Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2019-144 - Das Thema HSBC-Chef Flint tritt überraschend zurück - Bundesverband deutscher ...

 
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Bankenbrief

Bankenbrief – Ausgabe 2019-144

 Das Thema

 HSBC-Chef Flint tritt überraschend zurück
 Der Chef der britischen Großbank HSBC, John Flint, hat nach nur rund
 eineinhalb Jahren sein Amt an der Spitze der größten europäischen Bank
 niedergelegt. Wie das Geldhaus heute mitteilte, soll der Leiter der Welthan‐
 delsabteilung, Noel Quinn, den Posten übergangsweise übernehmen. Die
 Suche nach einem Nachfolger könne sechs bis zwölf Monate dauern, sagte
 Verwaltungsratschef Mark Tucker. Der Schritt sei "im Einvernehmen" erfolgt.
 Angesichts des herausfordernden globalen Umfelds sei "eine Änderung erfor‐
 derlich", um anstehende Herausforderungen zu bewältigen. HSBC kündigte
 heute zwar einen Aktienrückkauf im Wert von bis zu 1 Milliarde US-Dollar (900
 Millionen Euro) an. Dennoch sorgte Flints Rücktritt für neuerliche Kursverluste
 bei den Titeln der Bank. HSBC will bis 2020 bis zu 17 Milliarden Dollar inves‐
 tieren, um ihr Geschäft weiter zu stärken. Das Geld soll vor allem nach Asien
 und in neue Technologien fließen. Im ersten Halbjahr legte das Vorsteuerer‐
 gebnis von HSBC um 16 Prozent auf 12,4 Milliarden Dollar zu, die Einnahmen
 wuchsen um gut 8 Prozent auf rund 29,4 Milliarden Dollar. Infolge des
 Handelskonflikts zwischen den USA und China sowie der Zinswende in den
 Vereinigten Staaten seien die Risiken für das Geschäft allerdings gestiegen.
 Hinzu komme eine schwierige Ertragslage im Privatkundengeschäft, der
 Vermögensverwaltung sowie im Handelsgeschäft. Demnach kassierte das
 Management das bisherige Ziel, in den USA bis 2020 eine Eigenkapitalrendite
 von 6 Prozent zu erreichen. "Wir arbeiten an den Betriebskosten und den
 Investitionsausgaben mit Blick auf die Risiken bei der Ertragsentwicklung",
 erklärte die Bankführung. Finanzvorstand Ewen Stevenson kündigte an, dass
 HSBC in diesem Jahr 4.000 Stellen abbauen will.

 [faz.net]
 [bloomberg.com]
 [theguardian.com]
 [tagesschau.de]
 [spiegel.de]

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 Meldungen

 Handelsstreit zwischen USA und China verschärft sich
 China hat auf die Ankündigung neuer Strafzölle von US-Präsident Donald
 Trump mit einer Yuan-Abwertung reagiert. Zudem wies die Volksrepublik laut
 Kreisen ihre Unternehmen dazu an, keine Agrargüter mehr aus den USA zu
 importieren. Der Dollar stieg heute erstmals seit elfeinhalb Jahren über die
 Schwelle von 7 Yuan. "Die brennende Frage lautet nun, ob China seine
 Währung zur Waffe stilisieren möchte, um in einem unübersichtlichen
 Handelskrieg zurückschlagen zu können", sagte Commerzbank-Experte Hao
 Zhou. Die Europäische Zentralbank (EZB) warnte unterdessen vor einer
 weiteren Zuspitzung der weltweiten Handelskonflikte. Was als Gefahr für den
 Welthandel gegolten habe, sei in den vergangenen Monaten teilweise
 Wirklichkeit geworden, hieß es in einem heute veröffentlichten Aufsatz der
 Notenbank. Wegen der gedämpften Aussichten für Investitionen sei in der
 nächsten Zeit allenfalls mit einer leichten Zunahme des Welthandels zu
 rechnen.

 [zdf.de]
 [boersen-zeitung.de]

 Eurozone: Sentix-Konjunkturindex trübt sich weiter ein
 Die Anlegerstimmung in der Eurozone hat sich im August weiter
 verschlechtert. Der vom Analysehaus Sentix erhobene Konjunkturindikator
 fiel um 7,9 Punkte auf minus 13,7 Zähler, wie Sentix heute in Frankfurt
 mitteilte. Das ist der dritte Rückgang in Folge und der tiefste Stand seit
 Oktober 2014. Analysten hatten im Mittel einen Wert von 7 Punkten erwartet.
 "Die angekündigten Maßnahmen der Notenbanken haben nicht dazu geführt,
 dass die Konjunkturerwartungen drehen", sagte Sentix-Geschäftsführer Patrick
 Hussy. In Deutschland fiel der Sentix-Indikator auf den tiefsten Stand seit
 Oktober 2009. "Eine Rezession in Deutschland ist vorprogrammiert", erklärte
 er. Auch in den USA trübten sich die Aussichten infolge des Zollkonfliktes mit
 China ein.

 [de.reuters.com]

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 Goldman Sachs führt Apple Card ein
 Die US-Investmentbank Goldman Sachs will Medienberichten zufolge noch
 diese Woche zusammen mit dem US-Technologiekonzern Apple eine Kredit‐
 karte im Apple Store anbieten. Die sogenannte Apple Card soll die Zahlungs‐
 infrastruktur von Mastercard nutzen, berichtete Reuters heute. Goldman habe
 am Freitag bereits Nutzungsbedingungen und Konditionen zu der Karte veröf‐
 fentlicht. Privatkunden würden zum einen eine Karte erhalten, zum anderen
 setzten Apple und Goldman darauf, dass Verbraucher ihre Kreditkarteninfor‐
 mationen in ihrer iPhone Wallet speicherten und mobile Zahlungen tätigten.

 [uk.reuters.com]

 EU und Großbritannien verharren in Brexit-Sackgasse
 Großbritannien und die Europäische Union (EU) halten an ihren bisherigen
 Positionen zum Brexit fest. Eine Sprecherin des neuen britischen Regierungs‐
 chefs Boris Johnson äußerte heute in London zwar die Hoffnung, die EU möge
 ihre Meinung ändern und einen neuen Brexit-Vertrag aushandeln. In Brüssel
 bekräftigte dagegen eine Sprecherin der EU-Kommission, der von Johnsons
 Vorgängerin Theresa May ausgehandelte Ausstiegsvertrag werde nicht wieder
 aufgeschnürt. Die EU sei aber offen, die den Vertrag begleitenden politischen
 Festlegungen zu diskutieren.

 [finanzen.net]

 Ossig: Bankenverband sieht sich in Kritik an Basel IV
 bestätigt

       Christian Ossig, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbands, hat davor
 gewarnt, die Auswirkungen der signifikant steigenden Kapitalanforderungen
 durch Basel IV zu unterschätzen. "Die neuen Kapitalanforderungen treffen die
 europäische Wirtschaft in einem Moment äußerster Unsicherheit", sagte Ossig
 anlässlich der Veröffentlichung der Empfehlungen der Europäischen Banken‐
 aufsichtsbehörde EBA zur Umsetzung von Basel IV. "Wenn die Banken
 gezwungen werden, ihre Kreditvergabe einzuschränken, sind negative Folgen
 unausweichlich." Betroffen sei vor allem die Kreditvergabe an kleine und
 mittlere Unternehmen sowie die langfristige Immobilienfinanzierung. Es sei
 überraschend, dass die deutlich höheren Kapitalanforderungen "als

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 gewünschter Nebeneffekt verharmlost werden", erklärte Ossig. Den vollstän‐
 digen Wortlaut der Äußerungen des Hauptgeschäftsführers lesen Sie hier:

 [bankenverband.de]

 Die Köpfe

 Bankenpräsident Peters: Säulen-übergreifende
 Fusionen würden heute schon Sinn machen
 Der Präsident des Bundesverbands deutscher Banken (BdB), Hans-Walter
 Peters, erwartet eine weitere Konsolidierung im deutschen Bankensektor.
 "Säulen-übergreifende Fusionen, also Fusionen zwischen Sparkassen, genos‐
 senschaftlichen Instituten oder Privatbanken, sind derzeit noch nicht möglich,
 obwohl sie sicherlich heute schon Sinn machen würden", sagte Peters in
 einem heute veröffentlichten Interview mit Bloomberg. "Mittelfristig gehe ich
 aber davon aus, dass die Grenzen zwischen den Säulen fließender
 werden." Allerdings seien Fusionen kein Allheilmittel für Themen wie Kosten‐
 druck und Regulatorik. Die Amtszeit von Peters als BdB-Chef läuft noch bis
 zum Frühjahr. "Ende des Jahres werden wir über eine Nachfolge an der Spitze
 des Bankenverbandes sprechen. Die Wahl erfolgt dann durch den Vorstand im
 April 2020", erläuterte Peters.

 [welt.de]

 Bundesbank-Vorstand Wuermeling: Kritik an neuen
 Kapitalregeln unbegründet
 Bundesbank-Vorstand Joachim Wuermeling hat die Kritik deutscher Banken an
 den schärferen Kapitalvorschriften zurückgewiesen. "Warnungen, die Kredit‐
 versorgung sei durch Basel III gefährdet, sind unbegründet", sagte er heute.
 Solche Warnungen gebe es bei Regulierungsreformen regelmäßig; bewahr‐
 heitet hätten sie sich nie. "Veränderungen im individuellen Kapitalbedarf sind
 kein ärgerlicher Nebeneffekt der Reform, sondern gewünscht", erklärte
 Wuermeling. Die Reform müsse spürbar sein, damit sie wirke. Der deutsche
 Bankensektor werde durch die neuen Anforderungen nicht überfordert.

 [de.reuters.com]

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 DIW-Präsident Fratzscher pocht auf zusätzliche
 Investitionen
 Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel
 Fratzscher, pocht auf mehr Investitionen und eine Abkehr von der Schulden‐
 bremse. "Die Schuldenbremse ist unsinnig und schadet Deutschland", sagte
 Fratzscher heute in einem Interview mit Reuters. Deutschland habe einen
 riesigen Investitionsbedarf – bei der Infrastruktur, bei der Bildung und bei
 Innovation, erklärte er. Die gegenwärtige Politik gehe zulasten künftiger
 Generationen, da der deutsche Staat von seiner Substanz lebe und dem
 Wirtschaftsstandort Deutschland schade.

 [de.reuters.com]

 Bericht: Kingman favorisierter Carney-Nachfolger
 Der Chairman des britischen Versicherers Legal & General, John Kingman, ist
 einem Medienbericht zufolge der Favorit des britischen Finanzministeriums
 für den im kommenden Jahr neu zu besetzenden Chefposten bei der Bank of
 England (BoE). Das berichtet die "Daily Mail" heute ohne Nennung von
 Quellen. Als weiterer aussichtsreicher Kandidat gelte der amtierende Vize-
 Chef der BoE, Jon Cunliffe. Das Ministerium will bis Oktober einen Nachfolger
 für den amtierenden Notenbank-Gouverneur Mark Carney bekanntgeben, der
 seinen Posten Ende Januar 2020 abgibt.

 [dailymail.co.uk]
 [bloomberg.com]

 Der Tweet des Tages

 Bankenverbands-Chef sieht 50%-Chance für EZB-Strafzins-Staffelung – mehr
 unter: bit.ly/2OFPPDh via @welt

 [twitter.com]

 Am Freitag meistgeklickt

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 Wie Banker ein höheres Gehalt aushandeln können
 Trotz Krisenstimmung bei manchen Geldhäusern: Stimmt die Leistung, können
 Banker auch aktuell ein höheres Gehalt erfolgreich verhandeln. Headhunter
 Raphael Rosenfeld hält das Gespräch über die jährliche Zielvereinbarung für
 die passende Gelegenheit. Karrierecoach Gunnar Belden rät: "In Gehaltsver‐
 handlungen muss der Mitarbeiter seine Rolle als Untergebener ablegen."
 Verhandelt werde auf Augenhöhe. Warum das Drohen mit einem Firmen‐
 wechsel problematisch ist und weitere Tipps, lesen Sie hier:

 [news.efinancialcareers.com]

 Was morgen wichtig wird

 In Neu-Isenburg beginnt die dritte Runde der Tarifverhandlungen für rund
 145.000 Beschäftigte der Volks- und Raiffeisenbanken. – In Verona legt die
 italienische Großbank Banco Popolare ihre Geschäftszahlen zum
 zweiten Quartal und ersten Halbjahr 2019 vor. – Die Reserve Bank of Australia
 (RBA) gibt das Ergebnis der Sitzung ihres geldpolitischen Rates bekannt.

 Der Nachschlag

 So punkten Sie bei Kollegen
 Die Beziehung zu Kollegen ist wichtig und sollte gepflegt werden. Einfache
 Gesten reichen meist aus, um weiter oben in der Beliebtheitsskala zu
 rangieren. Schön ist es etwa, wenn Kollegen an Geburtstage denken. Das gilt
 natürlich erst recht dann, wenn der betreffende Kollege an seinem Ehrentag
 arbeitet. Und: Sagen Sie öfter auch mal "Danke". Denn Kollegialität mag
 alltäglich sein, sie ist aber nicht selbstverständlich. Das gilt auch für gute
 Arbeit. Diese darf nicht nur von der Chefetage gelobt werden. Über anerken‐
 nende Worte von den Kollegen freuen sich Mitarbeiter vielleicht sogar noch
 ein wenig mehr. Lesen Sie hier weitere Tipps, wie Sie Ihre Kollegen glücklich
 machen können:

 [capital.de]

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