Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020-123 - Das Thema EU-Wirtschaftsklima erholt sich langsam - Bundesverband deutscher ...

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Bankenbrief

Bankenbrief - Ausgabe 2020-123

 Das Thema

 EU-Wirtschaftsklima erholt sich langsam
 Das Wirtschaftsklima in der Europäischen Union (EU) hat sich durch die Locke‐
 rungen der Corona-Einschränkungen im Juni aufgehellt. Nach dem histori‐
 schen Einbruch im April werde die wirtschaftliche Lage wieder deutlich
 positiver eingeschätzt, teilte das Statistische Bundesamt heute unter Verweis
 auf europäische Daten mit. Die Wiesbadener Behörde ist aufgrund der
 deutschen EU-Ratspräsidentschaft zurzeit für die Veröffentlichung verant‐
 wortlich. Der im Auftrag der EU-Kommission erhobene "Indikator der
 wirtschaftlichen Einschätzung" liege allerdings noch weit unter dem Niveau
 von vor der Pandemie. Den Angaben zufolge stieg der Indikator im Juni 2020
 gegenüber dem Vormonat um 8,1 Punkte auf 74,8 Punkte. Im vom
 Lockdown voll getroffenen Monat April war er um 30,8 Punkte auf 63,8 Punkte
 eingebrochen – und damit auf den tiefsten Stand seit Beginn der Erhebung im
 Jahr 1985. Die Berechnungen basieren auf einer EU-weiten Befragung bei
 Unternehmen in Industrie, Dienstleistungsbranche, Einzelhandel und Bauge‐
 werbe sowie bei Verbrauchern. Die Daten werden gewichtet. Indikatorwerte
 über 100 deuten auf ein überdurchschnittlich gutes wirtschaftliches Klima hin
 und umgekehrt. In 25 der 27 EU-Staaten hat sich demnach im Juni 2020 das
 Wirtschaftsklima verbessert. In Europas größter Volkswirtschaft Deutschland
 stieg der Indikator in dem Monat um 6,6 Punkte auf 81,9 Zähler, nachdem er
 im April um knapp 20 Punkte eingebrochen war und sich im Mai leicht erholt
 hatte. Im vergangenen Jahr lag der Wert für Deutschland durchgängig
 zwischen 98 und 108 Punkten.

 [handelszeitung.ch]
 [handelsblatt.com]
 [regio-journal.info]
 [destatis.de] Download Details zum Indikator

 Meldungen

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 Bericht: Notenbanken könnten Zinskurve kontrollieren
 Ein längeres Fortdauern der Wirtschaftskrise aufgrund der Corona-Pandemie
 könnte die Notenbanken in Europa und den USA zu einer relativ selten
 genutzten Option greifen lassen: der sogenannten Kontrolle der Zinskurve.
 Dadurch werde das Niveau der Renditen von Staatsanleihen über alle
 Laufzeiten hinweg in einem engen Korridor gehalten, hieß es heute in einem
 Medienbericht. Einige Experten rechnen mit einem solchen Schritt, der bereits
 von den Währungshütern in Japan und Australien umgesetzt wurde.
 "Momentan gibt es in der Fed noch große Vorbehalte gegen eine Kontrolle der
 Zinskurve. Das kann sich aber ändern, wenn die Wirtschaftskrise länger
 anhält", sagte Bernd Weidensteiner, US-Ökonom der Commerzbank. Paul
 Brain, Leiter des Anleiheteams bei Newton Asset Management, erwartet,
 "dass die Steuerung der Zinskurve über kurz oder lang kommen wird. Wenn
 die Zinsen zu stark ansteigen, könnten weder die USA noch Europa die Kosten
 für die fiskalpolitische Unterstützung bewältigen".

 [handelsblatt.com]

 Bundestag: EZB hat Vorgaben
 des Verfassungsgerichts erfüllt
 Der Bundestag hat mit den Stimmen von CDU/CSU, SPD, FDP und Grünen
 einen fraktionsübergreifenden Antrag beschlossen, wonach die Abgeordneten
 die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts als erfüllt ansehen, wie heute
 berichtet wurde. Die Karlsruher Richter hatten den milliardenschweren Staats‐
 anleihekäufen im Mai dieses Jahres enge Grenzen gesetzt. Danach darf sich
 die Bundesbank nur dann am Kaufprogramm beteiligen, wenn der EZB-Rat
 eine erkennbare Abwägung zwischen währungspolitischen Zielen und
 wirtschaftspolitischen Auswirkungen trifft.

 [de.reuters.com]
 [cash.ch]

 Ministerium will Pläne für Finanzaufsicht bald
 vorstellen
 Als Reaktion auf den Bilanzskandal beim Zahlungsdienstleister Wirecard
 arbeitet das Bundesfinanzministerium eigenen Angaben zufolge mit
 Hochdruck an einem Konzept für die Neuaufstellung der Finanzaufsicht. Wie

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 heute berichtet wurde, sollen die Pläne "in den nächsten Tagen" präsentiert
 werden.

 [de.reuters.com]

 Zweite Corona-Welle könnte Banken-Liquidität
 bedrohen
 Schweizer Notenbanker und Manager von Geldhäusern haben vor den
 möglichen Folgen einer neuen Corona-Ansteckungswelle gewarnt. "Es gibt
 das Szenario einer Liquiditätskrise bei den Banken und im Finanzsystem",
 sagten mehrere nicht namentlich genannte Schweizer Banker
 laut eines Medienberichts von heute. Bereits gestern hatte James Bullard,
 Chef des Ablegers der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) in St. Louis,
 gemahnt: "Eine Welle von größeren Unternehmenspleiten könnte in eine
 Finanzkrise münden."

 [finews.ch]

 IHS-Markit: Bemerkenswerte Erholung der Eurozone
 Die Stimmung in der Wirtschaft der Eurozone hat sich im Juni kräftig vom
 Einbruch in der Corona-Krise erholt. Wie das Marktforschungsinstitut IHS
 Markit heute in London nach einer zweiten Schätzung mitteilte, stieg der von
 ihm erhobene Einkaufsmanagerindex für die Gesamtwirtschaft im Juni auf
 48,5 Punkte, nach 31,9 Punkten im Mai. "Die Daten signalisieren, dass sich die
 Eurozone in bemerkenswertem Tempo aus ihrer Corona-Pandemie-bedingten
 Notlage befreit hat", sagte Chris Williamson, Chef-Volkswirt bei IHS Markit. In
 Deutschland verbesserte sich der Index um 14,7 Zähler auf 47 Punkte.

 [boersen-zeitung.de]

 Die Köpfe

 Campelli: Konzernumbau trotz Corona auf Kurs
 Fabrizio Campelli, Strategiechef der Deutschen Bank, erwartet keine
 negativen Auswirkungen der Corona-Krise auf die Transformation des
 Geldhauses. "Bislang sind wir im Zeitplan oder sogar besser. Die Ziele für

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 2022 stehen", sagte er in einem heute veröffentlichten Interview. Dass die
 Bank im Plan liege, sei eine große Leistung, da mehr als 60.000 Mitarbeiter im
 Homeoffice arbeiteten. Mit Blick auf Wirecard sagte Campelli: "Wir sind eine
 der größten Banken im Zahlungsverkehr weltweit. Das ist eine unserer
 Stärken, ein echtes Kerngeschäftsfeld. Wenn sich hier also Gelegenheiten
 ergeben, uns zu verstärken, werden wir uns diese ansehen."

 [handelsblatt.com]

 Jean Castex wird Nachfolger von Frankreichs Premier
 Philippe
 Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat heute Jean Castex zum Premier‐
 minister des Landes ernannt. Das teilte der Präsidentenpalast in Paris mit.
 Zuvor waren dessen Vorgänger Édouard Philippe und die gesamte Regierung
 zurückgetreten. Dieser Schritt war erwartet worden, da Macron nach der
 Niederlage des Regierungslagers bei den Kommunalwahlen seine Politik neu
 ausrichten will. Castex koordinierte zuletzt die Lockerungen der Corona-
 bedingten Einschränkungen in Frankreich.

 [spiegel.de]

 Untreue-Ermittlungen gegen Ex-Wirecard-Chef Braun
 Im Fall des insolventen Dax-Konzerns Wirecard ermittelt die Münchner Staats‐
 anwaltschaft jetzt auch wegen Untreueverdachts gegen Ex-Vorstandschef
 Markus Braun und weitere Manager, wie heute berichtet wurde. Dabei geht es
 um den Vorwurf, dass dreistellige Millionensummen von Wirecard-Konten an
 Firmen in Asien und auf Mauritius flossen. Außerdem gingen die Ermittler
 davon aus, dass die mutmaßlichen Manipulationen spätestens 2014
 begannen, hieß es.

 [orf.at]

 RBS-Chairman Davies will Ende des Dividendenverbots
 Howard Davies, Aufsichtsratsvorsitzender der Royal Bank of Scotland (RBS),
 hat die britische Notenbank aufgefordert, die Einschränkungen für Dividen‐
 denzahlungen bis zum Herbst dieses Jahres aufzuheben. Ansonsten würden

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 Banken keine Investoren mehr finden, hieß es in einem Medienbericht von
 heute.

 [uk.reuters.com]

 Parmentier verlässt Oddo Seydler Bank
 René Parmentier hat sein Amt als Chef der Oddo Seydler Bank mit sofortiger
 Wirkung niedergelegt. Das teilte das Geldhaus heute mit. Sein Nachfolger bei
 der Brokerage-Tochter des deutsch-französischen Instituts Oddo BHF wird
 Christophe Tadié. Er leitet seit 2019 den Bereich Corporates & Markets des
 Mutterkonzerns.

 [finance-magazin.de]

 Der Tweet des Tages

 Andreas Krautscheid at the BdB/UK Finance (@UKFtweets) Webinar: The
 results of the EU-UK negotiations up to now are not satisfying. It is critical that
 we get it right, and build up trust for a stable future EU-UK relationship in
 financial services.

 [twitter.com]

 Am Vortag meistgeklickt

 KfW: Mehr als 600.000 neue Selbstständige
 Die Zahl der Existenzgründungen in Deutschland ist 2019 erstmals seit fünf
 Jahren wieder gestiegen. 605.000 Menschen machten sich nach einer
 Auswertung der staatlichen Förderbank KfW im vergangenen Jahr selbst‐
 ständig und damit 58.000 mehr als ein Jahr zuvor. Allerdings könnte die
 Corona-Krise 2020 den positiven Trend schon wieder umkehren. "Ich erwarte,
 dass Gründungspläne unter dem Eindruck der aktuell existenzbedrohenden
 Lage vieler Selbstständiger teilweise verschoben werden", sagte KfW-
 Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib heute in Frankfurt. Zugleich dürften
 steigende Arbeitslosenzahlen dazu führen, dass mehr Menschen aus der Not

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 heraus den Schritt in ein eigenes Unternehmen wagen. Wesentlicher Treiber
 für das Plus bei den Neugründungen war die Aufnahme einer selbstständigen
 Tätigkeit im Nebenerwerb. Deren Zahl stieg 2019 um 85.000 auf 377.000,
 Vollerwerbsgründungen gingen hingegen um 27.000 auf 228.000 zurück.
 Auch der Anteil der Gründerinnen nahm ab. Er lag nach 40 Prozent 2018 nur
 noch bei 36 Prozent. Beim Vergleich der Bundesländer steht nach Angaben
 der KfW Berlin an der Spitze. In der Hauptstadt haben in den Jahren 2017 bis
 2019 von 10.000 Erwerbsfähigen durchschnittlich jährlich 198 Personen eine
 selbstständige Tätigkeit begonnen. Schlusslicht im Länderranking ist Bremen
 mit 37 Gründern. Positiv: Der Anteil von Existenzgründungen, bei denen es
 Probleme mit der Finanzierung gab, ist 2019 auf 12 Prozent gesunken (2018:
 17 Prozent).

 [faz.net]
 [de.investing.com]
 [sueddeutsche.de]
 [kfw.de] Download KfW-Gründungsmonitor

 Was die nächsten Tage wichtig wird

 Am Wochenende steht der Sport im Mittepunkt. So fallen am Samstag in Köln
 (Frauen) und Berlin (Männer) die Entscheidungen in den Spielen um den
 Deutschen Fußballpokal. Am Sonntag beginnt in Österreich die Rennsaison
 der Formel I.

 Der Nachschlag

 Typische E-Mail-Fehler vermeiden
 Trotz WhatsApp und anderer sozialer Medien: Unter Geschäftspartnern gehört
 die E-Mail immer noch zum unverzichtbaren Instrument. Umso wichtiger, die
 schlimmsten Fehler beim Versenden einer beruflichen Nachricht zu
 vermeiden. Absolut tabu: Eine Mail ohne Anrede und Grußformel. Das zeugt
 sonst von mangelndem Respekt. Und in der Signatur haben Zitate oder Fotos

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 hier:

 [impulse.de]

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