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Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020-237 Das Thema EZB verlängert Anleihekaufprogramm Europas Währungshüter wollen mit weiteren Milliarden die wirtschaftlichen Folgen der zweiten Corona-Welle eindämmen. Das Notkaufprogramm für Staatsanleihen und entsprechende Papiere von Unternehmen wird daher um 500 Milliarden auf 1,85 Billionen Euro ausgeweitet. Das beschloss heute der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt. Die Laufzeit des Programms wird zudem um neun Monate bis mindestens Ende März 2022 verlängert. Zugleich versorgt die EZB Geschäftsbanken mit weiteren besonders günstigen Langfristkrediten (PELTRO) und lockert die Bedingungen für bereits laufende. Der Leitzins im Euroraum bleibt unverändert bei null Prozent. Geschäftsbanken müssen weiterhin 0,5 Prozent Zinsen zahlen, wenn sie Geld bei der Notenbank parken. EZB-Präsidentin Christine Lagarde gab zudem einen aktualisierten Ausblick der Notenbank für das Wachstum und die Inflation in der Eurozone. Demnach soll die Teuerungsrate im kommenden Jahr 1 Prozent betragen und bis 2023 auf 1,4 Prozent steigen. Für das Wirtschaftswachstum prognostiziert die EZB 3,9 Prozent für 2021 (bislang 5 Prozent), 4,2 Prozent für 2022 und 2,1 Prozent für 2023. Kritik an der Notenbank kam vom Bankenverband: "Die heutige geldpolitische Entscheidung der EZB überzeugt erneut nicht", sagte dessen Präsident Hans- Walter Peters. "Mit den zusätzlichen Käufen wird die Überschussliquidität der Banken einen weiteren Sprung nach oben machen. Über die Negativzinsen fließt dann immer mehr Geld von den Banken direkt an die EZB." Peters forderte daher die Erhöhung des entsprechenden Freibetrags für die Banken. [faz.net] [handelsblatt.com] News-Blog [bloomberg.com] [oe24.at] [bankenverband.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 1/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Meldungen Brexit-Verhandlungen bis Sonntag verlängert Im Ringen um einen Brexit-Handelspakt haben sich die Europäische Union (EU) und Großbritannien eine letzte Frist gesetzt. Spätestens bis zum Sonntag‐ abend solle eine Entscheidung fallen, twitterte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen in der Nacht zu heute nach einem gemeinsamen Abendessen mit dem britischen Premier Boris Johnson in Brüssel. Der erhoffte Durchbruch beim persönlichen Spitzentreffen blieb aus: "Wir haben ein klares Verständnis der jeweils anderen Position bekommen. Sie bleiben weit auseinander", schrieb von der Leyen. Aus britischen Regierungskreisen hieß es, es sei immer noch unklar, ob eine Einigung zustande komme. Premierminister Johnson wolle aber nichts unversucht lassen. [bloomberg.com] TLTRO: Nachfrage für Kredite gesunken Das sechste Refinanzierungsgeschäft (TLTRO) der EZB ist auf geringeres Interesse bei den Geldhäusern gestoßen als die vorhergehende Tranche. Wie die Notenbank heute bekanntgab, nahmen 156 Geldhäuser 50,4 Milliarden Euro auf. Zuvor hatten 388 Institute 174,5 Milliarden Euro abgerufen. [finanzen.net] Insider: Morgan Stanley verlagert Assets nach Deutschland Die US-Großbank Morgan Stanley wird ihren Standort in Frankfurt stärken. Dafür sollen aufgrund des Brexit Assets in Höhe von rund 100 Milliarden Euro von der Themse an den Main verlagert werden. Das wurde heute unter Berufung auf Insider berichtet. Der Transfer soll im ersten Quartal kommenden Jahres erfolgen. [bloomberg.com] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 2/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Wirecard Bank soll leichtfertig Kredite vergeben haben Die Wirecard Bank soll auf Druck des heute flüchtigen Wirecard-Managers Jan Marsalek mehrfach Kredite an unseriöse Geschäftspartner ausgereicht haben. Das wurde heute unter Berufung auf interne Unterlagen berichtet. Kritik wurde deshalb auch an der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) laut. "Die Legende, dass die von der BaFin beaufsichtigte Wirecard Bank sauber gewesen sei, bekommt immer mehr Kratzer. Ganz offenbar hat die Aufsicht auch hier geschlafen und geschlampt", sagte FDP- Finanzexperte Florian Toncar. Die Behörde wollte sich dazu nicht äußern. [capital.de] Danske Bank zieht sich aus Deutschland zurück Das dänische Geldhaus Danske Bank schließt seine Niederlassungen in Frankfurt und Hamburg. Laut eines Medienberichts von heute sollen Kunden künftig digital über die Nordic-IT-Plattform betreut werden. Als Grund wurde das veränderte Kundenverhalten genannt. [fondsprofessionell.de] IKB beteiligt sich an Fundingport Das Düsseldorfer Geldhaus IKB investiert in die Corporate-Finance-Plattform Fundingport. Wie heute berichtet wurde, beteiligt sich die Bank mit 30 Prozent an dem Fintech-Unternehmen. Mit dem Einstieg wolle das Geldhaus einen "neuen Vertriebskanal erschließen", hieß es in einer Mitteilung der IKB. Es sei geplant, "ein signifikantes Volumen an zusätzlichen Unternehmensfinanzie‐ rungen über die Plattform" anzubieten. [finance-magazin.de] Geldwäsche-Konferenz kritisiert Aufsicht Mehrere Bundestagsabgeordnete von Grünen, FDP und Linke haben eine virtuelle Konferenz mit 1.600 Teilnehmern zum Thema Geldwäsche organi‐ siert. Dabei wurde gestern Abend mit Blick auf den Wirecard-Skandal vor allem die mangelnde Aufsicht über das Unternehmen beklagt. Wie heute berichtet wurde, war das Treffen als Ersatz für die von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) eigentlich geplante jährliche Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 3/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Geldwäsche-Konferenz gedacht. Das BaFin-Treffen war coronabedingt abgesagt worden. [businessinsider.de] DIW: Wirtschaft könnte 2021 um 5,3 Prozent wachsen Die deutsche Konjunktur wird nach Einschätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) im kommenden Jahr deutlich anziehen. Es sei dann mit einer kräftigen Erholung und einem Wachstum von 5,3 Prozent zu rechnen. Allerdings seien die Risiken für die weitere konjunkturelle Entwicklung "enorm", warnte heute DIW-Konjunkturchef Claus Michelsen. "Wenn die Erholung im Frühjahr ausbleibt, das Virus länger und heftiger grassiert, könnten viele Unternehmen und in der Folge auch Banken erheblich in Schieflage geraten." [handelsblatt.com] [de.reuters.com] Schweiz könnte als Währungsmanipulator eingestuft werden Die massiven Eingriffe der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zur Schwä‐ chung des Franken könnten das Land auf eine Negativliste des US-Finanzmi‐ nisteriums bringen. Laut eines Medienberichts von heute erfüllt die Schweiz alle Kriterien, um von den USA als Währungsmanipulator eingestuft zu werden. Folgen wie Sanktionen oder Zölle werden dadurch aber nicht automatisch ausgelöst. [handelsblatt.com] [bloomberg.com] Kritik an klimaschädlichen Geschäften Umweltschutz- und Nichtregierungsorganisationen haben die Finanzierung von zwölf Großprojekten zur Gewinnung fossiler Energie durch Geldinstitute kritisiert. Laut einer heute veröffentlichten Studie stellen die Banken dafür 1.621 Milliarden Dollar (1.339 Milliarden Euro) in Form von Krediten und Bürgschaften zur Verfügung. Größte Geldgeber sind die US-Banken Citi, Bank of America und JPMorgan Chase. Die Deutsche Bank liegt auf Platz 14. Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 4/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief [spiegel.de] Ifo Institut veröffentlicht automatische Prognosen Die Experten des Ifo Instituts haben ein Programm entwickelt, mit dem künftig Konjunkturprognosen automatisch erstellt werden können. Die sogenannten IfoCast-Prognosen basieren auf zentralen Konjunkturindikatoren, die mit einem computergestützten Verfahren aus etwa 300 aktuellen Indikatoren ausgewählt werden, wie heute berichtet wurde. "Der IfoCast gibt uns eine schnellere und genauere Schätzung und Prognose der aktuellen konjunktu‐ rellen Lage", sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. Er und Ifo- Präsident Clemens Fuest werden ihre neue Konjunkturprognose am kommenden Mittwoch in München vorstellen. [handelsblatt.com] Tipps rund ums Online-Shopping Der Einkauf im Internet hat durch die Corona-Krise einen großen Schub bekommen. Auch viele Weihnachtsgeschenke werden wohl online erworben. Der Bankenverband hat daher Tipps zu den unterschiedlichen Bezahlme‐ thoden veröffentlicht. Deren Vor- und Nachteile sowie Ratschläge zum sicheren Einkaufen im Internet finden Sie hier: [bankenverband.de] Die Köpfe Von der Leyen schlägt Brexit-Notfallplan vor Die EU ist auf ein Scheitern der Post-Brexit-Verhandlungen vorbereitet. Durch Notfallregelungen sollen Flug- und Straßenverkehr sowie die Fischerei nach dem Jahreswechsel aufrechterhalten werden, wie die Brüsseler Behörde heute mitteilte. "Die Verhandlungen laufen noch, aber das Ende der Überg‐ angsfrist ist nahe", schrieb Kommissionschefin Ursula von der Leyen auf Twitter. Es gebe keine Garantie für einen Vertrag. Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 5/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief [rnd.de] Fratzscher: Harter Lockdown besser für die Wirtschaft Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), hat sich für eine Verschärfung der Regeln zur Eindämmung der Corona- Pandemie ausgesprochen. "Ein vorübergehender harter Lockdown ist wohl unausweichlich und wäre die bessere Option sowohl für die Gesundheit der Menschen als auch für die Wirtschaft, denn beides geht Hand in Hand", sagte er heute bei einer Video-Pressekonferenz. "Andernfalls drohen wir in eine Dauerschleife der bisherigen vermeintlich milderen Einschränkungen zu kommen, die der Wirtschaft noch stärker schaden." [de.reuters.com] Die Tweets des Tages "Die heutige geldpolitische Entscheidung der EZB überzeugt erneut nicht." Bankenpräsident Hans-Walter Peters kommentiert die heutigen Entscheidungen des #EZB-Rates. Mehr: go.bdb.de/8zrDN #ECB #Niedrig‐ zinsen [twitter.com] "Wichtige Tipps fürs Online-Shopping.” Nie zuvor wurden so viele Weihnachts‐ geschenke online gekauft. Dabei muss man den Überblick behalten: Welche Zahlungsmethode wird genutzt, welche Käufe sind bezahlt, welche Rechnungen oder Gutschriften sind noch offen? Unser Thema heute im Blog go.bdb.de/T6VyW #Weihnachten [twitter.com] Am Vortag meistgeklickt Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 6/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Die unglaublichen Voraussagen der Saxo Bank Amazon "kauft" Zypern, Deutschland muss Frankreich aufgrund kollabie‐ render Banken retten. Das sind zwei der zehn eher ungewöhnlichen Prognosen, die die dänische Saxo Bank für 2021 veröffentlicht hat. Immer zum Jahresende gibt das Geldhaus seine in der Finanzbranche sehr beliebten "Outrageous Predictions" mit entsprechenden Anlageempfehlungen bekannt. Womit Sie nächstes Jahr vielleicht noch rechnen sollten, lesen Sie hier: [handelszeitung.ch] [home.saxo] Was morgen wichtig wird Zweiter Tag des Gipfeltreffens der EU-Staats- und Regierungschefs. – Die Deutsche Bundesbank veröffentlicht ihre Konjunkturprognose. – Das Statis‐ tische Bundesamt gibt die Daten zur Inflation im November bekannt. – Bundesbank-Vorstand Joachim Wuermeling stellt das in Frankfurt entstehende Zentrum für digitale Finanzinnovationen vor. – Ein Webinar mit dem Wirtschaftsweisen Volker Wieland beschäftigt sich mit dem Thema "Wie angemessen ist die expansive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank?". Der Nachschlag Welche Fähigkeiten in der Krise zählen Das Büro muss nach Hause verlegt werden, die Ängste um Gesundheit und Jobsicherheit nehmen zu – die Corona-Krise verlangt viel von allen. Eine Umfrage unter 8.500 Arbeitnehmern zeigt, welche Fähigkeiten einen im Job eher krisenfest machen. Auf Platz eins landete Flexibilität, also die schnelle Anpassung an geänderte Rahmenbedingungen. Auch die Kommunikationsfä‐ higkeit wurde hoch bewertet. Warum die Lernbereitschaft im Beruf jetzt besonders gefragt ist, lesen Sie hier: [karriere.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 7/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
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