Wirtschaftsreport November 2019 - Titelthema: Viel Geld in die Hand genommen - IHK-Siegen
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Wirtschaftsreport Nov 19 1 Editorial Angst ist immer ein schlechter Ratgeber Knapp zehn Jahre dauerte der Aufschwung in unserem Land an. Es sieht so aus, als nähere er sich dem Ende. Dass es nicht endlos bergauf gehen konn te, war klar. Es scheint jedoch, als nähmen große Teile der Öffentlichkeit nur langsam, erstaunt, ja fast ungläubig wahr, dass zahlreiche Indikatoren jetzt wirklich nach unten zeigen. Der Auftragseingang ist in weiten Teilen der Industrie rückläufig. Das Auslandsgeschäft hapert. Im Inland sieht es nicht viel besser aus. Die Lohnstückkosten stiegen zuletzt erheblich. Die interna tionalen Krisenherde verdeutlichen täglich, wie verletzbar die deutsche Wirt schaft wegen ihrer erheblichen Exportorientierung ist. Unser Wirtschafts raum bekommt dies angesichts seiner Industriedominanz doppelt stark mit. Rechnet man die produktionsnahen Dienstleister mit hinzu, sind in den Krei sen SiegenWittgenstein und Olpe derzeit sicherlich deutlich über 80.000 Menschen in der Industrie oder industrienah beschäftigt. Unsere Export quote liegt bei rund 46 %. Insbesondere die heimischen Unternehmen pro fitierten in den vergangenen zehn Jahren von einem florierenden Export, der hohen Nachfrage in Europa und Fernost, aber auch von weitgehend offenen Märkten. Brechen diese Vorteile auf breiter Front weg, nehmen sie Schaden. So sicher wie das Amen in der Kirche. Dennoch: Von der Gemengelage nach dem LehmanZusammenbruch 2008 sind wir weit entfernt. Das Beschäftigungsniveau klettert auf bisher unge ahnte Höhen. Über 179.000 Menschen sind in Siegen, Wittgenstein und Ol pe in Lohn und Brot. 35.000 mehr als noch vor 14 Jahren. Nie gab es zwischen Sieg und Lenne mehr Beschäftigte als heute. Der Lehrstellenmarkt belegt ebenfalls: Die Unternehmen stellen nach wie vor deutlich mehr junge Men schen ein als vor 20 oder 25 Jahren. Die Nachfrage nach Investitionskrediten steigt nach Auskunft der regionalen Kreditwirtschaft. Und auch bei der Di gitalisierung, die seit etlichen Jahren pausenlos als Beschäftigungsgespenst beschriebenen strukturellen Probleme endlich beherzt anzupacken und eine an die Wand gemalt wird, gilt: Alle Welt redet darüber, dass den Menschen Agenda 2035 zu entwerfen, könnte die sich abzeichnende Rezession durch die Arbeit ausgeht. Was indes steigt, sind die Beschäftigtenzahlen. aus befruchtend wirken. Roman Herzog forderte 1997, es müsse endlich „ein Ruck“ durch Deutschland gehen. Dieser „Ruck“ scheint heute nötiger denn Das bedeutet nicht, dass das alles ewig so bleibt und unsere strukturellen je! Brauchen wir wirklich 16 Bundesländer? Wäre es nicht an der Zeit, die Probleme nicht evident wären. Und derer gibt es nicht wenige. Sie beginnen komplexen Finanzbeziehungen zwischen Bund, Ländern und Gemeinden zu bei einem Staat, dem es nicht gelingt, die Schienen, Straßen, Schul und entflechten? Müsste man nicht endlich eine Umwelt und Energiepolitik aus BreitbandInfrastruktur in einen funktionsfähigen Zustand zu versetzen. Und einem Guss formulieren, anstatt eine Vielzahl kleinteiliger, sich zum Teil dies, obwohl er im vergangenen Jahr 252 Mrd. € (!) mehr einnahm als noch widersprechender „Progrämmchen“ zum Gebot der Stunde zu erheben? Und 2009. Andere Staaten bauen einen Flughafen in vier Jahren, während es uns warum eliminieren wir die Ungerechtigkeiten der „kalten Progression“ nicht mittlerweile an Erinnerungsvermögen mangelt, wann das Berliner Flughafen endlich durch eine Steuerreform für Bürger und Unternehmen, die ihren Na drama begann. Egal, ob Windkraft, Straßenbau, Stromtrassen oder Schienen men wirklich verdient? Mit Maßnahmen wie diesen ließen sich die hausge stränge: Unsere Planungsverfahren dauern zu lange und es wird zu viel ge machten Wachstumsbremsen beiseite fegen und privatwirtschaftliche Ini klagt, auch weil die Klagemöglichkeiten zu ausgeprägt sind. Dass unsere tiative von Neuem entfesseln. Hierfür benötigt man Mut, denn Angst ist Unternehmenssteuern im internationalen Vergleich viel zu hoch sind, scheint immer ein schlechter Ratgeber. Und es bedarf einer Politik, die den Primat in Berlin fast niemanden wirklich zu stören. Wir leisten es uns, das Auto und der Sozialpolitik endlich bricht und nicht weiter verdrängt, dass man zuvor den Diesel kaputt zu diskutieren, und nehmen erstaunt zur Kenntnis, dass erwirtschaften muss, was man hernach ausgibt. Die internationalen Konflik sich das auch auf die heimischen Automobilzulieferer auswirkt. Und schließ te können wir nicht beseitigen. Die Stellschrauben im eigenen Land indessen lich steigen wir nahezu gleichzeitig aus Atomenergie und Kohleverstromung sollten schleunigst neu justiert werden. ! aus, verschweigen jedoch, dass die erforderliche Grundlast dann aus franzö sischer Kernkraft und polnischen Kohlekraftwerken gesichert wird. Und bei alledem fühlen sich weite Teile unserer Gesellschaft sichtlich wohl. In diesem Sinne grüßt Sie herzlich Klar ist: Wird die nachlassende Konjunktur allein auf internationale Um stände reduziert, die man defätistisch zur Kenntnis nimmt, lähmt das eher als dass es beflügelt. Wählen wir diese Variante, sollten wir uns sicher in den kommenden Jahren warm anziehen. Verstehen wir sie jedoch als Chance, die Klaus Gräbener
2 Nov 19 Wirtschaftsreport Inhaltsverzeichnis Titelthema 4 Wirtschaftliche Investitionen Viel Geld in die Hand genommen Wenn Unternehmen neue Produktions kapazitäten realisieren, bestehende Anlagen modernisieren oder in neue Geschäftsbereiche investieren, sichern und schaffen sie nicht nur Arbeitsplätze … Titelseite: Foto: Christian Wickler 24 Rieke Germany GmbH Qualität und 31 Weber Maschinentechnik GmbH Weiter auf Erfolgskurs 40 Gemeinde Kirchhundem „Vielfalt in Einheit“ Nachhaltigkeit Impressum Der WIRTSCHAFTSREPORT ist das offizielle Organ der IHK Siegen Herausgeber Layout und wird den kammerzugehörigen Unternehmen im Rahmen Industrie und Handelskammer Siegen, Manfred Jung, Christian Reeh ihrer beitragspflichtigen Mitgliedschaft ohne besonderes Be Hauptgeschäftsstelle, Druck, Anzeigen und Verlag zugsentgelt geliefert. Im freien Verkauf jährlich EURO 25,20 Postfach 10 04 51, 57069 Siegen, Vorländer GmbH & Co. KG + Porto und MwSt. Einzelheft EURO 2,10 + Porto und MwSt. Koblenzer Straße 121, 57072 Siegen Buch und Offsetdruckerei · Verlag · Werbeagentur Bestellung nur durch den Verlag. Telefon 0271 33020, Telefax 0271 3302400 Obergraben 39, 57072 Siegen, Telefon 0271 59400 EMail: si@siegen.ihk.de, Internet: http://www.ihksiegen.de Erscheinungsweise: jeweils am 1. jedes Monats. Anzeigenannahme: Günter Chojetzki Druckauflage: 22 467 Exemplare Geschäftsstelle Olpe, Postfach 14 46, 57444 Olpe, Telefon 0271 5940338, Telefax 0271 5940373 Quartal 3/2019 In der Trift 11, 57462 Olpe, Telefon 02761 9 44 50, EMail: wirtschaftsreport@vorlaender.de A 4791 Telefax 02761 944540, EMail: oe@siegen.ihk.de Zustellung Namentlich gekennzeichnete Artikel geben die Meinung Redaktion: Boris Edelmann: 0271 3302319, Für Fragen, die die Zustellung betreffen, wenden Sie sich des Verfassers, nicht unbedingt die Meinung der IHK Siegen Patrick Kohlberger: 0271 3302317, bitte an zustellung@siegen.ihk.de oder 0271 3302273. wieder. Nachdruck mit Genehmigung des Herausgebers und AnnKristin Spies: 0271 3302318 Quellenangabe sowie fotomechanische Vervielfältigung für EMail: presse@siegen.ihk.de Beilagenhinweis innerbetrieblichen Bedarf gestattet. Für unverlangt eingesand Dieser Ausgabe liegt ein Prospekt der te Manuskripte und Fotos wird keine Gewähr übernommen. Mitarbeiter dieser Ausgabe: Fa. Wortmann AG, 32609 Hüllhorst, bei Der WIRTSCHAFTSREPORT ist keine auf Erwerb ausgerichtete Anke Bösenberg, Julia Montanus, Katja Sponholz, Veröffentlichung. Frank Steinseifer, Monika Werthebach Zurzeit gültige Anzeigenpreisliste Nr. 58
Wirtschaftsreport Nov 19 3 IHK online » Die Titelgeschichte, alle Berichte sowie gekürzte Pressemeldungen finden Sie zusätzlich zur Printausgabe nun auch online unter www.ihksiegen.de. Dazu geben Sie bitte die dem Text beigefügte ID in das Suchfeld unserer Website ein. « » 4 Titelthema 10 | Nachrichten » 58 Jubiläen/Bücher 24 | Berichte » 10 Konjunkturumfrage 58 | Börsen » 24 Qualität und Nachhaltigkeit » 14 ContainerTerminal » 58 Recyclingbörse » 28 Mit einer smarten Idee » 20 „Olper Stammtisch“ » 60 Unternehmensnachfolgebörse zum Erfolg » 45 Projekt DALES » 62 Handels und » 31 Weiter auf Erfolgskurs » 47 BusinessProgramm JMEC Genossenschaftsregister » 34 Wohnen und genießen » 48 Regionen vernetzen sich 70 | Kultur mit allen Sinnen » 70 Jürgen Armenat » 37 Nur Licht und Ton » 72 Veranstaltungskalender waren gestern“ » 40 „Vielfalt in Einheit“ » 42 Gastlichkeit in historischem Ambiente +%,25'-' 5*' %1*#.# 6#./05(8'%1! 4 &(81#225!3#5' %1*#. $%"'.,! 4 7.",8.%1! %1*#.# &'-.3#) In jedem Problem liegt mindestens eine Lösung. OTTO QUAST – Ihr Partner für die besten Wege. Pfadfinder. -188&:A?&A;'A& 79A=A& 5#$;018 ) 7:?1+A&, 8&" 49A@018 ) 7$;3>F0) ,$& 7!A%913:9A@018 ) 4?9&6(1
4 Nov 19 Wirtschaftsreport Wirtschaftliche Investitionen Viel Geld in die Hand genommen Wenn Unternehmen neue Produktionskapazitäten realisieren, bestehende Anlagen modernisieren oder in neue Geschäftsbereiche investieren, sichern und schaffen sie nicht nur Arbeitsplätze. Sie legen auch den Grundstein für zukünftiges Wachstum. Traditionsreiche Familienunternehmen sind sich der Ver antwortung für ihre Mitarbeiter bewusst und sehen im eigenen Interesse die Notwendigkeit, ihren Be trieb für anstehende Herausforderungen gut aufzustellen. Aus diesem Grund nutzen sie die historisch niedrigen Zinsen für beträchtliche Aufwendungen am heimischen Standort. Davon profitiert letztlich die gesamte Region. Text: Monika Werthebach | Fotos: Christian Wickler
» Wirtschaftsreport Nov 19 5 In Deutschland besteht weiterhin hoher Investitionsbedarf, sowohl auf staatlicher als auch auf privater Seite: Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) müsse zuerst der Staat deutlich mehr Geld in die Hand nehmen, um durch öffentliche Investitionen in die Infrastruk tur private Aufwendungen zu stimulieren. Das DIW spricht von einem sogenannten CrowdinginEffekt: Investiere der Staat beispielsweise 1 Mrd. €, könne das den Berechnungen zufolge die privaten Investitionen um bis zu 2 Mrd. € in den darauffolgenden fünf Jahren ansteigen lassen. Insbesondere die Kommunen geben inzwischen wieder mehr Geld aus. Allerdings beschränken laut DIW in vielen Regionen hohe Schulden und Sozialausgaben die Spielräume. Und selbst dort, wo Geld vorhanden sei, verhinderten vielerorts fehlende Kapazitäten in Bau und Planungsämtern sowie die hohe Auslastung der Baubranche die dringend notwendigen Investitionen. Auch in der heimischen Wirtschaft kühlt sich das Konjunktur klima merklich ab. Dies geht aus der jüngsten Umfrage der Marketingleiter Jan IHK Siegen hervor. Über alle Branchen hinweg hat der Opti an Mitarbeitern jetzt in drei Schichten arbeiten können. Die Saßmannshausen mismus der Betriebe nachgelassen. Verursacht wird der Ab effizientere Produktion führt zu höheren Ausstoßmengen und sieht die Bikar schwung insbesondere durch die pessimistischen Geschäfts trägt damit zur Sicherung der Arbeitsplätze bei.“ Für den Metalle GmbH auf aussichten. Auch die Einschätzung zum Exportgeschäft ist Lückenschluss zwischen den Werken II und III hat Bikar vor einem sehr guten verhalten: Die durch die USRegierung ausgelösten interna wiegend vorhandene eigene Flächen genutzt, für die Zufahrt Weg. tionalen Zoll und Handelsstreitigkeiten, die nachlassende und weitere Parkplätze hinter Werk III hat die Firma angren Konjunktur in China, der wachsende Protektionismus und der zende Grundstücke hinzugekauft. Brexit sorgen für gedämpfte Prognosen. Dennoch bleibt die Investitionsbereitschaft weiterhin auf einem relativ hohen Die Tatsache, dass die Belegschaft in den vergangenen zehn Niveau: 73 % der Industrieunternehmen wollen in den kom Jahren von 80 auf rund 600 Arbeitnehmer angewachsen ist, menden Monaten die Investitionen im Inland auf demselben machte zudem den Neubau eines Bürogebäudes erforderlich. Level halten oder sogar noch einmal steigern. „Zurzeit verteilen sich die Büros auf sechs Standorte. Die Si tuation ist aufgrund des rasanten Wachstums teilweise recht Und das aus gutem Grund: „Wenn wir jetzt nicht investieren, beengt“, beschreibt Saßmannshausen. Er ergänzt: „Ursprüng bleiben wir langfristig nicht wettbewerbsfähig“, begründet lich waren nur zwei Etagen vorgesehen, doch bereits während Jan Saßmannshausen, Marketingleiter der BikarMetalle der Planungsphase haben wir das Bauvorhaben auf fünf GmbH, die umfassenden Baumaßnahmen am Standort Stockwerke erweitert.“ Der Neubau wird Raum für 130 mo Bad Berleburg. Die familiengeführte BikarGruppe beschäf derne Büroarbeitsplätze beinhalten, die nach ergonomischen tigt inzwischen mehr als 600 Mitarbeiter in der Odebornstadt Gesichtspunkten komplett neu ausgestattet und durch meh und im Werk Korbußen/Thüringen. Sie ist einer der weltweit rere Kommunikationsinseln ergänzt werden. Ein durchdach führenden Anbieter für Platten, Bleche, Zuschnitte sowie tes Lichtkonzept und ein angenehmes Ambiente sollen zur Stangen, Rohre und Profile aus Aluminium, Kupfer, Messing Wohlfühlatmosphäre beitragen. Jede Etage bekommt zudem und anderen Werkstoffen. Mit einem Investitionsvolumen eine großzügige Küche für die Mitarbeiter. Im obersten von 40 Mio. € erweiterte das Unternehmen seine Kapazitäten Stockwerk entsteht ein Kundenzentrum mit Konferenzräu in Wittgenstein. Zusätzliche Hallen, ein modernes Hochregal men, die neben zeitgemäßer Präsentationstechnik sowohl lager mit Zuschnittzentrum für Stangen und Profile sowie den Überblick auf das gesamte Werk als auch eine herrliche eine zentrale und überdachte Verladelogistik ersetzen seit Aussicht in die Natur bieten werden. Die Fertigstellung ist für Herbst 2018 die bis dato umständliche Lagerung und opti 2020 anvisiert. „Mit dem Neubau möchten wir zum einen die mieren die Abläufe. „Die Vergrößerung unserer Lagerkapazi interne Kommunikation und die Gesamtsituation verbessern. täten erlaubt es uns nun, größere Mengen zu folglich besse Der Geschäftsleitung ist es aber zudem vor allem ein Anlie ren Konditionen einzukaufen“, erläutert Saßmannshausen die gen, attraktive Arbeitsplätze zu bieten und neue Fachkräfte Vorteile: „So können wir flexibler agieren und unseren Kun anzuziehen“, erklärt der Marketingleiter. den schnellere Lieferzeiten und günstigere Preise anbieten.“ Im nächsten Schritt haben die Verantwortlichen die Arbeits Doch damit nicht genug: Um in jeder Hinsicht für kommende abläufe an vielen Stellen automatisiert und gleichzeitig wei Aufgaben vorbereitet zu sein, treibt das Unternehmen auch tere Sägen und Fräsen angeschafft. „Das hat bewirkt, dass wir die Digitalisierung konsequent voran. Die ITAbteilung hat alle Arbeitsplätze erhalten haben und mit derselben Anzahl sich von vier auf 20 Mitarbeiter vergrößert. Zudem ist ein
6 Nov 19 Wirtschaftsreport Die BikarMetalle GmbH treibt am hochmodernen Standort in Bad Berleburg zahlreiche wegweisende Prozesse voran. ausgelagertes Programmierbüro in Siegen entstanden. Mit beschäftigt insgesamt mehr als 4300 Mitarbeiter in Deutsch- Dr. Jan Wolf akquirierte die Führung einen qualifizierten Ex- land, Polen, Ungarn, Spanien, Mexiko, den USA, China und perten, der über gute Kontakte zur Universität Siegen und Indien. Die Investition in „Askay II“ im Industriegebiet Atten- zum Kompetenzzentrum Mittelstand verfügt. Die internen dorn-Ennest soll einen weiteren Beschäftigungszuwachs mit IT-Spezialisten haben im Rahmen gemeinsamer Projekte ein sich bringen. Bis zu 25 Tonnen schwere Stahl-Coils werden auf die Bedürfnisse des Unternehmens abgestimmtes Waren- zukünftig vom Lkw entladen und laufen dann voll automati- wirtschaftssystem entwickelt. „Durch ein überarbeitetes Be- siert in das neue Platinenschneidzentrum. Hier werden die standsmanagement und eine neue Produktionsplanung kön- großen Bandstahlrollen in allen gängigen Güten, Längen und nen wir die internen Prozesse optimieren. In der Zukunft Breiten zugeschnitten. Die Mitarbeiter prüfen sie anschlie- möchten wir das Arbeiten 4.0 auch in weiteren Unterneh- ßend auf ihre kritischen Qualitätsmerkmale. Im nächsten mensbereichen implementieren“, freut sich Saßmannshau- Schritt gilt es, die für die Produktion der Karosserieteile be- sen. Die Investition am Stammsitz sei für die in Bad Berleburg nötigten Platinenzuschnitte aufzunehmen und in der neuen fest verwurzelte Inhaberfamilie Bikar ein klares Bekenntnis Hotforming-Linie auf mehr als 900 Grad zu erhitzen. Durch zur Region: „Viele Menschen aus dem unmittelbaren Umfeld den Einsatz des hoch innovativen TemperBox®-Verfahrens haben hier einen sicheren Arbeitsplatz. Darum setzen wir auf gelingt es, die benötigten Platinen dann partiell zu temperie- weiteres Wachstum, damit wir gut aufgestellt in die Zukunft ren, bevor eine effiziente, servohydraulische Presse sie um- blicken können.“ formt. „Um unsere Produkte stets an die Anforderungen des Automobilmarktes anzupassen und langfristig am personal- Diese Sichtweise teilt Jürgen Hillesheim, Vertreter der Fami- kostenintensiven Stammsitz in Deutschland konkurrenzfähig liengesellschafter der GEDIA Automotive Gruppe, die am zu bleiben, gehen wir mit dem Bau unseres neuen Werkes Standort Attendorn in direkter Nachbarschaft zur bestehen- einen Schritt weiter in Richtung Zukunft. Wir erweitern damit den Firmenzentrale auf rund 11.000 m² Produktionsfläche unsere eigene Wertschöpfungskette“, erläutert Helmut Hin- einen Neubau für ein Platinenschneidzentrum errichtet sowie kel, Geschäftsführer der GEDIA Automotive Gruppe: „Darüber die Installation weiterer Laseranlagen und einer ersten hoch- hinaus streben wir die Technologieführerschaft im Bereich innovativen TemperBox®-Hotforming-Fertigungslinie für von Karosserieleichtbau und Schweißbaugruppen an.“ Die warmumgeformte, hochkomplexe Karosserieteile vornimmt. direkte Nachbarschaft zu den zentralen Technikbereichen „Es handelt sich um die größte Einzelinvestition in der Fir- sowie die hohe Fachkompetenz und Erfahrung, insbesondere mengeschichte der GEDIA Gruppe. Sie unterstreicht die be- im Prototypen-, Werkzeug- und Vorrichtungsbau, sprechen sondere strategische Bedeutung des Standorts Attendorn“, für die Investition am Standort in Südwestfalen. ordnet Hillesheim ein. Dank des patentierten Tailored-Tempering-Verfahrens mit Im Juni 2018 fiel der Startschuss für den Bau des neuen Pro- der GEDIA TemperBox® und der servohydraulischen Presse duktionswerkes „Askay II“, in das GEDIA 40 Mio. € investiert. produziert das Unternehmen besonders energie- und mate- Bereits heute entwickelt und produziert die GEDIA Gebrüder rialsparend. Das Ergebnis sind maßgeschneiderte Karosserie- Dingerkus GmbH mit rund 950 Angestellten in Attendorn komponenten mit geringerem Gewicht und einer deutlich Strukturteile und Zusammenbauten für den automobilen Ka- höheren Crashsicherheit. GEDIA erfüllt damit nicht nur die rosserieleichtbau. Sie ist Teil der GEDIA Automotive Gruppe, hochgesteckten Ziele der Automobilindustrie, sondern auch die weltweit an acht Standorten agiert. Das Unternehmen die Ansprüche einer eigenen nachhaltigen Unternehmens-
Wirtschaftsreport Nov 19 7 entwicklung. Durch die Kapazitätsausweitung in Attendorn erwarten sich die Verantwortlichen nach einer entsprechen den Lernphase zudem Effekte in den Auslandsstandorten. Da es sich hierbei um die erstmalige großtechnische Anwen dung dieser innovativen Technologie handelt und die Anlage damit Demonstrationscharakter hat, unterstützt das Bundes umweltministerium das Projekt mit fast 2 Mio. €. Die Bau maßnahme schreitet stetig voran. Im Spätsommer waren der Rohbau und die Gebäudehüllen fertig errichtet, sodass nun der technische Ausbau und der Innenausbau begonnen ha ben. Das Fundament der APTWarmumformungslinie ist ge legt. Die Fertigstellung und die offizielle Eröffnung sind für März 2020 geplant. Auch in KreuztalBuschhütten erfolgen Investitionen im gro ßen Stil: 3,5 Mio. € nimmt der Maschinen und Anlagen bauer Achenbach Buschhütten GmbH & Co. KG für ein neues Technologiezentrum auf dem eigenen Betriebsgelände an der Jürgen Hillesheim (l.) Siegener Straße in die Hand. Das Gebäude wird 50 hochmo leistet dabei als eines der besonders wichtigen Qualitätskri und Helmut Hinkel derne Büroarbeitsplätze sowie eine Montagelinie für Techno terien für Walzprodukte die optimale Planheit der auf Achen sehen gezielte Inves logiekomponenten im Bereich Walzwerkanlagen umfassen. bachWalzwerken bis auf eine Stärke von 0,0045 mm titionen als wesent Ziel: Digitalisierung, Forschung und Entwicklung weiter for gewalzten Folien. lichen Schlüssel cieren und gleichzeitig ein optimales Arbeitsumfeld für die für den Erfolg ihres Mitarbeiter schaffen. Hinzu kommt ein Forum, das Mitarbeiter aus unterschiedli Unternehmens. chen Abteilungen für projektbezogenen Austausch nutzen Angrenzend an die ortsbildprägende BacksteinMontagehal werden. „Für die Kunden entsteht ein Präsentationsraum, in le, in der die Vormontage sowie die weitgehende Vorinbe dem die Digitalisierung durch die direkte Nähe zu interessan triebnahme aller AchenbachMaschinen und Anlagen statt ten Technologiekomponenten aus Walzwerk und Schneid finden, entsteht derzeit ein Neubau mit 1600 m² Fläche. Die maschinenbau direkt erlebbar wird“, berichtet der Geschäfts nach neuesten Erkenntnissen gestaltete Montagelinie für führende Gesellschafter André E. Barten. „Unser Walzwerk eine der wichtigsten Technologiekomponenten im Geschäfts simulator, der mit ins Forum einziehen wird, informiert nicht bereich Walzwerkanlagen wird über zwei Prüfstände für den nur über die neuesten Entwicklungen in der Walzwerktech Ausgangstest verfügen – nahezu unter Realbedingungen. Die nik, sondern bietet den Besuchern zudem die attraktive Mög UniFlatBandplanheitsMessrolle von Achenbach gewähr lichkeit, virtuell selbst zu walzen“, ergänzt er. 3DSimulatio Den Blick immer nach vorn gerichtet: Die Mitarbeiter der GEDIA Automotive Gruppe stellen das Unternehmen gut für die Zukunft auf.
8 Nov 19 Wirtschaftsreport Stärken gemeinsam den heimischen Standort: Dr. Gabriele Barten mit (v.l.) André E. Barten, Axel E. Barten und Roger Feist. nen erlaubten es schließlich, AchenbachMaschinen und Dass die Inhaberfamilie Barten auch über den Tellerrand Anlagen vor allem in Bezug auf maßgeschneiderte Lösungen hinausschaut, zeigt das jüngste Projekt, der „Campus Busch künftig noch stärker bereits im Vorfeld ihrer Herstellung zu hütten“. In die historischen Hallen der ehemaligen Gießerei testen. Wegweisend ist das neue Technologiezentrum auch zieht bald neues Leben ein: Geplant ist, mit der „SDFS“ (Smar deshalb, weil es hochpräzise mechanische Konstruktions te Demonstrationsfabrik Siegen) einen Ort für Innovation, und Fertigungslösungen mit einzelanlagenübergreifenden Forschung und Demonstration moderner Produktionstechnik cloudbasierten Lösungen zusammenführt. mit Fokus auf die digitale Transformation zu schaffen. Hier kommen der Lehrstuhl „International Production and Engi In das neue Technologiezentrum werden deshalb die Mit neering Management“ (IPEM) der Universität Siegen und arbeiter der Walzwerkautomatisierungstechnik und des regionale Industrieunternehmen unter einem Dach zusam neuen Geschäftsbereiches „Digital Solutions“ einziehen. men. „Mit dem Campus Buschhütten möchten wir ein ideales „Wir entwickeln für unsere Kunden Instrumente, die die Umfeld schaffen, um Fachkräfte für unsere Region zu be Stärken und Schwächen ihres Gesamtproduktionsprozesses geistern, indem dort mit Fokus auf modernste Produktions – auch über mehrere Anlagenteile oder Standorte hinweg technik völlig neue Arbeitsbeziehungen zwischen Wissen – sichtbar machen und so neue Optimierungspotenziale schaft und Praxis möglich werden und attraktive Angebote aufzeigen“, erklärt Roger Feist, Leiter dieses Geschäftsberei an Aus und Weiterbildung entstehen“, erläutert Axel E. Bar ches. Damit beschreitet Achenbach seinen Weg als Techno ten, Initiator des Campus und Geschäftsführender Gesell logie und Qualitätsführer für Maschinen und Anlagen zur schafter der Achenbach Holding GmbH. Produktion erstklassiger gewalzter und geschnittener Bän der sowie dünnster Folien aus NichtEisenMetallen konse Es zeichnet sich deutlich ab, dass es in erster Linie die Familien quent weiter. unternehmen sind, die bewusst am regionalen Standort in vestieren. Neben dem Streben nach wirtschaftlichem Erfolg „Unser Unternehmen hat verinnerlicht, dass Vorsprünge in besteht oft eine starke Solidarität mit den Menschen. Die Produkten und Knowhow letztlich immer Vorsprünge durch Unternehmerfamilien identifizieren sich mit der Region und einzelne Menschen – also unsere Mitarbeiter – sind“, erklärt fühlen sich auch über den rein rationalen Bereich hinaus für Marketingleiterin Dr. Gabriele Barten, „und in Bezug auf die ihre Belegschaft verantwortlich. In vielen Fällen unterstützen hochkomplexe Technologie von Walzwerkanlagen und Fo sie regionale soziale Projekte. Häufig fungieren sie als Sponsor lienschneidmaschinen gilt dies umso mehr.“ In der Region in den Bereichen Sport und Kultur. Die Firmen bieten verläss findet das Familienunternehmen Achenbach, das auf eine liche Arbeitsplätze. Arbeitnehmer mit gesichertem Einkommen 567jährige Geschichte zurückblicken kann, seit jeher einen verfügen über Kaufkraft, die bestenfalls Handel, Handwerk Großteil seiner qualifizierten Beschäftigten und entwickelt oder Gastronomie zugutekommt: Geht es der heimischen Wirt mit diesen weltweit anerkannte Maschinen und Anlagen schaft gut, profitieren auch die Menschen in der Region. ! technologie. Die Planung des neuen Technologiezentrums erfolgte daher unter enger Beteiligung der Belegschaft. Diesen Bericht finden Sie auch unter www.ihksiegen.de, SeitenID 3146.
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10 Nov 19 Wirtschaftsreport Konjunkturumfrage Geschäftsaussichten auf Talfahrt großer Sorge blicken wir auf die erneut rück Konjunkturklimaindex im IHK-Bezirk Siegen läufigen Auftragseingänge. Wenn inzwischen 41 % der Unternehmen fallende Auftragsein gänge angeben und nur 19 % steigende, ist das ein deutlich vernehmbares Warnsignal. Trotz dem sollten wir den Teufel nicht an die Wand malen. Nach wie vor ist ein Großteil unserer Betriebe zufriedenstellend bis gut beschäftigt. Die Geschäftslage ist im Großen und Ganzen noch halbwegs passabel.“ Etwa ein Drittel der hiesigen Unternehmen bewerten ihre Ge schäftslage als gut, etwa die Hälfte als befriedi gend. Der Anteil negativer Lagemeldungen ist mit 16 % zwar steigend (plus 5 Prozentpunkte gegenüber der Frühjahrsumfrage), aber ver Der Konjunkturklimaindex im IHKBezirk Siegen wird nach einer für alle IHKs bundesweit einheitlichen Methode gleichsweise noch gering. berechnet. Er schwankt zwischen 0 und 200 Punkten. Das Konjunkturklima gibt die subjektive Einschätzung der aktuellen Geschäftslage und der Erwartungen der Unternehmen zum Zeitpunkt der Umfrage (September 2019) Die insgesamt kritischen Zukunftserwartungen wieder. sind einerseits auf die rückläufigen Auftrags eingänge zurückzuführen. Andererseits sind die „Das Konjunkturklima der regionalen Wirtschaft Der IHKKonjunkturklimaindex – er ergibt sich Konjunkturrisiken weiterhin beachtlich. Haupt kühlt sich spürbar ab. Die konjunkturelle Hoch aus Lagebeurteilung und Erwartungen – fällt um grund für die hohe Unsicherheit und die mög phase der vergangenen Jahre ist vorbei. Ange weitere 13 Punkte auf 99 Punkte merklich ab. lichen Abwärtsrisiken bleiben die internationa sichts der weiter schwelenden internationalen Innerhalb von einem Jahr sinkt der Index damit len Handelskonflikte. Auch die nach wie vor Handelskonflikte befinden sich die Geschäftser um 27 Punkte auf den niedrigsten Stand seit nicht absehbaren Brexitfolgen schlagen ins wartungen im Sinkflug, vor allem in unserer ex Januar 2010. Er liegt mittlerweile unter dem Kontor. IHKHauptgeschäftsführer Klaus Grä portorientierten Industrie und dem Großhandel. langfristigen Mittelwert der letzten 20 Jahre. bener: „Womöglich kommen wir 2019 noch mit Zudem beginnt die angespannte konjunkturelle Verursacht wird der Rückgang insbesondere einem blauen Auge davon. Sollte es aber im Lage der Industrie nun auch die Geschäftser durch die pessimistischen Geschäftsaussichten. nächsten Jahr so weitergehen, müssen wir uns wartungen der anderen Branchen zu lähmen.“ Inzwischen gehen 29 % der befragten Firmen warm anziehen.“ Bisher konnte die Konjunktur Mit diesen Worten kommentiert IHKPräsident von schlechteren Geschäften in den kommen durch die starke Binnennachfrage gestützt Felix G. Hensel die Ergebnisse der aktuellen Kon den Monaten aus, eine Steigerung von 7 Pro werden. Dass diese nachlassen könnte, wird in junkturumfrage, an der sich 536 Unternehmen zentpunkten gegenüber der Frühjahrsumfrage. zwischen als größtes wirtschaftliches Risiko aus Industrie, Bauwirtschaft, Handel und Nur noch 13 % erwarten bessere Geschäfte. gesehen. 58 % der befragten Unternehmen Dienstleistungen in den Kreisen SiegenWitt Felix G. Hensel: „Den konjunkturellen Gegen machen dies geltend. Etwas mehr als die Hälf genstein und Olpe beteiligten. wind spüren unsere Unternehmen deutlich. Mit te der Betriebe nennen den Fachkräftemangel als zweitgrößtes Konjunkturrisiko. Als dritt größte Unwägbarkeit (49 %) werden die wirt Lagebeurteilungen und Erwartungen aller Unternehmen im IHK-Bezirk Siegen schaftspolitischen Rahmenbedingungen gese hen. Die Lagebeurteilung der heimischen Industrie sinkt weiter, wenn auch nicht mehr so rasant wie noch im Frühjahr. Nur noch 27 % der In dustrieunternehmen geben eine gute Ge schäftslage an. Innerhalb eines Jahres stürzte der Saldowert um 38 Prozentpunkte ab. Klaus Gräbener: „Dieser Rückgang ist eklatant. Aber wir müssen uns bei der Beurteilung immer auch vor Augen führen, dass wir gerade in der ex portstarken Industrie etliche Jahre des Auf schwungs erlebt haben. Die Umsätze im verar beitenden Gewerbe sind seit den Krisenjahren 2008/2009 um mehr als 4 Mrd. € gestiegen. Der Saldo aus positiver und negativer Einschätzung. Zuwachs betrug satte 34 %. Ewig konnte es so
Wirtschaftsreport Nov 19 11 nicht weitergehen. Wegen der internationalen Stimmungsbarometer im IHK-Bezirk Siegen nach Wirtschaftszweigen Verflechtungen sind unsere Industrieunterneh men anfälliger für globale Krisen. Schließlich ist es wie immer im Leben: Wer hoch klettert, kann auch tief fallen.“ Dennoch ist die aktuelle Pro duktionsauslastung auf einem guten Niveau, wenn auch etwas rückläufig. 78 % der Indust rieunternehmen sind zu über 70 % ausgelastet, 4 Prozentpunkte weniger als noch im Frühjahr. Die Spitzenauslastung von über 85 % liegt gegenüber der letzten Umfrage unverändert bei 39 %. Felix G. Hensel: „Die Beschäftigung ist entgegen aller Hiobsbotschaften weiterhin auf Das Stimmungsbarometer gibt die subjektive Einschätzung der aktuellen Geschäftslage und der Erwartung der einem Spitzenniveau. Über 179.000 Menschen Unternehmen zum Zeitpunkt der Umfrage (September 2019) wieder (nach Wirtschaftszweigen). sind in unserer Region sozialversicherungs pflichtig beschäftigt. In den Industriebetrieben „Das spüren natürlich auch unsere Automobil Die Stimmung der Großhändler trübt sich weiter mit 50 und mehr Beschäftigten standen im Ju zulieferer deutlich. Vor diesem Hintergrund ist ein. Die Lageeinschätzung ist aber im Großen li mehr als 56.000 Menschen in Lohn und Brot. es nicht verwunderlich, dass die Lagebeurtei und Ganzen noch positiv. Etwa jeder dritte Dass sind 1,2 % mehr als vor einem Jahr. Zu lung und die Erwartungen der Industrie beson Großhändler meldet eine gute Geschäftslage, gleich liegt die aktuelle Arbeitslosenquote bei ders im Kreis Olpe nach unten zeigen.“ etwa jeder sechste eine schlechtere. Zahlreiche 4,2 %. Das sind weiterhin Spitzenwerte, die Großhändler begründen die sinkende Lageein verdeutlichen, dass unsere größtenteils fami Die Lage im Baugewerbe ist weiterhin sehr gut. schätzung mit den Auftragsrückgängen der In liengeführten Unternehmen auch in wirtschaft Zwar sinkt die Lagebeurteilung um 12 Prozent dustrie und im Besonderen der Automobilindus lich unruhigen Zeiten zu ihrer sozialen Verant punkte, bleibt aber bei einem Wert in der Spit trie. Jeder zweite Großhändler gibt ein wortung stehen.“ zengruppe. 71 % der befragten Baubetriebe zurückhaltendes Kaufverhalten seiner Kunden geben eine gute Lage an, 6 % eine schlechte. 8 an. Entsprechend der schwierigen globalen wirt Für die zukünftige Wirtschaftsentwicklung von 10 Unternehmen sind zu über 85 % aus schaftlichen Rahmenbedingungen sinken die sind die Auftragseingänge wegweisend. Diese gelastet. Zudem geben 3 von 5 Unternehmen Erwartungen im Großhandel deutlich. Nur noch sind erneut rückläufig. Nur noch 17 % geben einen hohen Auftragsbestand an, nochmals eine 13 % gehen von zukünftig besseren Geschäften steigende Auftragseingänge an, 46 % fallende. Steigerung gegenüber der letzten Umfrage. Ste aus, ein Drittel von schlechteren. Im Frühjahr Insbesondere die Inlandsnachfrage geht zu phan Häger: „Dieses hohe Niveau erklärt, dass waren noch 23 % positiv und „nur“ 16 % nega rück. IHKKonjunkturexperte Stephan Häger: die Unternehmen nicht von einer weiteren tiv gestimmt. Trotz aller Unwägbarkeiten gehen „Bei einer solch negativen Entwicklung ver Nachfragesteigerung ausgehen.“ 83 % von gleichbleibenden oder sogar steigen wundert es nicht, dass sich die Geschäftser den Investitionen im Inland aus. Das ist weiter wartungen in weiten Teilen der heimischen Der Einzelhandel profitiert weiter vom starken hin ein sehr guter Wert. Industrie auf Talfahrt befinden. Nur noch 13 % Konsum. Ein Drittel der Einzelhändler gibt eine erwarten in den kommenden Monaten bessere gute Lage an, nur 8 % eine schlechte. Die Lage In der Dienstleistungsbranche ist die Lagebeur Geschäfte, 55 % gleichbleibende und 32 % beurteilung steigt auf den dritthöchsten Wert teilung weiterhin gut. 41 % berichten von einer schlechtere. Vor einem Jahr zeigte sich noch der vergangenen fünf Jahre. Die Rahmenbedin guten Geschäftslage, 45 % von einer gleichblei ein umgedrehtes Bild. Setzt sich dieser Ab gungen für den Einzelhandel sind weiterhin gut. benden und 14 % von einer schlechten. Damit wärtstrend auch 2020 weiter fort, gehen wir 39 % der Händler konnten ihre Umsätze stei fällt der Saldowert zwar um 12 Prozentpunkte, schwierigen Zeiten entgegen.“ Erfreulich sei gern, nur 18 % melden fallende Umsätze. Die bleibt aber auf einem guten Niveau. Besonders jedoch, dass sich die deutlich eingetrübte erwartete Geschäftslage fällt dahingegen ver das Gastgewerbe profitiert, wie der Einzelhan Stimmung nicht in dem Maße bei den Investi haltener aus. 18 % erwarten bessere Geschäfte, del, von der guten Konsumlaune. Jedes zweite tionserwartungen niederschlägt. Immerhin 26 % schlechtere. Somit fällt der Saldowert bei Unternehmen gibt eine gute Geschäftslage an, rechnen 73 % mit steigenden bzw. gleichhohen den Erwartungen auf den niedrigsten Stand seit nur 4 % eine schlechte. Die Zimmerauslastung Investitionen im Inland. Januar 2015. Felix G. Hensel: „Als Hauptgründe ist weiterhin auf einem hohen Niveau. 80 % für die pessimistischen Erwartungen nennen geben eine gestiegene oder gleichbleibend gute Insbesondere die Automobilindustrie hat mit uns die Unternehmen die Sorge vor einem Kon Auslastung an. Klaus Gräbener: „Die Geschäfts den schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbe junkturabschwung, der sich auf den Arbeits aussichten werden sowohl in der gesamten dingungen zu kämpfen. Der Autoabsatz in Euro markt und somit auf die Kaufkraft sowie das Dienstleistungsbranche als auch im Gastgewer pa sank im August um 8,4 % im Vergleich zum Kaufverhalten auswirken könnte. Aber auch die be jedoch skeptischer gesehen. Wie in den an Vorjahr. Die PkwProduktion in Deutschland große Konkurrenz durch den OnlineHandel be deren Branchen überschattet die Gefahr eines sank im ersten Quartal 2019 um 10 % und im reitet insbesondere den kleinen Händlern Sor Konjunktureinbruchs die Geschäftserwar zweiten Quartal um 13,4 %. Klaus Gräbener: gen.“ tungen.“ !
12 Nov 19 Wirtschaftsreport IHKAußenwirtschaftsausschuss „Beschweren Sie sich mehr!“ der Gesellschafter des Schwermaschinenbauers DANGO & DIENENTHAL aus Siegen, sogleich nach. Der Bundesregierung attestierte er massi ve Unzulänglichkeiten im Bezug darauf, der Wirtschaft adäquate Rahmenbedingungen zu schaffen: „Was wir zurzeit erleben, ist eine poli tische Farce. Die Entscheidungsträger sind nur noch mit sich selbst beschäftigt.“ Gemeinsam mit ihren Zuhörern diskutierte Ger trud Traud zudem über mögliche neue Märkte und Zielländer. André E. Barten, Geschäftsfüh render Gesellschafter der Achenbach Buschhüt Carsten Schmale ten GmbH & Co. KG aus Kreuztal, unterstrich in diesem Kontext, dass etwa die Zusammenarbeit mit Indien eine immer größere Bedeutung ein nehme – gerade in der für sein Unternehmen Tauschten sich über aktuelle Themen aus: (v.l.) Burkhard Braach (Sparkasse Siegen), Klaus Gräbener (IHK Siegen), relevanten Branche des Maschinen und Anla Dr. Gertrud Traud (Landesbank HessenThüringen) und Ausschussvorsitzender Rainer Dango. genbaus. Diese Einschätzung erfuhr breite Zu „Der Brexit ist noch gar nicht da, aber seine de. Die Folgen seines Handelns seien weltweit stimmung unter den Vertretern des Ausschusses. realwirtschaftlichen Konsequenzen sind schon offenkundig. Rainer Dango ergänzte seine eigenen Erfahrun jetzt zu spüren“, unterstrich Dr. Gertrud Traud, gen auf dem indischen Markt und bestätigte, Chefvolkswirtin der Landesbank HessenThü Für die heimische Wirtschaft werde sich indes dass das Land auch für seine Firma eine wach ringen, bei der jüngsten Sitzung des Außenwirt insbesondere der Zeitgeistwandel in der Auto sende Relevanz besitze. schaftsausschusses der Industrie und Handels mobilbranche zu einer Herausforderung entwi kammer Siegen (IHK). Die Mitglieder trafen sich ckeln. Die derzeit auf Verunsicherung basieren Jens Brill, Leiter des Außenhandelsressorts der in den Räumlichkeiten des Gründerwerks der de Kaufzurückhaltung sei ein durch Politik und IHK Siegen, brachte anschließend noch weitere Sparkasse Siegen. In ihren Ausführungen the Automobilindustrie „weitgehend hausgemach aktuelle Themen zur Sprache, unter anderem die matisierte die Gastreferentin verschiedene poli tes Problem“, konstatierte Ausschussmitglied leidige Diskussion über die sogenannte A1Be tische und wirtschaftliche Entwicklungen sowie Markus Schaumburg. Der Geschäftsführer der scheinigung, die Unternehmen im Fall einer Mit deren mittel und langfristige Folgen für die GEDIA Automotive Group aus Attendorn merkte arbeiterentsendung ins Ausland ausfüllen müs Betriebe des heimischen Kammerbezirks: „Sie an, dass der Einfluss der rückläufigen Automo sen. Die Regelung sorgt für großen Unmut unter vertreten eine sehr industriestarke Region mit bilproduktion auf die europäische und vor allem den Verantwortlichen heimischer Firmen. Frie vielen erfolgreichen Unternehmen“, beschei die deutsche Wirtschaft gravierend sei. Gertrud der Spannagel, Geschäftsführer der in Siegen nigte Traud zunächst ihrem Auditorium. Doch Traud pflichtete dem Unternehmer bei. ansässigen GontermannPeipers GmbH, verwies auch für die hiesigen Firmen seien die Spannun darauf, dass vor allem Österreich und Frankreich gen im internationalen Geschehen ein enormes Trotz aller vorhandenen Schwierigkeiten appel das Reglement sehr streng auslegten. IHK Risiko. lierte die Referentin, die Sachlage differenziert Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener fand deut und ohne Hektik zu betrachten. In Deutschland liche Worte: „Was hier passiert, ist das Gegenteil Die Ökonomin identifizierte das im Sommer herrsche zurzeit zweifelsfrei „eine IndustrieRe von Bürokratieabbau.“ Die beiden EUAbkom 2016 durchgeführte Referendum der Briten über zession“. Der in erster Linie durch den Immobi men mit Südamerika und Vietnam indes betref den Austritt aus der Europäischen Union und die lienmarkt getriebene Aufschwung sei jedoch fen die hiesigen Unternehmen bislang allenfalls wenige Monate später erfolgte Wahl Donald noch nicht vorbei: „Wir gehen davon aus, dass sekundär. Trumps zum Präsidenten der Vereinigten Staa die Wachstumsrate von 0,6 % für das Jahr 2019 ten als Kernauslöser der vielfach ersichtlichen das Tief markiert und es im kommenden Jahr Welche primäre Rolle hingegen das am Rande Verunsicherung. Die Auswirkungen auf die Kon wieder bergauf geht“, ordnete Traud ein. der Oberstadt gelegene Gründerwerk der Spar junktur und die Aktienmärkte seien erst mit kasse Siegen in den kommenden Jahren für die einer gewissen zeitlichen Verzögerung augen Deutschland müsse dennoch aufpassen, im in gesamte Region einnehmen werde, erläuterte scheinlich geworden. Nachdem sich die expan ternationalen Vergleich nicht den Anschluss zu Burkhard Braach, Vorstand des Kreditinstituts. sive Fiskalpolitik Trumps 2017 positiv auf die verlieren. „Alle anderen Länder sprechen von Vor nunmehr sechs Monaten gegründet, habe Weltkonjunktur ausgewirkt habe, hätten die ab Steuersenkungen und setzen diese auch um. Das der neue Kristallisationspunkt für StartupAk 2018 verhängten Zölle diese belastet. Der oft ist auch in der Bundesrepublik zwingend erfor tivitäten bereits mehr als 1500 Besucher angezo mals unberechenbar anmutende Präsident störe derlich. Mein Appell: Beschweren Sie sich wieder gen: „Wir können gemeinsam mit unseren Kun sich merklich daran, dass sich China an der mehr!“ Dieser Aufforderung kam der Ausschuss den lernen, was Zukunft bedeutet – und diese Schwelle zur größten Wirtschaftsnation befin vorsitzende Rainer Dango, geschäftsführen dann gemeinsam gestalten.“ !
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14 Nov 19 Wirtschaftsreport ContainerTerminal Südwestfalen EEW profitiert von Umschlaganlage in Kreuztal gewinnenden Klimaschutzes wichtig, weniger CO2 zu verbrauchen. Der Kombinierte Verkehr ermögliche eine Minderung des Treibhausgases um zwei Drittel gegenüber dem alleinigen Weg über die Straße. Nicht zuletzt schlage die Neu orientierung natürlich auch finanziell zu Buche, ergänzt Moritz Jung, der bei EEW für den Be reich Marketing verantwortlich ist: „Wenn wir die Schiene benutzen, müssen wir dementspre chend keine Transitgebühren zahlen. Zudem agiere die Firma nun deutlich effizienter, da sie pro Fahrt vom ContainerTerminal 17 % mehr Ladung transportiere als mit dem Lkw. „Dadurch sparen wir über den gesamten Zeitraum unseres Großprojektes etwa 700.000 € in der Fracht ein“, verdeutlicht Ingo Roth. Auch die sonn und feiertäglichen Fahrverbote entfielen auf der Schiene. EEW Das ContainerTerminal in Kreuztal bietet EEW eine enorme Erleichterung beim Warentransport. Zwar sei das Unternehmen auch schon vor der Eröffnung der hochmodernen Anlage in Kreuztal Im Mai dieses Jahres offiziell eröffnet, hat sich modaler Schienenverkehre in Europa. Durch das intermodal unterwegs gewesen. Jedoch habe das ContainerTerminal Südwestfalen bereits Terminal eröffnen sich zahlreichen heimischen man seinerzeit auf die deutlich weiter entfern jetzt absolut bewährt. Die moderne Umschlag Firmen bisher ungeahnte Perspektiven und ten Terminals in Kassel und Köln zurückgreifen anlage für Kombinierten Verkehr (KV) in Kreuz Chancen. müssen. Dass sich dann in diesem Jahr die neue tal bietet hervorragende Möglichkeiten für eine Perspektive im Siegerland ergab, habe sich als dauerhafte Entlastung der Straßen. Beim Be Zu den Profiteuren zählt die Erndtebrücker echter Glücksfall erwiesen. „Für uns kam das trieb steht der KSW Kreisbahn SiegenWittgen Eisenwerk GmbH & Co. KG (EEW). Die Wittgen Ganze genau zum richtigen Zeitpunkt“, konsta stein GmbH die Kombiverkehr Deutsche Gesell steiner arbeiten seit März 2018 an einem Groß tiert Moritz Jung. Da die Premierenstrecke exakt schaft für kombinierten Güterverkehr GmbH & projekt, das nun kurz vor dem Abschluss steht: in die für EEW relevante Richtung verlaufe, sei Co. KG mit Sitz in Frankfurt am Main zur Seite. Am heimischen Standort fertigen sie hochtech die Entscheidung, zu partizipieren, schnell ge Das Unternehmen verfügt über enormes Know nologische Leitungsrohre, die für eine Unter fallen. how in der Organisation und Vermarktung inter wasserGasPipeline im Nahen Osten vorgese hen sind. Diese verbindet eine OffshorePlattform Der konkrete Ablauf hat sich in den vergangenen mit dem Festland. Insgesamt 13.000 Rohre Monaten bereits sehr gut eingespielt. Geschul – umgerechnet 158 km – produzieren die Ver tes Fachpersonal verlädt die für den Nahen Os antwortlichen über den Projektzeitraum von 22 ten gedachten Rohre in Erndtebrück. Danach Monaten hinweg. Für eine besondere Betonbe fährt der Lkw bis Kreuztal. Dort gilt es, den kom schichtung der Rohre ist ein Unternehmen aus pletten Sattelauflieger zu verladen. Die La der norditalienischen Stadt Adria verantwort dungssicherung bleibt dabei vollends unange lich. tastet – ein ausschlaggebendes Argument, denn so können die Verantwortlichen das Scha An diesem Punkt kommt für EEW das Contai denspotenzial minimieren. „Bisher hat es beim nerTerminal ins Spiel, wie Logistikleiter Ingo Wareneingang noch keine einzige Reklamation Roth unterstreicht. Das Unternehmen fahre die gegeben“, freut sich Ingo Roth. Insgesamt fällt Ware per Lkw zur Umschlaganlage und verlade sein Fazit zum ContainerTerminal Südwestfa sie dort entsprechend. „So ist es möglich, etwa len nach einem halben Jahr sehr positiv aus: 85 % der Gesamtstrecke bis Venetien auf der „Für uns ist es ein perfektes Paket: die richtige Schiene zurückzulegen – für uns ein enormer Strecke zur richtigen Zeit, verbunden mit erheb Gewinn in vielerlei Hinsicht.“ In erster Linie sei lichen Einsparmöglichkeiten.“ Das derzeitige en die rein logistischen Auswirkungen nicht zu Projekt für die UnterwasserPipeline läuft in übersehen. So gelinge es, die Verkehrsbelastung einigen Wochen aus. Sollte die Umschlaganlage auf den Straßen signifikant zu senken und somit in Zukunft weitere Strecken zu für die Wittgen Staus zu reduzieren. Darüber hinaus sei es gera steiner attraktiven Zielgebieten offerieren, sind de vor dem Hintergrund des stetig an Bedeutung weitere Zusammenarbeiten geplant. !
Wirtschaftsreport Nov 19 15 Umfrage zum AzubiTicket „Mehr Strecken und höherer Takt sind Voraussetzung“ 2$0 ,
16 Nov 19 Wirtschaftsreport MAPPEIOrganisationsmittel Erneut zum Office Star gekürt Zum wiederholten Male stand die MAPPEIOrga orientierte Beratung, die schnellen Lieferzeiten sorgen, nach verschiedenen Service und Leis nisationsmittel GmbH & Co. KG aus Siegen ganz und die Betreuung der Bestandskunden wussten tungsmerkmalen sowie Aspekten der Kundenbin oben auf dem Siegertreppchen. In einer Leserum zu überzeugen. „Der erneute Spitzenplatz bestä dung. Ein speziell entwickelter Korrekturfaktor frage der Fachzeitschrift working@office und des tigt unseren hohen Qualitätsanspruch“, unter macht unterschiedliche Branchen miteinander unabhängigen Umfrageinstituts Service Value streicht Geschäftsführer Jürgen Jung. Die Befrag vergleichbar. MAPPEI behauptete sich gegenüber überzeugte nicht nur die durchdachte Ablageme ten bewerteten Hersteller und Dienstleister, die im zahlreichen anderen Marktführern mit dem besten thode für Papierdokumente. Vor allem die kunden Büroalltag für einen reibungslosen Arbeitsablauf Ergebnis für Serviceorientierung. ! Botschafter für den Klimaschutz „Energie-Scouts“ ausgezeichnet der Betriebskultur seither eine ganze Menge ver ändert habe. Genau diesen Aspekt hob die Jury um Organisator Roger Schmidt (IHK Siegen), Julia Reifenrath (EnergieAgentur.NRW) und Markus Schumacher (EffizienzAgentur NRW) hervor. Die Experten attestierten dem Vorhaben der Bur bacher ein hohes Maß an Praktikabilität und Vor bildcharakter für andere Firmen. Auf dem zweiten Rang landeten die Auszubil denden der GEDIA Automotive Group aus Atten dorn, die ebenfalls sehr praxisorientiert agier ten. Sie fanden heraus, dass ihr Unternehmen durch eine konsequente Reduzierung des Papier Carsten Schmale verbrauchs beim Etikettendruck erhebliche Res sourcen einzusparen vermag. Auch die Gruppe der in Neunkirchen ansässigen SCHÄFER Werke GmbH überzeugte die Jury. Ihr Vorhaben legte Das Team der IPG Laser GmbH aus Burbach erzielte den ersten Platz beim Abschlussworkshop der „EnergieScouts“. dar, wie durch eine Temperaturminderung der Neun von zehn Unternehmen in der Bundesre Arbeiten vor. Eine fachkundige Jury sowie die Wärmewagen die Energiekosten im Bereich der publik befürworten zusätzliche Maßnahmen Teilnehmer der jeweils anderen Gruppen bewer Behälterfertigung zu senken sind. Moderator beim Klimaschutz. Diese Zahl geht aus einer ak teten abschließend die Vorträge und Konzepte. Patrick Kohlberger von der IHK Siegen würdigte tuellen Befragung des DIHK hervor. Wie Betriebe die siegreichen Projekte, aber auch alle weiteren ganz konkret etwas bewirken und zielführende Den ersten Platz erzielte das Team der IPG Laser vorgestellten Maßnahmen. Als besonders impo Vorhaben umsetzen können, stellten nun erneut GmbH aus Burbach. Es hatte sich dem Thema sant stufte er ein, dass sich viele der Arbeiten die Teilnehmer des Projektes „EnergieScouts“ Umweltschutz unter dem markanten Projekttitel betriebsintern bereits in der Umsetzung befän unter Beweis. Zum zweiten Mal hatte die Indus „Verbrenne Kalorien statt Strom“ gewidmet und den und es den Mitwirkenden gelungen sei, als trie und Handelskammer Siegen (IHK) eine sol dabei die gesamte Belegschaft in seiner Firma Botschafter innerhalb des eigenen Unterneh che WorkshopReihe im Rahmen der Mittel begeistert. Die Auszubildenden untersuchten das mens für die Themen Energie und Ressourcen standsinitiative Energiewende und Klimaschutz Energieaufkommen im laufenden Arbeitsalltag effizienz zu sensibilisieren. durchgeführt – wie schon bei der Premiere im und analysierten, wie effizient sich der Strom Vorjahr mit einer sehr positiven Resonanz: Mehr verbrauch – speziell in Bezug auf die Verwen Neben den drei bestplatzierten Teams und einer als 40 Auszubildende aus dem Kammerbezirk dung des Aufzuges – sowie dadurch letztlich die Formation der gastgebenden Krombacher Brau eigneten sich in den vergangenen Monaten fun Kosten reduzieren lassen. Sie motivierten ihre erei Bernhard Schadeberg GmbH & Co. KG ha diertes theoretisches Wissen an und setzten in Kollegen, häufiger die Treppe zu wählen. Dies ist ben sich Teilnehmer folgender Betriebe am kleinen Übungen das Erlernte um. Durch eigene eine Entscheidung mit gleich mehreren Effekten, Abschlussworkshop beteiligt: Heinrich Eibach Projekte machten sie sich in der Folge auf die wie die Vortragenden eindrucksvoll zu schildern GmbH, SSI Schäfer – Fritz Schäfer GmbH, Georg Suche nach entsprechenden Einsparpotenzialen wussten. Sowohl auf die Gesundheit der Be Menshen GmbH & Co. KG, KAF Falkenhahn und zukunftsweisenden Pfadänderungen im ei schäftigten als auch auf die finanzielle Bilanz Unternehmensgruppe, Hering GmbH & Co. KG, genen Unternehmen. Bei der Abschlussveran und im Hinblick auf die Nachhaltigkeit wirke sich Slawinski & Co. GmbH. Bereits im kommenden staltung in den Räumlichkeiten der Krombacher ein solches Umdenken aus. Dem Auditorium beim Jahr wird die IHK Siegen die nächste Auflage der Brauerei stellten die Nachwuchskräfte ihre Abschlussworkshop versicherten sie, dass sich in „EnergieScouts“Reihe organisieren. !
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