Verbandsmagazin - Steuerberaterverband im Lande Bremen eV

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Verbandsmagazin - Steuerberaterverband im Lande Bremen eV
Verbandsmagazin
Ausgabe 2/2019
Verbandsmagazin - Steuerberaterverband im Lande Bremen eV
United, not uniform
M&A-Beratung:
persönlich · individuell · leidenschaftlich
Mit unseren 800 Professionals in 40 Ländern realisieren wir
für unsere Mandanten jedes Jahr über 300 Unternehmens-
transaktionen im Mittelstand. www.oaklins.com
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Inhalt

VORWORT
              Die Chancen der Digitalisierung nutzen                                   5

AKTUELLES
              Auf ein Wort! „Mitarbeiter sollten die Chance bekommen,
              den eigenen Horizont zu erweitern“                                       8
              Vor der Bremer Bürgerschaftswahl – Podiumsdiskussion mit
              Spitzenpolitikern aus Bremen                                            10
              Über den Dächern Bremens: Neubestellte Steuerberater und
              Steuerfachwirte treffen sich zum Feiern, Kennenlernen
              und Netzwerken                                                          12
              Mitgliederversammlung 2019: Kollegialer Informationsaustausch, eine
              Hafen-Odyssee und ein sehr gutes Essen bei allen Wetterkapriolen    13
              Sommerfest im Jürgenshof: Ein zauberhafter Abend zum Genießen 14
              Ein großes Dankeschön an unsere tollen Gäste!                           16
              Eine zukunftsweisende Auszeichnung                                      18
              Realpolitische Lösungen äußerst willkommen                              20
              Beratungsleistungen im Bereich Digitalisierung                          22

NACHRICHTEN
              Stärken Sie Ihr wertvollstes Kapital – Ihre Mitarbeiter! Betriebliche
              Krankenversicherung (bKV) – Was für Arbeitgeber wichtig ist             24
              Entscheidung auf der Bettkante                                          26
              Kostenfresser Fuhrpark: Flottenmanagement für KMU bedarf                28
              Digitalisierung
              Achtung, Gesundheit!                                                    30
              Gute-Laune-Kicks für die Arbeit                                         32
              Weniger allein                                                          34

DSTV-BERICHT
              Fehler unter den Teppich kehren?! Der 42. Deutsche
              Steuerberatertag hat eine bessere Idee!                                 36
              DStV-Präsident Elster im Gespräch mit
              BMF-Steuerabteilungsleiter Dr. Möhlenbrock                              36
              Erste Erfahrungen mit der Modernisierung
              des Besteuerungsverfahrens                                              37
              Umsetzung des Kassengesetzes: DStV im Gespräch
              mit MdB Uwe Feiler                                                      38
              Sylvia Mein zur stellv. Geschäftsführerin des
              Deutschen Steuerberaterverbands ernannt                                 39
              DStV ist empört: TAX 3 – Abschlussbericht kriminalisiert
              Steuerberater und Wirtschaftsprüfer!                                    41
              Steuerberater – Der schönste Beruf der Welt                             42
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BFH-ENTSCHEIDUNGEN
                                                Aktuelle BFH-Enscheidungen                                            45

SEMINARE
                                                Erbschaftsteuer – Update                                              48
                                                Basiswissen im Baulohn und/oder Haftungsfalle Baugewerbe
                                                bei der Umsatzsteuer                                                  49
                                                Internationales Steuerrecht                                           50
                                                Die Erbengemeinschaft: Vom Erbfall bis zur Auseinandersetzung
                                                und/oder Nießbrauch an Immobilien und betrieblichem Vermögen          51
                                                Internet und Umsatzsteuer                                             52
                                                Umsatzsteuer - Brennpunkte 2019                                       53
                                                Aktuelle Bilanzierungsfragen 2018/2019                                54
                                                Einbringung von Unternehmensteilen in eine
                                                Personengesellschaft / Grunderwerbsteuer                              55
                                                Immobilien im Steuerrecht                                             56
                                                Das steuerliche Sonderbetriebsvermögen bei
                                                Mitunternehmerschaften                                                57
                                                Besondere Abrechnungsgruppen                                          58
                                                Rund um den Kleinunternehmer – § 19 UStG                              59
                                                Gewinnermittlung durch Überschussrechnung
                                                nach § 4 Abs. 3 EStG                                                  60
                                                Grundlagen der Mitunternehmerschaften – Gewinnverteilung inkl.
                                                Verknüpfung zu der gesonderten und einheitlichen
                                                Feststellungserklärung                                                61

ANZEIGEN

                                                Marktplatz                                                            62

IMPRESSUM

Herausgeber                                                                   Bildnachweis
Steuerberaterverband im Lande Bremen e.V. (VR 2404 AG Bremen)                 Titel		        ©   Olena Kachmar
Theodor-Heuss-Allee 6, 28215 Bremen                                           Seite 23       ©   Patrick De Grijs
Telefon 0421 59 58 40                                                         Seite 26       ©   Antonio Diaz
Fax 0421 59 58 422                                                            Seite 30       ©   maverickinfanta
                                                                              Seite 34       ©   inamar82
info@stbv-bremen.de                                                           Seite 42       ©   Reza Pahlevi
www.stbv-bremen.de                                                            Seite 50       ©   Christophe BOISSON
                                                                              Seite 53       ©   JiSign
Verantwortlich für den Inhalt                                                 Seite 61       ©   Matthias Enter
Vorstand und Geschäftsführung

Gestaltung, Satz und Layout
Alexandra Riemer

Verantwortlich für Anzeigen
Alexandra Riemer

Der Steuerberaterverband im Lande Bremen e.V. ist nicht ver-
antwortlich für die hier abgedruckten Meinungen in namentlich
gekennzeichneten Artikeln und für Inhalte externer Internetseiten.
Änderungen und alle Rechte vorbehalten.
Verbandsmagazin - Steuerberaterverband im Lande Bremen eV
Dipl.-Kfm. Stefan Oetje
          Stellvertretender
          Vorstandsvorsitzender, StB

Die Chancen der Digitalisierung nutzen
Liebe Kolleginnen und Kollegen,                             Bei dieser Gelegenheit können Abläufe neu gestaltet
                                                            werden. Alte Zöpfe werden abgeschnitten und der
die Digitalisierung etabliert sich in unterschiedlicher     „Workflow“ neu definiert. Hier werden dann die neuen
Geschwindigkeit in allen Bereichen. Für unseren Berufs-     Techniken und Möglichkeiten geradezu „beiläufig“ mit
stand bieten sich hier große Chancen. Wenngleich            eingeführt. Denn nur diese Techniken machen es mög-
unser Alltag regelmäßig gut ausgefüllt ist, gilt es die     lich, Tätigkeiten zu vereinfachen, bzw. haben bereits
positiven Aspekte zu erkennen und zu nutzen.                in der Vergangenheit viele Erleichterungen gebracht.
                                                            Es soll Zeiten gegeben haben, da gab es noch keine
Neben unserer Kernkompetenz als Steuerberater, in           automatische Verbuchung von Bankbewegungen…
steuerlichen Angelegenheiten zu beraten, werden             Dabei haben sich automatisches Buchen anhand
wir zunehmend als „Unternehmer“ neue Geschäfts-             gescannter Belege, elektronische Gehaltsabrechnun-
felder erkennen und bearbeiten müssen. Hier wird            gen und Versendung über eine Cloudlösung längst
ein Umdenken unausweichlich sein. In diesen Prozess         bewährt.
müssen wir zwingend unsere Mitarbeiterinnen und Mit-
arbeiter mit einbinden. Gleichzeitig sollten wir uns aber   Nun ist in dieser Zeit natürlich nicht nur die eigene Kanz-
auch gerade von unseren digital-affinen Mitarbeiterin-      lei zu digitalisieren. Auf Mandantenseite gibt es sicher
nen und Mitarbeitern zur Weiterentwicklung antreiben        höchst technisierte Betriebe, die uns geradezu vor
lassen.                                                     sich hertreiben, was die technischen Belange angeht,
                                                            andererseits aber auch viele Betriebe, die dringend
Unsere Chance in der Umstellungsphase: Die gesamte          unsere Unterstützung benötigen, um am Markt wettbe-
Kanzlei wird in ihren gewachsenen Strukturen vollstän-      werbsfähig zu bleiben.
dig „überprüft“ und in Frage gestellt. Dabei sind man-
che Gewohnheiten zu entdecken, die schon immer              Sinnvoll ist es, die Kommunikation und den Datenaus-
mal geändert werden sollten. Es gilt der Grundsatz,         tausch mit den Mandanten in elektronischer Form zu
dass ein analoger nicht sinnvoll laufender Prozess auch     vereinheitlichen. Medienbrüche sollten vermieden
nach Umstellung in die digitale Welt immer noch ein         werden, und so stellt sich nicht die Frage, wer den
nicht sinnvoller Prozess bleibt!                            Beleg einscannt, sondern warum der Beleg beim Man-

                                                                 STEUERBERATERVERBAND im Lande Bremen e.V.           5
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danten nicht digital ankommt. Dazu muss der Man-             Auszubildenden ein Surface zur Verfügung und bekom-
dant ein Verständnis für die Digitalisierung entwickeln      men „Mitarbeiter für übermorgen“, die erheblich bes-
und für sich erkennen, dass ein Weiterleiten elektroni-      ser die digitale Welt bearbeiten und betreuen können.
scher Belege einfacher ist, als Pendelordner durch die
Stadt zu fahren. Die Angst, dadurch weniger Mandan-          Auch innerhalb des Steuerberaterverbandes ist die
tenkontakt zu haben, ist m.E. unbegründet, da in der         voranschreitende Digitalisierung in vielen Bereichen
Umstellungsphase – wie lange diese auch immer noch           deutlich zu erkennen. So arbeiten wir inzwischen aus-
dauern wird – immer genug Fragen für ein persönliches        schließlich mit E-Skripten. Seminarteilnehmer haben die
Gespräch auftauchen werden.                                  Möglichkeit, per WLan in der Kanzlei vergessene Skripte
                                                             oder durch den Referenten erfolgte Akutalisierungen
Glücklicherweise ist die    digitale Datenübertragung        aus ihrem Account herunterzuladen. Die Mitschriften
von der Kanzlei zur Finanzverwaltung bereits in vielen       erfolgen dann sinnvollerweise ebenfalls digital und
Bereichen (Steuerdeklaration) zur Gewohnheit gewor-          werden gleich im passenden Mandantenordner in der
den und hat sich bewährt. Der weitere Ausbau hin-            Kanzlei abgelegt.
sichtlich E-Mail-Verkehr, Anhängen bei elektronischen
Einsprüchen etc. wird derzeit z.T. durch die DSGVO           Im Mai dieses Jahres wurde unsere neu gestaltete
ausgebremst. Hier bedarf es noch etwas Geduld oder           Homepage freigegeben. Über diese können sich
positiv formuliert: Wir haben etwas Verschnaufpause.         unsere Mitglieder nun für einzelne Seminare direkt
                                                             anmelden. Im Weiteren besteht dadurch die Möglich-
Bei allen Veränderungen ist in jedem Fall Fort- und Wei-     keit, eine chronologische Übersicht der gebuchten
terbildung erforderlich. Hier helfen wir Ihnen als Steuer-   Seminare und Lehrgänge sowie Teilnahmebescheini-
beraterverband und Bremer Steuerinstitut.                    gungen abzurufen.

Hierzu möchte ich Ihnen unsere Fachreise nach Spie-          Für das kommende Jahr planen wir die Bereitstellung
keroog, die „bremer steuertage“, ans Herz legen, die         von digitalen Skripten in einem E-Skript-Shop. So wird
sich in diesem Jahr mit dem Thema „Digitalisierung –         auch die Arbeit in der Geschäftsstelle weiter digitali-
aus der Praxis, für die Praxis“ beschäftigen. Wir freuen     siert – wie z.B. durch zunehmend digitale Ablage und
uns, als Referenten sowohl Herrn StB Czeczka mit dem         Einführung von Onlinerechnungen.
Thema „Digitalisierung ist Chefsache“ als auch Herrn
Miska zum Thema „Digitale Kommunikation mit der              Lassen Sie sich von den Herausforderungen der Digita-
Finanzverwaltung“ gewonnen zu haben. Lassen Sie              lisierung nicht abschrecken, sondern sehen Sie diese
sich von unserem Referentenduo die Möglichkeiten             als Chance für die Zukunft!
der Digitalisierung nahebringen und finden Sie die
richtigen Wege für Ihre „Kanzlei der Zukunft“! Ich freue     Mit herzlichen Grüßen

mich schon jetzt, Sie auf der Insel persönlich und nicht
digital begrüßen zu dürfen.

Hinsichtlich der Ausbildung hier noch die erfreuliche        Dipl.-Kfm. Stefan Oetje
Nachricht von unserer Berufsschule, dass auch dort ab        Stellvertretender Vorstandsvorsitzender, StB

2020 der Unterricht digital sein wird. Wir können durch
einen kleinen Beitrag unserer Kanzleien einen großen
Erfolg in der Ausbildung erreichen. Wir stellen unseren

6        STEUERBERATERVERBAND im Lande Bremen e.V.
Verbandsmagazin - Steuerberaterverband im Lande Bremen eV
www.stollfuss.de/kanzlei

Ihre
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                                                        €

                                                                                                                                            Steuerberater
         Stotax2Go App                                    Wie Sie
                                                  Ihre Mandanten
                                                       digital einbinden

                    o
               2G
                                                                                              Buchhaltung

                                                                                                            ss    lu
                                                                                                            Absch

                                                                                    Finanz-
                                                                                    buchhaltung

                    Belege, Auswertungen,
                      Nachrichten online

Ihre Steuerberater-Komplettlösung!
Aus einer Hand. Digital.

 Es ist unsere Aufgabe als Steuerberater,
  den Mandanten bei der Digitalisierung
seiner Geschäftsprozesse zu unterstützen.                                                 Steuern
   Matthias Beßler, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater, Dormagen
                                                                                                                                                   Kanzlei-Management
                                                                                                                                                          & DMS
                                                                                                                       Personalwesen

Beratung und Testzugänge unter:
0800 5225575 (gebührenfrei)
www.stollfuss.de/kanzlei
Verbandsmagazin - Steuerberaterverband im Lande Bremen eV
„Mitarbeiter sollten die Chance bekommen,
                                        den eigenen Horizont zu erweitern“

                                        Auf ein Wort!
                                        Mit Michael Tiedt, Stellvertretender Vorstandsvorsitzender des
                                        Steuerberaterverbandes im Lande Bremen e.V. | StB

                                        Wenn es um Aufstiegschancen und Karriereambitionen der eigenen
                                        Mitarbeiter geht, haben vor allem kleine Kanzleien im Verhältnis zu
                                        Großkanzleien bislang das Nachsehen gehabt. Das soll sich nun ändern.
                                        Michael Tiedt, stellvertretender Vorsitzender des Steuerberaterverbandes
                                        im Lande Bremen e.V., möchte in den kommenden Monaten die Idee
                                        eines Traineeprogramms in die Tat umsetzen und damit seinen eigenen
                                        Mitarbeitern sowie zahlreichen Kollegen die Möglichkeit bieten, durch
                                        den Austausch mit anderen Kanzleien ihren eigenen Horizont zu
                                        erweitern. Hintergründe zu dem avisierten Weiterbildungsprogramm
                                        schildert er im Interview.

Was hat es mit dem Projekt „Traineeprogramm“ auf            beraterverband hat knapp 660 Mitglieder – diese setzt
sich? Welche Idee steckt dahinter?
                                                            sich überwiegend aus kleineren Kanzleien mit weniger
Die Idee ist tatsächlich aufgrund meiner persönli-          als acht Mitarbeitern zusammen.
chen Erfahrung entstanden. Einer meiner Mitarbeiter
äußerte mir gegenüber den Wunsch nach weiteren              Wer kann sich für das Traineeprogramm bewerben be-
                                                            ziehungsweise wer wählt die zukünftigen Trainees aus?
Aufstiegschancen. Da ich diesen in meiner kleinen
Kanzlei mit acht Mitarbeitern nicht erfüllen konnte,        Meine Idee ist es, dass die Trainees aus den Kanzleien

hat er sich anderweitig orientiert. Diese Erfahrung hat     heraus vorgeschlagen werden. Ihnen wird somit die

mich zum Nachdenken gebracht. Mein Ziel ist es nun,         Chance geboten, sich weiterzubilden und andere Per-

Mitarbeitern die Chance zu geben, andere Kanzleien,         spektiven kennenzulernen. Andererseits ist es für uns

Abteilungen und Mandantenfälle mit den jeweiligen           Steuerberater eine gute Möglichkeit, um den Nach-

Schwerpunkten und Besonderheiten kennenzulernen.            wuchs zu fördern und vielleicht auch hinsichtlich der

Ich muss allerdings gestehen, die Idee ist nicht ganz       späteren Nachfolgeregelung die optimalen Vorkeh-

neu. Unser Ehrenvorsitzender Dipl.-Kfm. Hans-Christoph      rungen zu treffen. Angesprochen werden sollen vor

Seewald hat ein ähnliches Projekt vor einigen Jahren        allem ausgebildete Steuerfachangestellte und Steuer-

in Bremerhaven durchgeführt. Damals wurde es aus            fachwirte beziehungsweise Bilanzbuchhalter, die viel-

der Not heraus mit dem Ziel „sich in Krisensituationen      leicht sogar bereits ein Studium absolviert haben und

gegenseitig helfen und unterstützen zu können“, ins         derzeit Praxiserfahrung sammeln.

Leben gerufen. Denn ehrlicherweise muss man sagen,
dass in kleinen Kanzleien auch ein längerfristiger Krank-   Über welchen Zeitraum sprechen wir bei dem Trainee-
heitsfall personell häufig nicht aufgefangen werden         programm?

kann. Abhilfe könnte da zukünftig auch das Trainee-         Mir schwebt ein Zeitraum von 12 bis 18 Monaten vor,
programm schaffen. Zum Hintergrund: Unser Steuer-           in dem die Trainees im Optimalfall bis zu drei verschie-

8       STEUERBERATERVERBAND im Lande Bremen e.V.
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Aktuelles

dene Kanzleien kennenlernen. Dort werden sie je nach        Ziel sein sollte, Mitarbeiter und Mandanten abzuwer-
Bedarf für vier bis sechs Wochen eingesetzt. Wichtig ist    ben. Missgunst und Ängste sollten von vornherein aus-
mir hierbei vor allem die Kommunikation zwischen den        geschlossen werden.
Kanzleien. Sie sollen selbst entscheiden, wann und wo
es Sinn macht und welcher Fall beziehungsweise wel-         Wie und wann soll das Programm von den Kanzleien
                                                            im Steuerberaterverband im Lande Bremen e.V. ge-
ches Projekt für einen Trainee eventuell interessant sein
                                                            nutzt werden?
könnte.
                                                            Im Moment befinden wir uns noch in der Ideenfin-
                                                            dungsphase. Aber da das ganze Programm keinen
Wie sehen die Inhalte des Programms aus?
                                                            großen Vorlauf benötigt, könnte ich mir vorstellen, dass
Inhaltlich sollen die Trainees in dem vorgesehenen
                                                            wir zu Beginn des Jahres 2020 mit einem Pilot-Projekt
Zeitraum andere Kanzleien, andere Fälle und andere
                                                            starten könnten.
Arbeitsweisen kennenlernen. Da es sich bei den Teil-
nehmern um ausgebildete Fachkräfte handelt, sollen
                                                            Wie wichtig ist für Steuerberater in der heutigen Zeit ein
diese auch aktiv mitarbeiten und die jeweilige Kanz-        funktionierendes Netzwerk?
lei während des Programms tatkräftig unterstützen.          Die Vergangenheit hat gezeigt, dass ein funktionie-
Sicherlich macht es Sinn, einen Organisationsleiter zu      rendes Netzwerk in allen Lebenslagen von Vorteil ist.
bestimmen, der den Kontakt zu den Trainees pflegt.          Auch bei uns Steuerberatern ist die Tendenz zu spüren,
Anderseits kann es durchaus von Vorteil sein, wenn          dass die kleineren Kanzleien zunehmend von größeren
die Trainees sich untereinander vernetzen und neue          übernommen beziehungsweise ins Abseits gedrängt
Kontakte knüpfen. In jedem Fall können und sollen am        werden. Dieser Entwicklung möchten wir mit dem Trai-
Ende alle Seiten von dem Programm profitieren.              neeprogramm entgegenwirken und unsere Kompe-
                                                            tenzen zunehmend bündeln. Ziel sollte es sein, mitei-
Welches konkrete Ziel verfolgt das Traineeprogramm?
                                                            nander statt gegeneinander zu arbeiten. Das zeigte
Ziel sollte es sein, den eigenen Horizont zu erweitern.     sich zuletzt bereits im Bewerbungsverfahren, auch dort
Wie heißt es so schön, Jeder sollte einmal über den         macht es Sinn, sich untereinander zu helfen und einen
eigenen Tellerrand schauen. Genau diese Chance              Bewerber    gegebenenfalls     weiterzuvermitteln.    Das
möchten wir unseren Mitarbeitern bieten. So können          Gleiche gilt auch bei bestimmten Fällen – die vielleicht
sie selbst ihre Kenntnisse erweitern, aber auch wir als     manchmal so spezifisch sind, dass sie bei einem Kolle-
Inhaber können schlussendlich ebenso von den neuen          gen deutlich besser aufgehoben wären.
Eindrücken und Erfahrungen unserer Mitarbeiter profi-
tieren.

Wo sehen Sie die Schwierigkeiten bei diesem Pro-
gramm?

Wichtig ist, dass im Vorfeld bestimmte Regularien fest-
gehalten werden. Damit meine ich, dass es nicht das

                                                                 STEUERBERATERVERBAND im Lande Bremen e.V.          9
Verbandsmagazin - Steuerberaterverband im Lande Bremen eV
Vor der Bremer Bürgerschaftswahl –
                   Podiumsdiskussion mit Spitzenpolitikern
                   aus Bremen

                                                 Wer macht am Ende das Rennen? SPD oder CDU? Bleibt Cars-
                                                 ten Sieling Bürgermeister? Welche Partei schafft die Fünfpro-
                                                 zenthürde und damit den Sprung in die Bürgerschaft? Diese
                                                 Fragen beschäftigten viele Bremer im Vorfeld der Bremischen
                                                 Bürgerschaftswahl, die am 26. Mai zum 20. Mal parallel zur
                                                 Europawahl stattfand. Ganz gleich, ob es um die Themen
                                                 Bildung, Verkehr, Finanzen oder Wirtschaft geht – politische
                                                 Meinungsbildung ist in den Wochen vor einer so wichtigen
                                                 Wahl immer gefragt.

                                                 Genau zu dieser Meinungsbildung hat der Steuerberaterver-
                                                 band im Lande Bremen e.V. auch dieses Mal einen wichtigen
                                                 Beitrag geleistet und alle interessierten Mitglieder zu einer
                                                 Podiumsdiskussion mit den Spitzenkandidaten der politischen
                                                 Parteien ins ecos office center am Bremer Teerhof eingela-
                                                 den. Zu Gast waren Thomas Röwekamp (CDU) , Arno Gott-
                                                 schalk (SPD), Björn Fecker (Bündnis 90 / Die Grünen), Prof. Dr.
                                                 Hauke Hilz (FDP) und Klaus-Rainer Rupp (Die Linke). Mode-
                                                 riert wurde die informative und aufschlussreiche Diskussions-
                                                 runde vom Vorsitzenden des Steuerberaterverbandes im
                                                 Lande Bremen, Ralf Heitkamp, und dem Ehrenvorsitzenden,
                                                 Hans-Christoph Seewald. „Unser Anliegen ist es, unsere Mit-
                                                 glieder mit dieser Veranstaltung auf die anstehenden Wahlen
                                                 einzustimmen“, sagt Ralf Heitkamp. Und weiter: „An diesem
                                                 Abend kommen alle relevanten Themen gebündelt zur Spra-
                                                 che und eben nicht nur häppchenweise.“ Rund 25 Gäste
                                                 waren der Einladung gefolgt und nutzten somit die Chance,
                                                 sich von den einzelnen Kandidaten sowie deren Meinungen,
                                                 Absichten und Vorhaben ein kompaktes Bild zu verschaffen.
                                                 „Ich hätte mir zwar ein größeres Interesse unserer Mitglieder
                                                 gewünscht, aber ich freue mich über alle Gäste, die heute
                                                 gekommen sind“, so der Gastgeber.

                                                 In den folgenden zwei Stunden hatten alle Spitzenkandi-
                                                 daten die Gelegenheit, sich zu den relevanten Themen zu
                                                 äußern. Dabei ließen Ralf Heitkamp und Hans-Christoph See-
                                                 wald als kompetente Moderatoren oftmals nicht locker, und
                                                 fragten mit viel Fach- und Detailwissen bei den Politikern kri-
                                                 tisch nach. Für reichlich Gesprächsstoff sorgten an diesem
                                                 Abend vor allem die Themenblöcke Bildung und Verkehr.
                                                 „Das größte Problem der Stadt Bremen sind die steigenden

10   STEUERBERATERVERBAND im Lande Bremen e.V.
Aktuelles
Schülerzahlen und die fehlenden Lehrkräfte“, fasst Ralf Heit-
kamp zusammen. Auch die Umstellung von Grundschulen
auf Ganztagsschulen („Bis 2025 sollen 74 weitere Schulen
umgestellt werden“) und der Kita-Ausbau („Bis Juli 2020 müs-
sen stadtweit mehr als 3800 zusätzliche Kitaplätze geschaffen
werden“) werden die Regierungsparteien in der nächsten
Zeit vor große Herausforderungen stellen.

Die Brücken im Innenstadtbereich waren laut Ralf Heitkamp
ein weiteres relevantes Thema, das während der Podiumsdis-
kussion als Diskussionsgrundlage diente. Dabei ging es unter
anderem um die Frage: „Was bedeutet es für die ohnehin
schon angespannte Verkehrslage, wenn über kurz oder lang
auch die Stephaniebrücke saniert oder gar neugebaut wer-
den soll?“ Auch der Verkehrsknotenpunkt Weserbrücken
wurde kontrovers diskutiert, ebenso wie die Pläne zum Aus-
bau der A281, die Verkehrssituation in der Überseestadt („Zur
Rush-Hour kommt man dort gar nicht weg“) sowie die Idee
von Premiumfahrradwegen und vom Ausbau des Nahver-
kehrs. Als weiterer größerer Block standen an diesem Abend
Finanzen und Wirtschaft auf der Tagesordnung. Dabei ging
es vor allem um die Frage, was mit Bundesgeldern passiert
und ob an den Bremer Universitäten zukünftig ein Medizinstu-
dium angeboten werden soll. „Insgesamt war die Stimmung
sehr gut. Alle Kandidaten haben sich an ihre Zeitvorgaben
gehalten“, so das Fazit von Ralf Heitkamp. Auffällig war seiner
Meinung nach, „dass die Kandidaten mit ihren Meinungen in
vielen Themen übereinstimmten“. Diese Einstimmigkeit zeigte
sich auch beim Wahlkampfthema Sicherheit. Allen Beteiligten
ist bewusst, dass sich die Bahnsteige zunehmend zum Brenn-
punkt entwickelt haben und dort von den Bürgern zukünftig
mehr Präsenz von Beamten gewünscht wird. Der Umzug der
Bundespolizei und der Bremer Polizei in die unmittelbare Nähe
des Bahnhofs und die damit verbundene Präsenz könne aller-
dings schon zu einem ersten Erfolg führen.

„Ich hatte schon den Eindruck, dass die klaren Aussagen der
Spitzenpolitiker bei der persönlichen Entscheidungsfindung
helfen können“, betonte Herr Heitkamp im Anschluss an die
Podiumsdiskussion, ehe er alle Anwesenden bei Häppchen
und Getränken zum weiteren Netzwerken einlud.

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Über den Dächern Bremens:
Neubestellte Steuerberater und Steuerfachwirte treffen sich zum Feiern, Kennenlernen und Netzwerken

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Dieses Motto        ein aktuelles betriebliches Krankenversicherungspaket
haben sich die 28 angehenden Steuerberater und           vor, das explizit für kleinere Kanzleien ab drei Mitarbei-
Steuerfachwirte im Land Bremen auch in diesem Jahr       tern vorgesehen ist. „Für die jungen Steuerberater ist
zu Herzen genommen. Nachdem sie alle Prüfungen           die Feier eine schöne Gelegenheit, sich untereinander
bestanden hatten, waren anschließend die verdien-        und unseren Steuerberaterverband kennenzulernen.
ten Feierlichkeiten angesagt. Zu diesen zählte auch      Hier treffen jedes Mal unterschiedliche Generationen
die Neubestelltenfeier am 28. Mai, zu der der Steu-      aufeinander, die in einen ungezwungenen kollegialen
erberaterverband im Lande Bremen e.V. die neube-         Austausch treten“, berichtet Michael Tiedt von dem
stellten Steuerberater und Steuerfachwirte zu einem      gelungenen Sommerabend in lockerer Atmosphäre.
stilvollen GetTogether einlädt. Als Location haben die   Nach dem kurzen offiziellen Teil hatten die Gäste aus-
Veranstalter erneut die exklusive Sky-Bar DECK 20 in     giebig die Möglichkeit, bei leckerem Fingerfood, küh-
der Bremer Überseestadt ausgewählt. Hoch über den        len Getränken, und lauen Temperaturen erste Kon-
Dächern Bremens stand für die Berufsanfänger an die-     takte zu knüpfen. Die nächste Gelegenheit, um diese
sem Abend das persönliche Kennenlernen, Netzwer-         weiter zu festigen, bot das Sommerfest des Steuerbe-
ken und der generationsübergreifende Austausch mit       raterverbandes im Lande Bremen e.V., zu dem ein Teil
erfahrenen Kollegen auf dem Programm. Nach einer         der neubestellten Kollegen bereits an diesem Abend
kurzen Begrüßung durch den stellvertretenden Vorsit-     Ihr Kommen zugesagt haben. Auch zum 42. Deutschen
zenden, Herrn Michael Tiedt, wurde Nils Engelhardt       Steuerberatertag vom 20. bis 22. Oktober 2019 in Berlin
(DKV AG) als Sponsor der Veranstaltung willkommen        wurden die jungen Steuerberater und Steuerfachwirte
geheißen. In gewohnt lockerer und unterhaltsamer         herzlich eingeladen.
Interview-Form stellte Herr Engelhardt im Folgenden

12      STEUERBERATERVERBAND im Lande Bremen e.V.
Aktuelles
                                                            wörtlich in See und begaben sich auf eine Schiffrund-
                                                            fahrt durch die sieben Überseehäfen. Der Start erfolgte
                                                            noch bei strahlendem Sonnenschein, ehe im Laufe der
                                                            Fahrt das angekündigte Gewitter aufzog. Dieses hatte
                                                            eine ungeplante sportliche Einlage zur Folge, damit
                                                            alle verhältnismäßig unbeschadet und trocken das
                                                            Restaurant „Pier 6“ erreichen konnten. Dort ließen die
                                                            Mitglieder den gemeinsamen Tag bei einem hervorra-

 Mitgliederversammlung 2019:                                genden Essen, anregenden Gesprächen und einem
                                                            kollegialen Austausch ausklingen.
 Kollegialer Informationsaustausch, eine
 Hafen-Odyssee und ein sehr gutes Essen
 bei allen Wetterkapriolen

Zur Mitgliederversammlung hatte der Steuerberater-
verband im Lande Bremen e.V. in diesem Jahr in das
Klimahaus in Bremerhaven geladen. Insgesamt 33
Teilnehmer waren der Einladung gefolgt und erlebten
einen informativen Tag mit Berichten des Vorstands
sowie einem kurzweiligen Rahmenprogramm in äußerst
entspannter Atmosphäre. Letzteres begann bereits am
Vormittag, denn die Mitglieder konnten vorab ihr Frei­
ticket nutzen und das Klimahaus mit allen seinen Attrak-
tionen besichtigen. Zur Mittagszeit kamen dann alle
Anwesenden zur Mitgliederversammlung zusammen.
Nach den einführenden Worten des Vorsitzenden,
Herrn Ralf Heitkamp, hielt Dr. Dirk Schwieger als Vertre-
ter der Senatorin für Finanzen einen unterhaltsamen
Vortrag zu den zukünftigen steuerrechtlichen Änderun-
gen. Als weitere Gäste begrüßte der Steuerberaterver-
band im Lande Bremen e.V. außerdem Stefan Miska
als Vertreter der Finanzverwaltung und Prof. Dr. Asche
als Vertreter der Hochschule für Öffentliche Verwal-
tung. Neben den Jahresberichten des Vorstands stan-
den außerdem die Berichte über die Vermögensrech-
nung und der Bericht der Rechnungsprüfer auf dem
Programm. In der Folge wurde der Vorstand von den
anwesenden Mitgliedern entlastet. Überdies wurde
ein Beschluss über die Verwendung der vereinnahm-
ten Stiftungsgelder zur Unterstützung der Hochschule
für Öffentliche Verwaltung gefasst. Im Anschluss an die
Mitgliederversammlung stachen die Teilnehmer sprich-

                                                                STEUERBERATERVERBAND im Lande Bremen e.V.        13
Sommerfest im Jürgenshof:
Ein zauberhafter Abend zum Genießen

                      Nachdem das Sommerfest des Steuerberaterver-
                      bandes im Lande Bremen e.V. im vergangenen Jahr
                      gemeinsam mit der Jubiläumsfeier zum 70-jährigen
                      Bestehen im „Vai Vai“ eine Nummer größer gefei-
                      ert worden war, fand das zwanglose und gesellige
                      Zusammentreffen der eingeladenen Mitglieder die-
                      ses Mal wieder auf der schönen Sommerterrasse des
                      Jürgenshofs in der Pauliner Marsch statt. Über 100
                      Gäste waren der Einladung gefolgt und verbrachten
                      ein paar angenehme und informative Stunden mit-
                      einander. Auch wenn sich einige unter ihnen schon
                      länger kennen, war das Sommerfest erneut ein will-
                      kommener Anlass, um sich abseits des Berufsalltags
                      näher kennenzulernen, auszutauschen und zu netz-
                      werken.

                      Das sommerliche Wetter tat am längsten Tag des
                      Jahres sein Übriges und bescherte allen Anwesenden
                      einen wunderschönen und lauen Sommerabend,
                      der mit einem hervorragenden und abwechslungs-
                      reichen Grillbüfett, aufmerksamen Servicepersonal
                      und einem zauberhaften Rahmenprogramm gekrönt
                      wurde.

                      Nachdem die Gäste nach und nach eingetroffen
                      waren, begrüßte der Vorstandsvorsitzende Ralf Heit-
                      kamp gegen 19.15 Uhr alle Anwesenden, ehe die
                      Vorspeise serviert wurde. Neben den zahlreichen Mit-
                      gliedern freute er sich besonders über das Kommen
                      von Dr. Dirk Schwieger als Vertreter der Senatorin für
                      Finanzen, Prof. Dr. Asche als Vertreter der Hochschule
                      für Öffentliche Verwaltung, Michael Zeimet von der
                      Handelskammer Bremen, Steffen Jahn als Geschäfts-
                      führer des Landesverbandes der steuerberatenden
                      und wirtschaftsprüfenden Berufe in Bayern und Jen-
                      nifer Pannecke als Landesvorsitzende der Deutschen
                      Steuer-Gewerkschaft.

14
Bevor im weiteren Verlauf das Grillbüfett offiziell
eröffnet wurde, griff der Vorstandsvorsitzende als
Gastgeber erneut zum Mikrofon, um in bewährter
Form einen Spendenscheck in Höhe von 1000 Euro
zu überreichen. Empfänger ist in diesem Jahr der
Verein Jugend- und Kinderfarm e.V. in Bremerhaven.
Die Vereinsvorsitzende Karin Osmers nahm die groß-
zügige Spende im Namen ihrer ehrenamtlichen Mit-
streiter dankend an. Gleichzeitig nutzte sie die Gele-
genheit, um die Jugend- und Kinderfarm e.V. mit
ihrem Hof und ihren Tieren – darunter Ponys, Ziegen,
Schweine, Katzen, Kaninchen und Hühner – kurz vor-
zustellen. Auf der Farm werden regelmäßig Kinder-
gartengruppen begrüßt, dazu gibt es die Möglichkeit
,an einer Reitgruppe teilzunehmen und vor Ort Kin-
dergeburtstage auszurichten.

Für so manch einen „Wow“-Moment sorgten wäh-
rend des Sommerfestes im Übrigen nicht nur das
gelungene Büfett, sondern auch die Darbietungen
von Zauberkünstler Timo Brecht aus Köln. Ob mit
Spielkarten diskret von Tisch zu Tisch oder mit Geld-
scheinen vor dem großen Publikum – der Künstler
zeigte vorrangig „kleine Tricks mit großer Wirkung“,
mit denen er    gleichermaßen für Verblüffung und
Begeisterung sorgte.

Ein großes Dankeschön geht abschließend an alle
Sponsoren, ohne deren Unterstützung ein solches
Sommerfest nicht möglich wäre. Der Vorstand
bedankt sich besonders bei der Wolters Kluwer
Deutschland GmbH als Hauptsponsor von Zauber-
künstler Timo Brecht.

                                                         15
Ein großes Dankeschön
an unsere tollen Gäste!

 16
17
Eine zukunftsweisende Auszeichnung
     Professor Dr. Christoph Spengel
     erhält den Bremer Steuer-Schlüssel

     v.l.n.r. Prof. Dr. Franz Jürgen Marx, Prof. Dr. Christoph Löffler, Preisträger Prof. Dr. Christoph Spengel, Dr. Wolfgang Richter
     Foto: Claas Beckmann

     Zum Bremer Steuer-Schlüssel:
     Der Schlüssel, die „Speckflagge“ und die Farben der Hanse sind
     Ausdruck der Bremer Identität. Traditionell soll der Schlüssel auch
     den Schlüssel Bremens zur Welt symbolisieren. Das Forum für Rech-
     nungslegung und Steuern in Bremen möchte mit dem Bremer
     Steuer-Schlüssel genau an diese Tradition anknüpfen und Wissen-
     schaftler ehren, die sich in besonderer Weise um das Beantworten
     zentraler Besteuerungsfragen und das Entwickeln von Besteue-
     rungskonzepten verdient gemacht haben.

18      STEUERBERATERVERBAND im Lande Bremen e.V.
Aktuelles

Am 5. Juni 2019 hat das Forum für Rechnungslegung           „Wir zeichnen mit Christoph Spengel einen heraus-
und Steuern in Bremen e.V. zum zweiten Mal den Bremer       ragenden Steuerwissenschaftler und eine prägende
Steuer-Schlüssel verliehen. Mit dem Preis werden Persön-    Persönlichkeit aus, dessen Wirkungskreis weit über die
lichkeiten ausgezeichnet, die herausragende Leistun-        Forschungs- und Lehrtätigkeit an der Universität in ver-
gen auf dem Gebiet der Steuerwissenschaft erbracht          schiedene gesellschaftliche Bereiche hinausreicht“,
haben. Gewürdigt werden insbesondere betriebswirt-          betont Professor Dr. Franz Jürgen Marx in seiner Lau-
schaftliche, rechtswissenschaftliche und finanzwissen-      datio. Dabei verweist er auf die Tätigkeit Spengels
schaftliche Forschungsarbeiten. Nachdem Herr Prof.          als Sachverständiger, in der Politikberatung sowie auf
Dr. Dr. h.c. Wolfgang Schön vom Max-Planck-Institut für     seine rege Vortragstätigkeit und die zahlreichen Diskus-
Steuerrecht und Öffentliche Finanzen in München den         sionsbeiträge zu aktuellen steuerpolitischen Debatten
letztjährigen Bremer Steuer-Schlüssel erhalten hatte,       – wie zuletzt im Zusammenhang mit der Enteignungs-
wurde diese Ehre nun Prof. Dr. Christoph Spengel von        diskussion.
der Universität Mannheim zuteil. In festlichem Rahmen
wurde der Preis, der aus einer Geld- und einer Sach-        Einige der 156 Mitglieder des Forums für Rechnungs-
komponente besteht, im Haus Schütting übergeben.            legung und Steuern erinnerten sich an diesem Abend
                                                            gewiss noch an Prof. Spengels informativen Vortrag
Die Fachjury würdigte vor allem Prof. Spengels heraus-      mit dem Titel „EU-Recht und Konzernbesteuerung in
ragende Leistungen auf dem Gebiet der Steuerwissen-         Europa“, den der Preisträger am 15. November 2006 im
schaft. Prof. Spengel ist International Research Fellow     Rahmen des Forums als Gastredner vorgetragen hat.
der Oxford University am Center for Business Taxation,
Research Associate am Zentrum für Europäische Wirt-         Nachdem die Jurymitglieder Dr. Wolfgang Richter und
schaftsforschung (ZEW) und Mitglied des Wissenschaftli-     Prof. Dr. Christoph Löffler dem Preisträger die Urkunde
chen Beirats beim Bundesministerium der Finanzen. Seit      überreicht hatten, ergriff dieser selbst das Wort. In einem
mehr als zwei Jahrzehnten setzt sich der frisch gekürte     packenden Festvortrag zum Thema „Die größten Steu-
Preisträger intensiv mit der (inter-)nationalen Unterneh-   erräuber Deutschlands: Cum/Ex, Cum/Cum und Cum/
mensbesteuerung, der Steuerplanung und dem Steu-            Fake – eine unendliche Geschichte zum politischen
erwettbewerb auseinander. Seine Arbeiten umfassen           Kollektivversagen“ wusste er die Zuhörer zu begeistern.
auch Messmodelle zur Unternehmensteuerbelastung
in der EU und Möglichkeiten steuerlicher Investitionsför-   Den anschließenden Empfang nutzten die Anwesenden

derung. Sie werden durch das leidenschaftliche Enga-        zum regen Gedankenaustausch mit dem Preisträger.

gement des Wissenschaftlers für die Lehre ergänzt.

                                                                 STEUERBERATERVERBAND im Lande Bremen e.V.          19
Realpolitische Lösungen äußerst willkommen
Nachgehakt: Vier Fragen an RAin/StBin Sylvia Mein, stellvertretende Geschäftsführerin des Deutschen
Steuerberaterverbands (DStV), zu aktuellen steuerpolitischen Themen

                                                           Osterfeiertage und des Tags der Arbeit. Unterm Strich
                                                           blieben also weniger als zwei Wochen. Früher waren es
                                                           hingegen regelmäßig vier Wochen. Knappe Zeitfenster
                                                           machen unseren ehrenamtlichen Gremienmitgliedern
                                                           – meist in einer Einzelkanzlei oder einer Bürogemein-
                                                           schaft organisiert – ein fundiertes, praxisnahes Mei-
                                                           nungsbild nahezu unmöglich. In Zeiten, in denen ein
                                                           scharfer politischer Wind weht, scheint die Expertise
                                                           von Praktikern nicht immer en vogue.

                                                           2.
                                                                   Angesichts der beschriebenen Situation: Wo­
                                                                   rauf richten Sie Ihren Schwerpunkt bei der In-
                                                           teressenvertretung?

                                                           Mein: Der professionelle Einsatz unseres Handwerks-
                                                           zeugs ist wichtiger denn je. Zuvorderst bedarf es eines
                                                           breiten, gewachsenen und durch Vertrauen gepräg-
                                  RAin/StBin Sylvia Mein
                                                           ten Netzwerkes aus Vertretern der Politik, der Ministe-
                                                           rien und der Verbändelandschaft. Nur so gelingt es,
                                                           frühzeitig Informationen zu gewinnen, die sich anbah-

1.
       Folgt     man   der   Medienberichterstattung,      nenden Vorhaben zu beurteilen und unsere Positionen

       scheint in der Steuerpolitik aktuell nicht viel     im Sinne der Verbandsmitglieder zu den maßgeblichen

voranzugehen. Durch Ihre Tätigkeit haben Sie täglich       Entscheidungsträgern zu transportieren. Ein weiterer

mit dem Berliner Parkett zu tun. Wie schätzen Sie die      Faktor fordert die Beschleunigung des Reaktionstem-

Situation ein?                                             pos: Das Bundeskanzleramt und das Bundesministe-
                                                           rium der Finanzen liegen nicht mehr in einer politischen
Mein: Die Koalitionspartner machen es sich gegenwär-
                                                           Hand, weshalb eine „Clearing-Stelle“ eingerichtet
tig schwer. Union und SPD bemühen sich sehr darum,
                                                           wurde, quasi eine Stelle zur Glättung etwaiger Reibun-
jeweils das politische Profil zu schärfen und die Wäh-
                                                           gen, welche vor dem Beschluss des Bundeskabinetts
lergunst zu gewinnen. Bis sich die Bundesregierung auf
                                                           über einen Gesetzentwurf zum Einsatz kommt. In dieser
einen Gesetzentwurf verständigt hat, wird deshalb
                                                           Phase werden die Pflöcke eingeschlagen. Es ist vermut-
hinter den Kulissen um jeden Kompromiss hart und
                                                           lich nicht unmöglich, grundlegende Änderungen nach
lange gerungen. Das führt beispielsweise zu spürba-
                                                           dem Kabinettsbeschluss im Bundestagsverfahren zu
ren Verzögerungen bei den Gesetzgebungsverfahren:
                                                           erreichen. Mir scheint dies aber nahezu ausgeschlos-
Die Anhörungsfristen für die Verbände zu Referenten-
                                                           sen. Daraus resultiert ein Wettlauf der Ideengeber. Das
entwürfen verkürzen sich teilweise massiv. Wir hatten
                                                           eine oder andere Mal helfen in dieser Situation Ver-
etwa für die Pläne zur steuerlichen Förderung von For-
                                                           bündete, die mit einem gemeinsam an einem Strang
schung und Entwicklung nur 17 Tage Zeit – inklusive der
                                                           ziehen. Noch viel wichtiger sind aber engagierte und

20      STEUERBERATERVERBAND im Lande Bremen e.V.
Aktuelles

fachlich hoch versierte Bundestagsabgeordnete, die         Zielführender wäre es, die Personalressourcen der
sich frühzeitig mit Schwung in den politischen Prozess     Finanzverwaltung auf die relevanten Bereiche zu
einschalten wollen. Der DStV schätzt daher die gute        fokussieren, die verbindliche Auskunft zu stärken und
Verbindung zu MdBs, die zugleich Kollegen aus dem          die vorhandenen Wissensquellen effizienter aufeinan-
Berufsstand sind, außerordentlich – wie zu MdB StB         der abzustimmen. Daher setzt sich der DStV weiterhin
Sebastian Brehm (CDU/CSU) oder MdB StB Markus Her-         nachdrücklich dafür ein, dass zunächst nur die Vorga-
brand (FDP), beide Mitglieder im Finanzausschuss des       ben der EU-Richtlinie umgesetzt und evaluiert werden.
Deutschen Bundestags. Die Praxisnähe prägt deren           Allein die damit gesammelten Erfahrungen können
Aufgeschlossenheit für realpolitische Lösungen, die uns    eine fundierte Entscheidungsgrundlage dafür bilden,
äußerst willkommen ist.                                    ob überhaupt eine rein nationale Anzeigepflicht sinn-
                                                           voll ist.

3.
        Seit über zweieinhalb Jahren bringt sich der

                                                           4.
        DStV in die Diskussion um die Anzeigepflicht für               Ein Thema, womit sich die Steuerberater in Bre-
Steuergestaltungen ein. Worum geht es Ihnen dabei?                     men zukünftig nicht mehr befassen müssen/
                                                           sollen, ist die Besteuerung von Rentnern und Pensionä-
Mein: Das Vorhaben steht nach meiner Wahrnehmung
                                                           ren. Das sogenannte Amtsveranlagungsverfahren soll
exemplarisch für die Sichtweise eines Teils der Politik
                                                           eine tatsächliche Vereinfachung bei der Abgabe von
und der Finanzverwaltung auf die steuerberatenden
                                                           Steuererklärungen sein. Ist dem wirklich so oder han-
und wirtschaftsprüfenden Berufe: Sie begegnen uns
                                                           delt es sich um eine Mogelpackung?
inzwischen mit tiefsitzendem Misstrauen. Das klingt
hart. Aber anders kann ich mir den politischen Druck,      Mein: Hinter der „Amtsveranlagung“ verbirgt sich
den manch ein Finanzminister aufgebaut hat, nicht          ein zweiseitiges Papierformular für die Einkommen-
erklären.                                                  steuererklärung. Der Vordruck soll nur noch die bei
                                                           Ruheständlern typischerweise anfallenden Ausgaben
Ein Beleg für diesen Eindruck: Das Max-Planck-Institut
                                                           abfragen. Renteneinnahmen müssen hingegen nicht
für Steuerrecht (MPI) hat in seinem Gutachten aus 2016
                                                           mehr eingetragen werden. Das Finanzamt übernimmt
Anhaltspunkte für einen vergleichsweise überschauba-
                                                           sie aus den Meldungen der Rentenversicherungsträ-
ren Gesetzesvorschlag gegeben. Die Ideen des MPI
                                                           ger. So einfach ist das Steuerrecht aber nicht: Mit dem
gingen vielen Vertretern aus Bund und Ländern jedoch
                                                           vereinfachten Vordruck ist es etwa vorbei, wenn der
nicht weit genug – wie der DStV in Gesprächen erfuhr.
                                                           Steuerpflichtige die auf Zinseinkünfte erhobene Abgel-
Inzwischen liegt mit den BMF-Plänen zur Umsetzung der
                                                           tungsteuer zurückholen möchte. Auch bei steuermin-
EU-Richtlinie und zu der innerstaatlichen Meldepflicht
                                                           dernden Unterhaltszahlungen an Angehörige müssen
ein umfangreiches, noch inoffizielles Regelwerk auf
                                                           Rentner wieder zum vollständigen Formularsatz greifen.
dem Tisch. Mir ist schleierhaft, welche unerwünschten
                                                           Schließlich gibt das kurze Hinweisblatt keine Auskunft,
Gestaltungen damit aufgedeckt werden sollen, die
                                                           was zum Beispiel alles bei außergewöhnlichen Belas-
dem Gesetzgeber nicht schon längst bekannt sind. Es
                                                           tungen zu beachten ist. Im Ergebnis bringt das Projekt
bleibt abzuwarten, welche bürokratischen Belastun-
                                                           in der Medienberichterstattung sicher eine schöne
gen den Berufsstand und die Steuerpflichtigen, aber
                                                           Schlagzeile. Tatsächlich sollten Ruheständler sich aber
gerade auch die Finanzverwaltung überflüssigeweise
                                                           nicht aufs Glatteis führen, sondern sich beraten lassen,
treffen werden.
                                                           was über das Formular hinaus absetzbar ist.

                                                                 STEUERBERATERVERBAND im Lande Bremen e.V.         21
StB Dipl.-Kfm. Stefan Oetje, Bremen

Beratungsleistungen im Bereich Digitalisierung
Als Steuerberater bekommen wir immer wieder zu               nur eine Investition in neue IT-Systeme wie z.B. Waren-
hören, dass wir zwar viele Deklarationsleistungen erbrin-    wirtschaftssysteme, Planungssteuerungssysteme oder
gen, aber die Mandanten sich mehr Beratungsleistun-          Dokumentenmanagementsysteme.
gen von uns wünschen. Gerade im Bereich der Digita-
lisierung lässt sich die Nachfrage der Mandanten mit         Diese über kurz oder lang ohnehin notwendigen Inves-
der Gestaltung unserer „digitalen Prozesse“ wunderbar        titionen können aber durch Förderprogramme unter-
verbinden.                                                   stützt werden, z.B. gibt es über die KFW begünstigte
                                                             Kredite. Diese werden in verschiedenen Versionen
Bei der Einführung/Umstellung der noch nicht digita-         angeboten und reichen über die eigentliche Digitali-
lisierten monatlichen Arbeiten ist der Mandant auf           sierung z.T. weit hinaus. (z.B. in Verbindung mit Energie-
unsere Hilfe angewiesen. Dies bietet für uns den Vorteil,    effizienzprogrammen oder Innovationsprogrammen).
dass wir auf die Gestaltung der Abläufe wesentlichen         Neben günstigen Zinskonditionen können insbesondere
Einfluss nehmen können. Je nach Kanzleiablauf kann           Haftungsfreistellungen, keine Bereitstellungsprovisionen
sowohl der Datenaustausch für die Finanz- und Lohn-          oder Verzicht auf detaillierte Vorhabensbeschreibun-
buchhaltung als auch für Steuererklärungen von uns           gen (je nach Programm) eine kreditfinanzierte Investi-
vorgegeben oder zumindest mitbestimmt werden.                tion in Unternehmensabläufe sinnvoll erscheinen lassen.
                                                             Die eigentliche Digitalisierung der Buchführung ist dann
In diesem Zusammenhang ist der vollständige Ablauf           nur noch der Anlass und ein „positiver Nebeneffekt“ für
des Geschäftsbetriebes des Mandanten zu betrach-             unsere Kanzleiabläufe.
ten. Oft zeigt sich, dass viele Abläufe, wenn man sie
neu hinterfragt, relativ einfach optimiert werden kön-       Verschiedene regionale Förderprogamme und die
nen. Für diese Hinweise sind der Mandant und auch der        Handelskammern (go-digital) bieten Zuschüsse zu
Mitarbeiter i.d.R. dankbar und aufgeschlossen.               Beratungsleistungen. Oft ist für die Bezuschussung aller-
                                                             dings eine Akkreditierung notwendig. Einige Kollegen
Etwas schwieriger wird es, wenn der Mandant sich             sind diesen Weg gegangen und gewinnen über diesen
selbst und seine Infrastruktur ändern muss. Hier hilft oft   Weg auch interessante Neumandate. Die Alternative

22        STEUERBERATERVERBAND im Lande Bremen e.V.
Aktuelles
ist, mit bereits akkreditierten Beratern aktiv den Kon-       Sollte der Mandant einer Beratungsleistung skeptisch
takt zu suchen und in Arbeitsteilung den Mandanten zu         gegenüberstehen, stellt sich die Frage, ob bei ihm
unterstützen. Dies hat oft den Vorteil, dass unsere ohne-     bereits eine ausreichende Verfahrensdokumentation
hin knappe Zeit nicht durch neue Beratungsprodukte            vorliegt. Die Notwendigkeit lässt sich im Zweifel durch
geblockt wird, dem Mandanten gleichwohl geholfen              Vorschriften oder das BMF-Schreiben begründen. Bei
wird. Angst vor Mandatsverlust ist sicher unbegründet,        Begleitung dieser Verfahrensanalyse durch uns erge-
da hier i.d.R. Berater aktiv werden, die keine laufenden      ben sich sehr schnell Beratungsfelder, die wir dem Man-
Buchführungen anbieten. Bei aktiver Zusammenarbeit            danten anbieten können. Im Zweifel hat es ja einen
werden die Abläufe vom Beleg beim Mandanten bis               Grund, weshalb der Mandant sich des Themas noch
zur Verbuchung in unseren Systemen dabei ebenfalls            nicht angenommen hat, und genau deshalb ist er im
neu geordnet und unser eigener Ablauf optimiert. Wird         Zweifel auch dankbar für unsere Hilfe, und sei es auch
dieser Prozess noch gefördert, steht der Mandant der          „nur“ die Vermittlung eines akkreditierten Beraters. Bei
Neuerung sicher positiv gegenüber.                            genau diesen Mandanten ergibt sich für uns dann
                                                              auch kein Problem des Honorars und dennoch sind wir
                                                              Nutznießer der digitalisierten Abläufe.

                                                              Quelle: Verbändeforum IT

                                                                                     stbv-bremen.de
                                                            Die NEUE Verbandshomepage ist da!
                                                            Neben dem optischen Relaunch steht insbesondere in der Rubrik "Fortbil-
                                                            dung" eine innovative Bedienoberfläche zur Verfügung. Als Mitglied des
                                                            Steuerberaterverbandes im Lande Bremen e.V. legen Sie mit wenigen
                                                            Klicks Ihren eigenen Teilnehmer-Account an und profitieren von unserem
                                                            einfachen Buchungssystem, dem automatischen Upload von Teilneh-
                                                            merbescheinigungen und E-Skripten sowie einer chronologischen Über-
                                                            sicht Ihrer gebuchten Seminare und Lehrgänge.
Stärken Sie Ihr wertvollstes Kapital – Ihre Mitarbeiter!
Betriebliche Krankenversicherung (bKV) – Was für Arbeitgeber wichtig ist

Das Interesse an der arbeitgeberfinanzierten betrieb-     Arbeitgeber,    die   sich   dafür   entscheiden,     eine
lichen Krankenversicherung (bKV) wächst. Viele Unter-     bKV    in   ihrem Unternehmen einzuführen, haben
nehmen suchen innovative        Entlohnungsinstrumente    hohe Erwartungen an die Versicherer. Dabei geht es
und   kommen      dabei    an zwei Herausforderungen      nicht nur um die Leistungen der Produkte, sondern
nicht mehr vorbei: Gesundheit und Demografie. In          auch um den damit verbundenen bürokratischen
Zeiten des Fachkräftemangels und älter werdend-           Aufwand: Mitarbeiter sollen einfach an- oder abge-
der Belegschaften wollen Arbeitgeber dafür sorgen,        meldet werden können – das Inkasso soll gesam-
dass ihre Beschäftigten möglichst bis zum Rentenalter     melt für alle Mitarbeiter erfolgen – Angestellte, die
gesund arbeiten können. Daneben spielen weitere           beispielweise in Rente gehen, sollen den Versiche-
Gründe eine Rolle: Vorteile beim Recruiting neuer Mit-    rungsschutz unkompliziert und ohne Gesundheits-
arbeiter und Bindung der vorhandenen Belegschaft,         prüfung auf eigene Rechnung fortführen können.
klassisches „Employer Branding“ also. Gerade der Mit-     Ziel der Arbeitgeber ist, dass die bKV für Ihre Mitarbeiter
telstand kämpft hart um Talente. Bereits heute stoßen     möglichst schnell erlebbar wird. Entscheidend ist hier,
viele Betriebe an ihre Wachstumsgrenzen, weil sie qua-    dass die Mitarbeiter das Angebot sofort und dauer-
lifiziertes Personal nicht schnell genug oder gar nicht   haft wahrnehmen können und sich der Effekt der bKV
finden.                                                   nach Einführung nicht in Luft auflöst. Außerdem soll die

24        STEUERBERATERVERBAND im Lande Bremen e.V.
Nachrichten

bKV für die Arbeitnehmer transparent und verständ-          mer und Versicherer. Dies ist insbesondere dann von
lich sein, am besten mit Online-Unterstützung. Damit        Bedeutung, wenn der Arbeitnehmer die Leistungen
unterscheidet sich dieses Personalinstrument deutlich       der bKV in Anspruch nimmt. Auf keinen Fall sollte der
von der betrieblichen Altersvorsorge (bAV), einer           Arbeitgeber Einblick in die Gesundheitsdaten seiner
kurzfristigen BGM-Maßnahme (etwa einem Gesund-              Mitarbeiter bekommen, auch nicht indirekt durch Aus-
heitstag) oder auch einer Gehaltserhöhung. Bei der          wertungen von Leistungsabrechnungen, Diagnosen
Installation einer bKV spielt meist auch die rechtliche     oder Therapien. Dies ist sichergestellt, wenn die Leis-
Seite eine Rolle, besonders die Frage nach dem ver-         tungen direkt zwischen dem Arbeitnehmer und dem
traulichen Umgang mit Gesundheitsdaten und der              Versicherer beziehungsweise dem Leistungserbringer
Gleichbehandlung kranker und gesunder, junger und           abgerechnet werden. Online-Services oder mobile
älterer Mitarbeiter. Hier sind Aspekte wie der Einstieg     Lösungen zum Einreichen von Rechnungen sind dabei
in laufende Behandlungen und die Mitversicherung            Standard.
von Vorerkrankungen elementar. Dazu ist der Verzicht
auf eine Gesundheitsprüfung sowie auf Wartezeiten           Focus Money (Heft 16/2019) bestätigt der DKV,
seitens der Versicherer erforderlich. Diese bieten somit    in Bezug auf die bKV eines der fairsten Versi-
Versicherungsschutz ab dem ersten Tag.                      cherungsunternehmen         zu   sein:   Die    DKV    wurde
                                                            in   allen   4   Fairness-Kategorien     mit   der   Bestnote
Wer dann eine bKV für seine Belegschaft abschließt,         „sehr gut“ bewertet. Obige Anforderungen der Arbeit-
braucht auch finanzielle Planbarkeit, das heißt mög-        geber wurden von der DKV bei der Entwicklung der
lichst risikogerechte und damit stabile Beiträge. Denn      Lösungen zur bKV berücksichtigt. Diese finden sich
je nach Absicherung ist das Erkrankungsrisiko im Alter      auch im Rahmen des Kooperationsmodells zwischen
deutlich höher als in jungen Jahren. Berücksichtigt         DKV und Deutschem Steuerberaterverband e.V. wie-
man in einem bKV-Vertrag das durchschnittliche Alter        der. Die dort auch für Kleinstkollektive angebotenen
einer Belegschaft, so trägt man diesem Risikofaktor         Kompaktbausteine mindern gleich mehrere Lücken in
Rechnung – ohne für jeden Mitarbeiter einen Beitrag         der Versorgung von gesetzlich Versicherten. Jeder Mit-
nach seinem individuellen Alter festlegen zu müssen.        arbeiter profitiert von den für ihn wichtigen Leistungen.
Junge Kollektive zahlen entsprechend weniger, Arbeit-       Die Zusammensetzung der Bausteine ist lösungsorien-
geber älterer Belegschaften müssen nicht auf Zeich-         tiert, der Abschluss digital und einfach umzusetzen.
nung jüngerer Kollektive beim Versicherer zur Stabilisie-
rung des Beitragsniveaus hoffen. Grundlegendes und           www.beitragsrechner.dkv.com/bkvOnlineAb-
immer wieder heiß diskutiertes Thema ist die Wahrung        schluss/750003/index.html
des Datenschutzes zwischen Arbeitgeber, Arbeitneh-
                                                            Autor: Nils Engelhardt, ERGO Group AG, Kooperation Verbäde
                                                            und Key Account Management bAV, Direktionsbeauftragter

                                                                  STEUERBERATERVERBAND im Lande Bremen e.V.            25
Entscheidung
                auf der
Bettkante
Arbeitsmotivation „Ich hab Kopfschmerzen. Soll ich
trotzdem zur Arbeit gehen oder mich krankmelden?“
In solchen Situationen treffen Beschäftigte ihre
Entscheidung oft kurzfristig morgens beim Aufstehen.
Wie sie ausfällt, hängt auch vom Betriebsklima ab.

     26     STEUERBERATERVERBAND im Lande Bremen e.V.
Nachrichten
O       ft machen Führungskräfte lieber einen Bogen um
        Themen wie Krankheit und Fehlzeiten“, berich-
tet Dr. Anne Katrin Matyssek, Diplom-Psychologin und
                                                               Führungskraft steht zu mir und stärkt mir den Rücken, fes-
                                                               tigt das ihre Bindung an das Unternehmen und spiegelt
                                                               sich belegbar in weniger Fehlzeiten wider.“
Autorin mehrerer Fachbücher über gesunde Führung:
                                                               Unterstützende Gespräche. Kehren Mitarbeiter nach
„Sie beauftragen Personalabteilungen oder andere im
                                                               einer Krankheit zurück, sollten Vorgesetzte ein Willkom-
Betrieb damit, Krankmeldungen entgegenzunehmen.“
                                                               mensgespräch mit ihnen führen, sie namentlich begrü-
Das sei ein Fehler. Denn Mitarbeiter könnten dann den
                                                               ßen und die Freude über die Rückkehr ausdrücken:
Eindruck bekommen, dass ihr Wegbleiben dem Vorge-
                                                               „Wichtig ist zu fragen, ob der Ausfall arbeitsbedingte
setzten gar nicht auffalle oder es ihn nicht interessiere.
                                                               Ursachen hatte, ob noch Schonung nötig ist, und dar-
„Bei geringen Anlässen bleiben sie dann aus Trotz schon
                                                               über zu informieren, was in der Zwischenzeit passierte.“
mal eher zu Hause. Zwei Minuten für ein persönliches
                                                               Bei Beschäftigten, die sich auffallend häufig krankmel-
Gespräch sollte eine Führungskraft also erübrigen kön-
                                                               den, dürfe der Vorgesetzte durchaus ansprechen, dass
nen.“
                                                               es für ihn selbst problematisch sei, permanent umplanen
Echte Anteilnahme. Den Grund für ihr Kranksein brauchen        zu müssen. Mitarbeiter wiederum, die erkennbar zu Prä-
Beschäftigte im Gespräch mit dem Arbeitgeber nicht             sentismus neigen, also trotz Krankheit zur Arbeit kommen,
anzugeben. Im Idealfall kann die Führungskraft bei dieser      sollten Führungskräfte dagegen nach Hause schicken.
Gelegenheit zum Ausdruck bringen: „Wir brauchen Sie            Und dass Präsentismus keine Ausnahmeerscheinung ist,
hier – aber fit. Kurieren Sie sich also in Ruhe aus. Sobald    belegt der WIdO-Fehlzeiten-Report 2018. Danach ging
absehbar ist, wann Sie wieder einsatzfähig sind, freuen wir    2017 mehr als jeder Fünfte (21,1 Prozent) krank zur Arbeit,
uns über eine Nachricht. Gute Besserung!“ Durch echte          obgleich ein Arzt davon abgeraten hatte.
Anteilnahme lässt sich die Identifikation des Mitarbeiters
                                                               Reduzierter Krankenstand. Kommt es im Betrieb gehäuft
mit dem Unternehmen festigen. Fällt das Fernbleiben
                                                               zu Krankheitsausfällen, ist es ratsam, das in Team­runden
dagegen nicht auf, kann dies erst recht krankmachen.
                                                               zur Sprache zu bringen und herauszufinden, ob es an
So zeigt der Fehlzeiten-Report 2018 des Wissenschaft-
                                                               der Arbeitsplatzsituation liegt: „Müssen Kollegen zum
lichen Instituts der AOK (WIdO): Wer sich von den Füh-
                                                               Beispiel wegen Krankheit immer für andere mitarbeiten,
rungskräften anerkannt fühlt und die eigene Arbeit als
                                                               kann sich das Gefühl einstellen ‚Jetzt bin ich auch mal
wichtig empfindet, fehlt im Durchschnitt 9,4 Arbeitstage
                                                               dran!‘. Darüber muss man aber reden“, sagt die Exper-
pro Jahr. Ist das nicht der Fall, kommt ein Angestellter auf
                                                               tin und fügt hinzu: „Als Führungskraft sollte ich die Mehr-
nahezu 20 Fehltage – also auf mehr als doppelt so viele.
                                                               arbeit dankend würdigen.“ Wichtig: Niemandem dür-
Gesundes Betriebsklima. „Interesse, Anerkennung und            fen „leichtfertige“ Krankmeldungen unterstellt werden
Wertschätzung sind wichtig für eine gesunde Unter-             und kein Kollege darf vor dem Team vom Vorgesetzten
nehmenskultur“, sagt Dr. Matyssek. Das könnten Füh-            namentlich genannt werden. Von Anwesenheitsprämien
rungskräfte beispielsweise dadurch zeigen, indem sie           hält sie nichts. Denn sie würden den Präsentismus stär-
Mitarbeiter als Experten für ihre Arbeit etwa in die Ent-      ken und könnten zudem unfair sein, weil sie unterstellen,
scheidungsfindung     miteinbeziehen,    Leitungsentschei-     dass ein Teil der Fehlzeiten nicht berechtigt war: „In einer
dungen transparent machen und Überlastungen nach               von Misstrauen geprägten Kultur kann soziale Motivation
Möglichkeit abbauen. Es komme zudem darauf an, die             nicht wachsen – die Bindung des Mitarbeiters ans Team
persönlichen Ressourcen des Einzelnen am Arbeitsplatz          und ans Unternehmen wird erschwert. Viel wertvoller ist
zu stärken – durch Zuspruch, zwischenmenschliche Unter-        verbale Anerkennung – und ein Dankeschön.“
stützung und ein offenes Ohr: „Wissen Angestellte: Meine       Quelle: gesundes unternehmen – das Arbeitgebermagazin
                                                               der AOK Bremen/Bremerhaven 1 I 2019

                                                                STEUERBERATERVERBAND im Lande Bremen e.V.           27
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