Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2022-12 - Bundesverband deutscher Banken

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Bankenbrief

Bankenbrief - Ausgabe 2022-12

                                         Oliver Santen
                                             Leiter
                                         Kommunikation
            Liebe Leserinnen und Leser,
 Die Entwicklung der Inflation ist eines der
 beherrschenden Wirtschaftsthemen dieser
Tage. Heute ist die Präsidentin der Europäi‐
    schen Zentralbank, Christine Lagarde,
 erneut dazu befragt worden. Sie ist gegen
 eine Zinswende, will die Volkswirtschaften
     am Laufen halten. Dazu braucht es
unbedingt globale Lieferketten, weiß das Ifo
   Institut. Apropos Handel: Diesbezüglich
 steht es zwischen der EU und der Schweiz
nicht zum Besten. Vielleicht kann der Dialog
   mit dem Schweizer Bundespräsidenten
      heute in Berlin etwas ausrichten.

        Viel Freude bei der Lektüre!

             Ihr Oliver Santen

                  bankenbrief@bdb.de

                                       THEMA DES TAGES

                      EZB-Präsidentin gegen rasche Zinswende
             Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde,
                hat sich trotz kräftig gestiegener Inflation im Euroraum gegen eine
             rasche Zinswende ausgesprochen. Die EZB müsse geldpolitisch nicht so
               aggressiv vorgehen, wie es die US-Notenbank Federal Reserve (Fed)
                voraussichtlich tun werde, sagte Lagarde heute in einem Hörfunkin‐
             terview. Der Zyklus der wirtschaftlichen Erholung in den USA sei dem in
             Europa voraus. "Wir haben also allen Grund, nicht so schnell und rabiat
             vorzugehen, wie man es sich bei der Fed vorstellen kann", erläuterte die
              EZB-Chefin. Wenn die Notenbank heute die Zinsen erhöhe, werde sich
               der Effekt in den Finanzierungsketten erst in sechs bis neun Monaten
              zeigen. "Aber man bremst das Wirtschaftswachstum." Lagarde bekräf‐
               tigte die Einschätzung der Notenbank, "dass sich die Inflation stabili‐
                 sieren und schrittweise im Laufe des Jahres 2022 sinken wird." Die
              Notenbank strebt im Euro-Währungsraum eine jährliche Teuerungsrate
                                          von 2 Prozent an.

             Erzeugerpreise in Deutschland auf Höchststand
                 Im Euroraum der 19 Länder lag die Teuerungsrate im
                 Dezember 2021 bei 5,0 Prozent, wie das Statistikamt
              Eurostat heute bestätigte. In Deutschland hatten die Verbraucherpreise
             in dem Berichtsmonat verglichen mit dem Vorjahreswert um 5,3 Prozent
                  zugelegt. Nach heute veröffentlichten Zahlen des Statistischen
                Bundesamts sind die Erzeugerpreise für gewerbliche Produkte zum
                  Jahresende so starkt gestiegen wie noch nie. Sie schnellten im

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       Dezember um 24,2 Prozent verglichen mit dem Vorjahreswert empor. Im
           Jahresdurchschnitt ergab sich zum Vorjahr ein Anstieg um 10,5
         Prozent. (Foto: picture alliance/dpa/DeutscheBundesbank/Nils Thies)

                                  [franceinter.fr]

                                  [handelsblatt]

                                     [wiwo.de]

                             [finanznachrichten.de]

                            MELDUNGEN DES TAGES
       Ifo Institut: Globale Lieferketten stützen Wirtschaftswachstum
               Das Ifo Institut warnt deutsche Unternehmen vor einer Abkehr von
               internationalen Lieferketten. Kämen ausgelagerte Teile der
               Produktion nach Deutschland zurück, würde die deutsche
               Wirtschaftsleistung um fast 10 Prozent schrumpfen, teilte das
       Institut heute mit. Wenn andere Länder eine ähnliche Strategie verfolgten
       oder Vergeltungszölle als Reaktion erhöben, könnte der Rückgang noch
       größer ausfallen. Die Produktion deutscher Vorleistungen, die anschließend
       im Ausland weiterverarbeitet werden, trägt laut Ifo mit mehr als 600 Milli‐
       arden Dollar (530 Milliarden Euro) zur deutschen Wertschöpfung bei. (Foto:
       picture alliance/Christian Charisius/dpa)

                            [verkehrsrundschau.de]

        Türkische Notenbank hält Leitzins stabil
        Die türkische Notenbank hält den Leitzins stabil bei 14 Prozent. Das teilte
        die Zentralbank heute nach ihrer Sitzung in Ankara mit. Der Referenzzins
        war zuvor mehrmals gesenkt worden. Die Währungshüter waren damit der
        Linie des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan gefolgt, der ein
        Gegner hoher Zinsen ist. Die Inflation in dem Land hatte im Dezember
        einen Wert von rund 36 Prozent erreicht.

                                      [zeit.de]

                           [saarbruecker-zeitung.de]

       Chinesische Notenbank senkt Leitzinsen
       Die chinesische Zentralbank PBoC hat heute die Leitzinsen reduziert, um
       einer Konjunkturabkühlung entgegenzuwirken. Der Referenzzins für
       Kredite mit einjähriger Laufzeit wurde um 0,1 Prozentpunkte auf 3,7
       Prozent zurückgenommen, der für die fünfjährige Laufzeit um 0,05 Punkte
       auf 4,6 Prozent. Dieser Zins ist ausschlaggebend für die Immobilienwirt‐
       schaft, die zuletzt unter erheblichen Finanzproblemen bei Immobilienriesen
       wie Evergrande zu leiden hatte.

                                       [ntv.de]

                                       [fuw.ch]

   Londoner Banken warten auf Mitarbeiter

           Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin
                                                                                      Seite 2/5
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   Die Banken in London holen nach der Aufhebung maßgeblicher Corona-
   Maßnahmen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Büros zurück.
   Institute wie Standard Chartered und Citigroup baten in Mails an die
   Beschäftigten, zumindest tageweise wieder ins Büro zu kommen, wie
   Medien heute berichteten.

                                         [orf.at]

        Tiger Global investiert in Fintech Moss
        Der Investor Tiger Global hat das auf Kreditkarten- und Ausgabensoftware
        spezialisierte Fintech Moss mit 75 Millionen Euro unterstützt. Der
        Firmenwert des Berliner Start-ups steige auf rund 500 Millionen Euro,
        berichteten Medien heute. Das Unternehmen soll mittlerweile 20.000
        physische und virtuelle Kreditkarten herausgeben. Zur Kundenzahl wurden
        keine Angaben gemacht.

                                  [financefwd.com]

                            KÖPFE DES TAGES

   DIHK: Handel mit Schweiz verbessern
      Die deutsche Wirtschaft hat zum Besuch des Schweizer Bundespräsi‐
    denten Ignazio Cassis (Foto) heute in Berlin einen Neustart der Handels‐
     beziehungen beider Länder gefordert. "Derzeit droht eine schrittweise
       Verschlechterung der Handelsbeziehungen zur Schweiz", sagte der
        Außenwirtschaftschef des Deutschen Industrie- und Handelskam‐
    mertags (DIHK), Volker Treier. "Seitdem die Schweiz die Verhandlungen
   für ein wirtschaftliches Rahmenabkommen mit der EU abgebrochen hat,
    sehen sich Unternehmen auf beiden Seiten zunehmend mit Rechtsunsi‐
      cherheit und neuen Handelshürden konfrontiert." Zustimmung kam
    vom Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI): "Angesichts geopo‐
   litischer Spannungen ist ein langwieriger Konflikt mit der Schweiz überf‐
   lüssig", sagte BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang. Cassis war heute
    Nachmittag zunächst bei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und
     anschließend bei Bundeskanzler Olaf Scholz eingeladen. (Foto: picture
                      alliance/dpa/Keystone/Peter Klaunzer)

                           [augsburger-allgemeine.de]

                                 [handelsblatt.com]

   US-Präsident: Abkehr von Konjunkturhilfen angemessen
           US-Präsident Joe Biden hat angesichts der guten Wirtschaftsent‐
           wicklung und der hohen Inflationsrate in den USA die von der
           Notenbank signalisierte Abkehr von ihren konjunkturstützenden
           Maßnahmen begrüßt. Dies sei "angemessen", sagte Biden (Foto)
   gestern in Washington bei der Bilanz seiner einjährigen Amtszeit. In den
   USA sei es die Aufgabe der Fed, dafür zu sorgen, dass die Preiserhöhungen
   nicht zu einem andauernden Phänomen würden. Die Fed hat angekündigt,
   ein großes Hilfsprogramm bis März auslaufen zu lassen. Notenbankchef
   Jerome Powell hat angedeutet, dass es daraufhin zur ersten Erhöhung des
   Leitzinses seit Beginn der Corona-Pandemie kommen könnte. (Foto: picture
   alliance/dpa/AP/Susan Walsh)

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                                    [finanzen.net]

   Vizepräsident lässt Zukunft im Credit-Suisse-Verwaltungsrat
   offen
   Für Severin Schwan, Vize-Präsident im Verwaltungsrat der Schweizer
   Großbank Credit Suisse, steht noch nicht fest, ob er Ende April erneut für
   das Kontrollgremium kandidiert. "Ich habe mich noch nicht entschieden,
   ob ich bei der nächsten Generalversammlung erneut antreten werde oder
   nicht", wurde Schwan (Foto) heute von Medien zitiert. Er ist Vorstandschef
   des Pharmakonzerns Roche. Zunächst gehe es darum, das Geldinstitut zu
   stabilisieren, wobei er den neuen Präsidenten Axel Lehmann unterstütze.
   Lehmann hat das Amt von dem jüngst ausgeschiedenen António Horta-
   Osório übernommen. (Foto: picture alliance/dpa/Keystone/Alexandra Wey)

                                    [finews.ch]

   Credit Suisse wirbt Berenberg-Analysten ab
   Die Schweizer Großbank Credit Suisse hat sich für ihr Healthcare-Invest‐
    mentbanking in der Region Europa, Naher Osten und Afrika mit einem
    Berenberg-Analysten verstärkt. Dies gehe aus einem Memo hervor, wie
    die Nachrichtenagentur Reuters heute berichtete. Scott Bardo solle als
   Co-Head of Healthcare fungieren. Auch das Healthcare-Team in New York
                            sei verstärkt worden.

                                    [reuters.com]

                              [marketscreener.com]

                                  SCHON GEWUSST?

    Was ist der Euro im Urlaub wert? Wenn es draußen kalt und grau ist, können
    die Gedanken schon mal in die Ferne und zu sonnigen Urlaubsregionen schweifen.
    Wer sein Budget hierfür plant, sollte nicht nur Flug- und Hotelkosten berücksich‐
    tigen. Wichtig ist auch, welche Kaufkraft der Euro im Land Ihrer Wahl hat,
    schreibt der Bankenverband heute in einem Blog-Beitrag. Was sie in verschie‐
    denen Ländern für Ihr Geld bekommen, lesen Sie hier:

                                 [bankenverband.de]

            Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin
                                                                                    Seite 4/5
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                             POSTS DES TAGES

     Bankenverband                            Deutsche Bank
     Costa Rica oder Türkei?                  Wie können Investoren mutige
     Träumst du in diesen Tagen               Unternehmerentscheidungen
                                              unterstützen? Wie schlägt sich
     von einem #Urlaub in der
     Sonne? In einigen Ländern                die deutsche #Startup-
     kann es spürbar günstiger für
     deinen Geldbeutel werden -               Szene international?
                                              Gründer/Investor Lukasz
     wenn man die #Kaufkraft                  Gadowski &
     vergleicht. Hier geht's zur
                                              @DBCorporateBank
     Länderliste: http://                     Experte Bernd Rolinck geben
     go.bdb.de/q6htB                          Einblicke zu #BoldMoves
                                              auf #dbWhatNext:
              [twitter.com]
                                              https://db.com/what-
                                              next/

                                                       [twitter.com]

                            WAS MORGEN WICHTIG WIRD

        In Berlin kommt die neue Bundesregierung erstmals zu einer Klausurtagung
  zusammen. Bundeskanzler Olaf Scholz und die 16 Bundesminister beraten über Inhalte
  der deutschen Präsidentschaft bei der G7 der führenden demokratischen Wirtschafts‐
  mächte sowie über die Beschleunigung von Zukunftsinvestitionen. – Das Online-Treffen
    des Weltwirtschaftsforums "The Davos Agenda" geht zu Ende. EZB-Chefin Christine
   Lagarde und die Direktorin des Internationalen Währungsfonds, Kristalina Georgiewa,
    sollen einen Ausblick auf die Entwicklung der Weltwirtschaft geben. Zum Abschluss
   wird auch US-Finanzministerin Janet Yellen erwartet. – Die schwedische Investmentge‐
                    sellschaft Investor AB legt Jahreszahlen für 2021 vor.

                                     NACHSCHLAG

  Karrieretipp: "Chef gut dastehen lassen"
  Wie können Frauen in der Finanzdienstleistungsbranche in Führungsetagen vorstoßen?
   Auf diese Frage hat die Gründerin und Vorstandschefin des US-Vermögensverwalters
    Ark Invest, Cathie Wood, eine eindeutige Antwort: "Arbeite hart, halte deinen Kopf
    unten und sorge dafür, dass dein Chef gut da steht." Doch dabei sollte das eigene
     Weiterkommen nicht aus dem Blick verloren werden. Denn wenn der Chef keine
   Entwicklungschancen biete, empfiehlt Wood den Job zu kündigen. Was die Investorin
                  außerdem zu Finanztrends zu sagen hat, lesen Sie hier:

                            [businessinsider.de]

             Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin
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