Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020-64 - Das Thema Bankenpräsident fordert Aussetzung von Minuszinsen - Bundesverband deutscher ...

 
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Bankenbrief

Bankenbrief - Ausgabe 2020-64

 Das Thema

 Bankenpräsident fordert Aussetzung von Minuszinsen
 Der Präsident des Bankenverbandes, Hans-Walter Peters, fordert von der
 Europäischen Zentralbank (EZB) die Belastung der Banken durch die Negativ‐
 zinsen zu beenden. "Es ist dringend geboten, angesichts der wirtschaftlichen
 Lage in Europa die Minuszinsen sofort auszusetzen", erklärte Peters heute
 gegenüber dem "Handelsblatt". Die dadurch frei werdenden Mittel sollten die
 Banken zur Stärkung ihres Eigenkapitals nutzen, um die Kreditvergabe zu
 erleichtern, sagte er. Insgesamt seien den europäischen Instituten seit
 Einführung der Negativzinsen vor sechs Jahren circa 26,6 Milliarden Euro
 entzogen worden. 2020 würden weitere 4,2 Milliarden Euro hinzukommen.
 "Das ist Geld, das den Banken heute fehlt, um ihre Kunden mit Krediten zu
 versorgen", erklärte der Bankenpräsident. Da die Institute bei der Vergabe
 von Krediten 10 Prozent Eigenkapital zurücklegen müssen, könnten mit
 neuem Eigenkapital in Höhe von 4,2 Milliarden Euro zusätzliche Kredite von
 mehr als 40 Millionen Euro vergeben werden. "Eine solche Unterstützung der
 Banken durch die EZB wäre angesichts der enormen wirtschaftlichen Heraus‐
 forderungen, vor denen Europa steht, politisch nicht nur vertretbar, sondern
 sogar angebracht", sagte Peters. Auch ein Aussetzen der Bankenabgabe, die
 Geldhäuser seit 2011 zahlen, zieht Peters in Erwägung. Die Banken würden im
 Moment ihre ganze finanzielle Kraft brauchen, um das gesamte Wirtschafts‐
 system zu stützen. Informationen des "Handelsblatts" zufolge laufen dahin‐
 gehend bereits Verhandlungen mit den europäischen Behörden. Positive
 Worte richtete Peters an die Bankenaufseher der EZB und die Bundesre‐
 gierung. Sie würden angesichts der Corona-Krise alles unternehmen, um die
 Wirtschaft zu unterstützen.

 [handelsblatt.com]
 [finanzen.net]
 [rp-online.de]
 [wallstreet-online.de]

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 Meldungen

 EZB verlängert Zeitraum ihrer Strategieüberprüfung
 Die EZB hat den Termin für den Abschluss der Überprüfung ihrer geldpoliti‐
 schen Strategie aufgrund der Corona-Pandemie um sechs Monate auf Mitte
 2021 verschoben. Das teilte die Notenbank heute in Frankfurt mit. Derzeit
 würden sich die EZB-Mitarbeiter, die Notenbanken im Euroraum und die
 Beschlussgremien mit der Bewältigung der Virus-Krise beschäftigen, hieß es.
 Die mit der Strategieüberprüfung verbundenen öffentlichen Diskussionsver‐
 anstaltungen sollen im zweiten Halbjahr 2020 stattfinden. Bis Ende August sei
 es Bürgern möglich, sich über das Portal "Die EZB hört zu" zu beteiligen,
 erklärte die Zentralbank.

 [boerse-online.de]

 Insider: Millionenstarke Einsparpotenziale bei
 Commerzbank
 Die Unternehmensberatung Bain & Company, die sich jahrelang auf die
 Deutsche Bank fokussiert hatte, sucht momentan nach Einsparpotenzialen
 mit einem Volumen von 500 Millionen Euro bei der Commerzbank. In ersten
 Ergebnissen hätten die Experten bereits Kostenersparnisse in Höhe von 350
 Millionen Euro identifiziert, wie Insider gegenüber der "Wirtschaftswoche"
 bestätigten. Die Commerzbank könne insbesondere im Immobilienbereich,
 zum Beispiel bei Mieten, ihre Ausgaben senken, hieß es. Bereits im Februar
 hatte die Commerzbank angekündigt, ihren Sparkurs anziehen zu wollen,
 hatte dabei aber keine konkreten Zahlen genannt. Eine Stellungname zum
 Bekanntwerden der Zahlen lehnte die Commerzbank ab.

 [de.reuters.com]
 [wiwo.de]

 KfW: Hohe Verluste im ersten Quartal erwartet
 Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) rechnet im ersten Quartal 2020
 aufgrund der Corona-Krise mit einem Verlust bis zu knapp einer Milliarde Euro.
 "Trotz des guten operativen Ergebnisses in Höhe von 300 Millionen Euro in den

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 ersten beiden Monaten 2020 wird für das erste Quartal ein Konzernergebnis in
 einer Bandbreite von minus 600 Millionen Euro bis minus 950 Millionen Euro
 erwartet", teilte die Bank heute mit. Noch sei der Quartalsabschluss allerdings
 nicht final, hieß es. Als Gründe nannte die Förderbank eine höhere Risikovor‐
 sorge in der Export- und Projektfinanzierung sowie in Ländern, die besonders
 stark von der Coronavirus-Krise betroffen sind. In den vergangen beiden
 Jahren hatte die Bank Gewinne von 1,4 Milliarden Euro (2019) und 1,6 Milli‐
 arden Euro (2018) verzeichnet.

 [finanzen.net]

 Hoffnung für deutsche Firmen durch anziehende
 Konjunktur in China
 Der zuletzt wieder anziehende Konjunktur-Indikator für China sorgt für Erleich‐
 terung bei deutschen Unternehmen. "Eine positive Entwicklung der chinesi‐
 schen Wirtschaft kann die Tiefe der zu erwartenden Rezession in Deutschland
 abmildern. China als unser wichtigster Handelspartner hat da einen nicht zu
 unterschätzenden Einfluss", sagte heute Volker Treier, Außenwirtschaftschef
 des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK). Wichtig sei, dass
 spätestens in der zweiten Jahreshälfte die deutschen Exporte wieder an Fahrt
 gewinnen, hieß es. Auch in China ansässige deutsche Firmen sehen ein Ende
 der Folgen der Corona-Krise. "60 Prozent der deutschen Unternehmen in
 China sagen: Wir können wieder normal produzieren (...)", sagte Jens Hilde‐
 brandt, Geschäftsführer der Deutschen Handelskammer in Peking. Der chine‐
 sische Einkaufsmanagerindex (EMI) stieg im März auf 52 Punkte im Vergleich
 zu 35,7 Punkten im Vormonat.

 [finanznachrichten.de]

 US-Notenbank lockert Verschuldungsregeln für Banken
 Die amerikanische Zentralbank Federal Reserve (Fed) ändert vorübergehend
 die Kalkulation der Verschuldungsquote (SLR) und erlaubt Großbanken damit
 unter anderem, ihre Bestände an Staatsanleihen nicht in die Berechnung der
 Kennzahl einfließen zu lassen. Das berichteten deutsche Medien heute. Die
 Maßnahme betreffe alle Banken mit einer Bilanzsumme von mehr als 250
 Milliarden Dollar (226 Milliarden Euro) und gelte bis Ende März 2021, hieß es.
 Die Lockerung würde den Kapitalbedarf der Banken um rechnerisch 2 Prozent

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 verringern. Ziel sei es, sicherzustellen, dass Banken auch während eines
 drohenden Konjunkturabschwungs Kredite vergeben können.

 [de.reuters.com]
 [boerse.ard.de]

 Ifo-Umfrage: Hilfspakete der Regierung sind gut
 Die wirtschaftlichen Hilfsmaßnahmen der Bundesregierung zur Bekämpfung
 der Folgen der Corona-Pandemie werden von Ökonomen als positiv bewertet.
 Das geht aus einer Befragung des Ifo Instituts für Wirtschaftsforschung
 hervor, an der 155 Wirtschaftswissenschaftler an deutschen Universitäten
 teilnahmen. Zwei Drittel der Befragten sehen den Nachtragshaushalt über
 156 Milliarden Euro als angemessen an. "Nun zeigt sich, wie wichtig es war,
 Rufen nach mehr Schulden in den letzten Jahren eine Absage erteilt zu
 haben", sagte der Leiter des Ifo-Zentrums für öffentliche Finanzen und
 politische Ökonomie, Niklas Potrafke zu den Ergebnissen. Die europäischen
 Hilfen wie das Anleihe-Kaufprogramm der EZB begrüßten 48 Prozent, 20
 Prozent sprachen sich dagegen aus. Uneins waren sich die Ökonomen bei
 Corona-Bonds: 46 Prozent sprachen sich für eine einmalige Schuldenauf‐
 nahme zur Bekämpfung der Virus-Krise aus, 43 Prozent dagegen.

 [finanznachrichten.de]

 Die Köpfe

 Von der Leyen will gebeutelten Staaten mit
 Kurzarbeitergeld helfen
 Die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat heute ihre neue
 Initiative "Sure" vorgestellt, die Kurzarbeitern aus Ländern, die besonders
 unter der Corona-Krise leiden, zu Gute kommen soll. Geplant seien Kredite
 von bis zu 100 Milliarden Euro, die durch Garantien in Höhe von 25 Milliarden
 Euro aus allen Mitgliedsstaaten abgesichert werden sollen. "Die Union wird bis
 zu 100 Milliarden Euro zugunsten der am stärksten betroffenen Länder,
 angefangen mit Italien, bereitstellen, um die Kürzung der Gehälter der Kurzar‐
 beiter auszugleichen", schrieb von der Leyen in einem Beitrag für die italie‐

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 nische Zeitung "La Repubblica". Alle Mitgliedsländer würden dazu beitragen,
 dieses neue Instrument zu ermöglichen, sagte von der Leyen.

 [sueddeutsche.de]

 KfW-Vorstand Bräunig: IT-Infrastruktur für
 Kreditanfragen bereit
 Das Sonderprogramm der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zur
 Bekämpfung der Folgen der Corona-Pandemie findet großen Anklang bei
 deutschen Unternehmen. Bislang seien bereits 2.500 Anträge mit einem
 Gesamtvolumen von 10,6 Milliarden Euro bei der Förderbank eingegangen,
 sagte Günther Bräunig, Vorstandsvorsitzender der KfW, heute. Er rechne mit
 weiter stark ansteigenden Zahlen, da ab Montag die IT-Umsetzung fertig sei.
 Dann wären Antrag und Abruf von Geld sofort möglich. Die KfW gehe davon
 aus, dass eine Gesamtsumme von 50 Milliarden Euro erreicht werden könnte.

 [tagesschau.de]

 DIW-Chef Fratzscher: Massiver Konjunktureinbruch
 durch Virus-Krise
 Der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratz‐
 scher, erwartet tiefgreifende Auswirkungen des Coronavirus auf die
 Konjunktur in Deutschland. "Keiner kann verlässliche Zahlen nennen. Ich
 befürchte aber, dass diese Krise für Deutschland wirtschaftlich gesehen härter
 wird als die globale Finanzkrise", sagte er heute in einem Interview. Der
 enorme Anstieg der Anzeigen von Kurzarbeit sei ein Indiz dafür. Das jüngst
 vorgelegte Papier der Wirtschaftsweisen bezeichnete er als "recht optimis‐
 tisch". Kommenden Mittwoch wollen das DIW und das Ifo Institut der Bundesre‐
 gierung ihre Gemeinschaftsdiagnose vorlegen.

 [de.reuters.com]

 Altmaier rechnet mit tiefen Einschnitten beim
 Wirtschaftswachstum
 Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier erwartet aufgrund der Coronavirus-
 Krise weitreichende Folgen für das Wirtschaftswachstum in Deutschland. Zwar

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 sei es "unverantwortlich, an dieser Stelle eine konkrete Zahl zu nennen", die
 Einschnitte seien mindestens so hoch wie bei der Finanzkrise vor zwölf Jahren,
 eventuell sogar höher, sagte er heute in Berlin. Ende des Jahres werde man
 eine schlechte Wirtschaftsbilanz haben, erklärte Altmaier. Als Gründe nannte
 er, dass viele internationale und globale Lieferketten bereits unterbrochen
 seien und der Inlandskonsum in vielen Bereichen eingeschränkt oder zum
 Erliegen gekommen sei.

 [finanznachrichten.de]

 Le Maire will zusätzlichen Corona-Hilfsfonds
 Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire hat sich für einen zusätzlichen
 europäischen Hilfsfonds ausgesprochen, um stark von der Virus-Krise
 betroffene Regionen zu stützen. "Die bestehenden Instrumente reichen nicht
 aus, wir müssen mehr machen", sagte Le Maire heute und appellierte an die
 Solidarität. "Wir sind ein Kontinent. Wir sollten auch zusammenstehen."
 Oberstes Ziel müsse es sein, die Wirtschaft in Schwung zu bringen, sobald sich
 die gesundheitliche Situation verbessere. Der Fonds sollte auf fünf bis zehn
 Jahre befristet werden. Zum Volumen des Fonds machte er keine Angaben.

 [de.reuters.com]

 Die Tweets des Tages

 Bankenpräsident Hans-Walter Peters fordert angesichts der #CoronaKrise
 eine Ende der Negativzinsen: "Das ist Geld, das den Banken heute fehlt, um
 ihre Kunden mit Krediten zu versorgen."

 [twitter.com]

 Um sich vor #COVID 30
                    FC 19 zu schützen, setzen viele Verbraucher auf kontakt‐

 loses Bezahlen. @juliane_weiss erklärt, mit welchen Karten das funktioniert.
 Mehr Infos: https://bankenverband.de/blog/fragen-antworten-fur-
 bankkunden-zum-coronavirus/ Wir beantworten auch Ihre
 #Coronafragen: Schreiben Sie uns hier oder an coronafragen@bdb.de

 [twitter.com]

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 Am Vortag meistgeklickt

 Durch das Homeoffice Steuern sparen
 Ein kleiner Trost in der Krise: Wer von zu Hause aus arbeiten muss, kann
 zumindest die Kosten von der Steuer absetzen, beispielsweise die anteilige
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 Professor für Rechnungswesen an der SRH Fernhochschule. Und die sollten
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 für einen abgeschlossenen Raum anerkannt, ein Schreibtisch im Flur genügt
 nicht. Worauf Sie noch achten müssen, lesen Sie hier:

 [karriere.de]

 Was morgen wichtig wird

 In Spanien hält die Banco Santander ihre Hauptversammlung ab. – In
 Frankfurt äußert sich Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer per Telefon‐
 konferenz zur Konjunkturlage. – In München veröffentlicht die BayernLB ihre
 Zahlen für das vergangene Jahr.

 Der Nachschlag

 Wie Sie Stress-Essen im Homeoffice vermeiden
 In einer Krise, wie wir sie gerade erleben, ändern viele Menschen ihre Essge‐
 wohnheiten. Während der Corona-Pandemie werden manche von uns zu
 sogenannten Stress-Essern – Faktoren wie Angst, Unsicherheit aber auch
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 werden, zum Beispiel ein gewohnter Schlafrhythmus, gleichbleibende
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 soziale Kontakte zu pflegen und feiern Sie besondere Anlässe weiterhin mit
 kulinarischen Highlights. Weitere Tipps und Tricks, wie Sie dem Stress-Essen
 zuvor kommen, lesen Sie hier:

 [bbc.com]

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