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Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020-195 Das Thema Bundesbank: Finanzsystem hat sich in Krise als stabil erwiesen Die Deutsche Bundesbank rechnet in der Corona-Krise im Grundsatz nicht mit einer Kreditklemme. "Das deutsche Finanzsystem hat sich als stabil erwiesen. Bislang hat es in der Corona-Pandemie seine zentralen Funktionen erfüllt", sagte Claudia Buch, Vizepräsidentin der Notenbank, bei der Vorstellung des Finanzstabilitätsberichts 2020 heute in Frankfurt. Allerdings müssen sich die Institute nach Einschätzung der Notenbank auf eine steigende Zahl von Firmeninsolvenzen und damit verbundene Kreditausfälle einstellen. Diese dürften sich auf 0,8 Prozent des Kreditbestands vervierfachen, die Belas‐ tungen auf rund 13 Milliarden Euro summieren, sagte Bundesbank-Vorstand Joachim Wuermeling. "Im gesamten Unternehmenssektor könnten die Insol‐ venzen in den ersten Monaten des Jahres 2021 auf über 6.000 pro Quartal steigen", betonte Buch. Das wäre ein Anstieg um mehr als 35 Prozent, aber weniger als während der globalen Finanzkrise, als etwa 8.000 Unternehmen pro Quartal insolvent wurden. Momentan hätten die Banken Kapitalpuffer, um höhere Verluste aufzufangen. Die Kreditinstitute sind durch die Reformen nach der schweren Finanzkrise 2008 besser kapitalisiert und grundsätzlich gerüstet, um mit einer steigenden Zahl von Firmenpleiten umzugehen. Es seien aller‐ dings auch Szenarien möglich, in denen Insolvenzen und die damit verbun‐ denen Kreditausfälle unerwartet stark stiegen, heißt es in dem Bericht. Dies würde die Kapitalquoten der Banken belasten. Die Banken könnten in der Folge ihre Kreditvergabe einschränken, um die vom Markt und der Aufsicht geforderten Eigenkapitalquoten einzuhalten. Dadurch könnte die Konjunktur‐ erholung gebremst oder ein Wirtschaftseinbruch verschärft werden. "Banken sollten ihre vorhandenen Kapitalpuffer nutzen, um weiterhin angemessen Kredite zu vergeben", mahnte Buch. [boersen-zeitung.de] [handelsblatt.com] [finanzen.net] [finanznachrichten.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 1/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief [bundesbank.de] Download Finanzstabilitätsbericht 2020 Meldungen Capital Group erhöht Deutsche-Bank-Beteiligung Der Deutsche-Bank-Großinvestor Capital Group hat durch Zukäufe von 3,61 Prozent sein Aktienpaket an Deutschlands größtem Geldhaus auf mehr als 7 Prozent gesteigert. Das geht aus einer heute veröffentlichten Stimmrechtsmit‐ teilung hervor. "Wir begrüßen, dass Capital Group seine Anteile an der Deutschen Bank aufgestockt hat", sagte ein Sprecher des Instituts. "Wir sehen das als einen klaren Vertrauensbeweis in unsere strategische Transformation." Der Investor ist auch bei der Commerzbank engagiert. Diese Beteiligung wurde vor wenigen Tagen auf 5 Prozent erhöht. [faz.net] [handelsblatt.com] IWF: Wirtschaftseinbruch geringer als befürchtet Der Internationale Währungsfonds (IWF) ist nicht mehr so pessimistisch für die Weltwirtschaft gestimmt wie noch im Juni. In diesem Jahr sei mit einem Einbruch der Wirtschaftsleistung um rund 4,4 Prozent zu rechnen, hieß es in einer heute veröffentlichten Prognose. Im Juni hatte die Organisation noch 5,2 Prozent erwartet. "Wir gehen von einer etwas weniger heftigen, aber immer noch tiefen Rezession aus", sagte IWF-Chefvolkswirtin Gita Gopinath. Dank beispielloser Konjunkturhilfen und geldpolitischer Unterstützung hätten die großen Volkswirtschaften die Folgen der Corona-Krise im zweiten Quartal besser bewältigt als angenommen. [swp.de] Geldwäsche-Ermittlungen gegen Deutsche Bank beendet Die Staatsanwaltschaft Frankfurt hat ihre Ermittlungen wegen Geldwäsche gegen die Deutsche Bank im Zusammenhang mit dem Skandal bei der Dankse Bank eingestellt. Das deutsche Geldhaus muss allerdings eine Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 2/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Geldbuße von 13,5 Millionen Euro wegen zu spät gemeldeter Verdachtsfälle zahlen, wie heute berichtet wurde. "Mit dem Verfahrensabschluss ist klar, dass es keine strafrechtlichen Verfehlungen seitens der Deutschen Bank oder ihrer Mitarbeiter gab", sagte Deutsche-Bank-Rechtsvorstand Stefan Simon. Der zwischenzeitlich erhobene Vorwurf der Beihilfe zur Geldwäsche sei damit ausgeräumt. [de.investing.com] JPMorgan mit Milliardengewinn Die US-Großbank JPMorgan hat im dritten Quartal dieses Jahres ihren Netto‐ gewinn auf 9,44 Milliarden Dollar (7,99 Milliarden Euro) gesteigert. Das ist ein Plus von 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Analysten hatten einen Gewinneinbruch erwartet. Das Geldhaus konnte nach einem Medienbe‐ richt von heute vor allem von starken Aktien- und Anleihegeschäften profi‐ tieren. Zudem wurde die Risikovorsorge für befürchtete Kreditausfälle gegenüber den Vorquartalen stark zurückgefahren. [bloomberg.com] Citi verbucht Gewinneinbruch um ein Drittel Der Gewinn der US-Großbank Citi ist im dritten Quartal mit 3,2 Milliarden Dollar (2,7 Milliarden Euro) um 34 Prozent niedriger ausgefallen als im Vorjah‐ reszeitraum. Das teilte das Geldhaus heute mit. Als Gründe für den Rückgang wurden die niedrigen Zinsen, höhere Belastungen durch Kreditaus‐ fälle sowie eine 400 Millionen Dollar (339 Millionen Euro) schwere Strafe unter anderem wegen Schwächen im Risikomanagement genannt. [finanzen.net] [ft.com] bezahlpflichtig ZEW-Konjunkturerwartungen stark gefallen Der ZEW-Konjunktur-Indikator hat sich im Oktober überraschend deutlich eingetrübt. Er sank um 21,3 Punkte auf 56,1 Zähler, wie das Mannheimer ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung heute mitteilte. Analysten hatten mit einem Rückgang auf lediglich 72 Punkte gerechnet. Das Barometer liege zwar weiter im positiven Bereich, "die große Euphorie der Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 3/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Monate August und September scheint aber verflogen zu sein", sagte ZEW- Präsident Achim Wambach. "Die zuletzt stark gestiegene Zahl der Corona- Infektionen lässt die Unsicherheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung ansteigen." [boerse.ard.de] Wie es um Europas Banken steht UniCredit minus 75 Prozent, Deutsche Bank minus 65 Prozent, Euro Stoxx Banks minus 53 Prozent: Diese Zahlen geben die jeweilige Kursentwicklung der vergangenen fünf Jahre wieder. Laut eines Medienberichts von heute ist die Lage für europäische Geldhäuser nach wie vor düster, eine Entspannung ist nicht in Sicht. Auch die Kurs-Buchwert-Verhältnisse der einzelnen Banken sprächen eine deutliche Sprache. Für die Institute der Eurozone liegt es insgesamt bei 0,39 Prozent. "Früher hätte man in solchen 'Price-to-book- ratios' womöglich ein Kaufsignal gesehen. Heute ist es ein Ausdruck von Hoffnungslosigkeit", heißt es in dem Bericht. [finanz-szene.de] Sustainable Finance: Ifo Institut gegen deutsche Alleingänge Das Münchener Ifo Institut hat sich für ein europaweites Vorgehen zur Förderung eines nachhaltigen Finanzwesens ausgesprochen. Die Politik müsse Anreize für den Umbau in ein nachhaltigeres Wirtschaftssystem schaffen, unter anderem durch verlässliche Rahmenbedingungen. "Aus diesem Grund sollte ein nationaler Alleingang bei den Sustainable-Finance-Maßnahmen vermieden werden", heißt es in einer Untersuchung, über die heute berichtet wurde. Zudem forderten die Ökonomen Ausnahmen bei den Berichtspflichten für kleine und mittlere Unternehmen. [finanzen.net] [handelsblatt.com] Banker legen Homeoffice sehr weit aus Das coronabedingte Arbeiten im Homeoffice treibt mitunter wundersame Blüten. Einige Mitarbeiter von Geldhäusern haben ihren Arbeitsplatz ins Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 4/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Ausland oder in Ferienhäuser rund um London verlegt. Die US-Großbank Citi forderte ihre Mitarbeiter in Großbritannien inzwischen auf, aus dem Ausland zurückzukehren. Denn ein zu langes Arbeiten in einem anderen Land habe steuerliche Folgen, hieß es in einem Medienbericht von heute. Das Schweizer Geldhaus Credit Suisse hat sogar ein Tracking-System etabliert, mit dem sich nachverfolgen lässt, von welchem Standort in der Welt sich ein Mitarbeiter in das Bankensystem einloggt. [faz.net] Kontoeröffnungen vorwiegend online Wer in den vergangenen zwölf Monaten ein Konto eröffnet hat, erledigte dies in 62 Prozent der Fälle online. Das geht aus einer Umfrage unter mehr als 2.000 Bankkunden hervor, über die heute berichtet wurde. Nur 38 Prozent gingen für die Kontoeröffnung in eine Filiale. Vor fünf Jahren nutzten hingegen noch 77 Prozent eine Zweigstelle. [der-bank-blog.de] Inflationsrate wieder im Minus Gedämpft von der Mehrwertsteuersenkung ist die Inflation in Deutschland im September erneut unter die Nullmarke gerutscht. Die Verbraucherpreise lagen um 0,2 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statis‐ tische Bundesamt heute mitteilte. Die Wiesbadener Behörde bestätigte damit eine erste Schätzung. Eine niedrigere Rate hatte es zuletzt im Januar 2015 mit minus 0,3 Prozent gegeben. [de.reuters.com] Die Köpfe Scholz kritisiert Diskussion über Zombie-Firmen Bundesfinanzminister Olaf Scholz sieht nicht die Gefahr, dass Betriebe durch Corona-Hilfen künstlich am Leben gehalten werden, die eigentlich keine Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 5/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Perspektive haben. Es gebe notwendige Anpassungen bei deutschen Unter‐ nehmen. "Die Debatte über Zombie-Firmen ist Blödsinn", sagte Scholz in einem heute veröffentlichten Interview. Er verstehe das Gerede nicht. Viele Konzerne bauten trotz der Möglichkeit von Kurzarbeit momentan Personal ab. Notwendige Entscheidungen würden nicht aufgeschoben. [finanzen.net] Roth: Sind auf No-Deal-Brexit vorbereitet Die Europäische Union (EU) kann auf jedweden Ausgang der Gespräche mit Großbritannien über ein Handelsabkommen adäquat reagieren. Das sagte Michael Roth, Staatsminister für Europa im Auswärtigen Amt, heute vor Journalisten in Brüssel. "Kein Vertrag ist das Worst-Case-Szenario; nicht nur für die EU, sondern auch für das Vereinigte Königreich. Aber wir sind darauf vorbereitet", betonte Roth. [bloomberg.com] EZB-Vize de Guindos erwartet abgeschwächte Erholung Luis de Guindos, Vizechef der Europäischen Zentralbank (EZB), hat eine weitere Lockerung der Geldpolitik aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung nicht ausgeschlossen. Bestimmte Daten ließen auf eine abgeschwächte Erholung nach der Corona-Krise schließen, sagte er laut eines heutigen Medienberichts. Die Notenbank werde ihre Entscheidung entsprechend der Entwicklung treffen. Dabei verwies der Spanier auf die neuen Konjunktur- und Inflationsprojektionen der EZB im Dezember. [de.reuters.com] Check24-Chef Röttele: Erstbankverbindung nicht oberstes Ziel Heute ist mit C24 die Bank des Vergleichsportals Check24 gestartet. Unter‐ nehmenschef Christoph Röttele sagte dazu in einem Interview, es sei nicht oberstes Ziel, die Erstbankverbindung zu werden. "Unsere Kunden können aus unserem Angebot heraus alle Bankverbindungen steuern, daher ist der Multibanking-Ansatz auch ein Herzstück", betonte er. Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 6/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief [finanz-szene.de] Der Tweet des Tages Ein "lukratives" Stellenangebot als "Finanzagent" annehmen und das Konto zur Abwicklung von Zahlungen Dritter nutzen? Vor dieser Betrugsmasche wird international gewarnt: "Don´t be a mule!" Denn damit kann man sich strafbar machen: go.bdb.de/xGHCx #ECSM @CyberAllianz [twitter.com] Am Vortag meistgeklickt DK kritisiert Entwurf des Risikoreduzierungsgesetzes Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) hat sich in einer Stellungnahme gegen Teile des geplanten Risikoreduzierungsgesetzes ausgesprochen. "Insbesondere das bei einzelnen Regelungen vorgenommene sogenannte 'gold plating' europäischer Regelungen ist abzulehnen", hieß es. Damit wird eine Ausweitung der EU-Vorschriften durch nationale Ergänzungen kritisiert. Grundsätzlich begrüßt die DK allerdings einzelne Proportionalitätsaspekte des Gesetzentwurfs. Die komplette Stellungnahme finden Sie hier: [bankenverband.de] Was morgen wichtig wird Deutsche Wirtschaftsforschungsinstitute stellen ihr gemeinsames Herbstgut‐ achten vor. – Die US-Geldhäuser Goldman Sachs, Bank of America, Wells Fargo, PNC Financial Services Group und die U.S. Bancorp veröffentlichen ihre Geschäftszahlen für das dritte Quartal dieses Jahres. – In Washington treffen sich die Finanzminister der G20-Staaten im Rahmen der Herbsttagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank. Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 7/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Der Nachschlag Wie auch unrealistische Ziele erreicht werden Bedenkenträger gibt es leider viel zu viele. Schlimm, wenn sie der persön‐ lichen Entwicklung im Weg stehen. Oft ist man jedoch selbst der größte eigene Kritiker. Der amerikanische Bestsellerautor Michael Hyatt hat Strategien entwickelt, wie auch vermeintlich unrealistische Ziele angestrebt werden können. "Selbstkritik und Selbstverurteilung halten viele Führungskräfte davon hab, Großes zu erreichen", weiß Hyatt. Sein Lösungsvorschlag: Erkennen Sie Ihre eigenen Erfolge an. Warum niemand sich klein machen sollte, wenn er Gigantisches erreichen will und alle weiteren Hyatt-Tipps lesen Sie hier: [impulse.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 8/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
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