Universitäts- und Landesbibliothek Tirol - Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945 1938 - Universitäts- und Landesbibliothek Tirol

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Universitäts- und Landesbibliothek Tirol

   Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945
                  1938

                9.4.1938
Universitäts- und Landesbibliothek Tirol - Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945 1938 - Universitäts- und Landesbibliothek Tirol
Mil dem           AbcnAalt
                                               .Neueste Zeitung"                                                                unö öer bebilöttlen             MonatsWst
                                                                                                                                                                      „Mrglanö"
Für nicht verlangte Einsendungen wird keine Haftung über¬          Fernruf : Schriftleitung Nr. 750                       Fernruf : Verwaltung Nr. 751
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nommen auch eine Verpslichiung zur Rücksendung nicht an¬                                                                              Fernruf ll-29-1-16 Die Bezugsgebühr ist im vorhinein zu
                                                                   Bezugspreise (bte eingeklammertenPreise verstehen sich mit der „Neuesten Zeitung") :
erkannt Eigentümer . Herausgeber , Verleger und Drucker:                                                                              entrichten Durch Streiks oder durch höhere Gewalt bevingte
Wagner ' sche Unioersitäts -Buchdruckerei, Erlerstratze 5. Ver¬    Am Platze in den Abholstellen monatlich 8 4.7Ü , Wollzeile 16 — Dchulerstraße 11 , Fernruf R=29 »5 »30.

   Nummer 83                                                        Samstag,                    6onntog      liisgaDe9. April                        1938                           85. Jahrgang
     Wochenkolenver: Montag , 4. Isidor . Dienstag, ö. Vinzenz. Mittwoch, 6. Ruchilde. Donnerstag , 7. Hermann. Freitag , 8. Dionysius. Samstag , 8. Maria Kl. Sonntag , 10. Palmsonntag , Ezechiel, Daniel.

                                                                                                                                              *

                            Ganz Tirol dankt                                      AdolfHitler                                                                   Ja“oder
                                                                                                                                                                      ..Nein
                           8WHM8WWW » >W» »              M >>>^ >» WW» >W» 8MW » 8MW !1MW!MLl!M WN                                                   Ktb. Es gibt Stunden im Leben des einzelnen so gut wie ün
                                                                                                                                                  Leben der Völker, in denen die Größe des Geschehens jede

         Arvl    ja!Jas
                   sagt          Parole,mit der das Volk am bealtsürdtgen
                                         ist   die                        1«.Avril                                                                materielle Regung besiegt. Da spürt der nüchternste Wirklich¬
                                                                                                                                                  keitsmensch und der kühl berechnende Realist, der den tiefsten
                                                                                                                                                  Sinn seines Lebens in der Größe des Bankkontos sieht, d?n
  an die Arnen tritt . Ser letzte Mann , letzte Frau mußheraus zum Bekenntnis-
                                                                    bte                                                                           Hauch der Geschichte   . Er fühlt, daß es neben den irdischen
                                                                                                                                                  Gütern noch andere Begriffe gibt, die er als idealistische Phan¬
  gang der Ration   . Am Land Andreas Lösers dars es morgen keinen Liroler ge¬                                                                    tasien verneinte.
                                                                                                                                                      Diese Stunde ist heute gekommen. Ein Volk von 75 Millio¬

  ben . der daheim bleibt und dem Führer das 8a versagt    !Erweist euch eurer Ver¬                                                               nen, durch die starke Hand des Führers im großen Reich ge¬
                                                                                                                                                  eint, tritt an zum gemeinsamen Gebet. Der Dankgesang der
                                                                                                                                                  ganzen Nation schallt empor in den Himmel und in das feier¬
  gangenheit würdig    , legt euer Bekenntnis ab für die Zukunst SrotzdeutWands!                                                                  liche Geläut zehntausender Glocken mischt sich der Jubel , der
                                                                                                                                                  den Führer grüßt . Das deutsche Volk dankt in dieser größten
                                                                                                                                                  Stunde seiner Geschichte der göttlichen Vorsehung und ihrem
                                                                                                                                                  Werkzeug, dem Führer und Schöpfer Großdeutschlands.
                                                                                                                                                      Es kann keinen Deutschen geben, der sich der Größe und der
                                                                                                                                                  Weihe dieser Stunde verschließen könnte. Was wollen wir
                                                                                                                                                  denn? Nichts als der Stimme unseres Blutes folgen. Es ist
                                                                                                                                                  keine Wahl, zu der uns der Führer ruft, sondern ein B e-
                                                                                                                                                  tenntnis.        Wir wählen nicht zwischen einem Haufen von
                                                                                                                                                   Parteien , die um Ministersessel feilschen. Wir wählen nur zwi¬
                                                                                                                                                   schen dem Selbstverständlichen               und dem Wider¬
                                                                                                                                                  natürlichen.
                                                                                                                                                      Denn das eine ist heute doch allen Deutschen klar ge¬
                                                                                                                                                   worden : Wer morgen als Deutscher an die Urne tritt , und
                                                                                                                                                   glaubt, dem Führer sein „Ja " versagen zu müssen, reißt
                                                                                                                                                   selb st für alle Zeiten        das letzte Band , das ihn
                                                                                                                                                   an die Gemeinschaft           seines     Volkes    bindet. Er
                                                                                                                                                   schließt sich aus aus der Nation und wird fortan als Einsamer
                                                                                                                                                   durch sein Leben gehen müssen. Er mag vor seinem entschei¬
                                                                                                                                                   denden Schritt an die Urne Einkehr halten und die vermeint¬
                                                                                                                                                   lichen Gründe ehrlich prüfen, die ihm sein „Ja " versagen.
                                                                                                                                                      Wenn in ihm nicht jedes Gefühl für Gerechtigkeit, Volks¬
                                                                                                                                                   bewußtsein, Heimatliebe und Glauben gestorben ist, dann wird
                                                                                                                                                   er erkennen müssen, daß sein Zögern von törichten Irrtümern
                                                                                                                                                   diktiert ist.
                                                                                                                                                      Wer deutsches Blut in seinen Adern trägt , wird sich zu
                                                                                                                                                   seinem Volk bekennen. Wer an den Herrgott glaubt und in
                                                                                                                                                   seiner Religion die Bestimmung seines Lebens sieht, wird das
                                                                                                                                                   Walten der Vorsehung erkennen, die dem Werk Adolf Hitlers
                                                                                                                                                   den sichtbaren Segen lieh, und der Stimme seiner Kirchen¬
                                                                                                                                                   fürsten folgen.
                                                                                                                                                       Wer aber im harten Existenzkampf und im bitteren Ringen
                                                                                                                                                    gegen die materielle Not des Alltags seinen Glauben an das
                                                                                                                                                    Höhere verlor, und nur die Sicherung seines Daseins bejaht,
                                                                                                                                                    wird in den vier Wochen seit der Machtübernahme durch den
                                                                                                                                                    Nationalsozialismus in jeder Stunde Gelegenheit gehabt
                                                                                                                                                    haben, zu erkennen, daß die Idee unseres Führers kein Hirn¬
                                                                                                                                                    gespinst lebensfremder Idealisten ist, sondern eine Welt¬
                                                                                                                                                    anschauung, die all ihre Arbeit nur im Wohl der Gemeinschaft
                                                                                                                                                    und damit im Glück des einzelnen sieht. Er wird an hundert
                                                                                                                                                    Beispielen erkennen, daß uns der Sozialismus nie Phrase,
                                                                                                                                                    sondern immer nur Verpflichtung zur Tat war.
                                                                                                                                                       Der Führer kam dem Volk seiner Heimat nicht mit leeren
                                                                                                                                                    Theorien, sondern mit wahrhaft sozialistischen Taten und in
                                                                                                                                                    den vier Wochen nationalsozialistischerFührung ist in Oester¬
                                                                                                                                                    reich für die Bedürftigen mehr getan worden , als in den
                                                                                                                                                    vergangenen Jahren geredet       und versprochen     worden
                                                                                                                                                    war.
                                                                                                                                                       Wer heute noch zweifelt und dann ehrlich prüft, der wird
                                                                                                                                                    und muß der Stimme seines Blutes und der Stimme seiner
                                                                                                                                                    Vernunft folgen und dem Führer sein „Ja " geben. Am Mor-
                                                                                                                                                  j gen nach dem deutschen Bekenntnistag aber werden in der
                                                                                                                                                    Welt die letzten Blenden fallen und die letzten Zweifel am
                                                                                                                                                  i heiligen Recht Oesterreichs zur Rückkehr ins Reich versiegen.
Universitäts- und Landesbibliothek Tirol - Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945 1938 - Universitäts- und Landesbibliothek Tirol
Seite 2. Nr. 83.Innsbrucker                                                    „                   Nachrichten'                                                     Samstag, den 9. April 1938.

                                                                                                                                                 Darre      vor    20.000 Säuern
        Volk von                         Tirol
                                            ! Der                                 Führer                    ruft!                          >Niederösterreichs Bauerschaft in Tüll« versammelt
                                                                                                                                                                            Tulln, 8. April. (A. N.)
                                                                                                                                          Die Wahlkundgebung, bei der Reichsbauernführer Waller
                                                                                                                                       Darrö heute vormittags in Tulln sprach, wurde zu einem
    Daß Zand ruft     Dich ! Aasende Berge mit schimmernden Firnen und Gletschern              - dunkle Wülder und                     wuchtigen Bekenntnis der niederösterreichischen Bauern zu
                                                                                                                                       Führer und Reich. Nach seiner Ankunft wurden dem Reichs-
 grüne Matten      - liebliche Taler mit tosenden Flüssen und fruchtbarer Erde           - das- Tiroler     - Deine    ist             bauernführer im Sitzungssaals der Bezirkshauptmann , die
                                                                                                                                       Kreisbauernführer und alte Kämpfer aus Niederösterreich vor¬
 Keimat    - gottbegnadeter Schönheit voll- die Perle der Alpen!                                                                       gestellt. Nicht endend wollender Jubel brauste auf, als hkeichs-
                                                                                                                                       bauernführer Darrs gemeinsam mit dem Landesbauernführer
     Liebst Du Dein Land      - Tiroler - dann füge diese Perle ein in die Krone des Reiches         , die Kleinod an                  Minister R e i n t h a l l e r auf den Balkon hinaustraten . Den
                                                                                                                                       weiten Marktplatz der alten Bauernstadt füllten 20.000 Men¬
 Kleinod tragt   , die der Führer mit starker Hand und ehernem Willen schirmt und die das ganze Volk der                               schen, die mit Autobussen aus allen Teilen Niederösterreichs
 Deutschen einen soll!                                                                                                                 hieher gekommen waren, um den Reichsbauernführer zu hören.
                                                                                                                                          Zunächst rechnete Landesbauernführer Reinthaller           mst
    Der Führer ruft Dich     !Treu und ehrlich  , stark und schlicht    - das ist unser Führer   ! Augen voll Liebe,                   der Agrarpolitik des Schuschnigg-Systems ab. Dann berichtete
                                                                                                                                       der Landesbauernführer eingehend über die schon jetzt vom
 voll gütigen Verstehens sehen Dich an- Augen              - die selbst alle Not des Lebens kennen     - Augen   - die                 Reiche in Angriff genommenen agrarpoliüschen Maßnahmen.
                                                                                                                                          Als nun Reichsbauernführer D arrs selbst zum Rednerpult
 stolz blicken, wenn von deutschem Geist und deutscher Tat die Sprache ist- die aber auch im Zorn zu                                   trat , wollten die Heilrufe und Sprechchöre kein Ende nehmen.
                                                                                                                                       Sie steigerten sich noch, als er die Grüße der deutschen Bauern
 lodern vermögen      , wenn die Welt dieses Deutschtum      , das er geschweißt und gehämmert hat        , anzutasten                 aus dem Altreich überbrachte. Für die Nationalsozialisten, so
 wagt!                                                                                                                                 erklärte er unter neuem Beifall, sei nicht die Wirtschaft, sondern
                                                                                                                                       die Politik Schicksal.
     Kümmere mit      - Tiroler  - an diesem Deutschtum      , denn auch Du bist deutsch  - setzt und immerdar!                              Ein starkes Bolk bekommt auch die Wirtschaft in Ordnung,
     Das Reich ruft Sich    !Großdeutschland ruft Sich zur Wahl       !Bekenne    - Tiroler!Willst Du mithelsen am                         während einem schwachen Volke auch gute Wirtschaftsrezepte
                                                                                                                                          nichts helfen könnten.
 großen Werk      - willst Du eine wirklich einige    , glückliche , reiche und mächtige Keimat      - willst Du frei                     Dann rechnete er ab mit allen irreführendenGerüch-
 sein von Schmach und Unterdrückung        , von Rot    , Elend und Schande    , von Fremdherrschast und jüdischem                     ten über die nationalsozialistische Agrarpolitik, die das Schusch¬
                                                                                                                                       nigg-System verbreitet hatte. Richtig sei, daß die nationalsoziali¬
 Ausbeutertum       - willst Du- Tiroler   - wieder stolz und frei aus deutscher Heimaterde stehen             - dann                  stische Marktordnung von fremden Elementen und Spekulanten
                                                                                                                                       gesäubert wurde. Sie hat das deuffche Bauerntum gesund ge¬
 bekenne auch Du Dich zu Großdeutschland            , wühle mit,.8a!"aus daß es herrliche Wahrheit werde:                              macht und außerdem erreicht, daß die Gesamtheit der Ver¬
                                                                                                                                       braucher direkt versorgt wird.
                                EinVolk- einReich- einFührer!                                                            In Deutschland braucht heute niemand zu hungem . Der
                                                                                                                       Nationalsoziasismus hat Arbeit und Brot geschaffen und
     Keil Hitler!                                             Der Gauwahlleiter     : Edmund Ehriftoyhe.h.             damit sein Versprechen eingelöst.
                                                                                                                                          Auch das Erbfolgegesetz        dient lediglich dem Gesamt-
                                                                                                                                       intercsse. Die Anwendung der Reichsnährstandsgesetze in
                                                                                                                                       Oesterreich werde so erfolgen, daß die besondere Eigenart
Ein Versprechen Görlngs wird           wahr:                                                                                           der österreichischen         Landwirtschaft        Berücksichti¬
                                                                                                                                       gung findet. Eine langjährige Freundschaft und Zusammen-

   Bau des Donaukraftwerkes                                                                       begonnen                             arbeü mit Minister Reinthaller sei die beste Garantie dafür.
                                                                                                                                       Am Beispiel der deutschen Weinbau         - und Obsthäu¬
                                                                                                                                       ge biete zeigte dann der Reichsbauernführer , wie die Orga¬
                                                                                                                                       nisation des Reichsnährstandes gerade diesem iw Oesterreich
 Zwei    Schlffahrtsschleusen
                      - Hochwassergefahr beseitigt
                                               - Erweiterung des Bahn
                                                                    - und Straßennetzes                                                besonders notleidenden Betriebszweige dex Landwirtschgst Hel-
                                                                                                                                       feit könne. .                                       . . ...
                                                                                                                                          Zum Schlüsse erinnerte der Reichsbauernführer daran , xoie
    .V .     c -       ,   ■ n      Wien, 8. April. (21. 91.)        Reichswerken „Vereinigte Jndustriewerke A. G. (VIAG .) ,          der Führ er dem deutschen Volke auch in der härtesE Not¬
                                                                     Berlin ".                                                         zeit die Treue      gehalten   habe . Der 10. April wird als
  Generalfeldmarschall Göringhat       unter den beschleunigt in
Angriff zu nehmenden Bauten in Oesterreich da» Kraft¬                   Die R h e i n - M a i n - D o n a u A. G. in München ist be¬   selbstverständlichen Dank das endgültige „Ja " aller Deutschen
                                                                     auftragt , den Bau sofort einzuleiten. Bis zur Errichtung einer   bringen.                                                ^ ^
werk I b b s - P e r s e n b e u g an der Donau genannt . Diese
Staustufen , bestehend au» einem Wehr mit zwei Schiffahrts¬
schleusen, hat in erster Linie den Zweck, die altbekannten, für
                                                                     eigenen Neubaubehörde wird da» Stromamt die Arbeiten so-
                                                                     fort beginnen. Die ersten Arbeiten bestehen in der Vornahme
                                                                                                                                               EteimrrmMiWiWil                     kommen
                                                                     von ergänzenden Bohrungen am Donaustrand selbst und der          Bei der warenumsahsteuer und einigen Verbrauchssteuern.
die Schiffahrt gefährlichen und bei Hochwasserabgang stören¬         Slufschließung der Baustelle mit Gleisanschluß        normaler
den Stellen im Struden - und Greiner Schwall zu beseitigen.                                                                              Salzburg . 8. April. (A. N.) Der Staatssekretär im Reichs¬
                                                                     Spur von der Hauptbahn Linz—Wien mit einer Zufahrt »-            finanzministerium Fritz Reinhardt          hat gestern vor Be¬
Das durch den Aufstau erzielte Gefälle wird in einer großen          straße von Süden aus und mit S t r a tze n b a u t e n an der    amten der Finanzlandesdirektion angekündigt, daß demnächst
Wasserkraftanlage            ausgenützt . Die Finanzierung er¬       Nordfeite des Staugebietes.                                      mit der Angleichung der österreichischen Steuern an die Reichs¬
folgt durch den Reichsverkehrsminister zusammen mit den                 Mit diesen Arbeiten ist bereits        begonnen     worden.   steuern begonnen werden würde und daß dadurch auf ver¬
                                                                                                                                      schiedenen Gebieten wesentliche Ermäßigungen eintreten wür¬
                                                                                                                                      den. Dadurch werde auch die Angleichung erhöhter Preise an

                Grazer Mädel beim Führer zu                                                              Gast                         die Preise im übrigen Reich möglich werden.
                                                                                                                                         Ab 1. Mai 1938 wird an die Stelle der österreichischen Wa¬
                                                                                                                                      renumsatzsteuer einschließlich des Krisenzuschlages die reichs-
              Adolf Hitler in der Stadt feiner          Sugendertnnerungen
                                                                   -                    Besuche in den    Museen                      deutsche Umschlagssteuer treten. Da das reichsdeutsche Um¬
                                                                                                                                      schlagssteuerrechtden Krisenzuschlag nicht kennt, tritt dadurch
                                                                                                                                      eine wesentliche Entlastung für die österreichische Wirtschaft,ein.
                                              Linz, 8. April.           Das reizvollste und Interessanteste des Museums aber ist Außerdem bringt das reichsdeutsche Umsatzsteuerrecht eine
                                                                     zweifellos — abgesehen von dem wissenschaftlich hoch bedeut¬ Reihe von Steuerbefreiungen und Steuerermäßigungen , die
   Der Führer       weilte den ganzen Tag inLinz. der Donau¬
                                                                     samen Forschungsmaterial — eine Sammlung von Jahres¬ die österreichische Warenumsatzsteuer nicht kennt. Insbesondere
stadt, in der er einst einen Teil seiner Jugend und seiner Schul¬    berichten der Oberrealschule         Linz . Hier finden wir im ist nach reichsdeutschem Umsatzrecht der Eigenverbrauch der
zeit verbrachte. Die Hauptstadt des Heimatgaues des Führers          Bericht über das 51. Schuljahr der Anstalt bei dem Schüler¬ Landwirte mit einem Jahresumsatz von 10.000 RM (15.000 8)
weiß sich ganz besonders eng mit Adolf Hitler verbunden.             verzeichnis der Klasse In , Jahrgang 1901 und 1902, bei den steuerfrei. Für die Landwirtschaft gilt ferner nicht der all¬
Die Männer und Frauen und vor allem die Jugend von Linz              alphabetisch aufgeführten Schülern als 15. von 40 den Namen
Danken dem Führer dafür, daß er sich schon wieder einige Zeit                                                                         gemeine Steuersatz von zwei Prozent , sondern der ermäßigte
                                                                     Adolf Hitler, und ebenso in den Schülerverzeichnissender Steuersatz von ein Prozent . Ein Großteil der österreichischen
in ihrer schönen Stadt aufhält.                                      Klasse II a, Jahrgang 1902/3 sowie bei der Klasse III a, Jahr¬   Bauern , insbesondere der Gebirgsbauer , wird künftighin völ¬
     Eine besondere Ueberraschung wurde einer Mädelgruppe            gang 1903/4. In diesen Annalen ist die Zeit des Schulbesuches lig von der Warenumsatzsteuer befreit sein.
                                                                     des Führers festgehalten. Ist es nicht von einer geradezu
  aus G r a z zuteil, die nach Abschluß ihrer Reifeprüfung auf
  einem Ausslug nach Linz gekommen sind, und die nun zu
                                                                     unerhörten Symbolik, daß der Führer von dieser Stadt aus, Sn Pflichterfüllung für die deutsche Wehr
                                                                     in der er einst die Schule besuchte, die Schaffung Großdeutsch¬
                                                                                                                                                                                              gefallen
  ihrer übergroßen Freude beim Führer als seine Gäste am             lands proklamierte?                           .                  Zehn Todesopfer bei einer Pulverexplosion der Marineartillerie
  Mittagessen teilnahmen . Der Führer unterhält sich lange                Der Name des Mannes , dessen Unterschrift am 30. März          Pillau (Ostpreußen), 8. April. (A. N.) Bei den Arbeüen an
  Zeit mit ihnen über ihre Erlebnisse und Eindrücke und plau¬                                                                         der Pulververladung für eine schwere Küstenbatterie hat sich
                                                                        1938 in Linz das Gesetz über die Wiedervereinigung Oester¬
  dert mit ihnen. Am Nachmittag macht der Führer eine Aus¬                                                                            heute vormittags beim Marineartilleriezeugamt                   ein
                                                                        reichs mit dem Reich besiegelte, ist ln der gleiche« Stadt zu schweres Unglück ereignet. In treuer Pflichterfüllung fanden
  fahrt in die Stadt , die ihm von altersher so sehr vertraut ist.      finde« in einem Schülerverzeichni» der Oberrealschule zu nach den bisherigen Feststellungen zehn Angehörige des
  Ueber eine Stunde verweilt er in dem oberösterreichische«             Linz!                                                         Zeugamtes den Tod. Vier weitere Gefolgschaftsmitglieder
  L a n d e s m u s e u m. das mit seinen zahlreichen vor¬                                                                            sind verletzt worden.
  geschichtlichen Ausgrabungsfunden und naturgeschlchtllchen            Auf einer weiteren Fahrt durch die Stadt besichtigte der
                                                                     Führer den Linzer Mariendom.           Am Abend flammten die        Wie sich der Vorgang abgespielt hat, muß erst die sofort
  Sammlungen und der Landesbildergalerie eines der be¬                                                                                eingeleitete Untersuchung ergeben. Außerhalb des unmittelbar
                                                                     leuchtenden Hakenkreuzfeuer wieder auf. Eine festliche Stim¬
  kanntesten Museen Altösterreichs ist und einen wertvollen                                                                            betroffenen Gebäudes sind keine weiteren            Beschädi¬
                                                                     mung erfüllt die Stadt , die ihren größten Landsmann in ihren gungen von Bedeutung eingetreten.
   Einblick in die germanisch-deutsche Geschichte und Entwick-       Mauern weiß. Es rüstet sich auch die Hauptstadt des Heimat¬
   lung Oberösterreichs vermittelt. Dieses Museum hat der            gaues Adolf Hitlers auf den großdeutschen Tag , den Tag des              Ein Adolf-Hitler-Turm in den steirischen Bergen
   Führer schon während seiner Jugend - und Schulzeit häufig         großen Bekenntniskampfes. Linz wird sich seines Führers             Der Zweig Graz des Deutschen Alpenvereins hat um Er¬
                                                                     würdig erweisen!
   ausgesucht, und aus dem hier zusammengetragenen wert¬                                                                              laubnis zur Umnennung der F ü r st e n st a n d w a r t e in
   vollen Material hat er sicherlich manche Anregung erhalten.                                                                        Adolf-Hitler-Turm gebeten. Nun ist aus Berlin vom Staats»
  Aus den vorgeschichtlichen Funden geht eindeutig hervor,                              Dem Saarland gleich                           minister und Chef der Präsidialkanzlei des Führers und Reichs¬
                                                                                                                                      kanzlers ein Antwortschreiben eingelangt, in dem der Führer
   daß Oberösterreich und Bayern stets ein geschlossenes Kultur¬                         stimmt Sesterreich!                          gern sein Einverständnis dazu erteilt und für die Ihm dadurch
   gebiet gebildet haben.                                                                                                             erwiesene Ehrung seinen Dank übermitteln läßt.
Universitäts- und Landesbibliothek Tirol - Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945 1938 - Universitäts- und Landesbibliothek Tirol
Samstag , den S. April 1938.                                                         „Innsbrucker      Nachrichten*                                                                   Nr. 83. Seite 3.

                                                                                                                                             Folgerung gezogen: Wollen wir den Frieden, dann muß beim

    Letzter Appell in der Hauptstadt des                                                                       Reiches                       Frieden das starke Schwert liegen. Allein das starke Schwert
                                                                                                                                             garantiert den Frieden. Heute ist dieses Schwert geschmiedet.
                                                                                                                                             Es sichert uns den Frieden. Diesen inneren Frieden brau¬
                                                                                                                                             chen wir nicht mit dem Schwert zu schützen, ihn garantiert die
                                                     Sermann Göring     zu den      Verllnern                                                nationalsozialistische Idee und die Bewegung.

    Berlin, 8. April. (DNB .) Am Vorabend des Tages des                    „Oesterreich", so erklärte Herrmann Göring, „war in Wirk¬              So sagen wir unsere« Volksgenossen in Oesterreich : Bückt
großdeutschen Reiches war die Reichshauptstadt noch einmal              lichkeit ein absolut abhängiger Vasallen,st  aat fremder               in die Zukunft und schüttelt das Vergangene ab. Ihr steht
zu einer machtvollen Kundgebung angetreten. Hermann                     Mächte und wurde so allmählich zu einer unmittelbaren                  jetzt auf dem Schiffe, das Deutschland heißt. Dieses Schiff
Göring      richtete in der historischen Versammlungsstätte der         G e f a h r für das deutsche Volk und das Deutsche Reich. Trotz¬       hat einen geraden Kurs, es hat glückhafte Fahrt, sein Kapi¬
nationalsozialistischen Bewegung , im S p o r t p a l a st, einen       dem versuchte der Führer im Abkommen vom 11. Juli einen
                                                                        Weg zu finden in der Hoffnung, damit den ersten Schritt zu             tän heiß« Adolf Hitler. Der Alpdruck Oesterreich ist von
letzten aufrüttelnden W a h l a p p e l l an die Berliner Bevöl¬
kerung. Die Zehntausende bereiteten dem Generalfeldmar-                 einer inneren Befriedung zu finden. Aber auch hier wurden              uns und damit von Europa gewichen. Die Welt soll dank¬
fchall immer wieder stürmische Kundgebungen, die die ganze              wir von vornherein belogen. Wir versuchten es ein zweitesmal.          bar sein, daß wir einen Uasicherheitsfaktor ausgeschaltet
Volkstümlichkeit Hermann Görings zum Ausdruck brachten.                 Und was war die Antwort ? Man organisierte insgeheim den               haben, der immer verhängnisvoller über dem Frieden hing.
    Die Reichshauptstadt legte in dieser großen Wahlkund¬               Widerstand und schließlich in Abwesenheit der Minister, die            Niemand in der Welt darf für Oesterreich sprechen al» sein
 gebung ein überzeugendes Bekenntnis zum Großdeutschen                  sich stets für ein besseres Verhältnis zu Deutschland eingesetzt
                                                                        hatten, jenen Wahlbetrug,          zu dem schon im voraus das          größter Sohn , sein Befreier Adolf Hitler. Es war eine von
 Reich ab. Schon auf der Anfahrtsstraße wurde Hermann
                                                                        Ergebnis formuliert war . Klar erkannten wir alle die Gefahren         der Vorsehung bestimmte Mission des Führers, die Ver¬
 Göring eine herzliche Begrüßung zuteil. Den ganzen Weg
 begleitete ihn eine Welle der Begeisterung und der Freude.             dieses schändlichen Verrates . Wenn das geschah, floß Bruder¬           einigung herbeizuführen . Der Norddeutsche Bismarck hat
                                                                        blut, tobte der Bürgerkrieg. Beim Führer lag in diesem Augen¬          das Deutsche Reich geschaffen , der Süddeutsche Adolf Hitler
    Im Anfänge seiner großen Schlußrede zur Volksabstimmung             blick die schwerste Entscheidung. Oesterreich schien dem Chaos
 erinnerte der Generalfeldmarschall daran , wie im Jahre 1933                                                                                   einte das gesamte deutsche Volk. Der Weg des Führers ist
                                                                        ausgeliefert. Seyß - Inquart           tat das einzig    Rich¬
ausländische Zeitungen behaupteten, mit der Machtübernahme              tige : ^ rief den Führer zu Hilfe. Und Adolf Hitler handelte!          von Jugend an symbolisch geworden für das Schicksal
des Nationalsozialismus sei es mit der Freiheit des deutschen           (Minutenlanger stürmischer Beifall.)                                    Deutschlands. Reich segnete der Allmächtige sein Werk und
Volkes vorbei. Die neuen Machthaber könnten es niemals                                                                                         seinen Kampf.
wagen , an das Volk zu appellieren wie in anderen demokrati¬               Jetzt sind wir deutsch, jetzt gehört auch uns die Zukunft.
schen Staaten , so daß niemals mehr die Meinung des deutschen
                                                                                                                                                   Wir wollen und wir werden Zeuge sein für sein stolzes
                                                                            Auf meiner Fahrt durch Oesterreich habe ich gesehen, wie
Volkes zum Ausdruck kommen würde.                                                                                                               Wort, das er der Welt gab: Deutschland.        Wenn mor¬
                                                                          überall wieder neue Hoffnung eingezogen ist.
      Wiederholt habe aber seitdem der Führer das Volk auf-                                                                                     gen abends die letzten Worte des Führers im Aether ver¬
    gerufeu, aber immer nur dann, wenn wirklich eine große              Keine       Nerhanölungen
                                                                                             , sondern Taten                                    hallt sind, wenn von allen Türmen des geeinten Reiches
                                                                                                                                                dis ehernen Glocken dröhnen, dann steigt aus 75 Millionen
    und gewaltige Schicksalsfrage zur Entscheidung stand.                  Unsere Volksgenossen im deutschen Oesterreich kennen die
                                                                                                                                                Herzen der Dank auf zum Allmächtigen, dann braust das
    Auch in den nächsten Tagen sollt Ihr wieder in einer freien,        Leistungen und Erfolge des Nationalsozialismus im Reiche,
                                                                        die fest begründet sind auf der wunderbaren Volksgemeinschaft.          alte Dank- und Freiheitsgebet zum Himmel: Du» Gott,
 offenen und geheimen Wahl entscheiden. Ihr sollt bestäti¬
 gen, was der Führer in diesen Tagen vollzogen hat.                     Die Wirtschaftspolitikwurde nicht mit langatmigen Verhand¬              warft ja mit uns, Herr, mach uns frei.
    Darüber hinaus ist die weitere Frage gestellt: Wie steht            lungen begonnen; zunächst wurde dafür gesorgt, daß die                  Als Hermann Göring geschloffen hatte, löste sich die Be¬
 das Volk zum Führer , wie steht es zu seiner                           Arbeitslosen in Arbeit und Brot kamen Alle sind wir                   geisterung der Massen aus in dem immer wiederholten
 Politik      und seinen       großen      Leistungen?      Zu          Arbeiter      im deutschen       Volk. lBeifall .) Den Führer         Wunsch: Ein Volk — ein Reich — ein Führer . Das begeistert
keiner Zeit sei ein so klarer Rechenschaftsbericht vor dem Volke        nennt man mit Stolz den „ e r st e n A r b e i t e r der Nation ".    aufgenommene Siegheil auf den Führer schloß die Kund¬
 abgelegt worden, wie es der Führer in seiner denkwürdigen              (Spontan erheben sich die Zuhörer und zollen dem Feld-                gebung.
 Reichstagsrede getan habe, in der er den einzigartigen Auf¬            marschall andauernden Beifall.)
                                                                                                                                                Hermann Görings großartiger Schlußappell, mit dem er
 stieg Deutschlands aufgezeigt und geschildert habe, der ein                                                                                  die Berliner Bevölkerung ermahnte , am 10. April ihre Pflicht
 Deutschland geschaffen hat, das gewaltige Reich der 75 Mil¬            Aerjahresvlan         in   Oesterreich
                                                                                                          - mit besonderem                    zu tun, löste tiefste Bewegung bei den 20.000 aus . Diese
 lionen im Herzen Europas , das wieder zur Großmacht wurde.                         Schwung                                                   Rede war ein Erlebnis aus dem tiefen Erleben Görings auf
                                                                                                                                              seiner Iubelsahrt durch Oesterreich.
„Seemann
     - schildert              Sesterreichs Not und              Elen-
                                                                 Uebergehend auf die großen Arbeiten der Reichsführung,                         Als Hermann Göring durch die Reihen des Sportpalastes
                                                               fuhr der Ministerpräsident fort: „Als wichtigste Aufgabe steht                 zum Ausgang schrill, drang noch einmal die helle Begeisterung
  So sollt Ihr nun Stellung nehmen zu diesem Rechenschafts¬ jetzt der V i e r j a h r p l a n vor uns . Wir müsien ihn nun auf
bericht und zur österreichischen       Wiedervereini¬                                                                                         der Berliner an sein Ohr. Aber auch noch draußen vor dem
                                                               Oesterreich ausdehnen, und zwar mit besonderem                                 Sportpalast bekam er die Liebe und Verehrung der Reichs¬
gung, zur österreichischen Frage . (Jubelnde Zustimmung.) Schwung. Ich habe den Oesterreichern den Aufbauplan ver¬
Der Feldmarschall schilderte nun die Entwicklung, wie es zu kündet und bin nicht verwundert , daß man im Auslande hier                        hauptstadt zu spüren, die sich immer wieder in Rufen „Unser
dieser Wiedervereinigung kam. Eingehend erklärte der Feld- und da Zweifel hegt, ob das alles ausführbar ist. Nun , wir                        Hermann " kundtat. Die Berliner grüßten in Hermann Göring
marschall die materielle      Not, die er auf seiner Fahrt                                                                                    einen Mann , der schon längst ihr Herz erobert hat, den Mann
                                                                                                                                              der Tat , der in wenigen Tagen auf eine fünfjährige Arnts»
durch Oesterreich erlebte. Dabei ist dieses Oesterreich kein
armes Land , sondern reich an Bodenschätzen, an Wasserkräften,           Wofür ein Fabrtnusend               kämpfte,                         zeit als Ministerpräsident zurückblicken kann, eine Zeit, in der
                                                                                                                                              er als treuester Gefolgsmann ein gigantisches Aufbauwerk
an Almen und Holz. Nur die grenzenlose Unfähigkeit und die
verbrecherische Wirtschaft des Systems hat dieses Land in
                                                                         -er Führer hat es              verwirklicht.                         verrichtet hat.
Grund und Boden zugrunde gerichtet,                                      Drum gib ihm                 Dein
                                                                                                         - „8a!"                                                Das    ist   Leistung!
  ein Land, au dem die nationalsozialistische Regierung setzt
                                                                        werden der Welt beweisen, daß wir die gewaltigen Aufgaben             Seit der Machtübernahme500.000 Wagen von dev Opel-
  beweisen werde, daß sie keine vier Jahre braucht , um uns
                                                                        schneller    lösen, als sie es für möglich halten. (Lebhafter         werken hergestellt— Einstellung des 26.000. Arbeiters — Ein
  Oesterreich ein blühendes Land im Reiche zu machen. (Stür¬                                                                                                     Festakt in Rüffelsheim
                                                                        Beifall.) Wir haben in den verflossenen eineinhalb Jahren des
  mischer Beifall.)                                                     Vierjahresplanes schon ein gerüttelt Maß geschafft und wer¬             Rüsselsheim, 8. April. Einen weiteren Beweis für den wirt¬
  Die Wahl vom 10. April ist für uns keine äußere Angelegen-            den nicht locker lassen.                                              schaftlichen Aufschwung seit der Machtübernahme durch Adolf
hett, um damit etwa Eindruck zu machen. Wir wollen aller                                                                            Hitler lieferten am Freitag die O p e l w e r ke. Mit einem
Welt das Bekenntnis unseres Volkes entgegenhalten. (Beifall.)           .. .   so   wirbs   gemacht                                 Festakt ganz besonderer Art verließ in der großen Montage¬
Wir haben das deutsche Volk in Oesterreich frei und unab¬
hängig gemacht.                                                       Wir hoffen nicht auf irgend welche Weltkonjunktur, wir ver¬ halle der 500.000 Wagen seit der Machtübernahme das Mon¬
                                                                  lassen uns nur auf unsere eigenen Kräfte. So will es der tageband . Gauleiter und Reichsstatthalter Sprenger               nahm
                                                                                                                                    den Wagen persönlich ab. Die Werkscharen und die Beleg¬
Srtterretchs Politik war            die-rutschjein
                                              -ltchste            Führer , so hat er gearbeitet, so hat er uns das Ziel gesetzt
                                                                                                                                    schaft der Montagehalle waren zu diesem Ereignis angetreten.
                                                                  und so wird's gemacht! (Donnernder Beifall.) Die Volksge¬ Die anderen Arbeiter der Opelwerke hatten sich vor dem
    Wir wollen, daß das ganze deutsche Volk frei und unab¬ meinschaft brachte uns die Arbeitsgemeinschaft. Die Arbeits- Ehrenmal für die gefallenen Opelarbeiter zu einem Betriebs¬
hängig ist, so unabhängig wie das ganze einige nattonalsozia- gemeinschaft baute die Wirtschaft auf. Und so fanden wir die appell versammelt.
listtsche Reich! Packend schilderte nun der Generalfeldmarschall, Basis zu weiterem Aufbau. Aus dem so gewonnenen Ver-
                                                                                                                                       Der Betriebsführer Dr. Fleischer       verwies darauf , daß
wie der Führer in den vergangenen Jahren alles getan habe, mögen wurde die neue Wehrmacht                       geschaffen und mit
was im Rahmen der politischen Möglichkeiten überhaupt denk¬ der Stärke der Wehnnacht konnte der Führer die Großmacht                es  sich um ein Ereignis handle, das für das ganze deutsche
                                                                                                                                    Volk bedeutsam sei. 500.000 Wagen, von denen über ein Fünf¬
bar war. Immer wieder habe Deutschland versucht      , zu einem Deutschland errichten.
Ausgleich mit Oesterreich zu kommen.                                                                                                tel vom Ausland abgenommen worden sei, in fünf Jahren
                                                                     Das Entscheidende             aber war : Adolf Hitler      er¬ herzustellen, sei eine Leistung, die einzig in Europa dastehe.
    Immer wieder aber habe man seststellen können, daß die hob die Ehre zur Grundlage                          seiner     ganzen    Gleichzeitig gab er bekannt, daß die Belegschaft der Opelwerke
                                                                  Politik. Jubelnde
                                                                                (            Zusttmmung.) Wir haben erlebt, was seit dem 1. Jänner dieses Jahres von rund 22.000 Arbeitern
österreichische Politik zeitweise die deutschfeindlichste Polittk
                                                                  es heißt, wehrlos und damit ehrlos zu sein. Wer wehrlos auf 26.000 Arbeiter erhöht worden fei. Der heute neueinge¬
war, di« überhaupt gemacht wurde.                                 ist, ist ehrlos, ist rechtlos in der Welt. Daraus haben wir die stellte 26.000. Arbeiter wurde dann dem Gauleiter vorgestellt.

             Volksab         stimmung              und Großdeutfcher           Reichstag
                                                                                                                           So wird           am1«. April gewählt!
                                                                                                                 Am Sountagmorgeu führt dich dein erster Gang ans dem Haufe zum Wahllokal.
                                                  Stimmzettel                                               Die Freude über die erfüllte nationale Pflicht wird dir den großen Tag verschönen.
                                                                                                            Aus diesem Gang zur Wahl nimmst du den „Wahlsauswcis" mit. der dir zugestellt
           Bist Du   ml» der am 13. Mörz   ISZS   vollzogenen                                               wurde und aus dem auch die Anschrist des für dich zuständigen Wahllokale- ver-
                                                                                                            zeichnet ist.
               Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich                                              Im Wahllokal zeigst du den Wahlausweis vor und empfängst den S t i m m-
           einverstonüen und stimmst Du für die Liste unsere» Führer»                                       z e t t e l nebst einem Umschlag
                                                                                                                                           . Der Stimmzettel enthält die Frage:
                                           Adolf Sitler»                                                                  „Bist Du mit der am 13. März 1938 vollzogenen Wiedervereinigung
                                                                                                                     Oesterreichs mit dem Deutschen Reich einverstanden und stimmst Du für die
                                                                                                                     Liste unseres Führers Adolj Hitler?

                                                                                                                Darunter befinden    sich   zwei Kreise. Der größere Kreis gehört zum Wort I a.
                                                                                                                         Bit-leien     größeren Kreis        gehört
                                                                                                                                                                 -ein Kreuz!
                                                                                                                 Du nimmst deshalb einen Bleistift zur Hand und machst ein kräftiges Kreuz durch
                                                                                                            diesen größeren Kreis!                                                       J
                                                                                                               Nachdem du den Stimmzettel in solcher Weise ausgesüllt hast, steckst du ihn in das
                                                                                                           smvert und übergibst das Kuvert mit dem inliegenden Stimmzettel dem Wahlvor¬
                                                                                                           stand. der es sojort vor deinen Augen m die Urne legt. Damit hast du deine Stimme
                                                                                                           abgegeben und deine Pjlicht erfüllt.
Universitäts- und Landesbibliothek Tirol - Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945 1938 - Universitäts- und Landesbibliothek Tirol
Seite 4. Nr. 83.                                                                   „Innsbrucker         Nachrichten"                                                         Samstag , den 9. April 1938.

                                                                                                                                                        Verzweiflung in              Bamlvua
         Aus allen Gauen zum Führer nach Wien                                                                                                              „Eiserner Gürtel " als letzte Rettung.
                                                                                                                                                 dnb . Bilbao . 8. April . Aus Barcelona       treffen fortgesetzt
                              Sie   NSM.-Trelie
                                             -Stasetten              auf ihrer denkwürdigen          Fahrt                                    neue Alarmnachrichten ein . Die bolschewistischen Machihaber
                                                                                                                                              versuchen durch äußerlich gekünstelte Ruhe sowie drakonische
                                           dnb. Berlin , 7. April.         Die NSKK .-Staffette des Gaues Bayrische            Ostmark        Maßnahmen         gegen Andersdenkende       den Zusammenbruch
                                                                        begann ihre Fahrt von der Weihehalle dev Hauses der deut¬             ihres blutigen morschen Systems hmauszuschieben . Zahlreiche
  Während sich bereits die meisten der NSKK .-Treuefahrer               schen Erziehung in Bayreuth . Den weiten Platz umsäumte eine          ausländische in den Dienst der Sowjetspanier stehenden Mili¬
auf dem Wege nach Wien befinden , traten am Mittwoch und                begeisterte Menge , die freudig in das Siegheil auf den Führer        tärfachberater und Techniker der rotspanischen Kriegsindustrie,
Donnerstag noch zahlreiche weitere Stafetten ihre denkwürdige           einstimmte , mit dem sich der stellvertretende Gauleiter von den      daruitter hauptsächlich Sowjetrussen           und Franzosen,
                                                                        NSKK .-Männern verabschiedete                                         haben bereits um Ausreiseerlaubnis         nachgesucht, da sie die
Fahrt in die Hauptstadt der deutschen Ostmark an.
                                                                                                                                              jeden Augenblick zu erwartende Unterbrechung der letzten
                                                                           Auch in der Stadt     der Reichsparteitage            gestaltete
    Zn Pommern          erfolgt der Statt am Donnerstag früh von                                                                              Verbindung zwischen Valencia             und Barcelona          als
                                                                        sich die Verabschiedung der NSKK .-Staffette mit der Treue¬
der Weihestätte in P a s e w a l k, dem Lazarett , in dem der                                                                                 den Anfang der Agonie Sowjetspaniens              bezeichnen . Der
                                                                        botschaft des G a u es Franken       zu einer erhebenden Feier.
Führer an den Folgen des Krieges darniederlag . Gauleiter                                                                                     politische Kommissar Francisco Anton wurde verhaftet , weil
                                                                        Mit klingendem Spiel waren vor dem Gauhaus , von dessen
Schwede         - Coburg      entließ die NSKK .-Männer mit herz¬       hohem First die Fahnen der Bewegung flatterten , die Ehren¬           er versuchte , über die Pyrenäengrenze zu entkommen.
lichen Grußworten im Namen des Gaues Pommern.                           stürme aller Gliederungen der Pattei aufgezogen . In einer                In Barcelona       wurden angesichts der zunehmenden
    Aus der deutschen Grenzstadt Schneidemühl               entsandte   kernigen Ansprache erinnerte der Frankenführer           Gauleiter      Lebensmittelnot die Reisrationen erneut gekürzt und für
der Gau Kurmark              seine Treuestafette nach Wien . Ueber      Julius Streicher      an die geschichtlicheGröße der Tage , die         den Kopf aus wöchentlich zweimal 50 Gramm festgesetzt. Die
urgermanisches Land geht die Fahrt durch die alte Hansestadt            wir eben durchleben.                                                    Agenten des großen Spionagebüros haben von der „Re¬
Frankfurt an der Oder , die neue Gauhauptstadl des Grenz¬                                                                                       gierung " das Recht zugesprochcn bekommen, nach Belieben
                                                                           Von der historischen Wattburg in S a a r b r ü cke n , wo am
gaues Kurmark , und über die Reichsautobahn nach Potsdam,                                                                                       Verhaftungen vorzunehmen und Utteiie zu fällen ! Die Lei¬
                                                                        15. Jänner 1935 eine internationale Absttmmungskommission
der ehrwürdigen Stätte preußischer Geschichte.                                                                                                  tung der roten Horden hat als letzten Ausweg zur Bildung
                                                                        die Rückkehr der Saar zum deutschen Vaterlande feststellte,
    Auf dem historischen Römerberg in Frankfurt            am Main                                                                              von zusätzlichen „Schanzbrigaden"       ausgerusen , um in
                                                                        begab sich die Treuestaffette des Gaues        Saarpfalz        auf
der mit dem großdeutfchen Gedanken geschichtlich aufs engste                                                                                    aller Eile einen „eisernen Gürtel " zur Verteidigung der
                                                                        ihren Weg nach Wien.
verbunden ist, trat die NSKK .-Treueftaffel des Gaues                                                                                           Provinz Barcelona anzulegen . In Barcelona fiel am Don¬
Hessen       - Nassau     ihre Fahrt an . Nach einem Gruß an den            Das nächste Ziel der Treuestafelken ist München , die               nerstag der Kraftstrom infolge der Besetzung der Elektri¬
Führer setzte sich die Kolonne , begleitet vom Sturm des NSKK.                                                                                  zitätswerke durch die Nationalen aus . Zahlreiche Dörfer
                                                                          Haupt st adt der Bewegung.          Hier vereinen sich die
in Bewegung.                                                                                                                                    waren völlig in Dunkel gehüllt. Das gleiche Schicksal wird
    An denkwürdiger Stätte , auf dem Adolf -Hitler -Feld vor der          NSKK .-Treuefahrer des ganzen Reiches zur letzten großen              in aller Kürze auch für Barcelona erwartet.
Florian        - Geyer     - Ruine     in Giebel    st ad t, übergab      Etappe ihrer symbolischen Fahrt . Sämtliche 31 Stafsetten
Gauleiter Dr . Hellmuth
 traditionsgaues
                                    das Treuegelöbnis des Bauern¬
                     Mainfranken der NSKK .-Stafette . Auf ihrer
                                                                          werden dann in der Nacht zum Samstag vom Königlichen
                                                                          Platz in der Hauptstadt der Bewegung die gemeinsame Fahtt
                                                                                                                                                             Franko        imVormarW
 Fahrt berührt die Stafette in Kitzingen die Stätte , an der                                                                                                 Fast ganz Katalonien ohne Strom,
                                                                          nach Wien antreten , um dort heute, dem Tag des Groß-
 Daniel Sauer ermordet wurde , der als erster SA .-Mann
                                                                          deutschen Reiches, dem Führer die Treuebotschaften ihrer               dnb . Saragossa , 8. April . Nach der Besetzung der Elektri¬
Deutschlands sein Leben für Adolf Hitler und das national¬
 sozialistische Großdeutschland hingab.                                   Gaue zu übergeben.                                                  zitätswerke von T r e m p setzten die nationalen Truppen unter
                                                                                                                                              dem Befehl des Generals S o l cha g a ihren Vormarsch in
                                                                                                                                              nördlicher Richtung zwischen den Flüssen Flamicell und No-
                  MM                 mit    Sa!                         gewesenen Beteiligung wurden insgesamt 1131 Stimmen ab¬
                                                                        gegeben . Davon lauteten 1078 auf Ja und 10 auf Nein , wäh¬
                                                                                                                                              guera Ribagorzana fort und stehen jetzt noch 20 Kilometer
                                                                                                                                              südlich des 2900 Meter hohen Montseny bei den Elektrizitäts¬
                                                                        rend die Stimmen der 43 Oesterreicher sämtlich    auf Ja
             Kein einziges Nein bei den Seeleuten                       lauteten.                                                             werken von Capdclla. Diese Werke decken gemeinsam mit den
   dnb . Berlin , 8. April . Der Unterabschnitt Emmerich     des                                                                              Werken von Tremp fast 90 v. H. des katalanischen Strom-
Amtes Seefahrt der Auelandsorganisation der NSDAP , mel.                                                                                      bcdarfes.
det, daß von 19 Fahrzeugen der R h e i n s l o t t e bereits das                                                                                  In den Gebirgen finden nur unbedeutende Kampfhandlun¬
Abstimmungsergebnis         vorliegt . Von 158 Wahlbeteiligten                                                                                 gen statt , da die abgeschnittenen bolschewistischen Milizen , so¬
                                                                                                                                               weit sie nicht über die französische Grenze fliehen , sich den
stimmten alle vollzählig mit 3a ; aus keinem Schiff wurde auch
                                                                                                                                               nationalen Truppen ergeben . Durch den Vormarsch auf Cap»
nur eine einzige Nein -Stimme abgegeben.                                                                                                       della bleibt ein ausgedehntes Pyrenäengebiet liegen , das im
   Nach den bisher aus dem Fischereihafen Wesermünde vor¬
liegenden Ergebnissen von den Abstimmungen der deutschen
                                                                                    An) erhält        ein    Sötteaweü                         Lauf der nächsten Wochen von kleinen Abteilungen der natko-
                                                                                                                                               nalen Gebirgstruppen gesäubert werden wird . In Tremp selbst
                                                                            Kapitalserhöhung    der Reichswerke „Hermann Göring"               trafen zahlreiche Ingenieure und Techniker ein , um die Kraft¬
Hochsecfischerhaben insgesamt 594 Angehörige der Besatzun¬
                                                                                                                   Berlin , 9. April.          stromversorgung neu zu regeln . Alle katalanischen Ortschaften,
gen deutscher Hochseefischereifahrzeuge dem Führer durch ein                                                                                   die zur Zeit ohne Strom sind, werden sofort nach der Be¬
hundertprozentiges 2a ihren Dank abgestattet.                              Der Aufsichtsrat der Reichswerke „H e r m a n n G ö r i n g"        freiung durch die nationalspanischen Truppen         wieder mit
    Sevilla . 8. April . Im Hafen von Sevilla       versammelten        stimmte in seiner heutigen Sitzung der Erhöhung des Aktien¬            Strom beliefert.
                                                                        kapitals der „Hermann -GLring -Werke " von fünf Millionen                 Im Abschnitt B a l a g u e r kamen die nationalen Truppen
sich weitere 660 in Nationalspanien lebende Ausländsdeutsche
und Auslandsösterreicher , die an Bord eines deutschen Damp¬            Reichsmark auf 400 Millionen Reichsmark zu. Die Erhöhung               bis zur Mündung des Noguera Pallaresa in den Segre , wo¬
                                                                        des Aktienkapitals erfolgt durch Ausgabe von 265 Millionen             bei sie die Gebirge längs der Straße nach La Amelia säubern
fers ihre Stimme abgaben . Es stimmten 657 mit Ja , 2 mit
Nein ; eine Stimme war ungültig . Alle bei dieser             Ab¬       Reichsmark Stammaktien , die zum größten Teil vom Reich                und sich mit der südlichsten Gruppe der Tremp -Kolonne ver¬
                                                                        übernommen werden , und von 130 Millionen Reichsmark Vor¬              einigen konnten.
stimmung           anwesenden         Oesterreicher       stimm¬
ten mit Ja.                                                             zugsaktien ohne Stimmrecht.
    In H u e l v a wurden ebenfalls an Bord eines deutschen
                                                                           Der Aufsichtsrat stimmte ferner der Errichtung einer Tochter¬                         Massenstreiks in       Paris
                                                                        gesellschaft der „Hermann -Göring -Werke " zu, die das Hütten¬
Schiffes 71 Stimmen abgegeben , die eine hundertpro¬                    werk bei L i n z bauen wird.                                              dnb . Paris , 8. April . Mit jedem Tag nimmt die Streik¬
zentige        Wahlbeteiligung  der dort ansässigen Volksgenossen                                                                              bewegung in der Metallindustrie der Pariser Umgebung grö¬
bedeuten . 70 Stimmen lauteten auf Ja , e i n e auf Nein.                                                                                      ßere Ausmaße an . Nach der Lage am Donnerstag abends
    Bagdad , 8. April . An Bord des deutschen Dampfers „Lin¬                            Blum       mMeterten                                   befanden sich bereits weit über 50 .000 Mann         im Aus-
denfels ". der zur Abstimmungshandlung           in den Persischen                                                                             ft a n d. Heute früh griff die Streikbewegung in den für die
                                                                                                              Paris , 8. April . (A . N .)
 Golf hinausfuhr , stimmten 73 Ausländsdeutsche und Aus¬                                                                                       Luftwaffe       arbeitenden Unternehmen noch weiter um sich.
landsösterreicher aus Bagdad , die sämtlich ihre Stimme mit                Der Empfang der Regierung Blums durch den Staats¬                   So ist am Freitag vormittags die aus 5800 Köpfen bestehende
Ja abgaben.                                                              präsidenten dauerte nur knapp eine Viertelstunde . Im Ver¬            Belegschaft der Hispana        - Suizi  -Werke in     den Aus¬
     Helsinki , 8. April . Der deutsche Dampfer „N o r d l a n d",       lauf der Unterredung nahm der Präsident den Rücktritt                 stand getreten . Eine zunehmende Unruhestiftung macht sich
 der am 6. April in Reval        über 400 Volksgenossen zur Ab¬          des Gesamtkabinetts             an.                                   unter der Belegschaft der Salmsonflugzcugmotorenwerke        be¬
 stimmung an Bord genommen hatte , ging am 7. April in                     Um 21 Uhr empfing das Staatsoberhaupt           den Senats¬         merkbar . Auch hier rechnet man für Samstag mit einem
 Helsinki vor Anker , um die Ausländsdeutschen und Auslands¬             präsidenten Jeannency,         anschließend den Kammerpräsi¬          Streik . Jedenfalls belauft sich die Gesamtzahl der Streikenden
 österreicher aus Estland und Finnland , die noch nicht gewählt          denten Herriot.      Wenige Minuten nach 22 Uhr traf dann             der Metallindustrie von Paris und Umgebung am Freitag
 hatten , an Bord zu nehmen , ihnen außerhalb der Dreimeilen¬            D a l a d i e r im Elisce ein. Er wurde sofort vom Präsidenten        bereits auf fast 60.000. Auch auf verschiedenen Prooinzwerken
 zone die Stimmabgabe zu ermöglichen . Mit einer noch nie da-            der Republik empfangen.                                               sind die Belegschaften in den Ausstand getreten.

                                                                                 DER DEUTSCHE                                         QUALITÄTSWAGEN

                                                                                 AUTOBAHNFEST                                         UND             BERGFREUDIG
                                                                                                                          PROMPT LIEFERBAR'

                                                                                                                                                                                                                k
Universitäts- und Landesbibliothek Tirol - Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945 1938 - Universitäts- und Landesbibliothek Tirol
Samstag , den 9. April 1938.                                                      „Innsbrucker         Nachrichten'                                                                     Nr. 83. Seite B.

                                                                                                                                                 ungezählten unbekannten Idealisten in der vordersten
    Zwei Schicksale unter vielen                   tausend:                                                                                      Fsuerzone        des illegalen Kampfes gestanden hat. „Erzähl'
                                                                                                                                                 auch du uns, Kamerad, wie ist es dir ergangen?" Langsam
                                                                                                                                                 rundet sich im Gespräch das folgende erschütternde Lebensbild:

             Hart vorbei am                                               Standgericht
                                                                                 ...                                                                Ferdinand K. ist 28 Jahre alt. Im Fäustehage! mehrerer
                                                                                                                                                 Dutzend Saalschlachten auf dem politisch heiß umkämpften
                                                                                                                                                 Boden der Obersteiermark ist er wetterfest geworden. Als kaum
                                                                                                                                                 zwanzigjähriger Turnwart des Deutschen Turnvereines macht
     Männer
         -          er Sesterreichikchen Legion         erzählen
                                                              -          Unbekannte     Helden
                                                                                            -         es deutschen   FreiheMamvies               er aus seinem Turnerwehrzug 1930 SA. Mit seinen Männern
                                                                                                                                                 ist er dem Streitruf verschworen        : „Keine anderen Versamm¬
           Die Männer der Oestcrreichlschen Legion sind nach namenlosen Leiden und harten Kämpfen, nach langer Abwesenheit                , in   lungen   mehr   im L.-Tale    als  solche der NSDAP .!" Jede Geg¬
      der sie im Reich Zuflucht und Verständnis fanden, heimgekehrt       . Wenn Legionäre zu reden beginnen, dann rollt der dramatische         nerversammlung      läßt er  auffliegen.
      Film der Leidensjahre Oesterreichs vor den Augen des Zuhörers ab. Doch sie find nicht leicht zum Sprechen zu bewegen;
      wenn man sie nach ihrem eigenen Schicksal fragt, sie sind meist sehr schweigsam und insichgckehrt         . Gerade in der Stunde der
                                                                                                                                                     Dem Hunger      prelsgegeben
      Heimkehr wollen sie nicht zurückschauen auf überwundenes Leid. Aber von ihren Gesichtern               , in die die Zeit herbe Runen          Die Spießer des Tales machen bald Revolte gegen ihn —
      elngcgraben hat, können wir schon viel Schicksalsweg ablesen. Cs sind Schicksale       , die vom Feueratem unserer Zeit durchglüht auf ihre Maulwurfsart freilich: Sie bearbeiten die Ettern F.
      und ihrer Not gehämmert worden sind.                                                                                                       K.s, den „Radaubruder" sogleich aus dem Hause zu weisen. . .
                                                                                                                                                 Den Wandergefährten Hunger zur Seite, begibt sich der aus¬
           In späteren Jahren werden die Geschehnisse dieser Jahre und das unbeugsame Kämpfertum der harten Männer der                           gestoßene Sohn — im Braunhemd natürlich— auf die Walz.
      Legion ebenbürtig neben den anderen heldischen Leistungen deutscher Männer stehen, die sich durch Jahrhunderte hindurch Im entbehrungsreichen Vagantenlebcn wächst er so recht zum
      mit Blut und Leben für die deutsche Freiheit eingesetzt haben.                                                                              Wanderapostel der Idee heran. In W ö r g l in Tirol wird er
                                                                                                                                                 von einer Marxistenhorde überfallen. In sein Heimattal zurück-
       Kamerad, was hast du erlebt? So wird in den kommenden „Gauner" K. T. — die anstaltsübliche Anrede— weggenom¬ gekehrt, immer noch mit den Eltern verfeindet, ist er die Seels
    Tagen, wenn die Legionäre wieder in ihre Heimat, in den men. Dafür darf dieser arglose Mensch die Kassiber                         -Geheim¬ des Widerstandes in allen Heimsuchungen der Verbotszeit. Wie
                                                                                                                                                  eine Stahlfeder, zäh und wendig. Je mehr sie gebogen wird,
    engen Kreis ihrer Kameraden zurückkehren        , immer wieder ge¬ wissenschaft und das Ganoven-Lexikon erlernen. . .
                                                                                                                                                  desto heftiger schnellt sie zurück  . Gefängnis und unzählige Ver¬
    fragt werden. Kamerad, wie ist es dir ergangen? So fragen                                                                                     haftungen schüren sein Kampsungestüm immer mehr, auch als
    auch wir die nächsten zwei Legionäre. Sie zögern lange und
    drücken sich um die Antwort herum. Doch schließlich packen sie
                                                                               Grauenvvlle Zage im         Kellerverließ                          es im Zeichen des Standrechtes hart auf hart geht. Als Rebell
                                                                              Einmal, nachdem neun Monate wie eine endlose Däm¬ kaden.            des   L.Tales stürmt er am 25. Juli zielbegeistert die Barri¬
    langsam aus. Ihre beiden Schicksale stehen für viele tausend
    andere:                                                                 merung hingegangen sind, durchbricht der maßlose Haß die

       Der   Spitzel
                  - ein..Kamera
                            --
                                                                            Staumauer der Beherrschung       . 25. Juli . Die Klopfzeichen tra¬
                                                                            gen sogleich die Kunde vom Aufruhr in die Stille der Zelle.
                                                                                                                                                      !lm Haaresbreite      gefaßt
                                                                            Jetzt brennt die Hoffnung in K. T. lichterloh.. . In einigen             Einer der Gendarmen, ein „vaterländischer         " Wüterich, hat
       Kamerad Karl T. war früher einmal Taxifahrer in einer Stunden werden sie mich holen aus dieser Gruft — in die schon auf ihn den Gewehrlauf gerichtet                                    . DochF. K.s Pistolen¬
    österreichischen Provinzhauptstadt    , ausgewachsen mitten im Freiheit, in den Sommer . . . Da macht gerade der Wärter auf kugel kommt ihm zuvor. Der zweite schießt nach ihm, durch¬
    Elend des Arbeiterviertels    . Er zählt erst 32 Jahre, man würde Filzpantoffeln davor die Runde, hebt leise das geölte Guck¬ löchert seine SA.-Dienstmütze                        . Vierzig bewaffnete Männer
    ihn für einen Fünfundvierzigjährigen halten. Das Sturmjahr fenster. . . „Duuu — morgen bist du der Gauner und ich Auf¬ haben unterdessen das Haus umstellt, um ihn zu verhaften.
    1933 ruft ihn zur SÄ. Als ausgemachter Draufgänger steht er seher, verstanden—?"                                                              Einer gegen vierzig! F. K. hat mit dem Leben abgerechnet.
    sogleich in der vordersten Front. Da gilt es im Herbst 1933 eine          Das kostet dem K. T. acht Tage Korrektionshaft        . Keine Be¬ Kalten Blutes steht er feine Lage — ein schwerer Standgerichts¬
    Dollfuß-Kundgebung zu vereiteln. Ein Gittermast wird um¬ freier rütteln an der Zellentür. . . Statt im Triumphgang in fall. Die Fenster zerklirrren unter dem Geschoßhagel                                 , doch er
    gelegt, zwei Stadtviertel liegen im Dunkeln. Karl T.s Vorsicht die Freiheit hinein— hinunter in das quetschend enge Beton¬ findet genug Gelassenheit                      , die halbohnmächtige Frau des Hauses
    kam gegen die Niedertracht der Angeber nicht auf.                       verließ, Stunde um Stunde, Tag und Nacht im erbarmungs¬ und deren zwei Kinder zu beruhigen. Die Sorge um die Kame¬
       Um die nächste Mitternacht wird er aus dem Bett geholt. losen Kunstlicht             , das wunde Augen macht.                              raden, die in höchster Gefahr schweben       , macht ihn endlich ent¬
    Kreuzverhör mit Prügelzugaben: „Brauner Hund, du wirst                                                                                        schlossen, den Ausbruch zu versuchen       . Aus vierzig Gewehrläu¬
    uns die Wahrheit sagen!" Die Inquisitoren trampeln auf ihm,                  Nach drei Tagen ringt K. T. bereits mit dem Würgengel fen speit der Tod. Doch das Wunder geschieht— F. K. ent¬
    der zu Boden geschlagen wurde. Keines der zahlreichen Nacht¬              Selbstmord  . Am achten Tag entläßt das Grauen einen kommt, bringt seine Kameraden in Sicherheit.
    verhöre bringt ihn zum Sprechen, keine Lockspeise erweicht ihn,           Geistesverwirrten aus seinen Krallen. Endlich ist er der Frei¬         Zwei Stunden später erklärt ihn der Wiener Rundfunk für
    seine Helfer zu nennen.                                                   heit wicdergcgcben   . Allein er gehört nicht mehr sich selbst.Der vogelfrei. Nachts Fluh und Bach querend, flieht er in die Nie¬
       Sein „Kamerad" O. von seinem Sturm, demaskierter Hei¬                  Wille zur Vergeltung hat von ihm Besitz ergriffen. . . .            deren Tauern, nachdem das Vabanquespiel             : Durchbruch der
    matschutzspitzel, verschafft ihm als Hauptbelastungszeuge                                                                                     militärischen Sperrkette im E.-Tal geglückt ist. Weglos hetzt er
    ein Jahr Kerker. Gleichzeitig wird Karl T.s Vermögen ein¬                 So liegt bald wieder der Schatten des drohenden Galgens in Dunkelheit über Felsberge und erreicht ausgehungert und
    gezogen, seine Familie dem Elend preisgegeben        . Wie ein Fege¬ über ihm. Mit allen Hunden gehetzt          , vom Steckbrief verfolgt, abgerissen nach 14 Tagen die Grenze.
    feuer durchduldet er den Augenblick      , da er in das Grau der verbirgt er sich als Rastloser bald in den Wäldern, bald taucht
    Zuchthausjacke schlüpfen muß. Der aufrechte Mann d^r Tat, er in der Masse der Großstadt unter.                                                    Leber die Rache     erhaben
    der ehrenvolle Mensch    , beseelt von Vaterlandsliebe, wird dem          Noch gibt es einen Gipftpfeil      , der den Flüchtigen treffen
    zynisch -nagenden Spott der fünfzehn Zellengenossen        , durch¬ muß. Seine völlig schuldlose Frau wird vier Monate eingeker¬ Zwei Schicksale von Tausenden. Zwei Helden, wie tausend
    wegs kriminelle              Verbrecher, zur Nahrung vor¬ kert, sein fünfjähriger Bub in einem „Erziehungsheim                       " vor¬ andere. Zu Verbrechern gestempett           , weil sie Deutsche waren,
    geworfen. „Du bist gar nicht besser als wir", höhnen sie den wiegend mit Prügelsuppe ernährt. Mit den letzten Kraftreser¬ verfemt, verfolgt, enteignet, weil sie sich zu Deutschland bekannt.
    noch Fassungslosen  , „Verbrecher ist Verbrecher    , hehehe. . . ."    ven nach neroenmordender Flucht entgehtK- T. dem Galgen¬
                                                                            tod. Der Gefahr entronnen, bricht er erst völlig an Körper und              Ihre Schicksale und Leiden sind die Zeugnisse der g r ö ß>
        Mit Straßenraubern          gleichgestellt                          Seele zusammen
                                                                            wieder auf.
                                                                                              . Erst langsam richtet die Kameradschaft ihn           ten Schande für das vergangene System.
       Ein seelisches Martyrium beginnt. Als politischer Gefangener                                                                                  Nun sind sie wieder daheim. Nun wird Wirklichkeit       , wofür sie
    muß er die schmutzigsten Arbeiten verrichten       . Man wird ihn
    schon mürbe kriegen— den Nazihund. Hingegen wird der be¬
                                                                               Ein liMeinvarer Held           erzählt                             kämpften  , bluteten und litten: Die große deutsche Volksgemein¬
                                                                                                                                                  schaft im großen Deutschen Reich. Jetzt werden sie gebraucht,
    rüchtigte Straßenräuber F. des Amtes eines Meßdieners für                 Einer hatte, während Karl T. uns in sein so stürmisch be¬
    würdig befunden. Zu lesen gibts für K. T. nichts als altbackene wegtes Leben hat blicken lassen, im Hintergrund still dageses¬ die harten Kämpfer, gebraucht zum Aufbau ihrer mißhandel¬
    Kalender. Der heißhungrige Geist schreit nach Tätigkeit. Tüten¬ sen. Seiner schmächtigen Gestalt würden wir kaum angemerkt ten Heimat. Und in diesen Stunden vergessen sie die Rache,
    kleben, nur Tütenkleben     . Er soll nur krepieren   , der verruchte haben, daß ein so ganzer Kerl darin steckt     . Nur der Glanz seiner die so verständlich wäre, und leben nur noch der Tat, die sie
    Nazigeist. Ein selbstverfertigtes Vrotkrumenschach wird dem großen dunklen Augen läßt vermuten, daß auch er einer der so unsterblich machen wird, wie es ihr Kampf schon getan hat.

      (NachSruck verbalen.>                                           4 Tommy löste rasch die Fesseln des Indianers.                             Rotauge genannt wurde. „Seit drei Tagen vertröstet man uns,
              Die Mtlofcn.                                              „Sei ruhig und folge uns!" flüsterte Billy Ienkins dem
                                                                      Eingeborenen zu. „Wir wollen dir helfen und bringen dich
                                                                      nach deinem Dorf zurück  ."
                                                                                                                                                 daß in wenigen Stunden der Aufbruch beginnen werde."
                                                                                                                                                   Der andere der beiden Männer, ein untersetzter
                                                                                                                               Mexikaner, lachte leise.
                                                                                                                                                                                               , spitzbärtiger
        Nach den Berichten und Aufzeichnungen Billy Ienkins             Oreto nickte stumm mit dem Kopfe.
                    bearbeitet von Hannes Kempp.                                                                                  „Ich denke , daß man uns Land verkaufte, besten Besitzrechte
                                                                        Es erwies sich, daß man dem Indianer zunächst erst einige
                                                                                                                               noch umstritten sind. Wir haben das ja schon so oft erlebt.
      „Well. Ihr aber, Tommy, werdet zuvor in das Zimmer Stärkungen reichen mußte, da er völlig erschöpft war. Nach            Jetzt versucht man auf irgend eine Weise, den Ansprüchen
    gehen und dem Gefangenen zuttrinken geben."                       Verlauf einer Stunde aber war er so weit gekräftigt, daß er
                                                                                                                               unserer Vorbesitzer begegnen zu können."
      „Allright!"                                                     dem voranschreitenden Halbgesicht zu folgen vermochte . Hinter
                                                                                                                                  „Du denkst an Indios, Joan ?"
      Halbgesicht eilte schon davon.                                  ihm schritt Billy Ienkins.                                  „Natürlich! Man weiß ja in der Stadt, daß ein Indianer
       Billy Ienkins konnte sich, nachdem er sich neuerlich vorsichtig Einer dicht hinter dem anderen, schlichen die drei Männer
                                                                                                                               gefangen gehalten wird. Der Oberst soll den Mann bearbeiten.
    dem Hause genähert hatte, davon überzeugen     , daß sein Helfer durch die Stadt.                                          Für mich steht es fest, daß wir in eine gefährliche Gegend kom¬
    Wort hielt. Halbgesicht setzte dem Gefangenen das Glas voll         Stets in den Schatten der Häuser und Mauern gedrückt,  men werden. Die letzten Indianeraufstände sind sehr schwer
    Wasser an die Lippen, das dieser rasch leerte. Erst danach hob ging es vorwärts. Oft mußten sie reglos stehen bleiben, in  gewesen."
    Oreto den Kopf, öffnete die Augen und starrte Halbgesicht in irgendeine Mauerecke gedrückt      , wenn aus der Ferne der Lärm „Was geht das uns an?" fragte Rotauge. „Wir haben
    die Augen, verwundert über die unerwartete Wendung. trunkener Soldados ertönte. Dann und wann torkelten auch               unser Land rechtmäßig erworben. Mit gutem Gelde bezahlt.
    Tommy legte warnend seinen Zeigefinger an die Lippen und wohl singende und zankende Gestalten in unmittelbarer Nähe        Die Pläne sind in unserer Tasche  . Der Besitz lautet auf unseren
    beeilte sich dann, das Glas wieder gefüllt auf den Tisch zu an ihnen vorüber.                                              Namen. Der Verkäufer der Ländereien ist kein Geringerer als
    setzen.                                                             Nach Verlauf einer Stunde war das freie Feld erreicht. der mexikanische Staat ."
       Wenige Minuten später erschien Oberst Callos schon im            Billy Ienkins holte jeinen Hengst, während Tommy sich aus „Der trotzdem zunächst einmal Nachweisen müßte, ob er wirk¬
    Nahmen der Tür.                                                   dem Corral des Regiments ein Reit- und ein Packpferd„ent¬lich die Besitzrechte zu vergeben hat!"
      „Ist der Mann mürbe geworden?"                                  lehnte".                                                    „Der Staat ist niemandem Rechenschaft schuldig   . Sag' deine
      Halbgesicht stand stramm und zog ein triumphierendes Ge¬          Gegen Mitternacht konnten die Helfer mit Oreto in scharfem
                                                                                                                               Ansichten nicht zu laut, Joan ! Wo wäre denn unser Mexiko,
    sicht, so gut das mit der unversehrten Hälfte gehen mochte.       Ritt nach dem Bergdorf der Indianer reiten.              wenn die Spanier nicht vor Jahrhunderten das Land besetzt
       „Bin überzeugt, Oberst Callos, daß der Bursche noch in           Die Befreiung war gelungen.                            hätten? Wir alle wären nicht hier, auch du nicht."
'   dieser Nacht unterschreibt!"                                                                     *                            „In diesem Punkte kannst du recht haben", erkannte Joan
      „Bueno. Seht zu, daß Ihr gebührend nachhelft, wenn es zu                                                                 an. „Wenn man sich die Sache von dev Seite besieht, dann ist
    lange dauern sollte! Ihr versteht Euch doch auf solche Sachen?      Am Rande der Stadt war ein Camp errichtet    . Dort standen
                                                                                                                               es eben damals üblich gewesen, Land in Besitz zu nehmen»
    Wie?"                                                     '     in langen Reihen die Wagen der Siedler. Hier und da ohne einen Menschen danach zu fragen, wem es gehört, und
                         ! Ich setze meinen schönen Kopf dafür ein, flackerten Lagerfeuer, um die sich einzelne Familien und ohne einen Peso dafür zu zahlen."
       „Selbstverständlich
    daß morgen früh der Vertrag unterschrieben auf dem Tische Sippen geschart hatten.                                             „Siehst du, jetzt kommen wir schon in unseren Ansichten
    liegt. Genügt Euch das, Oberst Callos?"                            Am Ende der langen Wagenreihe war eines der Feuer näher. Die Indianer haben gar kein Recht, von ihrem Land
       „Es soll Euer Schade nicht sein", meinte der Mexikaner im Verlöschen        . Zwei Männer lagen im dürren Gras und zu sprechen      ! Sie sollten froh sein, wenn sie für uns arbeiten
    wohlgefällig, dann verließ er das Zimmer.                       hatten lange schweigend eine Zigarre nach der anderen ge¬ dürfen. Wir wollen ja die Eingeborenen als Landarbeiter ver¬
       Billy Ienkins wartete indessen  , bis das Licht im ersten raucht.                                                       wenden, sie brauchen sich nur uns zur Verfügung zu stellen."
     Stockwerk erlosch.                                                „Man läßt uns eigentlich recht unangenehm warten", ließ    „Das werden die stolzen Tarahumara nicht tun", bemerkt«
       Dann schlich er in das Haus.                                 sich endlich der Anführer der Siedlerkolonne vernehmen
                                                                                                                         , der Joan stirnrunzelnd   . „Diese Stämme haben sich rasserein gr»
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