Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020-115 - Das Thema Wirtschaftsweise sehen gute Chancen für Konjunkturaufschwung 2021 - Bundesverband deutscher ...

Die Seite wird erstellt Stefan-Nikolas Hentschel
 
WEITER LESEN
Bankenbrief

Bankenbrief - Ausgabe 2020-115

 Das Thema

 Wirtschaftsweise sehen gute Chancen für
 Konjunkturaufschwung 2021
 Nach dem Absturz der deutschen Wirtschaft in der Corona-Krise sehen die
 Wirtschaftsweisen gute Chancen für einen Aufschwung im nächsten Jahr. "Die
 Corona-Pandemie wird voraussichtlich den stärksten Einbruch der deutschen
 Wirtschaft seit Bestehen der Bundesrepublik verursachen. Wir erwarten, dass
 jedoch ab dem Sommer eine Erholung einsetzt", erklärte der Vorsitzende des
 Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen
 Entwicklung, Lars Feld, heute. Die Prognose für das laufende Jahr schraubte
 das Beratergremium der Bundesregierung deutlich nach unten. Die Experten
 gehen nun davon aus, dass das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2020 um
 6,5 Prozent schrumpfen wird. Jedoch sind die Wirtschaftsweisen zuversichtlich,
 dass Europas größte Volkswirtschaft schon im nächsten Jahr wieder auf einen
 Wachstumskurs zurückkehren wird. Für das Jahr 2021 prognostiziert der
 Sachverständigenrat ein Wachstum von 4,9 Prozent. Allerdings sei eine
 Rückkehr auf das Niveau des BIP vor der Pandemie nicht vor 2022 zu
 erwarten. Für den Euroraum rechnet das Gremium mit einem Rückgang des
 realen BIP im Jahr 2020 um 8,5 Prozent und einem positiven Wachstum von
 6,2 Prozent für 2021. Über das 130 Milliarden Euro schwere Konjunkturpaket
 der Bundesregierung äußerte sich Feld zufrieden. Das Paket habe "mehr Licht
 als Schatten". Eine Debatte über Steuererhöhungen zur Rückführung der
 neuen Schulden infolge der staatlichen Corona-Maßnahmen halten die
 Wirtschaftsweisen für verfrüht.

 [faz.net]
 [deutschlandfunk.de]
 [de.reuters.com]
 [sueddeutsche.de]

 Meldungen

             Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin
                                                                                     Seite 1/7
             Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief

 FCA erhält mehr Befugnisse für Libor-Einstellung
 Die britische Regierung will der Finanzaufsicht FCA zusätzliche Befugnisse bei
 der für Ende 2021 avisierten Einstellung des Referenzzinssatzes Libor (London
 Interbank Offered Rate) geben. Dies geschehe, um eine ordnungsgemäße
 Einstellung des Libor sicherzustellen und Nutzer zu schützen, die nach Ablauf
 der Frist noch Verträge mit Libor halten, erklärte der britische Finanzminister
 Rishi Sunak heute. Einige Banken haben bereits damit begonnen, Finanzkon‐
 trakte vom Libor auf einen von der Bank of England (BoE) festgelegten Sonia-
 Satz umzustellen. Laut Sunak wird es aber nicht möglich sein, jeden Vertrag
 bis Ende 2021 zu ändern. Der Libor wird weltweit zur Preisfestsetzung für
 Kontrakte verwendet, soll nun aber nach versuchten Manipulationen
 abgeschafft werden.

 [uk.reuters.com]

 Wirtschaft der Eurozone erholt sich
 Die Konjunktur-Talfahrt der Eurozone hat sich im Juni mit der Aufhebung
 weiterer Corona-Restriktionen verlangsamt. Der Einkaufsmanagerindex, der
 die Geschäfte von Industrie und Dienstleistern zusammenfasst, stieg im Juni
 auf 47,5 Punkte von 31,9 im Vormonat. Dies sei der höchste Stand seit vier
 Monaten, teilte das Markit-Institut heute mit. Zudem rückt die Schwelle von
 50, ab der ein Wachstum signalisiert wird, wieder in Sichtweite. Markit-
 Chefvolkswirt Chris Williamson erläuterte: "Produktion und Nachfrage gingen
 zwar weiter zurück, kollabierten aber nicht mehr." Die Umfrage verdeutliche
 die Erwartungen, dass die gelockerten Ausgangsbeschränkungen der
 Rezession bis zum Sommer ein Ende bereiten würden. Dennoch dürfte die
 Wirtschaft in der Währungsunion 2020 um mehr als 8 Prozent schrumpfen.

 [boersen-zeitung.de]

 Credit Suisse steigt bei brasilianischer Digitalbank ein
 Die Schweizer Großbank Credit Suisse wird von der brasilianischen
 Digitalbank Modalmais Vorzugsaktien im Volumen von bis zu 35 Prozent des
 Gesamtkapitals erwerben. Wie die Bank heute in Zürich mitteilte, sollen
 künftig Produkte der Credit Suisse wie strukturierte Anleihen, Fonds und
 Aktienangebote an die fast eine Million Kunden von Modalmais vertrieben

             Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin
                                                                                     Seite 2/7
             Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief

 werden. Modalmais werde weiterhin vom Gründer, Diniz Ferreira Baptista, und
 seinen Hauptgeschäftsführern geleitet.

 [finanzen.net]

 Die Köpfe

 Ex-Wirecard-Chef Braun gegen Kaution aus Haft
 entlassen
 Der ehemalige Vorstandschef des skandalgeschüttelten Finanzdienstleisters
 Wirecard, Markus Braun, wird gegen Kaution aus der Untersuchungshaft
 entlassen. Das entschied das Amtsgericht München heute, wie die Staatsan‐
 waltschaft mitteilte. Braun war am Vorabend festgenommen worden. Die
 Strafverfolger verdächtigen Braun der Bilanzfälschung und der Marktmanipu‐
 lation. Nach Angaben einer Sprecherin der Staatsanwaltschaft hatte Braun
 sich den Behörden selbst gestellt. In dem Bilanzskandal geht es um mutmaß‐
 liche Luftbuchungen in Höhe von 1,9 Milliarden Euro. Braun war nach
 Bekanntwerden des Skandals als Chef von Wirecard zurückgetreten. Der von
 seinen Aufgaben freigestellte Vorstand Jan Marsalek wurde gestern vom
 Aufsichtsrat mit sofortiger Wirkung entlassen. Marsalek hatte das Tagesge‐
 schäft geleitet.

 [spiegel.de]

 Enria: Corona-Krise dürfte für Konsolidierung sorgen
 Die Corona-Pandemie eröffnet nach Einschätzung des obersten EZB-Banken‐
 aufsehers Andrea Enria Möglichkeiten für Bankenfusionen in der Eurozone.
 Das gelte sowohl für Übernahmen innerhalb eines Landes als auch für grenz‐
 überschreitende Fusionen, sagte Enria in einem heute veröffentlichten
 Interview. Schließlich verringere die Krise die Profitabilität der Institute. Es sei
 "unvermeidlich", dass der Anteil der ausfallgefährdeten Kredite steigen
 werde. "Die Banken werden vorsichtig sein müssen", mahnte Enria.

 [de.reuters.com]

             Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin
                                                                                     Seite 3/7
             Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief

 Dombrovskis erwartet im Juli Einigung über EU-
 Aufbaufonds
 Der Vizepräsident der EU-Kommission, Valdis Dombrovskis, erwartet im Juli
 eine Einigung zum EU-Wiederaufbaufonds für die von der Corona-Krise
 schwer getroffenen Staaten. Er rechne mit einem starken Engagement der im
 Juli startenden deutschen Ratspräsidentschaft, so dass die Verhandlungen
 wohl kommenden Monat abgeschlossen werden könnten, sagte Dombrovskis
 bereits gestern in einer Videokonferenz. Ein EU-Sondergipfel am 17. und 18.
 Juli soll einen Durchbruch in den Verhandlungen über das 750-Milliarden-
 Programm bringen.

 [de.reuters.com]

 Spanischer Notenbankchef de Cos regt
 Strukturreformen an
 Spaniens Notenbankchef Pablo Hernández de Cos hat die heimische
 Regierung angesichts des Konjunktureinbruchs des Landes infolge der
 Corona-Krise zu Strukturreformen aufgerufen. Die Zentralbank in Madrid sagt
 für das Gesamtjahr ein Minus beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 9 bis 11,6
 Prozent voraus. Wie de Cos heute vor einem Parlamentsausschuss berichtete,
 dürfte sich die Wirtschaft allerdings im dritten Quartal fangen. Nächstes Jahr
 sei beim BIP dann wieder mit einem Plus von 7,7 bis 9,1 Prozent zu rechnen.
 Zugleich müsse der Reformkurs aber beschleunigt werden.

 [finanzen.net]

 Die Tweets des Tages

 68 Prozent der Smartphone-Besitzer interessieren sich für mobiles Bezahlen
 oder nutzen es bereits. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Marktfor‐
 schungsinstituts Skopos. Und: Von allen iOS-Nutzern, die Apple Pay kennen,
 bezahlt bereits rund ein Viertel damit. Bei den Android-Besitzern, die Google
 Pay kennen, nutzen das 13 Prozent. #mobilepayment #bezahlen
 #kontaktlos

 [twitter.com]

             Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin
                                                                                     Seite 4/7
             Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief

 Die ersten Bundesländer starten in die Sommerferien. Wir wünschen allen
 Lehrern und allen Schülern schöne Ferien und freuen uns, Euch nach den
 Ferien wieder mit unseren Unterrichtsmaterialien auf go.bdb.de/042sc zu
 unterstützen. #finanzbildung

 [twitter.com]

 Die #DKinfo20 wird zur DK Info digital! Und daher richten sich die Inhalte in
 diesem Jahr nicht nur an Fachpublikum, sondern decken ein breiteres
 Themenspektrum ab. Auf dkinfo-digital.de erfahren Sie mehr. Wir freuen
 uns auf Sie!

 [twitter.com]

 Am Vortag meistgeklickt

 Wirecard ringt um Vertrauen – BaFin-Chef Hufeld:
 "Totales Desaster"
 Der Bilanzskandal um den Bezahldienstleister Wirecard hat zum Wochenstart
 eine weitere Wendung genommen. Wie das Unternehmen heute Morgen
 mitteilte, existieren die vermissten 1,9 Milliarden Euro auf Treuhandkonten in
 Asien mit großer Wahrscheinlichkeit nicht. Deswegen prüft der Dax-Konzern
 nun die nachträgliche Korrektur seiner Bilanzen der vergangenen Jahre:
 "Mögliche Auswirkungen auf die Jahresabschlüsse vorangegangener
 Geschäftsjahre können nicht ausgeschlossen werden", hieß es in der
 Mitteilung. Die Aktie von Wirecard stürzte zu Handelsbeginn zeitweise um 50
 Prozent auf rund 13 Euro ab. Bereits am vergangenen Donnerstag und Freitag
 hatten die Titel zeitweise insgesamt um 75 Prozent eingebüßt, nachdem
 Wirecard eingestehen musste, dass der Konzern 1,9 Milliarden Euro nicht
 auffinden kann. Interims-Chef James Freis betonte, der Konzern stehe
 weiterhin mit Hilfe der am Freitag angeheuerten Investmentbank Houlihan
 Lokey in "konstruktiven Gesprächen" mit den kreditgebenden Banken. Laut
 einem Medienbericht wollen die Geldhäuser das Unternehmen nicht fallen
 lassen. "Keiner hat ein Interesse daran, den Kredit zu kündigen", hieß es
 demnach am vergangenen Samstag aus einem der beteiligten Institute. Dem
 Bericht zufolge will Wirecard Schritte prüfen, wie das Geschäft fortgeführt
 werden kann. Darunter seien Kostensenkungen sowie Umstrukturierungen,

            Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin
                                                                                    Seite 5/7
            Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief

 Veräußerung oder Einstellungen von Unternehmensteilen und Produktseg‐
 menten. Die Ratingagentur Moody's entzog Wirecard derweil heute komplett
 die Einstufung für die Kreditwürdigkeit. Am Freitag hatte die Agentur die
 Kreditwürdigkeit von Wirecard bereits um sechs Stufen auf Ramschniveau
 zurückgestuft. Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München erklärte
 heute, die Behörde erwäge eine Ausweitung ihrer Ermittlungen gegen den
 Finanzdienstleister. "Wir prüfen alle in Betracht kommenden Straftaten", sagte
 sie. Der Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin),
 Felix Hufeld, räumte unterdessen Fehler bei der Aufsicht über Wirecard ein.
 Was dort passiert sei, sei ein "totales Desaster", sagte Hufeld heute in
 Frankfurt. "Es ist eine Schande, dass so etwas passiert ist." Private und öffent‐
 liche Institutionen, inklusive seiner eigenen Behörde, hätten versagt. "Wir sind
 nicht effektiv genug gewesen, einen solchen Fall zu verhindern. Ich nehme die
 öffentliche Kritik voll und ganz an."

 [boersen-zeitung.de]
 [tagesschau.de]
 [uk.reuters.com]
 [tagesspiegel.de]
 [nzz.ch]

 Was morgen wichtig wird

 In München veröffentlicht das Ifo Institut für Wirtschaftsforschung den
 Geschäftsklimaindex für Juni. – In Washington legt der Internationale
 Währungsfonds (IWF) eine aktualisierte Prognose zur Entwicklung der
 Weltwirtschaft für dieses und nächstes Jahr vor. – In Chicago spricht der
 Präsident der Federal Reserve (Fed) Bank of Chicago, Charles Evans, bei einer
 virtuellen Konferenz über die aktuelle Wirtschaftslage und Geldpolitik in den
 USA. – In Tokio bleiben die Börsen wegen eines Feiertages geschlossen.

 Der Nachschlag

             Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin
                                                                                     Seite 6/7
             Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief

 Ihr Netzwerk als Kickstarter für die Karriere
 Bei der Jobsuche sind Netzwerker klar im Vorteil: Persönliche Kontakte sind
 der beste Weg, um eine neue Stelle zu finden. Studien zufolge kommt jede
 dritte Neueinstellung hierzulande über Kontakte zustande. Personalexperte
 Claudio Fernández-Aráoz verweist zudem darauf, dass bei der Jobsuche
 flüchtige Bekannte oder sogenannte "schwache Beziehungen" insbesondere
 in Corona-Zeiten wertvoller sind als enge Freunde: "Meiner Ansicht nach sind
 diese Beziehungen in wahrhaft schweren Zeiten wie diesen die einzige
 Strategie bei der Jobsuche, die zu einer wirklich guten Anstellung führt." Um
 diese im eigenen Netzwerk zu finden, empfiehlt er eine besondere Syste‐
 matik. Zunächst sollten Sie eine Liste aus "schwachen" Kontaktpersonen
 erstellen und überlegen, welche Jobaussichten sie bieten und wie hilfsbereit
 sie Ihnen gegenüber sind. Tipps zu den dann folgenden Telefonaten lesen Sie
 hier:

 [capital.de]

            Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin
                                                                                    Seite 7/7
            Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Sie können auch lesen