung: Verleihung des Ehren- ringes an Dir. Wolfgang Haider, MSc
16 Vortragsreihe DAS SCHULBLATT | MÄRZ 2014 „Haltlose Jugend – ratlose Eltern“ Pädagogische Unsicherheit als Erziehungsprinzip? Prof. Josef Kraus Seit 1987 Präsident des Deutschen Lehrerverbandes mit 160.000(!) Mitgliedern. Brillanter bayrischer Redner, scharfsin- niger Analytiker und streitbarer Kritiker schulpolitischer Fehl- entwicklungen Veröffnetlichte Werke: • Spaßpädagogik – Sackgassen deutscher Schulpolitik • Der PISA Schwindel – unsere Kinder sind besser als ihr Ruf • Bildung geht nur mit Anstrengung • Ist die Bildung noch zu retten – eine Streitschrift • Helikopter Eltern – Schluss mit Förderwahn und Verwöhnung (sein neuestes Buch) Timelkam, Kulturzentrum, Pollheimerstraße 11 Dienstag, 18. März um 18.30 Uhr Anmeldung nicht erforderlich Imbiss im Anschluss
MÄRZ 2014 | DAS SCHULBLATT Vortragsreihe 17 Erziehung ohne Werte – das geht nicht! Pädagogik als Reise- begleitung Was wirklich wirkt im Klassenzimmer – Hattie für Anfänger und DDDr. Clemens Fortgeschrittene Sedmak Theologe und Philosophieprofessor am King’s Colle- ge London, Universität London, Leiter des Zentrums für Ethik und Armutsforschung der Universität Salz- burg sowie Präsident des Internationalen Forschungs- zentrums für soziale und ethische Fragen, Vizepräsi- dent der Österr. Gesellschaft für Philosophie, Gast- professuren in Nairobi, Manila, Dublin, Mexico City, Toronto, San Salvador, Bergen, Oxford und andere. Univ. Doz. Dr. Herbert Gefragter Vortragender und Autor zahlreicher Publi- Schwetz kationen, wie z.B. • Geglücktes Leben – was ich meinen Kindern ans Herz legen will Professor an beiden steirischen Hochschulen und • Leid verstehen Lehrender am Fachbereich für Erziehungswissen- • Quellen des Glücks –Von der Kunst des guten schaft der Universität Salzburg. Lebens • Geben und Vergeben – Von der Kunst neu zu beginnen Jüngste Publikation: • Wie man vielleicht in den Himmel kommt Hattie, der Weg zum Erfolg – Mythen und Fakten • Der Mensch – ein Mängelwesen? zu einem erfolgreichen Lernen Linz, WIFI (Panoramasaal), Wels, Weliosplatz 1 (Festgelände) Donnerstag, 12. Juni um 18.30 Uhr Mittwoch, 7. Mai um 18.30 Uhr Anmeldung nicht erforderlich Anmeldung nicht erforderlich Imbiss im Anschluss Imbiss im Anschluss
18 LeHrerimage DAS SCHULBLATT | MÄRZ 2014 Unser Selbstverständnis, über das keiner spricht: Lehrer/innen schaffen Zukunft! Dass in Zeiten medialen Lehrer- mehr. Oberflächlich geführte, von bashings, unfair geführter Dienst- externer Unkenntnis geprägte Dis- rechtsverhandlungen und kussionen hat wohl jede/r von uns permanenten Gegen- anstatt schon selbst kennen gelernt, und Rückenwindes allmählich das so manche/r verzichtet mittlerweile Selbstbewusstsein eines ganzen darauf, sein pädagogisches Licht Berufsstandes auf der Strecke zu öffentlich vor sich herzutragen, ja bleiben droht, verwundert kaum stellt es eher unter den Scheffel …
MÄRZ 2014 | DAS SCHULBLATT LeHrerimage 19 … In dieser Situation hat sich der zur Persönlichkeitsfindung und -stärkung Aus dieser Zielsetzung fördern wir auch CHRISTLICHE LEHRERVEREIN als von Heranwachsenden besondere das Selbstbewusstsein der uns anver- größte Lehrerorganisation des Landes Bedeutung zukommt: der Stärkung der trauten Jugend – und schöpfen zugleich und der Republik entschlossen, eine Sozialkompetenz, der Stärkung der psy- daraus Selbstbewusstsein für unseren Kampagne mit dem Ziel zu starten, die chischen Kompetenz und der Förderung eigenen Berufsstand. Lehrer-Sein be- Öffentlichkeit imageförderlich auf die von Einsicht in Eignung und Neigung. deutet eben mehr: Lehrer/innen schaffen Bedeutung unseres beruflichen Tuns Wir Lehrer/innen legen damit den Zukunft! für die nachwachsende Generation im Grundstein für ein offenes und demokra- Besonderen und für die Gesellschaft im tisches Gemeinwesen, dessen Mitglieder Präsidium und Vorstand Allgemeinen hinzuweisen. selbstbestimmt soziales Zusammenleben des Christlichen Lehrervereins Wir sprechen dabei neben der selbstver- aus dem Geist persönlicher Verantwor- für OÖ. ständlichen Erfüllung der Lehrplanforde- tung und auf Grundlage wertebezogenen Linz, im März 2014 rungen vor allem jene Werte an, denen Anspruchs zu realisieren bereit sind. Teamgeist Trösten steht nicht im Lehrplan. Begabungen erkennen ist kein eigenes steht Lehrer/in zu sein erfordert mehr als nur Kennt- Fach. nicht am nisse im jeweiligen Fach und in der Didaktik. Die Wichtiger als das Ausmachen von Defiziten ist es, Stundenplan. Verantwortung für die Kinder und Jugendlichen Stärken herauszufinden und gezielt auszubauen. Wir nehmen uns Zeit dafür. umfasst automatisch auch die persönliche Begeg- Denn überdurchschnittliche Leistungen und nung. Denn Schüler/innen sind wie alle Menschen Interessen können die ganze Zukunft bestimmen. verschiedensten emotionalen Belastungen ausge- Erfolge in Fächern, in denen das Lernen leicht- setzt. Verstärkt wird das zusätzlich in der Pubertät. Zahlreiche Faktoren können diesen Zustand beeinflussen: sozialer Druck im Klassenverband, Probleme zuhause, die erste Liebe usw. Begabungen erkennen Als Lehrer/in steht man da vor einem Puzzle mit ist kein vielen Teilen: Was ist z. B. die Ursache für einen eigenes LEHRER/IN NEN SCHAFFE N ZUKUNFT. Eine Initiative des CLV. STARKER BERUF. STARKE VERTRETUNG. plötzlichen Leistungsabfall? Warum hat ein Kind nur wenige Freund/innen? Beobachtungen wie diese Fach. Wir nehmen uns sind es, die Lehrer/innen eine große Verantwortung Zeit dafür. Teamgeist steht nicht am Stundenplan. übertragen. Und es erfordert einige Zeit, um sich Wenn es nach uns Lehrer/innen ginge, wäre mit Kolleginnen und Kollegen auszutauschen und Teamgeist eines der wichtigsten Schulfächer: das Bild soweit möglich zu ergänzen und gegebe- Denn ohne Teamgeist kommt man im Leben nicht nenfalls auch mit den Eltern zu sprechen. weit. Ohne Freundschaft, soziale Kompetenz und Respekt füreinander haben es sogar die clevers- ten Menschen und größten Talente sehr schwer. LEHRER/IN NEN SCHAFFE N ZUKUNFT. Eine Initiative des CLV. Deshalb nimmt die Vermittlung von Teamgeist STARKER BERUF. STARKE VERTRETUNG. einen großen Platz am Stundenplan ein – nur eben nicht als eigenes Fach, sondern verteilt über viele Gelegenheiten! fällt oder sogar Spaß macht, schaffen bessere Naheliegend ist natürlich die Bildung von Team- Voraussetzungen für Stoffgebiete, die dem Kind geist im Sportunterricht: Mannschaftssport eignet Trösten weniger liegen. Denn damit wird das Vertrauen in sich hervorragend dazu, die emotionale Dynamik steht die eigenen Fähigkeiten gesteigert – und das ist in Teams zu erleben und entsprechend zu kanalisieren. Ein Sieg als positives Teamerlebnis nicht im eine wichtige Eigenschaft fürs ganze Leben. ist dazu ebenso notwendig wie die Niederlage, Lehrplan. Deshalb ist es so wichtig, die Schüler/innen genau die meist mit Schuldzuweisungen und Frustration Wir nehmen uns Zeit dafür. zu kennen. In einer Klasse bilden sich automatisch einhergeht. Ein fairer und gerechter Umgang Gruppen mit individuellen Geschwindigkeiten, die miteinander ist dann besonders gefragt und LEHRER/IN NEN SCHAFFE N ZUKUNFT. STARKER BERUF. im optimalen Fall auch unterschiedlich behandelt werden. Begabungen werden mit Extrainhalten Eine Initiative des CLV. allemal ein wertvoller Baustein für den weiteren STARKE VERTRETUNG. Lebensweg. gefördert. Gemeinschaftsleben findet aber notwendigerweise auch in den Unterrichtsstunden statt: Hier kommt So viel Nutzen erfordert aber auch entsprechen- es zu zahllosen Situationen, in denen Lehrer/innen Letztlich rechtfertigt aber das Wohl des Kindes den Einsatz beim Austausch mit den Kolleginnen die Chance haben, ihre Schützlinge aufs Leben diesen Aufwand, auch wenn er seitens des und Kollegen für einen vollständigen Eindruck, vorzubereiten. Soziale Kompetenz und der richtige Dienstgebers nicht honoriert wird, weil er nicht im bei der Unterrichtsvorbereitung usw. Auch wenn Umgang miteinander sind Lehrinhalte, die in Lehrplan steht: der damit verbundene Aufwand in der offiziellen keinem Stundenplan stehen: Wir nehmen uns Zeit dafür. Wahrnehmung keine Berücksichtigung findet: Wir nehmen uns Zeit dafür. Wir nehmen uns Zeit dafür.
20 Bildungspolitik DAS SCHULBLATT | MÄRZ 2014 Wie man ein erfolgreiches Schulsystem zugrunde richtet Die Tücke der Autonomisierung und Privatisierung Am Beispiel Schweden PISA im Jahr 2000: Schwedens Schü- ler tummeln sich im 1. Drittel des inter- nationalen Datenvergleichs. PISA 2013: Schweden steht unter Foto: Fotolia Schock, z.B. findet man sich im Kompe- tenzbereich „Lesen“ an 29. (!) Stelle. Gleichzeitig hat sich der Abstand zwi- schen leistungsschwachen und leis len (seit 1962 Gesamtschulen) aus der das Ziel, dass die Schüler am Ende der tungsstarken Schülern vergrößert und Regie des Staates entlassen und in die Grundschule das „grundlegende mathe- der Einfluss des sozialen Hintergrunds Trägerschaft der Gemeinden überge- matische Denken beherrschen und im auf den Lernerfolg der Schüler ist führt. Lehrpläne wurden zugunsten von Alltag anwenden können sollen“. Den gewachsen. Zielmarkierungen „entrümpelt“, es gab Gemeinden und damit den Lehrkräften Was war geschehen? Als unter der keine konkreten Qualitätsstandards mehr war es am Ende überlassen, was diese Wirtschaftskrise der 90er Jahre der bis- – das, was die Schule erreichen sollte, Ziele genau bedeuten und wie sie ihre lang allumfassende Sozialstaat an seine war plötzlich frei interpretierbar. Der Schüler dorthin führen sollten. – Darüber Grenzen gelangt war, wurden die Schu- Lehrplan beinhaltete z.B. für Mathematik hinaus wurde in Schweden die Zulas- sung von Privatschulen erleichtert (diese durften sogar Gewinne schreiben…) und die Schulsprengel wurden aufgelöst. Dies hatte wiederum zur Folge, dass es zu sozialer Segregation von bildungsfer- nem bzw. bildungsnahem Klientel kam und die Zielsetzung einer sozialen Durch- mischung an schwedischen Schulen erst recht konterkariert wurde. Die Folgen dieser Reformen gelangen nun zeitver- setzt in unser PISA-Zeitalter! In der Zwischenzeit hat Schweden nun die Notbremse gezogen: eine Schulbe- hörde erarbeitete Grundlagen für die Zukunft der schwedischen Schule und 2011 sind nun neue Lehrpläne herausge- kommen. Darin ist konkret festgeschrie- ben, was die zentralen Inhalte, die zentra- len Stoffe für ein Fach in einer bestimm- ten Jahrgangsstufe sind. Initiiert wurde dies durch das 2007 an die Regierung gekommene bürgerliche Wahlbündnis „Allianz für Schweden“ unter Fredrik Reinfeldt, das die bislang regierende Sozi- Salzburger Nachrichten 30.3.2013 aldemokratische Partei unter Göran Pers- son abgelöst hat. Bis die Reform der Reform allerdings greift, nimmt man in Schweden einen Zeitraum zwischen 2015 bis 2020 in Aussicht. ■ (Quelle: DIE ZEIT, red. wetes)
THEMA Ihre oö Personalvertreter Informationen aus Personalvertretung und Gewerkschaft Der Antrag auf Leistungs- Walter Wernhart Vorsitzender ZA Lehrer- feststellung für personalvertretung Tel.: 0732/718888-101 walter.wernhart@ pragmatische Lehrer/innen ooe.gv.at Merkmale für die Erstellung der Das Landeslehrer-Dienstrecht sieht dann oft auf Grund vorgegebener Fri- Berichte zum Zwecke der Leistungs- für Lehrerinnen und Lehrer im öffent- sten nicht mehr möglich. Deshalb feststellung festgelegt: lich–rechtlichen Dienstverhältnis eine möchte ich auf die Möglichkeit hin- Dienstbeurteilung vor, die als „Leis weisen, dass der Landeslehrer von 1. Vermittlung des im Lehrplan vor- tungsfeststellung“ im Gesetz genau sich aus das Recht hat, eine Leistungs- geschriebenen Lehrstoffes gemäß definiert ist. Diese Leistungsfeststel- feststellung zu beantragen: dem Stand der Wissenschaft sowie lung sieht drei Stufen vor: unter Beachtung der dem Unter- • den zu erwartenden Arbeitserfolg Der Landeslehrer, der der Meinung richtsgegenstand entsprechenden aufgewiesen ist, dass er im laufenden Schuljahr didaktischen und methodischen • den zu erwartenden Arbeitserfolg den von ihm zu erwartenden Arbeits- Grundsätze, durch besondere Leistungen erheb- erfolg durch besondere Leistungen 2. erzieherisches Wirken, lich überschritten erheblich überschritten hat, kann eine 3. die für die Unterrichts- und Erzie- • den zu erwartenden Arbeitserfolg Leistungsfeststellung ab Beginn der hungstätigkeit erforderliches Zusam- trotz zweimaliger nachweislicher zweiten Hälfte des Unterrichtsjah- menarbeit mit den anderen Lehrern Ermahnung nicht aufgewiesen. res bis spätestens an dem diesem sowie mit den Erziehungsberechtig- folgenden 31. Oktober beantragen. ten, bei den Berufsschulen überdies Die Objektivierungsrichtlinien des LSR Der Leiter hat zu dem Antrag unver- mit den Lehrberechtigten, f. OÖ für die Ernennung von Schullei- züglich Stellung zu nehmen und dem 4. Erfüllung übertragener Funktionen terinnen und Schulleitern sieht vor, Landeslehrer Gelegenheit zu geben, (wie Klassenvorstand, Kustos), im dass für die Leistungsfeststellung „den sich binnen zwei Wochen hiezu zu Sinne des Schulunterrichtsgesetzes, Arbeitserfolg erheblich überschritten“ äußern. sowie der administrative Aufgaben. 240 Punkte vergeben werden. Im Zuge von Ausschreibungen von Lei- Der Antrag ist unter Anschluss der Stel- Eine Leistungsfeststellung, die lautet, terstellen kommt es bisweilen vor, lungnahme unverzüglich im Dienst- dass der Landeslehrer den von ihm dass gerade diese Punkte auf Grund weg der zur Leistungsfeststellung beru- erwartenden Arbeitserfolg aufgewie- der nicht vorhandenen entsprechen- fenen Behörde zu übermitteln. sen oder erheblich überschritten hat, den Leistungsfeststellung fehlen. Eine Für die Beurteilung der Leistungen ist bis zu einer neuerlichen Leistungs- nachträgliche Leistungsfeststellung ist der Landeslehrer werden folgende feststellung wirksam. Pflegekarenz seine Arbeitskraft aus diesem Grund gänzlich beansprucht wird, längs tens jedoch bis zur Vollendung des Johanna Müller Vors.-Stellvertreterin ZA Lehrerpersonalvertretung CLV-Landesobfrau Seit 1. 1. 2014 gelten neue, verbes- 40. Lebensjahres des Kindes, oder Tel.: 0732/718888-103 serte Regelungen: johanna.mueller@ooe.gv.at 2. einer/eines nahen Angehörigen Ein Urlaub unter Entfall der Bezüge (das sind Personen, die mit der ist zu gewähren, wenn sich die Leh- Landeslehrerin /dem Landeslehrer gerkindern und Wahl- und Pflegeel- rerin/der Lehrer der Pflege in gerader Linie verwandt sind, fer- tern sowie von Kindern der Person, ner Geschwister, Stief-, Wahl- und mit der die Landeslehrerin/der Lan- 1. eines im gemeinsamen Haushalt Pflegekinder sowie die Person, mit deslehrer in Lebensgemeinschaft lebenden behinderten Kindes wid- der die Landeslehrerin/der Landes- lebt mit Anspruch auf Pflegegeld met, für das erhöhte Familienbeihil- lehrer in Lebensgemeinschaft lebt) zumindest der Stufe 3 (Bundes- fe gewährt wird, und ihre oder oder von Schwiegereltern, Schwie- pflegegeldgesetz) unter ➔
22 THEMA DAS SCHULBLATT | MÄRZ 2014 gänzlicher Beanspruchung ihrer Pflegegeldstufe ist jedoch einmalig wird auch im Falle einer Familien- oder seiner Arbeitskraft in häusli- eine neuerliche Gewährung einer hospizkarenz gewährt! cher Umgebung widmet oder Pflegekarenz für maximal drei Über die Gewährung, Entziehung Monate zulässig. oder Neubemessung eines Pflegeka- 3. (NEU) einer demenziell erkrank- renzgeldes entscheidet das Bundes- ten oder minderjährigen Person Dieser Karenzurlaub gilt als ruhege- sozialamt (Landesstelle Steiermark). (Personenkreis siehe 2.) mit nussfähige Dienstzeit (für pragmati- Auf der Website des Bundessozial- Anspruch auf Pflegegeld ab der sierte Lehrer/innen) und wird mit amts steht das Antragsformular zum Stufe 1 widmet. Ein derartiger dem Tag des Wiederantrittes des Download zur Verfügung (www.bun- Karenzurlaub hat mindestens Dienstes zur Hälfte für die Vorrüc- dessozialamt.gv.at). Die Antragstel- einen Monat und höchstens drei kung wirksam. lung soll innerhalb von zwei Monate zu dauern und ist für jede Wochen ab Beginn der Pflegekarenz zu betreuende Angehörige oder Pflegekarenzgeld: bzw. Familienhospizkarenz erfolgen, jeden zu betreuenden Angehöri- Für die vereinbarte Dauer der Pflege- damit das Pflegekarenzgeld bereits gen grundsätzlich nur einmal karenz gebührt ein einkommensbe- ab Beginn ausbezahlt wird. Andern- zulässig. Bei einer Erhöhung des zogenes Pflegekarenzgeld in der falls gebührt das Pflegekarenzgeld Pflegebedarfs um zumindest eine Höhe des Arbeitslosengeldes. Dieses erst ab dem Tag der Antragstellung! Verabreichung von Medika- FRANZISKA GROISBÖCK menten an Schüler/innen Personalvertreterin im ZA Tel.: 0732/718888-105 franziska.groisboeck@ ooe.gv.at Grundsätzlich ist festzuhalten, dass Aufsicht seines/seiner Erziehungsbe- einer Lehrerin/ einem Lehrer zum rechtigen übergeben werden kann. diese nur freiwillig übernehmen. eigenen Schutz bei der Betreuung Keinesfalls ist es der Lehrerin/dem Die Lehrerin/der Lehrer sollte diese erkrankter Schüler/innen nur eine Lehrer gestattet, Medikamente und Einwilligung nur geben, wenn die Erste-Hilfe-Leistung gestattet ist. Zur sogenannte „Hausmittel“ an Schü- Eltern die Zustimmung erteilen Behandlung des Kindes muss in aku- ler/innen zu verabreichen. UND wenn eine Einschulung durch ten Erkrankungsfällen ein Arzt kon- einen Arzt erfolgte. Eine derartige sultiert werden. Dies gilt natürlich Zur Verabreichung von Dauermedi- Übernahme von medizinischer auch bei Schulveranstaltungen, kamenten können Lehrer/innen Betreuung sollte aber sehr gut wenn das erkrankte Kind nicht in die nicht verpflichtet werden, sondern überlegt werden. Teilrechtsfähigkeit Petra Praschesaits Personalvertreterin im ZA Tel.: 0732/718888-104 An den öffentlichen Pflichtschulen halter, beim Landesschulrat die petra.praschesaits@ können im Rahmen der Teilrechtsfä- Kundmachung der beabsichtigten ooe.gv.at higkeit Einrichtungen mit eigener Gründung bzw. Auflassung oder die Rechtspersönlichkeit geschaffen wer- Änderung eines Geschäftsführers den. einer Einrichtung mit Rechtspersön- dens der Rechtspersönlichkeit, der Die Einrichtung mit Rechtspersönlich- lichkeit im Verordnungsblatt zu bean- nicht vor dem Tag der Kundma- keit wird durch zwei ehrenamtlich tragen. chung liegen darf. tätige Geschäftsführer/innen geleitet Der Landesschulrat hat im jeweiligen Die Einrichtungen mit Rechtspersön- und gemeinsam nach außen vertre- Verordnungsblatt kundzumachen: lichkeit sind berechtigt, ausschließ- ten. Ein Geschäftsführer ist der Schul- 1. die Schule, an der eine Einrich- lich folgende in Z 1 bis 5 genannte leiter. Der andere Geschäftsführer ist tung mit Rechtspersönlichkeit Tätigkeiten im eigenen Namen vom Schulforum oder vom Schulge- besteht, durchzuführen: meinschaftsausschuss aus dem Kreis 2. die Bezeichnung der Einrichtung, 1. Erwerb von Vermögen und Rech- seiner Mitglieder zu wählen. 3. die Namen der Geschäftsführer ten durch unentgeltliche Rechts- Der Schulleiter hat nach Herstellung und geschäfte, des Einvernehmens mit dem Schuler- 4. den Zeitpunkt des Wirksamwer- 2. Durchführung von Lehrveranstal-
MÄRZ 2014 | DAS SCHULBLATT THEMA 23 tungen, die nicht schulische Ver- für die Erfüllung der Aufgaben der Dem Schulerhalter ist bis spätestens anstaltungen sind, betreffenden Schule. 1. September eines jeden Jahres ein 3. Durchführung von sonstigen Ver- Die Durchführung von Veranstaltun- Jahresabschluss über das vorange- anstaltungen, sowie deren Organi- gen und der Abschluss von Verträgen gangene Schuljahr vorzulegen und sation und Abwicklung für Dritte, bedürfen einer gesonderten vorheri- jederzeit Einsicht in die Gebarungs- 4. Abschluss von Verträgen über die gen Zustimmung des Schulerhalters; unterlagen zu gewähren sowie Aus- Durchführung von Arbeiten, und sie sind dem Bezirksschulrat, bei künfte zu erteilen. 5. Verwendung des erworbenen Ver- Berufsschulen dem Landesschulrat Den gesamten Gesetzestext finden Sie mögens und erworbener Rechte zur Kenntnis zu bringen. im Pflichtschulorganisationsgesetz §7a. Dienstweg Ansuchens zu machen und aufzu- heben. Michael WEBER Personalvertreter im ZA Tel.: 0732/718888-108 michael.weber@ Als Landeslehrerin bzw. als Landesleh- Die Bezirksschulinspektorin bzw. der ooe.gv.at rer hat man alle das Dienstverhältnis Bezirksschulinspektor nimmt gegebe- oder die dienstlichen Aufgaben betref- nenfalls ebenso Stellung und leitet fenden Eingaben (z. B. Ansuchen) bei das Ansuchen an den Landesschulrat seinem unmittelbaren Vorgesetzten, weiter, wo die Eingabe letztbehan- eingebracht werden. Das betrifft bei- der Schulleitung, einzubringen. delt und erledigt wird. Einige wenige spielsweise Versetzung, Weiterver- Fälle, die die Kompetenz des Landes- wendung, Herabsetzung der Jahres- Die Leiterin bzw. der Leiter muss das schulrates überschreiten, werden norm, Sonderurlaub, Karenzurlaub Ansuchen unverzüglich an die dem Bundesministerium für Unter- unter Entfall der Bezüge, Schwanger- zuständige Stelle weiterleiten. Man richt, Kunst und Kultur vorgelegt. schafts- und Geburtsmeldung. kann somit den Dienstweg folgen- derweise beschreiben: Der Dienstweg kann in Ausnahme- Die aktuellen Formulare findest du auf fällen dann nicht eingehalten wer- unserer Homepage unter www.clv.at Schulleitung – Bezirksschulinspek- den, wenn Gefahr im Verzug besteht (Dienstrechts-ABC). Diese Intranet-Ser- tor/in – Landesschulrat bzw. wenn der Dienstweg nicht viceplattform ist für alle CLV-Mitglieder zumutbar ist. Das ist etwa während exklusiv zugänglich, wobei die einzel- Die Schulleitung prüft auf Vollstän- der Ferien, wenn die Schulleitung nen Formulare bereits mit deinen per- digkeit, nimmt evtl. Stellung und oder der Bezirksschulrat nicht sönlichen Daten ausgefüllt sind. protokolliert die Eingabe. besetzt sind, der Fall. Manche Ansuchen müssen formlos eingebracht werden. Eine Vorlage Es ist empfehlenswert, sich als Leh- Viele Ansuchen müssen mit dem dazu findest du ebenfalls im Intranet rerin bzw. Lehrer eine Kopie des aktuellen vorgegebenen Formular auf unserer Homepage. Neuer Kompass zum Thema „Steuer“ Sie fünf Jahre Zeit. Sie sollten diese (z.B. unter dem Kalenderjahr Wie- DIETMAR STÜTZ Vors.-Stellvertreter ZA auf alle Fälle durchführen, wenn Sie dereinstieg nach der Karenz, ...) Lehrerpersonalvertretung • Alleinverdiener/in bzw. Alleinerzie- Da der Dienstgeber die Lohnzettel Tel.: 0732/718888-106 her/in sind und den Absetzbetrag des abgelaufenen Kalenderjahres erst dietmar.stuetz@ nicht beim LSR beantragt haben bis spätestens Ende Februar des Fol- ooe.gv.at • den Mehrkindzuschlag beantragen gejahres dem Finanzamt zu übermit- können teln hat, können davor gestellte Holen Sie sich Ihr Geld vom Finanz- • für ein oder mehrere Kinder gesetz- Arbeitnehmerveranlagungen für das amt zurück! lichen Unterhalt zahlen betreffende Jahr seitens des Finanz- Jährlich werden vom Finanzamt meh- • Sonderausgaben, Werbungskosten amtes noch nicht bearbeitet werden. rere 100 Millionen Euro nicht abge- oder außergewöhnliche Belastun- holt. Jede Arbeitnehmerin/jeder gen geltend machen können Unser neuer „Steuer-Kompass“ soll Arbeitnehmer sollte einen Antrag auf • schwankende Bezüge oder Ver- als Beitrag zu den ohnehin zahlrei- Arbeitnehmerveranlagung stellen. dienstunterbrechungen während chen Fibeln zum Thema „Arbeitneh- Für die Antragsveranlagung haben eines Kalenderjahrs haben mer/innenveranlagung“ gesehen ➔
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