Pinguinal - Eine neue Anlage für die Schneeleoparden Nachhaltigkeit im Grünen Zoo Wuppertal JuniorZoo: Mit Tieren auf Tuchfühlung - Stadt ...

Die Seite wird erstellt Stefan-Nikolas Krieger
 
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Pinguinal - Eine neue Anlage für die Schneeleoparden Nachhaltigkeit im Grünen Zoo Wuppertal JuniorZoo: Mit Tieren auf Tuchfühlung - Stadt ...
P inguinal

                                                             ISSN 1866-1920
                                                             Nr. 18/1-2016 2,00 €
            MAGAZIN DES         ZOO-VEREIN WUPPERTAL e. V.

Themen dieser Ausgabe u.a . :
• Eine neue Anlage für die Schneeleoparden
• Nachhaltigkeit im Grünen Zoo Wuppertal
• JuniorZoo: Mit Tieren auf Tuchfühlung
Pinguinal - Eine neue Anlage für die Schneeleoparden Nachhaltigkeit im Grünen Zoo Wuppertal JuniorZoo: Mit Tieren auf Tuchfühlung - Stadt ...
Tierisch
              erfrischend!

                                                                     sinalco.de

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Vorwort

      Liebe Leserinnen und Leser,                                                Inhaltsverzeichnis

      wer diese neue Ausgabe aufmerksam
      liest, dem wird ein Wort besonders oft                                     Vorwort3
      auffallen: NEU. Seien es Neue Anla-
                                                                                 Von Karakol nach Lhasa                               4
      gen, Neue Tiere oder Neue Mitarbei-
      ter - der Grüne Zoo Wuppertal nimmt                                        Nachhaltigkeit im Grünen Zoo Wuppertal               6
      weiter ordentlich Fahrt auf und setzt                                      Mit Tieren auf Tuchfühlung                           9
      Stück für Stück seine selbst gesetzten                                     Der Zoo-Verein hält jung                            11
      Ziele um. Sie finden dazu in diesem
      Heft ausführliche Informationen zu                                         Bartgeier mit neuer Aufgabe                         12
      allen Bauprojekten. Dazu gehört auch                                       Verstärkung für das Leitungsteam                    14
      das für den Zoo sehr wichtige Schwer-                                      Nasser Spaß für Jung und Alt                        15
      punktthema „Energie und Nachhaltig-
      keit“, gibt es hier doch noch erhebli-                                     Impressum15
      chen Nachholbedarf. Ein Rückblick                                          Ein Wald für die Milus                              16
      auf das bunte Jubiläumsjahr 2015 und                                       Trauer um ein verdientes Vereinsmitglied            17
      die einmalige Reise nach Südafrika
                                                                                 Einsatz von Psychopharmaka bei Zootieren            18
      darf natürlich ebenfalls nicht fehlen,
      schließlich wird man nur einmal 60                                         Neue Tiere im Grünen Zoo                            22
      Jahre jung. Dazu finden Sie wie immer                                      Aktion Leserfoto                                    25
      viele weitere Informationen rund um                                        Ein Mitarbeiter mit Wurzeln im Zoo                  28
      das Leben im Zoo und im Zoo-Verein.
      Auch der wächst weiter, was die ca.                                        Tiergeburten30
      400 Gäste bei der Mitgliederversamm-                                       Biberkunst32
      lung eindrücklich unter Beweis gestellt                                    60 Jahre Zoo-Verein: Das Jubiläumsjahr im Rückblick 33
      haben. Wir wünschen Ihnen nicht nur
                                                                                 Kurz gemeldet                                       35
      viel Spaß beim Lesen – vielleicht ha-
      ben wir ja auch Ihr Interesse geweckt,                                     Abenteuer Südafrika                                 38
      das Baustellengeschehen im Grünen                                          Zoos in Mecklenburg-Vorpommern                      45
      Zoo in den kommenden Monaten aus                                           Erstmals in der Glashalle der Sparkasse             48
      nächster Nähe mit zu verfolgen.
                                                                                 Kinder-Pinguinal48
                                                Ihre Redaktion                   Hinweise für Vereinsmitglieder                      49
                                                                                 Allgemeine Informationen zum Zoo-Verein             50
                                                                                 Allgemeine Hinweise zum Pinguinal                   50
                                                                                 Beitrittserklärung50

                                                                               Titelfoto: Schneeleopard (Irbis)                                         Foto: Barbara Scheer

                                                                                                                        WOCHENANGEBOTE
                                                                                               Genießen Sie ab 18.00 Uhr!
                                                                                               jeden Montag: Pizza oder Pasta                        nur 5,90 €
                                                                                               jeden Dienstag: Schnitzel in verschiedenen Variationen
                                                                                               mit Beilage                                           nur 7,90 €
                                                                                               jeden Mittwoch: argentinische Steaks in 8 verschiedenen Variationen
                                                                                               mit Beilage                                           nur 12,90 €
                                                                                               jeden Donnerstag: Spare Ribs „all you can eat“ mit Kartoffelecken, Salat
                                                                                               und Sauerrahm                                         nur 12,90 €
                                                                                               jeden Freitag: 1 kg Gambas in Knoblauchsauce mit gemischtem Salat,
                                                                                               Aioli und Pizzabrötchen                               nur 16,90 €
                               Restaurant • Bar • Eventsaal
                                                                                               mittags (Mo.-Fr.) genießen Sie von 12.00 - 18.00 Uhr alle Steinofen-Pizzen
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                                         Zum alten Kuhstall
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Da Vinci.m.neuem Bild.indd 1                                                                                                                                           10.03.16 16:28 Uhr
Pinguinal - Eine neue Anlage für die Schneeleoparden Nachhaltigkeit im Grünen Zoo Wuppertal JuniorZoo: Mit Tieren auf Tuchfühlung - Stadt ...
Von Karakol nach Lhasa

Eine neue Anlage für
Schneeleoparden

Auf eine neue Baustelle im Grünen
Zoo Wuppertal dürfen sich die Zoo-
besucher voraussichtlich ab April ein-
richten. Die neue Anlage für Schnee-
leoparden, die in den bisherigen
Greifvogelvolieren oberhalb des alten
Großkatzenhauses entstehen wird, soll
dann in Angriff genommen werden.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
des nächsten Wuppertaler Zoo-Berg-
laufes, der am 24. Juni 2016 stattfinden
wird, werden dann schon an der fast
fertigen neuen Anlage vorbeilaufen
können. Der Zoo-Berglauf 2015 fand
zugunsten eben dieses neuen Gehe-
ges statt. Der Umbau der Volieren, die               Die alten Greifvogelvolieren werden zur neuen Schneeleopardenanlage umgebaut   Foto: Barbara Scheer
1981 zum 100-jährigen Geburtstag des
Zoos eröffnet wurden, war schon seit                 Anlage werden bei rund 120.000 Euro                  Anlage deutlich strukturierter sein als
längerer Zeit in Planung. Zoo-kurator                liegen.                                              das bisherige Schneeleopardengehe-
André Stadler entwickelte die ersten                                                                      ge. Die bisherigen Innenbereiche der
Ideen bereits 2014, die Ausarbeitung                 Viel Platz in einem                                  Gaukler und der Bartgeier, die zwei
der Planungen fand dann in Zusam-                    lebensraumnahen Gehege                               der drei Volieren bewohnten, werden
menarbeit mit dem Gebäudemanage-                                                                          zu Innenställen für die Schneeleopar-
ment der Stadt Wuppertal und dem                     In der neuen Anlage werden die                       den umfunktioniert. Das erleichtert
externen Planungsbüro DTP aus Essen                  Schneeleoparden, die auch Irbisse                    auch den Umgang mit den Tieren, das
im vergangenen Jahr statt. In wenigen                genannt werden, deutlich mehr Platz                  sogenannte Tiermanagement, wenn
Wochen werden nun endlich die „Bag-                  haben. Während das bisherige Gehe-                   zum Beispiel Individuen voneinan-
ger rollen“ und der Umbau über die                   ge den Tieren etwa 203 Quadratmeter                  der getrennt werden müssen. Da die
Bühne gehen. Bis zum Sommer – an-                    Fläche, aufgeteilt auf zwei Gehege,                  Grundstruktur der ehemaligen Voliere
visiert werden die Sommerferien – soll               bietet, stehen ihnen in der neuen An-                mit der Aufteilung in drei Teilbereiche
die neue Anlage hergerichtet sein und                lage gleich drei Teilgehege mit insge-               erhalten bleibt, können die einzelnen
den Tieren zur Verfügung gestellt wer-               samt 536 Quadratmetern Fläche zur                    Bereiche je nach Notwendigkeit zu-
den können. Die Kosten für die neue                  Verfügung. Außerdem wird die neue                    sammengeschlossen oder voneinander
                                                                                                          separiert werden. Die Übergänge zwi-
                                                                                                          schen den Gehegeteilen sind als „Ve-
                                                                                                          terinärbereiche“ nutzbar, in denen bei
                                                                                                          Bedarf einzelne Tiere festgesetzt und
                                                                                                          so besser einer Untersuchung oder Be-
                                                                                                          handlung zugänglich gemacht werden
                                                                                                          können.
                                                                                                          Für die Gestaltung der Anlage dient der
                                                                                                          Lebensraum der Schneeleoparden im
                                                                                                          Himalaya-Gebirge als Vorbild. Mau-
                                                                                                          erreste in der Voliere und eine Stein-
                                                                                                          lawine, die neu eingebracht wird, sind
                                                                                                          einem durch einen Bergsturz zerstörtes
                                                                                                          und von seinen Bewohnern verlasse-
                                                                                                          nes Bergdorf nachempfunden, das von
                                                                                                          der Natur zurückerobert wird. Solche
                                                                                                          ehemaligen menschlichen Siedlungen
                                                                                                          gehören zum Lebensraum der schö-
                                                                                                          nen Raubkatzen mit dem dichten Fell
                                                                                                          und werden von ihnen durchstreift und
                                                                                                          genutzt. Die Steine für die Gestaltung
Schneeleoparden werden auch Geister der Berge genannt                            Foto: Barbara Scheer    des Bergsturzes werden dem Grünen
4   Pinguinal 18 / 1- 2016
Pinguinal - Eine neue Anlage für die Schneeleoparden Nachhaltigkeit im Grünen Zoo Wuppertal JuniorZoo: Mit Tieren auf Tuchfühlung - Stadt ...
Zoo dankenswerterweise kostenlos                          Für die Zukunft ist hier die Errichtung                       seit einiger Zeit bei neuen Bauprojek-
aus einem Steinbruch der Kalkwerke                        einer weiteren kleinen Anlage oder Vo-                        ten üblich wird es außerdem auch bei
H. Oetelshofen GmbH & Co. KG zur                          liere für eine kleinere Tierart aus dem                       den Schneeleoparden eine deutliche
Verfügung gestellt. Auch den Trans-                       Lebensraum der Schneeleoparden an-                            Anbindung an den Schutz dieser schö-
port muss der Zoo nicht bezahlen, er                      gedacht. Ein weiterer, neuer Einblick                         nen, aber leider stark bedrohten Raub-
wird von der Transportfirma Ernen-                        in die Anlage wird durch den Bau ei-                          katzenart geben. Die Zoobesucher wer-
putsch ohne Berechnung übernom-                           ner Beobachtungshütte geschaffen, die                         den dabei nicht nur über Bedrohung
men. Diese Unterstützung erspart dem                      sich – etwas höher gelegen als der Be-                        und Schutzbemühungen informiert,
Grünen Zoo Kosten in Höhe von etwa                        sucherweg – zwischen zwei Gehege-                             sondern der Grüne Zoo möchte mit
40.000 Euro!                                              teilen befinden wird. Hier können die                         Hilfe des Zoo-Vereins auch konkre-
                                                          Tiere ohne störende Gitter beobachtet                         te Projekte vor Ort unterstützen. Ein
Einbindung der Umgebung und                               werden, die Überdachung schützt da-                           Partner dabei wird der Snow Leopard
Verbindung zum Naturschutz                                bei auch gegen die berühmte Wupper-                           Trust sein, der schon seit vielen Jah-
                                                          taler „flüssige Sonne“. Ziel all dieser                       ren Forschungs- und Schutzprojekte
Die Umgebung der neuen Anlage wird                        Maßnahmen ist es, das Erlebnis für die                        im Lebensraum der Schneeleoparden
thematisch in die Gestaltung einbezo-                     Zoobesucher weiter zu steigern. Durch                         durchführt und sich weltweit für deren
gen, so ist zum Beispiel die Aufstel-                     die stärkere emotionale Einbindung                            Schutz einsetzt.
lung tibetischer Gebetsfahnen geplant.                    kann eine bessere Vermittlung der Bot-
Auch der Bergsturz soll gegenüber der                     schaften, die der Grüne Zoo rund um                           Schneeleoparden in Wuppertal
Anlage neben dem Weg weitergeführt                        das Thema Schneeleoparden vermit-
werden. Daneben wird es zwischen                          teln möchte, erreicht werden.                                 Für den Umbau der bisherigen Greif-
der Uhuvoliere (ehemalige Luchsan-                        Edukation, also die Vermittlung von                           vogelvolieren war und ist das Um-
lage) und der neuen Schneeleopar-                         Informationen über Schneeleoparden                            setzen    verschiedener   betroffener
denanlage einen Abenteuerweg geben,                       und ihren Lebensraum, soll daher auch                         Tierarten notwendig. So haben die
der seitlich an der Anlage vorbeiführt                    bei der neuen Schneeleopardenanlage                           Andenkondore den Grünen Zoo Wup-
und so weitere Einblicke ermöglicht.                      eine wichtige Rolle spielen. Wie schon                        pertal verlassen, sie wurden an die

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      Niederlassung Solingen, Schlagbaumer Straße 109, 42653 Solingen
      Partner vor Ort: Daimler AG, vertreten durch Mercedes-Benz Vertrieb NFZ GmbH: Niederlassung Remscheid, Ueberfelder Straße 23 – 25, 42855 Remscheid
      Telefon 0202 7191-511, www.wuppertal-mercedes-benz.de

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Pinguinal - Eine neue Anlage für die Schneeleoparden Nachhaltigkeit im Grünen Zoo Wuppertal JuniorZoo: Mit Tieren auf Tuchfühlung - Stadt ...
Zoologischen Gärten in Dortmund
und Sosto, Ungarn, abgegeben. Der
letzte Bartgeier verlässt ebenfalls den
Grünen Zoo und wird zukünftig als
Ammentier in einer Aufzuchtstation
für Bartgeier eingesetzt (beachten Sie
dazu bitte den entsprechenden Beitrag
in diesem Heft). Die Gaukler erhal-
ten innerhalb des Zoos einen neuen
Platz: Ihre neue Heimat ist die ehe-
malige Harpyien-Voliere gegenüber
der Okapi-Anlage. Die letzte Harpyie
wurde an den Tiergarten Nürnberg ab-
gegeben. Leider ist eine Nachzucht bei
dieser außergewöhnlichen Greifvogel-
art in Wuppertal nicht geglückt. Der
Grüne Zoo Wuppertal hat sich daher
entschlossen, die Haltung dieser Tier-
art aufzugeben. Die Andenkarakaras,
die sich die Voliere mit den Kondoren
geteilt hatten, ziehen in die bisherige
Schneeleopardenanlage um, die damit
eine neue Funktion erhält.
Bei den Schneeleoparden, die in die
neue Anlage einziehen werden, han-
delt es sich um das Weibchen Aditi,
das am 4. Mai 2012 in Wuppertal zur
Welt gekommen ist, sowie das Männ-
chen Irbis, das am 3. Mai 2012 im Zoo
Ahtari in Finnland geboren wurde. Er
ist nach der zweiten gebräuchlichen
Bezeichnung für Schneeleoparden be-
nannt. Irbis lebt seit dem 1. Juli 2014
im Grünen Zoo Wuppertal. Es hat ei-
nige Zeit gedauert, bis sich die beiden   Der Grüne Zoo beteiligt sich an Schutz und Erhaltung der bedrohten Schneeleoparden Foto: Barbara Scheer
Tiere aneinander gewöhnt haben, doch
zu Beginn des Jahres konnte mit ihrer     Schneeleoparden werden bereits seit                   sche Erhaltungszuchtprogramm dieser
Zusammenführung begonnen werden.          1984 in Wuppertal gehalten, den ers-                  bedrohten Tierart eingebunden und
Nun hofft der Grüne Zoo auf eine          ten Zuchterfolg gab es 1987. Seitdem                  bemüht sich um Erhaltung und Schutz
erfolgreiche Haltung und natürlich        konnten schon mehrfach Jungtiere im                   der Schneeleoparden.
Nachwuchs, über den man sich letzt-       Wuppertaler Zoo groß gezogen wer-
malig 2012 in Wuppertal freuen durfte.    den. Der Grüne Zoo ist in das Europäi-                                    Andreas Haeser-Kalthoff

    Nachhaltigkeit im Grünen Zoo Wuppertal

Der Zoo will auch beim Energie-           moderne ökologische Ansprüche beim                    „drei Schwerpunkte“. Der Leiter des
und Wasserverbrauch grün werden           Energie- und Wasserverbrauch das                      GMW-Funktionsbereichs Energie und
                                          Prädikat grün verdient, ist noch viel                 Umweltmanagement nennt zunächst
Eine herrliche Parkanlage mit präch-      Arbeit zu bewältigen. Gemeinsam mit                   die Klärung der bestehenden und die
tigem altem Baumbestand – in die-         dem Gebäudemanagement der Stadt                       Entwicklung einer zukunftsfähigen
sem Punkt trägt der Wuppertaler Zoo       Wuppertal hat sich der Zoo vor einem                  Messstruktur. Bei der Energieversor-
seinen Namen „Grüner Zoo“ mit Fug         Jahr auf den Weg gemacht, die beste-                  gung des Zoo ist das eine anspruchs-
und Recht. Bis der vor 135 Jahren ge-     henden Hürden erfolgreich zu nehmen.                  volle Detailarbeit.
gründete Zoo aber auch in Bezug auf       Für diesen Weg sieht Christian Gleim
6   Pinguinal 18 / 1- 2016
Pinguinal - Eine neue Anlage für die Schneeleoparden Nachhaltigkeit im Grünen Zoo Wuppertal JuniorZoo: Mit Tieren auf Tuchfühlung - Stadt ...
Geheimnisse der Stromversorgung                      tet auf dem Besprechungstisch im Ge-
ergründen                                            bäudemanagement an der Müngstener
                                                     Straße einen großen Faltplan aus. Viele
Nach heutigem Stand gelangt der                      Geheimnisse der Stromversorgung im
Strom über zwei Einspeisungen in den                 Wuppertaler Zoo konnten in den ver-
Zoo. Separate Zähler, an denen man                   gangenen Monaten bereits ergründet
den Stromverbrauch für einzelne Ge-                  werden, Leitungen wurden eingezeich-
bäude und Stallungen ablesen könnte,                 net, Verbrauchsstellen beschriftet. In
fehlen weitestgehend. Ausnahmen sind                 einem grafischen Funktionsbaum hat
Löwenanlage und Tiger-Tal, die 2006                  Vani Vaitheeswaran übersichtlich die
als Erweiterungsgelände im Rahmen                    Versorgungsstruktur dokumentiert.
der Regionale neu angelegt wurden.
Doch damit sind nur 10 Prozent der                   Ressourcenverbrauch
insgesamt im Zoo verbrauchten Strom-                 dokumentieren
menge eindeutig zu lokalisieren. Der
historischen Entwicklung des Zoos                    Ähnliches muss auch für die Gasver-
über weit mehr als ein Jahrhundert ist               sorgung und den Wasserverbrauch er-
die Tatsache geschuldet, dass sich das               stellt werden. Beim Gas reichen die be-
inzwischen weit verzweigte Stromnetz                 stehenden fünf oder sechs Zähler nicht
sukzessive mit neuen Anlagen und Ge-                 aus, um den Verbrauch einzelner Hei-
hegen erweitert hat. Wo aber nicht nur               zungsanlagen erfassen und zielstrebig
separate Zähler, sondern auch eindeu-                sparend eingreifen zu können. Für den                 Vani Vaitheeswaran und Christian Gleim enträtseln
tige Pläne und Aufzeichnungen fehlen,                Wasserverbrauch soll zukünftig eine                   die Energieversorgung        Foto: Susanne Bossy
braucht es professionellen Spürsinn.                 Matrix Aufschluss darüber geben, wo
Den bringt das GMW mit Vani Vai-                     und für welche Zwecke die insgesamt                   im laufenden Betrieb machen.“ Ganz
theeswaran in das Zooprojekt ein. Die                jährlich verbrauchten 300.000 Kubik-                  wichtig dabei wird auch der Blick auf
junge Diplom-Ingenieurin der Archi-                  meter genutzt werden. „All diese Erhe-                die zukünftige Entwicklung des Grü-
tektur konnte bereits im Bereich der                 bungen bilden dann die Basis für den                  nen Zoos sein findet Christian Gleim,
Wuppertaler Schulen durch Erhebun-                   zweiten Schwerpunkt unseres Zoo-                      der sich als Diplom-Biologe für das
gen und Maßnahmen helfen, den Ener-                  projekts“, erläutert Christian Gleim.                 Zooprojekt begeistert: „Alle Maßnah-
gieverbrauch erheblich zu senken. Nun                Die energetischen Schwachstellen                      men müssen in enger Abstimmung mit
widmet sie sich dem Zoo. „Leitung und                müssen näher untersucht und nach Pri-                 dem Zoo und dem Zoo-Verein geplant
Mitarbeiterschaft im Zoo sind hochmo-                oritäten gelistet werden. Gleim: „Wir                 werden. Für welchen Zweck werden
tiviert. Alle wollen, dass auch die Um-              müssen herausfinden, wo Maßnah-                       bestehende Stallungen und Anlagen
weltverträglichkeit ein Markenzeichen                men zur Senkung des Verbrauchs am                     zukünftig genutzt? Welche Tierarten
für den Grünen Zoo Wuppertal wird“,                  dringlichsten sind und welchen Auf-                   werden wo im Zoo welche klimati-
freut sich Vani Vaitheeswaran und brei-              wand Sanierung und Modernisierung                     schen Bedingungen stellen?“

                                                                                                           Neue Lampen für die Freiflughalle

                                                                                                           Viele Maßnahmen zur Energie- und
                                                                                                           Wassereinsparung werden mit nicht
                                                                                                           unerheblichen Investitionen verbun-
                                                                                                           den sein. Doch manches kann auch mit
                                                                                                           relativ einfachen Lösungen erreicht
                                                                                                           werden. Ein Beispiel ist die Freiflug-
                                                                                                           halle. In der 1993 vom Zoo-Verein
                                                                                                           finanzierten Anlage soll sich der Be-
                                                                                                           sucher wie im tropischen Regenwald
                                                                                                           fühlen. Eine klimatische Inszenierung,
                                                                                                           die im eher kühlen Bergischen Land
                                                                                                           nicht ohne Aufwand zu bewerkstelli-
                                                                                                           gen ist. Klugerweise setzte man schon
                                                                                                           bei Planung und Bau auf die Kraft der
                                                                                                           Sonne. Damals jedoch nicht mit einer
                                                                                                           heute üblichen Photovoltaiklösung,
Die Brillenpinguinanlage entspricht dem energieschonenden Konzept des Grünen Zoos                          sondern in Form direkter Sonnenein-
                                                                                   Foto: Barbara Scheer   strahlung durch das Glasdach. Damit
                                                                                                                                       Pinguinal 18 / 1- 2016   7
Pinguinal - Eine neue Anlage für die Schneeleoparden Nachhaltigkeit im Grünen Zoo Wuppertal JuniorZoo: Mit Tieren auf Tuchfühlung - Stadt ...
die üppige Vegetation darunter an
heißen Sommertagen nicht verbrennt,
setzte man dabei auf eine spezielle
Sandwichlösung: Eine Vliesschicht in
den Doppelglasscheiben sorgt dafür,
dass es nicht zu warm wird. Kehrsei-
te der Medaille: Das Vlies beeinflusst
den Lichteinfall, weshalb Palmen,
Kletterpflanzen und Bromelien nicht
nur durch spezielle Pflanzleuchten
bestrahlt werden, sondern auch eine
gewaltige Beleuchtungssäule in die
Halle gestellt wurde. Die hier instal-
lierten HQI-Leuchten werden so heiß,
dass sie für die frei fliegenden Tro-
penvögel zur Todesfalle werden könn-
ten und deshalb mit Gittern geschützt
werden mussten. HQI-Leuchten sind                      Energie-intensive Tierhäuser wie die Königspinguinanlage sollen umweltfreundlich unterhalten werden
aber auch extreme Energiefresser und                                                                                                       Foto: Diedrich Kranz
stehen deshalb inzwischen auch auf
der Verbotsliste der EU. Der Energie-                  den Verbrauch hier um 90 Prozent zu                    „Wir wollen den CO2-freien Zoo.“ Für
verbrauch in der Freiflughalle ist daher               senken.“                                               die Experten vom GMW geht es dabei
auch unglaublich hoch: Er entspricht                                                                          neben der Reduzierung des Energie-
dem Bedarf mehrerer Grundschulen                       Der lange Weg zum ökologisch-                          verbrauchs auch um neue Formen der
in Wuppertal! Noch ein Grund mehr,                     grünen Zoo                                             Energieversorgung. „Denkbar wären
die Halogen-Metalldampflampen nun                                                                             ein zooeigenes Blockheizkraftwerk
durch eine energieeffiziente LED-Be-                   Schon die beiden erstgenannten                         oder eine Holzhackschnitzel-Heizanla-
leuchtung zu ersetzen und damit mög-                   Schwerpunkte machen deutlich, dass                     ge. Also weg von den fossilen Brenn-
lichst bald von den bisher errechneten                 sich dieses Zooprojekt über mehre-                     stoffen, hin zu den erneuerbaren Ener-
jährlichen Stromkosten alleine für die                 re Jahre erstrecken dürfte. Trotzdem                   gien.“, so Gleim. Ähnlich ehrgeizige
Freiflughalle in Höhe von rund 20.000                  lassen Christian Gleim und Vani Vai-                   Ziele streben Gebäudemanagement
Euro pro Jahr merklich herunter zu                     theeswaran als Schwerpunkt Nummer                      und Zoo auch beim Thema Wasser an.
kommen. Christian Gleim: „Ziel ist es,                 drei ein Fernziel nicht aus dem Blick:                 Christian Gleim: „Der Zoo soll eines
                                                                                                              Tages nur noch dann Trinkwasser nut-
                                                                                                              zen, wenn Wasser wirklich in Trink-
                                                                                                              wasserqualität benötigt wird.“ Eine
                                                                                                              zoointerne Wasseraufbereitung – wie
                                                                                                              heute schon bei den Brillenpinguinen
                                                                                                              – und ein Ausbau der Versorgung über
                                                                                                              eigene Brunnen könnten den Weg wei-
                                                                                                              sen.
                                                                                                              Die Agenda für einen ökologisch-grü-
                                                                                                              nen Zoo ist lang. Sie mit einer guten
                                                                                                              Mischung aus Zielstrebigkeit, Enthusi-
                                                                                                              asmus und Geduld abzuarbeiten, steht
                                                                                                              dem Zoo und dem Zoo-Verein, die
                                                                                                              sich mit dem neuen Konzept als Grü-
                                                                                                              ner Zoo für den weltweiten Arten- und
                                                                                                              Biotopschutzprojekte verstärkt enga-
                                                                                                              gieren, sicher gut zu Gesicht. Dass das
                                                                                                              Gebäudemanagement mit Christian
                                                                                                              Gleim, Vani Vaitheeswaran und wei-
                                                                                                              teren Fachleuten so engagierte Unter-
                                                                                                              stützung leistet, unterstreicht die lang-
                                                                                                              fristige Bedeutung des Grünen Zoos
                                                                                                              für die Stadt Wuppertal.

Die Beleuchtungsanlage der Freiflughalle wird modernisiert                         Foto: Barbara Scheer                                       Susanne Bossy

8   Pinguinal 18 / 1- 2016
Pinguinal - Eine neue Anlage für die Schneeleoparden Nachhaltigkeit im Grünen Zoo Wuppertal JuniorZoo: Mit Tieren auf Tuchfühlung - Stadt ...
Mit Tieren auf Tuchfühlung

Der JuniorZoo

Seit fast einem halben Jahr ist der
JuniorZoo eröffnet und zählt seitdem
zu den Highlights des Grünen Zoos
Wuppertal – besonders bei den kleinen
Gästen. Auf der ehemaligen Zebra-
anlage leben nun Esel, Bronzeputen,
Ziegen, Hühner, ein Hängebauch-
schwein und seit neuestem auch ein
Minischwein.

Füttern verboten, Anfassen erlaubt

Die Idee einer Streichelwiese auf der
ehemaligen Zebraanlage wurde im
Rahmen der allgemeinen ständigen
Überlegungen geboren, neue Wege zu
gehen und den Zoo noch attraktiver zu
gestalten. Und da im Wuppertaler Zoo
bislang eine begehbare Anlage fehlte,
auf der die Besucher direkten Kon-
takt mit Tieren aufnehmen können,
war der erste Schritt zum JuniorZoo       Hängebauchschwein Rosi ist in den JuniorZoo umgezogen                             Foto: Barbara Scheer
schnell getan. Im Huftierbereich, für
den Kurator André Stadler zuständig       Gegensatz zu vielen anderen Streichel-               die dadurch krank werden können.
ist, bot sich die Zebraanlage dafür an.   zoos allerdings nicht erlaubt. Überge-               Außerdem werden die Sozialbeziehun-
Die Böhmzebras erhielten auf der Af-      wichtige Tiere und Verhaltensauffäl-                 gen der Tiere untereinander gestört. So
rikaanlage bei den Watussirindern eine    ligkeiten sollen vermieden werden.                   wird zum Beispiel die Rangordnung
neue Heimat. Zootierärztin Dr. Maya       Die Tierpfleger stellen sicher, dass                 der Tiere beeinflusst, die um die ange-
Kummrow war für Konzeptentwick-           jedes Tier das richtige Futter in aus-               botenen Futtergaben miteinander kon-
lung, Planung und Begleitung der Bau-     reichender Menge bekommt. Erlaub-                    kurrieren. Auch verlieren die Tiere ihre
maßnahme JuniorZoo verantwortlich.        tes Füttern durch Besucher verleitet                 natürliche Scheu gegenüber dem Men-
Während Kontaktaufnahme mit den           erfahrungsgemäß leider immer wieder                  schen. Ziegen springen dann schon
Tieren – sofern diese es zulassen –       dazu, dass den Tieren auch selbst mit-               mal an Besuchern hoch, um an Futter
durchaus erwünscht ist, ist Füttern im    gebrachte Speisen angeboten werden,                  zu gelangen. Besonders für kleinere

   Sparkassen-Finanzgruppe

                                                                    „Wunderbar, dass unsere
                                                                    Sparkasse einer der
                                                                    größten Kulturförderer
                                                                    Wuppertals ist.“

                                                                                                                               s
                                                                    Die Sparkasse Wuppertal unterstützt Soziales, Kultur und Sport in Wupper-
                                                                    tal mit rund 5 Mio. € pro Jahr. Denn es ist mehr als eine Werbeaussage,
                                                                    wenn wir sagen: Wenn’s um Geld geht – Sparkasse

  3 Kultur_210 x 100 QF_4c.indd 1                                                                                                     16.01.13 16:45

                                                                                                                            Pinguinal 18 / 1- 2016   9
Pinguinal - Eine neue Anlage für die Schneeleoparden Nachhaltigkeit im Grünen Zoo Wuppertal JuniorZoo: Mit Tieren auf Tuchfühlung - Stadt ...
Gäste kann das dann schon einmal sehr                   zurück, wohin ihnen niemand folgen
unangenehm werden.                                      darf. Nur wer sich den Tieren langsam
                                                        nähert, kommt auch in den Genuss,
Der Zoo zum Mitmachen                                   sie berühren und streicheln zu kön-
                                                        nen. Diese scheinen den Kontakt zu
Im JuniorZoo setzt man deshalb an-                      den Besuchern meist zu genießen und
dere Prioritäten. Es stehen kleine Be-                  suchen ihn mitunter sogar selbst. Nur
sen, Rechen, Schaufeln, Schubkarren,                    allzu gerne lassen sie sich streicheln,
Striegel und Bürsten bereit, mit denen                  striegeln und mit liebevoller Hingabe
vor allem die kleinen Besucher einmal                   kraulen. Uns so ist der JuniorZoo für
selbst Tierpfleger spielen können. So                   beide Seiten, Tiere und Menschen, ein
ist es nicht verwunderlich, dass der Ju-                voller Erfolg.
niorZoo zu den saubersten Gehegen im                    Nach einem ereignisreichen Besuch
Zoo gehört. Als Mutter oder Vater ist                   im JuniorZoo können sich Kinder und
es schön zu beobachten, wie die Kin-                    Eltern an der Waschstation direkt am
der sich darüber freuen, die Hinterlas-                 Ausgang die Hände reinigen (im Win-
senschaften der Ziegen beseitigen zu                    ter ist das Wasser allerdings wegen
dürfen. Voller Elan wird gekehrt und                    Frostgefahr abgestellt, dann müssen
geharkt bis auch der letzte Köttel be-                  die etwas weiter entfernten Toiletten-
seitigt ist. Bei manch einem Kind ge-                   anlagen aufgesucht werden). Für die
raten da die Tiere fast in Vergessenheit.               Kleinsten gibt es sogar ein Podest, da-
Nicht nur die Kinder können aber auch                   mit sie gut an das Waschbecken kom-
erleben und lernen, wie man sich den                    men. Ganz selbstverständlich wird so
Tieren gegenüber richtig verhält. Wer                   vermittelt, dass auch Hygiene eine
zu laut oder forsch auf die Tiere zu-                   wichtige Rolle im Umgang mit Tieren
geht, verscheucht sie. Dann ziehen                      spielt.                                               Für Streicheleinheiten sind auch die Zwergziegen zu
sich die Tiere in die festen Ruhezonen                                                   Andrea Bürger        haben                        Foto: Barbara Scheer

Bei der Eröffnung des JuniorZoos durfte unter Aufsicht der Tierpfleger ausnahmsweise auch gefüttert werden                                 Foto: Barbara Scheer

10   Pinguinal 18 / 1- 2016
Der Zoo-Verein hält jung

Zum Geburtstag von
Beiratsmitglied Werner Draudt

Im Februar konnte Altbürgermeis-
ter Werner Draudt mit vielen Gästen
seinen 95. Geburtstag feiern. Der ge-
bürtige Elberfelder saß von 1971 bis
1994 im Rat der Stadt, leitete in den
1970er Jahren den Zooausschuss und
bekleidete von 1989 bis 1994 das Amt
des Bürgermeisters. Sein großes En-
gagement wurde unter anderem mit
dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
und dem Ehrenring seiner Heimat-
stadt Wuppertal ausgezeichnet. Den
Zoo-Verein unterstützt Werner Draudt
inzwischen als dienstältestes Beirats-
mitglied seit über 30 Jahren, seine
Kontakte und Anregungen sind bis
heute wichtig. Wir wünschen ihm im
Namen des Vorstands alles erdenklich
Gute, vor allem Gesundheit für das
neue Lebensjahr und hoffen, dass er
uns bei dem Einsatz für unseren Verein
und den Zoo noch lange zur Seite steht.
                                                  Altbürgermeister Werner Draudt (2.v.r.) ist seit mehr als 30 Jahren im Beirat des Zoo-Vereins
                                   Bruno Hensel                                                                                          Foto: Wolfgang Köthe

                                                                              Vorwerk gibt´s
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                                                                              Beratung, Service und Verkauf
                                                                              Steinbecker Meile 16, 42103 Wuppertal

                                                                              Öffnungszeiten und Telefon:
                                                                              Mo. - Fr.     10.00 – 13.00 Uhr und 13.30 – 18.00 Uhr
                                                                              Sa.           10.00 – 16.00 Uhr
                                                                              Telefon:      0202 2655314

                                                                              Weitere Infos unter: www.vorwerk-kobold.de

 VOR_C_Anzeigen_32_18123_DINA4_RZ.indd 5                                                                                                Pinguinal 18 / 1- 2016
                                                                                                                                                   22.04.13      11
                                                                                                                                                             15:54
Bartgeier mit neuer Aufgabe

Die Abgabe ist ein Beitrag zum            che Geier als Adoptiveltern eingesetzt.       fliegen. Um genaue Kenntnisse über
Artenschutz                               Dies funktioniert sehr gut, wie in den        ihre Wanderungen zu erhalten, wer-
                                          Zuchtstationen festgestellt wurde.            den junge freigesetzte Geier mit win-
Eine neue Aufgabe wartet auf den letz-    Wenn ein Bartgeiermännchen ein Ei             zigen Satellitensendern ausgestattet.
ten verbliebenen Bartgeier (Gypaetus      im Nest vorfindet, löst dies bei ihm          Die Sender werden entweder an einer
barbatus) aus dem Grünen Zoo. Er          Brutpflegeverhalten aus. Er setzt sich        Schwanzfeder befestigt oder mit einem
wird in diesem Frühjahr Wuppertal in      auf das Ei, brütet und zieht das Jun-         elastischen Band um die Hüfte gelegt.
Richtung Österreich verlassen und soll    ge groß. Das funktioniert sogar dann,         Die Tiere werden durch die Sender
in einer Zuchtstation als Aufzuchttier    wenn auch der Partner ein Männchen            nicht beeinträchtigt. Wenn sie mit fünf
eingesetzt werden. Eigentlich war die     ist. Die Herkunft der verwaisten Eier         bis sieben Jahren geschlechtsreif sind,
Abgabe zweier Bartgeier geplant, doch     ist erstaunlich einfach zu erklären:          besetzen sie ein eigenes Territorium.
überraschend starb das männliche Tier     Bartgeier legen in der Regel zwei Eier        Um die Tiere auch bei Sichtungen
Anfang Februar, so dass nun nur noch      im Abstand von etwa einer Woche. Der          erkennbar zu machen, werden einzel-
das Weibchen abgegeben werden kann.       zweite Jungvogel ist somit kleiner und        ne Schwung- und Schwanzfedern der
                                          schwächer als der Erstgeschlüpfte und         Vögel gebleicht und diese so entstan-
Geier mit einer Mission                   wird vom älteren Küken in den ersten          denen Muster in einer Datenbank ver-
                                          Lebenswochen getötet (dies wird als           merkt. Freiwillige Beobachter können
Das Bartgeierpaar kam 1981 nach           Kainismus bezeichnet). Das zweite             die Muster auf speziellen Beobach-
Wuppertal. 18 Jahre später gelang erst-   Ei ist also gleichsam eine Reserve für        tungskarten eintragen und weiterleiten,
malig die Brut und Aufzucht zweier        den Fall, dass ein Ei unfruchtbar ist         sodass Projektmitarbeiter nachvollzie-
Küken in Wuppertal. Beide wurden          oder das ältere Küken kurz nach dem           hen können, wo welcher Vogel gesich-
später in den Alpen freigelassen. Ein     Schlüpfen stirbt. In den Zuchtzentren         tet wurde und sich ein Bild über das
2001 geschlüpftes Küken wurde in den      wird das „überschüssige“ Ei aus dem           Wanderverhalten einzelner Geier ma-
Savoyer Alpen in Frankreich ausgewil-     Nest der Eltern genommen und den              chen. Da solche Informationen über-
dert. In den letzten Jahren jedoch wa-    Ammen zum Ausbrüten und zur Auf-              aus wertvoll für das Erhaltungsprojekt
ren die gelegten Eier unfruchtbar – die   zucht gegeben.                                sind, stellt dies eine gute Möglichkeit
Tiere brüteten vergebens. Das brachte                                                   für freiwilliges Engagement für den
Kurator André Stadler auf die Idee,       Reiselustige Schützlinge im Auge              Geierschutz dar. Diese Muster blei-
die beiden Geier in eine Zuchtstation     behalten                                      ben jedoch nur bis zur ersten Mauser
in den Alpen abzugeben. In den Zucht-                                                   erhalten, denn nach zwei bis drei Jah-
und Auswilderungsstationen in Öster-      Bartgeier kommen als Gebirgsbewoh-            ren werden Schwung- und Schwanzfe-
reich und der Schweiz werden immer        ner in Europa, Asien und Afrika vor.          dern erstmalig gewechselt. Außerdem
wieder erfahrene Vögel gesucht, die       Mit beinahe drei Metern Flügelspann-          wurde mit genetischem Monitoring
Küken aufziehen. So wird eine Hand-       weite sind sie meisterhafte Flieger und       begonnen. Von jedem Bartgeier aus
aufzucht vermieden und die Jungvögel      streifen als Jungvögel in der gesamten        dem Zuchtprogramm wird mittels ei-
haben gute Chancen, ausgewildert zu       Region umher. In wenigen Tagen kön-           ner DNA-Analyse ein genetischer Fin-
werden. Dabei werden auch männli-         nen sie die gesamte Alpenregion über-         gerabdruck erstellt. Wird irgendwo im
                                                                                        Freiland eine Feder gefunden, kann im
                                                                                        Labor bestimmt werden von welchem
                                                                                        Vogel sie stammt.
                                                                                        Die insgesamt vier Freilassungsorte
                                                                                        befinden sich überwiegend in Natur-
                                                                                        schutzgebieten oder Nationalparks.
                                                                                        Sie liegen jeweils 200-300 Kilometer
                                                                                        voneinander entfernt im ursprüngli-
                                                                                        chen Verbreitungsgebiet der Bartgei-
                                                                                        er. Naturbelassene Landschaften mit
                                                                                        ausgedehnten Felswänden und einer
                                                                                        hohen Wilddichte bieten hier ideale
                                                                                        Bedingungen für die Aasfresser. Bis
                                                                                        2015 wurden hier über 200 Bartgei-
                                                                                        er in die Wildnis entlassen. Zu diesen
                                                                                        gehörten auch die beiden Küken des
                                                                                        Wuppertaler Paares. Ein drittes, weib-
                                                                                        liches Jungtier mit dem Namen Keno,
                                                                                        das auf Grund einer Verletzung nicht
                                                                                        ausgewildert werden konnte, lebt seit
Ein prachtvoller Vogel: Der Bartgeier                              Foto: Birgit Klee   2005 in der Zuchtstationen Centro de
12   Pinguinal 18 / 1- 2016
Cria Guadalentin in den Pyrenäen.

Vom Vorurteil zur Akzeptanz: Eine
Erfolgsgeschichte

Einst kamen Bartgeier zahlreich in den
Alpen vor, doch 1887 wurde der letzte
von ihnen im Kanton Wallis (Schweiz)
vergiftet aufgefunden. Die Menschen
damals hatten Angst vor dem großen
Vogel mit den leuchtend roten Augen-
ringen; er wurde bezichtigt, Lämmer
mit seinen gewaltigen Flügelschlägen
in den Abgrund zu treiben – daher rührt
auch sein Beiname „Lämmergeier“.
Damit nicht genug: Man glaubte sogar,
er würde kleine Kinder erbeuten. Das
machte den Bartgeier zum erklärten
Feind der Menschen. „Heute ist die
Akzeptanz in der Bevölkerung groß“,
sagt André Stadler. Dies ist der Infor-
mations- und Aufklärungspolitik der                     Auf dem Weg in die Wildnis: Junger Bartgeier vor der Auswilderung       Foto: Dr. Alexander Sliwa
Stiftung Pro Bartgeier, dem WWF und
diverser anderer Naturschutzorganisa-                   geier im Spanischen Quebrantahuesos                   Trinkwasserschutzgebieten oder Wan-
tionen zu verdanken. Noch dazu wissen                   (Knochenbrecher) genannt. Hauptpro-                   derwegen entfernt.
wir heute, dass hauptsächlich Knochen                   blem bei der Nahrungsfindung ist die                  Bereits 1978 wurde in der Schweiz
auf dem Speisezettel von Bartgeiern                     intensivierte Landwirtschaft. Wenn                    das internationale Projekt zur Wieder-
stehen. Sogar große Knochen, die sie                    ein Tier verendet, darf es heute nicht                ansiedlung von Bartgeiern ins Leben
nicht ganz schlucken können, sind kein                  mehr für die natürlichen „Bestatter“                  gerufen mit dem Ziel eine lebensfä-
Problem. Adlergleich nehmen sie die-                    liegen bleiben, sondern muss entsorgt                 hige, freilebende Bartgeierpopulation
se in ihren Fängen mit in die Luft und                  werden. So will es seit der BSE-Krise                 in den Alpen aufzubauen. Mit Beteili-
lassen sie aus 50 bis 80 Metern Höhe                    das EU-Recht. Glücklicherweise wur-                   gung zahlreicher Zoologischer Gärten
auf eine Felsplatte fallen. Der Knochen                 de das Gesetz dahingehend geändert,                   in ganz Europa wurde ein Zuchtpro-
zersplittert in schnabelgerechte Stü-                   dass die einzelnen Länder selbst über                 gramm eingerichtet, so dass zehn Jahre
cke und gibt noch dazu das nahrhafte                    die Umsetzung entscheiden dürfen. So                  später die ersten Geier in die Freiheit
Knochenmark frei. Auf Grund dieser                      werden beispielsweise in Österreich                   entlassen werden konnten. Sie entwi-
einzigartigen Technik wird der Bart-                    verendete Tiere nur in der Nähe von                   ckelten sich prächtig und im Jahr 2008
                                                                                                              gab es bereits rund 155 Bartgeier im
                                                                                                              Alpenraum, bis 2015 schlüpften 148
                                                                                                              Jungvögel. Am Europäischen Erhal-
                                                                                                              tungszuchtprogramm sind zurzeit 29
                                                                                                              Zoologische Gärten aus 13 Ländern
                                                                                                              beteiligt – auch der Grüne Zoo Wup-
                                                                                                              pertal. Mit eigenen Jungtieren kann
                                                                                                              er sich zwar nicht mehr einbringen,
                                                                                                              doch mit der Abgabe des bruterfahre-
                                                                                                              nen Tieres leistet der Grüne Zoo einen
                                                                                                              wichtigen Beitrag zur Erhaltung dieser
                                                                                                              schönen und faszinierenden Vögel.

                                                                                                                                         Astrid Padberg

                                                                                                                Weitere Informationen zum Projekt
                                                                                                                „Bartgeier – Wiederansiedlung in
                                                                                                                den Alpen“ sind im Internet erhält-
                                                                                                                lich unter www.wild.uzh.ch/bg.
Bartgeier gehören zu den größten Greifvögeln Europas                                Foto: Barbara Scheer

                                                                                                                                   Pinguinal 18 / 1- 2016   13
Verstärkung für das Leitungsteam

Severin Dreßen ist neuer Kurator
im Grünen Zoo

In den 27 Jahren seines Lebens hat
Severin Dreßen schon viel geschafft –
seit Anfang November 2015 ist er als
Kurator im Grünen Zoo Wuppertal tä-
tig. Um das in den letzten Jahren stetig
gewachsene Arbeitsaufkommen auf
mehrere Schultern zu verteilen, war
die Einstellung eines zweiten Kurators
notwendig. Der Doktorand Severin
Dreßen übernimmt die Großreviere
Primaten und Avitarium, in dem das
bisherige Vogelrevier und das Aquari-
um/Terrarium zusammengefasst sind.
André Stadler, der bereits seit 2008
im Zoo tätige Kurator, ist für Huftie-
re und Raubtiere zuständig. Größere
Entscheidungen werden weiterhin wie
gewohnt im Team getroffen. Über-             Ein Gewinn für den Zoo: Kurator Severin Dreßen ist voller Elan              Foto: Barbara Scheer
haupt wird Teamwork im Grünen Zoo
Wuppertal groß geschrieben, was dem          vier Monate im Tierpark Berlin und im                  wird, wie verändert sich dann die Ge-
neuen Kurator Dreßen sehr gut gefällt.       Zoo Frankfurt Erfahrungen als Volon-                   samtstruktur dieser Population? Wenn
„Das Beste an meiner Tätigkeit ist die       tärassistent bzw. Assistent des Kura-                  zum Beispiel Tiere schwerer werden,
Arbeit mit Menschen, die unglaublich         tors zu sammeln. Danach wechselte er                   ändern sich dadurch die Überlebens-
vielseitigen Aufgaben und dass kein          für ein Jahr ans Imperial College nach                 bzw. Fortpflanzungschancen ins Po-
Tag dem anderen gleicht“, erklärt der        London, wo er seinen Master machte.                    sitive oder ins Negative? Im Idealfall
sympathische junge Mann lächelnd.            Es folgte die Einschreibung zum Pro-                   werden Feldstudie und Computersi-
                                             motionsstudium an der Universität in                   mulation parallel ausgeführt; die Er-
Aufgaben eines Kurators                      Oxford. Um praktische Kenntnisse in                    gebnisse werden verglichen. Bei den
                                             der Tierpflege zu sammeln – und weil                   Simulationen der Populationsdynamik
Was macht eigentlich ein Kurator?            es Spaß macht – absolvierte er in der                  (deren Ergebnisse sich auch auf ande-
Einfach gesagt stellt der Kurator si-        vorlesungsfreien Zeit verschiedene                     re Tiere wie z.B. Milben oder Wölfe
cher, dass „der Betrieb läuft“. Er ist       Praktika im bekannten Loro Parque                      übertragen lassen) gibt es keine ver-
der Mann für (beinahe) alles: Von            auf Teneriffa, im renommierten Oce-                    gleichbaren Feldstudien. Das ist ge-
der Tierpräsentation über das Führen         anogràfic in Valencia und im argenti-                  rade das Spannende an diesen Simu-
von Zuchtbüchern, Pressearbeit, For-         nischen Parque Nacional El Palmar an                   lationen – sie können uns etwas über
schung, Austausch mit Veterinären            der Grenze zu Uruguay. Dass er Eng-                    Populationsdynamiken verraten, die
und Biologen bis hin zur Domizilsuche        lisch – was ohnehin in diesem Beruf                    wir nicht im Feld studieren könnten.“
für abzugebende oder aufzunehmende           eine Voraussetzung ist – auch Spanisch                 Zusammen mit seiner britischen Le-
Tiere. Außerdem arbeitet der Kurator         fließend spricht, ist für seine Aufgabe                bensgefährtin lebt der neue Kurator
eng mit den Mitarbeiterinnen und Mit-        als Kurator nicht nur eine Bereiche-                   heute im Herzen Wuppertals. Auf die
arbeitern in der Tierpflege, der Gärtne-     rung, sondern sogar ausgesprochen                      Frage nach seinen Hobbys kommt er
rei und den Handwerkern zusammen.            hilfreich. Denn internationale Kontak-                 kurz ins Stocken, aber dann sprudelt es
„Ich wollte schon immer in einem Zoo         te gehören zum Alltag seines Jobs.                     aus ihm heraus: Joggen, Schwimmen,
arbeiten“, erzählt der gebürtige Kölner      Nebenher ist der dynamische junge                      Volleyball und Zeit für ein Konzert
Dreßen. An diesem Traum hat er ziel-         Mann dabei, seine Doktorarbeit an der                  oder eine Theaterveranstaltung wird
strebig gearbeitet. Nach dem Abitur          Universität Oxford zu beenden. „Der                    zwischendurch auch mal „freigeschau-
leistete er seinen Zivildienst für gut ein   Titel meiner Doktorarbeit ist noch                     felt“. Außerdem legt er den täglichen
Jahr in Santiago del Estero in Argenti-      nicht ausformuliert“, erklärt der Bio-                 Weg zur Arbeit mit dem Fahrrad zu-
nien. Wieder im heimischen Deutsch-          loge, „es geht um Raumnutzung und                      rück. Nur für ein Haustier fehlt im
land zog es ihn zunächst nach Berlin.        Populationsdynamiken. Wie benutzen                     Moment noch die Zeit, aber er hat ja
Dort studierte er Biologie an der Hum-       Tiere Raum, wie orientieren sie sich                   ohnehin beinahe 5.000 Tiere unter sei-
boldt Universität und arbeitete als un-      im Raum, wie reagiert eine Populati-                   nen Fittichen.
gelernter Tierpfleger im Tierpark Ber-       on auf Veränderungen in ihrer Struktur
lin. Nach dem Bachelorabschluss hatte        und Dynamik, das heißt wenn ein Pa-                                             Astrid Padberg
Dreßen die Möglichkeit, für jeweils          rameter in einer Population verändert
14   Pinguinal 18 / 1- 2016
Nasser Spaß für Jung und Alt

Ein neuer Wasserspielplatz im              nem Jahr Verspätung realisiert werden.             mehren sich in Zukunft ja die Berichte
Tiger-Tal                                  Er kostet rund 50.000 €, der Zoo-Ver-              aus Wuppertal über sagenhafte Gold-
                                           ein übernimmt dank einer Spende der                funde? Die Eltern können derweil am
Voraussichtlich zu Pfingsten darf sich     Ost-West Gemeinnützige Wohnungs-                   Kiosk im Tiger-Tal bei einer leckeren
der Zoo über ein neues, ganz beson-        baugenossenschaft eG in Höhe von                   Tasse Kaffee eine Verschnaufpause
deres Highlight für die Besucher freu-     5.000 € einen Teil der Finanzierung.               einlegen.
en. Dann soll der sich gerade im Bau                                                          Auch wenn die Kleinen nicht mit den
befindliche Wasserspielplatz eröff-        Dem Wasser einen Weg bahnen                        Füßen im Wasser stehen und auch kei-
net werden. Bei der Erarbeitung des                                                           ne Badehose erforderlich ist, empfiehlt
Konzeptes „Der Grüne Zoo 2020“ fiel        Eine Holzhütte markiert den Beginn                 es sich künftig vermutlich dennoch,
auf, dass es bei Erlebnisbereichen und     des Spielplatzes. Mit einer Schwen-                im Vorfeld des Zoobesuches über ge-
Spielplätzen für Kinder Nachholbe-         gelpumpe neben der Hütte werden                    eignete Kleidung oder Wechselwäsche
darf gibt. Schnell war die Idee für ei-    die Kinder das Wasser selbst in die                nachzudenken. Der Wasserspielplatz
nen Wasserspielplatz geboren, auf dem      Anlage pumpen müssen. Das Wasser                   soll grundsätzlich die ganze Saison
Kinder eine Pause einlegen und sich        wird dann durch Rinnen bergab ge-                  über geöffnet sein, im Winter kann
ausprobieren und austoben können.          leitet. Mittels Schiebern soll sich der            das Wasser aber bei Bedarf abgedreht
                                           Lauf des Wassers verändern lassen,                 werden, um Frostschäden zu vermei-
Sicherheit geht vor                        bis es schließlich im unteren Teil des             den. Zukünftig sind also besonders im
                                           Spielplatzes im Boden versickert. Ein              Tiger-Tal leuchtende Kinderaugen zu
Das neue Planschparadies für Kinder        bisschen dürfte die Szenerie an einen              erwarten, wenn es endlich heißt: „Was-
befindet sich unterhalb der Tigeranlage    Western erinnert, in dem nach Gold ge-             ser Marsch“!
auf der Wiese zwischen den Kunstfel-       schürft wird und wer weiß, vielleicht                                         Andrea Bürger
sen. Er beginnt unter der Sambatrasse
und endet kurz vor dem Weg oberhalb
der Patagonienanlage. Vier der künst-
lichen Felsen in diesem Bereich müs-
sen dort für den Spielplatz weichen.
Die mit dem Wasser spielenden Kinder
könnten die Grenzen des Spielplatzes
im Eifer des Gefechts vergessen und
auf die Felsen klettern. Da die Felsen –
wie auch die gesamte Zooerweiterung
mit Tiger- und Löwenanlage – mit
Geldern der Regionale 2006 gefördert
wurden, musste im Vorfeld eine Ge-
nehmigung der zuständigen Behörde
des Landes für die Veränderung einge-
holt werden. Ohne das aufwändige und
zeitfressende Verfahren wäre der Zoo
Gefahr gelaufen, einen Teil der För-
dermittel zurückzahlen zu müssen. Der
Spielplatz kann daher nun erst mit ei-     Das Konzept des Wasserspielplatzes im Tiger-Tal                     Zeichnung: Stadt Wuppertal

  Impressum
  Herausgeber: Zoo-Verein Wuppertal e.V.                              Redaktion: Susanne Bossy, Barbara Brötz, Andrea Bürger
  Geschäftsstelle: Hubertusallee 30, 42117 Wuppertal                  Andreas Haeser-Kalthoff (verantwortlich),
  Internet: www.zoo-verein-wuppertal.de                               Bruno Hensel, Eva-Maria Hermann, Astrid Padberg
  ISSN 1866-1920
  Kontakt: Zoo-Verein Wuppertal e.V.                                  Gesamtherstellung: Bergische Blätter Verlags GmbH
  Dipl.-Biol. Andreas Haeser-Kalthoff                                 Schützenstraße 45, 42281 Wuppertal
  Telefon: (0202) 563-3662                                            Layout: Benjamin Ballmann
  E-Mail: pinguinal@zoo-verein-wuppertal.de                           Internet: www.bergische-blaetter.de
                                                                      Auflage: 5.000 Exemplare
                                                                      Papier: FSC®-zertifiziertes Papier
                                                                                                             Logo/Siegel

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Ein Wald für die Milus

Die Davidshirsche erhalten eine
neue Anlage

Die neue Anlage für die Milus, die
zur Zeit im Grünen Zoo Wuppertal
entsteht, existierte schon recht lange
als Idee in den Köpfen der Zoolei-
tung. Sie ist Teil des Konzeptes „Grü-
ner Zoo 2020“, das von Zoodirektor
Dr. Arne Lawrenz und seinem Team
entwickelt wurde und nun Schritt für
Schritt umgesetzt wird. Bevor jedoch
mit der eigentlichen Planung und dem
Bau begonnen werden konnte, war es
notwendig, die Fläche auf ihre neue
Bestimmung vorzubereiten. Denn in
dem Waldabschnitt gegenüber dem
Kianggehege, in dem die neue Anla-
ge entsteht, wuchsen unter anderem
Narzissen oder Osterglocken, die für               Die Milus ziehen bald in ein neues Gehege um                         Foto: Barbara Scheer
die Tiere giftig sind. Und so mussten
zunächst einmal über mehrere Jahre                 Bereich der neuen Anlage stehen.                errichtet. Dort wird es auch ein Vor-
die schädlichen Pflanzen aus diesem                Im vergangenen Jahr begannen dann               gehege geben, in dem einzelne Tiere
Bereich entfernt werden. Gleichzei-                die konkreten Planungen für die Anla-           bei Bedarf von der Gruppe abgetrennt
tig wurden um einige Bäume bereits                 ge. Sie wird fast den gesamten bislang          werden können. Die Umzäunung der
Schutzzonen aus Ästen errichtet, um                ungenutzten Waldbereich gegenüber               Anlage wird im Stile eines Wildgatters
die Milus vom Abschälen der Rinde                  den Rentieren und Kiangs einnehmen              erfolgen, Besuchern werden sich viele
abzuhalten. Möglicherweise wird es                 und sich bis zur Mauer an der Zoo-              Möglichkeiten für Einblicke in das Ge-
noch weitere Schutzmaßnahmen für                   grenze erstrecken. Im unteren Bereich           hege bieten. Als Besonderheit wird ein
einen Teil der Bäume geben, die im                 der Anlage wird ein Stall für die Milus         Hochstand errichtet, von dem aus die

Milus wurden dank umfassender Bemühungen der Zoos vor dem Aussterben bewahrt                                            Foto: Barbara Scheer

16   Pinguinal 18 / 1- 2016
Anlage überblickt werden kann. Die
alten Vogelvolieren, die sich an der
Stelle befunden hatten, wo der Stall
für die Milus gebaut wird, waren schon
vor einiger Zeit wegen Baufälligkeit
außer Betrieb genommen worden. Die
letzten Reste wurden zu Beginn dieses
Jahres abgerissen und die Fläche für
den Bau des Stalls vorbereitet.

Naturnahe Gestaltung der Anlage

Für die Davidshirsche, wie die Milus
auch genannt werden, stellt die neue
Anlage eine deutliche Verbesserung
ihrer Haltungsbedingungen dar. Sie
kommt dem Lebensraum der Tiere,
deren ursprüngliche Heimat bewalde-
te Sumpfgebiete und sumpfige Ebenen
im Nordosten Chinas sind, mit ihrem
natürlichen Waldboden sehr nahe.          Pläne für den neuen Milustall                                                Zeichnung: GMW
Auch für die Zoobesucher wird die
Anlage durch ihre naturnahe Gestal-
tung und die guten Möglichkeiten zur       Milus sind ein Beispiel einer Tierart, die es ohne die Bemühungen Zoologi-
Beobachtung der Tiere attraktiver sein     scher Gärten heute nicht mehr geben würde. Sie wurden erst 1865 für die west-
als das bisherige Milugehege. Und für      liche Welt entdeckt, damals gab es sie schon nur noch im kaiserlichen Jagdpark
den Zoo ebenfalls sehr wichtig sind die    in Peking. Zur Jahrhundertwende wurden die letzten Exemplare im Freiland
deutlich besseren Möglichkeiten des        ausgerottet. Durch das Zusammenführen der letzten Exemplare in menschli-
Tiermanagements, die mit der Anlage        cher Obhut gelang es, wieder eine neue Population aufzubauen und auf meh-
geschaffen werden (also zum Beispiel       rere Zoologische Gärten zu verteilen. 1985 wurde schließlich mit einem Aus-
die Möglichkeit, Tiere voneinander         wilderungsprojekt in China begonnen. Heute gibt es dank dieser Bemühungen
abzutrennen oder für eine Behandlung       dort wieder freilebende Milus, die meisten davon in geschützten Reservaten.
festzusetzen).
Die alte Anlage der Milus wird nach
deren Umzug nicht lange leer stehen,      gewisse behutsame Umgestaltung der              onen in Zentralasien beheimatet sind.
sondern soll möglichst schnell den        Anlage ist geplant, um auch hier dem            Der Zoo-Verein hat angeboten, die
Takinen mit zur Verfügung gestellt        Lebensraum der Takine näher zu kom-             Finanzierung dieses Umbaus zu über-
werden, die das Gehege unterhalb der      men, die in feuchten Bambus- und                nehmen.
jetzigen Miluanlage bewohnen. Eine        Rhododendronwäldern der Bergregi-                                  Andreas Haeser-Kalthoff

  Trauer um ein verdientes Vereinsmitglied

Nachruf auf Wilfried Jakob                den. Wilfried Jakob war dem Zoo und
                                          dem Zoo-Verein stets eng verbunden.
Am 14. Februar 2016 verstarb nach         Seiner Beharrlichkeit als Stadtrat ist
langer schwerer Krankheit unser Ver-      es unter anderem zu verdanken, dass
einsmitglied Wilfried Jakob im Alter      das neue Elefantenhaus von der Stadt
von 82 Jahren. Für seine jahrzehnte-      Wuppertal gebaut werden konnte. Da-
lange Tätigkeit im Beirat des Zoo-Ver-    mit wurde der Grundstock für die er-
eins, die er erst im vergangenen Jahr     folgreichste Nachzucht Afrikanischer
beendet hatte, war er noch zuletzt im     Elefanten in Europa gelegt. Unser Mit-
Herbst 2015 bei der Festveranstaltung     gefühl gilt seiner Familie, wir werden
zum Vereinsjubiläum mit einer Gol-        Wilfried Jakob nicht vergessen.
denen Ehrennadel ausgezeichnet wor-                                        Bruno Hensel   Wilfried Jakobs          Foto: Wolfgang Köthe

                                                                                                                  Pinguinal 18 / 1- 2016   17
Einsatz von Psychopharmaka bei Zootieren

Kritische Überprüfung des
Medikamenteneinsatzes im Zoo

Im Mai 2014 sorgte ein Artikel in der
Zeitung „Die Welt“ für Wirbel. Darin
wurde behauptet, dass in deutschen
Zoos systematisch Psychopharmaka
eingesetzt würden, letztlich verbun-
den mit dem Vorwurf, auf diesem Weg
ungeeignete Haltungsbedingungen zu
verbergen. Diesem Artikel folgte eine
Diskussion, auf die die Politik in Nord-
rhein-Westfalen schließlich mit einer
Untersuchung des Einsatzes von Psy-
chopharmaka in Zoos reagierte. Der
„Stern“ griff im Oktober 2015 dieses
Thema noch einmal auf, diesmal gab
es allerdings kaum noch Reaktionen.
Der Grüne Zoo Wuppertal stellte sich                   Psychopharmaka können bei Bedarf auch bei Gelbrückenduckern eingesetzt werden
von Anfang an offen diesem Thema                                                                                                      Foto: Dr. Alexander Sliwa
und veröffentlichte Auszüge aus sei-
ner Datenbank über die Verwendung                      Was sind Psychopharmaka?                            mentengruppen mit unterschiedlichen
sämtlicher Medikamente bei seinen                                                                          Wirkungsweisen beinhaltet. Die hier
Zootieren. Sie sind noch heute auf der                 Bei Psychopharmaka handelt sich um                  relevante Medikamentengruppe, deren
Internetseite des Zoos abrufbar und                    Substanzen, die bestimmte Stoffwech-                angeblich systematische Verwendung
versehen mit Erläuterungen zur Ver-                    selvorgänge im Gehirn beeinflussen                  den Zoos vorgehalten wurde, ist der
wendung von Psychopharmaka, die                        und so die psychische Verfassung än-                Bereich der Beruhigungsmittel oder
selbstverständlich auch im Zoo zum                     dern können. Es ist ein sehr weit gefass-           Sedativa, zu dem auch das allgemein
Wohle der Tiere eingesetzt werden.                     ter Begriff, der verschiedene Medika-               bekannte Valium gehört. Diese Medi-

Fluchttiere wie dieses Zebra können für Transporte schonend sediert werden                                                                Foto: Barbara Scheer

18   Pinguinal 18 / 1- 2016
kamente wirken muskelentspannend           und auf ihre speziellen Bedürfnisse
und Angst lösend, womit zum Teil           angepasste Narkose zu bieten. Selbst-
auch eine schmerzlindernde Wirkung,        verständlich geht es dabei auch um die
z.B. bei Rückenschmerzen, einhergeht.      Stress- und Schmerzreduktion. Dem-
Valium enthält den Wirkstoff Diaze-        entsprechend erhalten manche Tiere
pam und ist ebenso wie Midazolam           vor einem geplanten Eingriff ein Beru-
ein nur kurz wirkendes Beruhigungs-        higungsmittel, meistens mit Diazepam
mittel. Demgegenüber gibt es Sedativa      als Wirkstoff. Sie gehen damit viel ru-
mit Depotwirkung (d. h. die Wirkung        higer in die Narkose, sind während der
erstreckt sich über einen längeren Zeit-   Operation in einem stabileren Zustand
raum) wie z.B. Perphenazin.                und benötigen weniger Narkosemittel,
                                           was letztlich zu geringeren Nebenwir-
Anwendungsfelder von                       kungen führt. Hinzu kommt, dass Nar-
Psychopharmaka im Zoo                      kosemittel oft verkrampfend wirken.
Wuppertal                                  Mit einer Vorbehandlung durch Valium
                                           wird dem entgegengewirkt, so dass
Über 90 % dieser Medikamente werden        die Muskulatur des Patienten während
im Grünen Zoo Wuppertal im Zusam-          des Eingriffs besser entspannen kann.
menhang mit Narkosen eingesetzt, die       Ähnliches – nur mit anderen Medika-       Indischer Leopard        Foto: Diedrich Kranz
für die meisten diagnostischen und the-    menten – wird in der Humanmedizin
rapeutischen Maßnahmen erforderlich        bei Operationen auch gemacht.             Fluchttiere wie Gazellen, Antilopen
sind. Die Narkosetechniken haben sich      Zu einem geringen Anteil werden           oder Zebras reagieren bei notwendi-
im Bereich der Veterinärmedizin ext-       Beruhigungsmittel zur Minimierung         gen Transporten hektisch und nervös.
rem verbessert. Heute können Erkennt-      oder zur Abschwächung von Umge-           Sie setzen sich einem hohen Selbst-
nisse aus der Humanmedizin helfen,         bungsreizen bei Zootieren im Grünen       verletzungsrisiko aus und agieren bis
den Tieren eine möglichst schonende        Zoo Wuppertal eingesetzt. Vor allem       zur Erschöpfung. Hier besteht eine

    VERWANDLUNGSKÜNSTLER                                                                Genau wie das Chamäleon kön-
                                                                                        nen wir höchst flexibel die Farbe
                                                                                        wechseln. Durch wegweisende Her-
                                                                                        stellungsverfahren sorgen wir in
                                                                                        der kunststofferzeugenden Indus-
                                                                                        trie für eine einzigartige Vielfalt
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medizinische Indikation für die Gabe                  ein Radio oder die Tiere werden, wenn
von geringen Mengen eines Beruhi-                     zum Beispiel Bäume in der Umgebung
gungsmittels, um Stress und Angst zu                  gefällt werden müssen, nicht mehr in
vermeiden. So wurde zum Beispiel                      die Innenställe gebracht. Transportbo-
einem jungen Zebra-Hengst, der im                     xen werden möglichst schon mehre-
Oktober 2015 von Wuppertal in einen                   re Tage vor dem geplanten Transport
niederländischen Zoo gebracht wurde,                  im Gehege aufgestellt, damit sich die
fünf Tage vor dem Transport in einem                  Tiere daran gewöhnen und durch die
Pferdeanhänger ein Depot-Beruhi-                      Kisten hindurch laufen können. Mit
gungsmittel gegeben. Die Tierpfleger                  diesen und zahlreichen anderen Maß-
bauten aus Kisten einen Gang, der                     nahmen werden die Zootiere auf natür-
ihn aus seiner Box unmittelbar in den                 liche Weise desensibilisiert.
Anhänger führte. Als es soweit war,                   Schließlich werden Beruhigungsmit-
ging das junge Zebra zunächst direkt                  tel auch zu einem geringen Anteil zur
aus seinem Stall in den Anhänger, um                  Schmerzlinderung eingesetzt. Dabei
diesen dann rückwärts wieder zu ver-                  muss selbstverständlich eine streng
lassen. Nach circa 30 Sekunden über-                  abgewogene medizinische Indikation
wog allerdings die Neugier, so dass er                vorliegen. Bei epileptischen Anfäl-
erneut aus seiner Box in den Anhänger                 len, die mit starken Verkrampfungen
lief. Er war dabei zwar noch etwas ner-               einhergehen, hat sich Valium als mus-
vös, aber keinesfalls panisch, so dass                kelentspannendes Medikament be-
der Transport zu seinem Wohle unge-                   währt.                                               Bartaffe              Foto: Barbara Scheer
hindert erfolgen konnte.
Auch bei der erstmaligen Zusammen-                    Verantwortungsvolle Verabreichung                    Verabreichung von Beruhigungsmit-
führung neuer Tiere – insbesondere                    und Dokumentation                                    teln verstanden, um Alltagssituationen
wenn aggressives Verhalten erwartet                                                                        zu bewältigen. Das lehnt der Grüne
wird – kann eine geringe Dosis eines                  Wie auch in anderen Zoologischen                     Zoo Wuppertal strikt ab. Im Übrigen
kurzfristig wirkenden Sedativums ein                  Gärten werden im Grünen Zoo Wup-                     hilft ein Mittel wie Valium nicht ge-
angezeigtes Mittel sein, um die Tiere                 pertal Beruhigungsmittel nur nach ge-                gen Aggressionen oder Stereotypien
vor Schaden zu bewahren. Vorrangig                    nau ermittelter medizinischer Indikati-              bei Tieren. Stattdessen wird im Zoo
wird immer versucht, die Zootiere an                  on verabreicht. Die Behandlung wird                  viel Zeit darauf verwendet, schwierige
normale Umgebungsreize zu gewöh-                      individuell auf das Tier und die Situ-               Situationen der Tiere zu analysieren
nen, um den Einsatz von Medikamen-                    ation abgestimmt, um dem Tierwohl                    und mit geeigneten tierpflegerischen
ten zur Beruhigung nicht erforderlich                 zu dienen. Keinesfalls werden Medi-                  Maßnahmen und Veränderungen der
zu machen. So sind viele Tiere daran                  kamente, wie Zoogegner behaupten,                    Haltungsbedingungen eine Lösung zu
gewöhnt, dass sich Menschen in ihrem                  zum Zwecke des „social calming“ ein-                 finden.
Stall aufhalten, manchmal läuft dort                  gesetzt. Hierunter wird die langfristige             Die Verabreichung sämtlicher Medi-
                                                                                                           kamente an Zootiere wird akribisch
                                                                                                           genau in einer Datenbank dokumen-
                                                                                                           tiert. Gleiches gilt für den Einkauf der
                                                                                                           veterinärmedizinisch benötigten Medi-
                                                                                                           kamente. Der Inhalt der Datenbanken
                                                                                                           wird den zuständigen Behörden regel-
                                                                                                           mäßig vom Zoo gemeldet und von dort
                                                                                                           kontrolliert. Da der Grüne Zoo Wup-
                                                                                                           pertal um Transparenz bemüht ist, hat
                                                                                                           er zum Beispiel die Informationen aus
                                                                                                           diesen Datenbanken über den Einsatz
                                                                                                           von u.a. Diazepam, Midazolam und
                                                                                                           Perphenazin für die Zeit von 2004 bis
                                                                                                           2014 öffentlich ins Netz gestellt.

                                                                                                           Kein Missbrauch von Medikamenten
                                                                                                           in der Zootierhaltung

                                                                                                           Die Berichterstattung in den Medien
Beruhigungsmittel werden im Zoo meist bei Operationen eingesetzt, auch bei Sandkatzen                      hat zu einer Überprüfung der größten
                                                                                   Foto: Barbara Scheer   Zoos in Nordrhein-Westfalen geführt.
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