REVIERa Projektsammlung - Projekte, Impulse, Ideen mit Beteiligung der RWTH zur Gestaltung des Strukturwandels im Rheinischen Braunkohlerevier ...
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REVIERa Projektsammlung Projekte, Impulse, Ideen mit Beteiligung der RWTH zur Gestaltung des Strukturwandels im Rheinischen Braunkohlerevier Stand 15. Dezember 2020
Impressum REVIERa – Transformationsplattform der RWTH REVIERa – Kerngruppe Univ.-Prof. Dr. Agnes Förster Univ.-Prof. Dr. Stefan Böschen Univ.-Prof. Dr. Peter Letmathe REVIERa – Kontakt reviera@arch.rwth-aachen.de Redaktion und Gestaltung Agnes Förster Maren Paegert José Miguel Sánchez-Molero Martínez Alena Cohrs Was ist REVIERa? Der Strukturwandel im Rheinischen Revier ist von herausragender Bedeutung für die Region, die angrenzenden Ballungsräume und für das Land Nordrhein-Westfalen. Der Wandel hin zu CO2-neutraler Energieversorgung, weitgehend geschlossenen Ressourcenkreisläufen und neu- en attraktiven Wohn-, Arbeits- und Freizeitstand- orten hat deutschlandweit und darüber hinaus eine Vorbildfunktion. Die RWTH möchte den Wandel aktiv begleiten. Die Plattform REVIERa beschäftigt sich fakultätsübergreifend und in- terdisziplinär mit den langfristigen Perspektiven des Strukturwandels im Rheinischen Revier – im Dialog auf Augenhöhe mit den Partner:innen im Rheinischen Revier.
Inhalt REVIERa Projektsammlung Hier geht es zur digitalen Projektlandkarte http://bit.ly/REVIERa REVIERa – Transformationsplattform der RWTH 4 AMICARE: zur klinischen Innovationsregion für NAMOSYN Nachhaltige Mobiltät durch Herz und Niere 35 synthetische Kraftstoffe 62 EINSTIEGe – UMSTIEGe – AUSSTIEGe 5 EMF-Portal: Informationsplattform 36 SusChemSys 2.0 63 Energiekorridore 6 Psychosoziale Transitionsunterstützung im QuinCAT - Quick Innovation in Catalysis 64 Forschungscampus Flexible Elektrische Strukturwandel 37 Netze (FEN) 7 200%E 65 REINVENTING HOSPITAL 38 Fraunhofer-Zentrum Digitale Energie 8 NACHWUCHS 66 RWTH Zentralisierte Biomaterialbank 39 Gute Jobs ohne Kohle 9 Ökosystemdienstleistungen im Rheinischen Strukturwandel und Personalisierung im Revier 67 Kopernikus-Projekt Power-to-X 10 Gesundheitswesen 40 Ökosystemevaluation für nachhaltige Mine ReWIR 11 Center für digital vernetze Produktion (CDVP) 41 Landnutzungssysteme 68 Modellregion Arbeitsplatz der Zukunft 12 Internet of Construction (IoC) 42 Ökosystemevaluation für nachhaltige Landnutzungssysteme 69 Modellregion Synthetische Kraftstoffe 13 Pilotprojekt der Referenzbaustelle Campus West 43 ReBAU 70 Smart Urban Skin (SUS) 14 Internet of Production 44 Setup Food Strip 71 Reallabor SmartQuart - Smarte Energiequartiere 15 Hub Digitale Geschäftsmodelle Starterbaustein Blockchain 45 Zukunftsklima 72 Zukunftsregion Wasserstoff 16 Low Carbon Industry im Rheinischen Revier 46 Zukunftssichere Wasserwirtschaft im Aachen Graphene & 2D Materials Center 17 Rheinischen Revier 73 Production Launch Center Aviation@NRW 47 Agency for Cognitive Computing - ACC 18 Bio4MatPro 74 ACalNet 2.0 48 Digital Hardware Hub Aachen 19 Learning Factory 75 BioökonomieREVIER Rheinland 49 Korridor für neue Mobilität Aachen - Düsseldorf 20 Retail im Revier 76 BioökonomieREVIER: New Business Factory 21 Innovationslabor DeMoBio 50 We@Aachen 77 NeuroSys - Neuromorphe Hardware für BioökonomieREVIER: autonome Systeme der KI 22 Innovationslabor E-Hybio 51 NEUROTEC I und II 23 BioökonomieREVIER: Innovationslabor PlastiQuant 52 ACCESS! 24 BioökonomieREVIER: Autonome Shuttles und Leitwarte 25 Innovationslabor ProtLab 53 Brain-Train JULIA 26 BioökonomieREVIER: Innovationslabor UpRePP 54 Center for Vertical Mobility 27 BioSorp-Effiziente Strofftrennung in Bioraffinerien 55 Kohleausstieg und Recht 28 Carbon2Chem® (C2C) 56 Mobilität der Zukunft für den ländlichen Raum 29 Deutsches Kunststoffkreislaufzentrum im Mobilität der Zukunft für den ländlichen Raum Rheinischen Revier 57 Element 1 30 GreenSolRes 58 Mobilität der Zukunft für den ländlichen Raum Element 2 31 Innovationsbündnis Agrar-Textil-Lebensmittel Mobilität der Zukunft für den ländlichen Raum INGRAIN 59 Element 3 32 METAFOR 60 Modellprojekte zur Leicht-Mobilität 33 Nachhaltige C-Quellen für integrierte RWTH-Cluster nachhaltige Mobilität 34 Wertschöpfungsketten 61
REVIERa – Transformationsplattform der RWTH Mission Statement REVIERa Der Braunkohleausstieg setzt das Rheinische Revier einem tiefgreifenden und raschen Wandel aus. Die Transformationsplattform REVIERa nimmt die dabei auftretenden komplexen Ge- staltungsaufgaben in den Blick und vernetzt die RWTH in die Region hinein. Als internatio- nal führende Technische Hochschule sieht die RWTH ihre Verantwortung darin, auf der Basis von Forschung und gemeinsam mit Akteur:in- nen aus dem Revier Transformationsangebote zu entwickeln, welche die Transformation im Rheinischen Braunkohlerevier befördern können. Zudem werden methodisch neue Ansätze ent- wickelt, um übergreifende Transformationsauf- gaben zu formulieren und zu lösen. Erklärtes Ziel von REVIERa ist es, den Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis zu stärken und so die Gestaltung der anstehenden Transformation zu befördern. REVIERa funktioniert deshalb als Dialogplattform. REVIERa schafft Foren, um den Aufgaben der Vernetzung, Strukturierung und Kommunikation gerecht werden zu können. Vernetzung der unterschiedlichen Akteure RWTH-intern, die For- schung für das Revier machen, aber ebenso die Vernetzung der RWTH mit Akteuren der Praxis gehört dazu. Strukturierung hilft Übersicht zu gewinnen, sei es mit Blick auf die verschiedenen Transformationsziele, die pluralen Orientierungen bei der Konkretisierung von Transformationsauf- gaben, aber auch die verschiedenen Erfahrungen und Wissensbestände. Hier kann die RWTH als Universität allparteilich wirksam werden. Projektwerkstatt im Oktober 2020 Nach dem erfolgreichen Auftaktworkshop (Do- kumentation) am 10.02.2020 lädt REVIERa die Akteur:innen aus dem Revier zu einer digitalen Infrastruktur Werte und Wissen Projektwerkstatt mit der RWTH ein. In diesem Projekte können bestehende Infrastrukturen im Projekte tragen auf unterschiedliche Art und Rahmen werden zum einen aktuelle Projektent- Rheinischen Revier nutzen, selbst Infrastrukturen Weise zum Kriterium Werte und Wissen bei: wicklungen unter Beteiligung der Forscher:innen verändern oder neue bilden. Einige Projekte 1. Werte, Normen, Kultur: Auseinandersetzung und Einrichtungen der RWTH präsentiert. Zum benötigen einen begleitenden Aufbau von Infra- und Entwicklung von Werten, Normen und Kultur anderen stehen Vernetzungs- und Transfor- strukturen. Ebenso lassen sich Projekte unab- im Revier, 2. Systemwissen Strukturwandel: Bei- mationspotenziale sowie Wünsche und An- hängig von Infrastrukturen im Revier entwickeln. trag der Projekte zum Systemwissen „Wandel forderungen von Akteur:innen aus dem Revier Infrastrukturen umfassen physische Netze der im Revier“, 3. Kompetenzförderung: Beitrag der im Mittelpunkt. Ver- und Entsorgung, öffentliche Angebote und Projekte zu Gelegenheiten, Strukturen, Orten Services der Daseinsvorsorge und Bildung, der Bildung und Entwicklung der Menschen in Zur Vorbereitung der Projektwerkstatt hat REVIE- technische Infrastruktur und Großgeräte und und um das Revier. Ra Projekte, Impulse und Ideen mit Beteiligung grün(-blaue) Infrastrukturen. der RWTH in einem RWTH-internen Prozess gesammelt. Das Ziel der Zusammenstellung in Beteiligung Innovation und Markt diesem Booklet ist, die Projekte transparent zu In den Projekten wirken verschiedene Akteure Projekte decken unterschiedliche sektorale machen, sie zu ordnen und zu strukturieren und aktiv mit: 1. Experten verschiedener Fachdiszi- Innovationsbereiche ab mit unterschiedlichen damit eine Grundlage zu schaffen, die Potenziale plinen, Branchen und Sektoren, 2. Akteure aus Technologiereifegraden von der Grundlagen- der Vernetzung gemeinsam mit den Akteuren Staat, Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Hochschulen, forschung bis zur Anwendung. Für verschiedene im Revier zu identifizieren und zu diskutieren. Verbänden etc., 3. Akteure mit verschiedener Innovationen stellt sich der Diffusionsprozess räumlicher Reichweite: Region, Land, Bund bis unterschiedlich dar. Projekte haben unterschiedli- Strukturierung der Projektlandschaft zur Ebene der EU. che Wertschöpfungspotenziale und lassen daher Die 74 Projekte, Impulse und Ideen wurden verschiedene Effekte auf die Beschäftigungs- unter Mitwirkung unterschiedlicher Fakultäten, Projekte gestalten verschiedene Orte und struktur im Revier erwarten. Ebenso können Forschungsinstitute, Einrichtungen und Dis- Plattformen und bieten diese im Revier an, um Tiefe und Breite der Wertschöpfungsketten ziplinen entwickelt. Sie lassen sich folgenden Wissen, Aktivitäten und Netzwerke zu öffnen, und damit der Beitrag zu einem Innovations- Innovationsbereichen zuordnen: Energie, KI weiterzugeben und mit vielen Akteuren zu ent- ökosystem im Revier unterschiedlich ausfallen. und Kommunikation, Mobilität, Gesundheit, wickeln. Einige Projekte haben einen unmittelba- Produktion, Stoffe und Kreisläufe und Produk- ren räumlichen Bezug zum Rheinischen Revier. tive Landschaft. In Ergänzung dazu bieten sie Sie gestalten und verändern konkrete (Stand-) unterschiedlicher Beiträge zur Transformation Orte und Räume in der Region. Ebenso bieten im Revier: Infrastruktur, Beteiligung, Werte und Projekte Plattformen und Transferstellen in Form Wissen, Innovation und Markt. Die Projekte von Räumen, Kommunikationsangeboten und zeichnen sich durch jeweils unterschiedliche auch digitalen Lösungen an, um Kooperations- Profile aus. Aufbauend auf den Einzelbeiträgen partner:innen, Unternehmer:innen, Mitgestal- lässt sich mit gezielten Verbindungen und Syn- ter:innen, Nutzer:innen oder auch die breite ergien eine Transformationslandkarte für das Öffentlichkeit anzusprechen und einzubeziehen. Rheinische Revier entwickeln. 4
EINSTIEGe – UMSTIEGe – AUSSTIEGe Vom Braunkohlerevier (BRR) zum Zukunftsrevier (ZRR) Transformationen in historischer Perspektive Univ.-Prof. Dr. phil. Paul Thomes vormals LFG Wirtschafts- Sozial- und Technologie- geschichte pt@wisotech.rwth-aachen.de Projektbeteiligte Gemeinden; Archive; Museen; LVR; Sozialwissenschaften Kurzzusammenfassung Effizienter Wandel braucht systematisches Lang- zeitwissen. Es erweist sich als wichtig, weil es u.a. dazu beiträgt, die systemischen Dynamiken von Technik, Wirtschaft und Gesellschaft zu ver- stehen, zu bewerten und Pfadabhängigkeiten kritisch zu hinterfragen. Idealerweise lassen sich daraus künftige Entwicklungen auf der Basis von Werte und Wissen Erfahrungen und Erwartungen im Sinne eines Transformation besteht aus Prozessen, die oft ad effizienten Transformationsmanagements halb- hoc ohne systematisches Vergangenheits- bzw. wegs verlässlich abschätzen, prognostizieren Bestandswissen angegangen werden. Es bedarf und gestalten. deshalb Langzeitanalyseansätzen. Konkret: Wie Daraus ergibt sich das Projektziel: die Erstel- funktioniert Strukturwandel? Relevante und irre- lung einer ganzheitlichen strukturellen Analyse relevante Faktoren werden anhand zu wählender der rund 200jährigen Entwicklung der Braun- Schlüsselsituationen (Elektrizität, Wärmemarkt) kohleproduktion und -nutzung. Eine historisch identifiziert. Siehe auch den einführenden Text. basierte systematische Daten- und Faktenana- Bislang fehlt eine systematische Gesamtana- lyse existiert bisher nicht. Die Quellenlage ist lyse des BRR. gut, die Bestände müssten aber erschlossen werden. Die Auswertung würde in Form eines Innovation und Markt multikriteriellen, quantitativ-qualitativ struktu- Technologiereifegrade und Diffusionsprozesse rierten Konzepts erfolgen. Die Realisierung als hängen unmittelbar voneinander ab. Sie sind Teilprojekt anderer Projekte ist denkbar (siehe zentrale Komponenten des Strukturwandels. Partner). Ein historisch basierter methodischer Bewer- tungsansatz, hervorgegangen aus einem in- Beitrag zum Strukturwandel terdisziplinären Exzellenzprojekt in Kooperation Infrastruktur mit dem FZ Jülich steht als Analysewerkstoff zur Infrastrukturen sind langlebiger Natur unterliegen Anwendung im Reallabor zur Verfügung. aber ebenfalls Transformationsprozessen. Pfad- abhängigkeiten sind äußerst stark ausgeprägt. Wenn sie aufgeweicht werden sollen bedarf es einer exakten Kenntnis ihrer Zusammenhänge. Vorarbeiten in Form zweier Dissertationen zu Energieinfrastrukturen (Elektrizität und Gas) bil- den eine aktuelle Methoden- und Wissensbasis. STIEGe – UMSTIEGe – AUSSTIEGe Transformationsdynamiken BRR – ZRR top down Status quo Reset Push Pull nk Gesellschaft Technologie Faktoren bottom up Wirtschaft Diffusion Invention Refreezing Unfreezing BRR Umwelt ZRR Fragmentierte Globalisierung 3.0 Recht Glocalisierung Innovation Politik Industrie 4.0? CPS, KI, Intelligente Totalvernetzung Globalisierung 2.0 Industrie 3.0 Computerisierung, Digitalisierung IKT Industrie 2.0 Standardisierte Massenproduktion Chemie, E-technik, Automobil Internationalisierung, Globalisierung 1.0 Industrialisierung 1.0 Maschinisierung / Mechanisierung Schwerindustrie, Eisenbahn 1700 1819 1876 1888 1892 1907 1913/14 1939/45 1960 1972 2020 2038 t Agrargesellschaft Industriegesellschaft Dienstleistungsgesellschaft ? analog analog-digital digital-analog digital regional international global glocal regenerativ fossil fossil-regenerativ regenerativ-fossil regenerativ Bio/Wasser/Wind/Sonne Stein-/Braunkohle/Öl/Gas/Nuklear Bio/Wasser/Wind/Sonne Einstieg(e) Umstieg(e) Ausstieg(e) Veränderung verstehen und gestalten © EigenerUniv.- Prof. Dr. phil Paul Thomes Entwurf vormals LFG WISOTECH Copyright PT REVIERa Transformationsplattform der RWTH | Stand Oktober 2020 5
Energiekorridore Die Energiewende als Push-Faktor der Siedlungs- und Verkehrsentwicklung (Beispiel: Energiekorridore an Autobahnen) RWTH Aachen, Institut für Stadtbauwesen und Stadtverkehr (ISB), Prof. Dr.-Ing. Tobias Kuhnimhof, kuhnimhof@isb.rwth-aachen.de Projektbeteiligte Lehrstuhl und Institut für Straßenwesen ISAC; Institut für elektrische Anlagen und Netze; Digitalisierung und Energiewirtschaft (IAEW); Gebietskörperschaften und Kommunen an der A4; Flächenentwickler:innen; Landesbetrieb Straße; Bezirksregierung Köln; Energieversorger:innen; Hersteller:innen Photovoltaik und Lärmschutzanla- gen, Energiespeicher, ggf. Tank&Rast o.ä. Kurzzusammenfassung Ziel des Projektes ist es, Potenziale von bisher minder genutzten Flächen in der Nähe von Ver- taikhersteller:innen, Hersteller:innen Lärmschutz) Orte und Plattformen kehrskorridoren, insb. Autobahnen, zur Energie- bis zur Zivilgesellschaft (Bürger:innen, Anwoh- Verkehrsinfrastrukturen gewinnung zu nutzen. Dort ist ohne Lärmschutz ner:innen). Wissen, Erfahrungen, Netzwerke Verkehrsinfrastrukturen werden zu Energiepro- die Siedlungsentwicklung eingeschränkt. Gleich- und Ergebnisse weisen eine Übertragbarkeit auf duzenten (Energiekorridoren), die Infrastrukturen zeitig bieten Lärmschutzeinrichtungen Potenziale bundesweite Energiekorridore auf und tragen so werden verträglicher in das Umfeld integriert und zur Energiegewinnung durch Photovoltaikan- einer breiten Vernetzung bei. es werden neue Nutzungen im Umfeld ermöglicht. lagen. Dies könnte Kosten der Lärmschutz- Gebietskörperschaften im Umfeld der Infrastruk- einrichtungen reduzieren, Energiepotenziale Werte und Wissen turen für autobahnnahe Flächen bzw. Nutzungen Die umfangreiche Kooperation verschiedener Optionen für neue Nutzungen und verträglichere bereitstellen und Entwicklungsoptionen für Ge- Akteur:innen trägt in besonderem Maße zur Einbindung der Verkehrsinfrastrukturen in das städtebauliche Umfeld. werbe- und Wohnbauflächen generieren. Die Kompetenzförderung sowie der Förderung Potenzialanalyse schließt gesetzliche Rahmen- von Kooperation im Rheinischen Revier bei. Bundesweiter Transfer bedingungen ebenso ein wie die technischen Räume können neu (weniger verlärmt) durch Erfolgreiche Lösungen haben Exportpotenzial in Möglichkeiten und Kosten der kombinierten die Bürger:innen erlebt werden als Wohn- und andere Räume Lärmschutz- und Photovoltaikelemente sowie Erholungsraum. die elektrischen Speicher- und Verteilmöglich- keiten im Stromnetz und deren Kosten. Neue Innovation und Markt Möglichkeiten der Energiespeicherung („grüner Das Projekt verbindet Forschung und Entwick- Wasserstoff“) eröffnen dabei neue städtebauliche lung mit der Zielsetzung der Erarbeitung eines Konzepte der emissionsarmen Energieversor- tragfähiges und übertragbaren Geschäftsmodells gung, insbesondere auch für Ladeinfrastruktur im Energiebereich, das somit neue wirtschaft- für Elektromobilität. liche Betätigung im identitätsprägenden Ener- giesektor für das Rheinische Revier ermöglicht. Beitrag zum Strukturwandel Kombinierte Lärmschutz- und Energieerzeu- Infrastruktur gungs- und speicherungsanlagen stellen inno- Im Rheinischen Revier sind diverse Verkehrsinfra- vative und übertragbare Lösungen dar, die auch strukturen (Korridore) vorhanden. Die Nutzung in andere Räume transferiert werden können von Lärmschutzeinrichtungen zur Energieerzeu- und somit ein hohes Marktpotenzial aufweisen. gung ermöglichen neue Nutzungen in der Nähe Beteiligte Forschende und Unternehmen können der Infrastrukturen und werten diese im Sinne somit neue Produkte und Geschäftsmodelle einer nachhaltigen Raumentwicklung auf. Bisher entwickeln. Das Projekt verbindet Forschung eindimensional genutzte Flächen werden einer und Entwicklung mit der Zielsetzung. Durch Mehrfachnutzung (Lärmschutz + Energiegewin- Mehrfachnutzung und Neu-Inwertsetzung von nung) zugeführt. In „Abstandsflächen“ ergeben Flächen ergeben sich ebenfalls neue Markt- sich Potenziale durch Windenergieanlagen. Dies potenziale für Flächenentwickler:innen und Ge- trägt zur Reduzierung des Flächenverbrauchs bietskörperschaften. für regenerative Energien bei. Weitere Optionen ergeben sich durch den Ausbau der Ladeinfra- struktur für Elektromobilität an Verkehrsachsen, Elektrifizierung einer Fahrspur für LKW sowie für neue Mobilitätslösungen in der Region (Mobili- tätsstationen, autonome elektrische Fahrzeuge etc.). Beteiligung Das Projekt basiert auf einem multidisziplinärem Ansatz mit einer Vielzahl zu beteiligender Ak- teur:innen zur Aufwertung weitgehend bestehen- der Infrastrukturen. Dies reicht von den beteilig- ten Forschungspartner:innen der RWTH Aachen über die Gebietskörperschaften (städtebauliche Planung), über Betreibende (Infrastrukturnetze Verkehr, Infrastruktur Energie), Akteur:innen der Wirtschaft (Flächenentwickler:innen, Photovol- REVIERa Transformationsplattform der RWTH | Stand Oktober 2020 6
Forschungscampus Flexible Elektrische Netze (FEN) Forschung für die elektrischen Netze der Zukunft, als eine Enabling Technology für die Energiewende Peter Lürkens Institute for Power Generation and Storage Sys- tems, Forschungscampus FEN pluerkens@fenaachen.net Projektbeteiligte Institute for Applied Geophysics and Geothermal Energy (GGE); Institut für Stromrichtertechnik und elektrische An- triebe (ISEA); Institute for Power Generation and Storage Sys- tems (PGS); Institute for Automation of Complex Power Systems (ACS); Prof. für Monitoring and Distributed Control for Power Systems (MOD); Institut für Landschaftsarchitektur (LA); Institute for Future Energy Consumer Needs and Behavior (FCN); Institut für Elektrische Anlagen und Energiewirt- schaft (IAEW); Institute for Energy Efficient Buildings and Indoor Climate (EBC); Beitrag zum Strukturwandel Orte und Plattformen Prof. für Textlinguistik und Technikkommunikation Infrastruktur Forschungscampus Flexible Elektrische Netze, (TLTK); Die elektrischen Netze bilden unter dem Regime Aachen Prof. für Elektrochemische Energiewandlung und der Energiewende das Rückgrat für die künf- Die zentralen Räume des Forschungscampus Speichersystemtechnik (ESS); Institut für Hochspannungstechnik (IFHT); tigen Energiesysteme und verbinden verteilte bieten Flächen für interaktive Aktivitäten, Partner:in- Energieerzeugung, vor allem durch Photovoltaik nen-Büros und Besprechungsräume und stellt eine Institut für Städtebau und Entwerfen; und Windkraft, mit Verbrauchern und Spei- Kommunikationsplattform für die Zusammenarbeit Institut für Arbeitswissenschaft (IAW); seiner Partner:innen bereit. Institut für Arbeitsmedizin und Sozialmedizin (femu); chern. Die klassische Wechselstromtechnik ist Prof. für Technik und Gesellschaft (humtec); für eine durchlässige Vernetzung in der Fläche Mittelspannungs-Gleichstrom-Forschungsnetz AixControl GmbH; (MVDC-Netz), Campus-Boulevard, Matheustraße E.ON SE; bisher nicht geeignet und erfordert aufwen- Das MVDC-Netz bildet eine Gleichspannungs- EATON European Innovation Center s.r.o.; dige Erweiterungen. Dieser Aufwand wird mit schiene zwischen dem CWD dem künftigen CARL ESA Elektroschaltanlagen Grimma; der Gleichstromtechnik viel wirksamer genutzt. und dem E.ON ERC und erlaubt die Untersuchung Flexible Elektrische Netze (FEN) GmbH; Dadurch können mehr Erzeugungsanlagen bei des Betriebs Gleichstromnetzen und die Erprobung Fuji Electric Euro geringerem Gesamtaufwand errichtet werden seiner Komponenten. und die Ressource Fläche intensiver genutzt Umrichterhalle Institute for Power Generation and Kurzzusammenfassung werden. Im Energieland NRW unterstützt dies Storage Systems (PGS) am E.ON ERC, Aachen Der Forschungscampus FEN ist ein Zusammen- den Wandel von der traditionellen fossilen Ener- Die Umrichterhalle des PGS erlaubt das Aufstellen schluss von Instituten der RWTH Aachen Univer- giewirtschaft zu einer nachhaltigen ökologischen und Testen von Komponenten für Gleichstromnet- sity und Industriepartner:innen aus unterschied- Energiewirtschaft und leistet einen Beitrag zum ze bei einem realistischen Netzbetrieb mit Hilfe des MVDC-Netzes. lichen Fachbereichen. Ziel ist die Erforschung Erhalt dieses Wirtschaftsfaktors. und Entwicklung eines flexiblen Stromnetzes, CWD-Kopfstation dass die zukünftige Energieversorgung mit Beteiligung Im Center for Wind-Power-Drives befindet sich einem hohen Anteil an dezentralen und erneu- Der Forschungscampus FEN ist explizit interdis- eine der Kopfstationen des MVDC-Netzes, die die Unterstützung des Versuchsbetriebs durch zusätz- erbaren Energiequellen gewährleistet. War das ziplinär aufgestellt und schließt Forschung in den liche Leistungseinspeisung vom PGS ermöglicht. Drei-Phasen-Wechselstromversorgungssystem Themenbereichen Akzeptanz und Partizipation die einzige Lösung für die Anforderungen und mit ein. Technologische Revolutionen resultieren DC-LiNk-Ausbildungslabor (in Planung) Im DC-LiNk-Ausbildungslabor sollen künftig verfügbaren Technologien der Vergangenheit, stets auch in tiefgreifenden gesellschaftlichen Fachkräfte für den Umgang mit Technologien hat sich die Situation nun grundlegend geän- Veränderungen, die bei Vernachlässigung zum für Gleichstromnetze praktisch ausgebildet und dert. Für nachhaltige Energiequellen und neue Scheitern des beabsichtigten Fortschritts führen. Komponenten, insbesondere für Niedserspan- elektronische Leistungswandler ist Wechselstrom Bei Technologien mit indirekter Auswirkung auf nungs-Gleichstrom, entwickelt und erprobt ist nicht mehr erforderlich, sondern vielmehr die allgemeine Bevölkerung sind davon insbe- werden. ein Hindernis. sondere klassische Berufsbilder betroffen, die Auf dem Campus Melaten konzentriert sich dadurch bedroht werden. Gleichzeitig eröffnet fachlicher Kompetenz verstärkt die Chancen für die transdisziplinäre Forschung des Forschungs- dies Chancen für eine zukunftsorientierte Wei- das Gelingen und eröffnet Arbeitnehmer:innen campus FEN auf die Integration und Entwick- terqualifizierung, da die Domäne der Fachkräfte neue Perspektiven. lung der Gleichspannungstechnologie (DC) in unverzichtbar für das Gelingen der erwünschten den Forschungsfeldern: Netze und Systeme, Transformation ist. Dies wird in den laufenden Innovation und Markt Digitalisierung, Komponenten sowie sozio-öko- Vorhaben unter Einbeziehung von Fachkräfte Die gestellte Aufgabe ist überaus langfristig an- nomische Faktoren. und mit deren Mitwirkung untersucht. gelegt, zielt aber ebenso auf kurz- und mittelfris- tig umsetzbare Innovationen, im Sinne der Wert- Werte und Wissen schöpfung der etablierten Industrien im Bereich Die interdisziplinäre Aufstellung des Forschungs- der Energiewirtschaft und deren Zulieferer:innen. campus FEN mit der Zusammenarbeit unter Daher werden parallel zur Grundlagenforschung einem Dach von Industrie und Wissenschaft Innovationsnischen adressiert, die eine wirt- unter Einbeziehung von technologischen sowie schaftliche und wettbewerbsfähige Anwendung gesellschafts- und geisteswissenschaftlichen der Gleichstrom-Technologie schon kurz- bis Disziplinen ermöglicht die ganzheitliche Be- mittelfristig zulassen. Dies sind insbesondere die trachtung der Wechselwirkungen zwischen der Anwendung in Teilnetzen, wie Sammelnetze für technischen und der gesellschaftlichen Sphäre Wind- und Solarparks, Industrienetze, wie das und schafft damit beste Voraussetzungen für den MVDC-Netz auf dem Campus-Melaten, Netze Aufbau des für eine erfolgversprechende Gestal- für große Geschäftsgebäude oder als Rückgrat tung des technologischen Wandels notwendige für die Versorgung leistungsfähiger Ladeinfra- Wissen. Die Berücksichtigung des Wandels und struktur für die Elektromobilität. der Weiterentwicklung von Berufsbildern und Innovationskontext des Forschungscampus Flexible Elektrische Netze © Forschungscampus Flexible Elektrische Netze (Flexible Elektrische Netze FEN GmbH) REVIERa Transformationsplattform der RWTH | Stand Oktober 2020 7
Fraunhofer-Zentrum Digitale Energie Prof. Mathias Jarke jarke@dbis.rwth-aachen.de Dr. Michael Andres michael.andres@fit.fraunhofer.de Projektbeteiligte Fraunhofer-Institut für Angewandte Informations- technik (FIT); Fraunhofer-Institut für Kommunikation, Informa- tionsverarbeitung und Ergonomie FKIE; Lehrstuhl Informatik 5 (Datenbanken und Informa- tionssysteme); Institute for Automation of Complex Power Sys- tems; Institut für Elektrische Anlagen und Netze, Digitali- sierung und Energiewirtschaft Kurzzusammenfassung Ziel ist der Aufbau eines „Fraunhofer-Zentrums Digitale Energie“ in Aachen, um für Bevölke- rung und Industrie zukünftige Energiesysteme sierungsprozesses in der Energieversorgung und Orte und Plattformen technisch zuverlässig, sicher vor Hackeran- deren zentraler Industriebereiche und Infrastruk- Fraunhofer-Zentrum Digitale Energie griffen und wirtschaftlich attraktiv realisieren turen sowie deren Verzahnung mit aktuellen wie Das Gebäude selbst dient als Umgebung zur Zu- zu können. Die Innovations- und Bildungskraft zukünftigen Marktstrukturen. Zur Realisierung sammenarbeit von Industrie, Forschung und Hoch- ist der Aufbau einer sicheren und anwendungs- schule. Alle Projekte sind mit Industriebeteiligung. von Fraunhofer und RWTH aus den Bereichen Es sind Arbeitsplätze für Industrie vorgesehen und „Energiesysteme“, „Digitalisierung“, „IT-Sicher- nahen Entwicklungs- und Weiterbildungsinfra- es werden innovative Aus- und weiterbildungskon- heit“ und „Geschäftsmodelle“ wird gebündelt. struktur in Form eines Büro- und Labortraktes zepte angeboten. Der Beirat des Zentrums ist aus Das Zentrum adressiert die 3 Säulen kombiniert mit dem Nachbau eines eigenen Politik, Industrie und Forschung besetzt. „Forschung und Entwicklung“ neuer Techno- Energieverteilungsnetzes geplant. Erst so kann logien & Geschäftsmodelle; Forschen, Entwickeln und Erproben neuer Digi- arbeiteten bereits heute aktiv innerhalb einer „Aus- und Weiterbildung“ zur Gewinnung tal- und IT-Sicherheitstechnologien direkt in den Vielzahl von Projekten mit regionalen, nationa- qualifizierten Personals; kritischen Infrastrukturen der Energieversorgung len wie internationalen Akteur:innen aus allen „Testen und Prüfen“ zur Integrierbarkeit in beherrschbar ermöglicht werden und die Infra- wesentlichen mit Bereichen der Energie- und Produkte & Dienstleistungen strukturen zielführend entwickelt werden. IT-Branche zusammen (z.B. Netzbetreiber, Her- Ein 100 Mitarbeiter:innen fassender Büro- und steller:innen, Verbände, Politik, Behörden, …). Hallentrakt ist auf dem Campus Melaten geplant. Beteiligung Die Integration eines RWTH-Großraumlabors Die Digitalisierung im Bereich der kritischen Infra- Werte und Wissen (Nachbau elektr. Verteilungsnetz) bietet Indust-strukturen verlangt nach neuen Lösungen, um Die Innovations- und Bildungskraft renommierter rie, Forschung und Hochschule eine einmalige die damit einhergehenden Risiken beherrschbar Fraunhofer und RWTH Institutionen aus den Umgebung zur anwendungsnahen Ausbildung, zu machen. Durch den Aufbau auf bestehenden Bereichen „Energiesysteme“, „Digitalisierung“, Entwicklung und Erprobung neuer Digitaltech- Forschungsinfrastrukturen und die interdiszipli- „IT-Sicherheit“ und „Geschäftsmodelle“ ermög- nologien direkt im produktiven Energiesystem. näre Zusammenarbeit international angesehe- licht dem Rheinischen Revier einen einmaligen ner Forschungseinrichtungen von Fraunhofer Standortvorteil im Bereich der anwendungs- Beitrag zum Strukturwandel und der RWTH wird ein europaweit einmaliger nahen Forschung und Entwicklung. Darüber Infrastruktur Leuchtturm zur Förderung der IT-Sicherheit, hinaus werden ein Weiterbildungsangebot „Di- Das primäre Ziel des Fraunhofer-Zentrums ist Digitalisierung und Finanzierung der Energiever- gitale Energie“ für Fach- und Führungskräfte eine verbesserte Beherrschbarkeit des Digitali- sorgung geschaffen. Die Partner des Zentrums aus Politik und Industrie aufgebaut sowie neue Lehrveranstaltungen zum Themenkomplex Digi- tale Energie an der RWTH Aachen realisiert. Die neu zu schaffende Laborumgebung ermöglicht die Entwicklung neuer Technologien, die Etablie- rung standardisierter Tests als Dienstleistung für industrielle Kunden bis hin zu Weiterentwicklung aktueller Standards und Normen. Innovation und Markt Das Vorhaben ist am Anfang der Wertschöp- fungskette zu sehen. Fraunhofer und RWTH stehen zusammen für eine der größten Inno- vationskräfte in Europa und können durch Ihre anwendungsorientierte Forschung und Entwick- lung gezielt den Unternehmen helfen Ihre Wett- bewerbsfähigkeit in einem sich stark ändernden Umfeld der Energieversorgung zu erhalten und nachhaltig weiterzuentwickeln. Das „Fraunho- fer-Zentrum Digitale Energie“ ermöglicht den nahtlosen Transfer von Innovationen, Techno- logien, Personal und Geschäftsmodellen in die für NRW und Deutschland wichtigen Wirtschafts- bereiche der Energieversorgung, Digitalisierung und IT-Sicherheit. So können auch Arbeitsplätze in der energieintensiven Wirtschaft gesichert und Voraussetzungen für einen erfolgreichen Strukturwandel geschaffen werden. Forschung, Aus- & Weiterbildung sowie Testen & Prüfen im „Fraunhofer-Zentrum Digitale Energie“ © Fraunhofer-Zentrum Digitale Energie REVIERa Transformationsplattform der RWTH | Stand Oktober 2020 8
Gute Jobs ohne Kohle Arbeitnehmer:innen-Job-Matching und Quantifizierung der regionalwirtschaftlichen Effekte im Rahmen des Strukturwandels Prof. Dr. Almut Balleer, Lehr- und Forschungsgebiet Empirische Wirt- schaftsforschung, balleer@ewifo.rwth-aachen.de; Prof. Dr. Christian Grund, Lehrstuhl für Personal christian.grund@rwth-aa- chen.de; Prof. Dr. Aaron Praktiknjo, Juniorprofessur für Energieressourcen- und Innova- tionsökonomik (RWTH Aachen University) apraktiknjo@eonerc.rwth-aachen.de Projektbeteiligte ATC - Aldenhoven Testing Center GmbH und Future Mobility Park GmbH i.Gr.; Institut für Kraftfahrzeuge (ika); Institut für Regelungstechnik (irt); Lehrstuhl für Verbrennungskraftmaschinen (vka) Kurzzusammenfassung Es ist unbestritten, dass der bevorstehende Strukturwandel einen regionalwirtschaftlichen gänzen und helfen, Weiterbildungsangebote Orte und Plattformen Einschnitt für Nordrhein-Westfalen im Allgemei- gezielter einsetzen zu können. Plattform zum effizienten Arbeitnehmer:innen-Job- nen und für das Rheinische Revier im Speziellen Matching zur Folge haben wird. Das Ausmaß eines sol- Beteiligung Strukturierte Aufbereitung der angebotenen und chen Einschnitts in Bezug auf Beschäftigung Das Expert:innenwissen ansässiger und zukünf- nachgefragten Kompetenzen am Arbeitsmarkt und Wertschöpfung abzuschätzen sowie in tiger Arbeitgeber:innen sowie der Behörden und geeigneter Weise darauf zu reagieren, bedarf Arbeitnehmer:innenverbände soll als Grundlage Innovation und Markt umfassender wissenschaftlicher Analysen. für ein effizientes Matching sowie zur BewertungFolgende wissenschaftliche Fragestellungen Die Ziele unseres Projektes sind daher die der zu erwartenden regionalwirtschaftlichen wollen wir innerhalb des Projektes beantworten: Modellierung und Quantifizierung der Beschäfti- Effekte herangezogen werden. Ziel ist die Er- Welche regionalwirtschaftliche Bedeutung gungs- und Wertschöpfungseffekte des Struk- hebung und Auswertung aller im rheinischen hat die Braunkohleindustrie im Hinblick auf die turwandels sowie die Entwicklung eines Instru- Braunkohlerevier Beschäftigten und arbeits- Wertschöpfung und Beschäftigung im Rheini- mentariums zur Analyse und Förderung eines suchend gemeldeten Personen nach Region, schen Revier? effizienten Arbeitnehmer:innen-Job-Matchings. Branche und Beruf. Hier wollen wir Interviews Inwiefern lassen sich die zukünftigen Ent- Zur Abschätzung der Effekte auf Makroebene mit Vertreter:innen aus den Kommunalverwal- wicklungen der regionalen Wertschöpfungs- und sollen hierzu regionalisierte Input-Output Mo- tungen und den örtlichen Geschäftsstellen der Beschäftigungseffekte abschätzen? delle entwickelt und angewendet werden. Für Arbeitsagentur führen. Zur Untersuchung der Welche Potenziale für neue Beschäftigungs- die exante Bewertung des Matching-Potentials bestehenden und zukünftige Arbeitsnachfrage felder bringt der Strukturwandel mit sich? Welche auf dem Arbeitsmarkt sollen Ansätze des Fach- wollen wir auf Basis von Interviews und im regenZukunftssektoren können die wegfallende Kohle- kräftemonitoring sowie der -engpassanalyse Austausch mit Vertreter:innen aus der Region industrie substituieren? Wie kann ein effizientes weiterentwickelt und umgesetzt werden. (Unternehmen, Gewerkschaften, Politik) die An- Arbeitnehmer:innen-Job-Matching gestaltet forderungen zukünftiger Jobs eruieren. werden? Beitrag zum Strukturwandel Inwieweit sind die derzeit vorgesehenen Infrastruktur Werte und Wissen Fördermittel im Rahmen des Strukturstärkungs- Das zu entwickelnde Instrumentarium zur Ana- Durch die quantitative Erfassung der regional- gesetzes dazu geeignet, die Einschnitte des lyse und Förderung eines effizienten Arbeitneh- spezifischen Arbeitsmarktherausforderungen im bevorstehenden Strukturwandels abzufedern? mer:innen-Job-Matchings kann das bestehende Rheinischen Revier erfassen wir einen der Kern- öffentliche Angebot der Arbeitsagenturen er- punkte des Systemwissens zum Strukturwandel. Arbeitnehmer:innen-Job-Matching und Quantifizierung der regionalwirtschaftlichen Effekte © Gute Jobs ohne Kohle REVIERa Transformationsplattform der RWTH | Stand Oktober 2020 9
Kopernikus-Projekt Power-to-X Kopernikus-Projekt für die Energiewende P2X: Erforschung, Validierung und Implementierung von Power-to-X Konzepten Prof. Dr. Walter Leitner, Dr. Marc Schmitz Lehrstuhl für Technische Chemie und Petrolche- mie, Institut für Technische und Makromolekulare Chemie (ITMC), RWTH Aachen University, Marc.Schmitz@itmc.rwth-aachen.de Dr. Stefanie Gottuck Center for Molecular Transformations, RWTH Aachen University gottuck@cmt.rwth-aachen.de Prof. Dr. Regina Palkovits, Christian Gierlich Lehrstuhl für Heterogene Katalyse und Technische Chemie, ITMC, RWTH Aachen University gierlich@itmc.rwth-aachen.de Projektbeteiligte Institut für Technische und Makromolekulare Chemie (ITMC) - RWTH Aachen University (diverse Lehrstühle und CAT Catalytic Center); Lehrstuhl für Chemische Verfarenstechnik, AVT - Aachener Verfahrenstechnik - RWTH Aachen University; Infrastruktur zur Versorgung und Wertschöpfung Orte und Plattformen Lehrstuhl für Fluidverfahrenstechnik, AVT - Aache- sowie technische und Bildungs-Infrastruktur. Versorger in der Region und darüber hinaus (Ener- ner Verfahrenstechnik - RWTH Aachen University; gie, Treibstoffe) Lehrstuhl für Technische Thermodynamik - RWTH Beteiligung Neue Konzepte Aachen University; Im Projekt P2X arbeitet ein breit aufgestelltes Breite Öffentlichkeit zahlreiche Partner:innen aus Forschungseinrich- Konsortium zusammen, um die Projektziele Sensibilisierung für Power-to-X-Themen und nach- tungen, Industrie und Interessenvertretungen, zu unter Berücksichtigung verschiedenster Inte- haltige neue Konzepte finden unter https://www.kopernikus-projekte.de/ ressen weiterzuentwickeln und zu erreichen. projekte/p2x Unternehmer:innen Durch die Partner:innen aus Wissenschaft und Entwickeln die dezentralen P2X Technologien Industrie, die beteiligten Verbände und die för- weiter und bauen diese im Revier auf. Kurzzusammenfassung dermittelgebende Industrie wird eine starke Power-to-X (P2X) ist eines der großen Koper- Beteiligung forciert. Beteiligungskonzepte und Digitale Workspace Plattform Digitale Austauschplattform (P2X Intranet) nikus-Projekte des Bundesministeriums für Untersuchungen zur Akzeptanz sind fest in der Bildung und Forschung, in denen zahlreiche Roadmap des Projektes verankert. Partner:innen aus ganz Deutschland die Zukunft der Energiewende untersuchen. Zum 1. Septem- Werte und Wissen ber 2019 ist die zweite Phase von Power-to-X Durch die Beteiligungsprozesse werden Werte gestartet. In dieser Phase wird weiterhin die und Wissen über Power-to-X-Themen und nach- Verwendung und Speicherung von erneuer- haltige neue Konzepte vermittelt. Die Beteiligten baren Energien adressiert. Hierzu wurden zwei streben nach einem größeren Bewusstsein und unterschiedliche Energiepfade definiert: der Wissen über diese Technologien in der Öffent- Synthesegas-Energie-Vektor und der Wasser- lichkeit und die Akzeptanz neuer Konzepte und stoff-Energie-Vektor. Die RWTH Aachen hat sich Strukturen. hauptsächlich dem Wasserstoff-Energie-Vektor Insbesondere an den beteiligten wissen- gewidmet. Hierzu wird Wasserstoff aus einer schaftlichen Einrichtungen wird eine neue Ge- Wasserelektrolyse gewonnen und chemisch neration von Wissenschaftlerinnen und Wissen- gespeichert. Dies kann entweder mittels eines schaftlern ausgebildet, die ihre Werte und ihr Liquid-Organic-Hydrogen Carriers (LOHC) Wissen auch im Rheinischen Revier einbringen. passieren, in dem Wasserstoff sicher in einem Organischen Lösungsmittel gespeichert wird. Innovation und Markt Alternativ kann Wasserstoff genutzt werden, Der sukzessive Komplett-Ausstieg aus der Atom- um atmosphärisches CO2 in chemische Wert- kraft und der Kohleverstromung bedeutet auch produkte einzubinden; hierbei stehen vor allem Umverteilungen von Kosten und Nutzen. Pow- Polymere im Vordergrund der Betrachtung. er-to-X zielt auf die Einführung und Verbreitung neuer Technologien ab. Diese so genannten Beitrag zum Strukturwandel disruptiven Innovationen können zu tiefgrei- Infrastruktur fenden Neuordnungsprozessen in verschiede- Im Rahmen des Projektes werden die verfüg- nen Industriebranchen führen. Insbesondere baren Potenziale zur Bereitstellung von P2X-Pro- im Rheinischen Revier werden sich die Märkte dukten untersucht, hierzu zählt auch die vor- und Industrien im Rahmen des Strukturwandels handene Infrastruktur, zum Beispiel Stromnetz stark verändern. Neue Power-to-X-Konzepte oder Wasserversorgung. Daraus resultierend ist bieten hierbei große Chancen zur Entwicklung die Definition von Anforderungen an die Netze neuer Unternehmenszweige, neuer Wertschöp- der Zukunft zu erwarten. Mit der Entwicklung funswege und von Arbeitsplätzen. neuer Power-to-X-Konzepte trägt das Projekt maßgeblich zur Infrastruktur der Zukunft bei. Dies bezieht sich auf die Mobilitätsinfrastruktur, Projektlogo Kopernikus-Projekt Power-to-X © DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V. REVIERa Transformationsplattform der RWTH | Stand Oktober 2020 10
Mine ReWIR Regionales Innovationsnetzwerk mit Fokus auf Bergbauzulieferer:innen Institute for Advanced Mining Technologies (AMT), Univ.-Prof. Dr.-Ing. Elisabeth Clausen Ansprechpartnerin: Aarti Mona Sörensen asoerensen@amt.rwth-aachen.de Projektbeteiligte HumTec (Prof. Böschen); Nivelsteiner Sandwerke GmbH; RWE A; VDMA Mining; EnergieAgentur.NRW; Fachverband Auslandsbergbau im VRB; IHK Aachen Kurzzusammenfassung „Mine ReWIR“ bringt relevante Akteur:innen aus dem gesamten Bereich der aktiven Rohstoffge- winnung und der zugehörigen Zulieferindustrie rund um das Rheinische Revier zusammen, um mit ihnen gemeinsam ein regionales In- Wirtschaft sowie aus Hochschulen einzubinden. novationsnetzwerk aufzubauen und so den Zudem sind im Bündnis sowie im zu gründen- Braunkohleausstieg vorzubereiten. Das Bündnis den Projektbeirat werden auch überregionale „Mine ReWIR“ will Innovationspotenziale in den Expert:innen repräsentiert. Bereichen Internationalisierung, Digitalisierung, Diversifizierung und nachhaltige Wertschöp- Werte und Wissen fungsketten eruieren und entwickeln, um die in Mine ReWIR zielt darauf, die in der Region vor- der Region verankerten Kompetenzen im Bereich handenen Kompetenzen langfristig in der Region der primären Rohstoffgewinnung weiterzuent- zu halten und dafür zu sorgen, dass die lange wickeln, Know-how in der Region zu halten Tradition des Bergbaus der Region auch als und so zu einem nachhaltigen Strukturwandel positiver kultureller Wert erhalten bleibt, indem beizutragen. Dabei stehen regionale Zulieferbe- durch das neue Innovationsnetzwerk neue Pfade triebe und kommunale Stakeholder:innen sowie beschritten werden können, ohne die Anbindung kleine und mittelständische Unternehmen aus an die Tradition aufgeben zu müssen. Zudem ist dem Bergbausektor im Fokus. Unternehmen im Rahmen des Projekts auch geplant, Möglich- aus möglichen Transferbereichen wie Energie/ keiten des Kompetenztransfers, insbesondere Erneuerbare Energie, Maschinenbau, Digita- für direkt in der Rohstoffgewinnung beschäftigte lisierung und Infrastruktur werden in das sich Arbeitskräfte, auszuloten und ggf. auch Angebo- dynamisch entwickelnde Bündnis einbezogen. te zu entwickeln, um diesen Kompetenztransfer umzusetzen. Beitrag zum Strukturwandel Infrastruktur Innovation und Markt Das Projekt Mine ReWIR zielt darauf, während Mine ReWIR zielt auf den Aufbau eines dy- der Umsetzungsphase Infrastrukturen für an- namischen Innovationsnetzwerks mit unter- gewandte und kollaborative Forschungs- und schiedlichen Akteur:innen und wird während der Entwicklungsprojekte in der Region aufzubauen Konzeptphase eine detaillierte Marktanalyse vor- sowie die Ansiedlung von jungen Unternehmen nehmen und verschiedene Innovationspotenziale in der Region zu fördern und trägt damit auch analysieren und bewerten. Darauf aufbauend wird eine Innovationsstrategie für die definierten zum Aufbau von Infrastruktur bei. Gleichzeitig ist die gute Anbindung an vorhandene Infrastruktur Innovationsbereiche entwickelt und, sofern das wichtig, um diese Ziele realisieren zu können. Projekt weiter gefördert wird, während der Um- setzungsphase umgesetzt. Das Projekt zielt auf Beteiligung einen langfristigen Beitrag zum Strukturwandel Das Bündnis um Mine ReWIR ist explizit breit durch den Aufbau eines Innovationsökosystems angelegt und zielt darauf, eine große Bandbreite ausgehend vom Themenbereich der primären an regionalen und teilweise überregionalen Sta- Rohstoffgewinnung. keholder:innen, aus den Kommunen, aus der Zivilgesellschaft, aus Verbänden, aus Staat und © Mine ReWIR REVIERa Transformationsplattform der RWTH | Stand Oktober 2020 11
Modellregion Arbeitsplatz der Zukunft Behagliche, gesundheits- und produktivitätsfördernde Arbeitsplätze in energieeffizienten Gebäuden Prof. Dr. Marcel Schweiker LuF Healthy Living Spaces / Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin / Universitätsklinikum RWTH Aachen mschweiker@ukaachen.de Projektbeteiligte Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, Uniklinik RWTH Aachen; Lehrstuhl für Gebäude- und Raumklimatechnik (EBC), RWTH Aachen; Lehrstuhl für Energieeffizientes Bauen (E3D), RWTH Aachen Kurzzusammenfassung Die Arbeitsplatzattraktivität gewinnt vor allem bei jungen Erwachsenen an Bedeutung, wenn es um die Wahl zwischen verfügbaren Stellen- angeboten geht. Der Wandel des rheinischen Kohlereviers erfordert daher attraktive Arbeits- plätze, um hochqualifizierte Arbeitskräfte in die sundheits- und produktivitätsfördernder Arbeits- Orte und Plattformen Region zu holen und dort zu halten, und die plätze bedarf eines inter- und transdisziplinären Der Arbeitsplatz Zufriedenheit aller Arbeitskräfte zu erhöhen. Die Ansatzes. Ausgangspunkt dieses Projektes Der konkrete Raum ist der Arbeitsplatz, seine Ge- Arbeitsplatzattraktivität wird u.a. stark durch sind die bisherigen Forschungsarbeiten aus staltung und sein Einfluss auf den Menschen. die Qualität des Innenraumklimas und der Ge- dem Bereich der Grundlagen- und angewand- Die Forschungseinrichtungen der RWTH staltung beeinflusst. Das Raumklima beeinflusst ten Forschung der RWTH-Partner:innen. Ziel Die beteiligten RWTH-Partner:innen bieten Infra- nicht nur die Zufriedenheit, Gesundheit und dieses Projektes ist, das vorhandene Wissen struktur wie der Aachener Arbeitsplatzsimulations- Produktivität der Menschen, sondern zusammen zu erweitern und in die Praxis zu transferieren. anlage oder dem Urban Energy Lab für experimen- mit den physikalischen Eigenschaften der Ge- Dieser Transfer soll zum Einen erfolgen durch telle Probandenstudien. bäudehülle und der Gebäudeausstattung auch die Zusammenarbeit mit Unternehmen, die Die Unternehmen und Akteur:innen den Energiebedarf. Aufbauend auf langjähriger Produkte für Gestaltung und Betrieb von Arbeits- Die Entwicklung innovativer Produkte und Gestal- Forschungserfahrung der RWTH-Partner:in- plätzen herstellen, und zum Anderen mit Ar- tung zukunftsfähiger Arbeitsplätze erfolgt mit und in nen ist das Ziel dieses Projektes, zusammen beitgeber:innenn, Arbeitgeber:innenverbänden, den beteiligten Partner:innen mit Unternehmen der Region die Technologien und Arbeitsmediziner:innenn, die Nutzer:innen Über die Region hinaus für energieeffiziente, gesunde und produktive von Arbeitsplätzen betreuen. Die Erkenntnisse Erfolgreiche Lösungen und neue Erkenntnisse kön- Arbeitsplätze zu entwickeln und durch deren können bundes- und weltweit übertragen wer- nen innerhalb der Region und über die Regions- Schaffung, die Attraktivität des Standortes zu den und die Vernetzung über die Region hinaus grenze hinaus exportiert werden. steigern. unterstützen. Beitrag zum Strukturwandel Werte und Wissen Infrastruktur Die Wissensanwendung und -generierung im Grundlage für Arbeitsplätze der Zukunft sind Wechselspiel mit den in der Region lebenden Ak- die in der Region existierenden und zukünf- teur:innen ist ein wichtiges, aber nicht alleiniges tig errichteten Gebäude für Gewerbe, Handel Ziel. Zum einen besteht die gesellschaftliche und und Dienstleistung. Zu Versuchszwecken kann politische Erwartung, den Strukturwandel in der auf die vernetzte Laborinfrastruktur des Urban Region von der Braunkohle hin zu erneuerbaren Energy Labs sowie der Aachener Arbeitsplatz- Energien umweltfreundlich und energieeffizi- simulationsanlage zurückgegriffen werden. Mit ent zu gestalten, zum anderen den Wert einer diesen Einrichtungen können Konzepte und gesundheitsförderlichen Arbeitsumwelt - wie Interventionen vor Umsetzung in kleinem Maß- von der WHO gefordert - als mehr denn die stab evaluiert werden, denn mit ihnen lassen sich bloße Abwesenheit von Krankheit aufzufassen Arbeitsumfelder in kleinem Maßstab simulieren und in die Gesellschaft hineinzutragen. Dieses und energetisch sowie salutogenetisch evalu- Projekt eröffnet dabei die Möglichkeit, in einem ieren. Impulse und Feedback aus der Region gemeinschaftlichen Prozess die Anforderungen können im Gegenzug wieder zu Forschungs- an zukunftsfähige Arbeitsplätze zu ermitteln und zwecken in den Laborkontext gespiegelt werden. diese Werte sowie das gewonnen Wissen in und über die Region hinaus zu streuen. Beteiligung Die Schaffung attraktiver, energieeffizienter, ge- Innovation und Markt Die Themen Innovation und Markt adressiert die- ses Projekt auf zwei Ebenen. Zum Einen besteht ein Zusammenhang zwischen Arbeitsplatzquali- tät, Arbeitszufriedenheit und Innovationskraft, wodurch dieses Projekt zu einer Stärkung der Attraktivität des Arbeitsmarktes in der Region beiträgt und einen positiven Effekt auf die Wert- schöpfungskette ermöglicht. Zum Anderen kann die Auseinandersetzung mit zukunftsfähigen Arbeitsplätzen zu innovativen Produkten z.B. im Bereich personalisierter und arbeitsplatz- bezogener Klimatisierungskonzepte führen. Wahrnehmung und Verhalten des Menschen im Kontext Energie und Gebäude © Eigener Entwurf (HLS@IASU, EBC, E3D) REVIERa Transformationsplattform der RWTH | Stand Oktober 2020 12
Modellregion Synthetische Kraftstoffe Synthese von flüssigen Energieträgern für den Transport auf Basis regenerativer Ressourcen im industriellen Maßstab The Fuel Science Center Bastian Lehrheuer Lehrheuer@vka.rwth-aachen.de Projektbeteiligte Institute des Fuel Science Centers Kurzzusammenfassung Die Modellregion für synthetische Kraftstoffe adressiert die Herstellung von flüssigen Energie- trägern für den Transport auf Basis regenerativer Ressourcen im industriellen Maßstab. Dabei gilt es die diversen, räumlich und zeitlich variablen regenerativen Ressourcen, welche das Rhei- nische Revier heute und vor allem in Zukunft bietet, wirtschaftlich und energetisch effizient auszuschöpfen. Ziel ist es neben Abfall- und Biomasse auch erneuerbare Energie in Form von Strom und Wasserstoff sowie CO2 als Ressour- der Ressourcen (erneuerbare Energie, Biomasse, Orte und Plattformen ce zu nutzen. Dadurch ist eine hohe Synergie zu Wasserstoff, CO2), der Synthese (Anlagenbau, Industriegebiete anderen Bestrebungen in der Region gegeben Raffinerien), der Verteilerinfrastruktur (Tankstellen) CO2-Punktquellen (z.B. Projekte der Wasserstoffstrategie oder dem als auch im Transport (Fahrzeug-Flotten, ÖPNV) Raffinerien Bioökonomie Revier). Durch die Fokussierung angesprochen. Zudem ist die Einbindung von ggf. „Umrüstung“ auf regenerative Ressourcen auf flüssige Energieträger, welche in der aktuellen Akzeptanzforschung und die direkte Einbindung Flächen allgemein Bestandsflotte anwendbar sind - sogenannte der Gesellschaft bei der Einführung neuartiger Ausbau erneuerbarer Energie/regenerative Res- Drop-In-Kraftstoffe -, soll eine enge Kopplung Kraftstoffe relevant. Ein weiterer Aspekt be- sourcen zum Transportsektor gewährleistet werden. trifft die Gesetzgebung bzw. Anrechnung der CO2-Neutralität und damit staatliche Instanzen Städte Anwendung neuer Kraftstoffe im ÖPNV Beitrag zum Strukturwandel (EU-Ebene). Infrastruktur Für die Synthese von Kraftstoff im industriellen Werte und Wissen Maßstab ist umfangreiche Infrastruktur nötig. Der Beitrag beschränkt sich in erster Linie auf die Dabei kann teilweise zwar auch auf bestehende Etablierung klimaneutraler Mobilität in der Gesell- Infrastruktur zurückgegriffen werden, aber in schaft insbesondere dort, wo eine Elektrifizierung erster Linie ist sind neue Anlagen nötig. Darü- schwer oder unmöglich ist. Die Projektidee soll ber hinaus ist eine enge Kopplung zu weiteren durch Einbeziehen des Life Cycle Assessments Infrastrukturmaßnahmen im Revier nötig (Was- Technologieoffenheit der Wissenschaft als wich- serstoffinfrastruktur, Biomasse,…). tigen Wert vermitteln. Beteiligung Innovation und Markt Die Projektidee stellt eine Transferleistung von Die Idee einer großskaligen Industrieanwendung den eher grundlagenorientierten, interdiszipli- als Transferprojekt impliziert eine sektorüber- nären Forschungsarbeiten an der RWTH (The greifende, hohe Marktreife der betrachteten Fuel Science Center, Kopernikus P2X, Carbon- Technologien (Synthese, Infrastruktur, Transport). 2Chem) zur industriellen Anwendung dar. Dazu Aufgrund des hohen Energiebedarfs im Trans- ist eine hohe Beteiligung der regionalen Industrie port ist aus Marktperspektive keine Obergrenze notwendig. Dabei werden Branchen auf Seiten bezüglich der Produktmenge gesetzt, allerdings stellt die Verfügbarkeit der regenerativen Res- sourcen eine Begrenzung dar, die berücksichtigt werden muss. Modellregion synthetischer Kraftstoffe aus Basis regenerativer Ressourcen © VKA/RWTH REVIERa Transformationsplattform der RWTH | Stand Oktober 2020 13
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