BANKENBRIEF BANKENBRIEF - AUSGABE 2019-179 - DAS THEMA BUNDESBANK UND BAFIN: ZINSTIEF DRÜCKT BANKGEWINNE - BUNDESVERBAND DEUTSCHER ...
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Bankenbrief Bankenbrief – Ausgabe 2019-179 Das Thema Bundesbank und BaFin: Zinstief drückt Bankgewinne Das Zinstief wird zur Dauerbelastung für Deutschlands Banken und Sparkassen – und könnte bald auch mehr Kunden beeinträchtigen. Wie eine heute in Frankfurt veröffentlichte Umfrage der Deutschen Bundesbank und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zur Ertragslage und Widerstandsfähigkeit deutscher Kreditinstitute im Niedrigzinsumfeld ergab, ist die Rentabilität der kleinen und mittelgroßen Banken sowie der Sparkassen in Deutschland (Less Significant Institutions/LSI) schwach. Die Aussicht auf ein anhaltendes historisch niedriges Zinsniveau mache einen weiteren Rückgang der Rentabilität sehr wahrscheinlich. Bundesbank- Vorstand Joachim Wuermeling erklärte: "Banken ziehen in ihren Planrech‐ nungen vermehrt auch eine mögliche Weitergabe negativer Zinsen an Kunden in Betracht." Bislang trifft dies vor allem Geschäftskunden und vermö‐ gende Privatkunden. Geschäftsbanken müssen inzwischen 0,5 Prozent Zinsen zahlen, wenn sie überschüssige Gelder bei der Europäischen Zentralbank (EZB) parken. Deutschlands Bankenaufseher befragten von April bis Anfang Juni rund 1.400 kleine und mittelgroße Kreditinstitute zu Ertragskraft und Widerstandsfähigkeit im Niedrigzinsumfeld. Die Geldhäuser mussten auf Basis ihrer Zahlen zum Jahresende 2018 beantworten, wie ihre Pläne und Prognosen auf fünf Zinsszenarien für den Zeitraum 2019 bis 2023 reagieren würden. In einem Stresstest simulierten sie zudem ihre Ertragslage für 2019 bis 2021 – unter anderem bei erheblicher Wirtschaftseintrübung. Der LSI-Stresstest 2019 habe die Einschätzung bestätigt, dass die Niedrigzinsphase eine erhebliche Herausforderung für die Banken darstellt, erläuterte Raimund Röseler, BaFin- Exekutivdirektor für Bankenaufsicht. Das Stressszenario habe zu einer Verschlechterung der harten Kernkapitalquote um 3,5 Prozentpunkte geführt. "Gleichwohl sind die deutschen Institute im Durchschnitt auch im Stressfall solide kapitalisiert", betonte er. Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) erklärte, die Kreditinstitute hätten die vergangenen Jahre genutzt, um ihre Eigenkapi‐ talausstattung weiter zu stärken. Die Stresstests verdeutlichten zudem, dass die Institute angemessen für theoretisch mögliche Stresssituationen gewappnet seien. Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 1/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief [handelsblatt.com] [de.reuters.com] [deutschlandfunk.de] [finanznachrichten.de] [bankenverband.de] (Stellungnahme DK) [bafin.de] (Stresstest-Ergebnisse) Meldungen Verkauf des Aktienhandels: Deutsche Bank einigt sich mit BNP Die Deutsche Bank kommt bei ihrem Umbau voran: Beim geplanten Verkauf von großen Teilen des Geschäfts mit dem Handel von Aktien wurde jetzt eine verbindliche Vereinbarung mit der französischen Großbank BNP Paribas unter‐ zeichnet. Diese soll sicherstellen, dass die Kunden der Deutschen Bank im Geschäft mit Hedgefonds ("Global Prime Finance") und im elektronischen Aktienhandel ("Electronic Equities") weiterhin bedient werden können, wie die Deutsche Bank heute in Frankfurt mitteilte. Gemäß der Vereinbarung werde die Deutsche Bank das Geschäft weiter betreiben, bis die Kunden an BNP Paribas übertragen werden können. Dabei werde die Deutsche Bank Techno‐ logie und Mitarbeiter an die BNP übertragen. Die Aufsichtsbehörden müssen der Vereinbarung noch zustimmen. [zdf.de] Ver.di kündigt weitere Streiks bei Postbank an Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di hat die Angestellten der Postbank heute zu weiteren Warnstreiks aufgerufen. Nach den gescheiterten Tarifverhandlungen sollen unter anderem in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern rund 85 Zweigstellen einen Tag lang bestreikt werden, teilte Ver.di in Hamburg mit. Die Verhandlungen laufen bundesweit für rund 12.000 Beschäftigte der Postbank-Filialen und einiger anderer Tochterunternehmen der Deutschen Bank. [ndr.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 2/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Bundesbank: Aktuelle Konjunkturschwäche kein Grund zur Besorgnis Die Deutsche Bundesbank dämpft trotz der aktuellen Konjunkturschwäche die Sorgen vor einem Absturz der deutschen Wirtschaft. Es sei zwar durchaus möglich, dass die Wirtschaftsleistung auch im dritten Quartal leicht zurückge‐ gangen sei, schrieb die Notenbank in ihrem heute veröffentlichten Monatsbe‐ richt für September. Ein zweiter Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Erzeugung in Folge stelle in der gegenwärtigen Situation für sich genommen aber noch keinen Grund zur Besorgnis dar. Er bedeute auch noch nicht notwendigerweise das Ende der gesamtwirtschaftlichen Expansionsphase, stellte die Bundesbank klar. Die Lage am Arbeitsmarkt sei weiterhin gut, der private Konsum intakt. [spiegel.de] Unternehmensstimmung im Euroraum trübt sich ein Die Unternehmensstimmung in der Eurozone hat sich im September überra‐ schend eingetrübt und den tiefsten Stand seit mehr als sechs Jahren erreicht. Wie das Institut IHS Markit heute in London mitteilte, fiel der von ihm erhobene Einkaufsmanagerindex im Vergleich zum Vormonat um 1,5 Punkte auf 50,4 Zähler. Analysten hatten im Mittel einen Anstieg auf 52 Punkte erwartet. Sowohl in der Industrie als auch im Dienstleistungssektor sanken die Indikatoren deutlich. Die deutschen Indexwerte fielen ebenfalls schwächer als erwartet aus. [de.reuters.com] Deutsche Wirtschaft stagniert, keine rasche Erholung in Sicht Die internationalen Handelskonflikte und die schwächere Weltkon‐ junktur lassen die deutsche Wirtschaft nach Einschätzung der Chefvolkswirte der privaten Banken aktuell stagnieren. Wie aus der heute in Berlin veröffent‐ lichten Konjunkturprognose des Bankenverbandes hervorgeht, befindet sich die deutsche Industrie sogar in einer Rezession. Die Binnenkonjunktur sei hingegen noch intakt. Demnach erwarten die Ökonomen der privaten Banken Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 3/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief für 2019 ein Plus von 0,5 Prozent beim Bruttoinlandsprodukt (BIP). "Die Verlangsamung der Weltwirtschaft sollte nächstes Jahr ein Ende finden", erklärte Christian Ossig, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes. "Das wird auch der deutschen Wirtschaft wieder Halt geben." Eine rasche Erholung sei im kommenden Jahr allerdings unwahrscheinlich. "Die jüngste Zinssenkung der Europäischen Zentralbank wird keine positiven Effekte für die Wirtschaft entfalten", betonte Ossig. Um die Konjunktur anzukurbeln, bedürfe es vielmehr wirtschaftspolitischer Impulse. Weitere Einzelheiten zur Konjunkturprognose lesen Sie hier: [bankenverband.de] [de.reuters.com] Die Köpfe Chefvolkswirt Schneider: Schwarze Null nicht haltbar Stefan Schneider, Chefvolkswirt für Deutschland bei der Deutschen Bank und Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschafts- und Währungspolitik des Bankenverbandes, hat wenig Verständnis dafür, dass die Bundesregierung trotz Konjunkturschwäche strikt an der schwarzen Null festhalten will. "Solange es wirtschaftlich läuft, ist es gut, die schwarze Null zu halten und auf neue Schulden zu verzichten", sagte Schneider in einem heute veröffentlichten Interview. Sollte sich die Wirtschaft aber weiter abschwächen, werde es aufgrund niedrigerer Steuereinnahmen und steigender Ausgaben beispiels‐ weise am Arbeitsmarkt zu Defiziten im Bundeshaushalt kommen. "Im Abschwung durch Sparen die schwarze Null zu verteidigen, würde diesen nur verstärken und wäre nicht zuletzt angesichts der insgesamt relativ entspannten Lage der Staatsfinanzen der falsche Weg." [tagesspiegel.de] COO Keller-Busse: UBS verschont Kleinsparer von Negativzinsen Die Schweizer Großbank UBS will nach Angaben ihres Chief Operating Officers (COO), Sabine Keller-Busse, keinen Strafzins auf geringe Vermögen erheben. Man habe nicht die Absicht, Kleinsparer zu belasten, sagte Keller-Busse in Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 4/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief einem am Wochenende veröffentlichten Interview. Bei Großkunden würden die Negativzinsen bereits weitergegeben. Die Grenze liege bei 2 Millionen Franken oder 0,5 Millionen Euro, erklärte sie. Es sei aber das "klare Ziel, die kleinen Sparer zu verschonen". [manager-magazin.de] [nzzas.nzz.ch] Bericht: Morrissey Kandidatin für Gouverneurs-Posten bei BoE Die britische Fondsmanagerin Helena Morrissey wird Medienberichten zufolge als eine mögliche Kandidatin für das ab Anfang 2020 vakante Amt des Gouverneurs der Bank of England (BoE) gehandelt. Morrissey wäre die erste Frau in der mehr als 300-jährigen Geschichte der Bank auf dem Spitzen‐ posten. Medienberichten zufolge ist sie eine von neun Bewerbern, mit denen Auswahlgespräche geführt wurden. Morrissey leitet den Geschäftsbereich Personal Investing bei dem britischen Vermögensverwalter Legal & General Investment Management (LGIM). Der amtierende Chef der Bank of England, Mark Carney, wird Ende Januar seinen Posten niederlegen. [fnlondon.com] Johnson erwartet keine großen Fortschritte bei Brexit- Gesprächen in New York Der britische Premierminister Boris Johnson rechnet nicht mit einem Durch‐ bruch bei den Brexit-Verhandlungen, die am Rande der UN-Vollversammlung in New York geführt werden sollen. Es gebe weiterhin Differenzen und Schwie‐ rigkeiten bei den Gesprächen mit der Europäischen Union (EU), sagte Johnson heute während seiner Anreise in die US-Metropole. In New York will er unter anderem Gespräche mit Bundeskanzlerin Angela Merkel, dem irischen Minis‐ terpräsidenten Leo Varadkar sowie EU-Ratspräsident Donald Tusk führen. [businessinsider.de] Der Tweet des Tages Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 5/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief "Handelskonflikte und eine schwache Weltwirtschaft treffen die deutsche Wirtschaft hart", betonte BdB-Hauptgeschäftsführer Christian Ossig. Die Chefvolkswirte der privaten Banken sehen die deutsche Wirtschaft in einer Stagnation. Ein Abrutschen in eine scharfe Rezession sei aber nicht zu befürchten. #Konjunktur #Prognose go.bdb.de/aN0W4 [twitter.com] Am Freitag meistgeklickt Zwischen Frühstück und Feierabend: Klima-Tipps für den Alltag Der heutige 20. September steht im Zeichen des Klimaschutzes: Weltweit folgen Hunderttausende den "Fridays for Future"-Protesten für eine bessere Umweltpolitik. Wer heute keine Chance hat, an den Demonstrationen teilzu‐ nehmen, kann dennoch einen Beitrag für einen sauberen Planeten leisten. Die Verbraucherzentrale NRW gibt acht konkrete Tipps für einen klimabe‐ wussten Alltag: Beim Frühstück sind etwa regionale Nüsse und Samen eine gute Alternative zu exotischen "Superfoods". Wer sich für den Arbeitsweg aufs Fahrrad statt ins Auto setzt, tut ebenfalls etwas für die Umwelt. Im Büro außerdem lieber Leitungswasser als Mineralwasser zu trinken, belastet die Umwelt im Schnitt 600-mal weniger. Wie Sie auch Ihren Feierabend umweltbe‐ wusst gestalten können, lesen Sie hier: [waz.de] Was morgen wichtig wird In Frankfurt debattieren auf der Fintech-Konferenz des Bankmagazins und des Center for Financial Studies (CFS) der Goethe-Universität unter anderem Führungskräfte und Mitarbeiter von Banken, Versicherungen, Börsen, der Finanzaufsicht sowie von Finanz-Start-ups über Herausforderungen der Branche. – In Berlin findet eine Diskussionsveranstaltung des Bankenver‐ bandes zum Thema "Sind Frauen die besseren Anlegerinnen?" statt. – Ebenfalls in Berlin spricht Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier auf der Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 6/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Industriekonferenz 2019. – In München veröffentlicht das Ifo Institut für Wirtschaftsforschung seinen Geschäftsklimaindex. – In Luxemburg urteilt ein EU-Gericht voraussichtlich über eine Klage der Großbank HSBC gegen Geldbußen der EU-Kommission wegen ihrer Beteiligung an einem Euro- Zinsderivatekartell. – In New York beginnt die 74. Generaldebatte der UN- Vollversammlung (bis 30.09.). Erwartet werden unter anderem Reden von US- Präsident Donald Trump, der Präsidenten der Türkei und Frankreichs, Recep Tayyip Erdoğan und Emmanuel Macron, sowie des britischen Premiers Boris Johnson. Am Abend findet ein G7-Außenministertreffen statt. Der Nachschlag So behalten Sie den Überblick in Ihrem E-Mail-Postfach Anpacken und rigoros ausmisten – wer die wachsende Flut von E-Mails im Griff behalten will, muss täglich löschen. Laut einer Studie der Unternehmensbe‐ ratung McKinsey verbringen Berufstätige im Schnitt 28 Prozent ihrer Arbeits‐ woche mit dieser Aufgabe. Für einen besseren Überblick im Posteingangsfach kann etwa ein stringentes Sortiersystem sorgen: Eine einmal gelesene E-Mail wird entweder sofort gelöscht, in einen Archivordner verschoben oder bleibt bis zur Klärung eines Sachverhalts im Posteingang – das aber mit Ausnahme absoluter Sonderfälle nur maximal bis zum Ende der Arbeitswoche. Weitere Aufräumtipps lesen Sie hier: [capital.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 7/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
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