Universitäts- und Landesbibliothek Tirol - Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945 1923
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Die Agentur „Volta" teilt mit, Der bedeutendste Silberschah der Wett. licht eine Mitteilung, worin es heißt, daß nach Auffassung daß die italienische Regierung den Botschafter in P a r i 5 der Reichsregierung die in der letztenZeit aufgetauchtenbeauftragt habe, der französischen Regierung ihr Presseäutzerungen , die die Möglichkeit eines Bürger¬ schmerzliches Erstaunen darüber auszusprechen, Italien stei bereits am 15. Juli in Kraft getreten . Das Ueber¬ krieges erörtern, keime Grundlage in den Tat¬ daß das Dekret betreffend Tunis in ein Gesetz um¬ einkommen hierauf über wurde genehmigt. Abg. Dr. O d e h n a l referierte sache » habe«. gewandelt worden ist, bevor man die neuen Ver¬ Die überwältigende Mehrheit des deutschen Volkes träge abgeschlossen hatte, Zugleich soll bei der fran¬ das Bundesbahngeseh. lehne es ab, sich von irgendeiner Seite in blutige zösischen Regierung auf die Dringlichkeit einer Rege¬ Abg. Dr. Bauer konstatiert «, daß die Beeinträchtigung der Rechte iunerpolttische Kämpfe hineinhetzeu zu lassen. lung der Frage hingewtesen werden. des Personals , wie sie in der ursprünglichen Vorlage enthalten Sollte es aber dennoch von irgendeiner Seite gegen den war , durch die Vereinbarungen der Parteien und die Beschlüsse des offenkuudigeu Wille« der Bolksmehrheit , zum Versuche Neue Währung und eigene Notenbank in Danzi-g. Unterausschussesbeseitigt wurden . In der Spezialdebatte wird gewaltsamer die Vorlage mit einer Reihe vom Berichterstatter Odehnal gestellten AuscLnandersetzungen kommen, so Danzig, 18. Juli . (Wolfs.) Dem Finanzkomitee des Abänderungsanträgen würde die Reichsregierung einen solchen Anschlag gegen Völkerbundes wurde eine vom Senate genehmigte Denk¬ westergehenden Antrages angenommen, unter Ablehnung eines des Abg. Dr. Bauer. de» Bestand des Reiches mit allen Machtmitteln schrift über die durch die Ausschaltung der Mark Die Bestimmungen über,das Dienstverhältnis der Bun- rücksichtslos niederwerfen. Die notwendigen Macht¬ notwendige Schaffung einer neuen Währung unter¬ desbÄ>nangestellten erhalten folgende Fassung: mittel stehen der Reichsregierung hiezn zur Verfügung. breitet. Als künftiges Geld ist der in hundert Heller Die derzeit bestehenden Vorschriften über das Dienstverhältnis I « der Beurteilung dieser Dinge bestehe zwischen ihr eingeteilte Gulden vorgesehen . Das Hunöertgulöen- der Bundesbahnangestellten, einschließlich der Bestimmungen über und der preutzischeu Regierung volles Einverständ¬ stück soll den Feingehalt des englischen Ein -Pfundstückes die Per .sonalvertretungskörper und über die Pen¬ nis. sionen bleiben solange in Geltung , bis sie durch Verein¬ Im besonderen weist dtze Reichsregierung den vom haben.- Ferner -ist die Ausprägung von Silber -, Gold-, barungen zwischen der Unternehmung und dem Zentralaus¬ Reichstagsabgeordneten Mulle gegen einen preußischen Nickel und Kupfermünzen bis zum Betrage von hundert schuß des Personals der österreichischenBundesbahnen a b ge¬ Gulden pro Kops der Bevölkerung beabsichtigt . Des ändert werden. Minister gerichteten Anwurf zurück, daß mit dessen Wissen weiteren ist die Gründung der als selbständiges Unter¬ der Bürgerkrieg organisiert würde. Ein den Bedürfnissen der kaufmännischen Betriebs¬ nehmen gedachten Danziger Notenbank vorgesehen. führung anzupassende Neuregelung dieser Vorschriften ist spätestens bis 31. Dezember 1924 zu vereinbaren. ; Eine Wendung der französischen Politik? Ueberdies wurde' folgende neue Bestimmung ausgenommen: Die Flucht Ehrhardts. Die Unternehmung „Oesterreichische Bundesbahnen " übernimmt ' TU. Paris , 18. Juli . P o i n c a r e läßt erklären, daß er Weitere Verhaftungen von Helfershelfern. die Ruhe » und Hinterbliebenenver ) orgung der in einzelnen untergeordneten Fragen zu Z u g c stä n ö- Bundesbahnbediensteten. Der Bund übernimmt einen ange¬ nissen bereit sei, dagegen werde er auf keinen Fall KB. Leipzig, 18. Juli . (Wolff-BUro.) Die Nachforschun¬ messenen, durch Vereinbarung zwischen dem Bunde und in der Frage des passiven deutschen Widerstandes gen nach den Helfershelfern Ehrhardts haben , wie den österreichischen Bundesbahnen festzustellenden Teil der von der Polizei mitgeteilt wird, folgendes Ergebnis Lasten an der Ruhe- und Hinterbliebenenoersorgung. auch nur einen Fuß breit nychgeben. Die Bestimmungen über die Zusammensetzung der Der- KB. London, 18. Juli . (Wolff-Bur .) Der diploma¬ gehabt: Ter Führer des zur Flucht benützten Kraftwa¬ waltungskommission wurden dahin ergänzt, daß drei tische Berichterstatter des „Daily Telegraph" begrüßt die gens war der Kaufmann Götz . Als weiterer Helfers¬ Mitglieder dieser Kommission auf Grund eines Vorschlages des seit 24 Stunden eingetretene We n d u n g in der Haltung der französischen helfer kommt der Student Emil Massow in Betracht. entralausschujses Beide mußten sich schon längere Zeit vor der Flucht undesbahnen Regierung, gleichviel, ob sie rein Ehrhardts in Leipzig anfgchalten haben. Sie dürften Erstellung t des Personals der österreichischen berufen werden. Der Zentralausschuß hat bei der technischer Natur oder als Zeichen großen Entgegen¬ seines Vorschlages so vorzugehen, daß wenigstens eine kommens zu deuten sei. In der Frage der Zusammen¬ Mitglied bei Gesinnungsgenossen gewohnt haben. Götz war auch Stelle jener Organisation zufällt, die bei den Personalvertretungs¬ der Orgesch in München. Massow, der zur wahlen die zweitgrößte Anzahl von Mandaten erhal¬ setzung der Körperschaft zur Feststellung der deutschen Zeit des Erzbergermordes bei der Organisation „Consul" ten hat. Bei der Bestimmung über Tarifänderungen erklärte Zahlungsfähigkeit werde es kein starres Festhalten an in München arbeitete, verlegte nach dem Attentat seinen Berichterstatter Dr. Schürfst daß an dem gegenwärtigen Rechts¬ bestimmten Doktrinen geben. In der Frage der Rege¬ Wohnsitz nach Hamburg. Dort faß er wegen Geheim- zustand, wonach Tarisänderungen an die Z u st i m m u n g des lung der Reparationen würden die Schwierig¬ bündelei und wegen Teilnahme an einem Anschlag in Hauptausschusses gebunden sind, nichts geändert keiten n ich t unüberbrückbar sein. Das würde aber nicht Untersuchungshaft. Es wurde eine weitere Reihe von werde. Die Bestimmungen über die Kreditaufnahme folgende Fassung: erhalten bedeuten, daß ein Staatsmann , wie Baldwin , der das Personen festgenommen, die im Verdacht stehen, die Zur Aufnahme von Krediten mit einer Laufzeit von mehr als Schuldenfondierungsabkommen mtt Amerika abgeschlos¬Flucht Ehrhardts b e g ü n sti g t zu haben. einem Jahre bedürfen die österreichischen Bundesbahnen der Zu¬ sen habe, die Verpflichtungen der Alliierten Englands als (Ueber die Richtung, wohin Kapitän Ehrhardt auf sei¬ stimmung der Bundesminister für Handel und Verkehr und für etwas Nebensächliches behandle. ner Flucht sich befindet, sind verschiedene Ansichten taut Finanzen . Zur Aufnahme von inländischen Anleihen im Werte geworden. Während eine Meldung öahingeht, daß Ehr¬ von über einer Million Goldkronen und von ausländischen An¬ leihen im Werte von über 500.000 Goldkronen ist die Zustimmung Die Lebensmittelversorgung des Ruhrgebietes hardt sich noch in Deutschland anfhalte , besagen an¬ der Bundesregierung erforderlich. vor einer Katastrophe. , dere Berichte wieder, daß er nach Ungarn geflüchtet Schließlich wurde nach dem Referate des Berichterstatters Doktor sei. Eine dritte Version weiß sogar zu behaupten, daß der Odehnal KB. Berlin , 18. Juli . Nach Blätterurelbnngen aus Vielgesuchte in Tirol sich befände. Anm. d. Red.) der 4. Nachtrag zum Besoldungsgesetz angenommen. 8 7 der Vorlage erhält folgende Fassung: dem Rnhrgebiete wirb die um zehn Tage verlängerte KB. Berlin , 18. Juli . Wie die „Vossische Zeitung" Berkehrssperre ans das s chä r f st e durchgcführt . An den Die in den §§ 1 bis 6 niedergelegten Grundsätze gelten auch für GrenzstationenScharnhorst und B ra kel hörte man meldet, ist heute vormittags nach einer Meldung der Ber¬ die Bundesverkehrsangestellten. Sie gelten auch für die nicht unter in der vergangenen Nacht heftig schießen . Die Le - liner politischen Polizei in Berlin ein junger Mann ver¬ das Besoldungsgesetzfallenden Bundesangestellten, sowie für die bensmtttelversorgung des Ruhrgebietes steht haftet worden, der in dem dringenden Verdacht steht, die Arbeiter des Bundes, soweit diese nicht nach Kollektivvertrögen Flucht Ehrhardts begünstigt zu haben. oder nach sonstigen Verträgen mit den Zentralbetriebsräten oder infolge - er Absperrung vor einer K a t a str o ph e. Arbeitsausschüssen entlohnt oder mit ortsüblichen Löhnen bezahlt werden, für niese jedoch mit Ausschluß der Bestimmung über die Die pfälzische Treue znm Reich. Zahlungstermine . - < KB. Berlin , 18. Juli . Die „Bofsische Zeitung " meldet aus Kaiserslautern: Die politischen und wirtschaft¬ 8!>M-und » selMW. Zwei vom Abg. P a u l y gestellte Resolutionen wurden zum Be¬ schluß erhoben. In dem einen wird die Regierung aufgesordert, ehe¬ stens Vorsorge zu treffen, daß das Gesetz über die Angleichung der lichen Organisationen der Pfalz erlassen einen Ausruf, KB. Wien, 18. Juli . Der Finanz - und Budgetausschuß erledigte Dienstbezügeder Bundesangestellten an die Ortsklasse Wien, die mit worin es unter anderem heißt: Was auch noch kommen in seiner heutigen Sitzung zunächst den Gesetzentwurf betreffend Ende 1923 abläuft, rechtzeitig erneuert wird. Die andere Resolution möge, bleibt f e st in Eurer Treue zu Eurem Vater¬ Maßnahmen aus Anlaß der Einstellung der Tätigkeit des V e r - fordert eine entsprechende Erhöhung des Staatsunterstützungspau¬ lande und auch zu Euren Führern , die zum grüßten sorgungsinstitutes für Zivilbedienstete der ehe¬ schales der evangelischenKirche. Teile aus Eurer Heimat vertrieben sind. Bleibt fest in maligen k. u. k. Heeresverwaltung. Die Vorlage wurde Treue zu E u ch s e l b st. Trotz allem haben wir die Ge¬ mitDieeinigen Aenderungen angenommen. wißheit, daß unsere Pfälzer nie zu Verrätern unseren eigenen Volksgenossen wcrSen. Vorlage betreffend Abänderung an des Gesetzes über die Aufhebung die Einführung der Klassenlotterie einiger Bestimmungen des Zahlenlottos und wurde mit einem vom Abg. S chi e g i gestellten und vom Berichterstatter Dr. I e r z a b e k Ak6ojiolMrntie ui las©enfet Italien um Frankreich. empfohlenen Abänderungsantrag angenommen, wonach der Betrieb des Zahlenlottos bis 31. Pezember 1926 , statt wie in der KB. Rom, 18. Juli . „Jdea Naziouale" zählt die Krän¬ Regierungsvorlage bis 31. Dezember 1928, eingeschränkt und die dem Aus dem Buche Dr. Bauers „Die österreichische kungen Italiens durch Frankreich auf und ver¬ Finanzministcr in der Vorlage erteilte Ermächtigung, das Zahlen¬ Revolution". weist auf dessen Rü stungen im Mittelmeere mit lotto auch über diesen Zeitpunkt hinaus bestehen zu lasten, g e - Hilfe Jugoslawiens, die nicht gegen Deutschland st r i che n worden. Dr . Otto Bauer hat, wie berichtet, in einem umfangrei¬ gerichtet sein können, deren künftiger Zweck verbor¬ Berichterstatter Volker referierte über das Uebereinkommen chem Werk die Geschichte der Nachkriegsjahre in Oester¬ zwischen Oesterreich und Italien betreffend reich besprochen . Die Darstellung ist, vom historisch,objek- gen ssi , und deren nächste Wirkung sichbereits aber in der Rücksichtslosigkeit gegen die Italiener in die Sihvcrlegung von Gefellschasken. tiven Standpunkt betrachtet, wertlos, da Dr . Bauer sich bei Tunis zeige. Italien müsse daher schleunigst und in Abg. Dr. Bauer bemerkte , das Uebereinkommen fei für Oester¬ der Beurteilung aller Ereignisse nur von dem bekannten möglichst großem Umfange seine Rüstungen vervollstän¬ reich ein odioser Vertrag , an dem nur Italien ein Interesse marxistischen Gesichtspunkten leiten läßt. An allem was digen, an der Donau und am Balkan, im Rücken der habe. Er frage die Regierung, welche Zugeständnisse wir schlecht lst und was verfehlt gewesen war, daran ist nach Slaven , politische und militärische Verträge anstreben dafür bekommen haben und ob nicht das ganze Vsrtragfystem mit dem Urteile Dr . Bauers die „Bourgeosie" schuld, dage¬ und nicht dulden, daß im R u h r g e b i e t die letzte Kraft Italien in Frage komme wegen des Konfliktes, den der Einspruch gen ist alles Gute und Fortschrittliche ein Verdienst der Deutschlands vernichtet werde, nach deren Beri .' chtung des Generalkommissärs gegen das Südbahnübereinkommen angeb¬ sozialdemokratischen Führer und zwar nicht in letzter lich herbeigeführt hat. Linie ein Verdienst des Führers Otto Bauer . Nur in der Frankreich sich mit voller Wucht auf das Mittelmeer Finanzminister Dr. Kienböck erwiderte von einem Konflikt stürzen möchte. Darstellung des letzten politischen Jahres ist Dr . Bauer mit Italien könne keine Rede fein . Der Handelsvertrag mit gezwungen von einem Siegder bürgerlichen
Seite 2. Nr . 162. Innsbrucker Nachrichten Donnerstag , öen 19. Juli >1W3. i reicht. So läßt sich das Ganze schon jetzt überschauen . Es * . Ein unheilvoller Schuß in einem Grazer Waffen¬ Klasse und von einer „Restauration der Bourgcosie" zu sprechen. Wir lassen nachstehend die charakteristischen war ein Tag nationaler Erhebung , ein Tag der laden . Graz, 18. Juli . Ein in Graz weilender Beam¬ Stellen dieses interessanten Kapitels in dem auch über Einig ung und Ermutigung. Immer wieder kam ter aus Rumänien wollte heute vormittags in einer die diplomatische Aktion des Bundeskanzlers im vorigen das Gelöbnis aus Turners Mund : Weg mit allem Par¬ Waffenhandlung in der Sporrgasse ein Gewehr kaufen. Sommer ausführlich berichtet wird , folgen . Dr . Bauer teistreit ! Turnerischer Wetteifer nur im Sinne wahrer, Er ließ sich eine Flinte vorlegen und versuchte, ob eine schreibt: inniger B a t e r l a n d sl ic b e! Nationaler Gottcs- rumänische Jagdpatrone in den Lauf passe, dann ließ er „Bundeskanzler Seipel trat am 20. August 1922 eine Reise nach friede, solange der F/anzmann auf nationalem das geladene Gewehr auf dem Ladentisch liegen . Als ein Prag , Berlin und Verona an . Die kargen amtlichen Berichte über Boden steht! Erhebend war auch der immer wieder be¬ Geschüftsangestellter ein Zielfernrohr am Laufe anbrin- die Besuche in Prag und Berlin enthüllte » den Zweck der Reise tonte Wille zur deutschen Einheit von allen gcn wollte, entlud sich das Gewehr . Drei vorüber¬ nicht . Erst Verona enthüllte das Geheimnis. Stämmen , die sich beim Feste eingefunden hatten , ob sie gehende Personen wurden hiebei verletzt. Dem Seipel bot Italien eine Währungs - und Zoll Union mit nun aus dem Saarland oder Rheinland , aus dem Rnhr- Wiener Kaufmann Johann Mann drang das Geschoß Oesterreich an . Italien sollte Oesterreich in seine Währuiltzs- gcbiete, Sachsen, Schwaben , Bayern oder Deutsch- in die Lunge . Er wurde im Spital der Barmherzigen gemeinschaft aufnehmen und es dadurch vor der drohenden Wah¬ ö st e r r e i ch oder den Sudetenländern kamen. rungskatastrophe bewahren . Dafür sollte Oesterreich in dem ita- Brüder sofort operiert , doch wird an seinem Auskommen . lienischcn Wirtschaftsgebiet aufgehen , sollte cs sich wirtschaftlich Alle bekannten sich freudig zu dem einen deutschen gczwcifelt. Volk. und politisch Italiens Protektorat unterwerfen : ein „größeres * Unwetter und Hagel in Steiermark . Graz, 18 . Juli. Italien " sollte sich so bis zur Donau ausdehnen . Damit iväre Auch äußerlich hinterlicß das 13. deutsche Turnfest bei Aus Mürzzuschlag wird berichtet, daß am Sonntag über Oesterreich die Brücke zwischen Italien und Ungarn aeschla- allen Teilnehmer einen m ä cht i g e n E i n d r u ck. Es über Feistritzberg , Mittcrberg und Langenwang ein furcht¬ gen worden ; die Brücke zwischen Jugoslawien und der Tschecho- war das größte Fest , das München je gesehen und was stowakei wäre in die Macht Italiens gefallen,. bares Gewitter mit Hagclschlag niederging das an Der Plan , den Seipel in Berono ' dem italienischen Minister Massenzusammenfluß anlangt auch im übrigen Teutsch- den Kulturen ungeheuren Schaden anrichtete . Die Hagel¬ Schanzer oortrug , war mit den Jntercsseti Jugoslawiens und der .land nicht seinesgleichen gehabt haben dürfte. körner erreichten die Größe einer Nutz und lagen stellen¬ Tschechoslowakei unvereinbar. Jeder Versuch seiner Ver¬ weise 10 Zentimeter hoch. wirklichung hätte Mitteleuropa in die schwersten, dem Frieden ge- Wertbeständige Löhne in Deutschland. » K s AeußernPerwicklungen hrlichsten Bene sch stürzen müssen . Minister riß die InitiativeDer tschechische an sich. Seine TU . Berlin , 18. Juli . Tie Verhandlungen über den * Die tschechoslowakischen Golddukaten . Prag, 18 . Juli . Die erste Sendung der Golddukaten wird in den nächsten Tagen in Aufgabe war klar ; er muhte einerseits dafür sorgen , daß der Völ¬ wertbeständigen Lohn hatten das Ergebnis , daß Prag eintreffcn . Das Gesamtquantum der tschechoslowakischen Gold¬ kerbund Oesterreich vor der drohenden Währungskatastrophc rette, die Löhne der Arbeiter wöchentlich, die der Beamten dukaten wird bis Mitte September fertig sein ; die Bevölkerung damit sich Oesterreich nicht Italien in die ArN» werfe ; er mußte und Angestellten halbmonatlich an die Verände¬ erhält die Dukaten am 28. Okober. anderseits dafür sorgen , daß die Mächte Oesterreich unter wirk¬ rung des Geldwertes angcglichcn werden sollen. * Die weitere Erhöhnng der Balmtarifc in Deutsch¬ same wirtschaftliche und polnische Kontrolle stelle, damit cs seine land . Berlin, 18 . Juli . (Wolff -Bureau .) Der stän¬ Stellung zwischen den beiden Älawenstaaten einerseits, - Italien dige Ausschuß des Ncichseiscnüahnratcs beriet heute über und Ungarn anderseits nicht ausnutzen , nicht zum Streitobjekt Oesterreich — ein Musterbeispiel. zwischen den beiden Gruppen werden könne. die weitere Augleichung der Personen - und Güter¬ Der S ch a ch z u g S e i p c l s in Verona und BsncfchsGe- KB . Paris , 18. Juli -. (Havas .) In einem im „Matin" tarife an die Geldentwertung . Der Vorschlag der gcnzüge in Paris , London und Genf Izatien die innere Lage veröffentlichten Artikel über die Rcparationsfrage weist Venvaliung sicht bis zum 1. August eine Erhöhung der in Oesterreich vollständig verändert . Am 23 . August hatte sich die Senator De I o u v e n e l auf den wunderbaren Personeniarife um 300 Prozent in der 1. und 2. Klasse Sozialdemokratie bereit erklärt , mit den bürgerlichen Parteien W a n d e l der Tinge hin , der sich in Oesterreich seit einem und von 150 Prozent in der 3. und 4. Klaffe und im gemeinsam eine Regierung -zu bilden , die die unmittelbar Jahre vollzogen hat und stellt fest, daß heute der G o l ö- Güterverkehr eine Erhöhung von 150 Prozent zum drohende Währungskatastraphe abwehren sollte. Drei Tage später schatz des neuen Oesterreichs sich mehr als verd .op- war die Lage völlig o e r ä n d e rt . Ob auf dem Wege Sei¬ p e l t, die Spareinlagen gleichen Zeitpunkt vor . Bon der Erhöhung der 1. und pels oder aus dem Wege Beneschs — mit einemmal gab es wie¬ mehr als verzehnfacht und die 2. Klasse entfallen 100 Prozent , von den Einnahmen ans der Hoffnung auf - Hilfe vom Ausland . Die Krone , di« am Streiks aufgchört haben , das Land wieder iiber eine ge¬ der 3. und 4. Klasse 50 Prozent auf die R n h r s chä d e n, 25 . August ihren tiefsten Stand erreicht hatte , sank nicht mehr. ordnete Wehrmacht verfüge und das Geschäftsleben wie¬ während der Güterverkehr mit etwa 25 Prozent heran¬ Die Bourgeoisie faßte wieder Hoffnung , der W ä h r u n g s k a - der so gut geworden ist, daß gewisse Banken Vor- gezogen ist. tastrophe zu entgehen , ohne vor dem Proleta¬ k r i c g s g c w i n n e erzielen . Die österreichische Krone * Steigerung des deutschen Notcnnmlanscs . Berlin, riat kapitulieren zu müssen. Sie war nicht bereit , sich un- diene heute bei den Nachbarn Oesterreichs als Wert¬ . seren Bedingungen zu unlerwersen , sobald sie einen anderen Weg messer. Nicht nur in Oesterreich, sondern in ganz 17. Juli . Wie der Ausweis der Reichsbank vom 7. Juli sah . Von Verona zurückgekehrt , lehnte Seipel die Umbildung Europa und selbst auch in Amerika sei das Vertrauen erkennen läßt , war die Beanspruchung der Zentralnotcn- der Regierung , schrofs ab . Die Vertreter der österreichischen Re¬ bank auch nach Abwicklung des Halbjahresschlutzbedarfes gierung fuhren nach Genf ; als dort der Völkerbundrat zusammen¬ wiedergckehrt . Jouvenel schließt, an dem Fortschritt weiterhin außerordentlich stark. Infolge neuer , sehr er¬ trat , zeigte es sich, daß Beneschs Bemühungen die englische und Oesterreichs körrne man die Möglichkeiten ermessen, die heblicher Anforderungen des Reiches an die Bank wuchs die französische Regierung bereits sür die tschechischen Pläne ge¬ durch die Rückkehr zu einer klugen Volkswirtschaft in deren Bestand an Ncichsschatzaniveisnngen in der ersten wonnen hatten . Am 4. Oktober wurden die Genfer Protokoll von Deutschland eröffnet würden , das eine mehr als den Vertretern Englands , Frankreichs , Italiens , der Tschechoslo¬ zehnmal so große Bevölkerung habe und bestes wirtschaft¬ Jnliwoche weiter um 3,508 auf 21.846.2 Milliarden Mark. wakei und Oesterreichs unterzeichnet . Beneschs Gcgenzug liches Rüstzeug besitze. Tie gesamte Kapiialsanlagc hob sich somit um 5,288,1 auf gegen Verona hatte vollen Erfolg. 30,722,8 Milliarden Mark . An Banknoten flössen 2,960,7 * Seipel hatte ein kühnes Spiel gespielt , Aber so waghalsig Milliarden Mark neu in den Verkehr . Der Notenumlauf Seipels Spiel gewesen war , sein Ziel war erreicht . Als die Gro߬ erreichte damit 20,241,8 MilliardenMark. Der un¬ mächte am 15. August den Völkerbund aufforderlen , „die Lage * GemeinderotswÄhlen in Niederösterreich. Wien, belastete Teil des Golddepots verminderte sich aüf 130 Oesterreichs zu untersuchen ", war dies kaum mehr als eine höf¬ 16. Juli . In einer Reihe von niederösterreichi- Millionen Goldmark. liche Verhüllung der ablehnenden Antwort auf Oesterreichs schen Orten fanden gestern Gcmcinöeratswahlcn statt, Bitte um Kredit . Erst unter dem Drucke der tschechischen Gegen¬ bei denen die Sozialdemokraten nicht g ü n st i g * Keine abgestnfte Fremdenstener in Goldmark in aktion gegen den Vorschlag , den Seipel in Verona der italienischen abschnitten . In . der großen Jndustriegemeinde Bern¬ Bayern . Wien, 18. Jnli . Die vor einigen Tagen verbrei¬ Regierung gemacht, hatten die Verhandlungen des Völkerbund¬ tete Nachricht, daß Bayern ebenfalls eine abgestufte rates über Oesterreich ernsten Charakter erlangt . Beneschs Ziel ds r f erlitten die Sozialdemokraten eine Niederlage. Fremdenstener in G o l dm a r k einhebt , entbehrt war , an die Stelle des italienischen Protektorates , dem Seipel in Während sie bei den letzten Gemeinderatswahlen noch jeder Grundlage . In Baycim gelte nach wie vor die Be¬ Verona Oesterreich hatte unterwerfen wollen , das gemein¬ 5525 Stimmen aufbrachtcn , zählte man gestern nur 4673 stimmung , wonach von öen Fremden eine ganz geringe same P r o t« k t o km t der Ententemächte und der Tschecho- Sozialdemokraten, ' die Wirtschaftspartci stieg von 1381 llo-äSQfei über Oesterreich zu setzen. Das ist cs. was durch den auf 2145 Stimmen . Der Gcmeindcrat besteht jetzt aus A b g a b e eingehobcn wird. Genfer Vertrag verwirklicht wurde. ■29 Sozialdemokraten , 7 Christlichsozialen und 6 Groß- * Wieder ein Einbruch in das kaiserliche Schloß in Berlin . B e r- Di« Sozialdemokratie hatte zu Beginn der Verhandlungen Sei- deutschen. Die Kommunisten erhielten 92 Stimmen ; aber li n , 18. Juli . Gestern ist wieder ein Einbruch in das Palais Kaiser pcls in Genf ihre Stellung fest umgrenzt : keinen Anschluß Wilhelm I. unter den Linden verübt worden . Das Arbeitszimmer an Italien! Aber auch kein« Kontrolle des Völkerbundes , die kein Mandat . In Bruck a. d. Leitha erzwangen die wurde in Unordnung gebracht und die Sachen , die auf dem Tisäze über die bloße Kontrolle der Sicherung des Zinsendicnstes für bürgerlichen Parteien die Neuwahlen der Gemeindever¬ eine internationale Anleihe hinaurgeht ! Seipel hatte sich in Genf tretung durch Mandatsniedcrlegung . Dort saßen früher Ilanden , und ' Schale », verschwunden. Vasen sind Der Ein¬ bruch ist nach derselben Methode wie der erste ausgcsührt worden, um diesen Einspruch nicht gekümmert . Er war überzeugt , daß ■14 Sozialdemokraten , 7 Christlichsoziale und 5 Groß- bei dem die Täter große Beute gemacht haben . Man nimmt an, Oesterreich die Hilfe des Auslandes nicht ablchnen werde , auch deutsche in der Gemcinöestube , bei den gestrigen Wah¬ oaß man es mit denselben Einbrechern zu - tun Hai, wie beim wenn die Bedingungen noch fo drückend wären . Er fürchtete die len bekamen die vereinigten Bürgerlichen (Grotzdcutschcn erstenmal. Kontrolle des Auslandes über unser gesamtes öffentliches Lebe» und Christlichsoziale ) 1213, die Sozialdemokraten 1212 * Exkaiserin Charlotte von Mexiko im Sterben . Berlin, nicht ; überzeugt , daß sich das Parlament zu den harten Maßre¬ Stimmen und die Nationalsozialisten 144 Stimmen , die 18. Juli . Diö „ Bossische Zeitung " berichtet, daß die Witwe geln , die. die Wiederherstellung der Gleichgewichtes im Staats¬ ■Kommunisten 136. Auf die Sozialdemokraten entfielen haushalt erfordert , aus eigenen Willen nicht werde entschließen des im Jahre 1867 erschossenen Kaisers Max von Mexiko, können , wünschte er es unter den Zwang der Auslandskon- 12 Mandate , ebenso viele auf die vereinigten Bürgerli¬ Charlotte, auf Schloß Bouchout bei Brüssel im Ster¬ trolle zu fetzen. Er setzte auf die Kontrolle des Auslandes ge¬ chen, je eines auf die Kommunisten und Nationalsoziali¬ ben liegt. radezu seine Hoffnung: die Kontrolle der ausländischen ka¬ sten. In D e u t s cha l t e n b u r g ergab sich keine Ver¬ * Aufhebung des Boykottes deutscher Musikwerke in pitalistischen Regierungen in Oesterreich sollte die österreichisch« änderung . Es wurden 8 Sozialdemokraten und 6 Bür¬ Bourgeoisie von der Kontrolle durch das ofterreichsche Proletariat Frankreich . Paris, 18 . Juli . Wie der „Matin " meldet, befreien . Die Verhandlungen in Gens waren geheim . Durch das gerliche gewählt. hat die Gewerkschaftskammer der französischen Mnsikver- Geheimnis gedeckt, stimmte Seipel den Bedingungen zu, die die lcgcr , nachdem die deutschen Musikverlcgcr den Boykott * Wetterbericht . Wien, 18 . Juli . Ein Tiefdrucksack brachte gestern Unabhängigkeit Oesterreichs vollständig aufhoben . Das österrei¬ abends in den Nordalpen reichliche Niederschläge . In Wien blieb gegen französische Musikwerke eingestellt haben , das chische Volk erfuhr das Ergebnis der Verhandlungen erst, als sie das Wetter heiter und schwül. Die heutige Wetterlage rvüerscheidet auf deutsche Erzeugnisse verhängte Verbot aufgeho¬ schon abgeschlossen waren . Erst am 5. Oktober erfuhr es, daß fein sich wenig von der gestrigen. Das Wetter ist vorwiegend trüb und ben. „ Kanzler feine Souveränität um 52 Millionen Goldkronen ver¬ regnerisch . — Voraussage : Veränderlich. kauft hatte . Die Gefahren der Preisgabe unserer Selbständigkeit, * Akademisches Studium ohne Reifezengnis . Das säch- der der Vertrag glcichkam, wurde anschaulich, als die Vereinba¬ * Die Erhöhung der Postgebühren . Wien. 18 . Juli . Bei der sische Kultusministerium plant in Anlehnung an ' einen rungen mit der Delegation des Völkerbundes den Genfer Pakt bevorstehenden Erhöhung der Postgebühren wird zwischen Lokal¬ Erlaß des preußischen Kultusministers dix Zulassung konkretisierten . So mußten wir den schärfsten Kampf ge¬ brief und Fernbrief kein Unterschied mehr gemacht . Jeder Brief in zum Studium an der Leipziger Universität und der Tech¬ gen den Genfer Vertrag und gegen das Wiederausbaugesetz auf- Oesterreich wird 600 Kronen kosten, wodurch insbesondere die nischen Hochschule Dresden ohne Reifezeugnis für Per¬ nehmen. städtische Bevölkerung sehr belastet wird . Die kaufmännischen Zugleich vollzog sich aber auch außerhalb der Grenzen Oester¬ Kreise sonen, die auf Grund hervorragender Anlagen und aus¬ lassen nichts unversucht , um die Gleichstellung des Orisbriefss reichs ein Ereignis , das die Gefahren unseres Kampfes gegen mit dem Fernbriefe zu verhindern. gezeichneter, namentlich in ihrem Berus vollbrachter Lei¬ Genf vergrößerte . Am 29. Oktober zwang in Italien die Revolte stungen die Gewähr dafür bieten , daß sie durch akadcmi -' * Die Krise im Wiener Burgtheater . W i e n , 18. Juli . Die Ereig¬ "des Faschismus die liberale Bourgeosie zur Kapitulation . Die Re- nisse am Burgtheater nehmen den angekündigten Verlaus . Der Vor¬ sches Studium zu höheren geistigen Leistungen gelangen gierungsgewalt fiel in die Hände der F a f ch i st e n . Damit ent¬ schlag des Direktor P a-u l s e n , es mit der vielumstrittenen Dienst¬ werden . Die Betreffenden waren auch berechtigt, die stand für uns ein« ernste Gefahr. Führte unser Kampf ge¬ instruktion , deren Inhalt für die Oeffssitlichkeit noch immer Geheim¬ akademischen Doktorgrade zu erlangen . Die Zulassung gen Genf zu schweren inneren Verwicklungen in Oesterreich , so nis ist, versuchen zu wollen , sofern « ihm seine vertragsmäßigen ma¬ solcher Gesuchsstcller zum akademischen Studium wird kannte der in Italien zur Macht gelangte Nationalismus auf teriellen Recht« für den Fall eines Rücktrittes gewahrt bleiben, Verona zurückgreifen , Oesterreich beim Wort nehmen , dar „grö¬ wurde abgelehnt und die vorbehaltlose voraussichtlich das Kultusministerium Annahme entscheiden. ßere Italien " , das der Faschismus der nationalistischen Jugend dieser Dienstinstruktian verlangt. * Slowenische und friaulische Forderungen an Italien. Direktor Paulsen hat sich infol- versprochen hatte , auf der Linie des geringsten Widerstandes zu gedefsen entschlossen, die Konsequenzen zu ziehen und sofort z u- R o in, 18. Juli . Bei Verhandlung der W a h l k r c i s- verwirklichen , Italiens Machtsphäre zur Donau auszudehnen ver¬ rückzutreten und aus dem Burgtheater auszuscheiden . Als Re¬ e i n t e i l u n g verlangte der slowenische Abgeord¬ suchen. So groß die Gefahren des Genfer Vertrages waren , die gierungskommissär Dr . R e n k i n an Paulsen die Frage richtete, ob Gefahr des Wiederauflebens des Projekts von Verona war nun er mit dem sofortigen Ausscheiden , unter Anerkennung der mate¬ nete W i l f a n eine Vermehrung der Wahlkreise an nach viel schlimmer . Unter solchen Umständen vermochten wir die riellen Ansprüche seines Vertrages , einverstanden Stelle der vorgesehenen zwei Wahlkreise Venezia -Giulia lei, stimmte Ratifizierung des Vertrages nicht zu verhindern. und -Veneto , weil sonst die fremdsprachigen Paulsen zu, worauf die Angelegenheit protokollarisch ausgenommen Ele¬ Die Darlegungen Dr . Bauers in diesem Kapitel sind wurde . Heute mittags hört die Direktion Paulsen im Burgtheater auf. mente vollständig u n t e r ö r ü ckt würden . Der Abgeord¬ ein bedeutsames Eingeständnis , der Rie¬ * verkauf der Hotels „Panhans ". Wien, 18 . Juli . Das Hotel nete C i r i a n i verlangte die Abtrennung de r l a g e, die die Sozialdemokratie bei ihrem Kampfe „Panhans " auf dem Semmering wurde an eine österreichisch-reichs- Friauls von der Venezia Giulia . Salaudra er¬ gegen Seipel und (Yens erlitten bat , ohne das; Tr. deutsche Intereisentengruppe um rund 10 Milliarden österreichische widerte , daß juristisch keine fremdsprachigen Italiener Bauer diese Niederlage durch wesentliche Argumente er¬ Kronen verkauft. existieren und daher auch keine separate Vertre¬ klären oder mildern könnte. * Grohfeuer in einem niederöskerreichischen Dorse . Wien, tung verlangen können . Der Antrag Ciriani wurde a b- 18. Juli . In Höflein an der Donau gerieten heute sechs Häuser gelehnt. in Flammen . Di« Wiener Feuerwehr entsandte einen Löschtrain. * Der Prozeß gegen die Anhänger Stambulinskts in Zahlreiches Vieh ist in den Flammen umgekommen. Bulgarien . Belgrad, 17 . Juli . Wie aus Sofia * Millioneudefrandationcn beim Grazer Elektrizitäts¬ berichtet wird , hat gestern die Verhandlung gegen die werk! Graz, 18 . Juli . Der 36jäyrige Buchhaltungs¬ Minister des Kabinetts Stambulinski begonnen . Insge¬ beamte des Grazer städtischen Gas - und Elektrizitäts¬ samt sind 600 Personen angeklagt . Im ganzen sind mehr Das Turnerfcst in München — ei« Tag nationaler werkes , Franz Dörfler, wurde wegen Veruntreuung als 10.000 Personen verhaftet worden. Ermutigung. eiukassierter Gelder in der Höhe von rund 50 Millio¬ * Die Hitze in Holland . Amsterdam, 18 . Juli . Während der KB . München , 18. Juli . Das süddeutsche Korrespon¬ nen verhaftet . Dörfler stand seit 17 Jahren in städtischem letzten Hitzwelle sind in Holland 250 Personen dem Hitzschlage erlegen. denzbureau veröffentlicht folgenden Bericht : Das deutsche Dienste . Er galt als Merans pflichteifrig . Sein ver¬ * Giftmord an zwei taubstummen Schwestern . Aus Zürich brecherisches Leben in der letzten Zeit veranlaßt «: die Di¬ berichtet wird Turncrfest geht seinem Ende entgegen , mit der feierli¬ : Am II . Jul ! verstarb in Hochfelden bei Bülach unier chen Ehrung der Sieger auf dem Königsplatzc um 6 Ubr rektion des Werkes , während des Urlaubes Dörflers eine verdächtigen Umständen die 29jährige , schwachsinnige Berta Maag. abends und einem Riesenfenerwerke am Bavariadenk¬ Revision seiner Buchführung durchzuführen , wobei die Der Verdacht auf Arsenikoergiftung wurde in vollem Umfang bestä¬ mal . Um 9 Uhx hat das Fest im Wesen sein Ende er¬ große Unterschlagung festgestellt wurde. tigt . Es stellte sich heraus , daß die zehn Tage vorher verstorbene
Donnerstag, öen 19. Juli 1928. Innsbr ucker Nachrichten Nr. 162. Seite 3. ' Schwester Emma gleichfalls das Opfer einer Arsenikvergiftung ist. meinderat in Ahornach um das Gemeindewesen viele Verdienste worauf Dr . Granichstaedlen, da ihn sein Beruf längere Die VerdachtNnomente verdichteten sich immer mehr gegen den erworben hat . — In Graz ist der ehemalige SeKtioiwchef im Zeit im Jahre an Wien fesselt, die Kurvorsteherstelle ab¬ V a t er der Mädchen, den einen Bruder Otto und insbesondere die Ministerium für öffentliche Arbeiten , Rudolf Kl im bürg, im geben wird. Voraussichtlichwird Dr . Liernberger im gleichen Haushalt lebende Tochter Marie , verwitwete Gaßmann . Alter von 77 Jahren gestorben. Alle drei Personen wurden in Untersuchungshaft genommen. Unter r , ■ ri, t. Kurvorsteher von Jgls. dem Druck der gegen sie gesammelten Indizien hat die Marie Gaß- , Frau Therese Scherl , die GattlN des vor zwei Jahren Ein Zeichen der Zeit. Von H. Hirschberger erhal¬ mm in der Zelle ein Geständnis abgelegt . Sie gibt an , daß sie /erstorbenen Gründers des Berliner „ Lokalanzeigers ", inrrch die fortwährenden Schikanen der Schwester Berta beinahe/AngUst Scherl, ist nach einem längeren Leiden in ten wir folgende Zuschrift: Wie bekannt, funktioniert zur Verzweiflung getrieben worden sei, so daß in ihr der GedanktzlTegernsee g e sto r b e n. Frau Scherl war bekanntlich seit dem Kriege die Wiederanlage, die das Solsteinhaus reift*.-, die schwachsinnige Person aus dem Leben zu schaffen. Nach eine geborene K u f ste i n e r i n und wegen ihrer der A.-V.-Sektion Innsbruck am Erlsattel mit Wasser einem heftigen Auftritt am 30. Juni habe sie ihr ein Stück Brot Schönheit sehr bekannt. Scherl hatte ihr Bild in einer iMrsorgte, nicht mehr,' es muß daher das auf einer Hütte gegeben, in das sie eine starke Dosis Arsenik gestreut habe. Nach illustrierten Zeitung gesehen, reiste daraufhin nach Kuf¬ Mo notwendige Naß von weit her geholt werden. Heuer ihrer Darstellung muß Berta der kranken Emma auch von diesem hat sich nun die A.-V.-Sektion Innsbruck entschlossen, Brot gegeben haben. Das Gift tat rasch seine Wirkung: die kränk¬ stein und hielt dort um ihre Hand an. eine Wasserleitung zu bauen und die hiezu nötigen dün¬ liche Emma erlog schon am nächsten Morgen , während die robuste Lottoziehnng. Am 18. Juli wurden in Innsbruck fol¬ nen Rohre lagern schon in der Station Hochziel. Da der Berta erst am 11. Juli verstarb. gende Nummern gezogen: 4, 13, 51, 54, 32. Transport zur Hütte große Summen verschlingen würde, * Milchkuren bei Augenkrankheiten. Spanische Aerzte haben gedachte der Hüttenwart an die Opferwilligkeit und an neuerlich Versuche mit Milch gegen Augenkrankheiten gemacht, die Ein Denkmal für den ermordeten Studenten Stau- gute Erfolge aufwiesen. Besonders bei Entzüdungserscheinungen dacher. Am vergangenen Sonntag wurde auf dem den Kameradschaftsgeist der die Hütte besuchenden Tou¬ trat durch die Milchkur überraschend schnell Besserung ein. Die Wiener Zentralfriedhof für den am 22. Okto¬ risten zu appellieren und an die am Sonntag in Hoch¬ Milch wird von dem behandelnden Arzt ins Auge geträufelt. Es ber 1922 in Wien vom Mechaniker Gustav Ritschel ennor- zirl den Zug verlassenden die Frage zu richten, ob sie stellt sich dann regelmäßig Fieber ein, das aber gutartig verläuft öeten Techniker Robert S t a u d a che r aus Bozen ein nicht im Interesse der Allgemeinheit bereit wären, se ein und von den Aerzten „Milchfieber" genannt wird. Mit dem Ab¬ von verschiedenen Verbänden gestiftetes Grabdenkmal kleines Stück Rohr , das von jedermann leicht und nehmen und Schwinden des Milchfiebers konnte in allen Fällen feierlich enthüllt. Gleichzeitig fand eine nochmalige feier¬ ohne Beschwerde zu tragen ist, zur Hütte hinauf mitzu¬ ein Schwinden der Augenkrankheit festgestellt werden. nehmen. Der noch ideal denkende Hüttenwart glaubte liche Einsegnung der Leiche statt. sicher auf diese einfache Weise die Rohre billig zur Höhe ' Ist der Mann eitler als die Frau? Danksagung. Wir werden um Aufnahme folgender Zeilen ersucht: zu bringen. Er wurde aber s chw e r e n t t ä u scht. Denn Das Schwarze Kreuz spricht der opferfreudigen Bevölkerung, den unter den zirka 60 Ausgestiegenen fanden sich nur „Es gibt nichts Eitleres auf der Erde als den Mann ; er über¬ Behörden, dem hochm. Abt von Willen, der Kaiserschützenfahne , der zw e i ä l t e r e H k r r e n, die die freiwillige Bürde gern trifft selbst den Pfau ." So hat ein moderner Schriftsteller gesagt. Schützenkompagnie Mühlau , den verschiedenen Deputationen und für aus sich nahmen. Die anderen aber, junges V o l k mit Aber Lady Tree bricht in einem temperamentvollen Aufsatz für die Beflaggung des Jnnrains den herzlichsten Dank aus . Besonders das stärkere Geschlecht eine Lanze. „Der Mann ist keineswegs fei den rührigen Sammlerinnen aufrichtiger Dank gesagt. nachkriegszeitlichen Manieren hatten für das Ansinnen ein eitles Wesen", schreibt sie. ,Kr ist nicht eitel, aber bequem. des Hüttenwartes nur faule Ausreden und frotzelnde Sammelergebnis des Landeskriegsopfertages. Weitere Sammel- Oft hört man , daß der Mann der elegantesten und gepflegtesten ergebnifft: Kitzbühel-Land 74.100 IC, Reith bei Br ixte gg 344.000 X, Worte. Sie gehörten jedenfalls der ganz neuen, erst nach Schönheit sich länger anzieht als diese. Aber es ist falsch, ihn Rinn 290.000 X, St . Ulrich bei Kitzbühel 289.880 X, Weftendorf dem Krieg aufgetauchten Menschenklasse an, die mit deshalb der Eitelkeit anzuklagen . Unbekannt find ihm die par¬ 1.300.000 X. Jenbach 1,878.998 X, Gfchnitz 137.288 X, Sistrans Hunderttausendern, deren redlichen Erwerb sie keines¬ fümierten Bäder , die Salbungen und Puderungen , das Ondulieren 801.100 X, Pfaffenhofen 289.800 X, Pflach, Bez. Reutts, 300.000 X. wegs immer Nachweisen können, herumwerfen und die der Haare , all die tausend Kleinigkeiten und schwierigen Proze¬ Jfelsberg -Stronach 144.312 X, Fritzens 100.000 X, Finkenberg Schutzhütten als Kneiplokale und Stundenhotels betrach¬ duren , denen sich die Frau in der Abgeschlossenheitihres Ankleide¬ 169.183 X, Steinberg , Post Achenkirch zimmers so geduldig unterzieht . Der Ankleideraum des Mannes 393.380 X, Schlaiten 130.000 X, Söll 100.000 X, Jgls 1,018.200 X, ten. Zum Glück gibt es in Innsbrucks Umgebung noch , 40.000 X, Hart i. Z. ist sehr viel einfacher ausgestattet und umfaßt meist nur eine Aurach 918.936 X, Vorderhornbach 96.300 X, Mühlau 1,671.000 X, einsame Berge genug, wo > der anständige Bergsteiger vor Garnitur von riesigen Schwämmen . Wenn er lange Zeit zum Neffelwängle 324.300 X, Nafftreith 161.800 X. Bannberg 260.200 X. diesen Herrschaften und ihrem Anhang sicher ist. Als ich Anziehen braucht, so kommt das daher, daß er es nicht liebt, sich Gaimbsrg 380.000 X, Weer 603.800 X, Hall 2,818.928 X, Schwendt neulich wieder einmal allein auf stolzer Höhe stand, fielen zu beeilen. Während seine Frau von Spiegel zu Spiegel eilt, 100.000 X, Leisach 820.000 X, Faggen 123.000 X, Breitenwang mir die Verse ein, die im Jahre 1920 ein Münchner ins Haarnadeln wählt , Schleifen und Bänder , Federn und Ringe, 443.800 X, Lisch au 402.740 X, Abfaltersbach 800.000 X; Dill 108.000 Hüttenbuch der Hersfelder-Hütte im ‘ Zwiefelbachtale während sie klingelt und fragt und sich in fieberhafter Geschäftig¬ Kronen, Kolsaß 733.440 X, Mairhofen 1,367.460 X, Mittlers 888.430 schrieb. Sie lauten: keit befindet , zieht er sich ganz gemütlich und langsam an . Auch Kronen, Schönmjes 123.600 X, Ehrwald 434.000 X. Wiesing 407.000 Ehre sei Gott in der Höhe! er hat vielleicht eine große Menge Sachen, unter denen er stunden¬ Kronen, Heiterwang 190.800 X, Stumm 168.000 X, Slummerberg Er erschuf diese schöne Welt lang auswählen mag, aber es ist nicht Eitelkeit , sondern Lieb¬ 70.000 X, Vomp 1,416.000 X, Pinswang 94.120 X, Züblen 331.100 haberei , die ihn dazu veranlaßt . Ich kenne z. B . einen Herrn, Kronen. Und hat drin die Berge recht hoch gestellt. der Stiefel sammelt. Stiefel sammeln hat alle die Aufregungen Regerrwetter. Seit Beginn der laufenden Woche unter¬ Er tat damit seine Weisheit kund, und Spannungen einer Leidenschaft, und es nimmt ebenso viel brechen periodische Regentage die hochsommerliche Hitze. Damit nicht jeder Lumpenhund, Zeit- in Anspruch, wie wenn seltene Bücher sammelt oder Kupfer¬ Dienstag abends setzte ein heftiger Regenguß eiu, der bis Mit denen die Täler so reichlich gesegnet, stiche oder Porzellan . Es gibt tatsächlich Männer , deren größtes uach Mitternacht andauerte. Im Lau*e des gestrigen Dem fröhlichen Wanö'rer hier oben begegnet! Vergnügen darin besteht, verzückt auf die lange Stiefelreihe , zu Ehre sei Gott in der Höhe! blicken, die vor ihnen in Reih und Glied steht, lind so ist es mit Tages regnete es zeitweise, doch verstärkte sich im Laufe anderen Dingen . Der eine sammelt Schlipse, der andere Westen, der vergangenen Nacht der Regen zu wolkenbruchartigen Das neue Geläute für die Pradler Pfarrkirche kann obwohl die Westen von heute nichts mehr sind gegen die bunte Güssen, die gegen die Morgenstunden sich in einen immer mm, wie uns berichtet wird, angeschafft werden, nachdem Pracht der Vergangenheit , ein dritter sammelt weiche und ge¬ noch sehr ausgiebigen Landregen verwandelten. Die sich genügend großmütige Spender gesunden haben, die stärkte Hemden. Der Fetisch manches Mannes ist sein Hut ; aber schwüle Temperatur kühlte sich trotz des Regens nur die bei der Bestellung anzuzahlende Summe, zirka zwei er achtet viel weniger darauf , daß er darin gut aussieht , als daß schwer ab, doch schwellen die Flußläuse infolge des starken Drittel der Gesamtkosten, bestreiten. Immerhin bleibt ein die Kopfbedeckung den korrekten Sitz hat . Nein ! Männer sind Regens bereits bedrohlich an ; so zeigte der Inn heute namhafter Betrag von 35—40 Millionen Kronen als letz¬ nicht eitel, auch wenn sie Stunden auf ihre Kleidung verwenden. tes Drittel bis zum Lieferungstage aufzubringen übrig. Sie haben ein sachliches Interesse am Anzug, das die Frau nicht früh am Junbrückcnpegel einen Höchststand von drei Der bisherige Erfolg wikd die Pradler sicher zu neuen kennt , und können lange und eingehend darüber diskutieren , wie Metern. ein Beinkleid gefaltet und ein Schirm gerollt sein muß." Neubildung der Kurvorstchung. In Jgls hat sich Anstrengungen aufmuntern , um das Geläute endlich in den Turm zu bringen, sie hoffen aber zugleich auch auf gemäß der Kurordnung fitr Jgls die Kurvorstchung pro¬ die Beihilfe gutgesinnter Kreise in Stadt und Land, die visorisch konstituiert. Sie besteht aus den Herren : Indu¬ unbedingt notwendig ist zur glücklichen Vollendung des strieller Dr . Rudolf Granichstuedten - Czerva Werkes. Das rührige Glockenkomitee richtet darum an (Kurvorsteher), Bürgermeister Adalbert Krismer alle begüterten Bewohner Tirols die herzliche Bitte um (Kurvorsteherstcllvertreter, Oberinspektor Alfred H e i d - Beihilfe. Die Vereine in Pradl werden ersucht, durch Zu¬ m a n n, Direktor Hager, Dr . L. L a n t s chu e r, Schul¬ wendungen der Reinerträgnisse von Veranstaltungen leiter I . B. W i t t i n g, Oberpostverwaltcr Karl K a s e - die Anschaffung der Glocken zu unterstützen. r e r als definitive Mitglieder, Medizinalrat Dr . Liern- Die Höchstgrenze für Postanweisungsbeträge nach b e r g er, Vizebürgermeister L. P i t t l, Josef E i chl e r, Volksmission. Heute abends 8 Uhr findet im Hotel „Grauer Bär" Deutschland. Wie uns mitgetetlt wird, ist der Höchstbe¬Max S chw e i g g l, Josef W o p f n e r, Ernst K i r chl e ch- eine Versammlung statt. Der Gegenstand ist: „Eine wichtige War¬ trag ftzr, Postanweisungen nach Deutschland, nach dem ner als provisorische Mitglieder. In einigen Wochen nung". Missionar Bischer wird die Versammlung leiten. Säargeüiet und nach der freien Stadt Danzig ab 18. Juli findet die Neuwahl der provisorischen Mitglieder statt, Ban der evangelischen Gemeinde. Mit Rücksicht auf im auf eine Million Mark erhöht worden. Umlauf befindliche Zeitungsmeldungen , sei festgestellt, Todesfälle . In Innsbruck starb Max B e d e r n i k o v i c, daß eine Beschlußfassung über die Besetzung der Pfarr- v i k a r st e l l e bisher nicht stattgefunden hat. Ein Wechsel 27 Jahre . — In Absa m bei Hallstärb Emma Riedl, geb. Bosin, die Mutter des Steueramtdirektors Mich! Riedl . — In KattmufaraF ^ SgiffftiMraln -Ma* ■ d3r „ im Pfarramte tritt entgegen anders lautenden Berichten Ä überhaupt nicht ein. Dornbirn ist im Alter von 67 Jahren Frau Thusnelde R h o m- b e r g, geb. Freund , gestorben. — In Bozen ist Jakob F a l l - Ausgiebigste . | Eintreffen von Rnhrkindern. Es wird uns mitgeteilt: merayer, Obsthändler , im Alter von 57 Jahren verschieden. — Wird vonjeder erfahrenen Hausfrau überalI-ausdrüAlidyverIon | [l * ~ In Ahornach verschied der Gutsbesitzer zum Mittermair, Durch Vermittlung der Ortsgruppe Kitzbühel des All¬ v trtretung : Alfred .Jelinek , Innsbruck , Reichsstraße 3. deutschen Verbandes treffen am Freitag nachmittags Vinzenz Berger, der sich insbesondcrs als langjähriger Ge- ambulante Feldküchen versorgten die Leute mit warmer Kost, von gedeckt sind; die Kosten der Herstellung der Kirche dürften sich auf Lebensspruch. allen Seiten wurden Kleider, Wäsche, Betten und Fahrnisse aller 9000 fl. belaufen. War' dein auch alle Erdenpracht * Art herbeigebracht, weil die aus dem tiefsten Schlafe aufgeschreckten Der größte Theil der obdachlos gewordenen Besitzer steht ohn¬ Und aller Weisheu Blüle, Leute oft nur mit knapper Not das nackte Leben hatten retten mächtig der Noth und Bedrängniß gegenüber. Das. was zum Menschen eist dich macht. können. Am kommenden Sonntag wurde auf dem Trümmerfelde Die Unterzeichneten, durch ihren Sommeraufenthalt auf dem Mit¬ Ist roch allein die Güte. ein von nah und fern stark besuchter Jahrmarkt abgehalten, dessen telgebirge mit den Verhältnissen bekannt und fast ausnahmslos un- Karl Emil FranzoS. nicht unerheblicher Reinertrag den Abbrändlern zufloß. Von den mittelbare Zeugen des erschütternden Unglücks, wenden sich an milde Innsbrucker Persönlichkeiten, die sich in hervorragender Weise an Herzen nah und fern und bitten dringend um wohlthätige Gaben, dieser Hilfsaktion beteiligten, wären besonders zu erwähnen der damit die schwer betroffenen Familien sich erhalten und ihre Woh¬ Kaufmann Michael Obexer, der Brauereibesitzer Robert Nißl, der nungen sich wieder erheben können. Zer BIM » ljgir , 1883 . / non Von K. Granichstaedten-Lzerva (Jgls ). Statlhalterei -Rechnungsoffizial Wladimir Kuk und der Maler Toni Ein engerer Ausschuß von Männern , welche mit den Ortsver¬ Grubhofer. Herr Kuk hatte ein Flugblatt „Eine Episode aus dem hältnissen gründlich vertraut sind und zugleich durch ihren Cha¬ Brande von Jgls " herausgegeben, das reißenden Absatz fand und rakter volle Bürgschaft bieten, wird dafür sorgen, daß die Ver- schon nach vier Tagen die dritte Auflage erlebte. Der Umstand, daß Ein grauenvolles Ereignis war es, von dem das liebliche Dörfchen dieses Flugblatt auch in Brixlegg zum Verkaufe gelangte, wo an¬ theilung der eingelaufenen Unterstützungen streng im Verhältnisse des erlittenen Schadens und des Bedürfnisses erfolge. Jgls in der Nacht vom 27. zum 28. August 1883, also vor 40 Jahren, läßlich der eben stattfindenden Passionspiele eine große Menschen¬ Die freundlichen Spender sind gebeten, ihre gütigen Gaben an betroffen wurde. Ein bei seinen hier die Sommerfrische genießen¬ menge aus allen Weltgegenden zusammenströmte, trug dazu bei, das die Redaction eines der diesen Aufruf veröffentlichenden Blätter oder den Innsbrucker Verwandten als Gast weilender Kaufmann aus Interesse für Jgls auch außerhalb Tirols anzuregen und eine an eine der folgenden Adressen zu senden: Dr. L. Duregger, Ad- Bozen suchte sein Nachtlager im Heustadel auf. Als er die bren¬ Quelle stir Liebesgaben zu erschließen. Herr . Grubhofer entwarf oocat, Dr. O. von Riccabona, k. k. Notar , Kunsthandlung C. A. nende Petroleumlampe auf einen Nagel am Pfosten hängen wollte, auf dem Brandplatze selbst ein Kunstblatt, das, rasch in Steindruck Czichna, Kunsthandlung S . Reiß, Kunsthandlung Fr . Unterberger, glitt sie ihm aus der Hand, der Lampenkörper zerschellte, das aus- vervielfältigt, ebenfalls einen höchst nennenswerten Betrag für die sämmtlich in Innsbruck. fließende Petroleum fing Feuer , das sich sofort den Heuvorräten Hilfsbedürftigen erzielte. Etwas verspätet stellte sich auch der da¬ Außerdem ist jeder der Unterzeichneten gerne bereit, an ihn ge¬ mitteilte, und in wenigen Augenblicken sah sich der Mann von malige Redakteur des „Tiroler Bote", I . G. Obrist, mit einem langende Beiträge ihrer Bestimmung zuzuführey. > züngelnden Flammen umgeben. Seiner Sinne nicht mächtig, lief er Heftchen Gedichte „Afflictis" ein, das aber, schon post festum, seinen Jgls , am 28. August 1883. aus dem Stadel hinaus — aber nicht in das Haus, um Hilfe zu Zweck nicht erfüllen konnte. Die werktätige Mithilfe der Mitbürger rufen, sondern auf die Straße — Innsbruck zu. Inzwischen hatte gab den so schwer betroffenen Bewohnern von Jgls neuen Mut Prof . Dr. L. von Barth , Wien. Frz . Bauer , Fabrikant , Inns¬ das Feuer , reichliche Nahrung findend, den ganzen Stadel erfaßt, und neue Kraft. Landeshilfe, unverzinsliche Vorschüsie, Beistellung bruck. Landesgerichtsrath Dr. Fl . Blaas , Innsbruck . C. A. Czichna, auch auf die Nebengebäude iibergegriffen und ehe noch an eine von Saatgut , Steuernachlässe und dergleichen taten das übrige' und Kunsthändler, Innsbruck. Hofrath Prof . Dr. C. R. von Dänischer, Hilfeleistung gedacht werden konnte, einen Umfang angenommen, so konnte sich Jgls von dem schweren Schicksalschlage wieder erholen Innsbruck. Dr. L. Duregger, Advocat, Innsbruck . Dr. H. Falk, dem die eigene Feuerwehr und jene der Nachbardörfer nicht ge¬ und neu aufrichten, so daß das in der vorher erwähnten „Episode" Advocat und Bürgermeister, Innsbruck. Hofrath E. Ferrari , Lan¬ wachsen war . Die Feuerwehr der Stadt Innsbruck, von wo aus ausgesprochene prophetische Wort zur Wahrheit geworden ist: desgerichtspräsident, Innsbruck. Wilh. Greil, Kaufmann, Inns¬ man die Feuergarbcn zum Nachthimmel aufflackern sah, durfte über bruck. Prof . Dr. C. Groß, Graz. I . Handl, Kaufmann, Innsbruck. Befehl des damaligen Bürgermeisters Dr. Falk nicht ausfahren, Und dem Phönix gleich wirst du wieder erstehen, Liebliches Dörfchen, auf's neu aus den Trümmern und Ruinen'!' Prof . Dr. Ed. Hofmann, Wien. Dr. L. Johanny , Hof- und Ge- obwohl eine große Anzahl von Innsbrucker Familien in Jgls zum richtsadvocat, Wien. I . von Kreißle, Vorstand der Bankfiliale, Sommeraufenthalte weilten. So mußte man dem verheerenden Der Aufruf, der damals von dem Hilfskomitee erlassen piurde und Innsbruck. Oberlandesgerichtsrath M . Linfer, Innsbruck. Statt¬ der wegen den unterfertigten Persönlichkeiten von Interesse ist, haltereirath F . R . von Neupauer, Innsbruck. Mich. Obexer, Guts¬ Elemente seinen Lauf lassen, mit Ausnahme weniger, abseits stehen¬ lautete: der Häuser sank ganz Jgls in Asche. Unbeschreiblich war das Elend, besitzer, Jgls . Prof . Dr. Jos. Oellacher, Innsbruck . Prof . Dr. L. das diese Katastrophe über das Dorf gebracht hatte, denn mit den Das Dorf Jgls , eines der landschaftlichen Juwele des Innsbrucker Pfaff , Wien. Dr. H. Pesendorfer, Innsbruck . Landeshauptmann Häusern, Stallungen und Scheunen war auch das meiste Vieh und Mittelgebirges, wurde in der Nacht vom 27. auf den 28. August Dr. F . R. von Rapp, Innsbruck. S . Reiß, Kunsthändler, Inns¬ die ganze, schon eingebrachte Fechsung den Flammen zum Opfer von einem furchtbaren Unglück heimgesucht . Ein verheerender bruck. R . Rhomberg, Handelskammerpröfident, Innsbruck . Dr. O. gefallen; die Versicherung mar damals bei den meisten nur ein Brand , durch die herrschende Trockenheit begünstigt, legte in wenigen von Riccabona, k. k. Notar, Innsbruck. A. Schumacher, Vicebürger- legendärer Begriff. Bald trat Karitas in ihre Rechte und eine Hilfs¬ schrecklichen Stunden 14 Wohnhäuser und 13 Wirtschaftsgebäude in meister, Innsbruck . Dr. O. Walde, Advocat, Innsbruck. Dr. Nk aktion setzte ein, um einerseits die Abbrändler vor des Lebens Not¬ Asche, stürzte den Kirchthurm und vernichtete die gesnmmte einge¬ Weitlof, Hof- und Gerichtsadvocat und Reichsrathsobgeordneter, durft zu schützen , andererseits ihnen den Wiederaufbau zu ermög¬ brachte Ernte dieses Jahres . Der Schaden an Privatgut allein be¬ Wien. Prof . Dr. T. R. von Wildauer, Reichsrathsabgeordneter, lichen. An allen Dorfeingängen wurden Sammeltische ausgestellt, trägt 119.000 fl., wovon nur ungefähr 22.000 fl. durch Versicherung
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