Homes - DAS WAR EINE RUINE - Grundeigentümer Verband Schweiz

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Homes - DAS WAR EINE RUINE - Grundeigentümer Verband Schweiz
homes
  Das Magazin für Wohnen und Immobilien
                                                   1/2021
                                                  CHF 6.– / Euro 6.–

                                                 Exklusiv

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DAS WAR
EINE
RUINE
BÜRO ALS BÜHNE       WOHNEN MIT DESIGN        IMMO-BEWERTUNG
  So arbeiten wir        So wohnt es sich        So bewerten
    in Zukunft        mit Statement-Stücken       die Profis
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Seite 4

                                                           Willkommen bei Homes
                                                                                                                                                                 Seite 28

                                                           Z
                                                                 wei wichtige Themen der
                                                                 Zukunft stehen in dieser
                                                                 Ausgabe im Fokus: Wie
                                                           schaffen wir das gewohnte                                                                                                                    Seite 18
                                                           Wohlfühlambiente zu Hause,
                                                           ohne das Klima zu belasten, und
                                                           wie wird die Arbeitswelt nach
                                                           der Pandemie aussehen? Für beide
                                                           Fragen haben wir anschauliche
                                                           Beispiele gefunden: Ein denkmal-
                                                           geschütztes Haus in Bergün bietet
                                                           den Bewohnern Wohnqualität der
                                                           Superklasse – mit grosszügigen                               Seite 20
                                                           Räumlichkeiten plus Indoor-Pool
                                                           und Sauna – und produziert dafür
                                                           die ganze Energie selbst. Zum
                                                           zweiten Thema stellen wir drei                                                                                                   Seite 12
                                                           inspirierende Gestaltungskon-
                                                           zepte für die Zukunft der Büro­                             INHALT
                                                           arbeit vor: In einem hybriden
                                                           Umfeld werden viele von uns auch                            4	
                                                                                                                         Nachhaltiges Bauen: Energetisches Sanieren ist auch bei denkmalgeschützten
                                                           nach der Pandemie ein paar Tage                               Gebäuden möglich – zum Beispiel in einem alten Bauernhaus in Bergün.
                                                           pro Woche aus dem Homeoffice                                12	
                                                                                                                          Arbeiten nach der Pandemie: Das Homeoffice bleibt, das Büro wird zum
                                                           arbeiten können. Damit ändert                                  Raum der Begegnung und der Inspiration. Einige Unternehmen machen es vor.
                                                           sich die Rolle des Büros. Es wird                           18	
                                                                                                                          Praktisches für das Homeoffice: Schicke und nützliche Accessoires
                                                           zum Ort der Begegnung, des                                     für das Büro zu Hause.
                                                           Austausches und der Kreativität.                            20	Wohnen mit Design: Die besten zeitlosen Klassiker und neue
                                                           Stellen Sie sich jetzt schon mal                                Statement-­Stücke, mit denen man immer eine gute Figur macht.
                                                           auf die Zukunft ein. Sie hat bereits                        28	
                                                                                                                          Immobilienbewertung: Wir zeigen einen Überblick über alle
                                                           begonnen.                                                      Bewertungsmethoden und vergleichen die Resultate an einem Beispiel.
                                                                                                                       32 	Richard Auf der Maur: Für den Chef des Grundeigentümer-Verbandes
                                                                                                                           spielt der Immobilienmarkt derzeit verrückt.
                                                                                                                       35	
                                                                                                                          Immobilien-Präsentationen: Ausgewählte und exklusive Objekte
                                                                                                                          aus dem aktuellen Schweizer Immobilienangebot.
Fotos: Adriana Tripa (1), Thomas Aus der Au (1), zVg (4)

                                                           Homes, eine gemeinsame Publikation          Chefredaktoren: Stefan Barmettler        Leitung Wirtschaftsmedien:              Managing Director: Thomas ­Passen
                                                           von BILANZ und Handelszeitung               (Handelszeitung), Dirk Schütz (BILANZ)   Michael Moersch                         Head of Sales Business & Luxury:
                                                                                                       Redaktionsleitung: Uli Rubner,           Leitung Marketing Ringier               Luca Schena
                                                           Die Publikation erscheint in BILANZ Nr. 5   uli.rubner@ringieraxelspringer.ch        Axel Springer Schweiz:                  Media Service Print: Michael Germann,
                                                           vom 30. April und in der Handelszeitung     Mitarbeiter dieser Ausgabe:              Roland Wahrenberger                     Dominique Durodié
Cover: Thomas Aus der Au

                                                           Nr. 18 vom 29. April 2021.                  Wilma Fasola, Marianne Kohler,           Brand Manager Wirtschaftsmedien:        Mediadaten: www.ringier-advertising.ch
                                                                                                       Fredy Hämmerli                           Yves Mehli                              Druck und Versand:
                                                           Ringier Axel Springer Schweiz AG            Art Direction: Berit Bisig               Vermarktung: Ringier Advertising,       Swissprinters AG, Zofingen
                                                           Flurstrasse 55, CH-8021 Zürich              Grafik: Daniel Karrer                    Flurstrasse 55, Postfach, 8021 Zürich   Herausgeberin:
                                                           Tel. +41 58 269 22 00                       Korrektorat: Thomas Basler,              Telefon 058 909 99 62,                  Ringier Axel Springer Schweiz AG, Zürich.
                                                           Tel. Kundenservice +41 58 269 25 01         Karin Veit Brändli                       sales­services@ringier.ch               Bekanntgabe von namhaften Beteiligungen:
                                                           E-Mail: homes@bilanz.ch                     Produktion: Patrick Imper                Anzeigenpreise und AGB:                 GetYourLawyer AG.
                                                                                                                                                www.ringier-advertising.ch

                                                                                                                                                                                                                homes 01/2021       3
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EIN
     KRAFTWERK
     Von aussen sieht das 350-jährige Bauernhaus aus wie viele schön
          renovierte Engadinerhäuser. Hinter den Steinmauern
     verbirgt sich aber ein innovatives Energiekonzept: Wohnkomfort
                     der Extraklasse ohne Fussabdruck.
                           Von Uli Rubner Fotos Thomas Aus der Au

                                                                    Die Steinfassade des
                                                                    ­Hauses wurde aufwendig
                                                                     restauriert. Die neu inter-
                                                                     pretierte Quadermalerei,
                                                                     in Anlehnung an die vor-
                                                                     handenen Malereien und
                                                                     Sgraffiti im Weiler Latsch,
                                                                     kommen perfekt zur Gel-
                                                                     tung. Dieses gestalterische
                                                                     Element diente auch als
                                                                     Vorlage für das Design der
                                                                     Teppiche im Haus (Ent-
                                                                     würfe vom Büro Felix
                                                                     ­Partner).

4   homes 01/2021
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homes 01/2021   5
Homes - DAS WAR EINE RUINE - Grundeigentümer Verband Schweiz
In der alten Stube
    (Stüva) hat der
    Schreiner die alten
    Arven-Holztäfer
    ­aufgefrischt und
     ­aus­gebessert. Der
      Ofen wurde von den
      früheren Kacheln
      ­befreit und weiss
                               Beim Treppenhaus
       ­gekalkt. Die schwar-
                               zur Erschliessung des
        zen Radiatoren
                               Schlafgeschosses
        ­kamen neu hinzu
                               spielte der Architekt
         und markieren den
                               mit dem reizvollen
         Kontrast zwischen
                               Kontrast von alter
         Alt und Neu.
                               Strickbauweise und
                               modernem Betonkern.

6   homes 01/2021
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V
                                          «Vergiss es», sagten die Frau und
                                          die jugendlichen Kinder des Unter-
                                          länders, als sie gemeinsam ein Haus
                                          in Latsch bei Bergün anschauten,
                                          das zum Verkauf ausgeschrieben
                                          war. Es hatte 60 Jahre lang leerge-
                                          standen und war voller Plunder.
                                          Aber der heutige Hausherr sah das
                                          Potenzial und setzte sich durch.
              In der alten Küche              Heute kann er ein Haus präsen-
              wurden die Gewölbe          tieren, bei dem es nicht nur gelun-
              erhalten, auf dem           gen ist, die alte Bausubstanz zu ret-
              ­alten Herd wird auch       ten und sie gekonnt mit moderner
               heute noch manch-
                                          Architektur zu verknüpfen, son-
               mal g­ ekocht. In der
               ­dahinter liegenden        dern auch ein zukunftsträchtiges
                ­Speisekammer             Energiekonzept umzusetzen, das
                 ­entstand die neue       den Energiebedarf der vierköpfigen
                  Küche mit modernen      Familie in ihrem komfortablen
                  Betonabdeckungen        ­Ferienhaus mit kompaktem Spa
                  von Dade Design und      voll abdeckt und dazu noch Über-
                  Küchengeräten von
                                           schüsse generiert.
                  Electrolux. Die Pati-
                  na an den ­Wänden
                  wurde belassen.         Zukunftsträchtig
                                          «Jedes Gebäude könnte ein Kraft-
                                          werk sein», so das Credo von Peter
                                          Felix, der als Architekt und Gene-
                                          ralplaner für den Umbau und die
                                          energetische Sanierung des Hauses
                                          zuständig war. «Und wir haben mit
                                          diesem Haus auch bewiesen, dass
                                          eine Null-Energie-Bilanz selbst in
                                          einem denkmalgeschützten Kon-
                                          text möglich ist, ohne den Charme
                                          eines historischen Kulturgutes aufs
                                          Spiel zu setzen,» sagt Felix. «Wenn
                                          alle so bauen würden, würde das
                                          mithelfen, einige Probleme im
                                          energetischen Bereich zu lösen», so
                                          seine Überzeugung.
                                             Peter Felix setzte für sein
                                          energe­ t isches    Konzept     auf
                                          Fotovoltaik-­ Paneele und Solar­
                                          kollektoren, die auf den grossen

„Jedes Gebäude könnte
                                          Dächern der Anbauten angebracht
                                          sind. In den Boden sind fünf Erd-
                                          sonden ein­gebaut, die eine Wärme-

ein Kraftwerk sein.”                      pumpe b ­ edienen. Im Sommer wird
                                          die überschüssige Energie über •

                                                                 homes 01/2021    7
Homes - DAS WAR EINE RUINE - Grundeigentümer Verband Schweiz
Die Loggia eröffnet
    den Blick in Richtung
    Albulatal. Die Falt­
    schiebetüren wurden
    aus Lärchenholz
    ­gefertigt. Die Lampen
     hat der Architekt
     für das Haus mass­
     geschneidert.           Der Pool im ersten
                             Untergeschoss bildet
                             das Herzstück des
                             Spas. Die Farbe des
                             Wassers kann mittels
                             Licht je nach
                             ­Stimmung ­gesteuert
                              werden. Zum Wohl­
                              befinden tragen
                              auch der Whirlpool
                              im Freien sowie
                              die ­Sauna und das
                              Dampfbad mit
                              ­diversen Düften bei.

8   homes 01/2021
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•   die Erdsonde im Felsen gespei-
                                          chert, wo sie im Winter klimaneu-
                                          tral zur Verfügung steht. Für den
                                          zukunftsweisenden Ansatz zur op-
                                          timierten Nutzung von erneuerba-
                                          ren Energien erhielt das Haus 2020
                                          den E­ uropäischen Solarpreis sowie
                                          weitere Auszeichnungen.
                                              Nach der Kosten-Nutzen-Rech-
                                          nung befragt, gesteht der Haus-
                                          herr, dass man schon etwas «ange-
                                          fressen» sein müsse und auch eine
                                          Portion Idealismus im Spiel sei. Er
                                          ist sich aber sicher, dass die Rech-
                                          nung langfristig aufgehe. «Die heu-
               Durch den für Bündner
               Bauernhäuser typischen     tigen europäischen Solarzellen sind
               sogenannten Sulèr fuh-     sehr langlebig und die Erdsonden
               ren früher die Wagen, um   ebenso», so seine Einschätzung.
               das Heu in die Scheune
               zu bringen.                Regionale Kreisläufe
                                          Nachhaltig ist auch das Konzept
                                          der regionalen Kreisläufe. Beim
                                          Bau wurden praktisch nur ein­
                                          heimische Materialien und lokale
                                          Handwerker eingesetzt: «Wir woll-
                                          ten die Wertschöpfung im Ort
               Die Badewannen und         ­behalten», so die Begründung des
               Waschbecken sind auf        Architekten, der sonst viel im
               Mass gefertigte Einzel-     Grossraum Zürich baut. Ein wei­
               stücke aus grauem Beton,    terer Vorteil aus seiner Sicht: «Die
               gegossen in der Manu-
                                           Schreiner, Schmiede, Restaura­
               faktur von Dade Design.
               Handtuchhalter, Lam-        toren und Maurer hier oben haben
               pen und die weiteren        ein ganz anderes Verständnis fürs
               ­Accessoires wurden vom     Handwerk, als ich es sonst oft
                Büro Felix Partner de-     ­erlebe.» Beim Umbau wurde sehr
                signt und vom lokalen       viel Wert darauf gelegt, dass sich
                Schmied ­angefertigt.       Altes und Neues deutlich vonein-
                                            ander abheben: «Man sollte bei
                                            jedem Element ablesen können, aus
                                            welcher Zeit es stammt,» so Peter
                                            Felix’ Umbauphilosophie.
                                               Die ursprünglichen Befürch­
                                            tungen von Frau und Kindern
                                            haben sich inzwischen in Luft auf-
                                            gelöst – kein Wunder, wenn man
                                            das Resultat sieht. Die fünf Etagen
                                            des Hauses bieten der ­     Familie
                                            reichlich Platz und Rückzugsmög-
                                            lichkeiten zum Wohnen, Arbeiten
                                            und Entspannen.
                                               Heute geniesst die vierköpfige
                                            Familie regelmässig ihre freien •

Die Handwerker stammen aus der
Region – ebenso die Materialien.
                                                                 homes 01/2021    9
Homes - DAS WAR EINE RUINE - Grundeigentümer Verband Schweiz
Durch ein neu eingebautes
   grosses Glasfenster wurde
   dieser vormals düstere
   ­Bereich zu einer hellen und
    stimmungsvollen Wohn-
    und Esshalle. Hier domi-
    nieren klassische Design-­
    ikonen und ein vom
    Architekten entworfenes
    Eisen-Cheminée. Das Sofa       Überall im Haus
    ist von Living Divani,         ­befinden sich
    die Bilder sind Drucke von      ­Teppiche, welche die
    ­Richard Serra. Das Bild         Hausherrin speziell
     entstand während der            passend für dieses
     ­Einrichtungsphase, der         Haus gestalten liess.
      Teppich (siehe Titelbild)
      kam erst später hinzu.
      Er wurde eigens für das
      Haus gestaltet, abgeleitet
      vom Quader-Design an
      den Hauswänden im Dorf.

10 homes 01/2021
•   Wochenenden im intakten Dorf,
                             wohin sich die Jugendlichen auch
                             gerne mit ihren Freunden zum Ler-
                             nen zurückziehen und als Ausgleich
                             zum kleinen Skigebiet aufbrechen.
In der Rauchkammer
                             Danach erholt sich die ganze Fami-
wurde früher Fleisch
­geräuchert. Heute bieten    lie gerne im Whirlpool im Freien,
 die geschwärzten Wände      zieht ihre Runden im Indoor-Pool
 ein ideales Ambiente für    oder verbringt lauschige Stunden
 meditative Stunden auf      vor dem Feuer am Che­minée – und
 dem Rocking Chair von       das alles, ohne je ans T
                                                    ­ icken eines
 Ray und Charles Eames.      Stromzählers denken zu müssen. •
 Nebenan befindet sich das
 Arbeitszimmer des Haus­
 herrn mit Möbel­klas­si­
 kern von Eileen Gray.

Der Eingang zum
Haupthaus ist typisch
für Engadinerhäuser:
­erhöhte Eingangstür         So berechnen Sie
 und das Sitzbänkli vor
 dem Haus für den
                             Ihr Solarpotenzial
 kurzen Klatsch mit den      Solarenergie ist nicht nur für Neubauten
 Nachbarn.                   interessant. Auch eine Nachrüstung
                             mit Fotovoltaikmodulen bei bestehenden
                             Gebäuden kann wirtschaftlich sein.
                             Wenn Sie den produzierten Solarstrom
                             selbst verbrauchen, macht das Ihre
                             Investition noch lohnenswerter. Zahlt sich
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                             Tochterunternehmen des EWZ hat
                             40 Jahre Erfahrung mit Solarenergie und
                             hat bereits zahlreiche Projekte als Komplett-­
                             Service-Anbieter umgesetzt. Den
                             Solar­rechner der EWZ-Tochter finden Sie
                             unter: www.suntechnics.ch.

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                     Das Büro wird
                        zur Bühne
                                                             V
                 Das Homeoffice wird auch nach der                               erschwindet das
                                                                                 Homeoffice wieder?
             ­Pandemie weiterleben. Dadurch ändert                               Nein, das wird sich
                                                                                 halten. Während der
               sich die Rolle des Büros: Es wird zum                             Pandemie hat sich ge­
                                                                                 zeigt, dass ein grosser
            Ort der Begegnung und der Inspiration.           Teil der Arbeitnehmer dank einigen
                                                             Tagen Homeoffice pro Woche und somit
            Die Soziologin und Architektin Theresia          ohne Pendeln viel Zeit sparen kann. Viele
                                                             Arbeitnehmenden schätzen auch die
               Leuenberger weiss, worauf es im Büro          Möglichkeit, ihr Privatleben und ihre
                                                             ­A rbeit besser zu verknüpfen.
                              der Zukunft ankommt.
                                            Von Uli Rubner   Was sind die Konsequenzen
                                                             für die Führungskräfte?
                                                             Viele Führungskräfte haben jetzt ge­
                                                             sehen, dass Führung auf Distanz sehr gut
                                                             funktionieren kann. Wichtige Vorausset­
                                                             zung sind das Vertrauen zwischen Mit­
                                                             arbeitenden und Vorgesetzten und gute
                                                             Führungskompetenz und Kommunika­
                                                             tion. Allerdings bedeutet dies für die füh­
                                                                                                           Fotos: zVg

                                                             rende Person einen Mehraufwand. Ich
                                                             denke, dass hybrides Arbeiten die Zu­

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2. HYROCK                                                     3. RINGIER AXEL SPRINGER SCHWEIZ

   kunft ist. In diesem Modell übernimmt                                                        Ansatz mit «activity-based workplace»
   das Büro eine andere Rolle. Das Büro                                                         beschrieben. Zum Beispiel muss die
   wird zum Ort der Begegnung, des Aus-                                                         ­Privatsphäre am Arbeitsplatz auch zum
   tauschs – und wird zur Bühne.                                                                 persönlichen Bedürfnis passen. Diese
                                                                                                 hängt nicht so sehr vom Abstand ab, son-
   Und was sind die Konsequenzen für                                                             dern von Sicht- und Schallschutz und
   die Gestaltung der Arbeitsplätze?                                                             kann zum Beispiel durch Regale oder
   Wir müssen vorausschicken, dass die                                                           auch Pflanzen hergestellt werden.
   wichtigsten Motivationsfaktoren immer
   noch eine erfüllende Aufgabe, das soziale                                                    Pflanzen im Büro haben eine
   Klima und die Anerkennung sind. Aber                                                         wechselvolle Geschichte.
   wir denken, dass es immer mehr Misch-                                                        Das Klischee besagt, dass Pflanzen in
   formen zwischen Arbeiten vor Ort und                                                         Büros eher verkommen, weil sich nie-
   von zu Hause geben wird. Viele For-                                                          mand für sie verantwortlich fühlt. Aus
   schende sehen die Pandemie als einen                                                         der Forschung wissen wir um ihre Be­
   ­K atalysator für die Digitalisierung. Die      Die Spezialistin für                         deutung für die Gesundheit und das
    Büros müssen für formelle Meetings mit         Raum und Prozesse                            Wohlbefinden. Die Untersuchungen von
    grossformatigen Bildschirmen für Video-        Theresia Leuenberger hat in Planungs-        White, Alcock und Wheeler zeigten, dass
    konferenzen ausgestattet sein, die es für      und Architektursoziologie an der TU Berlin   Krankheitsmeldungen abnahmen, wenn
    die zugeschalteten Personen einfacher          promoviert. Davor hatte sie Architektur      Pflanzen im Büro stehen.
    machen, sich zu Wort zu melden und die         an der ETH Zürich und an der Universität         In letzter Zeit beobachten wir wieder
                                                   Stuttgart studiert. Sie arbeitet an der
    Reaktionen der Präsenzteilnehmer zu                                                         einen Trend zu mehr Grün. Bereits in den
                                                   Hochschule für Angewandte Psychologie
    sehen. Denn die gleichwertige Teilnahme        der Fachhochschule Nordostschweiz und        frühen 1980er Jahren wurde nachgewie-
    an der Diskussion bleibt eine Herausfor-       beschäftigt sich mit ihrem Team mit der      sen, dass Pflanzen die Luftqualität ver-
    derung bei hybriden Treffen. Und es wird       Gestaltung von Arbeits- und Lehrumgebun-     bessern und für feuchtere Luft sorgen.
    für die Präsenzzeiten mehr Raum für den        gen sowie mit Planungsprozessen, kurz:       Das ist gerade in Corona-Zeiten relevant:
    Rückzug brauchen, weil Einzelne an vir-        mit Raum und Prozessen.                      In trockener Luft werden die Aerosole
    tuellen Treffen teilnehmen, aber auch                                                       ­bekanntlich weiter getragen. Ausserdem
    mehr Raum für informelle Begegnungen.                                                        können Unternehmen das Vorhaben
                                                                                                 «Pflanzen» auch im Outsourcing lösen:
   Was brauchen die Mitarbeitenden?                                                              Das Start-up Oxygen at work bietet zum
   Für die Mitarbeitenden ist nicht so wich-                                                     Beispiel Mietpflanzen inklusive Unter-
   tig, wie viel Platz sie haben, wichtiger ist,                                                 halt an. Die positive Wirkung kann auch
   dass die Arbeitsumgebung zu ihrer Tätig-                                                      mit der Farbe zusammenhängen. Die
   keit passt. In der Forschung wird dieser                                                      Farbe Grün wirkt beruhigend.           •

                                                                                                                            homes 01/2021   13
1. GOOGLE ZÜRICH
                                                  DER SPIELPLATZ IST ERWACHSENER GEWORDEN
     •    Früher gab es nicht nur mehr Pflan-     Google ist wohl eines der ersten Unternehmen, welche die motivierende
     zen, sondern auch mehr Möglichkeit           Wirkung von anregenden Büroumgebungen entdeckt und umgesetzt haben. Man
     für Individualität am Arbeitsplatz.          wollte, dass die Mitarbeitenden zufällig zusammentreffen («casual collision») und
     Es ist für viele Mitarbeitenden ein          dadurch Zusammenarbeit und Kreativität gefördert werden. «Life at Google is not
     ­Bedürfnis, ihren Arbeitsplatz mit persön­   all work», so das Leitmotiv, welches das Unternehmen an allen Standorten umsetzt,
      lichen Dingen individueller zu gestalten.   ohne dabei überall auf die gleichen Ideen zu setzen. So können die Mitarbeitenden
      Dieses Bedürfnis nimmt jedoch ab, wenn      in Dublin im hauseigenen Dschungel spazieren und Golf-Putts üben, in Kalifornien
      die bereits erwähnte Privatsphäre am        sorgen eine Kletterwand und ein Beachvolleyballfeld für die gewünschte Verschmel-
      ­A rbeitsplatz gegeben ist.                 zung von Arbeitszeit und Freizeit.
                                                      Auch an den beiden Standorten in Zürich (siehe Bilder), wo sich Google stark
     In den letzten Jahren ging aber der           auf Applikationen für Machine Learning konzentriert, zeigt sich diese Bürophilo­
     Trend eher weg vom eigenen Arbeits-          sophie ganz deutlich. Wenn einer der über 4000 Mitarbeitenden müde ist, kann er
     platz – Stichwort Desk-Sharing.              sich für einen Power Nap in eine Badewanne legen oder sich nach ein paar Ruder­-
     Die Forschung hat gezeigt, dass sich die     runden im Fitnessclub die Muskeln massieren lassen. Ein zentrales Element der
     meisten Mitarbeitenden mit ihrem Roll­       Begegnung ist das Restaurant, wo man sich den ganzen Tag über bei kostenlosen
     korpus immer an den gleichen Ort setzen.     Snacks und Drinks zu informellen Besprechungen oder auch zum privaten Chat
     Am begehrtesten sind die Arbeitsplätze,      treffen kann: «Innovation geht durch den Magen», so Google-Facility-Manager Lucas
     wo man mit dem Rücken zur Wand sitzt         Stolwijk, und «Neue Ideen entstehen nicht, wenn jemand acht Stunden am Tag in
     und den Überblick hat. Man geht davon        einen Bildschirm starrt».
     aus, dass Menschen Positionen bevor­
                                                      Anders als viele Grossunternehmen hält Google nichts von Desk-Sharing und
     zugen, die ihnen nach hinten Schutz und
                                                  Clean-Desk-Philosophie: Alle haben einen eigenen Platz, an dem sie auch persön­
     Rückzugsmöglichkeiten (refuge) und
                                                  liche Dinge aufstellen können. Menschen sind eben keine Maschinen. Stolwijk dazu:
     nach vorne Ausblick (prospect) bieten.
                                                  «Bei uns werden die Kinderfotos nicht nach Arbeitsschluss in den Container
                                                  eingeschlossen.» Obwohl Google viele junge Eltern beschäftigt, hat das Unterneh-
     Und was weiss man über die Wirkung
                                                  men bewusst auf eine Kinderkrippe verzichtet: «Wir wollen, dass die Kinder unserer
     von Farben und Materialien?
                                                  Mitarbeitenden auch mit Gleichaltrigen an ihrem Wohnort in Kontakt kommen»,
     Die klassischen Bürofarben sind ja Weiss,
                                                  so ein Sprecher von Google Schweiz. Beide Google-Standorte wurden vom
     Schwarz und Grau. Die Gestaltung ist in
                                                  Architekturbüro Spillmann Echsle unter Einbezug von Key-Usern aus den Reihen
     der Regel clean. Dies kann bei Arbeitneh­
                                                  der Mitarbeitenden konzipiert, und man erkennt eine Entwicklung: Als man 2008
     menden zu Ermüdung führen. Wenn das
                                                  die Büros im Hürlimann-Areal eröffnete, sorgten eine Rutschbahn und farbige
     Büro der Zukunft zum Zentrum der Kre­
                                                  Hüpfbälle für Aufsehen, beim 2016 bezogenen Standort in der Zürcher Sihlpost
     ativität werden soll, muss sich die Farb­
                                                  ist etwas mehr Sachlichkeit eingekehrt. Google sei erwachsener geworden, so der
     gestaltung ändern. Es ist erwiesen, dass
                                                  Eindruck einiger Medienvertreter bei der Eröffnung.
     kräftigere Farben wie Rot eher anregen
                                                                                                                                       Fotos: zVg

     und dass farbige Räume als angenehmer
     und dynamischer empfunden werden.

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2. HYROCK                                                                             Was empfehlen Sie beim Planen
                                                                                      der Arbeitsplätze der Zukunft?
EIN VERSCHMELZEN VON ARBEIT UND COSY LIVING                                           Aus unseren Forschungen wissen wir,
                                                                                      dass für die psychische Gesundheit am
Für Alessandro Carroccia (Bild), Gründer und CEO von Hyrock, bedeutete                Arbeitsplatz und ein gelingendes Arbeits­
die Wahl des Firmendomizils mehr als neue Arbeitsplätze: «Wir wollten unserem         management sowohl Funktionalität und
Unternehmen und unseren Mitarbeitenden ein passendes Zuhause schaffen,                Ästhetik des Büroraums wie auch der
massgeschneidert auf unsere Philosophie», so beschreibt der Spezialist für            Einbezug bei der Veränderung hin zum
Immobilienfinanzierungen die Ausgangsidee seiner Bürosuche. Als der ehemalige         neuen Büro massgebend sind. Die Parti­
Banker das fünfstöckige Wohnhaus aus rohem Beton sah, wusste er sofort, dass          zipation bei der Neugestaltung von Ar­
das Gebäude perfekt zur Firmenphilosophie passte: Es steht als starkes Zeichen        beitsplätzen ist daher ein ganz wichtiges
der Moderne in Kontrast zur traditionellen Architektur der umliegenden herrschaft-    Element. Die Mitarbeitenden können sich
lichen Villen des Zürichbergs und verkörpert damit perfekt die Kernwerte der Marke    bereits mit den Veränderungen auseinan­
Hyrock wie Solidität, Eigenständigkeit, Offenheit, Beständigkeit und Innovation.      dersetzen, und sie werden sich eher damit
    Carroccia erteilte der bekannten Interior-Designerin Iria Degen (Bild) den Auf-   identi­fizieren können. Besonders bei der
trag, das markante, unverschnörkelte Beton-Wohnhaus in ein Office mit Wohlfühl-       ­G estaltung der Bereiche für Teams oder
charakter umzuwandeln. «Wir wollten das Kundenerlebnis optimieren, anspruchs-          informelle Treffen lohnt sich der Ein­
volle Auftraggeber positiv überraschen und dem Team eine inspirierende und             bezug der Mitarbeitenden. Dann wählt
angenehme Arbeitsumgebung bieten», so der Auftrag. Die Aufgabe von Iria Degen          ein Team vielleicht auch Möbel aus dem
bestand darin, dem Haus eine weiche Abrundung zu geben. Dafür wählte sie               Brockenhaus aus.
sanft geschwungene Formen als Kontrast zum vorhandenen Eckigen, warme
Materialien als Antwort auf den kühlen Beton und die Farbe Orange als optimis­        Die meisten Unternehmen
tischen Farbakzent. Passend zur Adresse Bergstrasse und zum Firmennamen               legen aber auch Wert auf eine
Hyrock ziehen sich grossformatige kraftvolle Bergfotografien als roter Faden durch    bestimmte Corporate Identity.
das Haus. Ein besonders schwieriges Thema in diesem offenen Gebäude mit               Diese würde ja durch ein
vertikaler Treppenverbindung stellte die bürotaugliche Akustik dar: Das Problem       solches Vorgehen aufgeweicht?
löste Degen mit Akustik-Deckenpanelen, Akustikfolien an den inneren Verglasungen      Das muss es nicht. Es gibt gute Beispiele,
und mit dem grosszügigen Einsatz von Teppichen, Vorhängen und Stoffbezügen.           wie man das in Einklang bringen kann.
    Die Symbiose aus Funktionalität und Ästhetik ist gelungen: Neben eher             Es geht um ein Aushandeln zwischen
klassischen Arbeitsbereichen und Meeting-Rooms für formale Sitzungen bietet das       Führungskräften und ausgewählten Key-
Haus viel Raum für emotionale Momente, zum Beispiel beim Essen in der offenen         Usern, die von den übrigen Mitarbeiten­
Wohnküche, beim Kaffeetrinken oder Grillieren auf den Aussenterrassen oder beim       den delegiert werden. Wir sprechen in
informellen Gespräch vor dem Cheminée im Wohnzimmer. Die Mitarbeitenden der           dem Zusammenhang von einem Beteili­
Genfer Filiale können hier in gediegenem Ambiente in der Junior-Suite übernachten     gungsmanagement. Wir unterscheiden
und sich abends bei einer guten Flasche Wein entspannen. Degen ist überzeugt,         verschiedene Beteiligungsgrade. Das •
dass Büros mindestens so viel Wohlfühlatmosphäre wie das eigene Zuhause
verdienen: «Schliesslich verbringen die meisten mehr Zeit am Arbeitsplatz.»

                                                                                                                   homes 01/2021   15
3. RINGIER AXEL SPRINGER SCHWEIZ
                                                    BRINGT FARBE IN DIE ARBEITSWELT
     •  reicht von blosser Information betref­      Das Medienunternehmen Ringier Axel Springer Schweiz (RASCH), zu dem
     fend die Entscheidungen des Manage­            auch Homes gehört, wollte mit den neuen Büroräumlichkeiten in Zürich Altstetten
     ments über die Möglichkeit, aus verschie­      gezielt eine Arbeitsatmosphäre schaffen, die wohnlich-warm gestaltet und in
     denen Vorschlägen zu wählen, bis hin zur       den eigentlichen Arbeitsbereichen doch klar gegliedert ist. Damit wollte das neu
     aktiven Gestaltung.                            geschaffene Joint Venture im «War of Talents» punkten.
                                                        Bei der Planung hat man gleich von Beginn an jüngere Mitarbeitende einbezo-
     Was weiss die Forschung über                   gen. Dabei stellte sich heraus, dass viele in Single-Haushalten mit kleinen Wohn­
     Angebote wie Fitness, Kinderkrippen            flächen wohnten und sich eine stärkere Verschmelzung von Wohnen, Arbeiten und
     oder spielerische Aktivitäten?                 Freizeit wünschten. Ausserdem war es der Unternehmensleitung wichtig, im neuen
     Eine Studie zu Fitnessangeboten zeigt,         Gebäude den Teamspirit, den sozialen Austausch und die Kreativität zu fördern.
     dass vor allem die Privatsphäre als            Deshalb hat das Zürcher Architekturbüro Gutknecht Jäger zusammen mit der
     ­k ritisch angesehen wird: Wenn die Mit­       Architektin Caroline Dolenc zahlreiche Begegnungszonen für den informellen
      arbeitenden Sport betreiben und abschal­      Austausch und für spielerische Aktivitäten geschaffen. So haben die Mitarbeiten-
      ten wollen, sie jedoch von einem Kollegen     den zum Beispiel die Möglichkeit, Tischfussball oder Pingpong zu spielen. Diese
      oder einer Kollegin auf die Arbeit an­        Nutzungen sind auf den grösseren innen liegenden Flächen des Gebäudes
      gesprochen werden, verhindert dies ihre       angeordnet, auf denen wegen der arbeitsrechtlichen Vorschriften keine permanen-
      Erholung.                                     ten Arbeitsplätze erlaubt sind.
          Andere Forschungen zeigten, dass
                                                       Einen auffälligen Akzent setzte die Künstlerin Shirana Shahbazi mit mutigen
      Mitarbeitende ein schlechtes Gewissen
                                                    grossflächigen Farbkompositionen an den Wänden und bei den eingebauten
      hatten, wenn sie während der Arbeit
                                                    Schränken und Sitznischen. In der Cafeteria haben die Architekten mit warmem
      Sport treiben. Grundsätzlich werden
                                                    Licht, Herbstfarben, Holzböden, weichen Sofas und Sesseln aus samtigen Stoffen
      ­jedoch Fitnessangebote in der Nähe des
                                                    eine Atmosphäre geschaffen, die eher an ein privates Wohnzimmer als an eine
       Arbeits- oder Wohnorts begrüsst, dies gilt
                                                    Kantine erinnert. Die Arbeitsbereiche wurden dann bewusst neutral in Schwarz-
       auch für Kinderkrippen. Eigene Kinder­
                                                    Weiss gehalten und mit Klassikern von USM Haller ausgestattet. Inzwischen wird
       krippen sind eigentlich nur für grössere
                                                    der Medienpark auch mit hochkarätiger Kunst aus der Sammlung von Verleger
       Unternehmen eine Option. Und die be­
                                                    Michael Ringier bespielt.
       rühmten Rutschbahnen werden meistens
       nur einmal benutzt, das ist eine nette          Eine Zufriedenheitsumfrage der Mitarbeitenden hat in puncto Arbeitsplatz­
       Spielerei, bringt vielleicht etwas Farbe     gestaltung durchwegs gute Noten ergeben, wie die HR-Verantwortliche Patricia
       in die Bude und hat Symbolkraft, mehr        Franzoni berichtet: «Die Begegnungszonen werden rege genutzt und unterstützen
       nicht. Angebote für Spielaktivitäten sind    auch die bereichsübergreifende Vernetzung», so ihre Erfahrung. Sehr geschätzt
       sicher gut gemeint, aber Mitarbeitende,      werde auch das Gratis-Kaffee-Angebot in den vielen offenen Küchen und
       die das regelmässiger nutzen, müssen be­     die grosszügige Infrastruktur mit hauseigener Kinderkrippe und Fitnessclub.
       fürchten, dass sie als zu wenig engagiert
                                                                                                                                        Fotos: zVg

       eingestuft werden. Das ist also ein zwei­
       schneidiges Schwert.                    •

16   homes 01/2021
Homeoffice
                              Auswahl: Wilma Fasola
                                                                                  Best Practice – in den eigenen vier
                                                                              ­Wänden erfolgreich arbeiten bedeutet,
                                                                                 den Arbeitsplatz bei sich einziehen
                                                                                   zu lassen. Wie das stilvoll gelingt
                Wunderschöne Erleuchtung
            Formgebogenes Kirschbaumholz
                                                                               und welche Möbel sich besonders gut
                 und Opalglas: Die Leuchte
             ­«Cestita» des spanischen Desi­
                                                                                        dafür eignen, sehen Sie hier.
             gners Miguel Milá verfügt über
           Dimmfunktion und ist ein echtes
           Highlight auf jedem Schreibtisch.
               349 Franken, www.pfister.ch

                                                         Exklusive Basisstation
                                                         Ein Schreibtisch darf mehr sein als ein
                                                         Arbeitsgerät – er kann Stilikone
                                                         und Highlight verkörpern wie eben das
                                                         Modell «Nate», das ein echtes Statement
                                                         in jedem Homeoffice ist.
                                                         4892 Franken. www.schubiger.ch

                                                                                                   Grüne Landschaften
                                                                                                   Mit den Aufsätzen für Schränke und
                                                                                                   Regale bringt USM Haller die Natur
                                                                                                   ins Büro. Leicht zu montieren, in
                                                                                                   ­unterschiedlichen Varianten erhältlich,
                                                                                                    und selbst das Bewässerungssystem
                                                                                                    wird mitgeliefert.
                                                                                                    Ab 580 Franken, www.usm.com

                                                        Flexible Sitzgelegenheit
                                                    Der «SitagWave» passt sich
                                                 den Bewegungen seines Nutzers
                                               an und sorgt damit für absoluten
                                                       Sitzkomfort. Das Spring-
                                                    Motion-­Prinzip unterstützt
                                                und fördert zudem eine gesunde
                                                                    Sitz­haltung.
                                                  Ab 760 Franken, www.sitag.ch

18   homes 01/2021
Geschmackvolle Pause
                                                Auch im Homeoffice
                                                                                                                               Gute Verbindung
                                                ­sollten Sie auf die Kaffee-
                                                                                                                        Videocall? E-Learning?
                                                 pause nicht verzichten.
                                                                                                                     Die beste Verbindung beim
                                                 Der ideale Begleiter ist
                                                                                                                        auditiven Miteinander
                                                 die ECM Classika PID,
                                                                                                                        ermöglichen Kopfhörer,
                                                 ein Klassiker im zeitlosen
                                                                                                                   die auch störende Geräusche
                                                 Edelstahldesign.
                                                                                                                       ausblenden. Die «Head­
                                                 1320 Franken,
                                                                                                                      phones 700 Silver» über­
                                                 www.galaxus.de
                                                                                                                   zeugen technisch wie optisch.
                                                                                                                     Das perfekte Gesamtpaket.
                                                                                                                            Rund 400 Franken,
                                                                                                                                   www.bose.ch

             Weltweite Verbindung
             Computer brauchen Zugang –
             menschlichen, aber vor allem
             auch technischen. Mit dem
             «Icy Thunderbolt 3 Triple                                           Neuer Mitbewohner
             Dock» sind Sie bestens vernetzt                    Ein Maximum an Funktionalität,
             und immer erreichbar.                              technisch ein kleines Wunderwerk
             305 Franken,                                    und extrem platzsparend. «Flatmate»
             www.digitec.com                                    ist der mit Abstand schmalste und
                                                                    ­eleganteste voll funktionsfähige
                                                                               Arbeitsplatz der Welt.
                                                                                    Ab 1130 Franken,
                                                                            www.muellermoebel.de

                    Elegante Abkühlung
                    Der Schweizer Künstler
                    Carlo Borer hat mit dem
                    Ventilator «Q» ein
                    Kunstwerk aus Edelstahl
                    geschaffen, das im Home­
                    office auch an heissen
                    Tagen für die optimale                                                                                   Stilvolle Erholung
                    ­Arbeitstemperatur sorgt.                                              Am Tag kurz entspannen nach einem (Online-)Meeting?
Fotos: zVg

                     195 Franken,                                                 Das ist auf dem Daybed «Happy» von Designer Antonio Citterio
                     www.stadlerform.com                                                mehr als nur erholsam. Ab 5200 Franken, www.flexform.it

                                                                                                                                             homes 01/2021   19
1.

20 homes 01/2021
GUTES
DESIGN – ein Wert,
   der bleibt
                                                   Egal ob bewährte
                                                   Klassiker, Vintage-­
                                                   Funde, Neueditionen
                                                   oder junge Werke:
                                                   ­Starke Stücke wirken.
                                                   Von Marianne Kohler Nizamuddin

                                              2.

1. Vielfältig: Die poppig-quirligen
Stühle und Tische «Milà» von
Jaime Hayón für Magis sind auch
für den Aussenbereich tauglich.
magisdesign.com

2. Kokett: In diesem eleganten
Wohnzimmer verbindet sich zeit­
genössisches, modernes Design
mit Wiener Tradition. Die Sitzmöbel
«Jannis», entworfen von Dainelli
Studio, zeigen sich in Kombination
mit dem Stuhl «N.200» von Michael
Anastassiades und den Tischchen
«Peers» von Front. Alles für die
Gebrüder Thonet Vienna.
gebruederthonetvienna.com

3. Popstar: Der eindrückliche
«Up 50» von Gaetano Pesce aus dem
Jahr 1969 von B&B Italia ist heute
noch so cool wie damals, wie das
echte Stars eben sind. Zudem ist er in
vielen neuen Varianten erhältlich.
bebitalia.com
                                         3.

                                                                                    homes 01/2021   21
4.

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W
4. Berühmtheit: Eine                                                      schnellen Entscheide, die flüchtigen
Schweizer Designikone ist das                                             Trends oder jene Statussymbole, die
modulare Regalsystem von                                                  Eindruck machen sollen, sind nicht
USM. Was einst für Ateliers
                                                                          mehr von Bedeutung. Sie weichen sorg-
und Büros entwickelt wurde,
hat sich schon lange auch                                                 fältig ausgesuchten, zeitlosen und be-
im Wohnbereich ­etabliert, wo                                             sonderen Objekten.
es nicht nur mit praktischem                                                 Das Möbeldesign ist anders als Mode-
Stauraum brilliert, sondern                                               design. Es ist geprägt von der Verbindung
auch mit unverwechselbarer                                                von Schönheit, Funktion und Langlebig-
Ästhetik und begehrtem
                                                                          keit. Wer sich einen Loungesessel, ein Sofa
­Status. usm.com
                                 Wer sich bei der Möbelwahl für gutes     oder neue Stühle für den Esstisch anschaf-
5. Seventies: Ob als Esstisch    Design entscheidet, verbindet Eleganz    fen möchte, will diese nicht bei neuer
oder zum Arbeiten – der Tisch    mit Coolness und schafft bleibende       Trendansage wieder ersetzen. Mode ist
«Quaderna», den Superstu-        Werte. Da das Zuhause für alle zum       geprägt durch den schnellen Wechsel und
dio 1970 für Zanotta entwor-     wichtigsten Ort der Welt geworden ist,   die Schönheit des Äusseren, Möbel gehen
fen hat, macht daraus eine       lohnt es sich, ihm noch mehr Aufmerk-    tief ins Innere. Denn nichts ist so persön-
­besondere Angelegenheit. So
                                 samkeit zu schenken als sonst. Die       lich wie die Wohnung. Kann man mit •
 frisch und aktuell wie eh und
 je, bringt er zudem diese ge-
 wisse Italianità ins Haus,
 die alles ganz automatisch
 stilvoll macht.
 zanotta.it

                                     5.

                                            6.

                                                                                   6. Nachhaltig: Der Freischwin-
                                            7.                                     ger «Evo-C» von Jasper Mor­
                                                                                   rison für ­Vitra ist aus zu 100
                                                                                   Prozent recycelbarem Kunst-
                                                                                   stoff und sorgt für eine stilvolle
                                                                                   Tischrunde. Hier stehen
                                                                                   ­einige Modelle um den Tisch
                                                                                    «Tra­pèze», den Jean Prouvé
                                                                                    1950/54 für die Cité Univer­
                                                                                    sitaire d’Antony in Paris
                                                                                    entworfen hat. vitra.com

                                                                                   7. Angesagt: Bei den Design-
                                                                                   klassikern tauchen immer wie-
                                                                                   der absolute Trendstücke auf.
                                                                                   Eines davon ist der Stuhl «Ca-
                                                                                   rimate», den Vico Magistretti
                                                                                   1959 für den Golfclub Carimate
                                                                                   entwarf. Fritz Hansen produ-
                                                                                   ziert ihn neu, im originalen Rot
                                                                                   und in einer schwarzen Version.
                                                                                   fritzhansen.com

                                                                                                          homes 01/2021 23
8. Formvollendet: Wenn
                                                                          man an einen typischen De­
                                                                          signersessel denkt, dann sind
                                                                          der «Egg Chair» und der
                                                                          «Swan» ganz vorne mit da­
                                                                          bei. Beide wurden 1958 von
                                                                          ­Arne Jacobsen für das SAS
                                                                           Hotel in Kopenhagen entwor­
                                                                           fen und sind zu Ikonen ge­
                                                                           worden, die alle kennen und
                                                                           lieben. fritzhansen.com

                                                                          9. Robust: An die Seventies
                                                                          lässt das neue Sofa «Arbour»
                                                                          von Andreas Engesvik und
                                                                          Daniel Rybakken für Hay
                                                                          denken. Es wurde als stra­
                                                                          pazierfähiges, nachhaltig
                                                                          produziertes Sofa entwickelt.
                                                                          hay.dk

                                                                          10. Aufheller: Nicht nur bei
                                                                          grossen Möbeln ist gutes De­
                                                                          sign ein wichtiges Kriterium,
                                                                          sondern auch bei kleinen
                                                                          Dingen wie etwa Leuchten.
                                                                  8.
                                                                          Diese hier ist von den Glas­
                                                                          lampen der Seventies inspi­
                                                                          riert, heisst «Bell» und kann
                                                                          so ziemlich überall Platz
                                                                          nehmen, auch im Regal.
                                                                          fermliving.com
                    • Couture, Gucci oder Comme des Gar­
                                                                          11. Jung: Das Designhaus
                   çons, eine Laune ausdrücken oder gross­
                                                                          ­«Objekte unserer Tage» wur­
                   artig auftreten, will man mit Breuer,                   de 2015 gegründet mit der
                   ­Prouvé und Perriand jeden Tag zusam­                   Absicht, Raum für eine Ge­
                    menleben.                                              neration zu schaffen. Alle
                                                                           Möbel und Wohn­accessoires
                   Gutes Design ist nachhaltig                             werden in Berlin ­entworfen.
                   So ist gutes Design auf jeden Fall nach­                Dazu gehören auch ­dieses
                                                                           Modularsofa «Weber» und
                   haltig. Nora Fehlbaum, CEO von Vitra,
                                                                           die Beistelltische «Meyer».
                   sagt denn auch: «Der grösste Beitrag von                objekteunserertage.com
                   Vitra an die Nachhaltigkeit sind über­
                   durchschnittlich langlebige Produkte,
                   die alles Überflüssige weglassen. Unsere
                   Wurzeln im Design der Moderne würden
                   nichts anderes erlauben.»                    den 1920er und den 1960er Jahren ent­
                      Möbeldesign wurde mit der Indus­t­        worfen worden.
                   rialisierung geboren und ist eine demo­         Nicht nur die typischen Mid-Cen­tury-
     9.
                   kratische Idee. Es diente der seriellen      Klassiker sind Lieblingsstücke, sondern
                   Produktion und hatte das Ziel, möglichst     auch jüngere Ikonen wie etwa der amor­
     10.           vielen Menschen mehr Komfort und             phe Sessel «Up» (1969) von Gaetano
                   L ebensqualität zu bieten. Ausserdem
                   ­                                            Pesce für B&B Italia oder der Tisch
                   mussten diese industriell gefertigten        «Quaderna» (1970) von Superstudio für
                   Möbel zum neuen Modernismus in der           Zanotta. Sehr begehrt sind im Moment
                   Architektur passen. Es ist kein Zufall,      auch Möbelstücke und Accessoires von
                   dass viele der ersten Designer Architek­     Memphis, dem von Ettore Sottsass 1980
                   ten waren. Diese Verbindung von Design       in Mailand gegründeten Designer­
                   und Architektur, die vor allem am Bau­       kollektiv. Die echten Stücke aus der Zeit
                   haus gepflegt wurde, hat es geschafft,       ­werden gerade als sehr begehrte Sam­
                   modern zu bleiben bis in die heutige Zeit.    melstücke gehandelt.
                   Viele Designikonen, die noch heute Woh­         Galerien und Vintage-Geschäfte mit
                   nungen modern machen, sind zwischen           Design aus dem 20.  Jahrhundert sind

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11.
                           oftmals auf bestimmte Epochen, Stile
                           oder Herkunftsorte spezialisiert. Hier
                           bekommen die Kunden zum einzig­
                           artigen Fundstück auch die spannende
                           ­G eschichte dazu. Roman Dieziger vom
                            Zürcher «max. Designklassiker» sucht,
                            sammelt, verkauft und lebt Design mit
                            grosser Leidenschaft: «Wer Vintage-­
                            Möbel sucht, findet häufig Objekte, die in
                            den 1920er und 1930er Jahren von be­
                            kannten Architektinnen und Architekten
                            eigens für ein bestimmtes Objekt ent­
                            worfen und her­gestellt wurden. Auch
                            wenn seit einigen Jahren gewisse Stücke
                            zum Teil wieder in grossen Serien neu
                            aufgelegt werden – ein echtes Vintage-­
                            Originalstück mit Geschichte und Patina
                            zu besitzen, ist eine schöne und gute
                            Wertanlage.»

                           Neue Lieblinge
                           Solche Neuauflagen werden oft zu einer

Die Designer spielen mit   Art von Trendstück, die plötzlich überall
                           auftauchen und Lust auf Design machen.

neuen Techniken.           Dazu gehört etwa der Stuhl «Carimate»
                           von Vico Magistretti (1959), den Fritz •

                                                               ANZEIGE
•  Hansen 2020 in einer Special Edition
zum 100. Geburtstag des Designers her-
ausgegeben hat.
   Beim neuen Design spielen die Desi-
gnerinnen und Designer mit spannen-
den Techniken und nachhaltigen Mate-
rialien. Ein besonders schönes Beispiel
dafür ist der Stuhl «Evo-C» von Jasper
Morrison für Vitra. Hier ist es dem De-
signer gelungen, dank einem speziellen
Gasinnendruckverfahren beim Spritz-
giessen das Prinzip und die Merkmale
des klassischen Freischwingers kompro-
misslos in Kunststoff zu übersetzen. Als
Material wählte er Polypropylen, das
komplett recycelbar ist.
                                                          12.   13.
Entspannt und elegant
Man platziert die grossartigen formvoll-
endeten Möbel nicht unverrückbar oder
als Statussymbole, sondern integriert sie
in das sich stetig ändernde Alltagsleben.
Manche Stücke sind für drinnen und
draussen gedacht, was sie in unseren
                                            Möbeldesign funktioniert
Breitengraden besonders vielseitig nutz-
bar macht. Sie können bei schönem           anders als Modedesign.
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12. Avantgarde: Arbeiten         ­ etter auf die Veranda oder in den Gar-
                                 W                                            die sich als eine Art High-Street-Label
im Homeoffice ist Alltag         ten gestellt werden und, wenn es kühler      im Möbelbereich positionieren. Dazu ge-
­geworden. So sind Pulte zu      wird, wieder ins Haus. Dabei sehen sie       hören zum Beispiel die dänischen Unter-
 bedeutenden Wohnmöbeln
                                 an beiden Orten richtig aus und bieten       nehmen Hay oder Ferm Living. Sie haben
 avanciert. Ein edles Design-
 stück ist das «62 Desk» von     die gewünschte Wohnlichkeit. Wichtig         von kleinen Accessoires über Leuchten
 Gubi. Greta M. Grossman         ist ebenfalls der Mix. Das klappt mit        und Gartenmöbel bis zum Sofa praktisch
 hat es 1952 entworfen, aber     ­Designstücken besonders gut, da sie alle    alles in ihren Kollektionen, was es für ein
 «62 Desk» benannt, weil sie      einzigartig sind und sich gegenseitig       designaffines Zuhause braucht. Und das
 fand, dass es seiner Zeit      ­unterstützen.                                zu Preisen, die sich auch für ein junges
 zehn Jahre voraus war.               Ein Bereich ist ein besonders grosses   Wohnleben eignen.
 gubi.com
                                  und wichtiges Thema geworden: der
13. Elegant: Das kleine           ­A rbeitsraum zu Hause. Auch dafür gibt     So finden Sie spezielle Stücke
Schwarze, ein Modeliebling,        es viele schöne Designideen, die prak-     Es lohnt sich auch, nach kleineren
gibt es auch zum Wohnen.           tisch sind und sich harmonisch in den      ­Designstudios Ausschau zu halten oder
Immer wieder zeigen sich           Wohnbereich integrieren. Pulte, Regale      einem bestimmten Designer zu folgen.
hübsche, formvollendete            und schöne Stühle sind hier von grosser     Alle Designer haben eine Handschrift,
Möbel­stücke in Schwarz.
                                   Bedeutung.                                  und viele von ihnen arbeiten für verschie-
­Eines davon ist der Tisch
 «SK5» von Sami Kallio für
                                      Was gutes Design auch kann, ist Ele-     dene Auftraggeber.
 &Tradition, der hier elegant      ganz. Starke Designstücke zeigen genau         Wenn Ihnen also der Stil eines be-
 als Arbeitstisch eingesetzt       die Präsenz, die ein grosszügiger, ein      stimmten Kreativen gefällt, dann finden
 ist. ­andtradition.com            hoher oder ein historischer Raum ver-       Sie auf der jeweiligen Website sämtliche
                                   langt. Sie sind gute Partner von Kunst,     realisierten Projekte. Solches Recher-
                                   vertragen sich harmonisch mit Antiqui-      chieren ist fast wie ein Studiobesuch,
                                   täten. Sie passen immer und sind nicht      und auf diese Art macht die Suche nach
                                   aufdringlich. Gutes, neues und spannen-     neuen Lieblingsstücken besonders viel
                                   des Design findet man auch bei Firmen,      Freude.                                 •

                                                                                                                   ANZEIGE
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            IMMOBILIE WERT?
                                                Wie viel Ihre Eigentumswohnung oder
                                                Ihr Haus tatsächlich wert ist, entscheidet

   W
                              as der genaue
                              Preis für ein
                                                der Markt. Aber Experten, Onlinetools und
                              Haus      oder    Apps können bei der Wertbestimmung
                              eine Eigen-
                              tumswoh-          nützliche Hilfe bieten. Homes hat die
                              nung ist, zeigt   diversen Tools an einem Beispiel getestet.
                              sich letztlich
   erst, wenn ein Käufer gefunden ist. Trotz-   Von Fredy Hämmerli
   dem brauchen Käufer und Verkäufer eine
   Vorstellung vom Wert einer Liegenschaft,
   bevor sie sich auf einen Handel einlassen.
   Und auch bei Erbschaften oder Schen-
                                                                                             Fotos: zVg

   kungen ist es oft erforderlich, den Wert
   einer Immobilie zu ermitteln.

28 homes 01/2021
Mit Blick auf die Alpen
                                           und den Zürichsee: Diese                       LESER-
                                                                                          AKTION
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                                           cher Löwenbräu-Areal
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                                           Völkers für 4,65 Millio-                       Ihre Immobilie online
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                                           einem historischen Gebäude oder der
                                                                                          Immobilie ermitteln? Als Leserin
                                           Villa eines berühmten Architekten aber
                                                                                          oder Leser von Homes profitieren
                                           auch deutlich höher liegen.
                                                                                          Sie von Rabatten bis zu
                                                Völlig anders funktioniert die soge­
                                                                                          CHF 150.–* auf die nächste
                                           nannte hedonische Bewertung. Hier gilt
                                                                                          Online-Bewertung bei IAZI.ch.
                                           als einziges Kriterium der effektiv am
                                           Markt erzielte Preis für vergleichbare         Dafür folgen Sie bitte dem Link
                                           Objekte.                                       handelszeitung.ch/homes-iazi
                                                Eine hedonische Bewertung kostet          oder scannen Sie den QR-Code.
                                           zwischen 400 und 600 Franken. Sie              Auf der Website erhalten Sie
                                           stützt sich auf anonymisierte Daten­           weitere Informationen zur Aktion.
                                           bestände von Banken, Pensionskassen            Danach werden Sie zum Bewer-
                                           und Immobilienfirmen. Mit dieser               tungs-Fragebogen von IAZI.ch
                                           Methode arbeiten auch Gross- und
                                           ­                                              weitergeleitet. Für eine aussage-
                                           ­K antonalbanken, die dank ihrer vielen        kräftige Schätzung sind detail-
                                            Hypothekarkunden über genügend Daten          lierte Angaben zu Ihrem Objekt
                                            verfügen, um die lokal und regional           nötig, wie sie im Kaufvertrag oder
                                            tatsächlich erzielbaren Preise abschätzen     Bauplan festgehalten sind. Ihr
                                            zu können.                                    Bewertungsdossier mit Schätz-
                                                Basis ist jeweils ein ausgeklügeltes      wert und lokalen Standortdaten
                                            ­Onlineformular, das nach vielen Details      erhalten Sie direkt nach Beant-
                                             zur Liegenschaft und zur Lage fragt. An­     wortung der letzten Frage.
                                             bieter wie IAZI, Fahrländer oder Wüest
                                             Partner gleichen die Eingaben dann mit       Diese Aktion gilt nur für Einfamili-
                                             riesigen Datenbanken ab, in denen Ein­       enhäuser, Eigentumswohnungen
                                             zelheiten zu Tausenden von echten Käu­       und Mehrfamilienhäuser. Für
                                             fen und Verkäufen festgehalten sind.         Spezialobjekte wie Chalets und
                                                                                          Villen liegen möglicherweise nicht
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                                           Und letztlich gibt es inzwischen viele Gra­
                                           tis-Tools und Mobile-Apps von sogenann­
                                           ten Proptech-Anbietern, die mit ein paar
                                           Klicks zumindest erste Hinweise auf den
                                           Marktwert einer Liegenschaft liefern.
                                               Brixel (www.brixel.ch) beispielsweise
                                           gibt sich mit Lage, Grösse und Baujahr
                                           bereits zufrieden. Entsprechend rudi­          Das Angebot ist bis zum 15. Juli
   Der Königsweg dazu führt über einen     mentär fällt das Resultat aus. Die             2021 gültig.
professionellen Schätzer. Er besichtigt    Schwankungsbreite der Schätzung ist            *Der volle Rabatt wird nur bei einem aktiven
                                                                                          Abo von BILANZ, Handelszeitung oder HZ+
das Objekt vor Ort, studiert Baupläne,     riesig. Sie liegt fix bei plus/minus 20 Pro­   gewährt. Print-Abonnenten müssen sich mit
Grundbuchauszug und Katasterplan und       zent gegenüber dem Mittelwert. Ein             der Kundennummer, Digital-Abonnenten
                                                                                          mit der E-Mail-Adresse verifizieren.
bestimmt letztlich mit Hilfe finanz­       ­Objekt mit einem Mittelpreis von einer
mathematischer Berechnungen den Im­         Million Franken kann also ebenso gut mit      Haben Sie Fragen? Schreiben Sie
mobilienwert. Dazu gibt es verschiedene     bloss 800 000 oder auch mit 1 200 000         an homes@ringieraxelspringer.ch.
Methoden, die oft miteinander kombi­        Franken bewertet sein.
niert werden (siehe «So schätzen die Ex­       PriceHubble (beispielsweise über
                                                                                          Kooperations-
perten» auf Seite 31). Der Schätzbericht    www.­ moneypark.ch) fragt zusätzlich          partner
eines Experten kostet für ein Einfami­      nach dem Baujahr, der Anzahl Zimmer
lienhaus oder eine Eigentumswohnung         und Nasszellen sowie der Grundstücks­
normalerweise etwa 1000 bis 2000 Fran­      fläche. Ausserdem müssen weitere De­
ken, kann in komplexeren Fällen wie bei     tails wie freistehend oder angebaut, •

                                                                                                                     homes 01/2021 29
Kerstin Kühn,
               Immobilienvermarkterin

   «Im Luxussegment zählt
   vor allem die Mikrolage»
   Bei Immobilien im oberen
   Segment braucht es immer eine
   ­Einzelschätzung, meint Kerstin
    Kühn von Engel & Völkers.
   Frau Kühn, im Internet wimmelt es von
   Gratis-Tools zur Immobilienbewertung.
   Was taugen diese Instrumente?
   Um einen Näherungswert zu erhalten, sind sie
   durchaus hilfreich. Mit einem Streubereich von oft
   über zehn Prozent vom geschätzten Mittelwert
   sind sie allerdings recht ungenau. Zudem hängt die
   Qualität der Schätzung stark von der Eingabe ab.
   Und da neigen die Eigentümer dazu, ihre Immobilie
   allzu ­positiv zu bewerten, beispielsweise was den
                                                                                                                       Je nach Tool und je nach
   Ausbaustandard anbelangt.
                                                                                                                       Bewertungsmethode
   Welche Methoden wendet Engel & Völkers                                                                              wird die aufwendig aus-
   zur Immobilienbewertung an?                                                                                         gestattete Luxuswoh-
                                                           •    Minergie, Renovationsstand, Lift oder
   Für Renditeobjekte interessiert vor allem der                                                                       nung im 18. Geschoss des
   Ertragswert. Bei Einfamilienhäusern setzen wir          Balkon/­   Terrasse angegeben werden.                       Löwenbräu-Areals mit
   unter anderem auf eine Sachwertschätzung. Bei           Neben Transaktionsdaten lässt Price-                        Preisen zwischen 3,5
   Eigentumswohnungen stützen wir uns insbesondere         Hubble auch Informationen zur Umge-                         bis knapp 4,9 Millionen
   auf die hedonische Methode. In der Stadt Zürich
                                                           bung sowie allgemeine wirtschaftliche                       Franken bewertet.
   ist dies bei Eigentumswohnungen mit bis zu
   4,5 Zimmern und einem Preis von 2,5 Millionen
                                                           und sozio­   demografische Daten in die
   Franken sinnvoll, weil es genügend Vergleichs­          ­Bewertung einfliessen. Der Schätzbereich
   objekte gibt. Darüber hinaus bewerten wir aber           liegt bei plus/minus 7 bis 15 Prozent ge-
   jedes Objekt auch noch persönlich vor Ort und            genüber dem Mittelwert.
   stellen zusätzlich Vergleiche zu Immobilien an,
   die wir selbst verkauft haben.                          Lokalisierung per GPS
   In welchen Fällen lohnt sich denn eine                  Deutlich mehr Details verlangt das Gra-       Damit muss die entsprechende Immobi-
   Expertenschätzung?                                      tis-Tool des Vergleichsdiensts Comparis       lie fotografiert werden. Per GPS errech-
   Eigentlich immer. Denn selbst bei einer hedonischen
                                                           (www.comparis.ch/immobilien/verkau-           net das Tool daraus die genaue Lage der
   Bewertung sind die Bandbreiten noch gross. Aber
   sie lohnt sich natürlich umso eher, je spezieller das
                                                           fen) beziehungsweise seines Partner­          Liegenschaft. Anschliessend muss man
   Objekt ist. Für Luxusvillen mit Seeanstoss,             unternehmens         Qualitätsnetzwerk        Zimmerzahl, Nettowohnfläche und Bau-
   denkmalgeschützte Bauten oder Immobilien mit            Schweizer Immobilienmakler (QSIM). Es         jahr eingeben. Die Schätzung erfolgt im
   ganz spezieller Architektur gibt es ja selten direkte   basiert ebenfalls auf der Datenbasis von      Hintergrund durch einen Abgleich mit
   Vergleichsobjekte.                                      PriceHubble, fragt aber zusätzlich noch       der IAZI-Datenbank. Der Streubereich
   Worauf achten Sie besonders bei der Bewertung           nach Garagen- oder Aussenparkplätzen,         ist mit plus/minus 15 bis 21 Prozent ge-
   eines Luxusobjekts?                                     Sauna oder Swimmingpool. Der Streube-         genüber dem Mittelwert eher hoch. Der
   Nebst dem üblichen, sehr ausführlichen Kriterien­       reich der Schätzungen liegt gegenüber         grosse Nachteil: Um die Apps zu nutzen,
   katalog achten wir besonders auf die Mikrolage: auf
                                                           dem Mittelwert wie bei PriceHubble bei        muss man zu jeder allenfalls interessan-
   die Infrastruktur, die Aussicht und die Besonnung.
   Dann auf die Qualität der Gesamtliegenschaft, den       plus/minus 7 bis 15 Prozent.                  ten Immobilie hinfahren. Für eine erste
   Ausbaustandard, die Flexibilität des Grundrisses           Am meisten Eingaben sind bei Houzy         Grobschätzung ist das sehr aufwendig.
   und die Nachbarschaftsstruktur. Bei der Eigentums­      (www.houzy.ch) erforderlich. Der Detail-          Gratis-Applikationen können eine Ex-
   wohnung im Löwenbräu «Black» sticht natürlich das       lierungsgrad ähnelt teilweise einer hedo-     pertenschätzung oder auch nur eine voll-
   18. Stockwerk heraus, das drittoberste des Turms.       nischen Schätzung. Hingegen gibt es           wertige hedonische Schätzung nicht er-
   Und dann die hydraulisch verschliessbaren
                                                           keine Eingabemöglichkeit für Garagen-         setzen. Das gilt insbesondere für spezielle
   Panoramafenster, die völlig freie Sicht ermöglichen.
                                                           und Stellplätze. Der Streubereich liegt bei   Objekte wie beispielsweise denkmal­
                                                           plus/minus 11 Prozent.                        geschützte Bauten und ganz allgemein für
   Kerstin Kühn ist zusammen mit ihrem Mann
                                                                                                                                                       Fotos: zVg

   Axel Lizenzpartnerin von Engel & Völkers                   Quanto und HomeScan sind zwei              Liebhaberobjekte und Luxusimmobilien.
   Zürich Paradeplatz und Oerlikon.                        identische Mobile-Apps für das Handy.         Dies zeigt sich am Beispiel einer 4,5-Zim-

30 homes 01/2021
Schätzung vor Ort sowie einer hedoni-

   JE NACH TOOL                                                                                             schen Schätzung von Wüest Partner»
                                                                                                            ­gekommen. Letztlich bestimmt bei einer

   VARIIERT DER PREIS                                                                                        Maklerschätzung aber der Auftraggeber
                                                                                                             den Preis. Angesichts des weit überdurch-

   UM 20 PROZENT.                                                                                            schnittlichen Luxus liegt der Angebots-
                                                                                                             preis für diese Liegenschaft laut Kühn
                                                                                                             «im oberen Schätzbereich».

                                                                                                            Grosse Unterschiede bei Luxusobjekt
                                                                                                            Homes hat diese Liegenschaft mit den di-
                                                                                                            versen Tools bewertet, die auf deutlich tie-
                                                                                                            fere Preise kommen. Die Tools von Money-
                                                                                                            Park und Brixel bringen mit 3,34 Millio-
                                                                                                            nen Franken (Mittelwert) ein sehr viel tie-
                                                                                                            feres Ergebnis. Und auch Comparis liegt
                                                                                                            mit 3,57 Millionen weit vom geforderten
                                                                                                            Preis entfernt. Dies dürfte vor allem damit
                                                                                                            zusammenhängen, dass die recht rudi-
                                                                                                            mentären Kriterienkataloge für ausge-
                                                                                                            sprochene Luxusobjekte kaum taugen.
                                                                                                                Houzy schafft es mit dem ausführli-
                                                                                                            chen Fragenkatalog dagegen, der beson-
                                                                                                            deren Liegenschaft eher gerecht zu
                                                                                                            ­werden. Der Houzy-Mittelwert liegt bei
                                                                                                             4,62 Millionen Franken und damit sehr
mer-Eigentumswohnung im 18. Geschoss                nung im drittobersten Geschoss aber erst                 nahe beim E&V-Schätzpreis. Houzy ar-
des «Black Tower» im angesagten Zür-                2017 ausgebaut.                                          beitet mit Fahrländer zusammen und ver-
cher Löwenbräu-Areal. Sie verfügt über                 Engel & Völkers (E&V) Zürich Para-                    tieft den Kriterienkatalog mit Fragen aus
226 Quadratmeter Wohnfläche, Rund-                  deplatz vermarktet die Wohnung aktuell                   seinem Sanierungsrechner. Die hedo­
um-Panoramasicht, Travertinböden,                   für 4,65 Millionen Franken inklusive                     nische Schätzung mit dem IAZI-Tool
­hydraulisch kippbare Fenster und eine              zweier Stellplätze in der Tiefgarage. Auf                kommt mit 4,87 Millionen Franken sogar
 exklusive Ausstattung in Küche und Bad.            diesen Wert ist E&V-Lizenzpartnerin                      auf einen leicht höheren Preis als den vom
 Der Turm wurde 2011 errichtet, die Woh-            Kerstin Kühn «auf Basis einer eigenen                    Verkäufer erwarteten Wert.               •

So schätzen die Experten
Professionelle Schätzer besichtigen    20 000 Franken als luxuriös.             bis drei Prozent zufrieden, zahlen also   dem Verkehrswert liegt. Die Finanz-
das Objekt vor Ort und bewerten        Quadratmeterpreise zwischen 8000         bis zu 1,8 Millionen Franken für eine     ­dienstleiter brauchen diese Marge,
die Immobilie anschliessend nach       und 14 000 Franken sind in der           Liegenschaft mit einem Ertragswert         um sich gegen sinkende Preise und
verschiedenen Methoden, die sie        Schweiz der Normalfall. Hinzu kommt      von 3000 Franken monatlich.                gegen den möglichen Ausfall von
oft miteinander kombinieren:           der Boden, dessen Preis in der           Verkehrswert: Der Verkehrs- oder           Hypo-Verpflichtungen zu schützen.
Realwert: Der Substanz- oder           Schweiz extrem stark von der Lage        Marktwert entspricht einer Mischung        Wenn man bedenkt, dass die maxi-
Wiederbeschaffungswert bemisst den     abhängig ist. Bauland liegt bei einer    aus Real- und Ertragswert, wobei der       male Belehnung etwa 80 Prozent des
Preis, der bezahlt werden müsste, um   enormen Spannbreite von 50 bis           Ertragswert in der Regel dreimal           Schätzpreises beträgt, so braucht ein
dieselbe Liegenschaft an derselben     50 000 Franken pro Quadratmeter.         stärker gewichtet wird als der             potenzieller Käufer also nicht bloss
Lage erneut zu bauen. Der Substanz-    Ertragswert: Der Ertragswert geht        Substanzwert. Ein Haus mit einem           20 Prozent Eigenkapital, sondern
wert ist allenfalls für die Gebäude­   von der erzielbaren Jahresmiete aus.     Ertragswert von 800 000 Franken und        30 bis 40 Prozent. Daran scheitert
versicherung von Belang. Architekten   Mittels der Discounted-Cashflow-­        einem Substanzwert von 1,2 Millionen       mancher Immobilienkauf.
geben die Kosten eines Baus gerne      Methode (DCF) wird der Mietzins über     Franken hätte demnach einen                    Experten findet man auf der
pro Kubikmeter an. Ein Kubikmeter-     die Lebensdauer des Objekts              Verkehrswert von 900 000 Franken.          Website des Schweizerischen
preis von beispielsweise 2000          abgezinst. Eine lange Zeit übliche       Mit dieser Methode arbeiten viele          Immo­bilienschätzer-Verbandes oder
Franken sagt aber kaum etwas           Faustregel besagt, dass die Jahres-      Banken, Versicherungen und                 der Schweizerischen Schätzungs­
darüber aus, ob das Haus günstig       miete − weitgehend unabhängig vom        Immobilientreuhänder.                      expertenkammer. Auch viele Sek­tionen
oder teuer ist. Bedeutend informati-   Hypothekarzins − bei drei bis fünf       Bankschätzung: Wer bei der Auf-            des Hauseigentümerverbands führen
ver ist der Preis pro Quadratmeter     Prozent des Objektwerts liegen sollte.   nahme einer Hypothek eine Bank-            Schätzungen durch. Maklerschätzun-
Wohnfläche. 7000 Franken pro           Viele Neukäufer geben sich heute         schätzung braucht, stellt fest, dass       gen sind in der Regel kostenlos,
Quadratmeter gelten als günstig,       allerdings mit Bruttorenditen von zwei   diese oft 10 bis 20 Prozent unter          letztlich aber interessengebunden.

                                                                                                                                                homes 01/2021      31
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