Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020-120 - Das Thema BGH-Urteil: Basiskonto der Deutschen Bank zu teuer - Bundesverband deutscher ...

 
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Bankenbrief

Bankenbrief - Ausgabe 2020-120

 Das Thema

 BGH-Urteil: Basiskonto der Deutschen Bank zu teuer
 Der Bundesgerichtshof (BGH) schützt Nutzer des Basiskontos für einkommens‐
 schwache Menschen vor überhöhten Gebühren. Laut dem Gesetz müssen die
 Kosten angemessen sein. Die Banken dürfen deshalb ihren Mehraufwand für
 diese Kontoführung nicht allein auf die Inhaber der Basiskonten umlegen, wie
 die Karlsruher Richter heute nach einer Klage der Verbraucherzentralen
 gegen die Deutsche Bank entschieden. Eine konkrete Obergrenze nannten sie
 nicht. Nach dem Urteil darf die Deutsche Bank ihr Basiskonto ab sofort nicht
 mehr wie bisher für 8,99 Euro im Monat anbieten. Das Urteil gilt auch für
 bereits laufende Verträge. Die Klage hatte bereits vor dem Landgericht und
 Oberlandesgericht Frankfurt Erfolg. Nun wies der BGH die Revision der Bank
 zurück. Damit ist das Urteil rechtskräftig. Die Deutsche Bank erklärte, sie
 werde die Vorgaben der BGH-Entscheidung umgehend umsetzen und im Fall
 von berechtigten Ansprüchen Erstattungen an die betroffenen Kunden leisten.
 Eine abschließende Bewertung des Urteils werde aber erst auf Basis der
 schriftlichen Begründung möglich sein. Das Basiskonto wurde 2016 einge‐
 führt, um Menschen mit wenig Geld grundlegende Bankgeschäfte zu ermög‐
 lichen. Die Banken sind grundsätzlich dazu verpflichtet, ein Basiskonto auf
 Antrag ohne vorherige Prüfung einzurichten. Es muss nicht kostenlos sein.

 [de.reuters.com]
 [sueddeutsche.de]
 [spiegel.de]
 [zdf.de]
 [faz.net]

 Meldungen

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 Deutsche Finanzbranche will nachhaltiger anlegen
 16 Banken und Akteure des deutschen Finanzsektors wollen dem Klimaschutz
 bei Krediten und Anlagen mehr Gewicht geben. Sie unterzeichneten eine
 Selbstverpflichtung, ihre Kredit- und Investmentportfolien im Einklang mit den
 Zielen des Pariser Klimaabkommens auszurichten. Laut der heute in Frankfurt
 vorgestellten Erklärung verpflichten sich die Unterzeichner, "durch die Finan‐
 zierung der Transformation hin zu einer emissionsarmen und klimaresilienten
 Wirtschaft und Gesellschaft, die Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad zu
 begrenzen und das 1,5-Grad-Ziel anzustreben". Unterstützt wird die Initiative
 unter anderen von der Deutschen Bank und der Commerzbank, der
 Direktbank ING Deutschland sowie der Landesbank Baden-Württemberg
 (LBBW). Die Institute wollen bis Ende 2022 Methoden zur Messung der Klima‐
 auswirkungen ihrer Kredit- und Investmentbestände entwickeln und einführen
 sowie jährlich über Fortschritte berichten.

 [private-banking-magazin.de]

 Bundesbank treibt digitale Finanzinnovationen für
 Zentralbanken voran
 Die Deutsche Bundesbank wird ein Knotenpunkt für gemeinsame digitale
 Finanzinnovationen der Zentralbanken aus aller Welt. Zusammen mit der
 französischen Notenbank baut sie ein Innovationszentrum an den Standorten
 Frankfurt und Paris auf, wie die Bundesbank heute mitteilte. Die beiden Noten‐
 banken gehören damit für das Eurosystem zum globalen Netzwerk "BIZ
 Innovation Hub" der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ). In
 ihrem heute veröffentlichten Jahresbericht warnte die BIZ zudem vor einem
 anstehenden langwierigen Weg aus der Corona-Rezession. Außerdem rechnet
 die Dachorganisation mit einem starken Anstieg der Verschuldung und mit
 einer Pleitewelle, weil zahlreiche Firmen ihre Verluste aus der Hochphase der
 Corona-Krise nicht wieder wettmachen könnten.

 [wiwo.de]
 [boerse-online.de]

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 Berichte: Außerordentliche AR-Sitzung der
 Commerzbank abgesagt
 Eine für Morgen anberaumte außerordentliche Sitzung des Aufsichtsrates der
 Commerzbank zu möglichen weiteren Stellenstreichungen und Filialschlie‐
 ßungen wurde Medienberichten zufolge kurzfristig abgesagt. Wie mehrere
 Medien heute unter Berufung auf Finanzkreise berichteten, gibt es bislang
 keinen neuen Termin. Den Informationen zufolge beanstandeten die Arbeit‐
 nehmervertreter in dem Kontrollgremium, dass das Management dem
 Aufsichtsrat wichtige Unterlagen nicht rechtzeitig vorgelegt habe. Zugleich sei
 bekannt geworden, dass der US-Finanzinvestor Cerberus und der Bund als
 Großaktionäre in die Überarbeitung der Strategie eingebunden worden seien.
 Daher sei die Verlegung der Sitzung beantragt worden. Eine Sprecherin der
 Commerzbank erklärte, derzeit würden verschiedene Optionen und Szenarien
 diskutiert. Noch seien keine Entscheidungen getroffen worden. Die Bank will
 ihre Pläne spätestens mit den Zahlen zum zweiten Quartal Anfang August
 präsentieren.

 [manager-magazin.de]

 Corona-Krise bremst IPOs in Europa
 Infolge der Corona-Krise wagen weniger Firmen den Sprung auf das Börsen‐
 parkett. Weltweit ging die Zahl der Börsengänge am Aktienmarkt im zweiten
 Quartal um 39 Prozent auf 186 zurück, das Emissionsvolumen schrumpfte um
 32 Prozent auf 41,1 Milliarden Dollar (36,6 Milliarden Euro), wie eine heute
 veröffentliche Studie des Beratungs- und Prüfungsunternehmens EY ergab.
 Besonders stark war der Rückgang in Europa: Hier brach das Emissionsvo‐
 lumen um 55 Prozent auf 6,6 Milliarden Dollar (5,8 Milliarden Euro) ein,
 während die Zahl der Transaktionen um 60 Prozent auf 22 fiel. Der größte
 Börsengang weltweit war die Erstnotiz des chinesischen Online-Händlers
 JD.com, der 3,9 Milliarden Dollar (3,4 Milliarden Euro) einbrachte. In
 Deutschland gaben mit dem Datenbankanbieter Exasol und der Pharmafirma
 Pharma SGP zwei Firmen ihr Börsendebüt.

 [faz.net]

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 Studie: Jeder zweite Finanzdienstleister öffnet sich für
 Dritte
 Die Hälfte der Banken und Versicherer in Deutschland will sich weiter für
 Partner öffnen und in offene Programmierschnittstellen (API) für Drittunter‐
 nehmen investieren. Einer Studie von Sopra Steria über API-Banking zufolge
 wollen 72 Prozent der Institute dadurch interne Prozesse vereinfachen,
 automatisieren und Kosten sparen. Ein Drittel der befragten Finanzdienst‐
 leister berichtete von Effizienzproblemen im IT-Betrieb, jeder vierte
 Entscheider von ineffizienten Abläufen im normalen Tagesgeschäft. In der
 Öffnung ihrer IT-Systeme und API-Schnittstellen sieht ein Großteil der Manager
 die Chance, die Entwicklungszeit für neue Anwendungen und Kosten
 wesentlich zu verkürzen.

 [it-finanzmagazin.de]

 Inflation im Euroraum legt im Juni zu
 Die Inflation in der Eurozone ist im Juni leicht angestiegen, allerdings auf sehr
 niedrigem Niveau. Wie Eurostat heute mitteilte, lagen die Verbraucherpreise
 0,3 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Im Vormonat hatte der Anstieg 0,1 Prozent
 betragen. Im Monatsvergleich erhöhte sich das Preisniveau wie im Jahresver‐
 gleich um 0,3 Prozent. Entscheidend für den Preisanstieg waren die Energie‐
 preise.

 [finanzen.net]

 Johnson verspricht Konjunkturpaket für
 Großbritannien
 Der britische Premierminister Boris Johnson hat heute ein milliardenschweres
 Konjunkturpaket angekündigt, um die von der Corona-Pandemie geschwächte
 Wirtschaft in Schwung zu bringen. Kurzfristig will die Regierung demnach 5
 Milliarden Pfund (5,5 Milliarden Euro) in den Bau und die Sanierung von
 Krankenhäusern, Straßen und Schulen stecken, wie Johnson in Dudley sagte.
 In den kommenden acht Jahren sollen 12 Milliarden Pfund (13,1 Milliarden
 Euro) in die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum fließen. Nach Angaben
 des nationalen Statistikbüros ONS sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf der
 Insel im ersten Quartal verglichen zum Vorquartal um 2,2 Prozent.

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 [uk.reuters.com]

 Wells Fargo will Dividende kappen
 Die US-Großbank Wells Fargo plant eine Dividendenkürzung für das dritte
 Quartal 2020. Zu diesem Schluss sei die Bank nach den Ergebnissen der
 Stresstests durch die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) gekommen, teilte
 das Geldhaus gestern Abend nach US-Börsenschluss mit. Bislang hatte die
 Bank eine Quartalsdividende von 0,51 US-Dollar (0,45 Euro) pro Aktie vorge‐
 sehen.

 [finanzen.net]
 [wsj.com] (bezahlpflichtig)

 Die Köpfe

 Fed-Chef Powell sieht große Unsicherheiten für US-
 Wirtschaft
 Der Präsident der US-Notenbank Federal Reserve (Fed), Jerome Powell, hat
 sich optimistisch zur aktuellen Konjunkturerholung in den USA gezeigt, aber
 gleichzeitig auch vor hohen Unsicherheiten für die größte Volkswirtschaft der
 Welt gewarnt. Die weitere konjunkturelle Entwicklung sei "außerordentlich
 unsicher", mahnte Powell laut einem vorab veröffentlichten Redetext. Die
 weitere Entwicklung werde zu großen Teilen vom Erfolg bei der Eindämmung
 der Corona-Pandemie abhängen. Eine vollständige konjunkturelle Erholung
 sei erst dann möglich, wenn die Menschen das Vertrauen haben, sich wieder
 ohne Gefahr in der Öffentlichkeit bewegen zu können.

 [wiwo.de]

 Scholz: Deutschland hilft bei Wiederaufbau von
 Europas Krisenstaaten
 Kurz vor Beginn der deutschen EU-Ratspräsidentschaft hat Bundesfinanzmi‐
 nister Olaf Scholz die Bereitschaft der Bundesregierung unterstrichen, den
 Wiederaufbau europäischer Krisenstaaten mit Finanzhilfen zu unterstützen.
 "Unser Wohlstand in Deutschland hängt massiv davon ab, dass unsere Unter‐

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 nehmen ihre Produkte ins Ausland verkaufen oder von dort Produkte kaufen
 können", sagte Scholz heute in einem Interview. Italien, Spanien und andere
 europäische Länder seien extrem wichtige Handelspartner für Deutschland.

 [ndr.de]

 Solarisbank-Chef Folz nimmt Wirecard-Kunden ins
 Visier
 Die Berliner Solarisbank ist nach den Worten ihres Vorstandsvorsitzenden
 Roland Folz an Kunden des insolventen Zahlungsabwicklers Wirecard interes‐
 siert. "Wir verstehen das Geschäft wahrscheinlich besser als jeder andere im
 Markt", sagte Folz heute in einem Interview. "Gern sprechen wir mit einigen
 der Kunden und vielleicht auch Angestellten und schauen, wie wir ihnen mit
 unserer Plattform helfen können." Für 2020 rechnet Folz mit einem Umsatz‐
 wachstum zwischen 60 und 80 Prozent. "Wachstum ist aktuell wichtiger als
 Gewinn", betonte er. In einer neuen Finanzierungsrunde sammelte das
 Fintech-Unternehmen 60 Millionen Euro ein.

 [de.reuters.com]

 Der Tweet des Tages

 35% der Menschen sehen sich hierzulande von der #Corona-Krise finanziell
 betroffen. Klingt erst mal nicht so wild, betrifft dann aber doch etwa 25
 Millionen Menschen. Weitere interessante Zahlen finden Sie in unserer
 Umfrage: go.bdb.de/zzoj8 #Finanzen #Geld

 [twitter.com]

 Am Vortag meistgeklickt

 So steigern Sie Ihren Erfolg im Schlaf
 Um fit in einen erfolgreichen Tag zu starten, kommt es nicht nur darauf an, wie
 lange Sie schlafen. Wissenschaftler des Brigham and Women’s Hospital in
 Boston haben herausgefunden, dass wir auch möglichst immer zur gleichen

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 Zeit einschlafen und aufstehen sollten. Demnach führen unregelmäßige
 Schlafenszeiten bei gleicher Schlafdauer zu einer schlechteren Schlafqualität
 als konstante Bettgehzeiten. Außerdem fanden die Wissenschaftler heraus,
 dass Studenten mit regelmäßigem Schlafrhythmus bessere Noten erzielten als
 die Studenten mit unregelmäßigem Schlaf. Ihr Fazit: Feste Schlafzeiten
 machen leistungsfähiger und erfolgreicher. Wie Sie mit Schlaftricks Ihre
 Karriere auf Trab bringen können, lesen Sie hier:

 [impulse.de]

 Was morgen wichtig wird

 Deutschland übernimmt die EU-Ratspräsidentschaft. – In München präsentiert
 das Ifo Institut für Wirtschaftsforschung seine Konjunkturprognose. – In Berlin
 nimmt Bundesbank-Vorstand Joachim Wuermeling an einer Anhörung des
 Finanzausschusses des Deutschen Bundestags zum Thema "Basel III-Finali‐
 sierung – Kreditversorgung Deutschlands erhalten" teil. – In Tokio veröffent‐
 licht die Bank von Japan ihren Tankan-Bericht.

 Der Nachschlag

 Die kniffeligste Frage bei Bewerbungsgesprächen
 Nur einer von 200 Bewerbern hat auf die folgende Frage einer großen Firma
 im Bewerbungsgespräch richtig geantwortet. Was würden Sie dazu sagen?
 Frage: "Sie fahren mit dem Auto durch eine stürmische Nacht. Sie kommen an
 einer Bushaltestelle vorbei und sehen dort drei Menschen warten: 1. Eine alte
 Dame, die kurz davor ist, zu sterben 2. Ein guter Freund, der Ihnen einmal das
 Leben gerettet hat. 3. Der Mann/die Frau Ihrer Träume. Sie wissen, dass Sie in
 Ihrem Auto nur eine Person mitnehmen können. Wenn Sie die alte Dame
 wählen, könnten Sie ein Leben retten. Wenn Sie Ihren Freund mitnehmen,
 wäre dies die perfekte Gelegenheit, sich bei ihm zu bedanken. In beiden
 Fällen jedoch würden Sie wohl nie wieder auf Ihre große Liebe treffen." Die
 richtige Antwort lesen Sie hier:

 [businessinsider.de]

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