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Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020 - 71 Das Thema US-Banken wegen Rückstellungen mit herben Gewinneinbrüchen Milliardenschwere Sicherheitspuffer gegen Kreditausfälle in der Corona-Krise haben den Gewinn der US-Großbank Citigroup einbrechen lassen. Im ersten Quartal 2020 fiel das Ergebnis verglichen mit dem Vorjahreswert um 46 Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar (2,3 Milliarden Euro), wie die Bank heute mitteilte. Der Finanzkonzern stellte fast 5 Milliarden Dollar zurück. Citigroup- Chef Michael Corbat warnte, dass die größten Belastungen durch die Corona- Pandemie erst noch bevorstünden, betonte aber die Finanzstärke seines Unternehmens. Hohe Rückstellungen für ausfallgefährdete Kredite infolge der Corona-Krise ließen auch den Gewinn der US-Großbank Goldman Sachs im ersten Quartal einbrechen. Unter dem Strich blieb für die Aktionäre ein Gewinn von 1,1 Milliarden US-Dollar (1 Milliarde Euro) und damit nur noch gut halb so viel wie ein Jahr zuvor, wie das Institut heute in New York mitteilte. Um die befürchteten Kreditausfälle vorwegzunehmen, legte die Bank 937 Millionen Dollar zur Seite und damit über vier Mal so viel wie ein Jahr zuvor. Die Bank of America erlitt ebenfalls wegen Rückstellungen für ausfallge‐ fährdete Kredite im ersten Quartal einen Gewinneinbruch. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sackte das Ergebnis um 45 Prozent auf 4 Milliarden US- Dollar (3,7 Milliarden Euro) ab, wie das Geldhaus heute in Charlotte mitteilte. Die Bank legte wegen ausfallbedrohter Kredite 3,6 Milliarden Dollar zurück und erhöhte die Krisenvorsorge insgesamt auf 4,8 Milliarden Dollar. Vorstandschef Brian Moynihan betonte, dass die Bank für eine drohende Rezession gut gerüstet sei: "Wir haben das Quartal mit höheren Liquiditätsre‐ serven beendet, als wir es begonnen hatten". [welt.de] [boerse-ard.de] [faz.net] [fuw.ch] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 1/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Meldungen DK: Erste Girocard-Zahlungen mit erhöhtem Limit Ab heute können die ersten Kunden mit einem erhöhten Limit von 50 Euro pro Einkauf ohne PIN-Eingabe mit ihrer Girocard kontaktlos an der Kasse bezahlen. Wie die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) heute mitteilte, sind sämtliche kreditwirtschaftlichen Autorisierungssysteme auf das neue Limit vorbereitet. Erste Netzbetreiber und Händler hätten im Rahmen einer Pilotierung mit den Umstellungen begonnen. Bei Händlern an den Standorten Hamburg, Kassel, Frankfurt und München könne bereits zum erhöhten Limit bezahlt werden. Flächendeckende Umstellungen sollen folgen. Es ist davon auszugehen, dass zahlreiche weitere Händler aufgrund des hohen Interesses an dieser Lösung in den nächsten Wochen und Monaten umstellen werden. [wallstreet-online.de] Medien: Bund will Kontaktbeschränkungen bis 3. Mai verlängern Der Bund will die Öffnung von Geschäften mit einer Verkaufsfläche von bis zu 800 Quadratmetern wieder ermöglichen. Das sieht eine Beschlussvorlage des Corona-Kabinetts für die heutigen Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten vor, wie mehrere Medien heute berich‐ teten. Danach könnten die Länder solche Geschäfte unter Auflagen zur Hygiene, zur Steuerung des Zutritts und zur Vermeidung von Warteschlangen wieder öffnen. Die seit Wochen geltenden harten Kontaktbeschränkungen im Kampf gegen das Coronavirus sollen grundsätzlich bis 3. Mai verlängert werden. Die Grenzen zu Österreich, der Schweiz, zu Frankreich sowie Luxemburg und Dänemark sollen bis 4. Mai weiterhin verschärft überwacht werden. In Brüssel betonten EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Ratschef Charles Michel, die 27 EU-Mitgliedsländer sollten zusammen Kriterien für die Lockerung der Beschränkungen für Bürger und Wirtschaft festlegen und ihre Maßnahmen untereinander koordinieren. Ohne Abstimmung bestehe das Risiko negativer Auswirkungen auf andere EU- Staaten und politischer Konflikte. Österreich, Spanien und Dänemark leiteten ebenfalls bereits erste Schritte zur Öffnung von Läden und Schulen ein. Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 2/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief [tagesschau.de] [boersen-zeitung.de] Wirtschaftsministerium erwartet Einbruch des Konsums Das Bundeswirtschaftsministerium erwartet infolge der Corona-Krise in den kommenden Monaten einen "bisher einmaligen" Absturz der Industriekon‐ junktur. Auch beim privaten Konsum sei von einem tiefen Einbruch auszu‐ gehen, heißt es in einem heute vorgelegten Bericht des Ministeriums zur wirtschaftlichen Lage in Deutschland im April. Die deutsche Wirtschaft befinde sich seit März in der Rezession. Diese werde voraussichtlich bis Mitte des Jahres andauern. Allein durch den ab Mitte März geltenden "Shutdown" dürfte das Bruttoinlandsprodukt im gesamten ersten Quartal "merklich" zurückgehen. "Die wegbrechende globale Nachfrage, die Unterbrechung von Lieferketten, Verhaltensänderungen der Verbraucher und eine Verunsi‐ cherung von Investoren wirken sich massiv auf Deutschland aus." [de.reuters.com] 725.000 Firmen beantragen Kurzarbeit Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) meldeten bis 13. April rund 725.000 Betriebe Kurzarbeit an. Innerhalb einer Woche stieg die Zahl um rund 75.000 oder knapp 12 Prozent. Laut des Bundeswirtschaftsministeriums wurden bisher direkte Zuschüsse von insgesamt rund 8 Milliarden Euro an kleine Firmen und Solo-Selbstständige bewilligt. Die Zahl der zugesagten Anträge hätte die Marke von einer Million überschritten. Zudem startete heute ein neues Programm der staatlichen Förderbank KfW mit Schnellkre‐ diten für den Mittelstand, die mit einer 100-prozentigen Staatshaftung abgesi‐ chert sind und Firmen so schnell wie möglich mit notwendiger Liquidität versorgen sollen. [n-tv.de] Credit Suisse: Berufung gegen Finma-Prüfer abgewiesen Die Schweizer Großbank Credit Suisse ist vor Gericht mit ihrer Berufung im Zusammenhang mit der Affäre über die Beschattung ehemaliger Spitzenma‐ nager nicht erfolgreich gewesen. Das Bundesverwaltungsgericht entschied, Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 3/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief dass die Ernennung eines Prüfers durch die Eidgenössische Finanzmarktauf‐ sicht (Finma) die notwendigen Voraussetzungen erfülle, nachdem die Bank die Unabhängigkeit des Experten infrage gestellt hatte. "Wir nehmen das Gerichtsurteil zur Kenntnis und werden es analysieren", erklärte ein Sprecher der Bank heute. [handelszeitung.ch] EFG splittet Dividende Der Schweizer Vermögensverwalter EFG will seine Dividende aufgrund der Corona-Krise in zwei Tranchen zu 0,15 Franken pro Aktie (0,14 Euro) auszahlen. Die zweite Teilzahlung solle abhängig vom Markt- und wirtschaft‐ lichen Umfeld im vierten Quartal erfolgen, wie heute berichtet wurde. Das Unternehmen folgt damit einer Aufforderung der Finanzmarktaufsicht Finma. Die Aktionäre sollen die Entscheidung auf der Hauptversammlung am 29. April noch absegnen. [fuw.ch] Chinas Notenbank senkt Leitzins Die chinesische Notenbank stemmt sich weiter gegen die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie. Für 100 Milliarden Yuan (12,9 Milliarden Euro) wurden den Banken des Landes Kredite mit einer Laufzeit von einem Jahr zu einem Zins von 2,95 Prozent angeboten, wie Chinas Zentralbank heute in Peking mitteilte. Bisher lag der Zins bei 3,15 Prozent. Zudem wird den Banken die Kreditvergabe erleichtert. [spiegel.de] Deutsche Banken pochen auf einheitliche Regulierung von Digitalwährungen Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) besteht bei privaten Initiativen wie der von Facebook geplanten Digitalwährung Libra auf der Wahrung eines regulatori‐ schen "Level Playing Field". Eine rasch wachsende Zahl an Unternehmen befasse sich mit der Einbindung der Distributed Ledger Technologie (DLT) in Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 4/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief ihre Produktions- und Geschäftsprozesse, erläuterte die DK in einer heute veröffentlichten Stellungnahme. Damit einher werde ein wachsender Bedarf an Zahlungsverkehrslösungen auf Basis von Smart Contracts gehen, den die Kreditinstitute im Sinne ihrer Kunden aufgreifen sollten. Initiativen und Überle‐ gungen der Politik und des Eurosystems zur Evaluierung und möglichen Einführung von digitalem Zentralbankgeld sollten nur weiterverfolgt werden, wenn damit deutliche Mehrwerte für die Bürger verbunden sind und die Stabi‐ lität des Finanzsystems sowie seine Leistungsfähigkeit bei der Finanzierung gewährleistet bleiben. [bankenverband.de] Die Köpfe Von der Leyen plädiert für Investitionen in Billionenhöhe EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen pocht auf europäische Investitionen in Billionenhöhe nach der Corona-Krise. "Wir sprechen hier nicht über Milliarden, wir sprechen über Billionen", sagte von der Leyen heute in Brüssel. Das richtige Mittel für die "riesigen Investitionen" sei der EU-Haushalt. Geld aus dem EU-Budget mit Hilfe von Garantien der Mitgliedsstaaten zu "hebeln" sei ein bereits erprobtes Instrument, wenn auch noch nicht in der nun anvisierten Größenordnung, sagte die Kommissionschefin. [rheinpfalz.de] Centeno schließt Corona-Bonds nicht aus Eurogruppen-Chef Mário Centeno hält eine Ausgabe gemeinsamer Anleihen durch die Staaten des Euroraums für vorstellbar. "Es gibt einen Vorschlag, den europäischen Haushalt zu nutzen, und einen für die Ausgabe gemeinsamer Schulden", sagte Centeno in einem heute veröffentlichten Interview. "Und das eine schließt das andere nicht aus." Zudem sollte ein Teil der Mittel, die die Mitgliedsstaaten zur Wiederbelebung der Konjunktur benötigten, bis spätestens zum Frühsommer zur Verfügung gestellt werden. [cash.ch] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 5/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Villeroy de Galhau: Krise ist zeitlich begrenzt Frankreichs Notenbankpräsident François Villeroy de Galhau erwartet durch die Virus-Pandemie nur vorübergehende Auswirkungen auf die Wirtschaft. Die Krise werde zu einem "sehr harten wirtschaftlichen Schock" führen, der aber zeitlich begrenzt sein sollte, sagte Villeroy de Galhau heute in einem Interview. Entscheidend dafür sei ein gutes Krisenmanagement. Symptome einer Krise im heimischen Finanzsektor sieht der Währungshüter nicht. Die französischen Geldhäuser seien derzeit solider aufgestellt als vor zehn Jahren. [finanztreff.de] Die Tweets des Tages Ab heute können die ersten Kunden an der Kasse mit einem erhöhten Limit von 50 Euro mit ihrer @girocard kontaktlos bezahlen. Die Deutsche #Kredit‐ wirtschaft unterstützt damit Händler und Kunden in der #Corona-Krise: go.bdb.de/1JJbn #COVID19 [twitter.com] #Servicetweet: Heute startet der @KfW-Schnellkredit für Unternehmen mit mehr als 10 Beschäftigten. Banken und Sparkassen der Deutschen #Kredit‐ wirtschaft helfen mit allen Kräften. Infos unter: kfw.de/KfW-Konzern/ Newsroom. @bankenverband @BVRPresse @dsgv @pfandbriefbanks @voeb_banken [twitter.com] Am Vortag meistgeklickt Ab Mittwoch Anträge auf KfW-Schnellkredite möglich Die Nachfrage nach Corona-Hilfskrediten bei der staatlichen Förderbank KfW steigt weiter. Bis Donnerstagabend wurden KfW-Kredite im Volumen von 21,86 Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 6/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Milliarden Euro beantragt, wie die KfW heute mitteilte. Ab morgen können außerdem die sogenannten KfW-Schnellkredite beantragt werden. Bei diesem Hilfsprogramm für den Mittelstand übernimmt der Bund das komplette Risiko bei Darlehen bis 800.000 Euro, zudem wurden die Kriterien für die Kredit‐ vergabe vereinfacht. Die deutschen Bankenverbände erklärten, die Kreditwirt‐ schaft stehe bereit und unternehme alle Anstrengungen, den Mittelstand auch im Rahmen des neuen Programms mit allen Kräften zu unterstützen. Die Deutsche Bank erwartet eine große Nachfrage kleinerer und mittlerer Firmen nach dem KfW-Schnellkredit. Der Leiter der Unternehmensbank Deutschland der Deutschen Bank, Stefan Bender, betonte heute, der KfW-Schnellkredit sei ein wichtiges Signal der Bundesregierung, dass nun auch insbesondere kleinere und besonders betroffene Unternehmen, die durch Corona in Bedrängnis gekommen sind, schnell Liquidität erhalten. Eine lange Prüfung soll es bei den Schnellkrediten nicht geben, die Hausbanken sollen die Anträge zeitnah durchwinken. Im Gegenzug dafür sind die Kredite höher verzinst als beim bisherigen KfW-Programm. Die Auszahlung des Geldes soll vom 28. April an beginnen. [de.reuters.com] [rnd.de] [boerse-online.de] [youtube.com] Was morgen wichtig wird In Wiesbaden gibt das Statistische Bundesamt die Inflationsrate für März bekannt. – Die EU-Wirtschafts- und Finanzminister sowie die Staats- und Regie‐ rungschefs der G7-Gruppe der führenden Industrieländer beraten in Video‐ konferenzen über Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie. – In Wien veröffentlicht die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) ihren Monatsbericht zum Ölmarkt. – In New York legen die Bank of New York Mellon sowie der Vermögensverwalter BlackRock ihre Geschäftsergebnisse für das erste Quartal 2020 vor. Der Nachschlag Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 7/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief So setzen Sie Kosten im Homeoffice ab Die Corona-Krise hat das Homeoffice für viele Beschäftigte plötzlich Realität werden lassen. Egal ob Vorstand, Verwaltung, Personalabteilung oder Marketing – die eigenen vier Wände sind für viele jetzt auch der Arbeitsplatz. Nicht alle Kosten können dabei abgerechnet werden. Einen Schreibtisch im Durchgangszimmer, die Arbeitsecke im Wohnzimmer oder den Laptop auf dem Küchentisch akzeptiert das Finanzamt nicht. Wenn Sie aber nachweisen können, dass Ihnen für die Tätigkeit kein anderer Arbeitsplatz zur Verfügung steht, sind im Jahr bis zu 1.250 Euro als Werbungskosten absetzbar, wie Isabel Klocke vom Bund der Steuerzahler erläuterte. Weitere Infos zur Abrechnung von Kosten im Homeoffice lesen Sie hier: [zdf.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 8/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
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