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Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020-158 Das Thema Barnier: Gehen bei Brexit-Verhandlungen eher rückwärts denn vorwärts London und Brüssel haben sich tief enttäuscht über fehlende Fortschritte bei den Verhandlungen über ein Abkommen für die Zeit nach der Brexit-Überg‐ angsphase gezeigt. Beide Seiten machten sich heute nach Abschluss der siebten Verhandlungsrunde in Brüssel gegenseitig schwere Vorwürfe. "Ich verstehe einfach nicht, warum wir wertvolle Zeit verschwenden", sagte Michel Barnier, der Chefunterhändler der Europäischen Union (EU). Es gelte nach wie vor, was er bereits Ende Juli gesagt habe: Es sei unwahrscheinlich, dass ein Abkommen rechtzeitig – also bis Ende Oktober – zustande komme. Es habe sich diese Woche zu oft so angefühlt, als würde man rückwärts- statt vorwärts‐ gehen, kritisierte der Franzose. Der britische Chef-Unterhändler David Frost warf hingegen der EU vor, die Verhandlungen "unnötig" zu erschweren. "Wir hatten nützliche Diskussionen in dieser Woche, aber es gab nur wenig Forts‐ chritte", sagte Frost. Eine Einigung sei aber möglich. "Das ist immer noch unser Ziel, aber es wird nicht leicht zu erreichen sein." Er warnte davor, dass die Zeit knapp werde. Großbritannien hatte die Staatengemeinschaft nach fast einem halben Jahrhundert Ende Januar verlassen. Dennoch gehört das Land noch bis Jahresende zum EU-Binnenmarkt und zur Zollunion. Verhandelt wird nun über ein Anschlussabkommen – ansonsten droht ein harter wirtschaftlicher Bruch mit Zöllen und Handelshemmnissen. Ein mögliches Abkommen muss zuvor jedoch vom Europaparlament, den EU-Staaten und dem britischen Parlament ratifiziert werden. [faz.net] [deutschlandfunk.de] [handelsblatt.com] [bloomberg.com] [bbc.com] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 1/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Meldungen IW: Banken müssen mit coronabedingten Problemen rechnen Großbanken könnten die Folgen der Corona-Krise aufgrund ihrer Rolle als Staatsfinanzierer zu spüren bekommen. Das erwartet das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) laut einer heute bekannt gewordenen Studie. Aufgrund der steigenden Staatsverschuldung könne die Bonität der Länder sinken, was wiederum zu sinkenden Kursen der Anleihen führen würde. Die daraus resultierenden Eigenkapitalverluste der Geldhäuser würden die Fähigkeit, Kredite an Unternehmen und private Haushalte zu vergeben, beein‐ trächtigen, was wiederum Druck auf die Erträge ausübe, schrieb das IW. Aller‐ dings sehen die Experten nicht unbedingt die Notwendigkeit, die Banken in der Krise zu stärken. [handelsblatt.com] Deutsche Wirtschaft verliert an Schwung Der Einkaufsmanagerindex für die deutsche Wirtschaft ist im August überra‐ schend stark zurückgegangen. Das teilte das IHS-Markit Institut heute mit. Das Barometer fiel um 1,6 auf 53,7 Punkte; es blieb damit aber den zweiten Monat in Folge über der Wachstumsschwelle von mehr als 50 Zählern. Volkswirte hatten mit 55 Punkten gerechnet. "Die Erholung hat etwas an Schwung verloren", sagte IHS-Markit-Ökonom Phil Smith. Haupttreiber des Rückgangs sei der Servicesektor gewesen. Auch in der Eurozone trübte sich die Unter‐ nehmensstimmung spürbar ein. Nach einer deutlichen Verbesserung im Juli fiel der Einkaufsmanagerindex laut IHS Markit im August um 3,3 Punkte auf 51,6 Zähler zurück. [boerse.ard.de] [boersen-zeitung.de] Railsbank will britische Wirecard-Tochter kaufen Die britische Railsbank plant, Teile des Geschäfts von Wirecard Card Solutions in Großbritannien zu übernehmen. Dazu sollen die Kartentechnologie sowie Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 2/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Kunden und Mitarbeiter gehören. Laut eines Medienberichts von heute wird das dann noch verbleibende Geschäft abgewickelt. Die britische Wirecard- Tochter bestätigte Gespräche mit der Railsbank, Verträge seien aber noch nicht unterzeichnet. [de.reuters.com] Margen bei Baufinanzierung gestiegen Aufgrund gesunkener Refinanzierungskosten ist die Rohmarge bei Baufinan‐ zierungen für Geldhäuser in Deutschland seit Dezember vergangenen Jahres von 1,04 auf 1,4 Prozent gestiegen. Das wurde heute unter Berufung auf Daten der Bundesbank berichtet. Zur Berechnung der Rohmarge wird die Differenz zwischen den durchschnittlichen Effektivzinsen inklusive Kosten und den Refinanzierungskosten in Form der Rendite zehnjähriger Pfandbriefe gebildet. Auch von hohen Kreditausfällen blieben die Geldhäuser bislang verschont. Allerdings müssen die Banken gestundete Darlehen bis Ende September nicht als ausfallgefährdet in ihren Büchern deklarieren. [finanz-szene.de] Sutor Bank stellt Robo-Advisor ein Die Hamburger Sutor Bank hat ihren bereits vor sieben Jahren gestarteten Robo-Advisor eingestellt. Laut eines Medienberichts von heute, können Bestandskunden das Produkt aber weiter nutzen. Eine Sprecherin des Unter‐ nehmens sagte, das Geldhaus bediene Robo-Advisor als Partner, ohne selbst einen zu betreiben. Zu den Kunden gehören beispielsweise der Berliner Robo- Advisor Growney und Birdee, ein Anlage-Fintech-Unternehmen, das in den Beneluxstaaten aktiv ist. [financefwd.com] Britische Staatsverschuldung steigt auf mehr als 2 Billionen Pfund Die Verbindlichkeiten der öffentlichen Hand im Vereinigten Königreich sind im Juli coronabedingt erstmals auf mehr als 2 Billionen Pfund (2,2 Billionen Euro) gestiegen. Das geht aus heute veröffentlichten Daten hervor. Zudem betrug die Staatsverschuldung 100,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Das ist Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 3/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief der höchste Stand seit 1961. Zum Vergleich: Die Bundesbank erwartet für Deutschland eine Schuldenquote von etwa 75 Prozent. Die Maastricht- Kriterien für die Eurozone erlauben normalerweise 60 Prozent. [de.reuters.com] Ökonomen: US-Wirtschaft mit starkem Wachstum Experten erwarten im laufenden Quartal ein Wirtschaftswachstum in den USA in Höhe von auf das Jahr umgerechnet 18,8 Prozent. Das ergab eine heute veröffentlichte Umfrage unter mehr als 110 Volkswirten. Im vergangenen Quartal lag das Wachstum aufgrund der Folgen der Corona-Krise bei minus 32,9 Prozent. In den letzten drei Monaten dieses Jahres rechnen die Ökonomen mit einem Plus von 6,1 Prozent, im Juli hatten sie noch 6,5 Prozent prognosti‐ ziert. [boerse.ard.de] Banken fordern einheitliche Regeln für Cloud Computing Der Bankenverband hat sich heute erneut für eine verantwortungsbe‐ wusste und technologieneutrale Verwendung von Cloud-Lösungen ausge‐ sprochen. Cloud Computing biete Banken neue Möglichkeiten zur Erschließung innovativer Geschäftsmodelle und zur effizienteren Gestaltung von Arbeitsprozessen. Um dies zu ermöglichen, hat der Bankenverband drei Forderungen an Politik und Aufsicht: Die Regulierung von Cloud-Auslage‐ rungen sollte auf Grundlage eines risiko-basierten Ansatzes erfolgen. Zudem müssen die Anforderungen für das Reporting an Aufsichtsbehörden sowie an Exit-Strategien europaweit klar und einheitlich sein. Um Risiken aus einer Konzentration auf wenige Cloud-Anbieter zu minimieren, müssen Standards eingeführt werden, welche eine nahtlose Portabilität zwischen Cloud- Anbietern herstellen. [bankenverband.de] Die Köpfe Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 4/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Zeitplan für Zielke-Nachfolge könnte Anfang September vorliegen Hans-Jörg Vetter, neugewählter Aufsichtsratschef der Commerzbank, könnte auf der AR-Sitzung Anfang September neue Impulse für die Nachfolge des scheidenden Vorstandschefs Martin Zielke geben. Das erwartet die Gewerk‐ schaft Ver.di, wie heute berichtet wurde. Sie rechnet mit der Vorlage eines Zeitplans durch Vetter, wie die Besetzung des Chefpostens geregelt werden soll. "Es muss noch in diesem Jahr ein neuer CEO gefunden werden – je zügiger, desto besser", betonte Aufsichtsratsmitglied Stefan Wittmann. "Aber Sorgfalt geht vor Schnelligkeit", sagte der Ver.di-Vertreter. [sueddeutsche.de] Kritik an Nominierung Sheltons für Fed-Posten Eine 38-köpfige Gruppe von ehemaligen Volkswirten, Anwälten und Noten‐ bankpräsidenten der US-Zentralbank Federal Reserve (Fed) hat sich gegen die Nominierung von Judy Shelton für einen Direktorenposten bei der Fed ausge‐ sprochen, wie heute berichtet wurde. In einem Schreiben baten die Unter‐ zeichner die Senatoren, die Ernennung der Ökonomin abzulehnen. Ihre Ansichten seien extrem und unüberlegt, schrieben die früheren Fed-Mitar‐ beiter. Shelton hatte beispielsweise die Rückkehr zum Goldstandard gefordert, den die USA 1971 aufgegeben hatten. [de.reuters.com] Adyen: Top-Manager verkaufen Unternehmens-Aktien Mehrere hochrangige Führungskräfte des niederländischen Zahlungsdienst‐ leisters Adyen haben jeweils rund 15 Prozent ihrer Anteile an dem Unter‐ nehmen verkauft. Das gab Adyen heute bekannt. Unter den Verkäufern ist auch Mitgründer und Konzernchef Pieter van der Does. Zur Begründung hieß es, der Verkauf durch die Manager habe das Ziel, "ihr Portfolio zu diversifi‐ zieren und das Risiko von Einzelaktien zu reduzieren". Die Aktien des Unter‐ nehmens sind seit dem Börsengang vor etwas mehr als zwei Jahren um mehr als 500 Prozent gestiegen. [boerse.ard.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 5/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Die Tweets des Tages Durch #CloudComputing als technologische Grundlage haben #Banken neue Möglichkeiten für innovative Geschäftsmodelle. Wie wir das Thema bewerten, kannst du hier nachlesen: go.bdb.de/LcUg8 #Digitalisierung [twitter.com] "Ende 2019 betrug das in ETFs angelegte Vermögen in Deutschland 152 Milli‐ arden Euro.” ETFs und andere #Fonds werden auch in Deutschland immer beliebter. Sparpläne gibt es teils schon ab 25 Euro im Monat. #sparen #Aktien [twitter.com] Am Vortag meistgeklickt Marsalek soll EY mit Schauspielern getäuscht haben Ex-Wirecard-Vorstand Jan Marsalek soll Schauspieler als Bankmitarbeiter ausgegeben und falsche Bankfilialen aufgebaut haben. Dadurch sollten die Prüfer von EY getäuscht werden. Laut eines Medienberichts von heute geht davon inzwischen die EY-Spitze um Deutschland-Chef Hubert Barth aus. EY- intern hat der Wirecard-Skandal dem Bericht zufolge heftige Turbulenzen ausgelöst. Die Beratersparte, die 2019 knapp 40 Prozent des Umsatzes und einen Großteil der Gewinne einfuhr, fürchte um ihre Klientel, hieß es. [manager-magazin.de] Was die nächsten Tage wichtig wird Am Sonntag kämpft der FC Bay^ern München um den Sieg in der Fußball- Champions-League. Finalgegner ist Paris Saint-Germain mit dem deutschen Trainer Thomas Tuchel. – Der Parteitag der Republikaner zur Nominierung von Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 6/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief US-Präsident Donald Trump als Kandidaten für die Wahl im November beginnt am Montag. Der Nachschlag Wie Mitarbeiter vor Corona geschützt werden müssen Abstand halten, Hygienevorschriften sowie Husten- und Niesetikette beachten – das sind die wohl gängigsten Schutzmaßnahmen in Zeiten der Pandemie. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat im Verbund mit anderen Behörden jetzt noch viel weitreichendere Vorgaben für Unternehmen gemacht. So müssen beispielsweise alle Büroräume vor Arbeitsbeginn stoßgelüftet werden. Und auch bei der Arbeit am Schreibtisch gilt ein Mindest‐ abstand von 1,50 Metern. Welche Regeln für das Homeoffice und Dienstreisen gelten, lesen Sie hier: [impulse.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 7/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
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